Manipuliert von Minako (Delion/OC / Angst with a happy Ending) ================================================================================ Kapitel 1: Olivia's Missmut --------------------------- Das Stadion von Score City war überfüllt, wie immer, wenn der amtierende Champion von Galar einen Showkampf hatte. Die Jubelrufe der Zuschauer übertönten den Stadionsprecher, als Delion zur Mitte der Kampfarena lief, langsam und bedacht mit einem entschlossenen Grinsen auf seinen Lippen. Die Scheinwerfer tauchten ihn in ein erhabenes Licht, als er sich um die eigene Achse drehte und seine Glurak-Pose vollführte, wie jedesmal, wenn er in den Kampf zog. Die Menge schrie seinen Namen und andere Dinge, wie er solle sein Bestes geben und jeden Gegner in den Boden stampfen. Es waren Dinge wie diese, die der Champion genoss, denn es war ein unglaublich sensationelles Gefühl, wenn gefühlt die gesamte Welt auf dich gerichtet war und Delion wollte definitiv, dass ihn die Leute in Erinnerung behielten. Nur darum wirkte er nach außen hin und auch eher wie ein Koordinator aus Pokemon Wettbewerben. Denn die sorgten ebenfalls dafür, dass das Publikum begeistert und laut applaudierend das Stadion beben ließ. Aber das war längst nicht der größte Anreiz, den der Lilahaarige vor Kämpfen besaß. Er ließ seinen Blick durch die Tribünen schweifen, bis er in die VIP Lounge schaute, in der neben Rose, Olivia und diversen Arenaleitern auch eine bestimmte blonde Frau stand. Minako lächelte und hob beide Arme in die Luft, damit Delion besser erkennen konnte, was sie gerade tat. Denn sie formte mit ihren Fingern ein Herz, bevor sie die Arme nach vorne streckte und langsam senkte. Anschließend ließ sie die Hände, noch immer als Herz geformt, an ihre Brust lehnen. Das war das Geheimzeichen für die Beiden, dass sie im Herzen bei ihm war und ihn aus tiefstem Herzen anfeuerte. Denn ihre Zurufe würden von dem Getöse der hunderttausend anderen Zuschauer bei weiterem übertrumpft werden. Delion grinste und beantwortete das Geheimzeichen, indem er seine Mütze abnahm und sich tief verbeugte. Er nahm dann einen Anhänger, der sonst unter seinem Trikot verborgen war, in die andere Hand. Es war ein silberner Anhänger in der Form zweier Pokemon – Intelleon und Primarene. Den Wasserpokemon der Beiden, die, wie das junge Paar ebenfalls, ineinander verliebt waren. Diesen Anhänger schenkte ihm Minako zu ihrer 6monatigen Beziehung und sollte symbolisieren, dass sie genauso glücklich waren, wie ihre Pokemon. Denn wenn Pokemon sich erstmal einen Partner auserkoren hatten, dann bleiben sie ein Leben lang zusammen. Eine sehr deutliche Nachricht, die Delion dazu brachte, den Anhänger stets zu tragen und als Talisman während seiner Kämpfe zu hüten. Er hauchte einen Kuss auf den Anhänger und wandte sich dann zu seinem Gegner. Es handelte sich dabei um Cynthia, dem Champion von Sinnoh und die ehemalige Mentorin von Minako. Es war das Finale des „Champion Cup“s und die Champions aus allen Regionen nahmen an diesem Event teil. Natürlich war dieser Kampf für Minako recht schwierig. Am liebsten würde sie natürlich beide anfeuern. Aber es war dann doch deutlich zu erkennen, auf wessen Seite sie stand. Als sich das Publikum etwas beruhigt hatte, konnte der Stadionsprecher endlich das Startsignal geben. Es wurde im eins gegen eins Stil gekämpft. Jeder durfte nur ein Pokemon einsetzen. Delion benutzte natürlich sein treues Glurak, wie in jedem anderen Kampf auch. Cynthia setzte auf ihr Knakrack. Feuer gegen Drache. Eine Situation, die dem Champion sehr bekannt vorkam durch seinen Rivalen und besten Freund Roy. Er grinste leicht und ließ von dem Anhänger ab, um sich nun auf den Kampf zu konzentrieren. „Knakrack, Drachenklaue!“, befahl Cynthia ihrem Pokemon, als der Startschuss zu diesem Kampf fiel. Knakrack stieß einen Kampfschrei aus und seine klingen-artigen Fortsätze an seinen Armen begannen in violetter Drachenenergie zu leuchten und verhärteten sich, als es schließlich auf Glurak zu rannte und mit diesen verstärkten Klauen treffen wollte. „Glurak, weiche fliegend aus und dann Flammenwurf von oben!“, konterte Delion und Glurak gehorchte sofort. Es wich im letzten Moment aus, sodass Knakrack die Balance verlor, als es ins Nichts schlug. Glurak nutzte diesen Moment und spie Feuer aus seinem Maul, welches das Drachenpokemon erfasste und seinen Rücken traf. Knakrack konnte nach einigen Sekunden mit einer Seitwärtsrolle ausweichen und war wieder auf den Beinen. „Nicht nachlassen! Regentanz!“, Cynthias zweiter Befehl war zunächst ein wenig verwirrend für Delion, als Knakrack einen Platzregen über dem Kampffeld erscheinen ließ. Der Regen wurde von den Zuschauern durch eine unsichtbare Barriere abgeschirmt, die dazu diente, dass die Tribünen von den Attacken der Pokemon sicher waren. Besonders wenn sie Dynamaxen. „Sehr gut, nun sind Gluraks Feuerattacken geschwächt. Los, jetzt holen wir es vom Himmel! Steinhagel!“, rief Cynthia dann und Glurak sah sich schnell in Bedrängnis, als die Steinbrocken von oben auf es herab regneten. Es war einfach viel zu groß und unförmig, um den fallenden Steinen präzise ausweichen zu können. Einer der Steine traf seinen Flügel und er musste notlanden. „Glurak..! Gut, dann eben anders. Breitseite, jetzt!“, befahl Delion und Glurak brüllte, als es auf Knakrack zulief und ihm den Rücken kehrte. Dann benutzte es seinen Schweif und schlug damit auf seinen Gegner ein. Durch die Wucht der Schweifattacke wurde auch der physische Angriff von Knakrack gesenkt. Da es Boden und Drache war, waren somit fast alle seiner Angriffe nun schwächer. „Sehr gut! Und nun Schlitzer!“ „Knakrack, schlag Glurak mit Drachenrute zurück!“, rief Cynthia und Knakrack benutzte nun seinen eigenen Schweif, um Gluraks Klauenangriff abzuwehren und einige Meter nach hinten zu schleudern. „Dein Knakrack ist sehr robust und stark. Etwas anderes habe ich aber vom Champion der Sinnoh Region nicht erwartet.“, grinste Delion. Er hatte so viel Spaß an diesem Kampf. Cynthia erwiderte das Grinsen. „Dein Glurak ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Ich habe noch nie ein so gut trainiertes Feuerpokemon gesehen, dass es so lange gegen Knakrack ausgehalten hat. Aber noch hast du nicht gewonnen. Der wahre Kampf beginnt jetzt.“, meinte sie dann und rief Knakrack zurück in den Pokeball. Delion schmunzelte und tat es ihr gleich, als er Glurak zurück rief. „Dann zeig mir, was du wirklich drauf hast. Gigantamax!“ „Gerne! Dynamax!“ Die beiden Pokemon erschienen erneut, nachdem ihre Pokebälle auf Medizinballgröße gewachsen waren. Egal wie oft die Bewohner von Galar einen Kampf zwischen den ca 30 Meter großen Dynmax Pokemon beiwohnten, es faszinierte sie jedesmal aufs Neue, wie gewaltig die sonst so possierlichen Wesen sein konnten. „Knakrack, Dyna-Wyrm!“, befahl Cynthia und ihr Knakrack schoss die verstärkte Drachenattacke auf Glurak. „Glurak, kontere mit deinem eigenen Dyna-Wyrm!“, rief Delion schnell und Glurak schoss eine Kontersalve, die dem Strahl von Knakrack entgegen wirkte. Beide Pokemon hielten den Strahl aufrecht und keiner schien stärker zu werden, bis Gluraks Dyna-Wyrm allmählich die Oberhand gewann und den Strahl von Knakrack auflöste. Der Strahl flog jetzt auf das Pokemon zu. „Dyna-Wall, schnell!“, meinte Cynthia und Knakrack erzeugte eine Barriere vor sich, die den Dyna-Wyrm komplett aufhalten konnte, denn durch den Zusammenstoß mit der anderen Attacke, war sie bereits abgeschwächt. „Sehr gut! Jetzt, Dyna-Brocken!“ Knakrack konzentrierte sich und erschuf aus dem sandigen Boden einen riesigen rechteckigen Brocken, der vor ihm schwebte. Diese Dynaattacke war vom Typ Gestein, der Glurak erheblichen Schaden zufügen konnte. Durch seine Größe in der Gigantamax Form, stand Ausweichen außer Frage und es würde den vollen Umfang der Attacke abbekommen. „Glurak.. Giga-Feuerflug.“, befahl Delion ganz trocken und unbeeindruckt. Cynthia blinzelte, schließlich diente der Brocken nun ebenfalls als Art Schutzschild und Knakrack war hinter dem riesigen Brocken ziemlich sicher. Glurak feuerte einen Feuerball ab, der flammende Flügel bekam und den Brocken rammte. Es zeigte keinen Effekt an dem Dynabrocken. „Netter Versuch. Der Dynabrocken ist härter als jedes bekannte Metall.“, erklärte Cynthia grinsend und befahl Knakrack nun, den Brocken auf Glurak zu schleudern und ihn damit zu besiegen. Delion schwieg auf ihre Erklärung und verschränkte nur die Arme, als er zu seinem Glurak aufschaute. Glurak drehte sich um und nickte seinem Trainer zu. Cynthia grinste, bevor sie sah, dass der Feuerflug noch immer in der Arena herum flog. Er traf den Brocken noch einmal. Anschließend noch ein weiteres Mal, bis es den Brocken von allen Seiten attackierte und damit nach und nach das Gestein zu bröckeln begann. „Und dennoch hat das stärkste Metall eine Schwäche gegen Feuer, genau wie jedes andere Element, wenn man es nur stark genug bearbeitet.“, meinte Delion anschließend mit einem Zwinkern und befahl Glurak eine weitere Attacke. „Glurak, feuere einen zweiten Giga-Feuerflug und lass den Brocken in Einzelteile zerbersten!“ Glurak gehorchte und ein zweiter Feuerball flog nun in der Arena herum. Die beiden Feuerflüge überkreuzten sich beim Fliegen und sahen majestätisch aus, bevor sie zeitgleich den Dyna-Brocken angriffen und mit einer großen feurigen Explosion, wurde der Brocken zerstört. Knakrack hielt sich seine klingen-artigen Fortsätze schützend vor das Gesicht, um die Gesteinsreste abzuschirmen, die nun wie ein verstärkter Steinhagel auf es einschlugen. „Es wird Zeit diesen Kampf zu beenden. So leid es mir auch tut, denn dieser Kampf ist einer der besten meines Lebens. Glurak... Dyna-Wyrm auf das geschwächte Knakrack! Ziel auf seinen ungeschützten Bauch!“, rief Delion dann. Da sich Knakrack noch von den Gesteinsbrocken schützen musste, war sein Unterkörper komplett ungeschützt und es konnte nicht mehr schnell genug reagieren, bevor die verstärkte Drachensalve ankam und Knakrack mit einem Volltreffer traf. Knakrack verwandelte sich darauf zurück, da es damit besiegt wurde. Cynthia rannte zu ihrem treuen Partner und streichelte ihm über den Kopf. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Du hast alles gegeben und gut gekämpft, Knakrack. Ich bin stolz auf dich.“, sprach Cynthia und sah dann zu Delion, der vor seinem Giga-Glurak stand und beide Hände an die Hüften gestemmt hatte. „Dieser Kampf war der aufregendste meines Lebens, Cynthia.“, grinste der Lilahaarige und die blonde Sinnoh Champion schmunzelte. „Sagst du das nicht nach jedem Kampf? Das hat mir ein kleines Meikro gezwitschert.“, antwortete sie und die Augen beider Parteien fielen zur Tribüne, wo Minako stand. „Weil es die Wahrheit ist? Jeder Kampf bringt mich weiter. Ich lerne von jedem Gegner, jedem Kampf immer neue Dinge hinzu. Zum Beispiel habe ich heute gelernt, was für ein guter Schutzschild der Dyna-Brocken ist. Glurak hatte schon daran zu Knabbern.“, lachte der Champion dann. Minako lächelte. Natürlich, sie fand es irgendwo traurig für Cynthia, dass sie verloren hat, aber sie wäre viel enttäuschter, wenn Delion verloren hätte. Einfach weil sie wusste, wie wichtig ihm sein Titel war. Den Titel, den er nun das elfte Jahr in Folge verteidigen konnte. Das gesamte Stadion applaudierte und jubelte lautstark und die junge Blonde versuchte ebenfalls, ein paar nette Worte zu rufen, in der Hoffnung, dass Delion sie erreichten. „Das war richtig klasse! Delion und Glurak, ihr seid die tollsten!“, rief sie und seufzte, denn ihr Rufen ging tatsächlich in der Masse unter. Glurak lief plötzlich, noch in seiner Gigantamax Form, zur Tribüne. Die Zuschauer vor ihm Erzitterten vor Ehrfurcht. In so einer erschreckenden Nähe, hatten seine Fans ihn noch nie gesehen. Minako blinzelte, als Glurak seine riesige Klaue vor ihrem Platz ausstreckte, fast so als würde er ihr etwas anbieten wollen. Die blonde Feen-Leiterin der heimischen Arena lächelte und sprang mit einem kleinen Satz auf Gluraks Hand, in die sie dank seiner gewachsenen Ausmaße locker hinein passte. Glurak hob die Hand zuerst an seinen Kopf, damit Minako sein langes Gesicht streicheln konnte. „Du hast dich so gut gegen Knakrack behauptet, trotz des großen Nachteils. Glurak, du bist wirklich das stärkste Pokemon, das ich kenne.“, meinte sie lachend und Glurak brüllte zufrieden auf, bevor er die junge Frau neben Delion absetzte, der sie bereits grinsend erwartete. Er bot ihr seine Hand an, als die junge Frau von Gluraks Hand sprang und direkt in den Armen ihres Champions landete. Delion drückte sie in diesem Prozess an sich und Minako umarmte ihn fest und innig. „Herzlichen Glückwunsch, zu einem erneuten Sieg im Champion Cup. Ich habe keine Sekunde an deinem Sieg gezweifelt.“, sprach sie lächelnd. Delion lächelte ebenfalls und streichelte ihre Wange, als er sie prüfend anschaute. „Wirklich? Ich dachte eigentlich, diesmal wärst du auf der Seite deiner Mentorin. Und sei es nur aus Angst, vor einem Tritt in den Hintern.“, kommentierte er neckisch, was Cynthia und Minako unisono auflachen ließ. „Ach, Cynthia weiß, dass ich immer zu ihr halte. Da darf ich doch einmal denjenigen anfeuern, mit dem ich schlafe. Das ist nur fair.“, antwortete sie und sah Delion nun doch leicht erröten. „M-Musst du das hier so offen sagen?“, fragte er und ließ von ihr ab, bevor Minako ihn sanft in die Seite stieß. „Ach komm schon Champion, deine Fans interessieren solche Details doch mit Sicherheit.“, grinste sie. Cynthia beobachtete das Pärchen nur schmunzelnd und verschränkte die Arme. 'Sie ist kaum noch wieder zu erkennen. So offen und herzlich war sie lange nicht mehr. Galar tut ihr richtig gut. Mhm.. korrigiere. Delion tut ihr gut.', dachte sich die blonde Champion dann innerlich kichernd, als sie sah, wie das Pärchen in einen langen und innigen Kuss fiel. Das Geschehen wurde auch interessiert von der VIP Lounge aus beobachtet. Olivia hatte einen ziemlich angesäuerten Gesichtsausdruck, während Rose nur zufrieden aussah. „Das war wieder einmal ein imposanter Kampf. Das Publikum war einmal mehr in seinen Bann gezogen wurden. Es war wirklich eine gute Idee, Delion zu promoten.“, sprach der ältere Herr dann. Olivia räusperte sich, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Aber der Umsatz ist um fast 20% zurück gegangen, seitdem bekannt ist, dass der Champion in einer Beziehung ist. Seine weiblichen Fans springen in Scharen ab und die Kämpfe sind nicht mehr ausverkauft. Es gibt so viele leere Plätze.“, erklärte sie. „Olivia, es geht mir nicht um Geld. Ich möchte, dass alle Spaß haben und glücklich sind. Ich kann dem Jungen doch nicht sein Liebesleben verbieten, nur weil wir dadurch finanzielle Einbußen haben. 20% sind absolut tragbar meiner Meinung nach.“, meinte Rose dann. „Tragbar? Verzeihung, Präsident, 5 % sind 'tragbar', 10 % wären irgendwo noch vereinbar, wenn wir woanders noch für Publicity sorgen. Aber 20 % sind zu viel. Delion verhält sich einfach nur höchst unprofessionell, indem er öffentlich solche..“, begann Olivia und deutete auf das eng umschlungene Paar. Delion hob Minako in seinen Armen an und drehte sich mit ihr einige Male während er sie etwas in der Luft hielt. Beide sahen glücklich aus und lachten. „... unpassenden Aktionen bringt.“ „Olivia, wir leben doch nicht in einer verklemmten Gesellschaft. Es ist nichts verwerfliches daran, offen zu seinen Gefühlen zu stehen und mit dem Partner Zärtlichkeiten auszutauschen. Während eines Interviews macht er das doch nicht. Und jetzt nach dem Kampf sind die Zuschauer viel zu gehyped über seinen Sieg. Da kümmert sich niemand darum, ob er gerade mit seiner Freundin .. ähm herum macht.“, meinte Rose und suchte nach einer besseren Wortwahl für den Schluss, aber am Ende sagte er dann doch direkt, was er dachte. Olivia seufzte. „Lassen Sie Delion und Minako ihre junge Liebe genießen. Solange Delion's Performance nicht darunter leidet, wird es doch keine weiteren Auswirkungen haben.“ „Tch, die Frage ist, wie lange er diese Performance beibehält. Wenn er während seiner Kämpfe nur an das Eine denkt, wird er seine Kämpfe nicht mehr lange gewinnen.“ „Ich finde es erschreckend, welches Bild Sie von Delion haben, meine Liebe..“, seufzte Rose und schüttelte mit dem Kopf. „Wenn Sie mich nun entschuldigen. Ich habe eine Verabredung mit Professor Magnolia und Professor Eibe aus Sinnoh über den Ausgang des Champion Cups. Delion können Sie ausrichten, dass wir das Geschäftsessen auf morgen verlegen.“ „Warum auf morgen?“, wollte Olivia wissen. Normalerweise hielt sich Rose schon sehr genau an den Terminplan, den sie ihm zusammen gestellt hatte. „Sagen wir, heute Abend hat er sicher bereits etwas Besseres vor.“, zwinkerte Rose und stand auf, als er die Lounge verließ und Olivia knurrend zurück ließ. „Dieses kleine Biest ruiniert noch alles, wenn sie Delion weiter umgarnt. Ich muss etwas tun, bevor wir gar nichts mehr an diesem unterbelichteten Idioten verdienen.“ Kapitel 2: Trennungsschmerz --------------------------- Ein wenig später. Delion hatte sich in der Umkleide frische Kleidung angezogen und ging gerade mit seiner Freundin den Flur entlang. Dabei unterhielten sich die beiden ausgelassen und fröhlich. „Da Präsident Rose das Geschäftsessen abgesagt hat, können wir ja heute Essen gehen?“, schlug er lächelnd vor. Minako nickte leicht und beim Laufen griff sie nach seiner Hand, um ihre Finger mit seinen zu verflechten. „Das klingt echt super. Aber wir nehmen lieber ein Krarmor-Taxi direkt zum Restaurant. Mit deinem Orientierungssinn suchen wir morgen früh noch.“, schmunzelte die junge Frau, woraufhin Delion einen leichten Schmollmund zog und stehen blieb. Dann grinste er böse und ohne Vorwarnung hob er sie hoch in die Luft und drückte sie an die Wand. „Oh, so schlecht kann mein Orientierungssinn gar nicht sein. Schließlich habe ich den Weg in dein Herz gefunden.“, meinte er dabei und Minako lächelte verliebt. Manchmal gab er echt süße und romantische Dinge von sich. „Aber gegen ein Taxi ist nichts einzuwenden. Das enge aufeinander sitzen lädt schließlich zum Kuscheln ein.“, überlegte er dann scherzend. „Delion, in dem Taxi ist genug Platz. So breit bist du nun auch nicht.“, meinte sie lachend und das junge Paar war gerade dabei, sich liebevoll zu küssen, als das klackende Geräusch von Stöckelschuhen durch den Flur echote. Delion ließ von seiner Freundin ab und setzte sie wieder zu Boden, denn er kannte nur eine Person, die solche Geräusche beim Laufen von sich gab und die sollte ihn nicht in so einer Situation mit seiner Liebsten erwischen. Der Verdacht des jungen Mannes bewahrheitete sich, als Olivia vor den Beiden stand. Sie hatte ihre Arme verschränkt und blickte zuerst zu Delion und dann zu Minako. Als sich die Blicke der beiden Frauen trafen, wurde die Umgebungstemperatur gefühlt um 10 Grad kälter. Denn die Blonde müsste lügen, wenn auch nur ein Funken Sympathie zwischen ihr und der Assistentin von Rose war. Olivia hielt sie stets 'klein' in Gegenwart von Rose und Delion und es schien ihr auch ganz und gar nicht zu gefallen, dass der Champion jetzt vermehrt um sie herum war, denn Minako gehörte zu den Menschen, die Olivias Intentionen misstrauten. Dabei konnte sich die Blonde gar nicht genau erklären weshalb und doch war es so. „Gibt es noch etwas, Olivia? Das abgesagte Geschäftsessen bleibt doch noch, oder?“, wollte Delion wissen. Er wäre sehr enttäuscht, wenn das gemeinsame Essen mit seiner Freundin doch ins Wasser fiel. Denn so oft hatten die beiden nicht die Gelegenheit, an Tagen an denen er kämpft, viel Zeit miteinander zu verbringen. „Dürfte ich dich mal unter vier Augen sprechen, Delion? Es dauert auch nicht lange.“, sprach Olivia nur trocken und Minako bekam gleich ein ungutes Gefühl. „Dürfen Sie ausnahmsweise einmal nicht. Tut mir Leid, Olivia. Aber dieser Tag ist restlos ausgebucht. Und zwar für meine Freundin und mich. Wir können uns ja morgen unterhalten. Auf Wiedersehen, wir verpassen noch unsere Reservierung im Restaurant.“, flunkerte Delion und Minako blinzelte perplex auf. „Wir haben doch gar nicht-“, begann sie und sah dann Delions hilfesuchenden Blick. Sie verstand und nickte dann. „Oh ja.. Wir müssen uns beeilen. Tut mir leid Olivia. Einen Tisch bei dem Restaurant zu bekommen ist sehr schwierig und das ist bereits seit Wochen geplant.“, sprach die Blonde dann. „... Wie kann etwas seit Wochen geplant sein, wenn seit einem Monat das Geschäftsessen mit Rose in deinem Terminkalender- Hey, ich war noch nicht fertig.“, knurrte Olivia frustriert und stapfte wütend mit ihrem Absatzschuh auf den kahlen Boden, als das Paar einfach weiter lief und dann den restlichen Weg rannte. In sicherer Entfernung, wollte Minako Delion dann zur Rede stellen, warum er Olivia angelogen hatte. „Weißt du, ich wollte mir diesen Tag heute einfach durch nichts vermiesen lassen. Und ich habe das Gefühl, das Gespräch mit ihr, hätte mich nur irgendwo anders hingeschickt und ich hätte dich wieder tagelang nicht gesehen.“, gab er dann zu. Minako schmunzelte dankbar. Das war also der Grund. Für ihn war diese Zeit genauso kostbar, wie für sie auch. Sie umarmte ihn und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Geht mir genauso. Und hey, das dumme Gesicht von ihr, als wir sie stehen gelassen haben, war doch preiswert.“, lachte sie dann und das Paar machte sich auf den Weg zum Restaurant. -.-.-.-.-.-.- So ging das noch einige Wochen lang weiter. Olivia versuchte immer einen Keil zwischen Delion und Minako zu treiben, indem sie die Termine von Rose und ihm so legte, dass er Minako ständig versetzen musste. Besonders an ihrem Geburtstag war es sehr bitter, da Olivia dafür sorgte, dass Delion sich nicht einmal melden durfte. Aber dennoch schien das Paar nichts auseinander zu bringen und Olivia sah die Einnahmen weiter schwinden. Nun musste sie wirklich scharfe Geschütze ausfahren.. Nur wie? Irgendwann bestellte Delion Minako in sein Hotel und die beiden setzten sich in seinem Zimmer auf das große Bett. Minako war besorgt, denn Delion klang nicht gerade glücklich am Telefon und auch jetzt sah er ziemlich miserabel aus. Er schien den Tränen nahe und blickte überall sonst hin, außer zu ihr. Die junge Frau legte besorgt die Hand auf seine und versuchte ihn etwas zu trösten. „Delion.. Was hast du? Ist etwas passiert?“, fragte sie und lehnte sich näher an ihn. Delion zerbrach es beinahe das Herz, aber er stieß sie etwas unsanft von sich, was Minako geschockt die Augen weiten ließ. „Nein, aber.. Wir müssen Reden. Minako.. Ich.. möchte nicht mehr mit dir zusammen sein.“, sprach er. Dieser Satz schmerzte ihn ungemein und er konnte an Minakos geschocktem Gesicht ausmachen, dass ihr eigenes Herz gerade in tausend Scherben zersprang, wie seines auch.. „W-Was..? H-Habe ich irgendwas falsch gemacht..?“, wollte sie wissen und kämpfte gegen ihre aufkeimenden Tränen. Delion schüttelte mit dem Kopf. Seine lila Strähnen waren ihm ins Gesicht gefallen und das kam ihm gerade Recht, denn er verlor den Kampf gegen seine eigenen Tränen auch langsam. „N-Nein, es liegt nicht an dir. Ich.. habe nur bemerkt.. dass.. ich keine Gefühle mehr für dich habe.. Und.. ehrlich gesagt.. sehe ich auch keine Zukunft für uns Beide.. Ich bin der Champion und du eine Arenaleiterin.. Du bist .. ortsgebundener als ich und.. unsere Beziehung würde irgendwann daran zerbrechen..“, erklärte er. „Du liebst mich nicht mehr?“, war das Einzige, was Minako dazu sagte. „Nein..“, Delion biss sich auf die Lippe, um sich mit letzter Willenskraft zusammen zu reißen und nicht auf der Stelle loszuweinen. „T-Tut mir Leid..“, meinte er dann und als er wieder aufsah, setzte sein Herz vor Schmerz kurz aus. Denn Minako liefen die Tränen unaufhörlich die Wangen hinunter und sie sah so zerbrechlich und gebrochen aus. Dann wischte sie sich durch das Gesicht und schüttelte leicht den Kopf. „Es muss dir nicht leid tun.. Gefühle kann man ja schließlich nicht steuern.. und wenn deine Gefühle sich verändert haben, dann.. kann man auch nichts anderes erzwingen..“, sprach sie dann. Delion fühlte sich gerade hundeelend. „Ich danke dir, dass du das so offen sagst und nicht erst wartest, bis die Beziehung nach Wochen oder Monaten unerträglich für uns wird und wir uns dadurch auseinander leben.“, fügte sie hinzu. Delion schwieg, denn würde er jetzt etwas erwidern, würde sie hören, wie gebrochen seine eigene Stimme jetzt vermutlich war. Seine Hand zitterte und Minako fühlte sich gerade genauso furchtbar. „Delion..?“ „...Ja..?“ „Wir bleiben aber Freunde, oder..?“ „Natürlich.. Aber.. die erste Zeit sollten wir Abstand voneinander nehmen, damit.. wir.. ich meine du.. dich von dem Herzschmerz erholen kannst.. Aber danach spricht nichts dagegen..“, murmelte er traurig und hasste sich gerade regelrecht dafür, ihr so das Herz zu brechen. Minako nickte nur im Verständnis und stand dann auf. „Das verstehe ich.. Und ich denke ich sollte auch gehen.. Aber.. ich habe eine letzte Bitte, wenn es nicht zu dreist ist..“, begann sie dann. „J-Ja..?“ „Darf ich dich.. ein letztes Mal küssen..?“ Delions Augen weiteten sich auf diese Bitte. Er stand ebenfalls auf und ohne Vorwarnung legte er seine Lippen auf ihre. Minako schloss überwältigt die Augen und weinte mehr, als sie ihre Arme um seinen Nacken legte und den Kuss erwiderte. Delion legte seine Hände an ihre Hüften und zog sie so nah an sich, dass es fast schmerzte. Die beiden küssten sich minutenlang ohne Pause, während nun auch bei Delion die Tränen seine Wangen hinab kullerten, als sich das Paar löste. Delion schluchzte kurz und lehnte mit der Stirn an ihrer, bevor er wieder und wieder das gleiche murmelte. „Es tut mir so Leid..“ Minako lächelte traurig und löste sich von ihm, als sie sich umdrehte und sich von ihm verabschiedete. Die Trennung war das schmerzvollste, was sie jemals erlebt hatte und als sie auf dem Heimweg war und ihre Finger an ihre Lippen legte, konnte sie einen Gedanken nicht los werden.. So, wie er sie da geküsst hatte.. So küsst man niemanden, den man nicht liebt.. Was hatte das alles nur zu bedeuten.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)