Eien ni von MAC01 (Bis in alle Ewigkeit) ================================================================================ Kapitel 18: Ungeschützt ----------------------- Nur langsam löste sich die Dunkelheit um Katsuya immer mehr. Der Schmerz war nur ein dumpfes Echo, was ihn wunderte. Er hätte damit gerechnet, dass die Prügel von seinem Vater einen bleibenden Schmerz hinterlassen hätte. Sein Vater hatte ihn schon oft wegen Nichtigkeiten verprügelt, aber nie war ein solcher Hass dabei mitgeschwungen. Nie hatte er ihn angespuckt. Eine Träne quälte sich durch das noch geschlossene Augenlid. Krampfhaft versuchte Jonouchi seine Augen zu öffnen, doch erst nach dem dritten oder vierten Anlauf gelang es ihm das rechte Auge ein wenig aufzustemmen. Das andere war irgendwie blockiert. Er wurde von dem grellen Licht geblendet und kniff sein Auge wieder zu. Versuchte sich mit der Hand vor dem Lichteinfall zu schützen, doch sein Arm fühlte sich so schwer an. Also nahm er die andere Hand, die wesentlich leichter zu bewegen war. Als er zum zweiten Mal sein Auge aufzwang konnte er etwas erkennen. Alles war in Weiß und an der Decke hing eine Neonlichtröhre, die ihn blendete. Wo war er? Das war nicht die Decke der Wohnung, die er mit seinem Vater bewohnte. Ein scharfer Geruch nach Desinfektionsmittel drang zu ihm und ließ ihn seine Stirn kraus ziehen, was ein erneuter, dumpfer Schmerz auslöste. Verwirrt kämpfte sich Katsuya in eine sitzende Position. Alles um ihn herum begann sich zu drehen und er hatte wirklich Mühe nicht aus dem hohen Bett zu fallen. Eine leichte Übelkeit bildete sich in seinem Magen. Er kämpfte gegen den Drang, sich zu übergeben, an. Dann blickte er sich noch einmal um und erkannte, dass er in einem Krankenhaus war. Einer seiner Arme war vom Oberarm bis zur Hand eingegipst. Er spürte den Verband um seinen Brustkorb und den Kopf. Erst jetzt bemerkte er, dass er an einer Infusion hing, deren Zentraler Venenkatheter über dem Schlüsselbein in ihn ragte. In dem Moment ging die Tür des Zimmers auf, in dem er lag, und ließ ihn erschrocken zusammen fahren. "Ah, du bist ja schon wach.", kam es freundlich von der Krankenschwester. Katsuya musterte sie nur. Sie kam näher und fühlte nach seinem Puls, während sie auf eine kleine Uhr an ihrer Schwesternuniform blickte. "Du fühlst dich sicher noch etwas benommen. Das kommt von der Narkose und den Schmerzmitteln." Schmerzmittel. Deswegen nahm er den Schmerz nur dumpf wahr. Langsam ließ er sich von der Schwester zurück in das Kissen drücken, als sich ihm eine wichtige Frage durch den Kopf schoss. "Wie... wie bin ich hier her gekommen?", fragte er mit kratziger Stimme. "Mit dem Krankenwagen.", antwortete sie sanft. Katsuya hätte gerne mit den Augen gerollt, wenn er nicht solche Probleme schon beim Offenhalten gehabt hätte. "Aber wie...?", hakte er mit aller Anstrengung nach. "Achso... dein Nachbar hat den Krankenwagen gerufen, nachdem er dich in der Wohnung deines Vaters auf dem Boden gefunden hat.", erzählte sie ihm. "Er ist mit dir hier her gefahren und nachdem du aus dem OP kamst nicht von deiner Seite gewichen." Katsuya versuchte seine Stirn erneut kraus zu ziehen, was erneut mit einem dumpfen Schmerz belohnt wurde. Er hob seinen Kopf und blickte sich suchend um. Dabei fiel ihm auf, dass es draußen bereits dunkel war. "Wo... wo ist er?", fragte er angestrengt. "Oh, er wurde vor einer Stunde von seinem Vater abgeholt und nach Hause gebracht. Er wollte dich erst gar nicht alleine lassen.", lächelte die Schwester den Blonden an. "Er scheint ein guter Freund zu sein." Als Katsuya hörte, dass Seto von seinem Vater abgeholt worden war schoss ihm das Adrenalin durch die Ader und er hatte Mühe ruhig zu bleiben. Nachdem die Schwester den Tropf noch einmal richtig eingestellt hatte ging sie endlich wieder. Sofort stemmte sich der Blonde erneut auf, zog sich den Schlauch aus dem zentralen Venenkatheder, ohne diesen zu entfernen, und stand auf. Dabei sackte er kurz zu Boden, hielt sich aber krampfhaft am Bett fest, bevor er seine Beine dazu brachte ihn endlich zu tragen. Er sah an sich herunter und stellte fest, dass er ein Krankenhaushemdchen trug. Als sein Blick durch den Raum glitt sah er neben seinem Bett auf einem Stuhl eine Plastiktüte, in der die Sachen lagen, die er wohl bei seiner Einlieferung angehabt hatte. So eine Plastiktüte konnte zäher sein, als man meinen mochte und es kostete den Blonden einiges an Kraft sie zu zerreißen. Doch als es ihm gelang zog er eilig seine Sachen, die teils mit getrocknetem Blut verkrustet waren, an. Mit dem Gips in das Hemd seiner Schuluniform zu schlüpfen, kostete einiges an Geduld. Dann schlüpfte er in die Plastikpantoffel, die jeder Patient vom Krankenhaus gestellt bekam und ging zur Zimmertür. Vorsichtig öffnete er die Tür. Da es scheinbar schon nach der Besuchszeit war, war auf dem Flur nicht mehr viel los. Vorsichtig verließ er sein Zimmer, blickte sich kurz in beide Richtungen des Flures um und entschied sich dann für eine. Scheinbar die Richtige, denn nach wenigen Schritten kam er zu einer Nische in der der Aufzug eingelassen war. Er drückte den Rufknopf und wartete. Die Anspannung, ob man sein Verschwinden schon bemerkt hatte, hielt seine eingeschränkten Sinne hellwach. Doch dann öffneten sich die Fahrstuhltüren und er trat mit einem hastigen Schritt ins Innere. Dann drückte er den Knopf für das Erdgeschoss. Während die Türen langsam zusammen glitten hatte er entsetzliche Angst davor, dass die Schwester ihn doch noch erwischen und zurück in sein Zimmer bringen würde. Doch nichts dergleichen geschah und er konnte das Krankenhaus unbehelligt verlassen. Vor der Tür schaute er sich auch noch einmal kurz um, um sich zu orientieren und zu erkennen, in welchem Krankenhaus er gewesen war. Dann lief er los. Das Adrenalin schob sogar den dumpfen Schmerz zur Seite und verlieh Katsuya eine Kraft, die ihm wohl in seinem Zustand niemand zugetraut hätte. Nach fast einer halben Stunde erreichte er atemlos das Apartmenthaus, in dem Seto und er bei Männern wohnten, die ihnen nichts als Schmerz zufügten. Er hastete über die Straße und tastete in seinen Hosentaschen nach dem Hausschlüssel. Doch da war keiner. Aber zu seinem Glück verließ gerade jemand das Haus und er konnte ins Innere schlüpfen. Am Aufzug sah er ein Schild, das ihn informierte, dass dieser gerade außer Betrieb war. Was sonst, ging es dem Blonden durch den Kopf. Also schleppte er sich immer schwerer atmend die Stufen in den fünften Stock hinauf. Dort musste er kurz anhalten, um wieder zu Atem zu kommen. Dann humpelte er den Flur zur letzten Wohnung im Flur entlang. Er klingelte, aber konnte niemanden hören, der kam, um ihm zu öffnen. Was sollte er tun? Er kam nicht in die Wohnung seines Vaters, da er keinen Schlüssel dabei hatte. Klar, er hätte einfach hochgehen und klingeln können, doch wenn sein Vater zuhause wäre und ihm öffnete, würde alles nur wieder von vorne beginnen, was nicht in seinem Sinne lag. Also griff er in einem letzten, verzweifelten Versuch nach dem Türknauf der fremden Wohnung, drehte sie und... schien nochmals Glück zu haben. Sie ging auf. Er hatte die Wohnung kaum betreten, da konnte er schon das erregte Stöhnen und ein gequältes Weinen hören. Doch das kam nicht aus Setos Zimmer. Es drang aus dem Schlafzimmer Gozaburos. Hastig stürzte Katsuya zur Zimmertür, riss sie auf und sah... wie Seto bäuchlings von Gozaburo ins Bett gedrückt war, während dieser sich eindeutig bewegte. Katsuya griff in seiner Not nach einer Vase, die auf einem Sideboard im Wohnzimmer gestanden hatte, stürzte mit ihr in der Hand auf Gozaburo und zog diese über den Vergewaltiger. Dieser keuchte erschrocken und schmerzerfüllt auf, während er seitlich wegkippte und von Seto ablassen musste. Sofort kniete sich Katsuya neben Seto auf das Bett, strich ihm die dunklen, schweißnassen Haare aus dem Gesicht und erkannte, dass Seto nur rudimentär bei sich war. "Hey... Seto, komm schon, wir müssen hier weg.", keuchte Katsuya geschwächt. Da spürte er bereits, wie jemand ihn an der Jacke seiner Schuluniform packte und von dem Schwarzhaarigen weg und aus dem Raum zog. Erst als er draußen gegen eine freie Wand gestoßen wurde erkannte er Gozaburo, dem ein Blutrinnsal über die Stirn lief und ihn wütend anstierte, nackt und mit halber Erektion. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)