Together through emotional justice von Erenya ================================================================================ Kapitel 4: Das erste Abendmahl ------------------------------ Ich fühlte mich seltsam, als ich mit allen meinen Klassenkameraden vor den Türen des Restaurants stand, über dem auch mein Zuhause war. Sie hatten alle zugestimmt. Abgesehen von Aizawa, der sehr deutlich gemacht hatte, kein Interesse an diesem Abendessen zu haben. “Also dann… Willkommen bei mir Zuhause. Im Restaurant Amaterasu.  Ich hoffe ihr habt heute Abend alle etwas Spaß. Haltet euch nicht zurück was Essen und Getränke angeht, wir haben reichlich da.” Ich wandte mich kurz meinen Klassenkameraden zu und konnte die unterschiedlichsten Emotionen sehen. Während einige sich fragten, was meine Eltern wohl auftischen würden, waren andere ruhig und schienen sogar misstrauisch zu sein. Ich holte tief Luft und öffnete die Tür, woraufhin ich sofort meine Mutter am Eingang stehen sah. “Ich bin Zuhause”, murmelte ich und trat näher ins Innere, um den anderen Platz machen. Sie folgten mir auf dem Fuß und sahen sich staunend im Restaurant um. Die Beleuchtung war warm, nicht zu aufdringlich, aber auch nicht zu dunkel. An den Wänden hingen Schriftrollen, die Zitate und Weisheiten aufzeigten. Darunter auch das Motto der Helden. Weiter und immer Weiter, Plus Ultra. Kleinere Tische sammelten sich um einen einen großen, langen mit 22 Plätzen. Es schien so, dass meine Eltern diesen Tisch nur für diesen einen Moment aufgestellt hatte. Deutlicher machte das wohl nur, dass dieser bereits mit Tellern, Tischdeko und Besteck war bestückt war. “Tsuyu-chan. Schön dich wieder zu sehen.” Es dauerte keine Minute, da hatte meine Mutter auch schon Tsuyu in die Arme geschlossen und drückte sie mütterlich an sich. Tsuyu hingegen schien das nichts auszumachen. Im Gegenteil, sie ergab sich in diese und erwiderte die Umarmung, als seien beide gute Bekannte. “Erzähl Tsuyu-chan, wie geht es deinen Eltern?” “Ihnen geht es wirklich gut, Okamoto-san. Als ich ihnen mitteilte, dass ich heute bei Ihnen zu Abend esse, baten sie mich, Ihnen schiene grüße auszurichten, quak. Sie werden am Wochenende mal vorbei kommen und hier essen.” “Das freut mich wirklich sehr. Deine Eltern sind hier immer willkommen.” Meine Mutter inne und sah zu meinen Klassenkameraden und lächelte diese an. “Das betrifft auch eure Eltern. Im Amaterasu ist jeder Gast gerne gesehen und kann sich wie Zuhause fühlen. Und nun setzt euch doch. Ihr müsst sicher hungrig sein. Ich werde euch heute ein Mahl bereiten, das seines Gleichen sucht.” Sanft schob meine Mutter Tsuyu zum Tisch und zog ihr den Stuhl zurück, so dass sie sich setzen konnte. Mein Vater hingegen nahm allen ihre Taschen ab und stellte sie am Eingang ab. Als alle schließlich drinne waren, schloß er die Tür und machte deutlich, dass der Laden an diesem Abend geschlossen sein würde. “Mom, soll ich dir helfen?”, fragte ich und trat zum Tisch, an dem meine Mutter jeden einen Platz zuwiesen, was zu seltsamen Kombinationen führte. So saß Bakugo bei Toru und Masahiro. Minoru saß bei Denki und Eijiro, Deku bei Sero und Mina. Todoroki saß zwischen Ochaco und Shinsou und so weiter. Es wirkte nach dem Tag im Unterricht seltsam, weil wir nach Klassenbuch geordnet waren. Jetzt aber, schien es vollkommen willkürlich. “Sag mal Bakugo, was bildest du dir ein, wir sind hier zu Gast, setz dich ordentlich hin.” Ich wandte meinen Blick zu Bakugo, der mit den Händen in den Hosentaschen im Stuhl flätzte. Tenya hingegen schien das gar nicht zu gefallen. Wahrscheinlich hatte er immer noch die Association, dass wir uns hier in einem Restaurant befanden und so ein gewisser Anstand gewahrt werden musste. “Halts Maul, ist doch nicht deine Sache wie ich hier sitze.” “Wir verdanken es der Freundlichkeit von Okamotos Eltern, dass wir hier zu Abend essen dürfen. Zeig ein bisschen mehr mehr Respekt.” Ich seufzte und setzte mich Momo und Denki, neben denen noch ein Platz frei war, “Lass schon gut sein, wir haben ja gesagt, ihr sollt euch wie zuhause fühlen. Und nach einem langen Schultag so aufrecht zu sitzen ist sicher unbequem. Sag Junge, ein wenig Bewegung tut da sicher gut. Magst du mir nicht mit den Getränken helfen? Ich trage zwar viel, aber für 22 Mann, bekomme nicht einmal ich hin.” Ich war erstaunt wie ruhig mein Vater das Verhalten Bakugos hinnahm. Zumal ich ja wusste wie er bei aggressiv betrunkenen Männern werden konnte, wenn diese über die Strenge schlugen. Bakugo rührte sich jedoch keinen Zentimeter und machte auch keine Anstalten, dass er sich bald bewegen würde. “W-Wenn Sie Hilfe brauchen, kann ich Sie gerne unterstütz-” “Schon gut ich machs.” Er grummelt, kaum das Izuku ausgesprochen hatte, dass er statt seiner helfen wollte, und ergab sich der Bitte meines Vaters. Der Stuhl kratzte über den Boden, als Bakugo sich erhob und meinem Vater in Richtung des Tresens folgte. Deku hingegen blieb wie versteinert stehen.  “Hey du… drei Tabletts tragen mehr als zwei, nicht wahr?”, merkte mein Vater an und sah über seiner Schulter zu Izuku, der sofort aus seiner Starre erwachte. Irgendwie war das voll cool von Dad gewesen. Obwohl es so schien, als hätte er Izuku vollständig ignoriert, hatte er ihn doch wahrgenommen und auch bemerkt, dass er zurückgeblieben war. Ich musste schmunzeln als ich das sah und sah zu meiner Mutter, die mit einem Servierwagen aus der Küche zu uns gefahren kam.  “Mom, brauchst du Hilfe in der Küche?”, fragte ich und war dabei mich von meinem Platz wieder zu erheben. Seit ich hier lebte, war es mir irgendwie ins Blut gegangen, dass ich in der Küche aushalf, wann immer ich Zeit hatte. Dabei hatte sich auch rausgestellt, dass ich eine gern gesehene Aushilfe bei den Gästen war. Meine Mutter gab mir sogar soviel Freiheiten, dass ich die Desserts zubereitete, während sie sich um die Hauptspeisen kümmerte.  Vater hingegen war meist als Kellner unterwegs. Die perfekte Aufgabe für seine Wärmeunempfindlichkeit. Egal wie heiß oder Kalt das Essen war, er brauchte kein Küchentuch, hatte auch keine Berührungsängste. “Schon gut Spätzchen. Bleib ruhig bei deinen neuen Kameraden sitzen und überlass alles mir.” Noch während sie sprach, offenbarte sie, dass der Servierwagen ein umgebauter Grill war. Die Kohle lag bereit und wartete nur noch darauf entzündet zu werden. Und ich wusste was das bedeutete. Mom würde Showgrillen.  Schon jetzt wollte ich mich vergraben gehen, den Mom mutierte zum Feuerteufel, wenn sie grillte. Von wirbelnden Pfannenwendern bis hin zur Feuerspeienden Miwako war alles dabei. Peinlich, wenn die Eltern ihre Fähigkeiten so zur Schau stellten. “Mom bist du sicher, dass du-” “Papapapa. Keine Widerrede. Meine Ehre verlangt es, deinen neuen Klassenkameraden eine gute Show zu bieten.” Kaum das meine Mom das gesagt hatte, trommelte sie mit den Pfannenwendern auf dem Grill und ließ lodernde Flammen auf die Kohlen los, wobei sie die Pfannenwender wie eine Art Leiter nutzte. Es dauerte auch nicht lange als die Kohlen in Flammen aufgingen und meine Mutter stolz auf den Grill sah. “Wow deine Mom hat eine Feuerfähigkeit?” Ich nickte und seufzte innerlich, als Deku das so deutlich ansprach, denn selbst wenn meine Mom was dagegen hatte, dass ich ein Held werden wollte, sie liebte es selbst ihre Fähigkeiten zur Schau zu stellen. “Hat sie von Opa. Der hatte auch eine Feuerfähigkeit.” “Jap, das Feuer fließt seit vier Generationen durch unsere Adern. Mein Vater ging sogar soweit diese Fähigkeit zu nutzen um als Held der Gemeinschaft zu dienen.” Ich konnte es sofort in Dekus Augen sehen. Das Leuchten und den Wunsch mehr wissen zu wollen, um sich Notizen zu machen, “Wirklich? Welcher Held war er?” “Firefist! Er war sozusagen Erenyas Inspiration und der Grund warum sie eine Heldin werden will.” “Firefist? Was ist das denn für ein Name? Ein Held braucht einen eindringlichen Namen. Einen der nicht untergeht wie die meisten. Hab noch nie von ihm gehört.” “Ah, Kacchan… das… uhm. Firefist war ein eher kleinerer Held. Er hat sich vor allem in der ländlichen Gegend einen Namen gemacht. So hat er Ungezieferplagen bekämpft, kleine Handtaschendiebe Dingfest gemacht, vermisste Kinder gefunden und viele andere Dinge. An großen Aktionen war er selten beteiligt abgesehen von-” Deku stockte und sah meine Mutter an, die schweigend und ohne ein Lächeln auf den Lippen das Fleisch grillte. Ich wusste wovon er sprach. Ego hatte darüber ausführlich in ihrem Tagebuch berichtet. Und nachdem ich gelesen hatte, wie sehr Ego ihren Großvater geliebt hatte, hatte es selbst mir das Herz zerrissen. “W-Was ist denn passiert?”, fragte Ochaco, nachdem sie Deku zögern sah, der sich selbst unschlüssig schien. “Das was einem jedem Helden passieren kann. Genji, also Firefist war schon alt. Eigentlich im Ruhestand. Aber er hat noch einen Auftrag angenommen, bei dem er an der Seite einiger namenhaften Helden versucht hat eine durch Bösewichte ausgelöste Naturkatastrophe zu dezimieren”, erklärte mein Vater und legte eine Hand auf Moms Schulter. “Das war dieses Großfeuer in einem Bergdorf. Das Dorf war umgeben von Wald, was heutzutage selten ist. Während versucht wurde die Dorfbewohner rechtzeitig zu evakuieren und das Feuer in den Griff zu bekommen, ist einem Helden, Firefist, der Täter in die Hände gelaufen. Firefist verfolgte ihn auf die Spitze des Berges. Im Kampf jedoch verlor der Bösewicht das Gleichgewicht. Man sagt, Firefist hat versucht ihn zu helfen und sei dabei mit dem Bösewicht den Berg hinab gestürzt.” “Tsk… einen Bösewicht retten zu wollen…” Ich konnte raushören, dass Bakugo irgendwas auf der Zunge lag das wie “Selbst schuld” klang und doch riss er sich zusammen. Deku hingegen sah auf seine Hände und die zuvor sehr munter Stimmung war geknickt. “Ich finde das wirklich stark, was Firefist getan hat. Einen Bösewicht retten zu wollen, der das Leben vieler aufs Spiel gesetzt hat, dass ist was meiner Meinung nach einen Helden ausmacht. So ein Held will ich werden. Jemand der alle retten will”, verkündete Deku schließlich und sah zu mir mit diesem entschlossenen Blick, wobei ich lächeln musste. “Ich möchte mal als Heldin für Katastrophenbekämpfung arbeiten, quak”, erklärte Tsuyu und kaum dass sie auf Deku reagiert hatte, löste sich Stück für Stück die Stimmung und wurde wieder aufgeweckter. Jeder sprach davon, was sein Wunsch war, was für ein Held er werden wollte und wer sein Idol war. Und doch richtete ich meinen Blick zu Mom, die immer noch ein wenig bedrückt das Fleisch wendete. Ob sie gerade an Opa dachte? Oder viel mehr mit der Angst kämpfte, dass ihre Tochter ebenfalls in diese Situation kommen könnte? Die Stimmung war ausgelassen. Meine neuen Klassenkameraden sprachen miteinander, lernten sich kennen und machten vor allem Aizawas Test zu einem Thema. Meine Eltern hatten sich zu uns gesetzt und ebenfalls etwas zu sich genommen. Dabei sprach meine Mom vor allem angeregt mit Todoroki, der durch sein Schweigen ein einseitiges Gespräch machte. Sie schien einen Narren an ihm gefressen zu haben. Ob sie roch, dass seine Fähigkeit zur Hälfte auch das Feuer war? Dad hingegen versuchte Tenya irgendwie zu entspannen, der saß nämlich stocksteif am Tisch und versuchte die anderen dazu zu bewegen nicht so laut zu sein und sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Dabei hatte er vor allem Bakugo ins Visier genommen, der sein Fleisch nicht zerschnitt, sondern wie ein wildes Tier zerriss. Ich hingegen beobachtete einfach meine neuen Kameraden, wobei ich damit nicht die einzige war. Shinsou beobachtete ebenfalls. Aber nicht unsere Klassenkameraden, sondern meine Eltern. Ich war verwundert und sah zu meiner Mom, die gerade angeregt Todoroki von ihrer Schulzeit erzählte und davon sprach, dass mein Vater genauso gut aussah wie er. Dabei zeichnete sie ein feuriges Herz in die Luft, was mich seufzen ließ. Mom konnte echt kindisch sein. Shinsous Blick wanderte aber zu meinen Vater, der seine Hand gerade in einen dünnen Handschuh hüllte und aus einem Kübel mit Eis ein paar Würfel fischte, um diese in Tenyas Glas zu werfen. Mein Vater zuckte nicht mal mit der Wimper oder machte Andeutungen, dass die Eiswürfel, die sogar vor Kälte dampften, arschkalt waren. Aber das war normal. Er konnte ja sogar auf eine heiße Herdplatte greifen ohne das Gesicht zu verziehen. Ich wandte mich Shinsou zu, der bemerkte, dass meine Blicke auf ihm ruhten. Doch statt mir in die Augen zu blicken, sah er gen Tisch und rieb sich mit der Hand den Hinterkopf. “Stimmt irgendetwas nicht, Shinsou?”, fragte ich und wandte meinen Blick nicht von ihm ab. Irgendetwas schien ihm durch den Kopf zu gehen und ich wollte wissen, was genau. “Nein ich… bewundere nur die Fähigkeiten deiner Eltern. Sie sind so anders als deine. Es wirkt befremdlich.” “Und das ist nur nett ausgedrückt.” Ich sah auf, als Momo sich zu Wort meldete, mich aber keines Blickes würdigte. Viel mehr nahm sie einen Schluck von Ihrem Saft, den mein Vater zuvor für alle ausgeschenkt hatte. “Wieso ist das nett ausgedrückt, Yaoyorozu-san?” Ich konnte sehen, dass sie sich ertappt fühlte. Wahrscheinlich war das was sie gesagt hatte nicht für meine Ohren bestimmt gewesen. “A-Ach es ist…. Nein, nein alles gut. Ich bin nervös, da kommen mir seltsame Gedanken.” Es war seltsam das von Momo zu hören. Denn ich hatte sie nie als Person eingeschätzt, die vor Nervosität plauderte, sondern ihre Gedanken eher für sich behielt. Noch dazu hatte sie keinen Grund nervös zu sein. Meine Eltern wahren wohl die herzlichsten Wesen die mir aktuell über den Weg gelaufen waren. Wie sie gerade mit meinen Kameraden umsprangen, bewies das noch mehr. Ein Blick zu meinen Eltern zeigte mir, dass mein Vater seine Aufmerksamkeit von Tenya zu mir, Shinsou und Momo verlagert hatte. “Du, es scheint mir, als hättest du Interesse an meiner Tochter!” Ich hörte das Kratzen des Stuhles, als mein Vater sich erhob und somit von Tenya abließ und in Richtung des Grills lief, der noch immer glühte.  “Nur um eines gleich klar zustellen. Und das gilt für jeden von euch Jungs.” Die Jungs sahen auf als mein Vater sie so direkt ansprach. Scheinbar wollten Sie hören, was er genau klarstellen wollte. Ich ahnte es und rutschte förmlich in meinem Stuhl hinab. Gerade wollte ich nichts anderes als mich unter die Erde zu verkriechen, immerhin war Daddy kurz davor sich zum Idioten zu machen. Kaum, dass mir dieser Gedanke in den Sinn kam, griff er in die glühenden Kohlen und holte einige der größeren Stücke hervor. “Hört gut zu. Jeder der glaubt meiner Tochter zu nahe kommen zu können, wird ein Problem mit mir bekommen. Sie ist für euch unreifes Gemüse tabu.” Kaum dass er das gesagt hatte, zerdrückte er die Kohle in seinen Händen und bröselte sie in den Grill. “Oh hat unser Mäuschen denn schon tiefere Gefühle für einen der jungen Herren bezeugt? Lasst euch nicht von dem Typen am Grill abschrecken, Jungs. Immer ran an den Speck, meinen Segen habt ihr”, erklärte meine Mutter freudig und wuschelte dabei sanft durch Todorokis Haar, als galten die Worte ihrer Ermutigung besonders ihm. “MOM! DAD! Hört auf! Das ist doch unangenehm. Ich kenne die meisten hier gerade mal seit einem Tag oder maximal seit der Aufnahmeprüfung. Meint ihr nicht, es wäre da schon zu früh sich Gedanken um Dates oder dergleichen zu machen? Würdet ihr bitte aufhören so peinlich zu sein? Werdet Erwachsen!” Ich seufzte und sah entschuldigend zu den Jungs. Stumm flehend, dass sie mich nicht auf Grundlage meiner Eltern verurteilten. “Heißt das jetzt, ich und Izuku dürfen mit ihrer Tochter am Wochenende ins Kino?”, fragte Kirishima, den das ganze scheinbar schon sehr verwirrte. Einerseits war da mein Vater der bedrohlich wirkte und andererseits war da meine Mutter, die mich scheinbar unter die Haube bringen wollte. Was erhoffte sie sich? War sie einfach Enkelkindergeil? War Ihnen klar wie peinlich das war? “Nein!” “Ja!” Unisono und doch mit verschiedenen Antworten, reagierten meine Eltern auf Kirishimas Anfrage. Was allerdings nicht dazu führte, dass sich Kirishima sicherer wurde ob er mich nun einladen dürfte oder nicht. Meine Eltern hingegen sahen einander streng an. “Wie wäre es, wenn ihr mich entscheiden lasst, ob ich mit wem ins Kino gehen mag? Ihr seid echt peinlich.” Ich seufzte und wandte mich Kirishima zu. Wenn meine Eltern ihm keine klare Antwort geben wollten, musste ich das ja tun. Noch dazu bat er mich um ein Treffen und nicht die beiden Erwachsenen. “Uhm, also Erenya würdest du mit Izuku und mir ins Kino? Es gibt da so einen echt krassen Film. Wir könnten ja danach noch ein Eis essen und darüber reden, wie man sich gegen diese Pheromone immun machen kann.” Ich seufzte und dachte mir kurz, dass es ja klar gewesen war, dass er unbedingt etwas zum Vorwand suchte, damit ich mit ihm trainieren wollte. “Ins Kino ja, danach muss ich aber mal sehen, ob ich noch Zeit habe. Ich muss meinen Eltern immerhin im Restaurant helfen.” “YES! Ich meine. Klar kein Ding. Wir können dich ja nach Hause bringen um sicher zu gehen, dass dir unterwegs nichts passiert, nicht wahr Izuku?” “Ähm, Kirishima, warte doch mal. Ich hatte doch noch gar nicht zugestimmt.” Es war schon amüsant zu sehen, dass scheinbar nicht nur ich, sondern auch Izuku einfach so in diese Sache hineingezogen wurden. Immerhin hatte ich damit einen Verbündeten. “Du! Sturrkopf! Ich erlaube dir mit meiner Tochter ins Kino zu gehen, wenn du sie aber anfässt, werden wir beide mal ein sehr intensives Gespräch unter Männern führen”, drohte mein Vater und ich konnte sehen, wie Deku förmlich mit seinem Sitz verschmolz, wohingegen Kirishima das Argument meines Vaters ablächelte.   Er hatte scheinbar keine Angst vor ihm oder dessen Drohung. Im Gegenteil er schien sich vorallem darüber zu freuen, dass ich mit ihm ins Kino gehen wollte. Ich seufzte und lehnte mich in meinem Platz zurück und ließ meinen Blick über die Sitzplätze schweifen, wobei ich bei Mineta inne hielt, der entsetzt zu Deku und Kirishima blickte. Und mir war klar was hier Phase war. Er hatte alles gehört und dachte nun, dass Kirishima und ich wohl so etwas wie ein Date hatten. So ein Idiot. “Da fällt mir ein, Spätzchen, ist Shinsou-kun nicht der junge Mann, den wir in der Bestätigung zur bestandenen Aufnahmeprüfung gesehen haben? Ihr scheint ja schon sehr vertraut zu sein, könnte es sein das du-” “Nein, Mom. Stopp, fang nicht damit wieder an. Shinsou hat mich bei der Prüfung sehr unterstützt und wir sind gerade mal dabei uns besser kennenzulernen. Aus welchem Groschenroman hast du nur die Idee, dass man sich auf den ersten Blick verliebt?” “Tch, hey, Shitty Hair, ich werde euch ins Kino begleiten. Mir egal was der alte Mistkerl sagt.” Es war Bakugo, der sich in das Gespräch einklinkte. Und es gefiel mir gar nicht. Im Gegenteil, er beleidigte meinen Vater und auch wenn ich wusste, dass dies eben Bakugos Art war, ich konnte ihn nicht einfach gewähren lassen. Ohne etwas zu sagen, erhob ich mich von meinem Platz. Ich konnte nicht hinnehmen, dass meine Eltern ruhig blieben, dass alle anderen zwar entsetzt waren aber nichts sagten. Abgesehen von Tenya. “Wo sind deine Manieren? Okamoto-san hat doch eine klare Angabe gemacht, die lautet, Finger weg von seiner heiligen Tochter. Und du beleidigst ihn dafür?” Ich lief an Tenya vorbei und legte meine hand auf seine. Ich spürte zum ersten Mal, wie ich die Pheromone einsetzte, wie ich ihn damit meinen Willen aufzwang. Ihn zwang sich zu beruhigen, was er auch ohne ein Wort von mir tat. Ich löste meine Hand von Tenya und ging zu Bakugos Platz. Er war nicht dumm und wusste sofort was los war. “Hast du ein Problem?” Ohne ein Wort zu sagen, streckte ich meine Hand nach Bakugo aus. Er schlug sie jedoch mit seinem Handgelenk weg, was meiner anderen Hand die Möglichkeit  gab ihn direkt zu berühren. Und wieder spürte ich die Pheromone, die ich dieses Mal auf Bakugo losließ. “Du Verdammte…” Er war zäh, das wusste ich, weswegen ich ihn fester umklammerte und mehr und mehr von den Pheromone entließ. Er wehrte sich, schien die Veränderung zu spüren und zu ahnen. Es gefiel ihm nicht.  “Entschuldige dich, Blindgänger!”, grollte ich und ließ ihn mehr von den Sinne trügenden Pheromonen spüren. Wie durch einen Schleier hörte ich das Stühle gerückt wurden, Schritte die auf uns zukamen.  “Entschuldige dich! Sofort!” “Okamoto-san, du solltest Kacchan…” “Halt dich da raus du scheiß Nerd! Vergiss es, ich werde mich-” Er hielt inne. Sein Blick wandte sich auf seine und meine Hand. Ich spürte eine leichte Hitze, spürte Hände auf meinen Schultern. “Wer ist hier der scheiß Nerd? Du bist doch selbst der schlimmste Fanboy, den man treffen kann.” Ein Ruck durchfuhr mich, ich spürte, wie meine Nägel hauchzart über Bakugos Haut kratzten und verstand erst dadurch wie fest ich ihn gegriffen hatte. Ich konnte seinen Blick sehen. Da war Entsetzten, Wut und noch eine menge andere Emotionen, die ich allesamt selbst zu fühlen schien. “Du miese… Ich brauche Luft.” Bakugos Stuhl kippte um, als er sich von dem Tisch entfernte und das Restaurant verließ, ohne Jacke, ohne seine Tasche. Mein Blick blieb wie an der Tür gehaftet, so als wartete ich darauf dass er wieder reinkam und ich mich erneut auf ihn stürzen konnte. Doch meine Mutter wandte mich zu sich und nahm mir so die Gelegenheit weiter auf meine Beute zu warten. Und kaum dass sie mich fürsorglich an ihre Brust drückte, brach ich in Tränen aus.  “Alles gut, Spätzchen. Alles gut.” Ich drückte mich an meine Mutter, blendete aus, dass ich gerade vor der ganzen Klasse in einem Sturm aus Emotionen ausbrach. “Macht euch keine Sorgen, das ist vollkommen normal. Setzt sie ihre Fähigkeit zu lange oder zu intensiv ein, wird sie emotional instabil. Sie wird dann laut, albern, traurig, wütend und dass in schnellen Abfolgen. Ist wie die Pubertät.”, scherzte mein Vater, der vorsichtig meine Hand, die ein paar rote Brandverletzungen hatte, von meiner Mutter löste und in einen Kübel mit Wasser und schwimmenden Eiswürfeln steckte. “Was soll das heißen, wie die Pubertät! Bist du doof?”, fragte ich meinen Vater, kaum dass die Tränen vertrocknet waren.  “Ich denke es ist Zeit für das Dessert”, merkte meine Mutter nur an und löste sich von mir, während mein Vater mich verständnisvoll anlächelte. “Au ja, Dessert! Was gibt es denn?” Wieder ein Wechsel der Gefühle, dieses Mal war es so als wenn meine Glücksgefühle überschäumten und plötzlich schlug Traurigkeit ein. “Aber… wenn… wenn es lecker ist, ist es so schnell alle…”, flüsterte ich traurig und wusste selbst nicht mehr, wie ich damit umgehen sollte. “Du kannst mein Dessert haben. Ich mag süßes nicht so”, erklärte Shinsou von seinem Platz und kaum das ich ihn ansah, fühlte ich mich so leicht, wie in Watte gehüllt. Alles um mich herum schwand und ich hatte das Bedürfnis Shinsou zu umarmen, ihn zu küssen und mich am besten an ihm fest zu ketten, weil sein Anblick mich so schön warm und wohlig erfüllte. “Ich helfe ihnen…”, erklärte Shinsou, schob seinen Stuhl zurück und brach mir damit das Herz.   Wie ein Häufchen Elend ruhte mein Kopf auf dem Tisch. Schluchzend, lachend, rasend… ich versuchte gerade einfach nur jedes Gefühl, jede Stimmungsschwankung zu ordnen. “Jetzt verstehe ich es, quak.” Ich sah auf von meinem Platz, zu Tsuyu, die mich freundlich anlächelte. “Damals bei dem Musikwettbewerb der Klassen, hattest du doch den Hauptpart. Aber du warst nicht auf der Bühne. Stattdessen hatte die Zweitbesetzung deinen Part bekommen.” “Sie waren alle so nervös, also habe ich meine Fähigkeit benutzt, weil sie sonst gar nicht aufgetreten wären, aber in diesem Zustand konnte ich nicht auf die Bühne.” Ich schniefte bei dem Gedanken an diese Sache. Zwar hatte ich sie nicht wirklich erlebt, aber in Egos Tagebuch hatte ja mehr als genug gestanden, dass mir etwas über Ihr Leben offenbart hatte. “Es wäre absolut peinlich gewesen und es ist mir auch gerade peinlich, dass ihr das seht. Diese verdammte Scheiße!” Noch während ich schluchzte, spürte ich wie meine Trauer verpuffte und der Wut platz machte. Die Abstände zu den Emotionsschwankungen wurden zwar kürzer, aber nicht weniger intensiv. Doch niemand aus der Klasse schien sich daran zu stören, oder mich mit anderen Augen zu sehen. “Ich verstehe… Mit deinen Pheromonen beeinflusst du zum Teil die Gefühle derer die du berührst, wenn du sie zu oft oder zu stark zentrierst, feuert das eindeutig zurück. An sich ist das eine starke Fähigkeit, wenn so etwas aber inmitten einer Mission passiert, könnte das von Nachteil werden. Du bräuchtest dann genügend Rückszugsraum um dich zu festigen. Die Frage ist also, wie kann man deine Fähigkeit nutzen, ohne sie zu stark zu nutzen. Anders als Ochaco hast du auch keine offensichtlichen Oberflächen, die deine Fähigkeiten auslösen. Vielleicht sind es kleine Widerhaken die das ganze übertragen. Ich habe aber nichts spitzes gespürt, als du mich berührt hast. Vielleicht ist es eine-” Ich war mürrisch, als Deku so ganz offen und laut über meine Fähigkeit nachdachte. Da kam der Nerd in ihm zum Vorschein. Ich murrte verstimmt, wandte mich von ihm ab und versuchte sein Geblubber zu ignorieren. Dabei fiel mir auf, dass neben Bakugo und Shinsou noch jemand an diesem Tisch fehlte.  “Wo ist Yaoyorozu-san?” “Oh, sie wollte mal auf Toilette. Keine Sorge, ich denke nicht, dass deine negative Auswirkung sie verschreckt hat, quak”, erklärte Tsuyu und lächelte mich dabei beruhigend an. Sie konnte so süß sein, wenn sie lächelte. “Viel wichtiger ist doch, wie geht es deiner Hand?” Ich sah Ochaco, die auf meine Hand zeigte, die in einer Schüssel mit Wasser und Eis lag. Ich konnte durch die klare Oberfläche sehen, dass sie rot war und wenn ich ehrlich war, brannte es wie Feuer. Es schmerzte sogar. Das würde in den nächsten paar Tagen noch höllisch ziepen. “Das wird schon… irgendwie. Mom und Dad kennen sich bestens mit Brandverletzungen aus. Ist auch nicht das erste Mal, dass ich mit der Hand unbedingt ins Feuer greifen musste.” Ich grinste, wobei ich es mir verkniff albern loszulachen, auch wenn der Drang dafür gerade mehr als groß war. “Es war unvernünftig nicht sofort loszulassen, als Bakugo seine Fähigkeit eingesetzt hat.” Ich seufzte und sah zu Todoroki von dem ich am wenigsten eine Standpauke erwartet hätte. “Ich weiß. Aber wenn es um meine Eltern geht, kenne ich nichts. Oder um meine Freunde. Und um ehrlich zu sein, hab ich es in dem Moment nicht gemerkt. Aber man, Bakugo-kun ist echt zäh, dass muss man ihm neidlos anerkennen. Ich hab ihm die volle Dröhnung verpasst und er hat sich dennoch nicht entschuldigt.” Ich musste grinsen, als ich daran dachte und erinnerte mich nur zu gut an den Vorfall mit dem Schleimfeind. Auch da hatte sich Bakugo als zäher Bastard herausgestellt. Irgendwie entfachte das ein Feuer in mir. Den Willen meine Pheromone zu verstärken um so zähe Idioten wie ihn zähmen zu können.    Meine emotionale Achterbahn hatte sich beruhigt als meine Eltern mit Shinsou zum Tisch zurückkamen und drei Tabletts mit Kuchen servierten. Ich erkannte sofort was uns da kredenzt wurde. Der Kuchen den ich einen Tag zuvor gebacken hatte.  “Mom, das ist doch… der war…”  “Schon gut Spätzchen. Die Gäste konnten auch ohne deine Leckerei leben. Aber sie freuen sich schon auf den nächsten Kuchen, den du für sie backst.” Ich seufzte und schüttelte den Kopf, denn allmählich keimte in mir der Verdacht, dass sie mich von meiner besten Seite zeigen wollte.  “Du hast den Kuchen gebacken, Okamoto-san?”, fragte Rikido und sah auf den Kuchen, den meine Mutter vor ihm abstellte. “Oh sie backt nicht nur. Sie kocht auch hin und wieder und hilft uns in der Küche. Daher ist es kein Problem wenn sie ihre Fähigkeiten während ihrer Aushilfszeit einsetzt. Unser Restaurant hat nämlich die Genehmigung dass Mitarbeiter während der Arbeitszeit frei ihre Fähigkeiten einsetzen dürfen. Das sorgt für Ordnung und Ruhe und ein ordentliches Showprogramm.” “Aushilfszeit?” Ich seufzte als Toru aufgeregt nach fragte, was meine Mutter genau meinte. “Ich verdiene mir damit sozusagen mein Taschengeld. Anders als andere habe ich keinen festen Satz für mein Taschengeld, sondern arbeite in meiner Freizeit hier im Restaurant auf Stundenbasis. Zwar nur wenige Stunden aber genug um ein bisschen Geld zu erhalten.” “Und sie ist uns wirklich eine große Hilfe. Wenn ein Kunde nicht zahlen will. Wenn ein Streit im Restaurant aufkommt. Außerdem hilft sie in der Küche, bereitet alles vor und räumt nach Ladenschluss auf”, erklärte meine Mutter stolz und wuschelte Todoroki erneut durchs Haar. Jap sie hatte einen Narren an ihm gefressen. Ich fragte mich, ob ich so etwas wie Eifersucht empfinden sollte, oder nicht, immerhin war das hier meine Mutter und sie zeigte gerade deutliches Mutterinteresse an Todoroki. “Was ist eigentlich mit dir, dass du dich von….” Ich sah auf als Bakugo wieder reinkam und sofort auf Todoroki zuging, der meine Mutter einfach gewähren ließ. Kaum das Bakugo meinen Blick sah, stockte er, hielt inne.  “Hör auf dich bemuttern zu lassen, ist ja erbärmlich. Und lächerlich oben drein, hast du eine Ahnung wie lächerlich du aussiehst.” Ich war überrascht. Verwirrt sogar. Ruderte Bakugo gerade zurück? Hatte er meine Mutter nicht als irgendwas beleidigen wollen, was ich ihm sicher wieder übel genommen hätte? “Kacchan…” Ich sah zu Izuku, der scheinbar selbst überrascht schien. Auch er schien bemerkt zu haben, was Katsuki ursprünglich hatte sagen wollen. “Da fällt mir ein, wer ist eigentlich euer Klassenlehrer? Von welchem Helden dürft ihr lernen?” “Eraserhead, also Herrn Aizawa”, antwortete ich kurz angebunden und sah wie mein Vater inne hielt, als er Ochaco ihr Stück Kuchen hinstellen wollte.  “Apropo Lehrer… Ich habe gehört dieses Jahr unterrichtet eine neue Geschichtslehrerin. Sie ist wohl eine renomierte Archäologin.” Mein Blick blieb auf meinem Vater gehaftet, als dieser sich scheinbar fing, aber doch Gedanken versunken die restlichen Kuchenstücke verteilte. “Ich hab das auch gehört. Sie soll selbst ohne Fähigkeit einen respektablen Ruf erlangt haben”, erklärte Toru, was mich doch schon neugierig machte. Und nicht nur mich, auch Izuku hörte aufmerksam zu.  “Sie ist ein Normalo?”, fragte Izuku nach, als ob er auf Nummer sicher gehen wollte. “Richtig, ich hab das auch gelesen. Sie hatte die besten Noten ihrer Klasse und ist gerade bei ihren Kollegen der Archäologe sehr gern gesehen. Obwohl es seltsam ist, das ein Normalo unterrichtet”, merkte Momo an, schien es aber nicht negativ zu meinen. Im Gegenteil, sie erzählte noch weitere Dinge, die sie von diesem Lehrer mitbekommen hatte. Dass Sie in Ägypten ganz aktuell war und eine wichtige Ausgrabung dort leitete. Dass sie mit Leichtigkeit an Sponsoren für die Ausgrabung gekommen war, dass ihre Theorien revolutionär für die aktuelle Gesellschaft wären, wenn sie sich als wahr herausstellten.  Ich hörte nicht wirklich zu, denn mein Vater, der auf einmal so ruhig geworden war, bereitete mir Sorgen. Und das nachdem er Aizawas Namen gehört hatte. Kannte er ihn? Das ließ mir keine Ruhe. Vielleicht wäre es besser, wenn ich mit meinem Vater darüber sprach. Ich durfte immerhin nicht riskieren, dass irgendein Störfaktor dafür sorgte, dass ich die Yuei verlassen musste.   Eine wirkliche Partystimmung kam nicht mehr bei mir auf. Statt weitere auf meine Eltern zu achten, oder auf auf die anderen, genehmigte ich mir einfach den Kuchen und ließ den ganzen Tag revue passieren. Ich war nicht von der Yuei geflogen, aber Aizawa hatte eine klare Ansage gemacht. Was ich bisher tat reichte nicht. Das hatte mir der Versuch Bakugo zu beeinflussen nur zu deutlich gezeigt. Wenn ein Gegner genauso stur war wie er, genauso willsensstark, ich würde unterliegen. Wieder und wieder.  Ich wandte meinen Blick zu Bakugo und konnte nicht glauben, was ich da sah. Der Kerl hatte tatsächlich zu den Chiliflocken gegriffen und drohte damit den von mir gemachten Kuchen zu verhunzen und seine Schweißproduktion anzuregen. Er mochte ja glauben das seien einfache Chiliflocken, in Wahrheit hatten sie aber eine so hohe Scoville-Zahl, dass sie selbst einen hart gesottenen Mann zum weinen brachten. Warum standen die eigentlich auf dem Tisch? “BABOOMGO! LASS DIE PFOTEN VON DEN FLOCKEN!” Ich war panisch als ich aufstand. Der Stuhl kippte um und ich war nicht mehr die einzige die auf den Beinen war. Deku tat es mir gleich, war bereit loszustürmen, um Bakugo von dem scharfen Zeug fernzuhalten. “WIE HAST DU MICH GENANNT?” Wütend stellte Bakugo das Gefäß mit den Chiliflocken ab, wobei er eine Explosion erzeugte, die die Flocken förmlich verbrutzelte. Das kleine Feuer, dass noch auf der Tischdecke brannte, wurde von Todorokis Eisfähigkeit ohne weitere Probleme geloschen.  Erleichtert ließ ich mich hinab sinken und atmete aus. “ICH HAB DICH GEFRAGT WIE DU MICH GENANNT HAST!” Schritte erklangen neben mir und als ich aufsah, erkannte ich Bakugo, in dessen Händen kleine Explosionen zündeten. Und obwohl Bakugo auf einmal so übermächtig vor mir stand und eigentlich furchteinflössend war und mir wahrscheinlich indirekt drohte, blieb ich ruhig. Ich ging noch einmal das Szenario durch. Er hatte die Flocken genommen und sie zerstört, nachdem ich gesagt hatte, er solle die Finger von lassen. War das vielleicht… hatte er das absichtlich gemacht und nicht aus einem Wutanfall heraus? Gemessen dem wie aufmerksam Bakugo sein konnte und das er sich nur selten die Blöse gab einzugestehen wenn er auf jemanden hörte… ja es war möglich. Genauso wie es damals während der Aufnahmeprüfung möglich war, dass er nicht einfach nur den Roboter der Punkte wegen gelegt hatte, sondern auch um mich und Shintaro zu beschützen. Ein Teil in mir, wollte das glauben. “Danke”, flüsterte ich und sah wie die Explosionen in seinen Händen schwanden. Bakugo hingegen sah mich immer noch bedrohlich an. “Ich verschwinde jetzt…” Er wandte sich ab und ging zum Jackenständer von dem er seinen Blazer nahm und hob seine Tasche vom Boden auf. Der Abend war vorbei und Bakugo hatte das Ende eingeläutet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)