Together through emotional justice von Erenya ================================================================================ Kapitel 1: Einfach Charming --------------------------- Das der schriftliche Test nicht so einen hohen Stellenwert hatte war mir schlüssig geworden, nachdem ich die Aufgaben gesehen hatte. Der schriftliche Teil unterschied sich kaum von dem, was eine normale Schule wohl zum Standard gehörte. Geographie, Mathe, Geschichte, ein wenig Literaturgeschichte und Englisch. Ebenso gehörte ein Essay dazu, der erklären sollte, warum wir unbedingt an die U.A. wollten.  Da meine Schulzeit schon weiter zurück lag, war das was ich tun konnte eher schlecht als Recht. Noch dazu war japanische Literaturgeschichte nicht gerade das was bei uns auf dem deutschen Lehrplan stand. Dank der Personaspiele konnte ich mich aber wenigstens in Literatur einigermaßen durchschummeln. Und Englisch, klar, Englisch war kein Ding. Damit hatte ich ja selbst im Studium noch einiges zu tun. Es blieb nur noch die praktische Aufnahmeprüfung. Ich war nervös, mehr als nervös. Ich wusste zwar, dass ich mit meiner Fähigkeit Leute beruhigen konnte, aber wie sollte mir das helfen? Irgendein Ass im Ärmel wäre hilfreich… Auf Feindpunkte konnte ich ja nicht setzen. Es blieben mir nur die Rescue Points. Doch wenn meine Fähigkeit mit Berührung zu tun hatte… was passierte da? Konnte ich das vielleicht auf die Maschinen übertragen? “Du grübelst zu viel. Bist du immer noch nervös?`” Ich sah zu Tsuyu verwundert, dass sie so ruhig war. Mit ihrer Fähigkeit hatte sie jetzt auch nicht unbedingt den Nachteil. Sie konnte wie ein Frosch springen, einen Feind so direkt anzugreifen und ihm dann die Drähte aus dem Leib zu reißen war da keine Schwierigkeit mehr. “Schade das wir in anderen Gruppen sind”, murmelte ich. Ich meinte es wirklich ernst. Irgendwie wäre es mir lieb gewesen, wenn ich mit Tsuyu in derselben Gruppe war. Sie gab mir in diesen kurzen Momenten, seit wir uns getroffen hatten, Sicherheit.  “Ich bin mir sicher, dass du auch so ganz gut zurecht kommen wirst. Sei einfach wie immer.” Wie immer sollte ich sein. Tsuyu hatte ja wirklich ein Mordsvertrauen in mich. Klar, wenn sie mich oder viel eher Ego in der Schule beobachtet hatte, da wusste sie eine ganze Menge. Auch inwieweit ich wirklich Chancen in der praktischen Prüfung hatte.  “Danke. Wir geben beide unser bestes und treffen uns dann in der Heldenklasse wieder, ja?”, fragte ich und hielt Tsuyu meine Hand entgegen. Sie blickte kurz auf diese, schien nachzudenken, schlug aber schließlich doch ein. “Wie heißt es so schön, weiter und immer weiter, Plus Ultra.”   Das kurze Gespräch hatte mich wieder beruhigt, auch wenn die Frage aller Fragen immer noch im Raum stand. Wie wollte ich meine Fähigkeit einsetzen? Ich stand vor dem Eingang zum Trainingsgebiet A. Ich erinnerte mich dunkel daran, dass es hier eine Person gab, der ich eigentlich nur ungerne über dem Weg lief. Ich ließ meinen Blick über die Gruppe gleiten. Neben Bakugo, der ziemlich weit vorne stand. Auf Anhieb erkannte ich sonst niemanden, außer… Hanta Sero. Das Hanta mit seiner Tape Fähigkeit gute Chancen hatte, stand nicht zu Debatte. Immerhin war er ein fester Kader für die U.A. “Und Los gehts!” Das Tor öffnete sich auf das Zeichen von President Mic. Ganz unerwartet, ohne Countdown, einfach so. Es schien niemanden zu stören, oder aus der Bahn zu werfen, abgesehen von mir. Aber so ganz war ich wohl doch nicht die Einzige. Dies konnte ich zumindest aus President Mics Worte schließen.  “Was denn? Das Böse wartet auch nicht darauf das ihr bereit seid. Also los, eure Zeit läuft!”, rief er, wobei seine Stimme durch das urbane Setting hallte und darüber hinaus. Jetzt würde sicher auch Midoriya loslaufen. Verspätet, genau wie ich. Ich holte ein letztes Mal tief Luft und lief los in das Gebiet von Gruppe A und hörte bereits die Kampfgeräusche und Explosionen, die deutlich machten, dass die Action voll in Gang war. Ich spürte nun denselben Druck wie Midoriya. Ich brauchte schnell Möglichkeiten um Punkte zu machen. Doch anders als Midoriya hoffte ich nicht auf Roboter die mir Feindpunkte gaben, sondern auf Leute die ich irgendwie retten konnte.  Der Boden unter meinen Füßen vibrierte, ich sah Steinchen fliegen, Entladungen, Geräusche… soviele verschiedene Dinge geschahen um mich herum und die Feinde fielen. “5 Punkte yeah!” “Alter hast du den Typen mit den Explosionen gesehen? Wenn wir nicht schnell sind, lässt er uns gar nichts übrig!” Ich sah mich um. Lauschte den Mensch. Niemand schien ein Problem zu haben. Noch nicht zumindest.  “Verdammt!”, ein Fluchen zu meiner Rechten erklang und fast schon hoffnungsvoll sah ich hin. War jemand in Bedrängnis? Ein Segen? Ich irrte mich. Dort war niemand in Gefahr, nein ich glaube das Fluchen kam aus anderen Gründen. Hitoshi Shinso. Er stand einfach nur da, sah zu wie andere mit ihren Mega Fähigkeiten einen Roboter nach dem anderen zerstörten. Mit sich hadernd, innerlich fluchend, stand er da, die Hände zu Fäusten geballt. Seine Fähigkeit hatte keine Chance gegen diese Maschinen. Da ging es ihm wohl nicht anders als mir. Es war unfair, dass Menschen mit Fähigkeiten, die nur auf Menschen wirkten, keine Chance hatten. Das System war absurd, absolut unfair. Selbst mit Rescue Points. Noch dazu wusste niemand von diesen, abgesehen von mir. Wenn er davon wusste, könnte Shinso vielleicht etwas bewegen. Menschen retten, die vielleicht etwas panisch waren. Andere mit Fähigkeiten dazu bringen, andere zu beschützen. Er könnte es schaffen und wenn ich schon einmal hier war, konnte ich doch wenigstens etwas auf sein Schicksal eingreifen. Dafür sorgen, dass er nicht verzweifelte. Ich wandte mich von meinem Weg ab und ging auf ihn zu. Er schien meine Schritte recht schnell zu bemerken und wandte sich fragend zu mir um. “Du glaubst vielleicht, dass du die Fähigkeiten der anderen beneiden musst. Das ist vollkommen schwachsinnig. Wir beide haben Fähigkeiten, die auf andere wirken und diese Prüfung ist uns gegenüber absolut unfair. Das heißt aber nicht, dass wir keine Chance haben. Wenn uns diese Akademie keine Chance einräumt, dann müssen wir uns eben selbst einen Weg bahnen. Denn wir beide wollen Helden werden. Und wie jeder Held werden wir an unsere Grenzen stoßen. Das hier ist sie, unsere erste Grenze und wenn wir gegen diese Widrigkeit ankämpfen, dann können wir wirklich, zu einem Helden werden.” Ich hatte ihm keine Chance gegeben mich anzusprechen. Ich war dafür viel zu unsicher, ob er nicht etwas wagen würde. Stattdessen hielt ich eine Rede, von der ich hoffte, dass sie ihn erreichen würde. Noch während ich sprach, hob ich etwas von dem Schutt auf, der stabil wirkte und hielt ihm diesen entgegen. Er sah mich erst verwundert an, griff schließlich nach einem Stabähnlichen Etwas. Als ob ich damit ihm noch einmal Mut machen wollte, legte ich meine Hand auf seine und sah ihn an. “Ich will ein Held werden, einer wie jene die ich bewundere.” Sein Griff um dem stabähnlichen Schutt wurde fester, sein Blick war entschlossener. Ich löste mich von ihm, dem Stab und wandte mich wieder der Menge an Robotern zu, die gerade nach ihren Opfern schlugen. “Wir werden beide Helden. Ich seh dich dann in der Schule.” Ohne ihn noch einmal anzusehen, lief ich los. Fast so als hätte ich mich selbst motiviert. Doch ich hörte, dass auch er sich in Bewegung setzt. Das war alles was ich tun konnte. Ich selbst nahm mir im Lauf selbst etwas von dem Schutt. Ich konnte immerhin keine großen Reden schwingen und mich nur auf Rescue Points verlassen. Im Gegenteil, wenn ich wollte, das Ego zum Held wurde, müsste ich tun was ich zu tun vermochte um sie in die Heldenklasse zu bringen.   Mit einer größeren Armplatte von einem der Roboter, lief ich über das Schlachtfeld. Anders konnte man nicht nennen was ich da sah. Die Kämpfe waren noch in vollem Gange, doch die Zeit schritt erbarmungslos davon. “Pass auf!” Ein ruhige Stimme, die eindeutig mir galt brachte mich dazu inne zu halten. Ich sah mich um, doch bemerkte ich nichts, außer ein Mädchen mit schulterlangen schwarzen Haaren. Sie hatte ihre Fingerspitzen gegeneinander gepresst, was seltsam wirkte. “Du hast es kaputt gemacht…”, murmelte sie und löste ihre Finger voneinander. Der Boden schien unter mir zu vibrieren, ich verlor das Gleichgewicht, als etwas unter mit sich erhob. Ich stolperte zurück, konnte aber gerade so noch etwas kühles Metall zu greifen bekommen und erkannte eine rote drei die sich erhob. Ich klammerte mich an einen Roboter, doch dieser war Bewegungslos, seine Teile lagen zerstreut auf dem Boden, fast so, als wäre jemand auf… Ich hielt inne und sah zu dem Mädchen. Sie hatte gesagt ich sollte aufpassen, danach war ich wohl auf etwas getreten und… Ich hatte ihre Strategie kaputt gemacht. “D-Das tut mir leid… ich wollte nicht” “Schon gut. Pass das nächste Mal einfach besser auf.” Ihre Stimme wirkte kühl und vorwerfend, so als hätte ich etwas falsch gemacht. Aber sie schien nicht sonderlich verärgert darüber zu sein. Nun, was sollte ich tun, diese drei Punkte waren immerhin ein Geschenk. Ich sah dem Mädchen nach, das sich ohne weitere Worte von mir abwandte und in einer Seitengasse verschwand. Scheinbar hatte sie genug Punkte, so dass sie sich keine Sorgen machen musste um zu bestehen. Ich hob die Metallplatte auf, die ich zuvor vor Schreck fallen gelassen hatte und sah mich um. Es war ruhig hier. Bakugo minimierte sicher die Feinde ohne große Probleme und er war damit nicht allein. Sicher taten dies auch die anderen Anwärter. Und ich… hatte mit mehr Glück als Verstand drei Punkte erhalten.  Die Erde begann wieder zu beben, Schreie waren zu hören. Ich sah gen Himmel der sich verdunkelte und erkannte… den Roboter, dem wir am besten aus dem Weg gehen sollten und er war riesig. Die anderen würden sicher fliehen, überrascht von diesem Ding, sie würden sich weiter um die Punkte kümmern… Ich konnte nicht wie Deku gegen dieses Ding antreten. Und doch, mein Körper reagierte instinktiv und lief durch eine Seitengasse, in Richtung des Feindes. Es war gefährlich, aber… aus dem Weg gehen konnte man ihm nicht. Ich musste was tun. Wäre dies eine wahre Situation in der Feinde auftauchten… würde man ihnen auch nicht aus dem Weg gehen. Ein wahrer Held würde nicht aufgrund der Winzigkeit oder Unbedeutsamkeit vor einem Roboter zurück weichen. Die Erde vibrierte unter mir und doch versuchte ich einen festen Schritt zu halten, beschleunigte sogar meine Schritte. Mein Herz klopfte wild, das Atmen fiel mir schwer. Das durfte nicht… er durfte nicht. Die Vibrationen wurden stärker, Staub wirbelte sich auf. Ich nutzte die Platte um mir mit Luftzügen etwas Sicht zu ermöglichen. Das Licht über mir schwand hinter einem Schatten der so gigantisch war, dass ich mir unbedeutend vorkam. Die Schreie wurden lauter. Der Schatten dunkler, ich spürte, wie Bruchstücke auf mich niederrieselten. Ich sah aber bereits den Ausgang und verlangsamte meinen Schritt nicht. Und gerade rechtzeitig, kam ich aus der Seitengasse hervor, als das Gebäude hinter mir zusammenbrach.   “Wir müssen schnell Punkte holen, es ist nicht mehr viel Zeit!” Das Chaos offenbarte sich auf der Straße vor mir. Heldenanwärter liefen in die entgegen gesetzt Richtung des Roboters, der mit seinen Armen auf die umstehenden Gebäude schlug. Ein Mädchen kroch über den Boden, weinen, winselnd. Niemand schien sich für sie interessieren. Und doch war sie in Gefahr. Sie kam nicht schnell genug von dem Roboter weg, hatte Angst, was ich nur zu gut verstehen konnte. Aber es war nicht der richtige Moment um Angst zu haben. Ich musste also was tun.  “Ich will weg… lass mich in Ruhe… lass mich gehen..:”, klagte sie, was ich deutlicher hörte, je näher ich ihr kam. Die Erde bebte wieder und der Roboter schlug erneut auf ein Haus ein. Sie gefror an Ort und Stelle vor Angst. Nicht gut, denn einige Brocken kamen auf sie runtergeregnet. Ich packte die Stahlplatte in meiner Hand fester, rannte los und holte noch während des Laufens aus. Ich visierte die Brocken an, schlug los und traf die Trümmer, die durch die Platte von ihrer Flugbahn abgebracht wurden. Die Platte hingegen bekam zu viele Beulen, als dass ich sie weiter verwenden konnte.  Ich ließ die Platte fallen und wandte mich dem Mädchen zu, dass mich mit großen Augen ansah. “Hey, alles okay?”, fragte ich und hielt ihr meine Hand entgegen. Sie schien kurz unschlüssig, griff dann aber nach meiner Hand und ließ sich von mir aufhelfen. “J-Ja, alles in Ordnung. D-Du hast mich eben…” “Schon gut. Du solltest dich in Sicherheit bringen, wenn du Angst hast.” Ich lächelte sie an, hielt weiter ihre Hand und merkte, dass sie sich scheinbar beruhigte. Das Mädchen das wimmernd über den Boden kroch, war nicht mehr zu sehen.  “Und was machst du?” “Sehen was ich machen kann. Das Ding da bringt mir zwar keine Punkte, aber dennoch ist es eine Bedrohung. Wäre dies ein echter Notfall, sollte kein Held zurückweichen, sondern alles in seiner Macht stehende tun um Menschen zu retten oder zu unterstützen. Daher, will ich jenen helfen, die jetzt Hilfe brauchen.” Ich löste meine Hand wieder von ihr und richtete mich auf. Meine Angst war zwar nicht verschwunden, aber ich wollte mich nützlich machen. Noch dazu, war dieses Ding störend für die Prüfung. “Warte! Wie hast du das gemacht?” Fragend sah ich sie an. Doch ein Blick in ihre Augen verriet mir, was sie meinte. “Ich habe immer noch Angst, aber ich fühle mich ruhiger, klarer. Wie hast du das gemacht?” Ich lächelte sie an und wandte mich von ihr ab. Sicher war das was ich sagen würde nicht unbedingt das beste, aber für den Moment fühlte es sich einfach richtig an. “Das ist meine Fähigkeit.” Sie brauchte keine weiteren Worte um zu verstehen und ich brauchte keine weiteren um zu wissen was sie dachte. Das ich verrückt war, mit so einer Fähigkeit zum Ort des Geschehens zu rennen. Jemanden zu helfen, obwohl man sich selbst nicht verteidigen konnte. Ja, das war verrückt, aber solange es sich richtig anfühlte, würde es niemals das Falsche sein. “Verdammt was ist mit dem Typen los?” “Er hat seine Kräfte nicht mehr unter Kontrolle!” Ich wandte mich um, dahin wo die Stimmen herkamen. Durch den Rauch sah ich blaue Laser gen Himmel schießen. “Was ist passiert?” “Der Typ mit den Laseraugen wurde von irgendwas getroffen als der Störenfried auftauchte. Nun machen seine Laser Probleme!” Ich wusste genau wo ich hin musste. Zu dem mit den Laseraugen. Wenn er seine Kräfte nicht unter Kontrolle bekam, würde er das größere Problem werden als nur der Roboter.  “Der Lasertyp hat den Weg abgeschnitten, wir kommen von dem Störenfried nicht weg!” Ich hielt inne und sah, dass der Weg abgeschnitten war. Ein großer Krater befand durchzogen im Gebiet. Zu tief und zu breit um ihn mit einem Sprung zu überqueren. Wir waren schlichtweg gefangen, denn wir sahen von unserer Lage aus nicht, wie weit der Laser gegangen war. Versuchen auf die andere Seite zu kommen, würde zu viel Zeit beanspruchen. Gleichzeitig waren die im Nachteil, die jetzt hier waren. Im Vorteil waren da jene, die Transportmöglichkeiten über die Luft hatten oder weit springen konnten. Leute die nur für die Offensive geeignet waren, hatten hier ihren Nachteil. Ebenso Leute, die in keinster Weise offensiv waren, sondern eher defensiv.  “Was sollen wir tun?” Unruhe wurde breit. Innerhalb weniger Sekunden war aus dieser Prüfung ein Albtraum geworden, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass die Schulleitung es soweit kommen lassen würde. Allerdings, das war eine Prüfung. Eine Streßsituation. Der Moment in dem jene scheinen konnte, die einen kühlen Kopf behielten und die Lage für sich zu nutzen wussten, oder eben wie ein Held für andere einstanden. Letzteres war nur nicht allgemein bekannt. ‘Ich weiß durch Tsuyu, dass du nun alles geben würdest um zu helfen… Und auch ich werde das tun.’ Ich holte tief Luft und ging auf die ersten zu, die in meiner Nähe standen. “Ihr da. Ihr müsst mir helfen. Ihr müsst diesen Störenfried für mich ausschalten.” Die zwei Jungs die vor mir standen, sahen mich verwirrt an. Der eine, mit stachelig braunen Haaren und viel zu buschigen Augenbrauen, war der erste, der sich aus Verwirrung löste. “Der bringt keine Punkte. Sind wir wahnsinnig?” Sein Kumpel schien von den Worten ebenso wieder zu Sinnen zu kommen und schien wütend über meine Forderung zu sein. “Genau. Warum sollten wir die Zeit mit etwas verschwenden, das uns keine Punkte bringt?” Sie hatten Recht. Warum sollten sie etwas tun, dass ihnen offensichtlich nichts brachte? Sie wussten nichts von den Rescue Points.  “Weil ein Held erst dann zum Helden wird, wenn er jenen hilft, die Hilfe brauchen. Nur weil der Sidekick eines Bösewichtes ihm gegenüber steht, wird er sich nicht von jenen abwenden, die von diesem Sidekick terrorisiert werden.” Sie zögerten, sahen mich an und schienen sich meine Worte durch den Kopf gehen zu lassen. “Das Mädchen hat echt seltsame Vorstellungen von dieser Prüfung, nicht wahr?” Eine dritte Person war zu uns gekommen. Ich sah auf und erkannte diesen verschlafenen Blick und fliederfarbenen Haare. “Du hast Recht.” “Sie ist echt seltsam-” Beide verstummten plötzlich und derjenige der sie angesprochen hatte, trat zwischen den beiden vor und blieb direkt vor mir stehen. Sein Blick wirkte eher gelangweilt, als ernst und doch war da etwas in seinem Blick, dass seinen Gesichtszügen widersprach. “Ihr habt sie gehört. Helft ihr den Störenfried zu beseitigen.” Kaum dass er das gesagt hatte, liefen die beiden los, in Richtung des Störenfriedes, wobei sie Ihre Fähigkeiten einsetzten, um seinen Angriffen auszuweichen. “Nicht sonderlich heldenhaft, so eine Fähigkeit, oder?” Er sah mich an und ich hörte die Bitternis in seiner Stimme. Wahrscheinlich weil viele ihm sagten, dass nur ein Bösewicht so eine Fähigkeit haben würde. Und doch, war ich anderer Meinung. “Ich finde schon. In dir schlägt das Herz eines Helden, also ist diese Fähigkeit sehr heldenhaft.” Er sah mich an, zeigte keine Regung. “Wir sind uns ähnlich. Unsere Fähigkeiten, können andere manipulieren. Und sind für diese Prüfung gar nicht geeignet. Und doch hast du nicht aufgegeben. Du hast das aufgebrachte Mädchen gerettet, du hast mir Mut gemacht… Und selbst jetzt scheinst du keinen Moment lang darüber nachzudenken Punkte zu machen…” Er hielt kurz inne und sah sich um. “Der Lasertyp wird noch ein Problem. Wahrscheinlich kannst du ihn mit deiner Fähigkeit besser helfen als ich. Ich hingegen kann hier die Leute motivieren. Ich hab da schon so einen Stahlkopf, der dem großen Parolie bieten kann.” Ich war erstaunt. Im Vergleich zu meiner ersten Begegnung mit Shinso, war er jetzt wie ausgewechselt. Er war aktiv, motiviert und gab wirklich alles, was er konnte. Wie ein richtiger Held. “Danke. Da bleibt nur noch das Problem, dass ich nicht über den Graben komme.” Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.  “Danach sind wir quitt. Also wehe dir, du schaffst es nicht an die U.A.” Ich war verwundert darüber was er meinte. “Hey, Tape-Typ, bring meine Freundin rüber und danach kümmerst du dich wieder um den Störenfried.” Wie aus dem Nichts kamen weiße klebende Bänder auf mich zu und wickelte sich fest, aber doch behutsam um meine Hüfte. Ich konnte gar nicht rechtzeitig reagieren, als ich auch schon vom Boden abhob und plötzlich auf die andere Seite befördert wurde. Ich sah mich noch um und erkannte Hanta Sero aus der zukünftigen 1-A. Scheinbar stand auch er unter Shinsos Gehirnwäsche. Seine Kraft war wirklich furchteinflössend und doch, hatte er das nicht gemacht, um jemanden etwas böses zu tun, sondern um der Held zu sein, der er schon immer sein konnte. “Danke. Wenn wir beide an die U.A. kommen… lass uns doch mal was gemeinsam unternehmen”, rief ich über den Graben und wandte mich von ihm ab. Ich war ihm wirklich dankbar, auch wenn ich wusste, dass er es vielleicht nicht unbedingt für immer ein Partner oder Freund sein würde. Nichtsdestotrotz, war ich ihm allein für diesen Moment mehr als dankbar.   Je näher ich dem Lasertypen kam, desto ruhiger wurde es. Was mich nicht wunderte, denn die anderen verschanzten sich hinter den bestmöglichen Ecken und Dingen um nicht von Schutt oder den Lasern getroffen zu werden. Und ich konnte es verstehen, denn die Laser schossen unkontrolliert herum. Es war schwer ihnen auszuweichen, wenn man keine Deckung hatte.  Über die Seitengassen und verwinkelsten Wege war ich dem Typen näher gekommen. Doch auch mich hatten seine Laser festgesetzt.  “Hey du… mit deinem Earphone Jack… kannst du was hören?” Ich sah mich um und entdeckte auf der anderen Seite, nicht unweit von mir ein vertrautes Gesicht aus der Serie. Genauso wie Hanta war auch Kyouka, das Mädchen mit den Ohrstöpseln hier in Gruppe an. Jackpot. Auf diese Art und Weise konnte ich vielleicht doch noch etwas tun. Immerhin kannte ich ihre Fähigkeit und wusste, wozu sie in der Lage war. Doch um sie um Hilfe zu bitten, musste ich auf ihre Seite.  Kyouka schien immer noch ruhig zu sein, denn ich konnte nicht hören, was sie sagte. Ihr Blick schien auch nicht panisch, ganz im Gegensatz zu der Person die bei ihr war und der förmlich die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Ich musste mich auf sie aufmerksam machen. Irgendwie. Ich sah mich um und entdeckte einen Stein. Nun konnte ich nur noch hoffen, dass ich zielsicher werfen konnte. Doch die Frage war, was wollte ich dann tun. Rüberbrüllen? Und vor allem wie konnte sie mir helfen? Deku hätte sicher einen Plan gefunden. Wobei ich eigentlich nur eine Möglichkeit finden musste, näher an den Lasertypen zu kommen. Das Problem war, dass er unkontrolliert in alle Richtungen schoss. Und wenn das weiter ging… Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was dann noch passieren würde.  Ich war entschlossen. Wir mussten schnell handeln. Ohne zu zögern erhob ich mich und lief in Richtung Kyouka. Ein Laserstrahl streifte über den Boden. Schnell reagierte ich und sprang über den Strahl hinweg, wobei ich nach der Landung nicht inne hielt sondern weiter rannte. Ich stolperte förmlich zu Kyouka und dem anderen Anwärter, als ich nach einigen Metern endlich die sichere Deckung fand. “Wow, bist du verrückt? Er hätte dich treffen können!”, merkte der Anwärter an, und sah mich mit geweiteten Augen an. “Verrückt genug, um den Typen da beruhigen zu wollen. Aber dafür brauch ich Hilfe. Du da, mit dem Earphone Jack, hast du eine Möglichkeit den Typen dazu zu bringen in eine Richtung zu schießen?” Kyouka sah mich einfach nur an. Ohne was zu sagen, ohne mir zu zeigen, was ihr durch den Kopf ging. “Du willst dich also von der Seite anschleichen, die dann ungeschützt ist und dann?” “Setze ich meine Fähigkeit ein. Ich kann Menschen beruhigen und sicher kann uns das hier helfen.” Kyouka schien einige Minuten über meinen Vorschlag nachzudenken. Es war gefährlich, das war mir klar und ich konnte niemanden dazu zwingen, an diesem Vorhaben teilzunehmen. “Ich werde sehen, was ich machen kann”, antwortete Kyouka schließlich und versetzte mich damit in Erstaunen. “Bist du verrückt? Wir wissen doch gar nicht, ob es funktionieren wird. Was wenn ihre Fähigkeiten das Problem doch nicht beheben?” “Das können wir erst wissen, wenn wir es versucht haben. Außerdem ist es besser als gar nichts zu probieren.” “Aber-” Er kam nicht dazu mehr zu sagen, denn sein Körper zuckte zusammen, als Kyoka ihren linken Ohranschluss in seine Seite stieß. “Ich kann einen Angriff durchführen, sobald ich mich mit dem Boden verbinde. Die Entfernung ist aber zu weit. Außerdem haben die Laser die Grundstrukturen ziemlich stark geschädigt, so dass die Gebäude gegebenfalls einstürzen. Das könnte zur Gefahr werden.” “Kannst du gezielt ein Gebäude einstürzen lassen ohne umliegende zu beeinflussen?” Sie sah mich an, dachte nach und nickte, wobei sie zögerte. “Schon, aber es ist gefährlich. Wenn das Gebäude falsch stürzt, könnte mein Anschluss drunter begraben werden. Ebenso könnten Bruchteile andere Gebäude mit sich reißen.” Kyouka hatte Recht. Der Plan wäre gut, wenn die Umgebung für uns nicht so unpassend gewesen wäre. “Und wenn wir die anderen suchen? Du könntest sie doch hören, oder?” “Wie willst du denn zu Ihnen kommen, wenn wir sie gefunden haben?”, fragte mich der andere Anwärter. Und leider hatte er Recht. unsere Situation war festgefahren. So festgefahren wie bei dem Schleimmonster, das Bakugo im Griff hatte und dessen Fähigkeit nutzte um Abstand zu gewinnen.  “Also schön, ich werde versuchen ihn abzulenken. Seinen Fokus auf einer Seite zu halten. Findet ihr so lange raus, wo die anderen sind und bringt sie hier weg. Ich kümmer mich darum.” Es war genug Zeit während des Redens vergangen und es hatte uns keinen Schritt weiter gebracht. Wir mussten etwas tun, wenn wir das ganzen heil überstehen wollten. “Das ist wahnsinn! Wenn der Typ dich trifft, wird er mehr als dich nur verletzen. Du könntest dabei draufgehen.” Dieser Fakt war mir klar, aber genauso wenig würden wir sicher aus der Prüfung kommen. Die Gebäude hielten sicher nicht mehr viel aus und am Ende würde alles über uns einstürzen. Was war also ein Leben im Vergleich zu dem Leben vieler?  Ich erhob mich und lief ohne weitere Diskussionen los. Mein Weg führte über die Seitengassen, da diese noch, durch die Häuser einigermaßen sicher zu begehen waren. Doch der Schutt der hier bereits von den oberen Teilen der Gebäude lag, war ein deutliches Zeichen dafür, dass dies nicht mehr lange so bleiben würde. Schnelles Handeln war geboten und dies gebot meinen Füßen auch schneller zu laufen. Die Vibrationen wurden stärker und machten deutlich, wie nahe ich dem Lasertypen war. Noch dazu sahen die Häuser bereits aus wie Schweizer Käse. Der Radius ihm auszuweichen wurde damit enger, je näher ich ihm kam.  Ein weiterer Einschlag der in meiner Nähe war und die Erde erschütterte, sorgte dafür, dass ich mein Gleichgewicht verlor. Ich konnte mich gerade rechtzeitig an einer Wand abstützen, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die Angst packte mich, denn erst jetzt wurde mir noch klarer bewusst, dass es kein zurück mehr gab. Ich hatte es mit viel Mühe hier her geschafft, aber nur, weil ich die Laser sehen und ausweichen konnte. Ohne Augen im Hinterkopf wäre eine Rückkehr ohne Verletzung unmöglich. Ich hielt einen Moment inne, sah mich um, wissend, dass der Lasertyp mir so nahe war. Ich konnte seine Schreie hören, sein Wimmern. Er war verzweifelt, hatte Angst, sicher weil er seine Kraft nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich konnte mir vorstellen, dass es erschöpfend war, dass er an seine Grenzen kam, aber nicht wusste wie er es aufhalten konnte. Ein Laser krachte neben mir ein. Auf einer Höhe, die mir verriet, dass ich mich durchkriechen könnte. Die Laser kamen aus seinen Augen, solange er nicht direkt auf mich zielte, würden sie mich geduckt nicht treffen. Ich ging auf die Knie, spürte wie spitzes Gestein sich in meine Hände bohrte und diesen bitteren Schmerz hinterließ. Kriechend näherte ich mich ihm, versuchte so wenig Geräusche wie möglich zu machen, da ich fürchtete, dass er sonst mich ansah und mich mit den Lasern konfrontierte. Kriechend konnte ich denen sicher nicht mehr ausweichen. Gerade als ich das dachte, kam es zu einer Erschütterung in unserer Nähe. Der Boden vibrierte und das obwohl der Laser-Typ in meine Richtung blickte. Er war es also nicht, der dieses Beben auslöste. Ein Blick in eben jene Richtung verriet mir, dass es sich um Kyouka handeln musste, zumindest sah ich, wie sich ihr Ohrstöpsel vom Ort des Geschehens bewegte. Ich verstand sofort, was sie wohl getan hatte. Sie wollte mir helfen, irgendwie.  Ohne zögern richtete ich mich auf und ging wieder ins stehen über. Der Lasertyp hatte die Finte geschluckt und blickte selbst aufmerksam zu unserer Rechten. Das war meine Chance. Ich lief auf ihn zu, so schnell mich meine Beine tragen konnten. Ich musste ihn einfach nur berühren. Einfach nur irgendwie zu fassen bekommen. Er hörte meine Schritte, wandte sich um, doch zu langsam, denn ich bekam seinen nackten Arm zu packen.Noch bevor er mit seinem Gesicht zu mir sah, stieß ich ihm wie aus einem  Reflex heraus die Beine weg, so dass er das Gleichgewicht verlor und auf den Rücken fiel. Mit meinem linken Knie fixierte ich ihn, indem ich es ihm auf die Brust drückte und weiter seine Hand hielt. Er zappelte, wand sich unter mir, versuchte sich zu befreien, während sein Laser weiter von Links nach Rechts zog, dabei aber im Radius und Beweglichkeit eingeschränkt war. “Beruhige dich. Alles ist gut. Ich bin jetzt da!”, keuchte ich und hielt seinen Arm fest, wobei ich diesen fest gepackt hatte. “Beruhige dich… Nichts wird passieren. Schließ erstmal die Augen und atme tief ein.” Schon jetzt, da ich mit ihm sprach, schien er sich zu beruhigen, denn er leistete meinen Worte folge, schloss die Augen, wobei die Laser erloschen. Ich löste mein Knie von seinem Brustkorb, um ihm das Atmen zu erleichtern. Sein Brustkorb hob und senkte sich. Ein aus. Ein aus. Ein paar Mal holte er tief Luft, wurde ruhiger, wackelte nicht mehr, was mir ein Zeichen dafür war, dass ich seinen Arm nicht mehr so fest packen musste. “Alles gut?”, fragte ich leise und sah ihn an. Er nickte, wobei er noch einmal tief ein und aus atmete. “Danke. Ich hatte meine Kraft nicht mehr unter Kontrolle. Ein Stein hatte mich an der Stirn getroffen, das tat echt weh. Ich konnte dadurch meine Laser nicht mehr kontrollieren. Und nach einiger Zeit trat dann meine Schwäche ein.” “Deine Schwäche?” Er nickte, ließ weiterhin die Augen geschlossen, fast so als fürchtete er, wieder mit seinen Lasern Amok zu laufen.  “Wenn ich meine Laser zu lange einsetze, bekomme ich Kopfschmerzen. Wenn sie zu stark sind, kann ich mich nicht mehr konzentrieren und die Laser sind unkontrollierbar. Aber irgendwie… seit du mich berührt hast, sind die Schmerzen schwächer.” Ich war froh das zu hören und fragte mich gleichzeitig, was genau meine Fähigkeit war. Ich wusste nur, dass ich Leute beruhigen konnte, Ihnen scheinbar auch Schmerzen nahm. Und bei Shinsou hatte sie etwas ganz anderes ausgelöst. Dafür brauchte ich jedes Mal nur eine einzelne Berührung.  Ich sah auf meine freie Hand und dachte nach. Was war das nur? Hauchdünnen Nadeln, die irgendein Gift absonderten? “Ist das deine Fähigkeit?”, fragte er schließlich und ich sah ihn an. “Ich weiß es ehrlich nicht. Also was meine Fähigkeit genau macht. Ich weiß nur, dass ich jemanden anfasse und dann wirkt es”, erklärte ich und sah ihn an. “Hältst du meinen Arm noch etwas? Ich fühlte mich irgendwie wohl in deiner Gegenwart und werde ruhiger. Fast so, als hätte deine Aura etwas besänftigendes.” Er lächelte, errötete etwas und wusste gar nicht, was er mir mit seinen Worte für eine Information gegeben hatte. Er erklärte, warum er ruhig wurde. Meine Aura war es. Oder viel eher schien meine Berührung das auszulösen. Die Gifttheorie war damit nicht weit hergeholt. Ich setzte mich neben den Typen, hielt aber weiter seinen Arm und sah in die Ferne. Zum ersten Mal konnte ich mich wirklich fragen, ob Shinsou mit seinen unfreiwilligen Helfern den Störenfried besiegt hatte. Ob es ihm Punkte bringen würde? Vielleicht sogar den entscheidenden Punkt um doch noch in die Heldenklasse zu kommen. Gewünscht hätte ich es ihm. Die zweite Frage würde sein, wieviele Punkte ich bekommen  würde und ob das reichte um in die Heldenklasse aufgenommen zu werden. Und selbst wenn nicht, es gab nichts, wofür ich mich schämen musste. Ich hatte alles gegeben und ich schämte mich nicht  “Ich glaube für mich ist die Prüfung gelaufen”, murmelte der Junge. “Hast du denn noch keine Maschinen besiegt?” “Doch, aber ich denke nicht, dass sie jemanden an die UA nehmen, der während der Aufnahmeprüfung seine Fähigkeit nicht unter Kontrolle hatte. Und dich habe ich sicher auch aufgehalten.” Es war ihm deutlich anzuhören, dass er sich Sorgen machte und es ihm scheinbar nahe ging, wenn er andere bei der Prüfung behinderte. “Keine Sorge. Ein Held kümmert sich nicht darum wieviele Punkte ein Schurke bringt. Manchmal ist es wichtiger jenen zu helfen, die gerade in Not sind.” Er öffnete vorsichtig die Augen, wobei ich etwas zuckte. Doch keine Laser kamen mehr raus. Stattdessen sah er mich mit seinen braunen Augen an. Ruhig und zufrieden.  “Auf jeden Fall, danke nochmal. Ich-” Er stockte, weswegen ich verwundert zu ihm sah. Seine Augen waren geweitet, erschrocken und er hob seinen anderen Arm um auf etwas hinter mir zu zeigen. Ich wandte mich um und sah eine riesige Maschine mit einer rot leuchtenden Drei auf dem Metall neben mir. Ich löste mich von dem Lasertypen und versuchte mich aufzurichten um als Schutzschild zu fungieren. Sicher mit meinen Fähigkeiten kam ich nicht durch Metall und bekanntlich hatten Maschinen keine Gefühle, nichts desto trotz wollte ich dem Jungen helfen. “Du stehst mir im Weg!” Ich zuckte zusammen, als kleinere Explosionen erklangen. Es ging alles so schnell, als jemand in den Roboter krachte und dieser förmlich explodierte. Wie paralysiert stand ich da, spürte den Lasertypen wie er an meinem Hosenbein zupfte. Und mit einer weiteren Explosion grub sich aus dem Metall Bakugo, der schwer atmete. Mit grummeligen Blick, wandte er sich mir zu und sah mich böse an. “Öhm… Danke?”, nuschelte ich unsicher, denn irgendwie tat ich mich schwer damit zu realisieren, dass Bakugo mir gerade, ob gewollt oder nicht, geholfen hat. “Steh mir einfach nicht mehr Weg”, knurrte er, wobei er sich mit einer Explosion, die er gen Boden richtete, von unserem Ort entfernte.   Ich war erschöpft als ich zurück nach Hause gefunden hatte. Natürlich wusste ich nicht, wie das Ergebnis der Prüfung gelaufen war. die Zu-oder Absage würde ich erst später erhalten. Allerdings hatte ich ein paar nette Kontakte kennengelernt. Shinsou hatte mich zum Beispiel nach der Prüfung am Schultor abgefangen und mir erklärt, dass er auch die Prüfung für den Allgemeinkurs abgelegt hatte. Für diese Prüfung hatte er mehr Hoffnung, hatte er gemeint. Ebenso dass er nicht aufgeben würde in die Heldenklasse zu kommen und seine Chance sicher nutzen würde. Der Abschied war mir durch seine Worte leichter gefallen. Er hatte Mut, was eine Erleichterung war. Nur leider stand in den Sternen ob ich die Aufnahme geschafft hatte. Ich war mir nicht einmal sicher, ob meine Taten überhaupt für Rescue Points gesorgt hatten. Seufzend hatte ich mich in mein Zimmer zurückgezogen und aufs Bett geworfen. Ich fühlte mich erschöpft, ausgelaugt und hoffte, dass meine Anstrengungen sich irgendwie bezahlt machten. Ich sah zu dem Poster, das an der gegenüberliegenden Wand aufgehangen war. Ob dieser Held auch solche Schwierigkeiten hatte. Gerade in einer Zeit, in der die Helden wie Unkraut aus dem Boden schossen, war es sicher nicht leicht strahlend hervor zu treten. Noch dazu mit einer Fähigkeit die Endeavors ähnelte, wenn nicht sogar gleich war. Ich seufzte und wandte mich von dem Poster ab um mich zu erheben. Ich hielt aber inne, als meine Hand unter das Kissen rutschte und ich etwas dort spürte. Ein Buch. Neugierig zog ich das Buch hervor und erkannte, dass es ein praktisches Tagebuch war. Sofort lehnte ich mich an die Wand, mit dem Tagebuch in meiner Hand und öffnete das Buch.   Großvater ist einfach unglaublich. Als Firefist beschützt er jene, die sich selbst vor unglaublichen Gefahren nicht beschützen können. Er erzählt mir immer Geschichten von seinen Abenteuern. Mom findet das nicht so prickelnd, denn ein Held lebt auch ein gefährliches Leben, aber ich kann nicht anders als Opa gespannt zu lauschen und ihn anzufeuern.   Ich habe entschieden, dass ich wie Großvater werden will. Mom und Dad sind über diesen Entschluss nicht gerade in Begeisterungsstürme ausgebrochen, aber das war zu erwarten. Wir haben darüber gestritten. Ich solle mir was anderes suchen, wenn ich schon das Restaurant nicht übernehmen will. Ihnen sei alles Recht, solange ich kein Held werde. Ich kann sie ja verstehen, aber wenn Helden immer nur darüber nachdenken wann sie in Gefahr geraten und wann nicht, dann würde es keine Helden wie Opa geben.   Mom und Dad haben nachgegeben. Unter einer Bedingung. Ich muss nun Selbstverteidigung machen. Sie sagen, dass meine Fähigkeit sicher nicht immer ausreichen wird um einen Bösewicht Schachmatt zu setzen. Und ich gebe ihnen Recht. Die Pheromone können nur durch Berührung übertragen werden. Wobei sie eigentlich nur über die Fingerspitzen übertragen werden, hat der Arzt gemeint. Ich weiß immer noch nicht, wie das funktioniert.    Wenn jemals jemand rausbekommt, dass ich meine Fähigkeit bei Mitschülern anwende, fliege ich von der Schule. Dabei mache ich nichts schlimmes. Ich beruhige Menschen, nehme ihnen Schmerzen, sorge dafür, dass sie nicht zu sehr verzweifeln. Ist besonders praktisch, wenn die ganze Klasse vor einer Prüfung panisch wird. Sie sind alle clever. Ich meine ich kenne meine Kameraden, wir sind ja schon seit langer Zeit zusammen in einer Klasse. Sie müssen sich nur weniger Sorgen machen und dann wird alles gut.   Ich habe Mom und Dad reden gehört. Sie machen sich immer noch Sorgen über meine Berufswahl. Dad meinte, dass es wohl einfach in der Familie liegt und man da nichts machen könnte. Ich bin froh, dass, obwohl sie was gegen meinen Wunsch haben, mich die Aufnahmeprüfung an der UA machen lassen. Ich hab zwei Jahre darauf hin gearbeitet. Ich werde es schaffen. Ich muss es einfach schaffen.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)