Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 13: Vergangenheit ------------------------- 13 Vegangenheit Ich war so dermaßen aufgeregt, das ich es einfach nicht schaffte, mich ordentlich zurecht zu machen. Ich knöpfte meine gelbe Bluse falsch und nachdem ich sie gerichtet hatte, fand ich sie zu grell für meine schwarze Jeans und ich wechselte zu einer hellblauen. Genervt kämmte ich dann meine Haare und band sie in fünf verschiedenen Varianten zusammen, bevor ich sie doch offen ließ. „Oh, warum bist du nur so aufgeregt!“, maulte ich und ließ mich auf meine Couch fallen. Alles hatte ich vorbereitet. Getränke, Gläser, Knabberzeug. Ich wollte, das es ein gemütlicher Abend wird. „Wie sie wohl aussieht?“, fragte ich mich und erinnerte mich an das Profilbild von Shippos Chat. Er hatte mir seine Mobilfunknummer, per Zauber auf meinen Schreibtisch in der Schule gebracht. Es war aus Youki und somit nur für mich sichtbar. Leider sagte das Bild nur etwas über seine Fähigkeiten aus und gab mir keinen Hinweis auf Kirara. Ob sie wohl schwarze oder blonde Haare hat? Irgendetwas kätzisches? Wie wohl ihre Augen aussahen? Ihre Figur war sicher kurviger, als meine. Oh, ich konnte es einfach nicht mehr aushalten! Eine Nachricht auf dem Smartphone ließ mich aufhorchen und ich entsperrte das Gerät schnell. >Ich kann nächste Woche leider kein Essen arrangieren. Ich übernehme Doppelschichten. Sesshomaru<, stand in seinem Chat. Damit brach etwas in meiner Brust. Aber was sollte ich tun? Sicher hatte auch Sesshomaru keine Lust darauf. Arbeit ging natürlich vor. >Okay. Soll ich Inuyasha Bescheid geben?<, antwortete ich und nur Sekunden später kam die Antwort. >Schon erledigt. Wenn etwas ist, melde dich.< >Mache ich.< Jaulend rollte ich mich auf der Couch zusammen und trauerte um das nächste Treffen, welches eigentlich noch nicht mal richtig geplant gewesen war. Wie sollte ich nun nur an Inuyasha herankommen. Einige Minuten verweilte ich in Trauer, suhlte mich förmlich darin, bis es klingelte. Sofort stemmte ich mich auf, sprang von der Couch, nahm die Kurve in den Flur und hechtete an die Tür. Ein winziger Blick in meinen Spiegel, fix ausgeatmet und schon öffnete ich diese. Gespannt richtete ich meine Augen zu dem Paar, welches vor der Tür stand. Ein nettes grinsen stach mir, ebenso wie die grünen Augen, sofort ins Auge. Aber mein Interesse wandte ich sofort der Frau in Shippos Arm zu. Blondes, langes Haar ergoss sich über die schmalen Schultern. Kurvig, war sie, so wie ich es mir gedacht hatte. Ein niedliches, zierliches Gesicht lächelte mir entgegen und auf den Ohren, entdeckte ich schwarze Pigmentflecken. Rötliche Augen erwiderten meinen Blick und ich schlug die Hände vor die Lippen. „Oh Kami! Kirara, du bist so unglaublich hübsch!“ begrüßte ich sie und brachte sie kurz in Verlegenheit. „Ich danke dir, Kagome. Schön dich endlich wieder zu sehen! Ich hatte so gehofft, das es bald soweit sein wird. Du hast dich gar nicht verändert!“, erwiderte Kirara meine Begrüßung und trat näher zu mir. Sie nahm meine Hände, welche ich ihr streckte und kurz spürte ich wieder die Tränen aufsteigen. Wie war das alles nur möglich? So sehr hatte ich gehofft, alle wieder zu sehen. Allerdings in jener Zeit. Nicht hier, in der Zeit in der ich aufgewachsen war. „Kommt rein!“, bat ich beide und zog an Kiraras Hand. Shippo, schnaubte kichernd und schloss hinter uns die Tür. Kirara warf im Gehen, ihre roten Pumps von den Füßen und sah sich in meiner kleinen Wohnung um. „Du hast es sehr schön, Kagome! Wohnst du nicht mehr bei deiner Mutter?“, fragte Kirara und wir gingen ins Wohnzimmer. „Nein. Sie gab mir diese Wohnung, damit ich etwas Privatsphäre haben kann. Durch die Arbeit schaffe ich es vielleicht, sie bald selbstständig zu bezahlen.“, rutsche es mir raus und ich hielt stoppend an, weiter zu reden. Kurz blickte ich beiden in die Augen und bemerkte das Shippo, ebenso wie Sesshomaru, an meinen Fotos stand und sie betrachtete. „Sieh mal, Koneko. Das es davon ein Foto gibt!“, staunte der junge Yokai und berührte mit seinem Zeigefinger, das Glas des Bilderrahmens. Kirara, sah zu ihm und lächelte. „Damals warst du wirklich noch klein, Hono.“ Shippos Blick, wendete sich zu uns und wieder grinste er, auch wenn seine Wangen rot schimmerten. Er war sehr verliebt und glücklich. „Damals warst du auch nicht groß. Kann sich ja nicht jeder verwandeln“, erwiderte Shippo und setze sich zu uns. Augenrollend lehnte sich Kirara an ihn und legte ich Hand auf seinen Oberschenkel. Shippo, schmiege sich an sie, legte den Arm um ihre Schultern. „Wie lange, seid ihr schon ein paar?“, fragte ich aufgeregt, denn sie sahen so frisch verliebt aus. „Es müssten jetzt 200 Jahre sein.“, überlegte Shippo und bekam einen kleinen Stich in die Seite, seitens Kiraras Ellenbogen. „Seit ich mich verwandeln kann. Shippo, gab mir die letzte Kraft dazu“, erklärte sie. „Das war vor 235 Jahren.“ „Das ist unglaublich!“, staunte ich. Wer konnte schon von sich behaupten, so lange ein Paar zu sein. Überhaupt so lange zu leben! „Dank mir“, strahlte Shippo und Kirara lehnte die Stirn an ihre Hand. „Lass dir das nun nicht zu Kopf steigen, Hono!“, bedachte die junge Yokai und sah mit ihren roten Augen zu mir. „Du weißt von Inuyashas Erinnerungsverlust. Was willst du tun, um ihm zu helfen?“ Diese Frage überraschte mich nun. Der Themenwechsel war hart, aber Kirara war immer fokussiert gewesen. Nun ging es ums Wesentliche! „Ich werde mich wieder mit ihm treffen und hoffen, das er sich erinnert.“, antwortete ich. Doch Kiraras Temperament kam hoch. Kurz flackerten kleine Flammen um ihre Hände, welche sie zusammenpresste. Shippo, umschlang eine davon, löste sie von der anderen und verschränkte seine Finger mit ihren. „Das wird unmöglich sein! Es liegt ein Fluch auf Inuyasha!“ „Koneko!“, rügte Shippo kurz und die Blondine wendete ihren Blick zu ihm. „Verschleier nicht die Wahrheit! Shippo, wir haben alles schon ausprobiert! Selbst Sesshomarus Professor, hat versucht etwas aus Inuyashas Situation herauszufinden.“, sagte sie und versetze mich in eine Eiseskälte. Mein Herz verlangsamte sich wieder eisern und ebenso mein Atem. Meine Gefühle tauchten ins tiefe Wasser ab und drohten dort zu ersticken. „Nimm uns doch nicht die Hoffnung. Kagome ,ist vielleicht genau diejenige, die es schaffen kann. So wie damals bei Naraku“, gab der Fuchsyokai mir wieder Hoffnung. Mein Innerstes beruhigte sich, mein Herz schlug weiter und mein Atem setze unbemerkt wieder ein. „Entschuldige! Aber“ „Du sorgst dich! Das hast du wirklich mit Sango gemeinsam“, tadelte Shippo seine liebste und gab ihr einen Kuss an die Schläfe, während Kirara sich kurz an seine Schulter neigte. So wie eine Katze, welche sich an die liebkosende Hand drückte. „Ich werde es schaffen“, begann ich zu sprechen und streckte mich zu Kiraras Hand. Liebevoll umschlossen sich unsere Finger und wir sahen uns in die Augen. „Und sollte ich seine Erinnerung an mich nicht wecken können, dann schaffe ich neue.“ „Du bist so hoffnungsvoll, Kagome. Etwas was ich wirklich immer an dir bewundert habe“, lobte Kirara mich und ich lächelte. Aber sie hatte mir eine Frage in den Kopf gebracht, über die schon Sesshomaru gedeutet hatte. Ein Fluch. Wenn es sich um einen solchen handelte, dann könnte ich seine Erinnerungen wecken. Bei unserem nächsten Treffen, müsste ich seinen Körper abtasten. Als Miko kann man Flüche spüren und wenn ich eine Ahnung hatte, könnte ich Opas alte Schriften wälzen und herausfinden, wie er zu lösen war. „Könnt ihr mir mehr von den damaligen Geschehnissen erzählen? Ich habe bis jetzt, nur Sesshomarus Sicht der Dinge“, bat ich und die beiden wechselten kurz einen Blick, bevor Kirara anfing zu sprechen: „Als du damals, beim Kampf und nach Narakus tot, nicht mehr auftauchtest, brachte es uns alle in tiefe Trauer. Wir dachten, das du vielleicht geopfert wurdest, um dieses Monster zu zerstören, denn das Juwel war ebenso verschwunden. Sango, Miroku, Inuyasha und wir beide, durchkämmten alle Wälder. Selbst Kouga, suchte nach dir und nachdem Rin auch Sesshomaru bekniet hatte, tat er sein Möglichstes. Doch du bliebst verschwunden.“ „Inuyasha, wurde immer ruhiger“, sprach Shippo weiter und nun legte er einen ernsten und gefassten Blick auf. Sein grinsen war verschwunden. „Er sprach bald kein Wort mehr, wurde jedoch immer ungeselliger. Er benahm sich respektlos und bald war er im Dorf nicht mehr gern gesehen. Viele dachten, das er vielleicht doch zu einem Yokai werden würde, weil er sich so benahm. Wir wussten, das er unter dem Kummer seines Herzens litt.“ „Eines Tages war er dann einfach verschwunden. Shippo und ich versuchten seiner Fährte zu folgen. Sango bekam damals ihre Zwillinge und somit konnten Miroku und sie nicht fort. Wir fanden Inuyasha nach einigen Tagen, auf einem Feld liegend. Wir befürchteten schon das schlimmste, aber als wir ihn zurück ins Dorf gebracht hatten, stellten wir fest, das er nicht körperlich verletzt war. Allerdings schlief er vier ganze Tage und als er aufwachte, waren wir zunächst alle sehr erleichtert. „Miroku, fragte ihn als erstes, was er getan hatte und da bemerkten wir, das etwas nicht stimmte“, sagte Shippo brummend. „Inuyasha, konnte sich nicht daran erinnern, warum er losgezogen war, was er getan hatte und wie er zurückkam. Als wir weiter bohrten, bemerkten wir, das er nichts mehr mit deinem Namen anfangen konnte. Er klagte über Schmerzen im Kopf und somit verschoben wir das Gespräch. Sesshomaru, war der erste, der ihn in die Mangel nahm, weil er sein Fehlverhalten nicht duldete. Miroku, erkannte dann das fehlende Gedächtnis.“ Gespannt und auch bedrückt lauschte ich den beiden und ein Wirbel meiner Gefühle durchströmte meinen Körper. Diese Geschichte erneut zu hören, diesmal detaillierter, wühlte mich auf. Schluckend rieb ich meine Finger an Kiraras und sah in ihre schuldbewussten Augen. Sie konnte nichts dafür, aber es ändete nichts an der Geschichte. Wir wussten nicht, was Inuyasha passiert war. Nicht mal er wusste es. Aber wir würden den Weg zurückfinden. Irgendwie. „Wir werden dir, mit all unserer Kraft beistehen, Kagome!“, versprach Kirara und auch Shippo, stimmte mit ein: „Ja, Kagome! Das versprechen wir dir.“ „Ich danke euch! Wir werden es schaffen“, sagte ich zuversichtlich. Wir bestellten uns etwas zu essen und redeten über alles Mögliche. Etwas wollten wir uns auch vor dem Bevorstehenden ablenken und genossen unsere Gemeinsamkeit. „Hatten Sango und Miroku, ein gutes Leben?“, fragte ich und dachte an die Dämonenjägerin und den Mönch. „Ohja. Sie bekamen 13 Kinder. Liebten sie alle sehr und allesamt wurden gebildete, genauso wie geschickte Kämpfer. Zusammen mit Kohakus Kindern, ließen sie das Dämonenjägerdorf neu erblühen.“ „13?!“, stockte mir diese Zahl im Hals, während ich wild blinzelte. „Hast du etwas anderes erwartet, Kagome?“, grinste Shippo süffisant und schob einen Lutscher zwischen seinen Zähnen herum, welches ein klackendes Geräusch erzeugte. „Damals gab es ja keine Verhütungsmittel, so wie heute“, hob Kirara den Finger und mir kam eine andere Frage. „Wollt ihr Kinder?“, rutschte sie mir so schnell heraus, das ich sie nie hätte aufhalten können. Shippo, zerbiss den Lutscher vor Schreck, während Kiraras Gesicht rot wurde. Ihr charakteristisches Zeichen, welches sie als Katze auf der Stirn trug, erschien plötzlich. Ebenso färbte sich ihre Nasenspitze schwarz. Ich hatte die beiden aus der Fassung gebracht. Eilig rang Kirara um ihre Erscheinung, ließ ihr Yokai wieder ein Trugbild erschaffen und räusperte sich dann. „Nunja. Wir wollen schon, aber Shippo will nicht ausziehen“, gab die Blondine das Wort an Shippo weiter, indem sie ihn indirekt rügte. „Wir können das eben noch nicht angehen, Koneko! Aber das liegt nicht an irgendwas zwischen uns!“, rechtfertigte er sich und zerkaute das harte Süßzeug. Nebenbei waren sein Gesicht und sogar seine Ohren rot geworden. Mir fehlten Informationen und Kirara wusste dies. Sie nahm einen Schluck Wasser und seufzte dann tief aus. „Shippo, will sich nicht von Inuyasha trennen, bis er geheilt ist. Und ich will meine Kinder, in unserer eigenen Umgebung aufziehen“, erklärte sie die Gründe für die sie warteten. „Wieso willst du Inuyasha nicht allein lassen?“, fragte ich Shippo und nahm einen Schluck Wasser. „Ich wollte dich wiedersehen. Außerdem,“, er stockte und überlegte wohl, was er sagen wollte. „Hat Inuyasha ein Problem mit der Liebe. Ich will dir wirklich nicht die Hoffnung nehmen, Kagome, aber es wird wirklich schwer.“ „Ich weiß, Shippo. Du sagst das sicher, wegen der letzten Freundin von Inuyasha, oder?“ „Du weißt von Yukiko?“, japste Kirara auf. „Ihren Namen kannte ich nicht, aber Sesshomaru erzählte mir von ihr.“ „Er erzählte von Yukiko? Hat er dir auch von Kouki erzählt?“, fragte Shippo überrascht und ich sah in seine grünen Augen. „Ich glaube nicht, wieso?“ Die Yokai vor mir, sahen sich an, schwiegen und mir kam ein unwohles Gefühl. Was hatte ihr Schweigen zu bedeuten? Kirara nahm wieder meine Hand in ihre und fixierte lächelnd meinen Blick. Sie würde mir eine Hiobsbotschaft geben, das wusste ich genau, spürte es. „Kouki, war ihr ungeborenes Kind.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)