Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 32: Verschlossene Angst ------------------------------- Verschlossene Angst Mir schlug das Herz bis zum Hals, als ich vor ihm stand. Das Blut hatten Rin und ich so gut es ging weggewaschen und auch wenn ich nichts verdächtiges mehr spürte, so hatte ich unglaubliche Angst um das Kind in mir. Hatte ich es verloren? Warum hatte ich nur geblutet? Da Sesshomaru allerdings im Gemach auf mich wartete, konnte ich dem Gespräch nicht entkommen. Rin fragte noch, was sie ihm, als Ablenkung sagen sollte und ich erfand eine Geschichte. Die Vase auf der Kommode war heruntergefallen und ich zu tollpatschig und dadurch verletzt. Meine kleine Freundin sah mich besorgt an. Der Blick verriet mir, was sie mir sagen wollte. Er würde es riechen oder spätestens sehen, sobald er mich wieder berühren könnte. Allerdings war dies erstmal nicht der Fall und ich hoffte, das die Wunde eben schnell heilte, wenn er in meiner Nähe war. Das Youki war sicher auch der Grund das ich überhaupt noch hier stand, atmete und sogar alleine laufen konnte. Im Gemach empfing der Lord mich und frage vorsichtig nach meinem befinden. Es freute mich innerlich, das er wohl nicht bemerkte das Blut an mir geklebt hatte und er sich sogar Sorgen machte. Unsere Beziehung, wenn man es so nennen konnte, hatte sich wieder geändert. Meine Gefühle waren unverkennbar und das er mir zeigte, das er sich sorgte, war Beweis, das auch in ihm sich etwas tat. Trotzdem war ich nervös, wegen der Blutung. Ich musste von einem Arzt untersucht werden. Mir waren zwar auch Fälle bekannt, in denen Frauen dieses Leiden aufgewiesen hatten, aber jede Schwangerschaft war anders und individuell. Meine sowieso, denn das Kind stammte von einem der mächtigsten Wesen dieser Zeit. Sesshomaru erzählte mir, das ein Arzt unterwegs war und ich seufzte erleichtert aus. Doch es stand ja noch eine ganz andere Sache zwischen uns. Die Sache, das ich einfach hinausgelaufen war, um seinen Bruder zu retten und dabei fast gestorben wäre. Um nicht direkt mit dem Nagel auf den Kopf zu landen, stellte ich ihm zunächst die Frage zu meinen Bissmahlen. Er antwortete, das er mich nur so hatte retten können. Er hatte mich also mit seinem Youki gerettet, mich geheilt und ans Leben gebunden. Natürlich hätte er auch eine andere Option gehabt, wäre ich gestorben. Aber wie weit hätten Tensaigas Kräfte gereicht? Hätten sie auch unser Kind zurück ins Leben geholt. Und da kam mir ein Gedanke. Konnte er vielleicht mit Tensaiga unser Kind spüren? Doch ich wusste nicht genau wie das Schwert funktionierte. Ihn zu fragen, käme einem Geständnis gleich. Ich musste einfach auf den Arzt warten. Als ich dann doch in die Höhle des Löwen sprang, ihn fragte, ob er mir böse war, da reagierte er nicht kühl. Seine Haltung veränderte sich, er saß fast schon locker und gemütlich da und legte den Kopf in seine Hand. „Du glaubst gar nicht wie“, sagte er und ich schluckte hart. Würde er mich ernsthaft und boshaft Strafen für meine Tat? Verstehen könnte ich es, denn ich hatte unser Kind in Gefahr gebracht. „Aber das wichtigste ist, das ich hier mit dir reden kann“, sprach er weiter und dieser Satz ließ mein Herz höherschlagen. Er vergaß seine Wut dafür das er mit mir reden konnte? Dafür das ich noch am Leben war. Meine Hände legten sich wie selbstverständlich an meinen Bauch. Dieser Mann hatte sich, seit dem Wissen über unser Kind, um Hundertachtzig Grad gedreht. Hoffentlich ginge es ihm gut und würde mir diesen Mann noch in ganz anderen Facetten zeigen. Mein Herz sehnte sich nach der Liebe dieses Mannes. Und das, nach alledem was zwischen uns passiert war. Sesshomaru hatte mein Herz erobert, mit einer höchst unkonventionellen Methode. Es verging noch eine ganze Woche. Meine Angst um das Baby wuchs von Minute zu Minute. Sekunden vergingen in denen ich den Tränen näher war, denn je. Aber ich musste stark sein, durfte Sesshomaru nicht zeigen, das ich mich sorgte. Er dachte es ginge mir und unserem Kind gut, denn ich hatte ihm nichts von der Blutung gesagt. Tego bot uns weiterhin ein Heim. Bis der Arzt hier war würde die Verhandlung nicht losgehen. Kakashi und Rin, waren immerzu bei mir. Die einzigen die Sesshomaru gestattete, neben Kouga, der sich seinem Willen einfach wiedersetzte. Dies ließ mich hoffen das die Verhandlung gut verlaufen würde. Dennoch zog ich mich immer mehr zurück. Saß alleine in unserem Gemach und tat, als würde ich schlafen, wenn er im Raum war. Wir schwiegen uns seit Tagen an. Unser letztes Gespräch war über den Vorfall gewesen. Ich hatte ihm gesagt das Inagi mich über Inuyashas verbleib aufgeklärt hatte. Nach einem prüfenden schreiben nach Musashi versicherte mir Sango, das Inuyasha sich derzeit bei ihnen aufhielt und er nichts von einem solchen Treffen, mit der Göttin des Wassers, wusste. Außerdem versprachen sie mir, gegen den neuen Feind zu kämpfen, sollten wir ihre Hilfe benötigen. Allerdings hatte ich vier der mächtigsten Yokai an meiner Seite, auch wenn das misstrauen gegenüber der Göttin bei allen gewachsen war. Sie konnte das Wetter schon Tage im Voraus bestimmen und hatte mich vorsätzlich dieser Gefahr ausgesetzt. Sollte sie nur etwas damit zu tun haben, dann käme das einem Hochverrat ohne gleichen gleich und sie würde sicher den Tot finden. Aber ich wollte einfach nicht daran glauben, das sie meine Gefühle so vorsätzlich schaden wollte, ebenso meinem Leben. Sie war unentwegt nett zu mir. Kümmerte sich um mich, auch wenn Sesshomaru sie nicht zu mir ließ. Das größte misstrauen, was sich mir gegenüber bei ihr angestaut hatte war die Tatsache, das sie die einzige war, die neben Sesshomaru, nicht annähernd einen Teil meines Körpers berühren durfte. Alle anderen hatte das Mikolicht zwar das erste Mal abgewehrt, doch nachdem es erkannte, das sie nur gutes wollten, akzeptiert. Was hatte das also zu bedeuten? Wollte mir meine Kraft mitteilen, das es stimmte? Das Inagi mich hatte töten wollen? Am heutigen Tag stand allerdings eine ganz andere Aufgabe an und ich spürte meine Schwäche, bereits den ganzen Tag. Sesshomaru musste das Mahl erneuern. Die Wochen seit der Rettung waren vergangen und die Stelle an meinem Hals pochte. Wie sollten wir das nur hinbekommen? Denn er verbrannte schon, wenn er nur wenige Zentimeter in meiner Nähe war. Ich hatte seine Wunden gesehen, wenn er in der Nacht neben mir saß und über mich wachte. So schlimme Brandwunden hatte ich noch nie gesehen. Helfen konnte ich nur, indem ich heilende salben fertigte und Rin gab, die sich dann halbwegs um ihn kümmerte, denn auch dort, spürte er Kakashis Abwehr. Kakashi saß gerade bei mir und beobachtete schweigend, wie ich die verschiedenen Kräuter zermahl. “Sag mal, Kagome”, begann er und ich hob den Blick. Gab ihm so mein Zeichen zu sprechen. “Wann denkst du, wird diese Abwehr Sesshomaru gegenüber aufhören?”, fragte er. Ich ließ den blick sinken. “Ich weiß es nicht. Irgendwas schützt sich dort, mit meinen Kräften.” “Irgendwas?”, fragte Kakashi überrascht, weil ich diese ausdruckweise wählte. “Oh, eh. Das Baby, meinte ich”, versuchte ich mich herauszureden und übte noch mehr Druck auf den Stößel aus. Kakashi war ein lang geübter Taktiker. Er wusste genau das ich mich in irgendwas verplappert hatte. “Kagome. Rin erzählte mir letzte Nacht von einem Vorfall, der sie schwer belastet”, erklärte er und ich sackte zusammen. “Sie hat es dir also gesagt?”, fragte ich murmelnd zurück. Scham stieg in mir auf und wieder brach die unglaubliche Angst über mich herein. Auch wenn nichts mehr seitdem passiert war, die Mikokräfte etwas schützten, wusste ich immer noch nicht ob es dem Kind gut ginge. Vielleicht bargen die Mikokräfte auch eine ganz andere Weise des Schutzes. “Hast du Angst, es dem Lord zu sagen?”, fragte er weiter und ich hob den Blick. Grasgrün leuchteten seine Augen zu mir und zusammen mit der strahlenden, warmen Sonne, erstachen sie mich fast. Wie konnte ein Yokai nur so einen aufrichtigen und freundlichen Ausdruck haben? “Ich werde auf den Arzt warten. Vorher kann ich ihm nicht mit Gewissheit sagen, das alles in Ordnung ist”, erläuterte ich und Kakashi schnaubte. “Warum tust du es dann? Glaub mir, Sesshomaru fällt dein Verhalten auf und er wird sicherlich nicht mehr lange damit warten, dich damit zu konfrontieren. Er ist kein geduldiger Yokai.” “Wem sagst du das?”, machte ich mich lächerlich und dachte an die vielen Mahle, in denen ich seine Ungeduld am eigenen Leibe erfahren hatte, weil er seine Rache ausübte. Aber ich musste Kakashi recht geben. Lange konnte ich es nicht mehr geheim halten, wenn selbst Rin diese Informationen mit ihrem Gemahlen teilte, weil sie sie nicht mehr ertragen konnte. “Verschwinde”, schreckte uns eine tiefe Stimme auf und ich sah zur Gartentür hinter mir. Dort stand unverkennbar mein Gemahl und seine Augen strahlten etwas Stechendes aus. Doch er sah nicht mich an, sondern Kakashi. Dieser seufzte und rollte die Augen. “Ich gehe ja schon”, quengelte er. Sesshomaru könnte seine Fassade, ihm gegenüber, ruhig fallen lassen. So viel Vertrauen wie er diesem Mann zugestand, konnte er niemanden mehr vormachen, das er dessen Tot wünschte, weil er mir geholfen hatte. Also verabschiedete sich Kakashi mit einem kurzen lächeln bei mir und verließ den Raum. Ich wand mich den Kräutern zu und hörte wie der silberhaarige zu mir kam. Er setzte sich mir gegenüber in den Schneidersitz und sah mir anscheinend schweigend zu. “Ich bereite deine Salbe vor. Bitte Rin darum, sie dir aufzutragen”, sprach ich ihn an und spürte dann zwei seiner Finger, die sich auf meine Hand, in der ich den Stößel hielt, legten. Sofort begann seine Haut zu brennen und wurde verletzlich rot. “Ich will, das du es tust”, überraschte er mich und ich erwiderte seinen Blick. Sein Gold erschien immer noch kühler als Eis. Kopf schüttelnd zog ich die Hand zurück. “Das geht nicht. Ich verletzte dich nur mehr, als das die Salbe deine Wunden dann heilen könnte”, bemängelte ich und legte mein Werkzeug zur Seite, reichte ihm die Schale. Aber er hörte nicht, zog an seinem Kragen und öffnete den Kimono. “Du tust es, sonst keiner”, befahl er und legte seine geschundene Haut frei. Die Salbe schien etwas zu helfen, hatte sich auf der Haut wenigstens eine dünne Schicht neue gebildet. “Aber Sesshomaru”, bat ich noch einmal um sein Verständniss. Doch er ergriff meine Hand, zog mich näher zu sich und legte meine Handfläche an seine linke Brust. Augenblicklich spürte ich das schlagen seines Herzens unter der muskulösen, warmen Haut. Ebenso die Hitze die sich dort bildete. Der Schutz aktivierte sich. “Ich halte deine Zurückhaltung nicht mehr aus. Wie lange willst du mich noch abwehren?”, fragte er ernst. Ich spürte seine Wut und wie sich gegen mich richtete. “Sesshomaru. Das bin nicht ich, die dich abwehrt”, versuchte ich zu erklären. Auch ich sehnte mich nach seinen Berührungen. “Warum ziehst du dich dann immer weiter zurück? Tust als würdest du schlafen, wenn ich den Raum betrete. Ich bin nicht dumm”, stellte er klar und ich kam mir so dumm vor, es überhaupt probiert zu haben. “Es tut mir leid”, bettelte ich und er schnaubte. An der Hand zog er mich zu sich, umschlang mich mit seinen Armen und küsste mich. Wie sehr hatte ich diese Berührung vermisst. Aber ich musste sie unterbrechen, schmeckte bereits sein Blut an meinen Lippen. “Sesshoamru nicht. Du wirst noch verbrennen”, bat ich. “Sorg dich nicht um mich”, bat er und streifte mit seinen Lippen meine Wange. Dabei riss seine Haut weiter. “Sesshomaru, nicht”, keuchte ich und spürte seine Zähne an meinem Hals. “Ich muss es tun, das weißt du”, flüsterte, ließ seinen Atem an seinem Mahl streifen und versetzte mich in vollkommende Gänsehaut. Als seine Zunge dort die Stelle nachfuhr, pochte mein inneres. “Halte durch, Idiot”, knurrte er und ich hörte die Veränderung in seiner Stimme. Es musste seine Innere Stimme sein, die ihn aufrecht hielt. Sesshomaru biss zu, erlöste sich von dieser Aufgabe und ich spürte wie sich alle Kraft gegen ihn stemmte. Das Licht flammte um meinen Körper auf und umhüllte nun uns beide. Ein gewaltiger Knall löste sich und schleuderte den Lord gegen die Wand. Seine Augen waren Rot, die Mahle seiner Wangen grob gezackt und seine Aura bis ans äußerste gespannt. Gerade so viel, das er seine Gestalt beibehalten konnte. “Diese Kraft”, keuchte er mit der Stimme des Biestes. “Wahrlich erstaunlich”, meldete sich eine andere Stimme zu Wort und ließ uns zur Gartentür sehen. Dort stand ein Mann, ein Yokai, denn ich spürte es an seiner Aura. Sein langes braunes Haar, war zu einem unordentlichen Knoten gebunden. Zwei grüne Mahle, in Form von Wildschweinhauern zierten seine Wange und das Gold in seinen Augen zeugte davon, das er ein Inu zu sein schien. “Wer bist du?”, knurrte Sesshomaru und baute sich sofort vor dem Mann auf, der einen Kopf kleiner war wie er. Schnaubend sah dieser zu dem Lord auf und schnipste. Augenblicklich fiel Sesshomaru um, wie ein Sack Reis und ich erschrak. War dies ein Angriff? War dieser Mann vielleicht derjenige der mich angegriffen hatte und wollte nun seine Tat vollenden? Der Mann kam in unseren Raum, hielt dabei weiterhin seinen Stab, an dem eine große, grüne Kugel prangte. Allerhand Kleinkram hing an dem stück Holz und klimperte, als er vor mir zum Stehen kam. “Diese Familie, scheint eine schwäche für Menschliche Gefährtinnen zu haben”, sprach er mich an. “Wer bist du und was redest du da?”, fragte ich und hoffte das auch ihn meine Schutzkräfte heimsuchen und abwehren würden, bis mir jemand zu Hilfe kam. Wenn er schon Sesshomaru mit einem einfachen schnipsen lahmlegen konnte, so hatte ich ohnehin keine Chance auf Rettung. “Mein Name ist Kusuri. Ich wurde gerufen, um nach dir zu sehen, Menschenweib”, brummte er genervt und schob seine Hand in meine Richtung. Ich zuckte zusammen und erahnte die Kräfte die ihn abwehren würden. Aber voller Verwunderung, spürte ich seine warme Hand, sah das Licht welches sie aussendete und bemerkte, das sich nichts tat. Dieser Yokai wurde nicht abgewehrt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)