Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 29: Tiefer Fall ----------------------- Tiefer Fall Es dauerte einen halben Tag, bis ich annähernd am südlichen Rand des Westens ankam. Ich war dermaßen erschöpft und müde, das ich mich kaum noch, auf dem Ross halten konnte. Zudem wurde mir immer übler und es begann zu regnen. Nach Sonnenuntergang, stieg ich ab und führte das Pferd neben mir her. Der Wind zog immer heftiger an meiner Kleidung und ich Büste nun den übereilten Aufbruch. Immerzu tastete ich die Umgebung nach seiner Aura ab. Inuyasha, wo bist du nur? Fragte ich mich immer mehr und ging weiter. Ich hätte Inagi als Begleiterin, mitnehmen sollen. Sie hätte sicher helfen können und wenn es nur die Erlösung vom Regen gewesen wäre. Ich wurde immer nasser, war bald komplett durchnässt und suchte in einer kleinen Höhle Unterschlupf. Mein Begleiter, wieherte und wurde nervös. „Du brauchst keine Angst zu haben. Hier drinnen sind wir sicher“, versuchte ich es zu beruhigen, doch es stemmte sich auf, fing an auszutreten. Eisern hielt ich es am Zügel fest, aber es war zu stark, riss sich los und lief, wie besessen aus der Höhle hinaus, in die Dunkelheit. “Verdammt”, flüsterte ich und konnte es nun nicht mehr ändern. Fröstelnd sah ich mich um und schaffte es, ein kleines wärmendes Feuer zu entzünden. Daran bettete ich mich, wollte mich kurz erholen und schloss dafür die Augen, während ich meine Hand an meinem Bauch platzierte. Bitte quäl mich nicht zu sehr Baby, wir müssen schnell deinen Onkel finden und zurück nach Hause. Aus der kurzen Pause, wurde allerdings nichts. Ich schlief ein, sank fast in eine unendliche Müdigkeit. Erst ein kühles, nasses Gefühl, an meiner Wange, gekreuzt mit dem Geräusch von Wellen, weckte mich. Ich schlug müde die Augen auf, spürte die Übelkeit aufsteigen, hatte aber keine Zeit, auch nur darüber nachzudenken, mich derer zu erleichtern. Überall war Wasser. Die ganze Höhle füllte sich und ich musste schnell hinaus, bevor der Eingang vielleicht noch versperrt wäre. Also rappelte ich mich auf, klaubte meine triefnasse Kleidung zusammen und lief hinaus. Das diese Entscheidung, mir zum Verhängnis wurde, stellte ich schnell fest. Ich befand mich in einer Art See, welcher sogar Wellen schlug und von oben, trafen mich tausende dicke Tropfen Regenwasser. Fast wie eine Dusche in der Neuzeit, ergoss sich alles um mich herum. Doch damit nicht genug. Es zogen Blitze über den Himmel, die alles erhellten. Somit auch die größere Welle, die auf mich zurate. Japsend drehte ich mich herum, wollte die Wucht mit dem Rücken abfangen und wurde im nächsten Augenblick umspült. Ich ging zu Boden, den ich kaum mehr spüren konnte. Als wenn eine Badewanne, Zentimeter für Zentimeter volllief, verlor ich die Bodenhaftung sofort, nachdem ich aufgestanden war. Die schwere Kleidung zog an mir, machte alle Bewegungen schwer und ich spürte den Schwindel in meinem Kopf. Oh Kami! Was ist denn das nur? Ich versuchte mich von dem schweren Kimono, welcher nur als Jacke galt zu befreien und schaffte es am Ende. Nun ging das schwimmen zwar besser, aber die Wellen waren dermaßen stark, das ich immer wieder Wasser schluckte. Komischerweise schmeckte dieses nicht nach Salz, sondern Zucker. Irgendwer hatte mich hier im Griff, aber nur wer? Ach hätte ich Inagi doch nur um Hilfe gebeten. Aber dann fiel mir der Grund ein, weswegen ich hier war. „Inuyasha!“, rief ich laut und versuchte mich über Wasser zu halten. Vielleicht war er ja in der Nähe und konnte mir helfen. Aber er kam nicht. Meine Schwäche breitete sich auf meine Arme und Beine aus, ich verlor langsam die Kraft und gerade als ich dachte zu versinken, traf ich am Boden einen Punkt der mir halt gab. Ich tastete erneut nach ihm und fand wieder einen. Hatte sich das Blatt etwa gewendet? Schnell ergriff ich die Chance und rappelte mich auf, drückte mich aus dem Wasser und lief los. Bald schaffte ich es ans rettende Ufer und keuchte atemlos. Hatte ich doch gerade die große Gefahr überstanden, meldete sich meine Übelkeit zurück. Ich erbrach mich, konnte es gar nicht zurückhalten und bemerkte Blut in der Flüssigkeit die meinen Körper verließ. Erschrocken wischte ich mir über die Mund und bemerkte dann, das das Wasser wieder stieg. Ich musste weiter, hatte keine Zeit mir Gedanken darum zu machen. Aber eine gigantische Angst breitete sich in meinem Herzen aus. Ging es dem Baby gut? In was für eine Gefahr hatte ich es, durch meine Dummheit nur gebracht? „Inuyasha!“, rief ich laut und stapfte durch das kniehohe Wasser. Alles war so schwer, so auslaugend, doch ich musste ihn finden. Würde ihn bitten diesen Plan auszugeben und dann mit mir, zurück zu gehen. Er könnte nach Musashi zurück und ich zurück ins Schloss. Zurück zu Sesshomaru. Mein Herz schlug kurz schneller, als ich an seine goldenen Augen dachte. Aber für Gefühle war keine Zeit. Wieder rief ich den Namen des Mannes, den ich einmal diese Gefühle dargebracht hatte. Was hatte sich nur alles, innerhalb der letzten Monate verändert? Sogar dies. Ein Blitz schlug neben mir ein und ich wurde zu Boden geschleudert. Ich kniff die Augen zu und aktivierte ungeahnt etwas, was ich für verloren geglaubt hatte. Meine Mikokräfte schlossen sich um mich und schützen mich vor dem Blitzschlag, der durch das Wasser geleitet worden war. Erfreut über meine Fähigkeit, sah ich auf meine Hände und stand mit zittrigen Beinen auf. Sie waren zurück. Aber was hatte das zu bedeuten? War es durch diese Ausnahmesituation nun so? Egal, ich musste weiter. Ich sah mich kurz um, während ich die Hände um meine schlang. Alles fühlte sich an wie aus Eis. Da fiel mir in der Ferne etwas Rotes auf. „Inuyasha“, flüsterte ich und lief los. Je weiter ich kam, desto weniger Wasser war am Boden und auch der Regen schien weniger zu werden, auch wenn er nicht aufhörte. Meine Schritte wurden also Schneller und ich rief erneut, laut seinen Namen. Das rot in der Ferne, blieb immerzu an der selben Stelle. Ob er dort an dem Punkt war, indem er mich zu retten versuchte? Oh Inuyasha, genau dafür hatte ich dich so geliebt. Du hast immer bis ans Äußerste gekämpft. Das du nach allem, was ich dir angetan habe, antun musste, noch an mich, an uns glaubst, das lässt mein Herz höherschlagen. Auch wenn es seit einigen Tagen stärker für Sesshomaru schlug, so war meine Liebe zu Inuyasha etwas, was nie ganz erlöschen würde. Er war doch noch immer mein Freund. Nur noch wenige Schritte, trennten mich von der roten Kleidung und ich streckte den Arm danach aus. „Inuyasha! Ich bin hier!“, rief ich und schnappte im nächsten Moment nach Luft. Ein langer spitzer Schrei entfuhr meinem Hals. Meine Hände suchten nach Halt, den sie nie fanden. Der Wind, welcher nach oben zog, hatte mich vollkommen umschlossen. Ich fiel. Ein rosafarbenes Licht bildete sich um meine Mitte. Meine Mikokräfte, wollten mich schützen. Und als mein Herz die schnellste Stufe annahm, die es zu schlagen vermochte, bremste ich heftig. Mein gesamter Körper prallte schmerzhaft auf. Augenblicklich war alle Luft aus meinen Lungen gepresst, mein Rücken war nicht mehr zu spüren, ebenso meine Glieder und das dumpfe Gefühl in meinem Kopf, benebelte mein Hirn. Es umhüllte es mit eiserner Faust und als sich meine Lieder schlossen, sah ich noch einmal kurz, das rosafarbene Licht welches meine Körpermitte umhüllte. Als ich in meiner dämmernden Ohnmacht lag, erschien mir diese ganze Sache aus einem anderen Licht. Ich lag hier, wahrscheinlich Schwerverletzt, da ich die Klippe übersehen hatte, als ich nach der roten Kleidung gegriffen hatte. Als wäre es ein Sinnbild meines verlorenen Lebens, so hatte ich alles was ich gewollt hatte, nämlich Inuyasha, niemals erreicht. Ich war die Frau eines anderen geworden. Hatte mit diesem kämpfe geführt, sie gewonnen und verloren. Ich hatte mich ihm hingegeben und trug nun das Ergebnis unter dem Herzen. Oh Baby, ich hoffe dir geht es wenigstens gut. Verzeih mir das ich dich solch einer Gefahr ausgesetzt habe. Warum hatte Inagi mir nur davon erzählt? Wäre sie doch nie zu mir ins Schloss gekommen und stattdessen, zu den anderen Lords gegangen. Da kam mir ein ganz anderer Gedanke. Warum interessierte sie sich überhaupt für meine Vergangenheit? Was wäre, wenn sie dies alles eingefädelt hatte und mich in eine Falle lockte? Nein Kagome, rügte ich meine Gedanken. Sie hatte mir doch auch bei der Flucht geholfen. Wieso sollte sie nun so etwas tun? Komisch war jedoch, das dieser Regen auftauchte, ganze Seen bildete die mich zu ersticken drohte und das ich solch eine Schwierigkeit hatte, in den Süden zu kommen. Herrschte diese Frau nicht über das Wasser? Dann hätte sie diese Veränderungen in der Luft, doch spüren müssen. Sie hätte mich doch niemals in diese Gefahr gebracht, wenn sie gewusst hätte, das es so enden könnte wie jetzt. Ich lag irgendwo in einer Schlucht, spürte keinen meiner Glieder und nebelte in meinen Gedanken umher. Würde sie so etwas in Kauf nehmen? Zudem das es, wenn es mit mir zünde gehen würde, auch mit dem Baby aus wäre? War würde Sesshomaru nur sagen, wenn es nicht überlebte. Würde er sich überhaupt Gedanken machen, wenn einem von uns etwas zustieß? Er hatte sich verändert, war für mich, zu Lord Tego gereist um Kakashi und Rin zurück zu holen. Ich hatte ihn darum gebeten und war die Gefahr eingegangen, das es mir schlecht erginge. Er wollte schnell wieder zurück sein und ich Idiotin, war aus dem sicheren Schloss gerannt um meiner verflossenen Liebe zu helfen. Warum konnte ich nicht einmal, auf mein Wohlergehen aus sein? Brav warten bis mein Gefährte zurückkehrte und mich schützend in seinem Arm hielt, wenn ich schlief. Ich hatte Inuyasha schützen wollen und nun hatte ich mein eigenes und das Leben meines ungeborenen riskiert. Sicher war er nicht einmal hier und ich war einfach naiv und dumm in eine Falle getappt. Eine Falle die die Göttin mir gelegt hatte. Aus welchem Grund, wusste ich nicht. Wollte sie mir einfach schaden, oder wollte sie mich nicht an der Seite des Lords sehen? Wollte sie meinem traurigen Wasser helfen und ich war aus Dummheit in eine Schlucht gestürzt? Ich wusste es nicht und versuchte ein letztes Mal, mir die Augen vorzustellen die mein Herz schneller schlagen ließen. Sein Gold erfasste meinen Geist, erwärmte ihn auch wenn er noch so kalt dreinschaute. Sehnsucht breitete sich in meinem Inneren aus und ich wollte seine Arme um mich herum spüren. Sesshomaru, bitte komm und rette mich, bat ich stumm und als mein Geist vollkommen versagen wollte, hörte ich noch einmal seine Stimme. „Kagome!“ Kagome. So hatte er mich nie genannt. Nicht einmal hatte er meinen wahren Namen benutzt. Immerzu nur Miko zu mir gesagt und nun spielte mein Geist mir einen Streich, indem er mich seine Stimme hören ließ. Seine Stimme die meinen Namen rief. Alles wurde dumpfer und ich verlor das Bewusstsein. Das letzte, was ich spüren konnte, war etwas heißes, an meinem Hals und wie weitere Tropfen auf mein Gesicht fielen. Der Regen hatte mich wohl eingeholt, ebenso wie der Tot es gerade tat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)