Daxakon von Futuhiro (Stargate Atlantis) ================================================================================ Kapitel 9: ----------- „Sieh mal an, wen wir da haben“, kommentierte Ronon auf dem Co-Piloten-Sitz. Er zeigte aus dem Fenster. Vor ihnen war gerade das Stargate aufgetaucht. Und davor lag ihr Puddle Jumper tot im All, als würde er an einer roten Ampel halten. „Was tun die da? Warten die auf jemanden?“ „Fragen wir sie doch mal“, schlug Sheppard vor und nahm direkten Kurs auf den Jumper. Es war mühsam und unpräzise, das Schiff mit einem Joystick zu manövrieren, weshalb er alles etwas langsamer und vorsichtiger angehen ließ. So alte Retro-Technik war er inzwischen gar nicht mehr gewohnt. Wie die Frachtluken auf und zu gingen, hatte er aber sehr schnell herausgefunden. Also öffnete er auf dem Weg schon mal eine Schleuse, um den Jumper darin einzufangen, so wie man ein Insekt in einem Trinkbecher fangen würde. Captain Kalle hantierte meckernd auf dem Steuerpult herum, ohne zum gewünschten Erfolg zu kommen. Er war stinksauer. „Das MUSS funktionieren! Ich weiß genau, dass dieses Drecks-Schiff die Ringe anwählen kann!“ „Woher willst du das wissen?“, fragte Ede gelangweilt nach. Er lag zurückgelehnt in seinem Sitz, hatte die Füße auf das Cockpit gelegt und harrte der Dinge, die da kamen. Er hatte ja gleich gesagt, dass das nicht klappen würde. Dabei kippte er sich seinen geliebten Fusel hinter die Binde. „Das Schiff kam durch den Ring!“ „Und? Vielleicht wurde der Ring von da angewählt, wo die herkommen ... also von jemandem ... du weißt schon, was ich meine.“ Ein leichter Ruck ging durch den Raumgleiter. „Oh, das Schiffchen macht was!“ „Ja, das war aber nicht ich“, merkte Kalle irritiert an. Die Entfernung zum Sternentor vor ihrer Nase wurde größer. „Äh, Leute!?“, mischte sich Ole aus dem Frachtraum ein, der hinten die inzwischen wieder muntere Friwa im Auge behielt. Weiter kam er nicht, da wurde es um sie herum schon dunkel. Etwas stülpte sich über den Jumper wie ein Karton, und versperrte ihnen die Sicht nach allen Seiten. Sie waren gefangen worden und hatten es nicht mal kommen sehen. „Die Teetje! Unser Schiff!“, meinte Ede erfreut und nahm die Füße vom Pult. Er erkannte diese Art, kleinere Gleiter zu fangen, sofort. Sie hatten das ja schließlich selbst ständig gemacht. „Toll“, grummelte Kalle zynisch. „Und wer fliegt sie wohl? Die Orbit-Polizei?“ „Warum sollten sie? Die haben eigene, bessere Schiffe“, meldete sich Ole aus dem Hintergrund. „Klappe da hinten! Kümmere dich um die Fracht!“ Angespannte Stille und mulmiges Warten. Alle schrien erschrocken auf, als sich aus heiterem Himmel die Laderampe des Jumpers öffnete und sirrend herunterklappte. Draußen kam mit einem stolzen Lächeln McKay mit seiner Fernbedienung zum Vorschein, der den Jumper sanft im Frachtraum eingeparkt hatte. „Guten Abend, die Herren. Sehr nett, dass Sie uns unser Schiff gebracht haben“, witzelte er. Ronon hob seine Pistole. „Raus da!“, befahl er, wesentlich weniger humorvoll. „Ja. Und gebt Racuja frei!“, streute auch Yokka seine Forderungen mit ein. Er schob sich an den anderen vorbei und kletterte in den Jumper, um sie aus den Fesseln zu befreien. Captain Kalle machte ihm Platz und hob ergeben die Hände, als er ausstieg. „B-Bitte tötet uns nicht, okay? Wir können doch nichts anderes als Leute zu überfallen. Aber wir haben nie jemandem ernsthaft was angetan!“ „Quatsch hier keine Opern, Mann!“, muffte Sheppard ihn voll. „Steigt endlich aus. Ich will nach Hause.“ „Dann werdet ihr uns gehen lassen?“ „Sicher. Hier habt ihr euren Schrotthaufen wieder. Verschwindet nur. Ich hab jetzt keine Lust, mir was mit euch einfallen zu lassen.“ „Danke, sehr gütig!“, schleimten Ole und Kalle herum und machten fast einen Diener vor der Atlantis-Crew, während sie ebenfalls ausstiegen. „Zieht Leine, bevor wir es uns anders überlegen!“, schlug Ronon mit in die gleiche Kerbe. Yokka schaute vielsagend auf. „He, wir kommen aber mit euch mit!“, stellte er klar. „Bei diesen Kerlen, die uns als Sklaven verkaufen wollen, bleiben wir nicht!“ Es dauerte keine fünf Minuten, bis die Atlantis-Crew ihren Puddle Jumper zu ihrer Zufriedenheit wieder übernommen und die Teetje verlassen hatte. Sheppard steuerte den Gleiter in den offenen Weltraum hinaus und seufzte erleichtert. Das Abenteuer war überstanden. Sie waren alle wohlauf und in Sicherheit, nur ein bisschen spät dran. Aber das würde er mit Dr. Weir schon klären können. „Soll ich euch wieder auf eurem Eismond absetzen, wo ihr hingehört?“ „Nein, bitte nicht“, säuselte Racuja, die hinter seinem Sitz auftauchte. „Dort werden wir nie sicher sein. Die Jäger, du weißt schon.“ Ihre Arme angelten von hinten um Sheppards Oberkörper und eine Hand glitt verführerisch über seine Brust und blieb auf seiner Herzgegend liegen. Ihre langen, moosgrünen Haare fielen über seine Schulter, als sie sich von hinten zu ihm herunterbeugte. „Könnt ihr uns nicht mitnehmen?“ Hinten im Frachtraum streckte Yokka langsam die Hand nach Teyla aus, ohne dass es gleich jemand mitbekam ... Im Bergarbeiterdorf auf Daxakon stellten die Jäger das Feuer ein. „Leute, jetzt wartet mal!“, rief Cody den Polizisten zu, welche ebenfalls aufhörten, herumzuballern. „Sagt mal, wieso schießen wir eigentlich aufeinander?“ „Weil wir euch festnehmen werden und ihr das offensichtlich nicht wollt!“, rief Commander Wotjak zurück. Was ne blöde Frage! „Wieso wollt ihr uns denn festnehmen? Haben wir was falsch gemacht?“, schrie Cody wieder zurück, um die Distanz akustisch zu überbrücken. „Ihr habt Bergarbeiter verschleppt!?“, schlug Commander Wotjak vor. „Wouw, Stopp, Stopp!“, entschied der Jäger und hob aberwitzig den Kopf aus seiner Deckung. „Wir haben WAS!?“ „Arbeiter verschleppt!“ „Ist klar. Ich glaub‘, wir sollten reden.“ „Sag ich doch ...“, murmelte Commander Wotjak. „Ich höre!?“ „Wir sollten diese Arbeiter beschützen. Wir arbeiten für Roor, ja?“, stellte Cody klar. Der Orbit-Polizist riskierte daraufhin ebenfalls einen Blick aus seiner Deckung. „Aber wenn ihr für Roor arbeitet ...“, überlegte er, „und gar nicht hinter den Arbeitern her seid, hinter wem denn dann?“ „Na, hinter den verdammten Friwa! Habt ihr die nicht gesehen?“ Cody rammte seine Waffe ins Hüftholster und trat aus seiner Deckung heraus. Der Commander tat es ihm fast reflexartig gleich. „Du meinst, der blauhäutige Kerl, der mit den Fremden hier war? Den nannten sie einen Friwa.“ Der Jäger fuhr sich deprimiert mit der Hand durch das Gesicht. „Das darf nicht wahr sein. Ihr habt ihn also laufen lassen. ... Ihr habt keine Ahnung, was Friwas sind, oder?“ „Klär mich auf!“, schlug Commander Wotjak selbstbewusst vor. „Die waren es, die die Mienenarbeiter verschleppt und umgebracht haben. Sie stammen vom Iratus-Käfer ab, mit ein paar genetischen Experimenten und gen-manipulativen Einflüssen, bei denen Menschen und Fische eingekreuzt wurden. Aber im Wesentlichen sind sie ...“ „... Wraith!?“, vollendete der Polizist den Satz schockiert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)