Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 20: Verzweiflung (Sesshomaru) ------------------------------------- Verzweiflung (Sesshomaru) Der Blick der Miko ließ mich gefrieren. Sie war wütend, was ich nicht nur an ihrer Aura spüren konnte. Sie versuchte mich loszuwerden, wollte abstand und bat mich inständig darum. Aus einem Rat des Biestes in mir, gab ich nach und verließ ihren Raum. Das harte schluchzen verfolgte mich noch bis in mein Gemach. Dort Wusch ich mich und dachte über die letzten Minuten nach. Anders wie erwartetet hatte Kakashi fast schon ehrenvoll reagiert. War mit geschlossenen Augen hinausgegangen und hatte kein Wort gesagt. Ob ich es endlich geschafft hatte, sein vorlautes Mundwerk zu schließen? Dennoch zerwühlte mich mein innerstes. Das Biest war sauer und ebenso schlich sich etwas in mein Herz, was ich nicht einschätzen konnte. Es war dumpf und schmerzlich. So ein Gefühl hatte ich zuvor noch nie, in dieser Art verspürt. Es war Reue. Ich hatte die Miko benutzt, sie gefügig gemacht, mit einem Mittel das sie ohne Hintergedanken getrunken hatte. Sie vertraute mir schon so sehr und ich hatte es missbraucht. Hatte sie hintergangen und dieses Gefühl der Reue Fraß sich durch mein inneres. Mit frischer Kleidung sah ich in den Spiegel. Mein Ebenbild, mit dem Zopf blickte mir kühl in die Augen. So kühl wie ich es sonst auch tat und doch wiederstand es mir. Sicher lag es an der strenge die mir der Zopf verlieh und so öffnete ich das Haarband, an dem ihr Geruch unverkennbar hing. Kurz legte ich es an meine Nase, sog den Geruch tief ein und schloss dabei die Augen. Mein Herz schlug schneller und härter. Dieser Geruch war mein Aphrodisiakum. “Du hast sie verletzt”, brummte das Biest an seiner Oberfläche. Genervt öffnete ich die Augen und starrte durch den Spiegel in diese. “Ist mir bewusst. Du quälst mich schließlich mit den Gefühlen”, antwortete ich ihm in Gedanken und stopfte das Haarband in meinen Kimono. “Geh zu ihr. Kläre es auf”, bat das Biest demütig und winselte sogar. Schnaubend schob ich es in den Hintergrund. Als würde ich mich dazu herablassen mich zu entschuldigen. Doch recht hatte das Biest. Ich hatte ihr versprochen nichts anzustellen. Hatte es gebrochen und zu solch einer Tat inszeniert. Kakashi musste nun zwar endgültig klar sein, wo sein stand war, aber was hatte ich dadurch gewonnen? Nur das die Miko wütend und traurig war. Ich musste also wirklich etwas tun. Aber mit Worten war es nicht getan, dachte ich und als es Klopfte sah ich zur Tür. Augenblicklich stand ich davor und öffnete sie. Jaken stand vor mir und sah mit seinen großen gelben Augen zu mir hinauf. “Tego-sama lässt fragen ob alles in Ordnung sei. Er vermisst euch auf dem Bankett”, plapperte er schnell. Ich hob den Blick auf meine Augenhöhe und schritt an ihm vorbei. Er zappelte und stammelte irgendwas. War mir egal, aber ich musste mich zuerst um die Miko kümmern. Auf dem Weg zu Kakashis Gemach kam mir der Geruch von Inagi entgegen, bevor ich sie erblickte. Sie schwang ihre kurvigen Hüften hin und her, so wie das Wasser des Meeres, wenn der Sturm aufzog. “Lord Sesshomaru. Wir vermissen euch schon am Bankett. Ist mit euerer Gefährtin alles in Ordnung?”, fragte die Yokai. Ich hielt an und sah kalt zu ihr. “Ja. Ich habe mich nach ihrem Wohlbefinden erkundigt und wollte gerade zurückkommen”, antwortete ich. Inagi schmunzelte kurz und drehte sich dann herum. Ihr langes Haar flog dabei durch die Luft und schwängerte diese mit Feuchtigkeit. Diese Frau bestand für meine Ansichten zu sehr aus Wasser. “Dann sehe ich euch sicher gleich wieder am Bankett”, lächelte sie und ließ mich stehen. Nachdem sie fort war, setze ich meinen Weg fort und kam an dem Gemach meines Untergebenen an. Ich spürte das niemand in dem Raum war und so öffnete ich die Tür. Alles lag im faden Licht des Mondes und erschien ruhig. Wo war die Miko bloß? Forschend folgte ich der letzten Fährte die sie hinterlassen hatte und kam an einem Brunnen an. Dort riss der Geruch jedoch ab und ich sah in die tiefe der gemauerten Wasserquelle. War sie dieser Welt etwa entschwunden, wie schon damals als sie noch in Inuyashas Dorf gelebt hatte? Sicher hatte dieser Brunnen keine außergewöhnlichen Kräfte und so ging ich weiter. Im Gang kam mir leider keine andere Fährte entgegen und ich wurde nervös. Wo war diese Frau nur? Sie konnte doch nicht in Luft aufgegangen sein. “Such sie”, brummte das Biest nervös. Wieder verscheuchte ich es in den Hintergrund. Irgendwas ging hier vor. Doch ich wusste noch nicht was. Ein Pochen durchschlug mein inneres und ich stoppte in meinen Bewegungen. Was war das gewesen? Dachte ich und sah zum Mond auf. Da kam mir ein ganz anderer Gedanke. Doch zunächst musste ich etwas prüfen. Auch wenn es unmöglich war, das sie ohne einen Geruch zu hinterlassen zurück in den Festsaal gegangen war, so musste ich es wissen. So schnell ich konnte lief ich zum Saal, vereiste meine Miene zu einer Maske und trat ein. Doch auch hier, entdeckte ich sie nirgends. Der Wolf stand augenblicklich auf und stürmte zu mir. “Hey Sesshomaru! Wo ist Kagome? Geht es ihr gut?”, fragte er wild strampelnd und wurde von seiner Gefährtin ermahnt. Stumm wendete ich meinen Blick ab und sah nun in die Augen Tegos. Er sah fragend auf mich hinab und somit musste ich zu ihm und alles erklären. Mit wenigen Schritten war ich bei ihm, kniete mich auf seine Höhe und bemerkte wie alle Gespräche im Raum langsam erstarben. Als würden alle auf meine Worte horchen antwortete ich Tego auf die stumme Frage. “Ihr geht es gut, sie erscheint nur ausgelaugt. Dieses Fest ist eine große Sache für sie”, nahm ich sie in Schutz und wusste nicht woher diese Fürsorge herrührte. “Oh das kann ich verstehen. Sie ist schließlich ein Mensch. Außerdem erschien sie mir etwas aufgewühlt beim Dinner. Ihr solltet vielleicht mit ihr abreisen, damit sie sich erholt”, schlug er vor. Fast schon dankbar für den Vorwand den Palast zu verlassen neigte ich mein Haupt. “Danke das werden wir tun Tego”, dankte ich vorbildlich und stand dann wieder auf. Er hob das Glas und ließ das Fest somit wieder aufleben. Die Blicke der Wölfe folgten mir als ich so schnell wie möglich den Raum verließ. Wut kochte in mir auf. Wenn die Miko auch hier nicht war, im Palast nirgends zu riechen oder aufzuspüren war, hieß das nur eines. Sie war geflohen! Damit nicht genug, fand ich auch eine weitere Person nicht mehr vor. Meine Wut stieg ins unermessliche, das Biest trug seinen Teil dazu bei und als ich die Mauern des Palastes überschritten hatte, zerbarst mein Körper. Noch vor dem ersten Sonnenstrahl brach mein Biest aus und ließ meine wahre Natur an die Luft. Mit einem gewaltigen Knurren stieg ich in die Luft und rannte als gewaltiger Hund durch den Himmel. Nachdem die Sonne aufgegangen war, erreichte ich das Schloss des Westens und brach fast durch jede einzelne Tür. Nirgends, aber auch wirklich nicht mit einer Nuance war sie zu finden. Ebenso Kakashis Geruch. Nirgends. Nichts. Kein Hauch. Nur schwer konnte ich verhindern das mein Biest wieder ausbrach und das ganze Gebäude zerstörte. Mit geballten Händen schritt ich durch den Gang, im Begriff das ganze Land auf links zu drehen, nur um sie zu finden. Mein Inneres ließ mir keine Wahl und mein Herz brannte bei dem Gedanken, das sie nirgends war. Es verzehrte sich nach ihr, sorgte sich gleichfalls um ihr wohlergehen. Wenn ich sie nicht fand, würde sie wieder schwach werden. Schwach und zerbrechlich. Ohne sich zu wehren würde sie erliegen. Jedem der ihr böses wollte. Ob Kakashi bei ihr war? Da war ich mir sicher und als eine aufgeregte Ayaka mich erblickte und auf mich zugerannt kam, wusste ich, das dies noch nicht das Ende der Fahnenstange war. “Herr!”, rief sie aufgebracht. “Sprich”, spuckte ich ihr augenblicklich entgegen und sie schien überrascht das ich überhaupt antwortete. “Rin-sama. Sie ist nicht aufzufinden!”, beklagte sie und ich hob den Kopf, nahm einen tiefen Zug. Überall im Schloss war ihr Geruch zu finden, doch an ihrem Gemach war er zuletzt gewesen, bevor er plötzlich einfach abriss. “Hast du überall gesucht?”, fragte ich fast nebensächlich und starrte in die Ferne, erforschte die Gegend nach ihrer Aura. Nichts, wie vom Erdboden verschluckt. Keine Aura, kein Geruch. Wie schon bei den anderen beiden, die ich verfolgte. “Ja Herr. Ich weiß einfach nicht wie sie das Schloss verlassen konnte. Keine Wache hat sie gesehen, kein anderer Diener auch nur eine Sache für sie gerichtet. Alle Kleidungsstücke sind ebenso noch hier. Sie ist einfach verschwunden”, erklärte Ayaka alle Dinge die sie unternommen hatte und schürte meine Wut nur noch mehr. Da war es nicht schon unverfroren genug meine Gefährtin zur Flucht zu verhelfen. Nein, Kakashi nahm sich auch noch meine Gemahlin und würde nicht lange warten, um sie an sich zu binden. Ob Rin das wollte? Sicher, sonst wäre sie nicht mit gegangen. Ihrer Gefühle war ich mich mehr wie sicher, auch wenn sie nun wohl einem anderen ihr Herz geschenkt hatte. Unsere Zuneigung war nie die eines Liebenden Paares gewesen. Wäre Kakashi nicht in dieser prekären Lage, hätte ich mich vielleicht, mit langer Bettelei dazu erweichen lassen dieser Verbindung zu zustimmen. Aber so? Nein! Kakashi würde die Strafe dafür tragen, wenn ich ihn fand. Da gab es keine andere Möglichkeit. Ohne noch ein Wort an meine Untergebene zu richten verließ ich das Schloss, verwandelte mich und lief an den ersten Aufenthaltsort an dem ich meine verloren gegangenen Damen und meinen verlogenen Krieger vermutete. Doch nichts. Ich suchte den ganzen Süden ab. Aber fand einfach keine Spur. ~ Es vergingen Wochen des Suchens. Mein Biest litt Qualen die es nie zuvor verspürt hatte. Ebenso ich. Mein Herz brannte vor Schmerz, meine Sorgen ließen mich kaum ruhen. Ich war erschöpft und krank vor Sorge. Bald würde sie krank werden und schwach. Sie würde leiden und nur ich könnte ihr Abhilfe schaffen. Ebenso würde sie auch mich erlösen. Erlösen von dem dröhnenden Jaulen in meinem Kopf, von dem wimmernden Schmerz meines Körpers, von ihrem lächelnden Gesicht welches stetig durch meine Gedanken wanderte. Sie war mein ganzes inneres und so lange sie nicht an meiner Seite war, würde diese Qual nicht aufhören. Unzählige Gesuche ereilten mich durch Jaken. Er hatte wahrlich ein feines Gespür dazu mich zu finden. Wenn das nur auch bei Kagome klappen würde. Jaken brachte Briefe von Tego, welcher nach der Gesundheit von Kagome fragte, auch der Wolf war mir schon über den Weg gelaufen, fragte nach ihr und ich roch an ihm das der Norden einen Erben bekommen hatte. Dabei schrie mein Biest auf. Ein langer, spitzer und erschütternder Schrei. Dabei hatte ich schon viele Welpen gerochen. Doch die Richtung die meine Gedanken daraufhin machten, als er endlich verschwand, ließ das Blut in meinem Inneren gefrieren. Immer wieder zählte ich die einzelnen Tage ab, versuchte mich an ihren Geruch zu erinnern, als ich sie an jenem Abend nötigte mich zu verführen. Aber ich konnte ihn nicht mehr genau einschätzen. Das einzige was mir half, ihren Geruch nicht ganz zu vergessen, war ihr Haarband. Ich hatte es um mein Handgelenk gelegt und führte dies an meine Nase. Mit geschlossenen Augen genoss ich den Geruch der daran haftete. Wann würde ich sie endlich finden? Mit erneutem Eifer, den mir ihr Geruch gab, lief ich weiter. Alle Verstecke die ich von Kakashi kannte, waren verweist gewesen. Sicher hatte er neue Schlupflöcher gefunden und ohne einen Geruch, würde ich sie nicht finden. Ich musste meine Taktik ändern. Doch nur wie? Ich konnte nicht die ganze Zeit das Land ablaufen, es zu Überfliegen brachte ebenso nichts. Also entschied ich mich zur nächst höherer Instanz zu gehen. Nur sie könnte mir helfen, auch wenn es mir die größte Schande bringen würde. Gerade als ich durch den Süden lief, um ans Meer zu gelangen, spürte ich etwas. Schlitternd blieb ich stehen, streckte meine Haltung und sah mich um. Woher war das gekommen? Ein starkes Wallen lies mein Inneres ausrasten. Mein Herz schlug sofort schneller. So schnell wie nie zuvor. Das Biest schrie auf, nahm mir fast alle Sinne, so laut war es und als ich den Wind auf meiner Haut spürte, geschah es. Er trug mir ihren Geruch in die Nase. Zunächst prüfte ich ihn noch einmal. Einbildung konnte manchmal tückisch sein. Aber ich erkannte ihn wieder. Es war ihr Geruch, wenn auch leicht verändert. Die Tragweite dieser Veränderung war mir augenblicklich bewusst. Mein Körper setze sich in Bewegung, lief so schnell er konnte und kam bald an einer Klippe an. Dort roch nur eine Fährte nach ihr und führte in den Wald. Ebenso waren dort auch Rins und Kakashis zugegen. Sie flohen aus ihrem Versteck. Aber diesmal hatten sie mich nicht abgehängt, ich würde die drei finden. Ich würde Kagome endlich finden und ich würde sie nie mehr gehen lassen. Egal was es kostete, ich würde sie bitten mich nie mehr zu verlassen. Schließlich gab es nun auch nicht mehr nur uns beide. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)