~ Crazy Noizy Bizarre Love ~ von BexChan (~A Jojo's Bizarre Adventure Story~) ================================================================================ Kapitel 11: ~Innocence 11~ -------------------------- "Kazumi? Kazumi, jemand klopft an der Haustüre!" "Hmmm...was ist los?" Vollkommen verschlafen bemerkte Kazumi erst viel zu spät, dass Kagerou genau vor ihrem Gesicht saß und wild mit dem Schwanz wedelte. "Es klopft, Kazumi! Vielleicht ist es für dich!" "Hmmmm...ich geh ja schon." Schlaftrunken torkelte die junge Japanerin die Treppe hinunter und öffnete die Haustüre. Sie bemerkte erst viel zu spät, wer da überhaupt vor ihrer Türe stand und sie gerade jetzt sehr irritiert anschaute. "Guten Morgen, Kazumi." "Morgen...eh...oh Gott, guten Morgen, Josuke!" Mit unkoordinierten Handbewegungen fuhr sich Kazumi durch die Haare, die ungebändigt durch alle Richtungen flogen. Des Weiteren richtete sie das Top ihres Schlafanzugs und zog die passende Jogginghose erst mal richtig hoch. Sie war nur froh, dass Josuke in dem Moment ihre Handgelenke nicht sah, die komplett frei lagen. "Gott, sieht sie süß aus!" Eine Weile stand Josuke einfach nur da mit leicht gerröteten Wangen und blickte die junge Japanerin an. "Tut mir leid, hab ich dich geweckt?" "Nein, ich war schon wach, alles gut!" "Sieht eigentlich nicht so aus." "Okay ja, ich habe bis eben geschlafen. Aber ist es denn schon..." "Es ist zwölf Uhr, Kazu-chan." "Was echt? So spät schon? Hab ich so lange geschlafen?" "Scheint so. Ich wollte dich...naja, eigentlich zu unserem Date abholen." "Oh Gott, tut mir leid, wir waren ja verabredet gewesen! Sorry, ich wollte eigentlich nicht, dass du mich so siehst! Komm rein, ich mache mich schnell fertig!" "Nun...eigentlich finde ich, dass du sehr süß aussiehst. Ich kann auch später nochmal wiederkommen?!" "Nein, ist okay, setz dich oben irgendwo hin. Ich mache schnell! Ich beeil mich!" "Kazumi?" "Ja?" "Alles in Ordnung. Mach ganz entspannt." "O-okay...." Die Aufregung legte sich und während Kazumi sich im Bad frisch machte, gesellte sich Josuke solange zu Kagerou, der den jungen Mann zufrieden angrinste. *~* Kazumi hätte sich keinen schöneren Tag vorstellen können. Nachdem sie sich einen ihrer schönsten Röcke nebst Top und dünner Jacke ausgesucht hatte waren sie und Josuke zusammen in die Innenstadt gegangen, wo Josuke sie auf ein leckeres Essen einlud mit anschließendem Drink, der sich dann als Bubble Tea herausstellte. Sie hatte Ewigkeiten nicht mehr so sehr gelacht und Spaß gehabt, sie sprachen über ihre Lieblingsinterpreten, Musik und Videospiele und es wurde nicht langweilig. Der Tag ging leider viel zu schnell um, viel schneller als Kazumi dachte und schon bald waren sie auf dem Heimweg während in der Ferne die Sonne unterging. "Josuke, das war wirklich ein sehr schöner Tag! Vielen Dank für die Einladung, das leckere Essen und alles andere, ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß!" "Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat. Tut mir nur leid, dass es kein richtiges Dinner geworden ist, ich bin halt nicht so gut in sowas!" "Nein, nein, es war perfekt und ich liebe Ramen! Du bist so nett zu mir, das hat sonst noch nie jemand für mich getan." "Das ist sehr schade, dabei bist du doch vollkommen in Ordnung!" "Naja, dann bist du mit den anderen hier der einzige, der das so sieht. Ich würde mich nicht als normal ansehen." "Kazumi..." "Ja?" "Wolltest du schon nach Hause?" "Eh...wieso? Hattest du noch was vor?" "Nein, ich...wollte dich eigentlich fragen, ob du noch mit zu mir kommst." Kazumi spürte, wie die Hitze sich auf ihre Wangen legte. "Josuke, ich..." "Also, nein! Versteh mich nicht falsch, ich...tut mir leid, das kam jetzt total falsch rüber. Ich sag doch, ich bin nicht gut in sowas." "Bin ich wirklich dein erstes Date...Josuke-kun?" Sie bemerkte, wie der junge Mann eine Schnute zog und verlegen zur Seite schaute. "J-ja." "Du bist süß, Josuke." "Nein, ich stottere wie ein Idiot. Das ist gar nicht cool." "Dann ist es umso besser, denn für mich ist das auch mein erstes richtiges Date und stelle mich so doof an." "Nein, das tust du nicht. Aber...eigentlich...wollte ich dich fragen, ob du zu mir kommst, damit wir noch ein wenig zusammen Videospiele spielen können. Ich habe auch noch ein paar Knabbereien Zuhause und Cola." "Sehr gerne!" "Oh, das kam unerwartet!" "Wieso? Damit können wir den Abend schön abrunden." "Okay, gut. Ich freue mich. Das ist klasse!" Schmunzelnd und verlegen gingen die beiden nebeneinander her. "Kazumi?" "Ja?" "Doofe Frage aber hast du auch noch Hunger?" "Ich wollte eigentlich nichts sagen, Josuke!" "Wir haben so früh gegessen, sollen wir uns eine Pizza holen?" "Gerne, die geht aber dann auf mich!" *~* Der leere Pizzakarton lag neben ihnen während Kazumi und Josuke sich bereits gegenseitig mehrmals in verschiedenen Spielen besiegt hatten. Der Abend hätte nicht schöner sein können, doch während sie so neben dem jungen Mann saß, konnte sie nicht leugnen, dass er durchaus attraktiv war und sein Lächeln sie immer mehr in seinen Bann zog. "YEAH, SCHON WIEDER GEWONNEN!" "Wahnsinn, du bist einfach unglaublich, Kazu-chan!" "Hey, du hast mich auch ein paar Mal besiegt, du bist ein würdiger Gegner!" "Es ist schon sehr spät, soll ich dich nach Hause bringen?" "Nun...eigentlich..." "Oder willst du noch eine Runde?" "Oh ja, sehr gerne!" "Sollen wir diesmal auf irgendetwas wetten?" "Oh, du forderst mich zu einer Wette heraus?" "Genau. Was wünscht du dir wenn ich dich in der nächsten Runde schlage?" Einen Moment lang dachte Kazumi nach, die Antwort kam allerdings regelrecht aus ihr herausgesprudelt. "Einen Kuss?" Überrascht blickte der junge Mann Kazumi an. Erst dann bemerkte sie, wie dumm diese Frage war. "V-vergiss es! Es kam so...so aus mir rausgesprudelt." "Abgemacht!" "WAS?" "Eine Runde noch. Wenn du gewinnst erfülle ich dir deinen Wunsch." "Jo-Josuke..." Doch die Runde verlief ganz anders als Kazumi dachte, denn ihr Kopf war auf einmal ganz woanders, so dass sie sich gar nicht mehr auf das Spiel konzentrieren konnte und letzten Endes gegen Josuke verlor. Mit einem unsicheren Lächeln auf den Lippen legte sie den Controller beiseite. Josuke bemerkte, wie sie zitterte, sie hätte die Runde gewonnen, wäre Kazumi nicht so nervös gewesen. "Ja, sieht so aus als ob du mich geschlagen hättest. Bestimmt auch besser so, dann musst du mich wenigstens nicht...ich geh jetzt wohl besser nach Hause, es ist schon spät." Doch Josuke blickte sie einen Moment lang an. Er sog unhörbar die Luft tief ein und atmete wieder aus als Kazumi ihn nicht ansah. "Komm schon, Josuke! Sei ein Mann, tu es! Stell dich nicht so an, du magst sie doch! Das ist nicht cool, ich bin so aufgeregt und sie...sie sieht so süß aus! Reiß dich zusammen, vermassel das jetzt nicht!" Schon fast übervorsichtig fasste Josuke seiner Gegenüber an das Kinn und zog sie ganz zaghaft in seine Richtung, so dass Kazumi ihn direkt anblickte. Direkt spürte sie, wie ihr Herz verdammt schnell anfing zu rasen und ihr ganz anders wurde. "Kazumi..." "Jo-Josuke, was...was wird..." Doch bevor sie überhaupt noch etwas sagen konnte, hatten sich Josuke's Lippen auf die ihre gelegt. Mit aufgerissenen Augen schaute Kazumi den jungen Mann an. Sie wollte sich von ihm lösen und schaffte es nicht. Sie spürte, wie ihr ganzer Körper zu beben begann und eine Träne sich in ihren Augenwinkel stahl während sie Josuke unregelmäßig gegen die Lippen atmete. Erst als sich seine Hände sanft auf ihre Wangen legten beruhigte sie sich etwas und erwiderte den Druck auf ihren Lippen. Sie spürte die Wärme, die von Josuke's Lippen ausging und langsam hob auf sie ihre Arme und legte ihre Hände auf seine Wangen. Dabei zog sie ihren Gegenüber näher an sich heran und spürte, wie der Kuss augenblicklich intensiver wurde. Kurz schauten sie sich gegenseitig in die Augen, ihre Wangen waren von Röte bedeckt, doch ihre Blicke sagten mehr als tausend Worte. Kurz darauf war das Videospiel, dessen Titelmelodie immer noch im Hintergrund lief total vergessen. *~* Das Herz schlug ihr bis zum Hals, ihre Beine hatte sie feste zusammengepresst als der junge Mann nackt über ihr kniete und sie einfach ansah. Vielleicht waren sie doch zu schnell gewesen aber sie konnten nicht leugnen, dass der Kuss sie neugierig gemacht hatte. Es hatte nicht lange gedauert, da hatten sie sich gegenseitig entkleidet und Josuke hatte die junge Frau, die konstant die Hände auf die Brust gepresst hatte, in sein Bett getragen und nun lagen sie da, unfähig etwas zu tun und schauten sich einfach nur unsicher an. "Ist alles okay, Kazumi?" "Ich...ich bin furchtbar nervös." "Vielleicht...vielleicht war das doch etwas zu schnell." "J-ja, vielleicht." "Hilft es wenn ich dir sage, dass du wunderschön bist?" "Das bist du auch, Josuke." "Du siehst mich doch kaum an." "Weil ich nervös bin! Das...das ist das erste Mal, dass mich ein Mann nackt sieht! Also...mein bester Freund hat mich als Kind bereits nackt gesehen wenn wir zusammen baden gegangen sind aber das war was ganz anderes!" "Du brauchst dich aber nicht zu verstecken, das versichere ich dir. Du bist wunderschön, Kazumi." "Hör auf, das macht mich nur noch verlegener." "Möchtest du das hier überhaupt?" "Eigentlich...eigentlich schon. Ich mag dich, Josuke. Sehr sogar. Ich hab nur..." "Für mich ist es auch das erste Mal." "Was ich gar nicht verstehen kann. Du bist wundervoll, Josuke." "Jetzt hör doch auf." "Es...ist nur die Wahrheit! Niemand war je so nett zu mir und so liebevoll und jetzt stammel ich mir hier einen zurecht, bin am zittern und..." "Sollen wir vielleicht erst mal ganz langsam anfangen? Würde es dir helfen wenn ich dich in den Arm nehme?" "Mich...in den Arm nehmen?" "Oh Gott, wenn ich deine warme Haut auf meiner spüre, verliere ich noch jegliche Kontrolle! Dein Anblick macht mich doch schon total kirre und dann fragst du mich, ob du mich in den Arm nehmen möchtest? Natürlich möchte ich mich an deine Brust drücken, dich spüren, dir in die blauen Augen sehen und durch dein schönes Haar fahren, obwohl du dann sicher komplett ausrastest und deine Haut auf meiner und...hilfe, mein Kopf fährt Achterbahn! Ich liege hier und hab die totale Panik, dabei ist gerade der süßeste Typ über mich gebeugt, den ich je getroffen habe und ich kriege die Zähne nicht auseinander! Kazumi, mach was! Lieg nicht einfach so hier rum, tu was! Jetzt!" Doch da hatte Josuke schon vorsichtig ihre Handgelenke ergriffen und wollte ihr die Last abnehmen, indem er sie von sich aus an sich zog als er jedoch etwas bemerkte. "Kazumi...was ist das?" Viel zu perplex um zu erkennen, was Josuke meinte, schaute sie fragend in den Raum hinein. Dann registrierte sie es...und Panik und Kälte machten sich von ein auf die andere Sekunde in ihrem Körper breit. "Kazumi...was...hast du hier getan?" "Nein...NEIN!" Langsam drehte Josuke ihre Handgelenke um. Unfähig und wie in Stase konnte die junge Frau nur zusehen, wie der Japaner die Innenseiten ihrer beiden Handgelenke betrachtete und sie in ihrem eigenen Kopf zu schreien begann. Durch die ganze Aufregung hatte sie ganz vergessen, dass ihre Handgelenke frei lagen und hatte die Narben völlig vergessen. Sie bemerkte den Blick in Josuke's Augen und wollte am liebsten weglaufen. "Kazumi...diese Narben...hast du..." "NEIN!" Sie entriss sich ihm und kauerte sich auf dem Bett zusammen. Erschrocken blickte Josuke auf die junge Frau herab, die die Beine angezogen hatte und ihren Kopf auf den Knien verbarg. Ihre Stimme bebte während ihr ganzer Körper zitterte. "Er hat sie gesehen! Er hat meine Narben gesehen! Nein...nein! Er wird mich hassen! So wie jeder, der sie gesehen hat! Bitte hass mich nicht! Ich will nicht, dass du mich hasst! So wie alle anderen! Bitte...ich habe solche Angst!" Einen Moment lang war es einfach nur still, keiner sagte ein Wort. Nur das leise Weinen, das von Kazumi herrührte war zu vernehmen. "Kazumi..." "Nein..." "Es tut mir leid. Ich hatte nicht vor dich zu verletzen. Verzeih wenn ich dir zu nahe getreten bin." Beinahe erschrocken über seine Worte schaute die junge Frau mit gerröteten Augen auf. "Du...wieso entschuldigst du dich?" "Ich habe sie gesehen, oder? Deswegen weinst du doch so schlimm." "Nein...das ist es nicht. Warum entschuldigst du dich? Ich bin doch...der Freak! Die mit den Narben! Die, mit der keiner was zu tun habe möchte weil...weil...bitte, ich habe solche Angst! Ich wollte...ich wollte doch nur, dass du mich magst!" "Kazumi, bitte sieh mich an." Vorsichtig blickte Kazumi auf und sah dem jungen Mann tief in die blauen Augen, die nicht hätten sanfter auf sie schauen können. "Ich verurteile dich nicht...und ich mag dich nach wie vor. Du musst mir nicht sagen, was geschehen ist. Du wirst deine Gründe dafür gehabt haben." Seine Worte kamen Kazumi so unwirklich vor, die Welt, wie sie sie kannte, schien still zu stehen. "Du brauchst keine Angst zu haben." Dann nahm er erneut und so zärtlich er konnte ihre Handgelenke und blickte die breiten Narben an, die sich auf den Innenseiten ihrer Hangelenke erstreckten. Er spürte, wie das Beben ihres Körpers langsam abklung und sie ihn ansah. "Du brauchst dich für nichts mehr zu schämen. Möchtest du...das alles hinter dir lassen?" Zaghaft und mit leicht geöffnetem Mund nickte sie. Der leichte Druck, den Josuke mit seinen Daumen auf ihre Narben ausübte fühlte sich zum ersten Mal sehr angenehm und warm an. Dann spürte sie etwas warmes auf ihrer Haut, sah das Funkeln um den jungen Mann herum, der soeben seinen Stand Crazy Diamond beschworen hatte und den Goldschimmer, der sich auf ihre Handgelenke legte und...einen Moment später waren die Narben, so wie sie sie einst kannte, nicht mehr da. Sie waren weg als ob nie etwas geschehen war. Als ob ihre Vergangenheit und all die schlimmen Dinge, die sie versucht hatte sich anzutun einfach nie passiert wären. Ungläubig rieb sie sich die verheilten Stellen, dann blickte sie Josuke an, der verlegen und mit gerröteten Wangen sowie einem Schmollmund zur Seite schaute. "Ich sehe doch, wie sehr dich das bedrückt. Wäre doch schade, wenn nur ich dich gerne ansehe." "Jo-JOSUKE!" Und dann sprang Kazumi ihm regelrecht in die Arme, presste sich an ihn und weinte so laut sie konnte. Ein Lächeln huschte über die Lippen Josuke's, denn er spürte die Erleichterung und wie jegliche Angst von der jungen Frau abfiel. Endlich konnte sie mit ihrer Vergangenheit brechen und in eine glänzende Zukunft schauen. Den Abend verbrachten sie allerdings in dicken Decken eingekuschelt und wieder angezogen im Bett, wobei Josuke Kazumi ihr eines seiner viel zu großen Shirts leihen musste. Er war sich sicher, dass dieser Abend für sie beide aufregend genug gewesen war. Kazumi kuschelte sich eng an seine Brust während der junge Mann seinen Arm um sie geschlungen hatte und ihr lächelnd noch eine Weile beim schlafen zusah. Sie würde reden und sich ihm öffnen wenn sie soweit wäre aber das konnte warten. Sie hatten alle Zeit der Welt und gerade zählte doch nur der Moment und dass sie zusammen waren. Alles andere war nicht wichtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)