Ein letzter Kampf von Tales_ ================================================================================ Kapitel 4: Der Kampf um die Freiheit ------------------------------------ Der Flug dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Tales flog so schnell er konnte, aber gleichzeitig fürchtete er sich davor, bei seinem Ziel anzukommen. Er wollte nicht in dieses hässliche Gesicht seines Peinigers sehen! Doch genauso wenig konnte er Radditz dort zurücklassen. Immer wieder hatte er versucht, seinen Bruder mental zu erreichen, doch es klappte nicht. Wieso? Tales hatte Angst, in welchem Zustand er seinen Bruder vorfinden würde und davor, was der Cheoná ihm angetan hatte. Er wollte es sich nicht einmal vorstellen… Sie hatten ihn auf so viele verschiedene Arten gefoltert, während seiner langen Gefangenschaft. Die Schmerzen waren extrem gewesen. Das wünschte er wirklich niemanden, am allerwenigsten Radditz! Ein Schluchzen entkam seiner Kehle und verzweifelt blinzelte er die Tränen weg. Er fühlte sich in der Zeit zurückgesetzt. Schwach, hilflos. Aber das war er nicht. Die Cheoná waren keine Kämpfer und dieses Mal durfte er sich nicht überraschen lassen. Er war immer noch ein Saiyajin und konnte kämpfen! Das musste er sich immer wieder vor Augen führen, denn sonst verloren sie beide… Tales begann zu frösteln, die Temperatur war deutlich gesunken. Er hasste die Kälte! Doch die Koordinaten führten ihn genau in das Gebirge von Ravir. Schließlich kam er an seinem Ziel an und sah sich suchend um. Doch auf den ersten Blick konnte er nichts erkennen. Also landete er auf einem großen Felsvorsprung und schaute sich genauer um. Doch hier war nichts als Schnee. Eine Falle? Ernst schloss Tales die Augen und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Da! Ganz, schwach spürte er Radditz‘ Ki! Wieso hatte er es vorher nicht schon bemerkt?! Er nahm eine weitere Energie wahr… der Cheoná… aber er war allein! Langsam ging Tales in die Richtung und öffnete die Augen. Er stand direkt vor einem massiven Felsen. Doch bei genauerem Hinsehen, bemerkte er eine Spalte. Sie war gut versteckt, so dass man sie aus der Ferne nicht direkt sehen konnte. Doch nun wo er davorstand bemerkte er, dass sie breit genug war, dass sogar sperrige Saiyajins ohne Mühe hineingehen konnten. Langsam ging er rein und befand sich plötzlich in einer riesigen Höhle. Sie schien schon etwas länger da zu sein. Der Cheoná musste sie gefunden haben und als Versteck nutzen. Ziemlich schlau, denn hier war die Chance sehr gering das man ihn fand. Erschrocken schnappte Tales nach Luft, als er ein großes, metallenes Haus vor sich sah. Es war riesig! Das gehörte hier nicht her. Wie konnte das hier sein? Wie konnte keiner bemerken, dass ein Cheoná auf ihrem Planeten angekommen war und das hier, mitgebracht hatte?! Zugegeben, die meisten Saiyajins hielten sich eher selten in Ravir auf. Aber trotzdem, wie konnte das nicht bemerkt worden sein? Die Tür öffnete sich mit einem leisen Surren und im Augenblick spannte Tales seinen ganzen Körper an. Seine Rute schwang wild hinter ihm durch die Luft und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Seine Augen ruhten auf dem Eingang und er schluckte schwer, als er die Echse vor sich sah. Eine tiefe Übelkeit stieg in ihm auf und er presste die Lippen zusammen. Mit aller Kraft kämpfte er gegen den Drang an, einen Schritt zurückzuweichen. Er sah in diese gelben, eiskalten Augen. Dann hob er seine rechte Hand und bündelte etwas Ki. Tales zielte direkt auf den Kopf des Cheonás. „Wo ist mein Bruder?“, fragte Tales ernst, doch seine Stimme zitterte. Die Echse bewegte sich langsam auf ihn zu. Tales erschauderte und trat einen Schritt zurück. Er wollte dieses Monster nicht noch näher an sich heranlassen. Als ihm bewusst wurde, was er tat, hielt er ruhig. Seine Augen schmälerten sich und er erhöhte sein Ki weiter. Der Cheoná blieb direkt vor ihm stehen. „Töte mich und er stirbt“, sagte Tràkon kalt und ein bösartiges Lächeln legte sich auf seine Mundwinkel. Tales zögerte und atmete heftig ein. „Du bluffst“, entgegnete der Dunkelhäutige leise. „Finde es doch heraus!“ Tràkon packte Tales‘ Hand und hob sie direkt gegen seine Brust. Gleichzeitig kam er ihm noch näher und legte seine andere Hand an seine Wange. Tales keuchte und schüttelte sie von sich. Aus einem Impuls heraus, wollte er Tràkon jetzt und auf der Stelle töten. Diesem Horror ein Ende bereiten, aber er zögerte. Was wenn die Echse, die Wahrheit gesagt hatte?! „Was willst du?“, fragte Tales zitternd. „Oh, kannst du dir das nicht denken? Ich will Rache für mein Volk, dass ihr Saiyajins so kaltherzig abgeschlachtet habt!“, sagte Tràkon und sein Blick sprühte nur so voll Hass. Grob packte er Tales‘ Kinn und zog ihn etwas in die Höhe. Tales zuckte zusammen und sein Ki verschwand. Stattdessen riss er sich mit beiden Händen los und fiel zu Boden. Angsterfüllt sah er zu der Echse auf. Die Angst lähmte ihn beinahe. Er konnte nicht… Wenn er angriff, tötete er vielleicht Radditz, aber wenn er es nicht tat… „Dein Bruder hat mich angegriffen und an diesem Galgen zum Sterben zurückgelassen! Denkst du, damit lasse ich ihn davonkommen?“, knurrte Tràkon. „Ihr werdet leiden. Ihr alle! Zuerst dein Bruder und dann der ganze Planet!“ Entsetzt sah Tales zu ihm auf und erhob sich langsam. Er atmete schnell und war kurz davor in Panik zu verfallen. Ihm war schwindelig und er fühlte sich benommen. Tràkon packte ihn erneut am Kinn und Tales begann zu zappeln. Doch er war so verstört, dass er nicht die Kraft aufbrachte, um sich zu wehren... Eng wurde er an den Körper der Echse gezogen und versteifte sich. Wimmernd biss er sich auf die Unterlippe, als er die kalte, raue Haut spürte. Bilder schossen ihm in den Kopf. Erinnerungen daran, wie ihn eines dieser Monster immer wieder vergewaltigt hatte. Es war so widerlich gewesen. Eine Hand berührte seinen Hintern und Tales schrie panisch. Er begann um sich zu schlagen, wurde jedoch einfach festgehalten. Warmer Atem blies ihm ins Ohr. „Durch dich, werde ich deinen Bruder brechen und gleichzeitig bekommen wir beide die Chance, alte Zeiten wieder aufleben zu lassen“, sprach die Echse in sein Ohr. Tales wimmerte und kniff die Augen zusammen. Er konnte keinen rationalen Gedanken mehr fassen. Er erinnerte sich an die Stimme, auch wenn er seine Peiniger oftmals nicht unterscheiden konnte, wusste er, wer er war. Tràkon war nicht der grausamste unter ihnen gewesen, doch er war unfassbar kreativ was seine Folterungen anging. „Komm, ich bringe dich zu deinem Bruder“, sagte Tràkon und ließ ihn los. Er packte seine Hand und zog ihn mit sich in das Haus. „Ich habe deinem Bruder versprochen, dich erst anzufassen, wenn wir bei ihm sind“ Zitternd stolperte Tales ihm hinterher, nicht fähig, sich irgendwie zu wehren. Was hätte er auch tun sollen? Solange die Gefahr bestand, dass er Radditz damit schadete oder sogar tötete, war er machtlos. Auch wenn er es kaum aushielt hier zu sein, bei Tràkon, konnte er Radditz nicht im Stich lassen. Sein Bruder hatte ihm so viel geopfert. Wer wäre er, wenn er ihn einfach zurückließ? Damit könnte er nicht leben. Tränen liefen über seine Wangen hinab und zitternd wischte er sie weg, während er weiterlief. Dieses Haus, sah von innen fast wie das Raumschiff der Cheoná aus. Die Wände waren alle dunkel gehalten und alles war aus Metall. Der Gang erschien endlos und war ziemlich verwinkelt. Es gab einige Türen zu beiden Seiten, mit einem kleinen Sichtfenster. Manche öffneten sich mit einem Zischen, wenn man ihnen zu nahe kam. Die Tür glitt zur Seite. Doch es gab nichts zu sehen, außer Schaltpulte und leere Zimmer. Dann blieb Tràkon stehen und drehte sich vor ihm um. „So dann kann der Spaß beginnen“, sagte er mit fauchender Stimme, ehe er kalt lachte. Er öffnete die Tür hinter sich und warf Tales hinein, sodass dieser hart auf dem Boden aufschlug. Amüsiert trat er nach ihm ein und die Tür schloss sich. Seine Augen wanderten zu dem Galgen, ehe erschrocken nach Luft schnappte. Da war niemand. Ein Geräusch kam von seiner rechten Seite und hektisch wirbelte Tràkon herum. Radditz hatte sich an die Wand gelehnt und versteckt gehalten. Doch als er die Echse erblickte, holte er mit dem Messer aus und stach direkt in den Brustkorb von Tràkon. Die Echse schrie schmerzerfüllt und schlug um sich. Radditz schwankte und fiel zu Boden, dass Messer zog er dabei wieder heraus. „Na warte!“, schrie die Echse wutentbrannt und wollte auf Radditz zustürmen, als er erneut in den Rücken getroffen wurde. Tales kniete am Boden und sah ihn aus angsterfüllen Augen an. Er hatte eine Hand erhoben und einen starken Ki-Strahl auf die Echse geschossen, der ihre gesamte Rückseite verbrannt hatte. Radditz und Tales‘ Blicke begegneten sich für einen Bruchteil einer Sekunde. Dann griff Tràkon erneut Radditz an, der blitzschnell das Messer hob und ihm direkt in den Oberkörper stach. Tràkon heulte vor Schmerz, packte Radditz an den Haaren und biss ihm kraftvoll in den Hals. Radditz schrie vor Schmerz und auch vor Überraschung. Tales beobachte die Szene mit Schrecken und rappelte sich auf. Panisch schoss er weitere Ki-Salven auf Tràkon. Seine Hände zitterten und er hatte Angst, Radditz zu treffen. Schließlich sank die Echse zu Boden. Radditz schlug das Messer direkt in den Hals seines Feindes und rutschte weg von ihm. Fassungslos fasste er sich mit einer Hand an die Bisswunde an seinem Hals. Tales stolperte zu seinem großen Bruder und sah ihn entsetzt an. „Verdammt!“, nuschelte Radditz, ehe er zu Tales aufsah. „Geht es dir gut?“ „Radditz… er hat dich gebissen!“, sagte Tales überfordert und begann zu zittern. Tales hatte noch nie von einem einseitigen Biss einer anderen Spezies gehört und war sich unsicher, welche Folgen das nach sich ziehen könnte. Auf jeden Fall, war es alles andere als gut. „Tales, geht es dir gut?“, fragte Radditz abermals. Verwirrt blickte Tales ihm in die Augen, ehe er nickte. Radditz atmete auf. Sein Plan hatte funktioniert. Indem er all die Zugkraft auf sein linkes Handgelenk wirken ließ und sich mit aller Kraft dagegengestemmt hatte, rutschte seine Hand aus den Fesseln. Nun, es war nicht annähernd so einfach, wie es sich anhörte. Die Fessel schnitt ihm ins Fleisch und seine Knochen brachen, ehe er endlich rausgekommen war. Die Schmerzen waren alles andere als angenehm, seine Hand war über und über mit Blut bedeckt und er konnte sie nicht mehr bewegen. Doch danach war es einfach, den Galgen aufzuhalten und er konnte problemlos die Fesseln vom Haken befreien. Nun hing sie nur noch um sein rechtes Handgelenk. Danach hatte er sich seinen Brustpanzer übergezogen, um etwas Schutz zu haben. Seine Wunden schmerzten dadurch noch mehr, aber er zwang sich, das zu ignorieren. Trotz des nur langsam, abklingenden Schwindels, suchte er sich eine Waffe, ehe er den Raum verlassen wollte. Doch er war eingesperrt gewesen, daher musste er auf Tràkons Rückkehr warten. „Radditz?“, verschwommen nahm der Langhaarige die Stimme seines Bruders wahr und öffnete die Augen. Ihm war nicht einmal bewusst gewesen, dass er sie zugemacht hatte. Nun, da Tràkon tot war, ließ seine Kraft nach und die ganzen Verletzungen forderten ihren Tribut. Die Wunde auf seinem Hals, kribbelte merkwürdig und er fühlte sich seltsam. „Radditz!“, rief Tales und legte eine Hand an Radditz‘ Wange. Besorgt musterte er ihn und zog erschrocken Luft ein, als er die blutüberströmte Hand sah. Radditz folgte seinem Blick. „Ich… musste mich befreien“, nuschelte er schwerfällig. Wieso nahm der Schwindel nun wieder zu? Tales sah ihn fassungslos an, ehe er sie sich genauer ansah. Da war so viel Blut. „Hat er dich noch mehr verletzt?“, fragte Tales mit zittriger Stimme und hielt den Atem an. Radditz nickte und Tales fühlte sich wie geschlagen. „Bring mich einfach… ins Krankenhaus“, murmelte Radditz und versuchte sich zusammenzureißen. „Ich… glaube nicht, dass ich fliegen kann… mit diesem Ding“, fügte er an und hob seine Rute, mit seiner gesunden Hand hoch, die immer noch größtenteils von der eisernen Fessel umschlossen war. „Was ist das?“, wisperte Tales und besah sich vorsichtig Radditz‘ Fell. Er bemerkte den Knopf und drückte drauf. Radditz zuckte mehrfach zusammen. „Tut mir leid“, nuschelte der Dunkelhäutige und hielt die Tränen zurück. Er versuchte sich zusammenzureißen. Radditz brauchte ihn jetzt. Kurz stand er auf, um sich im Raum umzusehen. Er suchte nach etwas, in dass er Radditz‘ Hand einwickeln konnte. Ein mulmiges Gefühl erfasste ihn, als er das Podest und den Galgen ansah. Blitzartig schossen ihm Bilder seines eigenen Gefängnisses in den Kopf, es ähnelte dem Raum hier. Nur zögernd ging er ein paar Schritte weiter, ehe sein Atem stockte. Er weitete die Augen und begann zu zittern, als er einen Stuhl stehen sah. Ein exaktes Duplikat von dem, der ihn damals hätte töten sollen. Kalter Angstschweiß lief ihm über das Gesicht, während er verzweifelt versuchte nicht in Panik auszubrechen. „Tales?“, rief die Stimme seines älteren Bruders und riss ihn von dem Anblick los. Schnell lief er zu ihm zurück und holte tief Luft, ehe er vorsichtig Radditz aufhalf. Er schlang Radditz gesunden Arm um seine Schultern und stützte ihn. Sein Bruder schwankte etwas und Tales merkte, dass es ihm nicht gut ging. Mit einem letzten Blick auf Tràkon, führte er ihn aus dem Raum. Der Weg erschien ihm als endlos und sie brauchten eine kleine Weile, da Tales hier drinnen nicht fliegen konnte. Doch schließlich erreichten sie die Vordertür und verließen das Haus und anschließend die Höhle. Radditz begann zu zittern, aufgrund der eisigen Kälte. Schnell erhöhte Tales sein Ki und wärmte sich und seinen Bruder so. Dann hob er ab. Nervös beobachtete Tales Radditz und bemerkte die ungewöhnliche Blässe. Er machte sich große Sorgen um ihn und hatte Angst vor den versteckten Verletzungen. Was hatte diese Echse seinem Bruder noch angetan?! Tales machte der Gedanke fast wahnsinnig. Gleichzeitig fühlte er eine tiefe Verzweiflung, aber auch Schuld. Seinetwegen war Radditz verletzt worden. „Geht es noch?“, fragte Tales besorgt. Radditz nickte nur. Nervös schaltete Tales mit seiner freien Hand, seinen Scouter an und wählte Escars Nummer. Ein anderes Krankenhaus, war vielleicht etwas näher, aber er vertraute niemanden mehr, als Escar. Er war ein sehr guter Arzt, der Beste wie er fand. „Hallo Tales“, meldete sich der Medizinier. „Escar! Radditz… ist verletzt... wir sind auf dem Weg“, sprudelten die Worte nur so aus Tales‘ Mund. „Was ist passiert, Tales?“, kam es nach einer kurzen Verzögerung. Escars freundliche Stimme, hatte einem ernsten Ton Platz gemacht. „Ich… weiß nicht. Er war in der Gewalt eines Cheonás… er wurde gebissen und seine Hand, sieht wirklich furchtbar aus… ich weiß nicht, welche Verletzungen, er noch hat“, sprach Tales nervös und warf einen Blick auf Radditz, der aber die Augen geschlossen hielt. Ihm war so schwindelig, dass er es kaum ertrug, sie offen zu halten. „Bring ihn her!“, sagte Escar sofort. „Ich bin in 5 Káteze da!“, antwortete Tales erleichtert und beschleunigte abermals. Hosted by Animexx e.V. 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