Ungawarui von Dudisliebling (In den Klauen der Markierung) ================================================================================ Kapitel 7: Verwirrtheit (Sesshomaru) ------------------------------------ Verwirrtheit Die Miko hatte eine neue Angewohnheit entwickelt und ich wusste nicht, ob ich dies gutheißen oder verurteilen sollte. Aber es war auf eine bestimmte Art interessant. Sie hörte meine Befehle, sagte sie würde sie befolgen und wiedersetze sich trotzdem. Zweimal zwang ich sie zur Anwesenheit und trotzdem holte ich sie am heiligsten Tag aus ihrer Schlafstätte. Die Zeremonie hatte mich überraschenderweise nicht so gelangweilt wie angenommen. Ich erlaubte mir den Spaß und sah die Miko beim Bündnis an. Trank meinen Schluck Sake in ihren Augen und bemerkte, wie sich ihre Lippen dabei bewegten. Ob ich ihr mal etwas von dem Sake zukommen lassen sollte? Dachte ich in dem Moment und wendete mich dann meiner jungen Braut zu. Rin war wahrlich eine hübsche Frau und Braut. Ich war stolz auf ihre Arbeit, welche sie aufgebracht hatte um diese Zeremonie zu arrangieren. Nachdem die Feier begonnen hatte, schlich ich mich hinaus. Es war ohnehin nie geplant das so etwas stattfand und wären ihre Freunde nicht gekommen, so hätte Rin ihren Nachmittag wie gewohnt verbracht. Jedoch musste ich nach kurzer Zeit bemerken das die Miko nicht mehr im Zeremoniesaal war. Sie wiedersetze sich meiner klaren Anweisung und ich fand sie in ihrem Gemach. Ruhig schlief sie dort, ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig. Mein Inneres jaulte kurz auf, zeigte mir die Anwesenheit meines Biestes, damit ich es wieder unterdrücken konnte. Dieses Biest hatte mir die letzten Tage immer wieder Gedanken beschert die ich nicht wollte. Es wollte das ich zur Miko ging und sie an mich zog, ihr zeigte das ich sie mehr wollte als nur fürs Bett. Bis jetzt konnte ich es immer wieder unterdrücken, erlaubte mir Scherze mit der Miko und wettete sogar mit ihr. Als sie zum Gespräch bei Rin gewesen war hatte ich allerdings das erste Mal die Kontrolle über das Biest verloren. Es lies mich schneller handeln als ich wollte und nachdem Rin den Raum verlassen hatte, um Wundmaterial zu holen, konnte ich nicht anders als die Verbrennung, welche meine zukünftige Braut meiner Mätresse zugefügt hatte, zu betrachten. Ihr Oberschenkel war stark gerötet und es bildeten sich winzige kleine Bläschen. Der Tee muss noch fast kochend gewesen sein und ich würde Ayaka dafür rügen lassen. Auch wenn mir die Gesundheit der Miko eigentlich nicht am Herzen lag, so drängte mein Biest mich dazu ihr zu helfen. Ich konnte nicht heilen und kannte mich nur mäßig mit Medizin aus. Doch das Biest gab mir vor was ich tun sollte. Da mein Youki durch ihren Körper floss würde dies zusammen mit meiner Berührung helfen, sagte es. Also legte ich meine Hand auf, aktivierte meine sonst tödlichen Gifte und spürte das prickeln in meiner Handfläche. Sie jammerte und zischte, versuchte sich wieder zu wehren, obwohl ich ihr hier half. Warum auch immer. Mit einem Kuss brachte ich sie endlich wieder zum Schweigen und betrachtete die Wunde. Sie war fort. Fragend verlies ich den Raum und dachte darüber nach. „Sie ist unser. Die Gefährtin unseres Lebens“ grollte das Biest in meinem Inneren. Es hatte eine unheimlichen klang wie es das sagte, doch die Bedeutung machte mir mehr zu schaffen. Ich gewann meine Wette und lächelte erfolgreich. Die Miko jedoch brach zusammen und auch in mir regte sich etwas. Wieder drängte das Biest mich dazu, zu ihr zu gehen. Sie sah fürchterlich aus, zerbarst an ihren Gefühlen und versank in Tränen. Nicht das mir dieser Anblick etwas ausmachte, aber ich konnte sie auch nicht allein lassen. Das Biest versagte die Funktion meines Körpers. Sie gab sich mir hin. Ich spürte ihre Trauer in jeder Berührung, bemerkte den verloren gegangenen wiederstand und wie es mir guttat, sie so zu erleben. Zu erleben das sie es wollte. Die Tage bis zur Vermählung quälte mich das Biest immerzu und am Ende des Tages konnte ich nicht mehr nachgeben, ging zu ihr und nahm sie. Auch wenn ich an meinem Verhalten zu ihr nichts änderte. Sie sollte nicht bemerken, das sie mein Innerstes verrückt werden ließ. Meine Gedanken kreisten unentwegt um sie. Meine Hochzeitsnacht begann damit, das ich Rin in ihr Gemach brachte. Schüchtern setze sie sich auf ihr Bett und entließ dann meine Hand. Ich trat zu ihr, befreite sie vom Schleier und sah auf sie herab. Ein kurzes Lächeln Schlich sich auf meine Lippen und lies auch sie Lächeln. Doch ich würde sie nicht anrühren, freute mich auf jemanden anderes und so gab ich ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn und verließ ihren Raum. Ihr seufzten hörte ich noch als die Tür bereits geschlossen war, aber nichts konnte meinen Entschluss ändern. Auf meinem Weg durch die Gänge traf ich auf den Mönch, welche mich böse anfunkelte. Schweigend wollte ich einfach meinen Weg fortsetzen, die kleine Miko holen und endlich meine Hochzeitsnacht vollziehen. Doch der Mönch konnte seinen Mund einfach nicht halten. „Sie wird euch das niemals verzeihen und ihr werdet niemals ihr ganzes Herz berühren“, sprach er und ich hielt kurz inne. Mein Biest rebellierte auf der Stelle und ich bemerkte das schleichende ausbrechen. Es war wütend und tobte, wollte den Mönch für diese These töten. Warum wühlte es sich nur so auf, wenn er dies sagte? Ich wollte ihr Herz nicht, keine Gefühle. Ohne ein Wort ging ich weiter und schmiedete einen Plan, um meine Gäste wissen zu lassen, wie sehr die Miko es genoss. Jedoch stellte sich das Biest während des Akts gegen mich. Es behandelte sie zarter und verhinderte das ich meinen eigentlichen Plan umsetzen konnte. Ich wollte ihr eigentlich Mahle versetzen, damit ihre Freundin beim Baden erkannte, was ich ihr antat. Doch das Biest erinnerte mich an den Schutz den ich ihr mit der Markierung geboten hatte. Ich konnte dieses Weib nicht verletzten und da offenbarte sich mir das wichtigste und fatalste in meinem eigentlichen Plan. Töten konnte ich sie nicht. Wahrlich würde ich ihr ganzes Leben bei ihr bleiben, um sie zu schützen und in diesem Moment verfluchte ich mich dafür, meinen Plan nicht genau durchdacht und zu impulsiv gehandelt zu haben. Diese Markierung wurde zu einer Falle. Natürlich hatte ich ihr Leben verdorben, sie gebrochen und mir gefügig gemacht. Aber auch meine Existenz war an sie gebunden. Nachdem die Morgenstunden bereits anbrachen und die Miko vor Erschöpfung fast zusammenbrach, verließ ich sie. Kurz fiel mir eine Frage ein, die sie mir vor einigen Tagen gestellt hatte. Warum ich nicht bei ihr blieb. Die Antwort war mir in diesem Moment mehr wie offensichtlich. Ich musste diesen Markierungen nachgehen, musste mich genauer erkundigen. In meinem Gemach setzte ich mich in die gewohnte Ecke, orderte mir Sake und trank diesen in langsamen schlucken. „Erklär es mir“, flüsterte ich in den langsam erwachenden Raum. Die Morgendämmerung kroch langsam über die Mauer und lies den Raum heller und heller werden. Bald wäre das Schloss wieder in Aufruhr und sicher würden die Freunde der Miko sie befragen. Deswegen musste ich dieser Sache auf den Grund gehen. Mein Biest brummte in meinem Kopf, antwortete jedoch: „die Markierung bindet euch aneinander und du musst dieses Weib beschützen.“ Augenrollen quittierte ich was ich schon wusste und hörte die Rüge des Biestes. „Warum lässt du mich so erweichen?“, wollte ich wissen und schob ihm die Schuld in die Schuhe. Schnaubend knurrte es. „Du hast uns diese Sache doch eingebrockt. Ich schütze unsere Gefährtin nur bevor du sie noch zu Tode quälst“, erklärte es, brachte nun mich zum schnauben. „Gefährtin“, spuckte ich das Wort vor mir auf den Boden und lies ihr Gesicht in meinem Geiste aufleuchten. Mein Herz schlug beruhigter und so ließ ich es zu. Sie hatte sich in meinem Kopf eingenistet und erfasste langsam von meinem restlichen Körper Besitz. Ich beschloss mich auf die bevorstehende Reise vorzubereiten. In einem Raum, der für meine Arbeit als Taisho gedacht war, las ich mir erneut das Gesuch des Dorfes durch. Seufzend warf es vor mir auf den Tisch und bemerkte eine komische Stimmung. Auch wenn dieser Raum einige Gänge weit von ihrem Gemach entfernt lag, so konnte ich ihre Aura noch immer spüren. Ihr Schlaf hatte geendet und die Ruhe ihrer Aura vermengte sich mit Aufregung. Schmunzelnd überlegte ich woran das liegen könnte. War ihre Freundin etwa zu ihr gekommen und redete auf sie ein? Wollte das sie mit ihr floh? Weg von diesem Schloss? Weg von mir? Darum hatte sie sie schon am Abend gebeten und die Miko hatte abgelehnt, zurück in dieses Menschendorf zu gehen. Richtig so. „Bei uns ist ihr Platz“, pflichtete das Biest bei und ich unterdrückte es wieder. Es nervte! Jedoch beobachtete ich die Aura der Miko, welche immer aufgewühlter und wilder wurde und da passierte etwas, womit ich nicht rechnete. Sie bewegte sich zum Haupttor. Zunächst dachte ich an einen Abschied ihrer Freunde, doch sie ging mit Ihnen und ich wurde ungeduldig. Was hatte das zu bedeuten? „Geh ihr nach“, brummte mein Inneres und ich schnaubte genervt. Hatte ich nicht besseres zu tun als hier einem kleinen Menschlein hinter her zu laufen? Trotz meines Unwohlseins ging ich los, verfolgte ihre Aura und bemerkte, das sie nicht sehr weit vom Tor entfernt war. Geräuschlos sprang ich auf die Bäume und hielt mich hinter einem Stamm versteckt, schloss meine Augen und unterdrückte meine Aura wie damals als ich sie in dem Freudenaus fand. Ich lies mein Gehör schweifen und lauschte ihrem heftigen Atem, analysierte woran dieser liegen könnte und bemerkte den Grund. Sie stritt mit ihren Freunden, hatte ihnen wohl gerade ordentlich die Meinung gesagt und war deswegen außer Atem. Leider hatte ich verpasst welche Worte sie gesprochen hatte, aber das war nicht von Belang. „Aber Kagome das kann nicht dein Leben sein“, bat die alte Miko. Die Jägerin redete ähnliches auf sie ein und der Mönch verachtete meine Taten. Schnaubend lehnte ich meinen Kopf an den Baumstamm, rechnete damit das die Miko sich erweichen lies und das ich sie dann zurück holen würde. Zu gegebener Zeit. Wenn sich ihr Körper nach mir verzehrte, weil sie einsam und verlassen war. „Oder du dich nicht mehr zuhalten kannst“, ärgerte mich das Biest. Ich würde es töten, wäre es nicht ein Teil meines Seins. Doch unterdrücken ließ es sich wieder sehr gut und ich schob es in den kleinsten und entferntesten Winkel meines Geistes zurück. Ich lauschte wieder dem Geschehen und die Miko überraschte mich. „Ich werde hier bleiben“, sagte sie eisern und ihre Freunde konnten sie nicht verstehen. Sie erklärte es mit den Gefühlen die sie für den Hanyou hegte und das sie diese vergessen musste. Am Ende verabschiedeten sich die Gäste mit traurigen Auren und zogen von dannen. Die Miko kam an dem Baum vorbei auf dem ich stand und ich blickte auf ihren schwarzen Haarschopf, welchen sie zu einem Zopf gesteckt hatte. Ebenso einen wie den, den sie mir gefertigt hatte, als wir zuletzt badeten. Ich beschloss unerkannt ins Schloss zu gehen und zitierte Jaken zu mir. Er sollte alles für die Abreise vorbereiten. Der Entschluss der Miko, lies mich diesmal entspannter von hier fort gehen. Ich hatte es nicht bemerkt, aber unbewusst hatte ich gedacht sie wäre nicht mehr hier, wenn ich einmal das Schloss verlassen würde. Das sie flüchtete und ich sie finden musste. Jedoch konnte sie ja nirgends hin. Die Miko war immerzu undurchschaubar und auch wenn ihr Geist gebrochen war, war sie eine Kämpferin, gab mir Kontra und Gegenwehr. Zeigte mir ihre Grenzen auf die ich gerne überschritt und ihr damit zeigte das sie es aushielt. Sie war stark und nahm es mit einem Dayokai, mit ihrem Herrn auf. Nachdem Jaken davon gerannt war, ging ich zu ihrem Gemach. Wieder lag sie in ihrem Bett und als ich klopfte regte sich ihr Körper immer noch nicht. Leise Schritt ich hinein, musterte ihre Erscheinung. Ihre Kurven ließen die Decke in kleinen Falten über ihren Körper wandern und ich setze mich neben sie. Ihre Schlaffestigkeit war eine Wonne. Wie so oft, als ich des Nachts neben ihr saß und sie beobachtet hatte. Sie bemerkte mich nur wenige Male. Nur dann, wenn ihr Schlaf ohnehin zu Ende gegangen war. Doch dieses Mal schlief sie fest und ich berührte ihre Wange, strich sie der Länge nach unten ab und lies meine Krallen langsam über ihre Haut wandern. Ihre Mimik zuckte kurz und sie bewegte den Kopf um den Berührungen etwas zu entkommen. Ihr Traum muss schön sein, denn ihre Mundwinkel zuckten kurz. An ihrer Halsbeuge angelangt, schob ich den Kragen ihrer Kleidung ein Stück zur Seite und erstarrte. Meine Bisswunde, welche bis jetzt nur durch kleine Narben meiner Zahnreihen sichtbar gewesen war, hatte eine rötliche Farbe angenommen. Kleine rote Bissstellen zeigten sich dort auf und ich wand meine Augen zu ihren. Ihre langen dichten Wimpern lagen auf ihren Wangen auf. Was hatte diese Veränderung zu bedeuten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)