Umwege einer Liebe von Iwa-chaaan ================================================================================ Kapitel 44: Tanzunterricht -------------------------- Dienstag, 19.06. Die Uni und das Training waren vorbei und gut gelaunt schlenderte Oikawa durch die Straßen. Es war gerade mal 17 Uhr, also noch relativ früh für seine Verhältnisse. Da er sich jetzt noch mit Kana treffen wollte, verzichtete er – zur Verwunderung aller – auf das Extra Training, dass Bokuto, Akaashi, Kuro und Tsukishima noch durchziehen wollten. Er war so gut in Form, dass er sich das gönnte. Dass sie ein Spiel verloren hatten, war äußerst ärgerlich gewesen, aber man konnte schließlich nicht jedes gewinnen und die Saison der Region Kanto war noch jung, also kein Grund für Verzweiflung. In der Tabelle standen sie trotzdem noch auf dem ersten Platz. Ab nächster Woche würde es noch anstrengend genug werden, wenn der Vorentscheid für die nationalen Meisterschaften begann. Da konnte er sich vorher noch mal einen freien Abend gönnen. Es lief hervorragend mit Kana und er spürte regelrecht die Schmetterlinge in seinem Bauch. Seine Gedanken an Iwa hatten in den letzten zwei Wochen deutlich abgenommen und er hatte sogar bei einem Telefonat mit seinen Eltern von Kana erzählt, die sich für ihn freuten, dass es da jemanden gab, der ihm offenbar guttat. Auch traf er sich ab und zu mit Hodaka und sie unterhielten sich über alles Mögliche. Anscheinend hatte er ebenfalls jemanden gefunden, der sein Interesse geweckt hatte und sie tauschten sich viel darüber aus. Um Missverständnissen vorzubeugen, hatte er Kana bereits von Hodaka erzählt, dass sie gute Freunde waren und sich hin und wieder trafen, wenn ihre Zeitpläne es zuließen. Kana hatte sich da sehr offen gezeigt und ihm ebenfalls von zwei guten Freunden berichtet, mit denen er sich oft traf. Es war einfach super gerade und Toru entdeckte sein Date vor einem Haus wartend und auf seinem Smartphone tippend. Er näherte sich ihm leise, da er halb mit dem Rücken dastand und legte ihm von hinten die Hände auf die Augen. „Ah, wenn das nicht unser zukünftiger Nationalmannschaftssetter ist, der sich da heimlich anschleicht“, vermutete Kana grinsend und drehte sich um. „Das klingt wirklich verlockend aus deinem Mund, Herr Weltmeister-Tänzer“, erwiderte er lächelnd und spürte die mittlerweile bekannten Lippen auf seinen. Genießend erwiderte er den Kuss einen Augenblick, dann spürte er einen starken Arm um seine Hüfte. „Ich könnte dir auch noch ganz andere verlockende Dinge erzählen“, raunte er ihm ins Ohr und Oikawa lächelte selig. Ja, das wusste er. Immerhin waren sie mittlerweile doch schon zwei Mal im Bett gelandet. Eigentlich hatte er sich noch Zeit damit lassen wollen, aber es hatte sich so ergeben und Toru hatte nicht nein sagen können, als Kana ihn so begehrt und verführt hatte. Es war das erste Mal seit längerer Zeit, dass er den Sex richtig genossen hatte und sich freute, dass der Mann am nächsten Morgen noch neben ihm gelegen hatte. Ihm war nicht ganz klar, was das zwischen ihnen war, aber vielleicht gefährdeten Worte auch nur das, was sie da hatten und das wollte er nicht, also machten sie einfach weiter. Die Zeit würde zeigen, wohin sie das führen würde. „Ich weiß, aber nicht jetzt“, erwiderte Toru lächelnd. „Schade eigentlich, aber nun gut. Dann verschiebe ich das auf später.“ Kana zwinkerte ihm zu, setzte sich langsam in Bewegung und zog ihn mit. „Und? Was hast du vor, dass du mich hierher bestellt hast?“, wollte Oikawa neugierig wissen und schlenderte mit ihm entspannt die Straße entlang. „Ich möchte dir etwas zeigen. Es wird dir gefallen.“ Mit einem Kribbeln im Bauch ließ sich der Setter in eine kleinere Straße lotsen, wo aus einem der Häuser Musik zu hören war. Es war keine Clubmusik, sondern klang mehr nach lateinamerikanischen Songs. Zielsicher führte Kana ihn genau dorthin und als er das Schild über der Tür sah, wusste er auch warum. Sie waren vor einer Tanzschule angekommen. Wahrscheinlich trainierte er hier für seine Wettkämpfe. „Lust auf ein Tänzchen?“ „Immer“, stimmte Toru sofort zu und Kana nahm den Arm von seiner Hüfte und griff stattdessen seine Hand. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrat der Schwarzhaarige das Haus und zeigte ihm einen Saal, wo mehrere Pärchen tanzten. Zu seiner Überraschung tanzten sowohl Männer- als auch Frauenpärchen dort und ein paar gemischte Pärchen konnte er auch ausmachen. Insgesamt dürften um die 30 Leute in dem Saal sein und choreografierten dieselben Bewegungen in perfekter Synchronität. Es war ein tolles Schauspiel, dem er da beiwohnen durfte und er sog es regelrecht in sich auf. Das Licht war leicht gedimmt, die Luft duftete noch mehr nach Parfum, als nach Schweiß, aber Toru glaubte, dass sich das bald ändern würde. Wahrscheinlich hatten sie gerade erst mit dem Training angefangen. Eine Weile schauten sie ihnen zu, dann führte ihn Kana weiter durch das Haus, ein Stockwerk nach oben, wo es einen etwas kleineren Saal gab, wo sechs Pärchen – unter der Aufsicht einer streng aussehenden Dame – unterschiedlich tanzten. Sie war wohl die Trainerin, nahm er an. „Kana, da bist du ja! Wen hast du uns denn da mitgebracht?“ „Hallo Mei, das ist Toru Oikawa. Ich habe ihn eingeladen, dass wir gemeinsam hier tanzen können, weil er sich das mal anschauen wollte.“ „Natürlich, macht das. Aber denk daran, dass du morgen früh noch richtiges Training hast und ausgeruht sein musst, also übertreib es jetzt nicht“, sagte sie und er nickte, als sie auch schon zu einem anderen Pärchen ging, um etwaige Haltungen zu verbessern. „Sie ist streng, oder?“ „Ja, aber auch sehr fair. Das ist schon in Ordnung so.“ Kana legte wie im Club einen Arm um seine Hüfte und die andere nahm er in seine Hand. Er wartete noch kurz, bis er den Takt verinnerlicht hatte und dann begann er zu tanzen. Toru spürte, wie die Muskeln unter seiner engen Kleidung arbeiteten, als er diese perfekten Bewegungen vollführte und Oikawa versuchte irgendwie mitzuhalten, was gar nicht so einfach war, da er kaum die Schritte kannte. Doch er lernte schnell, prägte sich ein, wann Kana welche Bewegung machte und nach einiger Zeit konnte er mithalten und zufrieden grinsend schaute er zu dem Schwarzhaarigen, der ihn anlächelte. „Ich wusste doch, dass du das schnell drauf hast.“ „Ich bin halt lernfähig.“ „Ich weiß“, schnurrte er amüsiert in sein Ohr und zauberte Toru so einen leichten Rotschimmer auf die Wangen. Er war ein hervorragender Verführer, der ganz genau wusste, was er tun musste, um ihn schwach zu machen. Und er liebte es, so von ihm begehrt zu werden, dass es nur ihn zu geben schien und alle anderen uninteressant waren. Lange hatte er sich nicht mehr so lebendig gefühlt wie in den vergangenen zwei Wochen und Oikawa wollte noch mehr. Viel mehr. „Du hast da aber einen sehr talentierten jungen Mann mitgebracht.“ Die Lehrerin kam auf sie zu und sie blieben stehen, bewahrten aber die Tanzhaltung. „Ich habe euch beobachtet und ich habe noch niemanden gesehen, der die Schritte so schnell beherrscht hat. Ihr seid gerade mal zwei Stunden hier. Willst du nicht unserem Verein beitreten und auch Turniertänzer werden? Mit deinem außerordentlichen Talent hättest du eine große Karriere vor dir“, prophezeite sie ihm und er lächelte leicht verlegen. „Das ist wirklich nett von Ihnen, aber das hier ist für mich Freizeit.“ „Ehrlich Tante Mei. Du kannst ihn nicht abwerben. Er wird unser nächster Setter, der unsere Volleyballmannschaft zu Olympia führt!“ „Ein Jammer. Ihr wärt ein besseres Pärchen, als dein aktueller Tanzpartner“, erwiderte sie trocken und ergänzte: „Hauptsache, du brennst für etwas, Junge. Und wenn es Volleyball ist, dann gib alles dafür, damit du späterhin nichts Bereuen musst.“ „Das werde ich, versprochen. Vielen Dank“, sagte er lächelnd und sie nickte ihm zu. War da ein Zucken ihrer Mundwinkel zu sehen gewesen? Oder hatte er sich das nur eingebildet? Hinter der harten Schale war wahrscheinlich auch viel mehr, als er glaubte. Kana forderte wieder seine Aufmerksamkeit, als er erneut zu tanzen anfing, da ein neuer Song gespielt wurde. Oikawa ließ sich von der Musik und seinem Partner führen, gab sich dem Moment hin und dachte erneut an Mai. Er fühlte sich ihr so verbunden in diesem Augenblick und es hatte so etwas an sich, dass er gerade irgendwie ihre Geschichte nacherlebte. Er hätte damit kein Problem, denn es war eine absolut schöne. „Woran denkst du?“, wisperte er in sein Ohr und seine Stimme war samtig weich. Das Kribbeln in seinem Nacken wurde stärker und Toru lehnte sich an ihn, als er flüsterte: „An die Eltern von Iwa. Die haben sich bei einem Tanzkurs ineinander verliebt.“ „Ah, das kann ich sehr gut verstehen.“ „Ja … Ich auch“, nuschelte er und ließ sich noch weiterführen, bis sie beide erschöpft waren und stehen blieben. Sie hatten sich von Mei verabschiedet, die hoffte, ihn bald wiederzusehen und er versprach, dass, wenn er Zeit hatte, er wiederkommen würde. Glücklich an Kana gekuschelt, schlenderte Toru nach draußen und überlegte, ob er nach einem Lovehotel-Besuch fragen sollte, da er nach dem ganzen Tanzen definitiv Lust auf mehr hatte, als sein Handy in der Hosentasche vibrierte. Er holte es raus und sah, dass er eine neue Nachricht von Mattsun bekommen hatte. Schnell öffnete er sie und las sie sich durch. Matsukawa: Hey Toru, ich glaube, es wäre ganz gut, wenn du nach Hause kommen könntest. Kaori hat mit Hajime Schluss gemacht, weil in seiner Sporttasche ein Liebesbrief von Chiyo war und sie anscheinend vermutet, dass er fremdflirtet. Zwar ist er gerade noch wütend wegen ihrer Unterstellung, aber wir wissen beide, dass ihn das mehr mitnehmen wird, als er zugeben würde. Tut mir leid, wenn ich dir damit dein Date versaue … Wir sehen uns, Issei Sein Herz rutschte ihm in die Hose und ungläubig starrte er die Nachricht an. Kaori hatte Schluss gemacht? Weil sie glaubte, dass Iwa mit anderen Frauen flirtete? Das war nicht ihr Ernst! Das Ass war ja nun der treueste Mensch, den er kannte. Und ein Liebesbrief bedeutete doch nicht gleich, dass er darauf ansprang!? „Hey, ist alles in Ordnung?“ „Leider nein … Kaori hat anscheinend mit Hajime Schluss gemacht … Entschuldige, aber ich würde gern nach Hause und nach ihm schauen.“ „Sie hat Schluss gemacht?“, wiederholte er, ebenfalls sichtlich irritiert. Auch Kana war in den letzten beiden Wochen zu dem Eindruck gekommen, dass Iwa gut zu ihr passte und er sich sehr viel Mühe gab, dass es ihr an nichts fehlte. Wortlos zeigte er ihm Matsukawas Nachricht und Kana zog die Augenbrauen verwirrt zusammen. Ehe er fragen konnte, erklärte Oikawa: „Chiyo hat er kennengelernt, als wir gerade erst hier waren und wir haben uns alle mit ihr angefreundet. Aber seit ein paar Wochen ist der Kontakt mehr oder weniger eingeschlafen, soweit ich weiß …“ „Du brauchst ihn nicht verteidigen. Das müssen die Zwei schon selber hinkriegen. Wobei Kaori ja anscheinend ihren Entschluss gefasst hat. Na komm, ich bringe dich noch nach Hause, hm?“ „Ja … Danke dir.“ Einen Moment schlenderten sie schweigend Arm in Arm den Weg entlang, jeder in seinen Gedanken versunken. Es war sehr schade, dass sein Date mit ihm so ein Ende fand, aber er konnte Iwa in dieser Situation unmöglich allein lassen. Erst recht, nach allem, was in den letzten Wochen passiert war. Obwohl Toru seinen besten Freund zwei Jahre lang angelogen hatte, trotz all seiner Macken, die er hatte und Iwa in den Wahnsinn trieben, war er immer für ihn da. Auch jetzt noch. Also würde er sich jetzt um ihn kümmern und für ihn da sein. Das war das mindeste, was er für ihn tun konnte. Allerdings … Tief in seinem Inneren hatte er schon Angst, dass seine Fortschritte, die er bezüglich seiner Gefühle zu Iwa gemacht hatte, dahin wären, wenn sie wieder so nah und unter sich waren. Hoffentlich konnte Kana ihm dann wieder helfen, sich daraus zu befreien. „Hey, Hajime kriegt das mit deiner Hilfe schon hin, hm? Natürlich ist das scheiße gerade, aber vielleicht können sie das ja auch nochmal in Ruhe klären?“ „Ich befürchte nicht … Nachdem Iwa sich nach dem Unfall nicht bei ihr gemeldet hatte, wird sie dieses Mal wohl keine Entschuldigung mehr annehmen. Und ich glaube auch nicht wirklich, dass Iwa sich entschuldigen wollen würde. Denn er lässt sich zwar vieles an den Kopf werfen, aber garantiert nicht, dass er fremd geht … Und sie könnte auch nicht mehr daneben liegen.“ „Den Eindruck habe ich von ihm auch gewonnen. Auch bei dem, was du von ihm erzählt hast, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er fremd gehen würde. Naja, warten wir es ab, hm?“ „Ja … Danke, dass du das auch so siehst.“ „Hm? Wieso?“ „Naja, du bist doch mit Kaori befreundet. Da hätte es auch genauso sein können, dass du sie in Schutz nimmst und ihn beschimpfst.“ Kana schwieg und überlegte, doch dann schüttelte er den Kopf. „Wir sind Freunde, ja. Und auch Nachbarn, aber mehr halt auch wieder nicht. Ich steh ja nicht auf sie und so eng ist unsere Freundschaft dann auch nicht.“ „Okay, verstehe. Trotzdem danke.“ Die Wohnung kam in Sichtweite und vor der Wohnungstür blieben sie stehen. „Danke für den tollen Nachmittag. Ich habe das Tanzen sehr genossen! Lass uns das wiederholen, ja?“ „Freut mich, dass es dir gefallen hat und klar, wir machen das demnächst nochmal. Aber jetzt kümmere dich erst einmal um deinen Kumpel, hm?“ Ohne etwas dazu zu sagen, verwickelte er Kana in einen heißen Kuss, den er ebenso intensiv erwiderte. Er liebte es, wie Kana ihn so besitzergreifend küsste. Wenn er das Gefühl hatte, dass er für ihn unwiderstehlich war. Am liebsten würde er sich sofort mit ihm zurückziehen, doch das musste warten. Iwa hatte Vorrang. Also löste er sich widerwillig von ihm und lächelte. „Das nächste Mal machen wir an der Stelle weiter“, versprach er ihm und die grauen Augen sah ihn so gierig an, dass sein Herz schneller schlug. Gedankenverloren strich er ihm über den Oberkörper, wo unter dem T-Shirt eine breite Brust mit perfekt trainierten Muskeln war. Er hatte – wie Iwa – einen sehr heißen Body. „Wenn du jetzt nicht aufhörst, werde ich hier und jetzt weitermachen“, warnte er ihn amüsiert, nahm seine Hand und küsste seine Fingerspitzen, während er ihn mit den Augen dabei fixierte. Toru spürte den leichten Rotschimmer auf den Wangen und wie sich seine Gedanken anfingen zu verselbstständigen. Nein, er musste zu Iwa! Langsam entzog er seine Hand und lächelte ihn an. „So gern ich dein Angebot annehmen würde, müssen wir das verschieben. Ich werde dich nächstes Mal entschädigen. Versprochen.“ Toru zwinkerte ihm zu und schloss die Wohnungstür auf, damit er gezwungen war, hereinzugehen, da die anderen das mit Sicherheit gehört hatten. „Ich erinnere dich dran.“ Die dunkle, raue Stimme an seinem Ohr ließ ihn eine Gänsehaut bekommen und bevor er sich doch noch in letzter Sekunde umentschied, öffnete er die Tür. „Also wir sehen uns“, verabschiedete er sich und gab ihm noch einen kurzen Kuss, dann verschwand er nach innen. Für einen Moment lehnte er sich an die geschlossene Wohnungstür, um sich kurz zu sammeln und von den unpassenden Gedanken frei zu machen. Das würde ihm bei Iwa gleich gar nicht weiterhelfen, wenn er nur an Sex mit Kana dachte. Toru begrüßte Makki, der auf dem Sofa herumlungerte und irgendwas im Fernsehen schaute und hörte aus der Küche Geräusche. Interessiert folgte er diesen und entdeckte Mattsun, der noch etwas kochte. „Hey, da bin ich“, murmelte er und schaute neugierig in den Kochtopf, wo er ein leckeres Curry entdeckte. Das sah schon sehr schmackhaft aus! „Hey, na? Wie war dein Date?“ „Super. Kana hat mich mit in sein Tanzstudio genommen und wir haben stundenlang getanzt. Es war großartig und verdammt, er ist echt heiß!“ „Wäre auch blöd, wenn er das nach einem Love Hotel Besuch nicht mehr wäre, oder?“, fragte Issei mit einem Lächeln und Toru räusperte sich verlegen. „Stimmt … Aber ähm … Wie geht es Iwa?“, lenkte er ab und ignorierte den amüsierten Gesichtsausdruck von seinem Kumpel. Er hatte gut lachen mit seiner großen Liebe! Die Date Phase hatten sie ja schon vor langem hinter sich gelassen. Zu seinem Glück ließ er sich auf den Themenwechsel ein und erzählte: „Naja, eben war er noch wütend, wegen Kaoris Unterstellung. Sie haben den Brief wohl beide gemeinsam gefunden und da Iwa sich – zurecht – keiner Schuld bewusst war, hat er sie den Brief vorlesen lassen und sie ist wohl ausgeflippt. Hat sich darüber aufgeregt, dass Iwaizumi ihr nicht jedes Mal sagen würde, was er tut. Dabei wollte er am Samstag wohl einen Überraschungsausflug mit ihr machen …“ „Wie kann Kaori so etwas nur denken!? Ausgerechnet Iwa! Als ob es irgendjemand anderen gäbe, der so treu ist wie er!“, regte sich Toru auf und holte Teller aus einem Schrank, da das Essen fast fertig war. Matsukawa seufzte leise und tippte ihn an, damit er ihn anschaute. „Es gibt da noch etwas …“, murmelte er und irritiert hielt er in der Bewegung inne. „Ja? Was denn?“ „Iwaizumi hat anscheinend immer noch mit dem Kuss mit Kuro zu kämpfen, als wir noch Flaschendrehen gespielt haben an Kaoris Geburtstag. Ich weiß nicht genau, warum, aber dass du es weißt.“ Oikawa nickte langsam und dachte darüber nach. Warum sollte ihm der Kuss noch zu schaffen machen? Es war ein dummes Spiel und sie waren alle angetrunken gewesen. Selbst Kaori hatte damit ja offenbar kein Problem gehabt, weil sie dem keine Bedeutung zumaß. Also warum beschäftigte sich Iwa so damit? War es vielleicht, weil … weil er einen Mann geküsst hatte? Ihm fielen beinahe die Teller aus der Hand bei dem Gedanken und sein Herz schlug ungewöhnlich schnell. Nein, er durfte sich das nicht vorstellen und auch nicht wünschen. Er hatte Kana und mit ihm könnte er glücklich werden und hätte Iwa weiterhin als besten Freund an seiner Seite. „Bringst du ihm das Curry? Er wird bestimmt nicht mit uns essen wollen jetzt.“ „Ja, mach ich. Danke Mattsun.“ „Na klar, gern“, erwiderte er mit einem Lächeln und drückte ihm zwei volle Teller in die Hand. Schweigend marschierte er zu Iwas Zimmertür und klopfte mit schnell schlagendem Herzen vorsichtig mit einem Teller an. „Iwa? Ich hab hier Essen für dich …“ „Komm rein!“, kam es von innen und mit dem Ellbogen drückte er die Türklinke herunter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)