Bedrohliche Schatten von Onlyknow3 (Adventskalender 2019) ================================================================================ Kapitel 18: Überfall -------------------- Kapitel 18 – Überfall "Bist du sicher?", fragte Honda besorgt. "Ich bin 22. Ich werde wohl zwanzig Minuten alleine in einer verschlossenen und verriegelten Wohnung bleiben können. Sobald du durch die Wohnungstür gehst, werde ich die Riegel wieder ausfahren. Und wenn du vom Einkaufen kommst, lässt du kurz das Handy klingeln, dann entriegel ich die Tür wieder.", erklärte Jonouchi mit einem sanften Schmunzeln. Ihm wurde ein weiteres Mal bewusst, was für ein Glück er hatte, so einen guten Freund wie Honda zu haben. Es war keine Selbstverständlichkeit, dass ein Freund alles stehen und liegen ließ oder sein Leben praktisch auf Eis legte, und die weite Strecke von Domino nach Tokyo mit dem Shinkansen bewältigte, um ihm durch eine panische Phase zu helfen. Honda hatte in dieser Woche Jonouchi überall hin begleitet: Zur Arbeitsgruppe, zur Uni, ins Cafe, zum Einkaufen, einfach überall hin. Dabei hatten sie auch Jonouchis näheres Umfeld von dem Stalker informiert und gebeten, ihnen Bescheid zu geben, sollte ihnen etwas auffallen oder jemand nach dem Blonden fragen. Alle hatten mit Verständnis, einige mit Bestürzung reagiert, aber keiner hatte gelacht oder gespottet. In der Woche waren weitere Bilder im Briefkasten gewesen, die Jonouchi in den vergangenen Wochen gezeigt hatten. Auch hatten sie mehrmals das laute Ablehnen der unerwünschten Aufmerksamkeit geübt. Dabei war sich der Blonde mehr wie ein Idiot als sonst was vorgekommen. Dennoch hatte er durch diese Übungen einen Teil seiner Selbstsicherheit zurück gewonnen. Honda nickte nur, nahm die Liste, die sie gemeinsam erstellt hatten und sein Geldbeutel und ging zur Ankleide. Dort zog er sich seine Schuhe, den Mantel und den Schal an und schaute noch einmal zu seinem besten Freund. Er hatte kein gutes Gefühl dabei ihn hier alleine zu lassen. Daher hatte er bislang immer darauf geachtet, dass noch jemand bei seinem Freund war, wenn er kurz weg musste. Dummerweise war es noch relativ früh und er hatte keinen erreichen können. Da sie später noch in das Auditorium von Jonouchis Lieblingskurs wollten hatte Honda darauf bestanden, dass sie vorher noch etwas Richtiges frühstückten. Generell war dem Blonden in der Woche nicht nach essen zu Mute gewesen und hatte meist nur unter Gruppenzwang ein wenig zu sich genommen. Dadurch hatte Jonouchi wieder etwas an Gewicht verloren. "Zwanzig Minuten… eventuelle ruf ich dich aus dem Laden an, wenn sie nicht das haben, was du wolltest.", meinte Honda schließlich und hielt kurz sein Smartphone hoch, dass er dann in die äußere Manteltasche rutschen ließ. Jonouchi grinste und nickte. Dann trat er neben Honda und entriegelte die Tür. Direkt nachdem Honda die Wohnung verlassen hatte schob er den Riegel zurück in seine blockierende Haltung. Er hatte sich gerade von der Tür abgewendet und war in die Küche gegangen, um Wasser für das Frühstück aufzusetzen, als sein Smartphone vibrierte. Er zog es aus der Hosentasche und musste breit schmunzeln. Scheinbar hatte Honda etwas vergessen. Also sprang der Blonde zurück zur Tür und entriegelte sie. "Was vergessen?", fragte er amüsiert, während er die Tür öffnete und erstarrte dann. Das Lächeln und die heutige Unbeschwertheit waren verschwunden, genauso wie die Farbe in seinem Gesicht. Dafür weiteten sich seine Augen voller Panik und Angst, während er einen Schritt zurück stolperte. "Hallo Katsuya.", kam es mit kratziger, rauer Stimme von dem mit einer Strumpfmaske verhüllten bulligen Typen, der in seine Wohnung trat und hinter sich die Tür schloss. In einer Hand hielt er Hondas Smartphone. Jonouchis Herz schlug wie wild und er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Sein Kopf war wie leer gefegt. Wo waren die deutlichen Zurückweisungen, die er die ganze Woche mit Honda so fleißig geübt hatte? Als der Maskierte noch einen Schritt auf ihn zukam machte etwas in dem Blonden klick und er versuchte in sein Schlafzimmer zu flüchten. Doch der Unbekannte reagierte blitzschnell, schnitt ihm den Weg ab und packte ihn an den Oberarmen. "Lassen SIE mich los.", schrie Jonouchi. Da waren die Zurückweisungen ja. "Oho… heute eine Wildkatze, was…", kam es süffisant von dem recht muskulösen Mann. "Gibst dich heute unwillig, was? Gefällt mir… bei unserem letzten Mal lagst du so teilnahmslos unter mir." Tatsächlich hatte Jonouchi bei dem dritten Überfall, nachdem dieser Mistkerl die Wohnungstür eingetreten hatte, keine Gegenwehr mehr geleistet. Er hatte gehofft, dass wenn er sich nicht wehren würde, alles schnell vorüber gehen würde. "Das hat mich damals schon ein wenig wütend gemacht, aber glücklicherweise hat kein Schlag von mir dein Gesicht bleibend verletzt.", flüsterte er ihm zu, während Jonouchi versuchte sich aus dem eisernen Griff seines Gegenübers zu entwinden. "Du bist immer noch bildhübsch." Der faulige Geruch, der aus dem Mund und durch die Strumpfmaske drang regte bei Jonouchi Übelkeit. Immer noch schrie er seine Floskeln, bis der andere seine Arme über den blonden Haaren an die Wand presste, so dass er sie mit einer Hand halten konnte und legte so die freigewordene über Jonouchis Mund. "Aber heute… heute lassen wir uns richtig viel Zeit.", versprach der andere dem Blonden und ließ seine Lust in der Stimme mitschwingen. Jonouchi zerrte an dem Griff des anderen und schaffte es dann, sich ein wenig zu befreien. Doch der andere griff nach seinem Hemd, worauf dieses zerriss und Jonouchi nach vorne fiel. Er stieß sich den Kopf an der Schlafzimmertür, die daraufhin auf schwang und an die Wand schlug, während Jonouchi auf dem Boden landete. Er wollte wegkriechen, spürte dann aber ein Knie in seinem Rücken. Verzweifelt versuchte er hinter sich zu schlagen, doch sein Angreifer bekam seinen linken Arm zu packen und drehte ihn auf den Rücken. Jonouchi schrie auf, dann war das Brechen des Armes zu hören. Jonouchis Schrei wurde schmerzerfüllter. "Wenn schon Rollenspiel, dann mit vollem Körpereinsatz, Katsuya.", kam es lachend von dem Stalker und genoss, dass Jonouchi die heftige Gegenwehr einstellte. Dann griff er schließlich an Jonouchis Hosenbund und zerriss die Jogginghose mit einem kleinen Kraftakt. Die Boxershorts hatte keine Chance. "Ich hoffe mein kleines Geschenk hat seinen Weg gefunden und du hast dich damit gut vorbereitet.", flüsterte er sich über den Blonden beugend in dessen Ohr. Dabei ließ er seine Pranke von Hand an Jonouchis Hintern und schließlich zwischen die Backen gleiten, als er überrasch inne hielt. "Jap… hat seinen Weg gefunden… direkt zur Polizei.", kam es heißer von Jonouchi, der seine Schmerztränen zurück drängte. Der Fremde ließ seine Finger in das blonde Haar gleiten, hob Jonouchis Kopf mit einem Ruck etwas vom Boden und funkelte ihn wütend von der Seite an. "Du hast mein Geschenk der Polizei übergeben?", kam es ungläubig von ihm. Wieder drängte sich der Mundgeruch des Angreifers Jonouchi auf und erneut stieg Übelkeit in ihm auf. Dann donnerte der Mann seinen Kopf wieder auf den Boden. "Ist deine Sache… wenn du drauf stehst, aufgerissen zu werden, dann ist das okay für mich. Aber beschwer dich hinterher nicht, wenn du wie ein Weib bei der Menstruation blutest." Jonouchi hörte, wie der Reisverschluss des Fremden geöffnet wurde und erneut flutete Panik sein Bewusstsein. Mit dem unverletzten Arm griff er vor sich und versuchte irgendwo auf dem Parkettboden Halt zu finde, um sich wegzuziehen. Doch gerade als er eine Stelle fand, wo er sich festkrallen konnte spürte er die Pranken des anderen an seiner Hüfte und wie dieser ihn kräftig zurück zog. Jonouchi konnte nicht schnell genug loslassen und riss sich den Fingernagel des Mittelfingers aus. Der Angreifer spuckte ihm zwischen die Arschbacken und Ekel gesellte sich zu der Übelkeit. "Darauf hab ich jetzt echt lange gewartet.", kam es lustvoll von dem Angreifer und Jonouchi konnte bereits dessen Schwanz zwischen seinen Sitzmuskeln fühlen. Es würde wieder geschehen, wurde dem Blonden auf einmal bewusst und der Schmerz der Erinnerung überrollte ihn. Er hörte jemand aufschluchzten, jammern und flehen. Betteln! Wie erbärmlich. Wer bettelte denn hier so verzweifelt rum. Als ob das etwas ändern würde. Jonouchi schlug mit seinem unversehrten Arm nach hinten und hoffte den Vergewaltiger irgendwie zu treffen und von sich runter stoßen zu können. Doch dieser packte nach dem Arm. "Soll ich dir den auch noch brechen?", zischte er ihm ins Ohr und sofort erstarb jede Gegenwehr, während ihm die Tränen über das Gesicht liefen und auf den hölzernen Boden tropften. Dann hörte der Blonde ein merkwürdiges Geräusch und spürte, wie der Körper hinter ihm verschwand. "Scheiße verdammt.", hörte er seinen Stalker schmerzverzerrt fluchen. "Scheißkerl.", erklang auf einmal Hondas hasserfüllte Stimme. "Ich prügel dich ins Jenseits." Jonouchi hatte keine Kraft sich aufzustemmen oder seinen Kopf so zu drehen, dass er sah was vor sich ging. Er hörte nur, wie Honda schmerzhaft keuchte, dann jemand aufstand und mit schweren Stiefel und eiligen Schritten die Wohnung fluchtartig verließ. "Jou…", kam es aufgescheucht von Honda, der eilig neben den Blonden krabbelte und sich den Magen hielt. "Jou… ich bin da…" Scham flutete den Blonden und ließ sein Denken aussetzen. Mit der Hand des unverletzten Armes tastete er an sich herab auf der Suche nach seiner Hose. Doch alles was er fand war ein losgelöster Gummibund. Da er hier keine Aussichten auf Erfolg hatte zog er den Arm schließlich vor sein Gesicht und schirmte sich ab. Auf einmal waren aufgeregte Schritte zu hören. Doch bevor die Schritte zu nah waren wurde er bereits von einer Wolldecke bedeckt, die sein bester Freund eilig von dem Sofa gezogen hatte. "Was zum Teufel.", hörten sie Kaibas entsetzte Stimme. "Ruf einen Krankenwagen.", blaffte Honda ihn nur an. Sofort folgte Kaiba der Anweisung und zog sein Telefon, während Jonouchi sich etwas drehte und seine Beine zu seiner Brust zog, während sein gebrochener Arm irgendwie merkwürdig von der Schulter hing. Noch immer schluchzte er geschockt. Er konnte spüren, wie ihm jemand durch das Haar strich, doch er konnte nicht sehen, wer es war, denn er hatte sich gänzlich in die Decke eingewickelt. Vom Rest, bekam er nichts mehr aktiv mit. Nur, dass ihm jemand durch das Haar strich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)