Blue Moon von Rikarin ================================================================================ Kapitel 68: Blutige Kämpfe -------------------------- Während auf Planet Meat fünf Pods mit Freezers Elite-Kriegern gelandet waren, die sich aufmachten, Vegeta und seine Armee zu vernichten, waren woanders zwei Saiyajins mit ihrer jeweils eigenen Missionen beschäftigt. Kakarott befand sich in seinem Raumschiff auf den Weg nach Meat, wo er die Reisezeit mit Training im Gravitationsraum verbrachte. Er saß auf den Boden, mit verkreuzten Beinen und geschlossenen Augen, während eine hundertfache Schwerkraft seinen Körper belastete. Durch den Powerschub, welchen er dem Oberältesten verdankte, hatte er ein neues Level erreicht, aber er musste lernen, diese brausende Energie zu kontrollieren. Sie fühlte sich an wie ein starker Fluss, der nicht seinen Willen folgen wollte. Was nützte ein großer Vorrat an Power, wenn man diese nicht nutzen konnte? Zum Glück kam ihm nun die Erfahrung aus Piccolos Training zugute. Von ihm hatte er gelernt, wie man Ki gezielter einsetzte, um unnötigen Verbrauch zu vermeiden. Nun probierte er diese Kenntnisse aus, um den inneren Sturm nach seinem Willen zu lenken. So unangenehm die Wartezeit bis zur Ankunft auch war, so dringend benötigte er sie, wollte er seine vollen Kräfte gezielt gegen den Feind einsetzen. Mit dieser Art von Training drillte er seinen Geist, nicht seinen Körper, was den Vorteil besaß, seinen Leib zu schonen und damit bis zur Ankunft fit und kampfbereit zu bleiben. Ganz im Gegensatz zum Training damals beim Hinflug nach Namek, wo er seinen Körper bei hoher Schwerkraft geschunden hatte, weil er sich auf die augenblickliche Heilkraft der Senzu-Bohne verlassen hatte. Doch die vier Bohnen, die sich noch in seinem Besitz befanden, waren in diesem Moment zu kostbar, weshalb er sie für den späteren Einsatz aufsparte. Trotz hoher Schwerkraft war sein Atem ruhig. Ohne Probleme nahm er tiefe Züge, atmete ein und aus. Der darin enthaltene Sauerstoff wurde unproblematisch durch die Arterien geleitet. Seine Lungen und Herz hatten sich an die Belastung von 100G bereits gewöhnt. Es schien, als wäre sein Körper nun bereit, eine hohe Menge an Ki zu ertragen, ohne daran zu zerbrechen. Damit hätte Kakarott erfolgreich die Schwächen ausgemerzt, wegen denen er im Kampf gegen Vegeta unterlegen hatte. Weder würde er voreilig Energie verschwenden, noch würden seine Organe kollabieren, wenn er bis zum Äußersten ging. Je länger er damit verbrachte, sein Ki zu kontrollieren, desto mehr wurde Kakarott von neuer Selbstsicherheit erfüllt. Sein jetziges Powerlevel war nicht mehr mit dem zu vergleichen, als er gegen Vegeta gekämpft hatte. Merkwürdig, das war erst knappe drei Wochen her, aber es fühlte sich an wie eine andere Epoche in seinem Leben. Er hatte eine neue Grenze überwunden…so sehr er sich darüber freute, so sehr drängte ihn die Frage, wo seine Grenze nun lag? Wie weit höher konnte er noch steigen? Um diese Frage zu beantworten, gab es nur eine Lösung. Der baldige Kampf gegen Freezer würde ihm zeigen, ob Kakarott seine höchstmögliche Entwicklung erreicht hatte. Aber bis dahin dauerte es noch…zu lange! Es juckte in seinen Fingern und Beinen, sich auszutoben. Nervös zuckten seine Augenbrauen, das Konzentrieren fiel ihm schwer. Sein Bewegungsdrang ließ sich nicht unterdrücken. Je mehr er sich an sein neues Energielevel gewöhnte und je länger er sitzen musste, desto schlimmer wurde es. Essen und Schlafen als Ablenkung half auch nicht mehr. Im Gegenteil, es drängte ihn nur noch mehr, die überschüssige Energie durch ein körperforderndes Training abzubauen. Er dachte an die Senzu-Bohnen, welche in einem einfachen, braunen Ledersäckchen im Nebenzimmer lagerten. Ungeduldig kaute er auf die Lippen, während er vor sich hinrechnete. Es gab vier Bohnen. Für Radditz eine, für Bardock, vielleicht für Vegeta, falls der überhaupt eine brauchen würde…er selbst brauchte ja keine, wenn er auf Planet Meat landete, denn er wäre ja noch frisch und ausgeruht… Eine Bohne…auf eine Bohne könnte man doch verzichten. Es wären immer noch drei Bohnen übrig, das müsste doch reichen. Immerhin gab es bestimmt Medic-Tanks auf Meat. Warum also nicht die verbliebene Reisezeit noch nutzen, um sich zur Erschöpfung auszupowern und dann mit einer Bohne wieder zu heilen? Damit würde die Wartezeit schneller vergehen und er bekäme ein besseres Körpergefühl mit seiner neuen Kraft, vielleicht noch ein kleiner Zenkai-Schub drauf. Die Möglichkeit der Spontan-Heilung und der Drang, seine neugewonnenen Fähigkeiten besser kennen zu lernen, verführten Kakarott. Die Stimme der Vernunft, in Gestalt seiner Schwester, war gerade nicht anwesend. Also fällte er eine folgenschwere Entscheidung: auf eine Senzu-Bohne könnte man verzichten. Für diesen Preis könnte er sich besser für den Krieg vorbereiten. Also stand er auf und fing an, sich langsam aufzuwärmen. Sofort fühlte er sich besser: stundenlanges Meditieren war nichts für ihn. Zur gleichen Zeit befand sich Bulma in ihrem Fluggleiter und folgte der Route, welche das Dragonball-Radar ihr anzeigte. Sie war gleichzeitig aufgeregt und nervös. Dank ihrer Erfindung gab es eine Spur zum letzten verschollenen Ball. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten war es möglich, alle sieben magischen Kugeln zu vereinen. Gleichzeitig ängstigte sie die Verantwortung, die damit auf ihren Schultern lastete, auf ihren ganz allein. Immerhin war sie ohne Schutz eines starken Kriegers unterwegs. Zum ersten Mal in ihrem Leben befand sich kein Saiyajin an ihrer Seite, der sich für sie in die Bresche schlug. Bardock, Radditz, Vegeta, Kakarott…wenn einer mal fehlte, so war ein anderer zur Stelle gewesen. Die blauhaarige Saiyajin hatte immer einen Leibwächter gehabt. Bei einem Hilferuf waren sie treu zur Stelle. Ihr Schutz war stets selbstverständlich gewesen. Ihre Fürsorge war Bulma manchmal zu viel gewesen, fast gluckenhaft, aber nun merkte sie auch, wie sehr sie sich daran gewöhnt hatte. Wenn sie eigenständig sein wollte, musste sie ihre Mission alleine erfolgreich durchführen, so wie es die Krieger auch taten, die nicht den Luxus eines Leibwächters besaßen. Nein, diese mussten auch auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen. Wenn ein Saiyajin eine Mission annahm, ging er gleichzeitig ein Risiko ein. Lohn gab es am Ende der Arbeit, aber zuerst musste man diese überleben! Schließlich bedeutete eine Mission immer eine Gefährdung seines Lebens. War er nachlässig, bezahlte er mit Blut, Körperteilen und schlimmstenfalls mit seiner Existenz. Je höher dabei der Stand eines saiyanischen Kriegers war, umso mehr Leben hatte er zu verantworten: nicht nur sein Eigenes, sondern auch das seiner Untergebenen. Dies gehörte zur Bürde eines Kriegers, an die man zu wenig dachte. Die meisten Unbeteiligten sahen nur ihre Privilegien und dachten nicht an den Preis, welches die Krieger gezahlt hatten, um ihre Stellung zu erhalten. Bulma schluckte ihre Sorgen herunter, während sie konzentriert den Gleiter flog. Sie ignorierte die schweißfeuchten Hände am Steuerrad und summte leise Melodien zur Ablenkung. Nach einigen Stunden Flug erreichte sie die Stelle, welche das Radar anzeigte, woraufhin sie die Geschwindigkeit drosselte. Langsam näherte sie sich den angegebenen Ort und sah aus dem Fenster nach einem Platz zur Landung. Unwillkürlich fluchte sie auf, als sie die Umgebung von oben betrachtete. „Da soll mal ein Dorf gewesen sein?“ fragte sie ungläubig. Alles, was sie sah, war eine kleine Insel und sehr viel Wasser drum herum. Bulma hatte in den vergangenen Tagen alle vorhandenen Dörfer auf Namek zu Gesicht bekommen. Sie waren an windgeschützten Stellen erbaut worden, mit genug Platz, wo die Namekianer ihre Setzlinge pflanzten. Kein Dorf war auch nur in Ufernähe gewesen, weil das Meer übelriechend, nicht trinkbar und von gefährlichen Meerestieren bewohnt war. Sie hatte daher eine ähnliche Stelle für das verschollene letzte Dorf erwartet: weite Landfläche, Felsen, mit Gras bewachsen, vielleicht Ruinen von Häusern…aber ganz bestimmt nicht grünes Wasser. Sie flog die Umgebung weiter ab, um die genauen Umstände nachverfolgen zu können. Je mehr Bulma die Topografie untersuchte, desto besser verstand sie die Hintergründe. Die kleine Insel befand sich nahe dem Festland. Einst mussten sie verbunden gewesen sein, in Form einer Landzunge, bis diese Verbindung abgebrochen war. Vermutlich sah vor 200 Jahren diese Gegend ganz anders aus als heute. Sie erkannte, dass eine Landschaftsveränderung in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hatte. Wahrscheinlich hatten sich die Kontinentalplatten verschoben, da diese ständig in Bewegung waren…Erdbeben waren eine Folge davon und wenn in einer Gegend bereits eines stattgefunden hatte, konnte man sicher sein, dass weitere folgen würden. Bei einem Erdbeben in jüngerer Zeit musste es zu einer Absenkung von Landmasse gekommen sein. Diese fiel unter dem Meeresspiegel, der daraufhin die Lücke füllte. Nun befand sich dort, wo einst ein Dorf stand, nur noch spiegelglattes Wasser. Sie landete auf der kleinen Insel, da diese sich dem Dragon Ball am nächsten befand. Zwei Bäume waren alles, was an Pflanzen darauf wuchs. Das winzige Landstück reichte aus, um zu landen und ihr Lager aufzustellen. Fluchend umrundete Bulma die Insel zu Fuß, den Radar in ihren Händen haltend. In wenigen Minuten befand sie sich wieder an ihrem Anfangspunkt: die Insel eignete sich nicht mal für einen Spaziergag zur Beruhigung der Nerven. Denn diese lagen bei Bulma blank. Die unerwartete Topografie verzögerte ihre Suche. „Wasser! So ein Scheiß! Wer hätte das gedacht? Davon hat der Älteste kein Wort gesagt. Vermutlich waren weder er noch Nehl seit dem Erdbeben mal hier gewesen. Das ändert doch alles! Ich muss die Roboter nun wasserdicht ausrüsten“ regte sie sich auf. Eine wasserdichte Isolierung anbringen…noch dazu eine, welche das regionale Wasser aushielt, was nicht besonders sauber war…das würde nicht einfach werden. Zudem war die grüne Brühe aufgrund der vielen Schwebteilchen fast blickdicht, was bedeutete: dort unten konnte man nichts sehen. Wie sollte man da die Kugel finden? Natürlich zeigte das Radar den Dragon Ball an und könnte daher aushelfen. Er befand sich in ihrer Nähe…irgendwo unter ihr, tief im Meer. Wie tief, konnte das Radar nicht anzeigen, weil es nicht auf dreidimensionale Maße ausgelegt war. Er konnte nur die zweidimensionale Entfernung anzeigen. „Keine Ahnung, wie tief es runter geht…Oh Shit! Das bedeutet, die Roboter müssen nicht nur wasserdicht sein, sondern auch mit dem Wasserdruck umgehen können. Material habe ich mit, aber wie soll ich in kurzer Zeit diese Arbeit allein fertig kriegen…Hm, und wenn ich einen der Gleiter umbaue und dann selbst hinabtauche…aber dann muss ich das Radar auch umrüsten, damit ich den Dragon Ball schneller finde. Wie soll ich mich sonst orientieren? Außerdem extrastarke Beleuchtung, damit ich etwas sehen kann. Hab ich eigentlich Sauerstoff dabei? Doch, bestimmt, für das Raumschiff, zur Reserve…“ Bulma sprach laut mit sich selbst; das half ihr beim Organisieren. Sie holte ihre Kapseln heraus, in denen sie Werkzeug, Roboter und Material gelagert hatte, um sich einen genauen Überblick zu beschaffen. Nach einer Stunde, in der sie mit einem Roboter experimentiert hatte, erhielt sie die Erkenntnis, dass das Aufrüsten der Bergungsroboter zu lange dauern würde. Diese waren nicht geeignet. Sie stand am Ufer, eine Fernsteuerung mit Display in der Hand und sah grimmig auf die trübe See. Der Roboter mit seiner Elektronik war für trockene Umgebung super, wie an Land oder sogar im Weltall…aber nicht für Wasser. Besonders nicht auf Namek! Da soff er nur ab. Stirnrunzelnd sah sie auf die Stelle, wo außer leichtes Bitzeln und Blubbern an der Oberfläche nichts mehr von ihm zu sehen war. Kaum war der Roboter abgetaucht, hatte es angefangen, an der Wasseroberfläche stark zu blubbern, woraufhin sie versucht hatte, den Roboter wieder herauszusteuern. Aber etwas hinderte die Maschine daran, aus der blickdichten, grünen Wasserfläche wieder aufzutauchen. Was immer es auch war, die Kamera schaffte es nicht, ein Bild zu senden. Alles, was Bulma auf den Bildschirm hatte erkennen können, war, wie etwas gegen die Sensoren und Kamera knallte. Was versteckte sich im Wasser? Bulma wusste nur wenig über die namekianische Tierwelt und ihr stand derzeitig kein Führer zur Seite. Piccolo hätte ihr mehr erzählen können, was da im Wasser lauerte. Es erinnerte sie aber, wie er öfters diese Riesenkrabben zum Frühstück mitgebracht hatte. Konnte dies der Grund sein, warum der Roboter nicht mehr aufgetaucht war? Sie schluckte nervös, als sie sich an die Größe der Krabben erinnerte. Dazu kamen die Panzerung und die großen Scheren dieser Wesen. Für Kakarott und Piccolo kein Problem, aber für sie und ihr mechanisches Freunden könnte es schwierig werden. Um es mit denen aufzunehmen, mussten die Tauch-Roboter eine gewisse Größe aufweisen. Die kleineren Roboter könnte sie demontieren und als Ersatzteile nutzen, aber… All diese Arbeit, wenn sie die einzige Technikerin war? Würde es sich lohnen? Wären die Roboter smart genug, um es mit den Gefahren aus der Tiefe aufzunehmen? Zu viele Ungewissheiten. „So geht das nicht…“ murmelte sie frustriert. Den Plan, Bergungsroboter zu steuern, während sie schön sicher an Land wäre, fiel damit flach. Also Plan B: sie selbst musste runter. In ihrem Kapselhaus setzte sich Bulma ans Schreibpult und fing an zu skizzieren. Zuerst musste sie das Dragonball-Radar verbessern, um eine genauere Position zu erhalten. Dadurch würde sie die genaue Richtung wissen. Dann würde sie das Fahrzeug bauen, mit dessen Hilfe sie den Dragon Ball bergen würde. Wenn sie vor Ort war, konnte sie Gefahren besser einschätzen und flotter reagieren, als wenn sie auf die Meldungen der Roboter warten müsste. Bulma zeichnete weiter: sie plante Sauerstofftanks ein, gleißende Leuchten gegen die Dunkelheit, hydraulische Hebel zum Graben und sogar Waffen gegen die unbekannten Tiere, damit sie für jede Situation gewappnet war. Als die technische Zeichnung mit allen Details fertig war, zog sie sich um. In ihrer Arbeitshose mit den vielen Taschen, den Werkzeuggürtel umgeschnallt, dicke Schutzhandschuhe an und eine Schweißerbrille um den Kopf geschnallt, machte sie sich daran, den ersten Roboter zu demontieren. Sie hatte viel zu tun und die Zeit drängte. Zur selben Zeit auf Planet Meat… Vegeta zog den Kopf ein, während er zwischen den Felsen sprang. Seine Energie hatte er auf fast Null-Level gesenkt, damit die feindlichen Scouter ihn nicht registrierten. Seine ehemals weiße Rüstung war mit Dreck beschmiert, genau wie sein Gesicht. Mit sicheren Schritten huschte er schemenhaft in der Dunkelheit umher. Wie lange war es her, dass er die Anschleich-Taktik gegen einen Feind nutzte? Der Plan des heimlichen Hantierens: Verstecken, Anpirschen und von hinten Überrumpeln. Strategien, welche sonst nur Assassinen und Meuchelmörder nutzten. In diesem Fall aber nicht nur, weil es leiser und unauffällig war, um andere Feinde nicht zu alarmieren, sondern vor allem, weil man sonst keine Chance gegen den Gegner hatte. Fehlte nur noch, dass er Gift einsetzen musste. Es waren Taktiken, welche normalerweise nur ängstliche Schwächlinge nutzten. Wenn ihn seine Erinnerungen nicht täuschte, hatte er dieses beschämende Verhalten für einen Krieger nicht mehr seit seinem zehnten Lebensjahr gegen einen Gegner zeigen müssen, weil er dann den Powerball einsetzen konnten, um sich in den Ozaru zu verwandeln. Aber selbst davor hatte er es nicht mehr als ein-, zweimal tun müssen. Verzeihlich, wenn man noch ein Kind war, ohne große Kampferfahrung und damit noch etwas übervorsichtig. Da war so ein Plan besser als seinen Gegner zu unterschätzen, nur um dann Prügel einzustecken und von den Kameraden gerettet zu werden. Aber nun war er erwachsen, oberster Anführer der Saiyajins, kampferfahren, Meisterstratege… und musste dennoch wieder auf diese Taktik zurückgreifen. Vegeta schnalzte abschätzig mit der Zunge, unzufrieden, aber auch die Umstände akzeptierend. Es war nicht so, dass die Saiyajins solche Methoden ablehnten: letztendlich ging es darum, zu überleben und den Feind zu besiegen. Aber die Art, wie man kämpfte, zeigte den anderen Saiyajins, was für eine Art von Krieger man war. Wer nur auf hinterhältige Taktiken setzen konnte, weil er im Zweikampf keine Chance hatte, bewies keine Ehre! Dies war aber ein Sonderfall, wo ihm verziehen wurde: Nun gab es eine Schlacht, wo alle Saiyajins diese Methode nutzen mussten. Im offenen Kampf hatten sie sonst keine Chance. Hinterlist und Tücke waren damit Teil ihrer Strategie. Vegeta zog allein umher, getrennt von seinen Kameraden, die sich ähnlich versteckten, wie er es tat. Die Saiyajins hatten sich aufgeteilt, um die Ginyu-Force zu zwingen, dasselbe zu tun. Dank ihrem Ki-Spürsinn konnten sie sich verstecken, sobald sie spürten, wenn ein Feind sicher näherte. Die Ginyu-Force hatten dagegen Probleme, Saiyajins aufzuscheuchen. Gerade jetzt, zur Nachtzeit, halfen ihnen weder ihre Augen noch die Scouter. Vegeta duckte sich zwischen den Felsen, als er eine starke Energie spürte. Dank dem Schmutz in Gesicht und Rüstung sowie der Dunkelheit der Nacht war er fast unsichtbar und verschmolz mit seiner Umgebung. Er beobachtete den Himmel, seine Augen vollkommen schwarz wegen der erweiterten Pupillen, die damit auch bei dem wenigen Sternenlicht die Umgebung noch klar erkennen konnten. Daher war es ihm möglich, die massige Gestalt zu erkennen, welche sich allmählich in der Luft zeigte. Ein humanoider Kerl mit heller Haut erschien, muskelbepackt und riesig, wie es Nappa einst gewesen war und damit leicht von weiten zu erkennen. Er besaß ein Kinn zum Steine-Beißen, ein roter Palmenwedel als Kopfverzierung auf dem sonst kahlen Quadratschädel und kleinen, bösartige Augen ohne Augenbrauen darüber, was dem brutalen Ausdruck die Kirsche aufsetzte. So ungeschützt und in der Größe machte es ihn fast zur perfekten Zielscheibe…wenn bloß seine Aura nicht so stark wäre. Daran würde jeder schneller, leiser, aber damit auch zu kraftloser Ki-Strahl an ihm abprallen. Vegeta verkniff sich ein unzufriedenes Knurren und blieb still in seinem Versteck. Berechnend begutachtete er den unbekannten Gegner, dessen Powerlevel grob geschätzt bei 60.000 lag. Vielleicht 70.000, aber einen genauen Wert konnte Vegeta ohne Scouter nicht messen. Damit war er aber stärker als der Saiyajin-König. Es war auf jeden Fall ein Risiko, ihn ohne Rückendeckung anzugreifen… aber vielleicht, wenn dieser Kerl unvorsichtig war…könnte man ihn von hinten überrumpeln und den Hals brechen, schnell und leise, ohne dessen Kameraden zu alarmieren. Aber sein Hals sah zu kurz und fleischig für Vegetas relativ kurze Arme aus. Wollte man gekonnt einem Gegner das Hals brechen, musste der Gegner auch einen Hals haben. Damit schied der Hüne als heutiges Opfer raus. Mittlerweile hatte Vegeta die feindliche Truppe anhand ihrer Auren ausreichend analysiert, um sich zu überlegen, wen er zuerst angreifen sollte. Zwei andere Typen besaßen ähnliche Level wie der Klotzkopf hier, aber einer war schwächer. Doch der Schlimmste von ihnen war doppelt so stark, was darauf hindeutete, dass es sich um den Anführer handeln musste. Das musste der gefürchtete und namensgebende Ginyu vom „Ginyu-Sonderkommando“ sein. Bei dessen Energien, die sich gerade am anderen Ende des Planeten befanden, sträubten sich Vegetas Nackenhaare. Nein, der Typ war was für ganz am Schluss. Anderseits wären die Saiyajins vielleicht dann zu geschwächt von den vorherigen Kämpfen, um dann noch gegen ihn bestehen zu können. Also zuerst angreifen…aber dann gab es immer noch die vier Untergebenen, die dann ebenfalls eine Change gegen den geschwächten Vegeta und seine Mannen hatten. Es war eine Zwickmühle, für die Vegeta noch keine Lösung wusste, außer, sie alle im Hinterhalt still aus dem Weg zu räumen. Es war ja leider nicht so, dass es mehr Saiyajins seines Formats gab, die ihm helfen konnten. Diejenigen, welche sich auf Planet Meat noch befanden, waren schwächer als Vegeta. Vegeta hatte auf Bardocks Warnung reagiert, indem er die Schwächsten seiner Männer mit der Luftflotte nach Vegeta-Sei zurückgeschickt hatte. Er hatte Tales den Befehl gegeben und rechtzeitig hatten sie fliehen können, bevor die Ginyu-Force eintraf. Dann hatte Vegeta noch schnell einen Plan für sich und die übrigen Elite-Krieger ersonnen. Dazu gehörte es, ihre Vorräte zu verstecken und vergraben, damit der Feind keinen Zugriff darauf hatte. Ihr Plan war es nicht nur, die Ginyu-Force zu trennen, sondern auch hinzuhalten und dadurch zu zermürben. Man wusste, dass sie in Pods nach Meat reisten und diese kleine Raumschiffe hatten keinen Platz für Vorräte. Ein Nachteil, welcher den Saiyajins, die seit Jahrzehnten in Pods reisten, nur zu bekannt waren. Dafür waren die Pods schneller und weniger, wodurch Abwehrraketen und Luftflotte sie kaum erwischen konnten. Die Laserkanonen, welche die Saiyajins aufgestellt hatten, waren daher nutzlos gewesen. Ohne Wasser und Nahrung würde die Ginyu-Force hoffentlich nach längerer Zeit unkonzentriert werden. Natürlich gab es auf diesen Planeten essbare Pflanzen und Quellen, aber man musste wissen, wo. Die Saiyajins besaßen einen Heimvorteil und kannten sich in der Gegend besser aus. Während sie sich also versteckten, hofften sie auf die Hilfe der Zeit: dass die Ginyu-Force ihre Energie mit der Suche nach ihnen verschwendeten, während die Saiyajins sie dann im geeigneten Moment aus dem Hinterhalt angreifen konnten. Eine andere Taktik gab es für die sonst eher aktiven Kämpfer nicht: sie waren zu sehr in die Ecke gedrängt und mussten in die Defensive gehen. Dadurch, dass die saiyanischen Truppen sich verteilten, waren viele Krieger auf sich gestellt. Weder konnten sie Befehlen gehorchen, noch die gemeinsame Truppenstärke nutzen. Sie mussten damit eigenständig denken und die passenden Strategien finden. Vegeta wusste selbst nicht, wo sich seine Krieger versteckten, die dank ihrer guten Ki-Kontrolle nicht aufzuspüren waren. Dummerweise gab es ohne Scouter keine Kommunikation; ein Nachteil ihrer Strategie. Fürs erste war damit jeder auf sich allein gestellt, so lange wie möglich zu überleben und Zeit zu schinden. Verstecken, Beobachten und auf ein Signal zu warten, gehörte zu dem Plan den Saiyajins. So wie es jetzt Vegeta tat, der immer noch den Quadratschädel im Auge behielt, welcher sich weit oben in der Luft befand und suchend über die Erdoberfläche starrte. „HU-HU…WO SEID IHR, SAIYAJINS? 1,2,3,4 ECKSTEIN, ALLES MUSS VERSTECKT SEIN“ rief er laut und deutlich ungeduldig. „KOMMT SCHON RAUS! WIE LANGE WOLLT IHR EUCH NOCH VERSTECKEN, IHR FEIGLINGE! DAS IST DIE REINSTE KINDERKACKE!“ Seine Stimme erscholl laut und deutlich in der Luft. „KOMMT RAUS UND ZEIGT MIR, WAS FÜR TOLLE KÄMPFER IHR SEID! IHR DÜRFT GEGEN RIKOOM ANTRETEN. RIKOOM VON DER GINYU-FORCE! EIN KRIEGER WIE IHR! ICH WILL WISSEN, WER DER STÄRKERE IST…NA KOMMT SCHON! ENTTÄUSCHT MICH NICHT, IHR WASCHLAPPEN!“ Rikoom hörte nicht auf, Beleidigungen über die Feigheit der Saiyajins auszustoßen. Je länger Vegeta ihm zuhören musste, desto gereizter wurde. Natürlich juckte es ihm in den Fingern, seine Ehre herzustellen, aber Vegeta durchschaute die Provokation. Genau das wollte Rikoom schließlich erreichen. Rikoom wartete einige Sekunden ab, ob sich jemand auf seine Herausforderung meldete. Nichts, nur der Wind pfiff. Auch sein Scouter meldete kein neues Powerlevel, aber Rikoom war überzeugt, dass es in dieser Gegend Saiyajins gab. Er fühlte sich beobachtet. Sein Nacken juckte, als ob klebrige Blicke darauf fixiert wären. Rikoom brummte unzufrieden, während er sich den Hals kratzte. Diese Mission verlief nicht wie gedacht: anstatt ein schönes Scharmützel, spielten sie hier seit Stunden Verstecken mit den Saiyajins. So viel zu den Gerüchten, dass wären starke Krieger, die keinen Kampf scheuten…Hah, was für Memmen. Sie hatten zu viel Angst vor Rikoom und seinen Freunden. Sehr enttäuschend…Rikoom spuckte abfällig aus. Nun, da die Saiyajins nicht mit dem Versteck-Spielen aufhören wollten…Rikoom grinste vorfreudig…würde er sie wie die Ratten aus ihrem Versteck herausscheuchen. Nichts eignete sich da besser als Feuer. Letztendlich sollten sie eh sterben. Pech für die Saiyajins, denn er hatte ihnen die Wahl gelassen. Er konzentrierte sein Ki in seiner rechten Hand. „ALSO GUT, IHR WOLLT ES JA NICHT ANDERS. DANN SOLLT IHR WIE FEIGLINGE VERRECKEN!“ war seine Ankündigung, während er weit ausholte und den Ki-Ball warf. In hohen Bogen flog die leuchtend rote, relativ kleine, aber in der Dunkelheit gut erkennbare Energie-Kugel in Richtung Erdoberfläche, wo sie sich bei Kontakt in eine laute, brennende Flammensäule verwandelte. Vegeta presste sich an die Felsen, während er das Spektakel ansehen musste und dabei dankbar war, dass er sich in der entgegengesetzten Richtung versteckt hatte. Er kroch zum Schutz tiefer in die Lücken zwischen den Felsen, da angesichts des herrschenden Feuerscheins die Nacht erhellt wurde und damit ihr schützendes Gewand verloren hatte. Wenn sich dieser Rikoom nun umdrehte, würde er ihn sehen können. Vegeta kaute nervös auf der Lippe. Sollte er die Gelegenheit nutzen und zuerst angreifen? Aber immer noch hemmte die Vorsicht seine Schritte. //Na los, beweg dich!// befahl er lautlos seinem Körper, der sich aber weigerte, sich zu rühren. Rikoom lachte derweilen laut auf. „UND DAS WAR NOCH NICHT ALLES!“ rief er aus. „ICH WERDE EINFACH ALLES HIER IN BRAND SETZEN! IHR WERDET EHRLOS STERBEN!“ Er machte seine Worte wahr, indem er weitere Energiebälle wild um sich warf. Vegetas Idee, sich von hinten anzuschleichen, wurde zunichte gemacht. Da, wo er geplant hatte, anzugreifen, flog nun brandgefährliche, kugelförmige Energie herum. Sein Instinkt (besser gesagt, seine Furcht, aber Instinkt klang besser) hatte ihn gerettet. Nun musste er aber hoffen, nicht von einem dieser Energiebälle getroffen zu werden. Die schützenden Felsen engten seine Bewegung ein und eigneten sich nicht als Bollwerk. Sollte er sich tiefer eingraben? Wozu, so könnte er bei einem aufprallenden Energieball verbrannt UND begraben werden?! Nein, dann lieber im Kampf sterben als es nicht mal zu versuchen! Anstatt sich also tiefer nach unten zu verkriechen, kletterte er wieder hoch und strich sich dabei den Dreck aus dem Gesicht. Er würde diesem Rikoom entgegen treten, deutlich als König der Saiyajins erkennbar und ihm zeigen, aus welchem Holz die Saiyajins geschnitzt waren. Er war aber nicht der Einzige, der diesen Plan hatte. Vegeta stutzte und blieb, wo er war, denn er spürte, wie fünf Energiesignaturen aufflackerten. Sie waren zum Kampf bereit, gaben jegliche Deckung auf und flogen auf Rikoom zu. Jener hörte die warnende Meldung seines Scouters und hörte mit seinem Feuerspielchen auf. Sein Plan hatte also funktioniert. Mit verschränkten Armen vor der Brust, zufrieden grinsend, erwartete er die Neu-Ankömmlinge. Es waren fünf Saiyajins, Elitekrieger in verdreckten, weißen Rüstungen, wie sie auch Vegeta trug. Mit gefletschten Zähnen und zornigen Augen umringten sie Rikoom. „Na los, zeigt mir, wie stark ihr seid. Ich hab schon so viel von euch gehört“ freute sich Rikoom und machte keine Anstalten, eine Kampfposition einzunehmen. Nein, es war deutlich, dass er den ersten Zug seinen Gegnern überließ. Angesichts ihrer schwächeren Powerlevels musste er sich auch bei der Überzahl keine Sorgen machen. „Diesen Wunsch wirst du bereuen“ zischte einer von ihnen, dessen rechte Hand weiß glühte. Anstatt aber die Energie auf Rikoom zu werfen, formte er einen weißglühenden Ball und warf ihn hoch, weit nach oben in den Himmel. Vegeta erkannte die Technik und schloss eilig die Augen. Das war ein Powerball gewesen. Er hörte den Knall, der geschah, wenn ein Powerball sich bei Sauerstoffkontakt ausdehnte und in einen künstlichen Mond verwandelte. Hinter seinen geschlossenen Augenlidern wurde es deutlich heller, weil die Nacht nun noch mehr beleuchtet wurde, jetzt von Mondähnlichen Licht, anstatt rotem Feuerschein. Es dauerte nicht lange und da hörte Vegeta auch schon das typische Brüllen von sich verwandelnden Saiyajins und das Knacken und Reißen ihrer Körper, die sich in ihre monströse Gestalt, den Ozaru, verformten. Vegeta lächelte schadenfroh, weil er sich Rikoom überraschtes Gesicht dabei ausmalte. Mit Hilfe dieser Verwandlung verzehnfachten sich die Kräfte der Saiyajins. Aber nur die Elitekrieger waren dabei in der Lage, ihren tierischen Instinkt zu kontrollieren und immer noch strategisch zu denken sowie zusammenzuarbeiten. Wenn sich sonst fünf gleichstarke Saiyajins verwandelten, konnte es aufgrund des animalischen Egos dazu führen, das sie stattdessen Revierkämpfe austrugen, anstatt sich um den Gegner zu kümmern. Ausnahme gab es nur, wenn ein stärkerer Saiyajin als Alpha die Führung übernahm. Fünf Elite-Ozarus gegen Rikoom…solange der Kerl keine Verstärkung erhielt, sollten die Saiyajins einem Sieg nahe sein. Aber dann spürte Vegeta, wie die Aura dieses Kerls immer noch ruhig blieb, unbesorgt. Er griff nicht an, sondern wartete die vollständige Verwandlung der fünf Saiyajins ab. Vegetas Lächeln brach ein, weil er verstand. Selbst verzehnfacht reichten ihre Kräfte nicht gegen ihn aus! Vegeta Gedanken sprangen beunruhigt hin und her. Sollte er die Augen öffnen, zum Powerball schauen und sich ebenfalls verwandeln? Stark genug wäre er dann, aber das allein würde nicht ausreichen. Denn, sobald er das tat, konnte er sich nicht mehr verstecken und auf eine Blöße von Rikoom warten. Ozarus waren in ihrer Größe sehr auffällig, weshalb Überraschungsangriffe damit ausfielen. Außerdem waren sie zwar stärker, aber auch schwerfälliger. SECHS Ozarus würden sich eher gegenseitig behindern anstatt unterstützen, wenn sie versuchten, ihren kleineren Gegner zu erwischen. Abgesehen davon, dass die sechs starken Powerlevel Rikooms Kameraden alarmieren würde und wenn die Giynu-Truppe erst komplett an diesem Ort versammelt wäre…dann hätten die Saiyajins selbst mit Vegeta keine Chance. Nein, so gesehen war sein Plan besser: während die fünf Elite-Saiyajins Rikoom ablenkten, musste Vegeta auf einen geeigneten Moment warten, um wie ein tödlicher Dolch den Feind hinterrücks zu erstechen. Vegeta öffnete die Augen. Solange er nicht direkt und zu lang zum Powerball starrte, würde er sich nicht verwandeln. Er sprang zwischen den Felsen herab, um sich vom Boden aus zur Nähe der Kämpfenden anzuschleichen. Mittlerweile waren die fünf Saiyajins zu meterhohen Affenähnlichen Monstren ausgewachsen und versuchte, Rikoom in die Mangel zu nehmen. Die Erde bebte unter ihren schweren Schritten. Vegeta gab sein Bestes, um trotz schwankenden Bodens nicht sein Gleichgewicht zu verlieren. Dabei musste er sich den Kämpfenden nähern, ohne unbeabsichtigt von einem Ozaru zertreten oder von Rikoom gesehen zu werden. Aber da jener von riesigen Körpern umzingelt war, wurde sein Blick abgeschirmt. Doch es dauerte nicht lange, da fiel bereits der erste Ozaru zu Boden, getroffen von einem gezielten Faustschlag gegen die Stirn, woraufhin der Kopf zerschmetterte. Durch den Tod überrascht, blieb der Organismus als Ozaru in diesem Zustand erhalten und damit als kopflose, gigantische Leiche liegen, ohne sich zurück zu verwandeln. Nun waren es nur noch vier Ozarus gegen Rikoom. Drei bildeten einen Kreis um den schwebenden Ginyu-Soldaten, der vierte erhob sich und schwebte über ihnen. Von allen Seiten umzingelten sie ihn und griffen gleichzeitig an, indem sie ihr Maul aufrissen und einen konzentrierten Energiestrahl abfeuerten. Es gab kein Entkommen für Rikoom! Die vier Energiestrahlen prallten in der Mitte aufeinander und verursachten eine Explosion, deren Schockwellen sogar die gewaltigen Körper der Ozaru nach hinten wegwarfen und ihre Schnauzen verbrannten. Vegeta, der dies vorausgesehen hatte, hatte vorsorglich Rückzug hinter dem ersten, toten Ozaru gewählt. Dessen Leibesmasse diente ihm als Schutz vor der Explosion wie auch als Versteck. Der Lärm der Explosion verklang, ebenso die Hitze. Vegeta vermied es, nachzuschauen, sondern nutzte den Ki-Spürsinn, um die Situation zu erfassen. Wo befand sich Rikoom? War er nun ein Aschehaufen? Die Ozarus schienen das zu glauben, denn sie klopften sich siegesgewiss auf die Brust, brüllten und trampelten mit den Füßen. //Idioten!// schimpfte Vegeta in Gedanken //Spürt ihr es denn nicht?!// Elite-Saiyajin hin oder her, aber verwandelt in den Ozaru wurde ihre Gehirnleistung trotzdem gesenkt. Vegeta dagegen spürte die immer noch starke Aura des Gegners. Eilig stand er auf und wollte seinen Männern Befehle erteilen, aber die Warnung kam zu spät. Ein zischender Blitz und der zweite Ozaru lag auf den Boden. Ein blutendes Loch in der Brust, wo einst sein Herz gewesen war. Überrascht hielten die drei übrigen Ozarus in ihrem Siegestanz inne. Eilig sahen sie sich nach dem Übeltäter um. Rikoom, unverletzt und sauber, was darauf hinwies, dass er der Attacke entkommen war, erschien über ihnen. Lautes Gelächter war zu hören, als er wendig, wie eine Fliege zwischen den Ozarus flog und rote Energiestrahlen auf ihre Augen und empfindlichen Nasen abschoss, wodurch sie geblendet wurden. Zwar blind, aber sich auf ihren Ki-Spürsinn verlassend, versuchten sie, ihn mit ihren Fäusten zu attackieren. Tückisch nutze Rikoom aber die Größe und Blindheit seiner Gegner sowie die mangelnde Distanz aus, damit sich die Ozarus selber trafen. Dazu kamen seine eigenen tödlichen Angriffe. Die riesigen Körper ließen sich gut treffen und mit genug Kraft auch töten; da schützte auch die Ozaru-Verwandlung nicht. Schon fiel der dritte Saiyajin leblos zu Boden. Erniedrigt und wütend schrien die beiden übrigen Ozarus auf. Ihre Wut wirkte ansteckend auf Vegeta. Seine Glieder zitterten, weil er in widersprüchlichen Gefühlen gefangen war und sich wie zerrissen fühlte. Einerseits wollte er mitmischen, anderseits würde ihn Rikoom sofort entdecken, weshalb seine Rationalität ihm befahl, stehenzubleiben. Nur noch zwei Ozarus waren übrig. Einer schlug mit geballter Faust nach Rikoom, der sich einen Spaß daraus machte, ihn zu verhöhnen, während er auswich. „Fang mich doch, fang mich doch. Schneller, schneller!“ Der zweite Ozaru war geschickter: er sah Rikooms nächsten Ausweichversuch voraus, schnitt ihm den Fluchtweg ab und schnappte ebenfalls zu. Nun befand sich der feindliche Soldat in seiner Hand. „Ahh, verdammt, das war fies. Hey, ich bin allein. Ich hab keinen Freund, der mir hilft“ beschwerte sich Rikoom über das unfaire Spiel. Doch obwohl er jammerte, war kein Angstschweiß auf seiner Stirn zu sehen. Der Ozaru, der in ihn seiner Hand hielt, grinste mit gefletschten Zähnen und ballte die Faust fester. Rikoom hielt aber dagegen. So leicht ließ er sich nicht zerquetschen. Der Ozaru stutze, weil er spürte, wie seine Finger auseinander gezwängt wurden. Eilig nahm er seine zweite Hand zur Hilfe. Rikoom grinste ihn gehässig an, weil auch das nicht ausreichte. Immer mehr zwängte er sich aus dem fleischernen Gefängnis, während der Ozaru mit zusammengebissenem Kiefer den Plan verfolgte, ihn zu zerquetschen. Beide Krieger nutzten ihre Körperkraft gegenseitig aus. Dennoch sah es so aus, als würde Rikoom trotz Größenunterschied triumphieren. Der übrige Ozaru dachte angestrengt nach, was er als Hilfe tun könnte und kam auf folgende Idee. Kopf abreißen, während Rikoom noch unbeweglich war und nicht fliehen konnte! Kopf abbeißen lohnte sich nicht, weil Rikooms Schädel zu klein war, um ihn gezielt mit der sperrigen Schnauze zu erfassen. Seine Finger reckten sich dem gefangenen Feind entgegen, um seinen Kopf zu zerdrücken. „Ui, jetzt wir es knapp“ zischte Rikoom, während er die haarigen, großen Glieder auf sich zukommen sah. Ähnlich wie die Saiyajins genoss auch er den Nervenkitzel von spannenden Kämpfen. Aber sterben wollte er deswegen noch lange nicht. Nach der stundenlangen Suche wollte er sich bloß etwas Spaß erlauben, bevor er sich wieder auf die langweilige Jagd aufmachen musste. Ach, wenn doch mehr Saiyajins so draufgängerisch und einfach zu provozieren wären wie diese hier. Vermutlich hätten er und seine Freunde sie dann schon längst alle abgeschlachtet und könnten sich auf den Weg zu Lord Freezer machen, um von ihm gelobt zu werden. Rikoom holte tief Luft, riss sein Mund auf und feuerte eine Ki-Kanone daraus ab. Der hochkonzentrierte Energiestrahl verbrannte die Finger des Affenmonster mitsamt Hand. Der Besitzer schrie vor Schmerz auf, während er sich den Stummel hielt. Aus Schock beim Anblick seines Freundes lockerten sich ungewollt seine Fäuste um Rikoom, was jener ausnutze, um sich mit einem Ruck zu befreien. Er flog zwischen die beiden Monstren und streckte die Arme zur Seite aus, in den Handflächen jeweils eine leichtende Kugel. Ehe beide Ozarus begriffen, was vorging und sich von der Überraschung erholten, erhielten beide gleichzeitig einen Energiestrahl ins Gesicht. Während sie rauchend langsam zu Boden fielen, streckte Rikoom triumphierend seine Arme aus und winkelte ein Bein an. „Uh! Yeah! Ich bin der BESTE! DER GRÖSSTE! ICH BIN RIKOOM“ rief er aus und machte bei jedem Satz eine Pose. Sein Gesicht war zum Himmel gereckt, sein Rücken ungedeckt, er selbst deutlich abgelenkt. Jetzt oder Nie! Rache für seine Kameraden! Rikooms Scouter meldete sich warnend zu Wort. Ein hoher Piepton zeigte das sich nähende, gefährlich hohe Powerlevel an und es befand sich… „Häh, hinter mir…?“ brummte Rikoom und drehte den Kopf. Er entdeckte direkt hinter sich das zähnefletschende Gesicht eines Saiyajins in weißer Rüstung und mit flammenartigem Haarschopf, in dessen angewinkelter schlagbereiter Faust das Ki gerade zu gleißte. //Wie konnte sich jemand mit so einer Kampfkraft so nah an mich ranschleichen?!//war Rikooms letzter Gedanke, begleitet von einem Anflug an Nervosität, bevor ihn Vegetas Attacke ungeschützt traf. Der Prall war so heftig, dass es Rikoom aus der meterweiten Höhe zu Boden krachen ließ, wo er einen Krater bildete. Vegeta aber blieb noch in der Luft, kanalisierte seine Wut und feuerte weitere Ki-Bälle auf die Einschlagsstelle. Er würde nicht aufhören, bis Rikoom verbrannt war. Vegeta würde das Opfer seiner Elite-Krieger damit ehren. Sie waren nicht umsonst gestorben. Doch Vegetas Angriffe wurden durch einen gegnerischen Energiestrahl abgeblockt. Ein weiterer Strahl flog auf ihn zu, woraufhin er auswich, um die vorbereitete Energie in seinen Händen lieber für den Angriff als für die Verteidigung zu gebrauchen. Vegeta nahm Schwung auf, indem er sich fallen ließ. Er nutze die Schwerkraft für mehr Geschwindigkeit, während er in Richtung rauchender Krater flog, von wo aus er Rikooms Aura spüren konnte. „So eine Scheiße, da hatte sich noch einer versteckt“ konnte er Rikoom sprechen hören und sah seine Silhouette, wie jener aufstand und sich die Brust rieb. Vom Rauch noch die Sicht getrübt, bemerkte der Ginyu-Soldat zu spät, wie Vegeta vor ihm auftauchte und erneut einen energiegeladenen Tritt verpasste, welcher Rikoom wieder zu Boden warf. Vegeta hatte keine Zeit für Spielchen, wie er sie zuletzt mit Zarbon getrieben hatte. Alles, wonach es ihm gelüstete, war die schnelle Vernichtung seines Gegners. Darum zögerte er auch nicht, den, mit dem Gesicht auf den Boden liegenden Gegner zu attackieren. Er zielte dabei auf den Rücken, der zwar von der Rüstung geschützt wurde, aber dahinter empfindliche Organe verbarg. Vegetas Ziel war es, zumindest die Wirbelsäule zu treffen und ihn zu lähmen. Seine Faust, leuchtend rot durch das Wut gefärbte Ki, flog auf Rikooms Mitte zu. Doch seine Absicht wurde gestört, weil der massige Körper durch einen Energiestrahl geradewegs in die Luft katapultiert wurde und so seiner Attacke entkam: Rikoom hatte seine Energie wie ein Antrieb verwendet und wurde wie ein Propeller nach oben geschleudert. Nu befand sich Rikoom nur wenige Meter über Vegeta, dessen Körper immer noch halb mit dem leeren Angriff beschäftigt war, kaum in Balance. Ein Wimpernschlag, eine Millisekunde…für Normalsterbliche wäre dieser Augenblick so schnell beendet wie der Flügelschlag eines Schmetterlings oder ein Blitzschlag: man würde es erst bemerken, wenn es vorbei war. Für die beiden Krieger zog er sich hin. Die Zeit fühlte sich anders an, langgezogen wie ein Kaugummi, fast eingefroren in diesem Bild. Die Situation war für beide eindeutig: Vegeta war ungeschützt und Rikoom wusste es. Die Zeit taute auf und alles geschah blitzschnell. Rikoom riss das Maul auf und feuerte einen gewaltigen Ki-Strahl ab. Vegeta, in ungünstiger Haltung stehend, direkt unter Rikoom, konnte nicht ausweichen. Der Strahl traf ihn. Eine Feuersäule explodierte, wo er stand. Rikoom wurde, obwohl damit gerechnet und seine Flugbahn entsprechend angepasst hatte, trotzdem durch den heißen Luftstrom weiter hochgeschoben. Hätte er Augenbrauen, so wären sie verbrannt worden. So verkokelten aber nur die Haarspitzen seines roten Irokesen, sowie die ausladenden Schulterpolster. Rikoom schwebte zur Seite, um nicht mehr durch die Hitze und den Rauch in seiner Sicht eingeschränkt zu werden. Er drückte auf seinen Scouter, um die Lage zu analysieren. Dieser bestätigte seinen Verdacht: der Saiyajin war tot, denn kein Powerlevel war mehr zu messen. Angesichts der Explosion mit anschließender Feuersäule war er nur noch ein Staubhäufchen. Alles, was hier nun übrigblieb, waren die fünf Ozaru-Leichen. „Mann, der Kerl hat bei mir echt das Flattern verursacht“ brummte Rikoom anerkennend. „Echt hinterhältig…hat einfach dabei zugesehen, wie seine Kameraden verrecken, nur damit ich nachlässig werde…und beinahe hätte es funktioniert“ Rikoom feixte. Er ballte die Fäuste und wirbelte sich durch eine Vielzahl an Posen, angefeuert durch den Adrenalinschub. Ja, das war es: So einen Nervenkitzel wollte er. Das fühlte sich so gut an! Der Adrenalinjunkie wünschte sich, seine Kameraden hätten das gesehen. Kaum daran gedacht, wurde er von ihnen schon angerufen. „Hey Rikoom, was läuft bei dir? Ich hab da ein paar ziemlich starke Werte erfasst“ fragte ihn Jeeze per Scouter. „Ist bei dir was los? Kann ich kommen?“ meldete sich Baata eifrig. „Rikoom, denk daran, mit deinen Freunden zu teilen“ meldet sich sogar der Käpt’n zu Wort. Bloß Guldo, der Schwächste, bot seine Hilfe nicht an, obwohl auch er im Scouter-Team-Talk mithörte. „Keine Angst, Freunde, Rikoom hat alles unter Kontrolle“ prahlte der Hüne. „Was heißt hier Angst? Als ob ich mich um dich sorgen würde. Ich will einfach nur etwas Action. Außer zehn Saiyajins habe ich bislang noch nichts erledigt“ keifte Jeeze. „Die Biester lassen sich schwer fassen.“ „Ha, ich habe schon 24 erledigt“ lachte Baarta. „Und ich schlage euch mit 30“ überbot Rikoom mit einer schneller Kopfrechnung und unter Einbezug der gerade erledigten Opfer. Guldo blieb bis auf ein missgünstiges Knurren weiterhin stumm. „Nett, nett“ lobte Captain Ginyu „Macht weiter so, Jungs. Aber zieht mal das Tempo etwas an. Auf diesen Planeten müssen sich etwa 800 Saiyajins befinden. Ich hab Lord Freezer versprochen, dass wir alle vernichten werden. Aber ich will hier keinen Monat in dieser Einöde verbringen, um das zu erreichen, kapito?!“ „Geht klar, Käpt’n…wie viele Saiyajins habt Ihr denn schon geschlagen?“ fragte Jeeze neugierig. „Mehr…viel mehr“ war Ginyus Antwort, mit samtiger Stimme vorgetragen wie eine Katze, die sich unerlaubt am Butterfass bedient hatte. Seine Zuhörer konnten das zufriedene Grinsen spüren und ahnten, obwohl Ginyu keine Zahlen nannte, dass ihr Anführer schon eine sehr viel höhere Anzahl an Saiyajins vernichtet hatte. Natürlich motivierte es Ginyus Männer, es ihm gleich zu tun. „Hm, da muss ich mich ranhalten. Ich bin jetzt auch so schön warmgelaufen, das sollte ich ausnutzen. Will mir schließlich keine Zerrung holen“ brummte Rikoom und dehnte dabei kurz seine Arme. Er sah sich noch ein letztes Mal um, aber so wie es aussah, hatte er alles in dieser Gegend gewildert. Hier würde er keine Saiyajins mehr rausscheuchen, aber ein paar Meilen weiter könnte er mit derselben Taktik wieder Erfolg haben. War bloß blöd zum Zählen fürs spätere Vergleichen mit den anderen, wenn man blind auf die Umgebung feuerte und damit die versteckten Saiyajins verbrannte. Aber er gab seinen Anführer Recht: das Spielchen machte auf Dauer keinen Spaß und irgendwann sollte die Mission mal beendet sein. „Eine Woche spätestens“ nahm sich Rikoom vor „Bis dahin sollten wir alle ausradiert haben…und wenn wir diesen Planeten dafür vernichten müssen. Ist eh nicht mehr viel wert“ murmelte er mit Blick auf die Verwüstung, die er und seine Gegner in der kurzen Zeit angerichtet hatten. Rikoom verlor das Interesse. Weder beachtete er die Ozaru-Leichen, die langsam erlöschenden Flammen noch den Powerball, der für anständige Beleuchtung sorgte, weshalb er ihn verschonte. Stattdessen flog er weiter, einem bislang noch nicht erforschten Gebiet zu, um dort weitere Opfer zu finden. Das Feuer wurde schwächer, die Hitze nahm ab und damit auch das Rauschen der Flammen. In der von den Ozarus zertrampelten Gegend wuchsen kaum noch Pflanzen, von denen es sich nähren konnte. Es wurde stiller und kühler, aber der Geruch des Todes blieb und wurde sogar noch stärker. Die Leichen der affenähnlichen Monstren verströmten den ersten Geruch von Zersetzung. Ihr Blut tränkte den Boden und wurde durch die Oxidation langsam braun. Nur bei der Stelle, die Rikoom durch seine Ki-Explosion gegen Vegeta verursacht hatte, roch es nach verbrannter Erde. Nach Verlöschung der blendenden Flammen wurde das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Ein ovaler, tiefer Krater aus geschmolzenem, schwarzem Stein bildete das Grabmal für den sechsten toten Saiyajin. Die ersten Aasvögel flogen herbei auf der Suche nach einer Mahlzeit, wobei es die Ozaru-Leichen waren, welche sie anlockten. Vom Krater mit dem unheimlichen Geruch hielten sie sich fern. Lieber bevorzugten sie die riesigen Leiber und frohlockten krächzenden angesichts der Mahlzeit, welche sie für Monate sättigen würde. Als erster Leckerbissen sollten Weichteile wie die Augen und Nasen herhalten. Schon fingen sie eifrig an zu picken, zehrten an den Körperteilen. Doch da, leises Zischen…mitten in ihrem Festmahl wurden sie getötet, verursacht von feinen, dünnen Energieblitzen, welche die schwarz gefiederten Vögel sofort rösteten. Verursacher war ein Saiyajin, welcher nun auf den Rücken eines Ozarus landete. Er hob zwei Finger in die Luft und schoss ohne hinzusehen etwas Ki nach oben ab, was den Powerball zum Erlöschen brachte. Tarnende Dunkelheit legte sich wieder übers Geröllfeld. Warnend schaute Vegeta, dreckverschmiert, aber lebendig, auf die übrigen Aasfresser. Eilig schlugen sie mir ihren Flügel, krächzten verängstigt und versuchten zu fliehen. Einige schafften es, andere erteilten das Schicksal ihrer Brüder. Vegeta bückte sich zu den ersten Überresten, bürstete die verbrannten Federn mit der flachen Hand fort und biss vom gebratenen Leib ab. Das Fleisch war leicht verbrannt und salzlos, aber in diesem Moment war er nur froh, etwas essen zu können. Sein Magen knurrte vor Hunger. Während er sich an den gebratenen Vögeln labte, um seinen erschöpften Körper Energie zu verschaffen, schaute er auf die fünf Leichen seiner Kameraden. Er kannte ihre Namen und Lebensläufe, war oft mit ihnen auf Mission gewesen…zuverlässige Krieger, ehrenhafte Saiyajins. Ihr Tod war ein herber Verlust. Noch mehr ärgerte es ihn, dass er ihren Tod nicht gerächt hatte. Wenn sie wüssten, dass er ihnen beim Sterben zugesehen und sein Plan versagt hatte…wenigstens diesen Schlag hatte er ihnen erspart. Nur er musste darunter leiden. Vegeta sollte sich eigentlich glücklich schätzen, Rikooms Angriff überlebt zu haben. Damit konnte man mit viel Wohlwollen von keiner Niederlage sprechen. Wer lebte, konnte es noch mal versuchen und dann siegen. Aber es bedeutete auch, dass sie sich bald wieder gegenüberstehen würden und beim nächsten Mal hatte Vegeta vielleicht nicht so viel Glück wie heute. Das Geheimnis von Vegetas Überleben war, dass er es noch vor Berührung des fremden Kis geschafft hatte, seine eigene Energie wie eine dünne, aber stabile Rüstung um seinen Körper zu legen. Da dafür die Energie aus den Hautporen gedrückt wurde, musste man keine besondere Position einnehmen, sondern nur Ki gekonnt kontrollieren können. Während Rikooms Energiestrahl ihn dann wuchtig in die Erde runtergedrückt hatte, war es ihm dank diesem Schutz und einem eigenen Energiestoß gelungen, zur Seite auszuweichen. Er hatte dafür die Luft anhalten müssen, während er sich unter der Erde durchgebuddelt hatte, fort von der Flammensäule und ihrer unerträglichen Hitze. Es war nicht sein erstes Mal gewesen, dass er sich durchgraben musste. Aber es war genauso schlimm, wie im dunklen Wasser zu tauchen. Auch dort gab es die Gefahr zu ersticken und die Orientierung zu verlieren. Eigentlich fand er es noch schlimmer, denn Erde war aufgrund der enthaltenen Metalle und unterschiedlichen Partikeln wiederständiger. Dafür gab es hier keine Raubfische, auf die er auch noch achten musste. Vegeta hatte sich blind durchgraben müssen, die Augen verschlossen. Dabei hochkonzentriert, nicht in Panik zu verfallen und automatisch nach Luft zu schnappen. Dreck verstopfte seiner Nase, beraubte ihm einen weiteren Sinn und reizte ihn kontinuierlich. Aber er durfte nicht husten, sonst würde er ersticken. Sein einziger Orientierungspunkt war Rikooms starke Aura gewesen und markierte damit den Ort, wo er NICHT hinsollte. Der Hüne hätte ihn sofort beim ersten Anzeichen eines Erdhügels abgeschossen. Nicht zu vergessen, die fünf schweren Ozaru-Leichen, unter denen er auch nicht landen wollte. Vegeta hatte sich daher von Kampfort entfernt, darauf bedacht, unauffällig an die Oberfläche zu gelangen. Er konnte zwar minutenlang die Luft anhalten, aber das gelang ihm besser im Wasser und nicht, wenn er es einen Maulwurf gleichtat. Beim Graben wandte er nur Muskelkraft an, die Aura gelöscht, um Rikooms Scouter zu überlisten. In sicherer Entfernung war er vorsichtig rausgekommen, trotz Drang nach frischer Luft, welche ihm befahl, sofort aufzutauchen. Er musste sich beherrschen, um leise den Dreck aus Nase und Kehle auszuhusten und konnte es kaum erwarten, ein Bad zu nehmen. Besonders seine Kehle fühlte sich trocken an. Doch noch half ihm die Erdkruste an seinem Körper sich zu tarnen. Nur der Kopf an der Luft hatte er darauf gewartet, wie Rikoom sich entfernte. Das war das Zeichen, dass jener an Vegetas Tod glaubte. Vegeta hatte ihn nicht angegriffen, sondern ziehen lassen. Er wusste, dass er in diesem Zustand keine Chance mehr hatte. Erst als er Rikooms Aura in weiter Entfernung spürte, war Vegeta aus dem Erdloch rausgeklettert. Mit zischendem Atem hatte er um Beherrschung gerungen, während er sich grob die Erde aus Haare und Kleidung klopfte. Als er die Vögel bemerkte, die in Richtung Leichenfeld flogen, hatte er anlässlich seines leeren Magens die Entscheidung gefällt, noch mal dorthin zu gehen. Rikoom wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurückkehren, ebenso kein anderer seiner Kumpanen. Sie glaubten an ihre Unbesiegbarkeit und dass es damit keine Überlebenden gab. Nun saß Vegeta auf der Leiche seines Kameraden und nutzte diese, um Beute anzulocken…es war makaber, aber er musste Energie sparen. So konnte er leicht Vögel abschießen und ihr Fleisch essen, ohne selbst aufwendig zu jagen. Während er ins verkohlte Fleisch biss, nutzte er die Ruhe, um den vergangenen Kampf zu rekapitulieren. Nur so konnte er sich verbessern und beim nächsten Mal mit besserer Strategie siegen. So ärgerlich die Situation war, so hatte dieser Kampf ihm mehr Einblick in Rikooms Fähigkeiten geschenkt: er konnte den Feind besser einschätzen. Wenigstens das konnte er als heutigen Gewinn herausziehen, sowie eine leichte Erhöhung seines Powerlevels durch die Zenkai-Fähigkeit. Das Ergebnis seiner Analyse war, das er nicht nur aufgrund des Unterschieds im Powerlevel verloren hatte. Nein, der wahre Grund war, dass Rikoom ihn zu schnell entdeckt hatte und die Ursache war die Warnung des Scouters gewesen. Der Scouter hätte aber nicht so früh reagiert, wenn Vegeta seine Energie besser hätte verstecken können. Aber um genug Energie zu bilden, um einen Kraftprotz wie Rikoom zu töten, war das nötig gewesen. Kurz gesagt, seine Ladezeit für den Angriff war zu lang und auffällig gewesen. Wäre er schneller gewesen…Vegetas Kiefer verhärtete sich bei den Gedanken an die verpasste Gelegenheit. Frustriert biss er so heftig zu, dass die hohlen Knochen seiner Beute knackten. Da sein Körper im Moment so viele Nährstoffe wie nötig brauchte, kaute er gründlich und schluckte die Kalziumstücke runter. Er füllte seinen Magen auf, bis ihm die eintönige Mahlzeit nicht mehr schmeckte. Er verspürte stattdessen Durst, hatte aber natürlich nichts dabei. Aber er wusste, wo es eine kleine Quelle in der Nähe gab. Nun hatte er auch genug Kraft, um dorthin zu gelangen. Die Wasserquelle war eine der Gründe gewesen, warum er sich in dieser Gegend versteckte. Vorausschauend wie er war, hatte er dort auch seine Vorräte und Verbandszeug versteckt. Er würde sich dort bandagieren, erholen und dann… Noch mal gegen Rikoom antreten? Vegeta biss sich nervös auf die Lippe bei dem Gedanken. Im Moment fühlte er sich noch nicht bereit dazu, er musste sich erholen. Aber selbst dann…würde es ausreichen? Einen weiteren Fehler konnte er sich nicht erlauben. Rikoom würde beim nächsten Mal sichergehen, dass sein Gegner tot war und sich nicht mehr auf gefälschte Scouter-Werte verlassen. Vegeta fand, dass es schlauer war, sein Powerlevel noch weiter zu erhöhen, um genug Kraft gegen Rikoom zu haben. Das bedeutete, er brauchte ein leichteres Opfer und das brachte ihm auf die Idee, das schwächste Mitglied der Ginyu-Truppe als nächstes anzugreifen. Ja, derjenige wäre Vegetas nächstes Opfer. Vegeta erhob sich entschlossen und sah auf die Leichen seiner Kameraden. So wie Rikoom die Saiyajins behandelt hatte, so würde er es mit Rikooms Kameraden tun: er würde jenen umbringen und seine Leiche offen liegen lassen. Damit würde er Rikoom anlocken und während er die Fassung verlor, hätte Vegeta eine Erfolgsaussicht. „Bald werden sich die Aasfresser an euren Überresten laben“ schwor Vegeta Rache an die Ginyu-Force. Er erhob sich in die Luft; plante, in sein Versteck zu fliegen anstatt zu Laufen. Ein letzter Blick nach unten…die Namen der Toten verankerte er in sein Gedächtnis. Es juckte in seinen Fingern, die Leichen zu verbrennen. Er wusste, die Aasfresser würden in seiner Abwesenheit wieder kommen und die Leichen schänden. Aber wenn er das tat, könnte es der Ginyu-Force zeigen, dass er überlebt hatte. Um sie zu täuschen, musste er davon ablassen. Er drehte sich um und flog lautlos fort. Frust und Groll brannten in seinem Bauch, während sein Gesicht eine versteinerte Maske war. Zwei Tage später… Auf dem Planet Namek passierte etwas Ungewöhnliches. Die Bewohner dieses Planeten versammelten sich an einem Ort. Es kam selten vor, dass die Namekianer ihr Dorf verließen und wenn, dann nur in kleinen Gruppen. Aber in den letzten Tagen hatten alle, Jung und Alt, sich auf den Weg gemacht, zu einem bestimmten Dorf, dessen Vorsteher der Älteste Kami war. Die Namekianer spürten, dass etwas Großes, Einzigartiges vor sich ging: Dunkelheit und Licht, Gut und Böse bauten sich zu einer Schlacht auf und ihre Auswirkungen waren bis zu diesem Planeten am Rande der Galaxie zu spüren. Während die meisten Namekianer, von einer inneren Unruhe erfüllt, sich auf den umliegenden Feldern beschäftigten, war ein kleiner Kreis an Auserwählten in Kamis Haus eingeladen. Piccolo gehörte dazu, aber die Anwesenheit aller fünf Ältesten war auf Dauer bedrückend: zu viel alter MUFF! Er hielt es nicht mehr aus und verließ das Haus. Kaum ausgetreten, sahen die wartenden Namekianer neugierig auf. „Und? Wie sieht es aus?“ fragte einer vorsichtig. Piccolo brummte missgestimmt. Das war Antwort genug. Betroffen senkten die Anwesenden den Kopf und wagten nicht weiter zu fragen, bis auf eine Ausnahme. Ein sehr junger, kleiner Namekianer, für ihren Stand noch ein Kind, lief aufgeregt auf Piccolo zu. „Piccolo, was geht darin vor sich?“ fragte er wissbegierig. „Es ist besser, wenn du es nicht weißt, Dende“ wiegelte Piccolo ab und marschierte an ihm vorbei. Aber Dende war hartnäckig und gab sich damit nicht zufrieden. Er zog an Piccolos Umhang. „Was ist mit den Saiyajins? Bringen sie bald die Dragon Balls?“ fragte er. Dende ärgerte sich immer noch, dass er den Besuch der Saiyajins in seinem Dorf verpasst hatte, weil er mit einem älteren und jüngeren Bruder unterwegs gewesen war, um Setzlinge zu pflanzen. Als sie zurückkamen, wurden sie von der Neuigkeit überrascht, dass in ihrer Abwesenheit zwei Fremde die Prüfung für den Dragon Ball bestanden und ihn mitgenommen hatten. Als Dende dann noch erfuhr, dass eine blauhaarige Saiyajin dabei gewesen war, hatte er sich an die freundliche Frau vor einigen Jahren erinnert, die ihm bei seinem Besuch auf Planet Altharwa geholfen hatte. Zu gerne hätte er sie wiedergesehen und sich bei ihr bedankt. Aus diesem Grund hatte er fleißig die allgemeine Sprache dieser Galaxie gelernt, da er damals nur Namekianisch beherrschte. Nun hoffte er auf ihr baldiges Erscheinen, auch, weil es bedeuten würde, alle sieben Dragon Balls und damit den heiligen Drachen sehen zu können. Momentan vertrieb er sich die Wartezeit und spielte mit seinen Brüdern im gleichen Alter, aber er war unkonzentriert. Ständig schaute er in den Himmel, so wie viele andere, die Ausschau nach den Saiyajins hielten. Aber neben der Vorfreude und Aufregung waren auch negativen Energie wie Furcht und Sorge zu spüren. Diese kamen aus dem Haus in der Mitte des Dorfers: dort, wo sich die Ältesten und die besten Krieger versammelten. Niemand wusste, was sie dort besprachen. Dendes Neugier wollte befriedigt werden, also hängte er sich an Piccolo. Jener aber dachte nicht daran, sich von einem Hosenscheißer Befehle erteilen zu lassen und marschierte unbeeindruckt weiter, ungeachtet des kleinen Wichtes, der sich an seinem Umhang mitziehen ließ. Piccolo war frustriert und er wollte diesen Frust nicht an den unschuldigen Kleinen auslassen. Das wäre nicht fair. Die wahren Schuldigen waren im Haus des Dorfvorstehers versammelt. Er verachtete die Feigheit und die Heimlichtuerei seines Vaters und der anderen Ältesten. Denn sie wussten ganz genau, dass die Saiyajins keinen Erfolg haben würden! Selbst wenn diese es durch pures Glück geschafft hatten, den geheimen Aufenthaltsort des Oberältesten zu finden, so könnten sie doch niemals die letzte verschollene Kugel entdecken. Aber die übrigen Namekianer, welche wie einst Piccolo nichts darüber wussten, hatten die Hoffnung, dass endlich das Wunder geschah. Dass es endlich ein Auserwählter schaffte, alle sieben Kugeln zu bringen und der heilige Drache beschworen werden konnte. Die Hoffnung, dass Namek wieder aufleben würde. Während diese also auf die Ankunft der Saiyajins sinnlos warteten, was taten die Ältesten? Was ging im Haus, verborgen vor den anderen, vor sich, was Piccolo dem unschuldigen Dende nicht erzählen wollte? Die Namekianer besaßen vor 1000 Jahren eine hochzivilisierte Kultur mit einer Technologie, welche heute vergessen war. Die meisten Überreste befanden sich natürlich auf dem Heimatplaneten Namek, so wie die Raumschiffe, mit denen die Delegationen ab und zu noch reisten. Aber es gab auch Überbleibsel auf fremden Planeten, wo einst Namekianer Kolonien gegründet hatte. Diese wurden heutzutage aufgrund der unbekannten Struktur und Technik übersehen. Keiner konnte sich vorstellen, was diese fossilen Gegenstände bewerkstelligen konnten. Sie ähnelten oft versteinerten Muscheln und standen deaktiviert und moosbewachsen in der Natur. Oder galten als Überbleibsel ausgestorbener Kulturen und lagen verstaubt in den Archiven einigen Museen. Eines dieser Werkzeuge war im Haus von Kami aktiviert worden. Im runden Raum schwebte an der Decke eine große Leuchtkugel, gebildet durch eine opalfarbene Perle, welche in einem Ständer auf dem Boden stand. Diese wurde sonst für die Kommunikation zwischen den Ältesten genutzt. Sie konnte aber auch Bilder und Geräusche empfangen, welche von alten Satelliten gesendet wurden. Einer dieser Satelliten, die seit Jahrzehnten unauffällig durch diese Galaxie schwebten, war aktiviert und nach Meat gesendet worden. Die unbekannte Technologie machte es möglich, dass sie nicht von anderen Radaren registriert wurde. Damit erhielten die Ältesten sofort und direkt die Information, was auf Meat vor sich ging. Sie hatten sich zu dieser Tat entschlossen, weil es das Einzige war, was sie aktiv tun konnten. Der sonstige Informationsfluss war durch Freezers Raumschiffe zerstört worden und damit jeglicher Kontakt zur Allianz. Was sonst konnten sie tun, als wenigstens für Bulma und Kakarott die Lage ihrer Leute zu beobachten. Sie wollten es bestimmt wissen; es beeinflusste schließlich ihre zukünftigen Wünsche. Vorausgesetzt, sie schafften es, alle sieben Kugeln zu finden. Aber sie hatten ja auch das Versteck des Oberältesten gefunden, auf dessen Befehl sich alle Namekianer in diesem Dorf versammelten. Das Geringste, was sie tun konnten, als neutrale Beobachter, war also Zeuge des Mutes der Saiyajins zu sein. Ohne zu pausieren, beobachteten sie unermüdlich die verschiedenen Szenen, in denen die Saiyajins Widerstand leisteten. Oh, und wie waren sie mutig! Andere wären längst ängstlich geflohen, doch sie hielten stand. Aber ihre Zahl nahm Stunde um Stunde ab. Piccolo und die anderen Zuschauer sahen hilflos dabei zu, wie die Saiyajins von nur fünf Freezer-Soldaten abgeschlachtet wurden. Ihre Brutalität und Bosheit ließen die pazifistischen Namekianer zittern. Das waren die Gefolgsleute, welche fanatisch Freezer folgten. Was sagte das über ihn aus? Was sollten die Namekianer tun, wenn so jemand mal auf ihren Planeten landen würde? Die Ältesten sahen sich nur besorgt an, ohne eine Lösung zu bieten. So tief, wie sie ihre Köpfe einzogen, könnten sie mit Schildkröten verwandt sein. Piccolo konnte es nicht mehr mit ansehen und hatte aus diesem Grund das Haus verlassen. Es war nicht die Gewalt an sich, sondern die Hilflosigkeit dagegen, die ihn ankotzte. War das alles, was die Namekianer in diesem Moment tun konnten? Warten, Zittern, Beobachten?! Die einstigen berühmten Krieger waren alt, schwach und degeneriert geworden. Piccolo ballte frustriert die Fäuste und marschierte an den Dorfrand, Dendes Quengelei ausblendend. Aber der kleine Namekianer wollte nicht ignoriert werden und wurde lauter, bis es in Piccolos Ohren schmerzhaft zuckte. „Verdammt, Dende!“ fluchte der ältere Namekianer und hielt sich kurz die Ohren zu, bevor er sich streng zum Kleinen runterbeugte. „Hör auf damit. Ich sag es dir nicht. Du bist zu jung dafür.“ „Aber…aber…“ Dende schmollte, suchte hastig nach der richtigen Überzeugung, fand aber nichts. „Sei lieber dankbar“ knurrte Piccolo „dieses Wissen würde dir nicht guttun. Spiel lieber mit deinen Geschwistern. So viele auf einmal wirst du vermutlich nie wieder sehen.“ Er scheuchte ihn mit einer Hand fort, während er mit der anderen seinen Umhang aus Dendes Händen zog. Dende schnappte nach Luft, als plante er Widerworte zu geben, aber Piccolo war schneller. „Wenn du die Wahl hast, dumm, aber glücklich anstatt wissend und deshalb wahnsinnig zu werden…wähl das Erste“ gab er ihm den Rat. Dende schloss den Mund. Er spielte unsicher mit seinen Händen, aber er spürte, dass Piccolo es nur gut mit ihm meinte. Darum hatte er auch keine Angst vor dem Älteren, obwohl Piccolo einen schlechten Ruf genoss. Aber der großgewachsene Namekianer würde niemals seine Hand gegen einen Schwächeren erheben, das ging gegen seinen Stolz. Aus diesem Grund fürchteten sich die Jüngeren nicht vor Piccolo, im Gegenteil. Der Einzelgänger war geheimnisvoll, was für neugierige Kinder besonders ansprechend war. Er spielte mit ihnen zwar nicht so, wie es die anderen älteren Brüder taten, aber im Notfall war er für einen da. Piccolo würde es niemals laut zugeben, aber gegenüber Kindern war er nachsichtiger. „Aber ich möchte ihr helfen“ sagte Dende leise und senkte unsicher den Kopf. Piccolo verstand nun Dendes Drängen. Er seufzte und tätschelte kurz tröstend den kahlen Kopf des Jüngeren. „Das verstehe ich nur zu gut“ brummte er, der sich wegen seiner eigenen Untätigkeit selber ärgerte. „Aber leider haben wir keine andere Wahl, als zu warten. Die verdammten Alten haben zu lange gebraucht, um eine Entscheidung zu fällen.“ Piccolo stoppte, bevor er zu viel vor dem Jüngeren fluchte. Er wollte keinen schlechten Einfluss auf ihn haben. „Hör zu, Dende“ fuhr er in beruhigenden Ton fort. „Du bist ein Kind. Lass diese Sache die Erwachsenen regeln, einverstanden? So wie ich die Alten kenne, werden sie sich schon einen Notfallplan ausdenken. Das wird einer der Gründe sein, warum wir uns alle hier versammeln.“ Dende nickte eingeschüchtert. Noch nicht ganz überzeugt, aber welche Wahl hatte er schon. „Geht du gleich wieder rein?“ fragte er und schaute dabei bedeutsam auf Kamis Haus. „Ja“ knurrte Piccolo. „Ich verstehe den Grund, warum wir uns das ansehen müssen, auch wenn es kein schöner Anblick ist. Aber die Saiyajins kämpfen auch für uns. Ich...brauchte bloß eine Pause“ fügte er leise hinzu. Dende, der verstand, wie schlimm diese Bilder waren, dass es sogar Piccolo mit seiner Selbstbeherrschung nicht mehr hinnehmen konnte, sah ihn mitleidig an. Piccolo sah den Blick und setzte eine harte Mimik auf. „Hmpf, bild dir nichts drauf ein. Ich hab kein Mitleid mit den Saiyajins. Sie erleben gerade was, was sie auch anderen Rassen angetan haben. Aber ihr Versagen wird unsere Welt maßgeblich beeinflussen“ spielte er den harten Kerl ohne Mitleid. „Tse, wie lange brauchen Kakarott und Bulma, bis sie einsehen, dass sie den siebten Ball nicht finden? Dieses ständige Hoffen und Bangen geht mir auf die Nerven“ zischte er weiter und sah demonstrativ in den Himmel, als ob die beiden Saiyajins dort auftauchen würde. Weder er noch die anderen Namekianer wussten, dass Kakarott sich auf den Weg gemacht hatte, um seinem Volk in der Schlacht beizustehen. Wüsste Piccolo, dass nur die schwache Bulma den letzten Dragon Ball am Suchen war, so wäre auch das letzte bisschen Vertrauen in die Saiyajins flöten gegangen. Denn was könnte seiner Meinung nach eine einzelne Person mit schwachem Powerlevel schon bewerkstelligen? „So, los geht’s!“ kommandierte sich Bulma laut selbst, während sie auf das Unterwassergefährt schaute, welches sie innerhalb von zwei Tagen aus anderen Maschinen aufgebaut hatte. Ruhig schaukelte es im Wasser und wartete auf seine Kommandantin, die es prüfend vom Ufer anstarrte. Anstatt ihren Arbeitsoverall trug sie nun wieder ihre gepolsterte, goldener Weste, einem Rock aus ähnlichem Material und darunter schwarze, elastische Leggings und langärmeliges Shirt für die Bewegungsfreiheit. Sie sprang auf, stieg durch die Luke hinein und steuerte das U-Boot, welches einst ein Gleiter gewesen war, unter die Wasseroberfläche. Mit klopfenden Herzen kontrollierte sie übervorsichtig alle Anzeigen. Aber alles blieb dicht, kein Wasser kam ins Innere. Sauerstoffzufuhr funktionierte. Die Außenlampen gingen wie geplant an und beleuchteten die dunkle Ebene. Kleine Fische, Seegras und Felsen wurden sichtbar. „Sehr gut, die erste Aufgabe ist bestanden. Das Ding taucht wie geplant“ sprach Bulma erleichtert und schaute nun auf ihr Steuer herunter. „So, wie war das? Links Torpedo, rechts das Unterwassergewehr.“ Probeweise drückte sie den Schalter, woraufhin sich das Außengewehr auf ihren Befehl hin justierte. „Prima, funktioniert auch. Alles klar, jetzt geht‘s auf zur Suche“ murmelte Bulma, zufrieden mit ihrer Arbeit. Sie schaltete das eingebaute Radar neben sich an, umgerüstet, damit es die Dragon Ball-Wellen empfing. Im Gegensatz zum handlichen Prototyp konnte sie sich die Position dreidimensional anzeigen lassen. Dadurch erfuhr sie den genauen Kurs: sie musste tiefer tauchen. Je mehr sie sich der Position der letzten Kugel näherte, desto heftiger schlug ihr Herz vor Vorfreude. „Bald“ flüsterte sie „ich bin so nah dran. Freunde, haltet durch“ betete sie leise. Zur gleichen Zeit auf Planet Meat kämpften Bardock und Radditz Seite an Seite gegen ein Ginyu-Mitglied. Sie hatten sich verbündet, um die Chance zu ergreifen, den Schwächsten der Ginyu-Force zu töten, ein froschähnliches Wesen mit niedrigem Powerlevel, dafür mysteriösen Fähigkeiten. Immer, wenn sie dachten, sie hätten diesen Guldo erreicht, war er plötzlich verschwunden. Er wich ihnen aus, aber dafür schaffte er es auch nicht, sie zu erwischen. Wie verschwand er immer so spurlos? „Das hat nichts mit hoher Geschwindigkeit zu tun“ durchschaute Bardock, den keuchenden Gegner genau beobachtend, der absolut nicht den Körperbau eines trainierten Kämpfers besaß. „Vielleicht Teleportation?“ „Also irgendeine Psychic-Kraft?“ mutmaßte Radditz. „Äh, was?! Nein, nein, ich bin bloß besonders schnell, hahaha“ lachte Guldo ertappt auf, während er eilig abwinkte. Das Vater-Sohn-Gespann roch die Nervosität des Froschlings. Beide warfen sich einen verschwörerischen Seitenblick zu. Ohne ein Wort der Absprache, dank jahrelangem Training sich wortlos verstehend, sprangen beide in entgegengesetzter Richtung auf Guldo zu. Welche Kraft er auch immer hatte, er würde sich nur auf einen Gegner konzentrieren können. Der andere könnte ihn dafür genau bei der Attacke beobachten und vielleicht sogar angreifen. Guldo, dessen vier Augen kaum der Geschwindigkeit dieser Saiyajins folgen konnten, hielt sofort die Luft an. Ab diesen Moment wurde die Zeit gestoppt. Alles hielt inne, kein Laut war mehr zu hören, die Farben verblassten. Nur er war noch in der Lage sich zu bewegen. Erschrocken sah er, wie der Saiyajin mit der Narbe auf der Wange schon einen halben Meter an ihm dran war, die Faust zur Attacke erhoben. //Hah, warum sind die beiden nur so schnell? // dachte sich Guldo panisch und machte sich eilig von dannen. Hinter einem hohen Felsen verstecke er sich. Gerade noch rechtzeitig, denn er brauchte dringend Luft. Weil seine kleinen Lungen aber nicht viel speichern konnte, schaffte er es nie, eine größere Distanz zu seinen Gegnern zu bilden. Die beiden Saiyajins hetzten ihn so sehr, dass er immer weniger Sauerstoff zur Verfügung hatte. //Dabei hatte ich gerade so viel Glück. Drei Saiyajins konnte ich überrumpeln und umbringen. Aber dann mussten diese beiden ja kommen. // dachte er sich verärgert. Würde nur einer der beiden es schaffen, ihn zu schnappen, wäre er erledigt. Ihre Powerlevel waren weit höher als sein eigenes. //Ich verstecke mich hier erst mal, um mich zu erholen// plante er. Aber er wusste, dass die Erfolgsaussichten nicht gut für ihn standen. Er war besser gegen einzelne Gegner, die er überrumpeln konnte. Er setzte sein Köpfchen ein, anstatt seine mickrigen Muskeln. Genau, diese Situation rief nach jemanden wie Rikoom! Guldo konnte wegen der Physiognomie seines Kopfes keinen Scouter tragen und trug ihn stattdessen in seiner Tasche. Er brauchte ihn vor allem als Kommunikator. So nahm er ihn heraus und tippte einen Hilferuf ein. Somit müsste er nur noch durchhalten, bis einer seiner Kameraden kam. Aber je nachdem, wie sie beschäftigt waren, konnte das etwas dauern. //Ich bleib besser hier in Deckung. Die Saiyajins tragen keinen Scouter, damit sollten sie mich nicht hier finden…// „Dahinter ist er“ rief der ältere Saiyajin laut und unterbrach Guldos Gedanken. Der Froschling konnte gerade noch zur Seite springen, bevor er mit dem schützenden Felsen beinahe in die Luft flog. So war es nur sein Scouter, welcher in Einzelteile zerfiel. „Wie haben die mich so schnell gefunden?“ ärgerte sich Guldo verängstigt, während er sich eilig aufrappelte und weiterlief. „Jetzt gibt es Froschschenkel!“ rief Radditz siegesgewiss. Er und Bardock hatten Guldo fast erreicht, der wiederrum aus Panik Probleme mit dem Atmen bekam. In dem Zustand konnte er die Luft nicht anhalten. Also wich er auf eine andere Technik aus, obwohl sie kraftzehrend war. „Lähmung“ schrie er auf, die Hände erhoben, mit spitz zulaufenden Fingern, während er beide Gegner konzentriert anstarrte. Radditz und Bardock wurden mitten im Flug aufgehalten. Sie waren in einem Kraftfeld gefangen. „Was…was…ist…das?“ knurrte Bardock, der sogar Mühe hatte, seinen Kiefer und Zunge zu bewegen. Radditz bemühte sich, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen. Aber es fühlte sich schlimmer an, als wenn jemand seinen Schweif packte. Nicht ein Finger wollte seinem Willen gehorchen. Er hing hilflos in der Luft. Beide Saiyajins warfen dem Verursacher böse Blicke zu, das einzige, wozu sie noch in der Lage waren, neben Atmen und Denken. Bardock ärgerte sich besonders, dass seine Gabe ihn nicht gewarnt hatte. Lag es daran, weil es auch eine psychische Kraft war und diese ebenfalls von Guldo gestoppt wurde? Egal, wie sehr er sich anstrengte, er konnte keine Vision bilden, die ihm eine Lösung aus dem Dilemma zeigen würde. Guldo lachte laut hämisch auf, auch wenn ihm die Paralyse viel Kraft kostete. Aber wenn er dafür diese beiden starken Saiyajins erledigte, bevor Rikoom hier erschien…der Hüne würde Augen machen. Sogar Captain Ginyu wäre beeindruckt. „Jetzt hab ich euch, jetzt hab ich euch“ rief er schadenfroh aus. „Tse, und was willst du jetzt machen? “ fragte Bardock, bissig grinsend. Immerhin hatte Guldo ein viel zu schwaches Powerlevel, um ihnen gefährlich zu werden. „Willst du uns mit deinen kleinen Fäusten zu Tode streicheln“ provozierte er Guldo weiter. Radditz lachte hämisch. Guldo verzog beleidigt die Stirn. „Ich zeig euch, was ich jetzt mache...HAAAA!“ er schrie auf, während er sich konzentrierte. Der benachbarte Felsen zerbrach und es bildete sich ein Wirbel aus schwebenden Steinchen, die Guldo mittels Gedankenkraft auf die beiden gelähmten Saiyajins zufliegen ließ. Diese kniffen die Augen zusammen und ließen den Steinschauer über sich ergehen. Sie erlitten Kratzer, aber keine tieferen Wunden, weshalb sie notgedrungen die Angriffswelle ertrugen, bis Guldo keine Kraft mehr hatte. Als der Sturm endete, öffneten Radditz und Bardock wieder ihre Augen und starrten hochmütig auf Guldo herab. „War das alles?“ knurrte Bardock. Guldo wich unwillkürlich bei dieser fiesen Visage verängstigt einen Schritt zurück. An den Kerl wollte er sich nicht nähern. Er gab sofort seinen Plan auf, diesen Saiyajin mit seinen Fäusten zu attackieren. Immerhin konnte jener trotz Lähmung seinen Mund bewegen: Vermutlich würde er Guldos Fäuste abbeißen, sobald der Froschling in Kiefer-Nähe kam. //Halt, was mache ich?// ärgerte er sich //Die beiden sind in MEINER Hand! Ich hab die Kontrolle. Hm, ich muss nach einen Weg suchen, sie stärker zu verletzen…wie kann ich die beiden töten?// Guldo beruhigte sich und fing an zu lächeln, als er eine Idee erhielt. Während er die Paralyse mit seiner rechten Hand kontrollierte, zeigte er mit der linken Hand auf einen benachbarten Baum. Auf seinen gedanklichen Befehl fing der Baum an zu schweben, wurde entwurzelt und verlor seine Äste. Zwei scharfe Schnitte, mit Gedankenkraft ausgeführt und die Baumkrone wurde abgerissen. Aus dem Baumstamm wurde ein spitzer Pfahl. Guldo ließ ihn etwas weiter höher steigen, die Spitze so ausgerichtet, dass sie beide Saiyajins treffen würde. „Saiyajins am Spieß! Affen-Kebab“ beleidigte er sie triumphierend. „Na, werdet ihr DAS überleben?“ Bardock und Radditz sahen den drohenden Pfahl zähneknirschend an. Beide Saiyajins waren stolz auf ihre trainierten Körper, aber sie waren nicht unsterblich. Und gerade in diesem Augenblick, wo sie keine Kontrolle über ihre Muskeln hatte, sie nicht mal anspannen konnten, nicht mal ihr Ki nutzen konnten…kurz gesagt, das Ding könnte ihnen gefährlich werden. Mit neuer Dringlichkeit versuchten sich Radditz und Bardock aus der Lähmung zu befreien. Die Zähne gefletscht, die Augen aufgerissen, drückten und zehrten sie gegen die unsichtbaren Fesseln. Aber sie schafften es nicht aus dem Kraftfeld. „Scheiße“ fluchte Bardock leise, der nicht mehr weiterwusste. Er schielte zu Radditz. „Radditz, du bist ein toller Kämpfer“ lobte er plötzlich und unerwartet seinen ältesten Sohn. „Nicht nur wegen deinem hohen Powerlevel. Ich bewundere besonders deinen Intellekt. Das macht es sehr viel einfacher, dich an meiner Seite zu haben.“ „Huh?“ Radditz sah seinem Vater überrascht an. Was waren denn das für lobende Worte? „Ich habe mir in deiner Jugend Sorgen gemacht, wegen deinem Ehrgeiz und Eigensinn. Deine Idee, Vegetas Gefolgsmann zu werden, hat mich, gelinde gesagt, sehr verwundert. Ich war mir sicher, dass du es nicht überleben würdest“ sprach Bardock zögernd weiter. „Aber du hast mir das Gegenteil bewiesen. Du hast gezeigt, dass du auf dich aufpassen kannst. Dann die Sache mit Bulma damals…dass du sie an Vegeta verraten hast…da war ich kurz dran, dir den Hals dafür umzudrehen, scheiß auf die Blutsverwandtschaft“ Bardock musste an der Erinnerung erzürnt knurren. „Dennoch…“ gab er widerwillig zu und fuhr stockend fort „war es für Bulma das Beste. Sie wäre niemals im Wald glücklich geworden. Ich war zu besorgt wegen ihr…du hattest Recht…du bist ein toller Mann geworden, mit gutem Urteilsvermögen. Ich bin stolz auf dich, mein Sohn. Es war eine Ehre, an deiner Seite zu kämpfen.“ „Äh, was wird das hier?“ fragte Guldo laut aus, was Radditz dachte. Aber dann begriff der jüngere Saiyajin. „Ich meine, das ist sehr ergreifend, wirklich…“ sprach der Froschling ein wenig gerührt weiter angesichts dieser wundervollen Vater-Sohn-Bindung, wurde aber von einem lauten „WILLST DU MICH VERARSCHEN?!“ unterbrochen. Radditz war so wütend geworden, dass er die Paralyse von seinem Kopf lösen und nun entgeistert seinen Vater anschnauzen konnte. „JETZT“ fuhr er laut fort „JETZT KOMMST DU AUF DIE GLORREICHE IDEE, MICH ALS KRIEGER UND MANN ANZUERKENNEN?! NUR DESHALB, WEIL WIR BEIDE STERBEN WERDEN!?“ „Na, warum sonst sollte ich so gefühlsduselig werden“ brummte Bardock. Wäre er dazu in der Lage, würde er nonchalant mit den Schultern zucken. „NIE EIN GUTES WORT! STÄNDIG NUR SPOTT. ABER WENN MAL NIEMAND ANWESEND IST, DANN KOMMT LOB?!“ brüllte Radditz ihn vorwurfsvoll an. „Oh, das ist in der Tat nicht sehr nett“ pflichtete ihn Guldo mitfühlend bei. „Unser Käpt’n lobt uns immer wenn wir…“ „SCHNAUZE!“ unterbrachen ihn Bardock und Radditz gleichzeitig. „Wenn du denkst“ fuhr Radditz, nun in gedämpfter Lautstärke vor „dass ich jetzt hier dir mein Herz ausschütte, nur weil wir beide sterben...“ „Ha, als ob mich das interessiert“ unterbrach ihn Bardock spöttisch. „Ich weiß doch sowieso, dass ich dein Vorbild bin.“ „DU?!“ rief Radditz empört aus. „Vielleicht in meiner Kindheit, aber dann hatte ich es mit starken Kriegern wie Vegeta und Nappa zu tun und...“ „Nappa? Du willst nicht wirklich Nappa mir als Vorbild vorziehen?“ fragte Bardock irritiert. „Er hat sich in meiner Jugend um mich gekümmert. Er hat mich aufgeklärt, mich trainiert…“ „Wie hätte ich das auch machen sollen, wenn du jahrelang auf Mission bist? Das war DEINE Entscheidung gewesen. Du hast dich nie gemeldet“ entgegnete Bardock. „Und nur weil Nappa es dir erlaubt hat, zu saufen und dich ins Freudenhaus einlädt, ist er jetzt dein Held? Na, wenn das deine Mutter erfährt.“ „Na, da kann ich froh sein, dass wir beide heute sterben werden“ war Radditz schnippische Antwort. „Da ist man mal einmal nett zu einem“ knurrte Bardock „und dann diese Undankbarkeit!“ „Ja, weil man sich mit „Einmal-Nettigkeit“ nicht mal den Hintern abwischen kann, ganz besonders, wenn es dir nur rausrutscht, weil es eh keine Zeugen gibt und wir beide gleich verrecken“ fauchte Radditz. „Ähm, ich bin hier“ meldete sich Guldo zu Wort. „Ich höre jedes Wo…“ „KLAPPE!“ wurde er wieder von beiden so heftig angeschnauzt, dass Guldo erschrocken zusammenzuckte. Er kniff verärgert die Augen zusammen. So ein Benehmen ließ er nicht durchgehen. „Jetzt reicht es! Zeit zu sterben“ rief er ihnen theatralisch zu. „Ihr könnt beide in der Hölle in Therapie gehen und eure Familienprobleme dort besprechen.“ Guldo, für den die Paralyse- Technik sehr anstrengend war, spürte den Widerstand, welche die Saiyajins leisteten und musste sich stark konzentrieren. Der Schweiß floss seiner schuppigen, grüne Haut entlang. Er musste sich beeilen, bevor sich die beiden befreien konnten. Er ließ den Pfeil so hochschweben, wie er konnte, um die nötige, tödliche Geschwindigkeit zu erreichen. Ein letztes Mal genoss er die Panik in den Augen der Saiyajins, die nach der Waffe schielten. „Jetzt können euch eure starken Körper nicht mehr schützen, was?! Nun seid ihr nicht mehr so vorlaut“ rief er laut aus, diesen Moment der Übermacht genießend. Lachend warf er den tödlichen Pfahl ab. Währenddessen auf Namek, wo Bulma ihr Unterseeboot in die Tiefe der namekianischen See steuerte. Mittlerweile hatte sie sich dem angezeigten Punkt auf dem Radar fast genähert und musste nur noch einen riesigen Felsen umrunden, der ihr im Weg stand. Bislang war die Unterwasserwelt überraschend friedlich. Hier unten war das Wasser sauber als an der Oberfläche, wo es wegen der vielen Algenpest eher grün aussah. Sie konnte Fische erkennen, Quallen, einen kahl bewachsenen Meeresgrund und da…Bulma schrie erschrocken auf und drückte auf die Bremse, als vor ihr ein dunkler Umriss erschien und ihr den Weg versperrte. Für einen Fisch war es zu groß. Sie erhöhte die Lichtstärke ihrer Außenlampe, um mehr zu erkennen. Es offenbarte sich vor ihr ein meterlanges Meereswesen mit langem Schwanz, vier kurzen paddelartigen Flossen und einem länglichen, echsenartigen Maul. Darüber gab es zwei hellblaue Augen mit großen Pupillen, welche Bulma tadelnd ansahen, weil die Saiyajin anscheinend die Vorfahrt missachtet hatte. Die Echse näherte sich neugierig dem Leuchtfischartigen Gefährt und blockierte damit weiterhin Bulmas Weg. „Ich bin nicht dein Fressen und zum Spielen bin ich auch nicht hier!“ Bulma, sich wegen der Absicht dieser Kreatur unsicher, drückte auf einen Knopf am Steuerrad, woraufhin ein kleines Torpedo abgefeuert wurde. Es zischte an der Wasserechse vorbei und explodierte einige Meter weiter wirkungslos. Die entstehende Druckwelle, welche Bulma durch heftiges Schaukeln spürte, sowie der gedämpfte Krach waren für die empfindlichen Sinne der Wasserechse zu viel, woraufhin sie verschreckt das Weite suchte. Bulma konnte ihren Weg fortsetzen und fuhr weiter in die Tiefe, sowohl die Fahrtrichtung wie auch das Rader im Auge behaltend. Radditz schloss die Augen. Er akzeptierte den Tod, aber das musste noch lange nicht heißen, dass er die qualvollen Sekunden bis zum Aufprall erdulden wollte. Nein, der Tod sollte bitte schnell und überraschend eintreten. Bardock dagegen gab nicht auf. Seine Augen waren weit aufgerissen, den annähenden Pfahl anstarrend, während er immer noch verbissen versuchte, sich aus der gedanklichen Klammer zu befreien. Aber Guldo behielt die beiden Saiyajins fest im Blick, damit sie nicht seinen Griffeln entkamen. Dummerweise bemerkte er dabei nicht, wie sich ihm jemand näherte. Zisch…ein scharfer Luftzug war alles, was Guldo plötzlich an seinem Nacken fühlte. Dann drehte sich die Welt um ihn und unten war nun oben und umgekehrt. Beinahe zärtlich berührte das Gras seine Haut und kitzelte ihn. Während er verwundert darüber nachdachte, warum er dies nun fühlte, sah er aus den Augenwinkeln seinen Körper am Boden liegen, mit einer glatten Schnittkante am Hals. Im selben Augenblick spürten plötzlich Radditz und Bardock, wie die Lähmung aufhörte und ihre beiden Körper, die immer noch unter Spannung standen, ruckartig in die Höhe schossen, wodurch sie dem Pfahl um Haaresbreite entkamen. Stattdessen landete er meterweit hinter ihnen, ohne Schaden anzurichten. Radditz riss erleichtert die Augen auf und auch Bardock fühlte sich lebendiger denn je, wo er nur knapp dem Tode entronnen war. Sie sahen nach unten, wo sie ihren Retter am Boden stehen sahen. Guldo sah dagegen zuerst nur verschmutzte Stiefel, welche sich seinem Kopf näherten. Er drehte die Augen, um mehr zu erkennen und erkannte den Saiyajin, welcher über ihm stand. „Das ist doch…König Vegeta?!“ krächzte er entsetzt. „Was fällt dir ein, dich in meinen Kampf einzumischen? Das ist unfair“ beschwerte er sich klagend. „Im Krieg gibt es keine Regeln“ grinste Vegeta boshaft. „und eure Regeln gelten erst recht nicht für mich.“ Sein Erfolg hob Vegetas Stimmung. Endlich mal ein Sieg über ein Ginyu-Mitglied. Auf so eine Gelegenheit hatte er gewartet. Es war sein Vorteil gewesen, dass Guldo nicht nur abgelenkt war, sondern auch keinen Scouter trug. Im Gegensatz zu Rikoom vor zwei Tagen hatte es Vegeta damit geschafft, sich an dem Ginyu-Soldaten anzuschleichen und ihn wie geplant erledigt. „Wow, Vegeta, das war Rettung in letzter Sekunde. Danke“ lobte Radditz und landete neben ihn. „Der Kerl lebt ja noch?“ wunderte sich Bardock mit Blick auf Guldos sprechenden Kopf, ohne dabei ein Wort des Dankes an seinen Retter verlauten zu lassen. „Nicht mehr lange“ plante Vegeta. „Von einem Saiyajin getötet zu werden…“ ächzte Guldo und sah böse starrend den König der Saiyajins an. „Das macht mich echt sauer.“ „Deine Probleme interessieren mich nicht“ war Vegetas Antwort und er feuerte einen Ki-Ball ab, der sofort Guldos Kopf verbrannte. Radditz und Bardock sahen dies mit einem Gefühl der Befriedigung zu, auch wenn es sie etwas störte, das Vegeta ihren Gegner vor der Nase weggeschnappt hatte. In seinem wehrlosen Zustand hätten sie Guldo auch töten können. Vegeta hatte seine Chance nur deswegen erhalten, weil Guldo zu fixiert auf die beiden anderen Saiyajins gewesen waren. Das war auch der Grund, warum Bardock sich nicht bedankte. Nur dank seiner Rolle als Lockvogel hatte Vegeta Erfolg gehabt. Der König sollte sich nichts drauf einbilden, aber sein hämisches Lächeln, als er das Vater-Sohn-Paar betrachtete, sagte etwas anderes. „Ihr seht echt fertig aus und das nach so einem schwachen Gegner“ spottete Vegeta. Mit keinem Wort sprach er Bardocks Rührseligkeit an, welche er noch mitbekommen hatte. Die Scham musste er den beiden jetzt nicht antun, da gab es Wichtigeres. „Der Kerl war schwach, aber er hatte dafür andere Fähigkeiten“ entschuldigte Radditz ihr Versagen. „Telekinese und anscheinend konnte er die Zeit anhalten. Außerdem“ fügte er mit scheelem Blick hinzu „siehst du auch nicht besser aus.“ Dabei deutete er auf Vegetas verdreckte Erscheinung, die Löcher in seiner Hose und den kaputten Panzer. Vegetas Hohn verging ihm, er wurde ernst. „Wo sind eure Einheiten?“ fragte er. Bardock und Radditz zuckten kurz zusammen und sahen betroffen zu Boden. Vegeta erkannte anhand der beschämten Reaktion, dass die beiden die einzigen Überlebenden in diesem Sektor waren. „Scheiße, in nur drei Tagen wurden wir so fertig gemacht?! Von fünf Typen?“ fragte Vegeta vorwurfsvoll. Bardock zuckte mit den Schultern. „Meine Warnung war nicht grundlos. Anderseits ironisch, findest du nicht? Jetzt kannst du unseren Opfern nachfühlen, wenn wir auf deren Planeten gelandet sind und alle platt gemacht haben.“ „Du hörst dich an wie Bulma“ bemerkte Radditz. „Bekommst du Gewissensbisse?“ „Nein“ winkte Bardock müde ab. „Ich fange bloß an, alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.“ „Mit dem sentimentalen Mist kannst du aufhören! Konzentrieren wir uns lieber auf das Hier und Jetzt! Leider…“ knurrte Vegeta mit Seitenblick auf Guldos kopfloser Leiche „war das erst der Anfang. Das Schlimmste kommt noch.“ Damit war den anderen klar, dass immer noch vier Mitglieder des Sonderkommandos am Leben waren und Vegeta bis auf den schwachen Guldo auch keinen Erfolg gehabt hatte. „Mist, dieser Kampf zieht sich hin und nicht zu unseren Gunsten“ stimmte ihm Bardock zu „Die andern werden wir nicht so leicht vernichten können.“ Vegeta grunzte zustimmend, die Arme vor der Brust verschränkt, die Stirn nachdenklich verzogen. Dann, fast widerwillig, fragte er Bardock: „Was ist mit Kakarott? Wann kommt er?“ Bardock schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aber ich denke, er ist schon auf den Weg.“ „Ich hoffe, er kommt bald…“ murmelte Vegeta und sah sich erschrocken um, da er seinen Gedanken aus Versehen laut ausgesprochen hatte. Strafend sah er die beiden an: Vegetas Wunsch sollte niemals bekannt werden. Darüber hatten Bardock und Radditz zu schweigen. „Ja, aber…ihr beide seid Elite-Krieger. Wenn ihr euch zusammen tut…Wir brauchen vielleicht noch zwei weitere Saiyajins zur Verstärkung und dann planen wir einen Hinterhalt. Es müsste doch noch jemand übrig sein von unserer Armee. Ich biete mich auch als Köder an“ wechselte Radditz das Thema. Er machte hoffnungsvolle Pläne, aber Vegeta unterbrach ihn harsch. „Zu spät!“ Er und Bardock drehten den Kopf und da spürte Radditz es auch, wie sich drei starke Powerlevel näherten. Er drehte den Kopf in die betreffende Richtung und konnte schon die hellen Auren erkennen. Ein Wimpernschlag und schon waren sie da, landeten auf einem Felsen und sahen auf die drei Saiyajins herab. Rikoom, der augenbrauenlose Hüne mit dem orangroten Wedel auf dem Quadratschädel. Baarta, das noch größere, blaue Reptile Wesen mit den pupillenlosen, roten Augen. Jeeze, der Humanoide mit der rostroten Haut, der neben den beiden Giganten eher schmal und zierlich wirkte, aber dessen Powerlevel den beiden anderen ebenbürtig war. „Guldo!? So eine verdammte Scheiße!“ fluchte Jeeze als erstes ungläubig auf, als er die Überreste des Froschlings am Boden liegen sah. „Guldo hat sich tatsächlich töten lassen?!“ „Dieser Narr“ ärgerte sich Baarta. Hätte Guldo nur seine Grenzen gekannt und eher um Hilfe gerufen, dann würde er noch Leben. Rikoom sah ein weiteres Problem an Guldos Tod. „Zu fünft sah unsere Formation cooler aus. Er hat uns alles versaut!“ beschwerte er sich. Abschätzig sah er mit verschränkten Armen auf die Verursacher dieses Problem herab. Er stutzte, da er einen der Saiyajin erkannte. „Häh, den kenne ich doch“ murmelt er verdattert. „Ich dachte, ich hab ihn erledigt.“ „Wen meinst du?“ fragte Jeeze, der Rikooms Worte gehört hatte. Sein Kamerad zeigte auf Vegeta, der wiederum mit hasserfüllten Augen zu ihnen aufsah. „Ah, das ist Vegeta, der König der Saiyajins. Sei froh, dass er noch lebt. Da wegen ihm Zarbon und Dodoria gestorben sind, wird Lord Freezer ihn gerne persönlich bestrafen wollen“ wusste Jeeze. „Oh, dann muss ich ihn ja mit Samthandschuhen anfassen“ spottete Rikoom. „Was? Wieso du?“ fragte Baarta. „Warum darfst du dir den Stärksten nehmen?“ „Na, weil ich ihn als Erstes hatte und ich meinen Job erledigen will. Es soll sich nicht rumsprechen, dass mir jemand entkommt. Ich hab nen Ruf zu verlieren“ entgegnete Rikoom nonchalant, der sich sein Opfer nicht wegnehmen lassen wollte. „Für euch ist doch auch was da“ beruhigte er seine Kameraden und zeigte auf die beiden anderen Saiyajins. „Hm, na gut. Dann nehme ich den mit dem Stirnband“ Baarta schnappte sich gleich seine Wunschgegner und sagte, wie um Jeeze zu trösten. „Schau mal, dein Gegner hat auch so lange Haare wie du.“ Aber Jeeze durchschaute die Aktion. „Uh, meine sind aber gepflegter als diese schmierige, verfilzte Matte. Lenk nicht ab, du willst mir den Schwächsten geben?“ „Und wieder alle auf mich drauf“ murmelte Radditz ergeben, der die laute Streiterei natürlich mithörte. „Super, dank Vegeta habe ich also nur 5 Minuten mehr Lebenszeit gewonnen, bevor ich doch sterbe“ knurrte Bardock sarkastisch, der sich seine Chancen ebenfalls nicht hoch errechnete. „Anstatt durch einen Frosch, sterbe ich nun durch eine mutierte Schlange.“ „Ohh, ist das ein Problem für dich?“ zischte Baarta. „Ich diskriminiere wenigstens nicht. Ich töte alles, egal, wie es aussieht, wie alt es ist oder welches Geschlecht es hat. Und wenn es dich tröstet…du wirst durch den schnellsten Krieger dieser Galaxie getötet. ICH…“ Baarta fing plötzlich und unerwartet an, heftig aufzustampfen, um dann in einer eleganten Rolle vorwärts nach unten zu springen und sich in Position zu werfen. „…bin BAARTA!“ rief er am Schluss aus. „und ICH…“ wie in einer gut geübten Choreografie folgte ihm Jeeze, wobei er vor dem großen Reptil landete, bevor er sich ebenfalls in Pose warf. „…bin JEEZE!“ Es war keine Überraschung, dass Rikoom sich der Show anschloss und die Choreografie beendete, indem er zwischen den beide landeten und ebenfalls posierte. „Und ICH…bin RIKOOM!“ „WIR SIND DAS GINYU-SONDERKOMMANDO!“ riefen die drei zum krönenden Abschluss in neuer Position aus. Sie blieben so einen Moment stehen, um Eindruck auf ihre Gegner zu machen und sie mit ihrer Einheit und Teamfähigkeit zu imponieren. Die Saiyajins sahen dem Gehampel aber eher unbeeindruckt zu „Bardock“ stellte sich der Saiyajin mit dem Stirnband als erstes vor, in trockener Tonlage. „Radditz“ zischte der langhaarige Saiyajin. „Euer Ende!“ verkündete dagegen Vegeta. Vegeta spuckte große Töne, doch in Wirklichkeit war er unsicher, ob er es gegen Rikoom schaffen würde. Und selbst wenn, so gab es immer noch Jeeze und Baarta in der Warteschlange, nicht zu vergessen, das fünfte Mitglied der Sondertruppe, Ginyu selbst. Gegen jenen hatte er selbst mit Bardock und Radditz keine Chance zum Siegen. Was im schlimmsten Fall bedeuten würde…War es das? Würden heuten die besten Krieger der Saiyajins sterben, ohne es mit Freezer persönlich aufzunehmen? War das alles, was sie erreichen konnten? „So, Vegeta, wir beide fangen mal an“ sprach Rikoom ungeduldig und marschierte langsam voran. „Ich bin großzügig. Deine Freunde können dir gerne helfen.“ „Hey, die gehören doch uns“ rief Jeeze sofort empört auf. Rikoom winkte den nur Vorwurf hoheitsvoll zur Seite. „Jeder, der mich herausfordert, ist willkommen…und seien wir mal ehrlich, allein schaffen sie es nicht gegen mich. Nicht wahr, du kleines Äffchen, haha.“ Vegeta knurrte, während er seinen Gegner nicht aus den Augen ließ. //Jetzt werde ich durch die Hölle gehen! // dachte er nervös. Er kannte Rikooms Stil, hatte davon vor zwei Tagen gekostet. Aber sein Zenkai-Schub war nicht groß gewesen, aufgrund der mangelhaften Erholung in den letzten Tagen. Der erhoffte Anstieg seines Powerlevels fiel aus. Würde seine jetzige Kraft gegen Rikoom ausreichen? Bardock und Radditz wichen leise nach hinten aus, um den beiden Kämpfer Platz zu machen. „So, erst mal aufwärmen“ sprach Rikoom zu sich selbst und lieferte eine fließende Reihe von Posen ab, die darin endete, dass er auf einem Bein balancierte, das andere gerade hinter sich gestreckt, überraschend beweglich für seine Statur. Wer hätte gedacht, dass so jemand Felsenartiges sich geschmeidig, wie eine Ballerina bewegen konnte? Vegeta war davon unbeeindruckt, er hatte genug von diesem Theater, diesen Posen, diese Missachtung. Er spannte sich an und ließ alle Energien frei, da er sich dieses Mal nicht an Rikoom anschleichen musste. Stattdessen würde er mit voller Wucht zuschlagen und seinem Gegner keine Chance zur Pause geben. Die Adern an seiner Stirn schwollen an, seine Haare standen elektrisiert zu Berge und Staub wurde durch den Energiedruck, der von seinem Körper ausging, aufgewirbelt. Die Scouter von Rikoom, Jeeze und Baarta warnten sofort ihre Besitzer. „Was, 50.000“ konnte Jeeze noch aussprechen, da stürmte Vegeta auch schon auf Rikoom zu. Er fing mit einem Faustschlag mitten ins kantige Gesicht an, welche den Riesen nach hinten schleuderte. Bevor er rückwärts landen konnte, war Vegeta schon anwesend, den Landeplatz berechnend und mit einer Geschwindigkeit, schneller als ein Blitz. Er empfing Rikoom mit ausholenden Fäusten. Sofort schmetterte er den größeren Gegner mit Wucht zu Boden, um dann seine Knie in Rikooms Bauch zu rammen. Es krachte laut, als Rikooms Panzer zerbrach. Vegeta war im Kampfrausch und gab weder sich noch dem Feind eine Pause. Er packte Rikooms Bein und warf ihn meterweit, woraufhin der feindliche Soldat in eine Reihe von Felsen krachte. Vegeta konzentrierte in beiden Händen grelles Ki, führte die Hände nach vorne aus und kombinierte beide Energiewellen. Ein gleißender Blitz wurde abgefeuert. „In Deckung!“ rief Bardock, aber Radditz hatte es auch schon gemerkt. Beide Saiyajins warfen sich eilig hinter die nächststehende Felsenreihe, bevor die Auswirkungen der heftigen Explosion sie erreichte. Vegeta machte keine Pause. „Und nochmal“ knurrte er und warf weitere Energiestrahlen auf die Stelle, wo er Rikooms Aura spüren konnte. Explosionen und schmutzige Staubwolken folgten. Bardock und Radditz hielten sich geduckt hinter den Felsen versteckt, die Hände schützend über den Kopf erhoben. Vegeta hielt schließlich schweratmend inne. Er blickte konzentriert auf die rauchende Stelle. Bardock und Radditz trauten sich, nun wo der Lärm abgenommen hatte, vorsichtig hervor. All der Krach hatte Radditz’s Trommelfell in Mitleidenschaft gezogen. Für einen Moment klang alles gedämpft. Der Schmutz in der Luft reizte seine Nase und Augen. Er rieb sich übers staubige Gesicht und versuchte, wieder etwas zu erkennen. Alles, was er sah, war ein braches, verbranntes Feld, an dessen Ende nur noch leichte Staubwolken wehten. „Er…er hat es geschafft!“ freute sich Radditz und sah beeindruckt auf das kahle Schlachtfeld. „Unser König… Was für eine Kraft!“ Doch Radditz’s Freudentanz war zu früh. Vegeta spürte es dank der Nähe als erstes, dann folgte Bardock. Beide Saiyajins zuckten erschrocken zusammen. Radditz kapierte es schließlich auch. „Seine Aura…ich spüre sie…Scheiße, der Kerl lebt noch?“ stammelte er fassungslos. Der Rauch lichtete sich, Umrisse wurden sichtbar, dann Details. Rikoom grinste die Saiyajins an, staubbedeckt, ohne Panzer und ohne Scouter, in löchriger Kleidung, aber ansonsten unversehrt. „Hallo“ säuselte er. Er hatte Energien ausgehalten, mit denen Vegeta mehrere Planeten hätte zerstören können, ohne tödlichen Schäden zu erleiden. Vegeta zitterte vor Zorn angesichts dieses Ergebnisses. Das war alles, nachdem er Rikoom volle Breitseite getroffen hatte?! „Der ist ja fast unverletzt!“ konnte auch Bardock erschüttert erkennen. „Dieser ganze Staub ist ja ekelhaft“ beschwerte sich Jeeze unbeeindruckt und Baarta strich sich grummelnd den schuppigen Schädel sauber. Für diese beiden war es keine Überraschung, dass ihr Kamerad diese Angriffe problemlos überstanden hatte. Aber sie wünschten sich, sie könnten dem Gemetzel zuschauen, ohne dabei dreckig zu werden. „Mach ihn fertig, Rikoom. Aber ohne Staub aufzuwirbeln“ befahl Jeeze. „Das war ja schon ganz nett“ grinste Rikoom und ignorierte die Seitenrufe. Seine Konzentration galt Vegeta. „Fangen wir jetzt richtig an?“ Wie es die Frage implementierte, machte Rikoom nun Ernst und ging in die Offensive. Vegetas Angriffe hatten ihn mehr über die Stärke seines Gegners verraten. So wie Vegeta, konnte auch Rikoom als erfahrener Kämpfer seine Gegner gut einschätzen, sobald er sie von nahem direkt im Kampf erlebt hatte. Sein Ergebnis war: Vegeta würde gleich schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen fallen! „JETZT KOMMT RIKOOM!“ Mit diesem Aufschrei flog der Hüne auf Vegeta zu. Jener sah das zwar, konnte aber nicht rechtzeitig reagieren und wurde von einem harten Kniestoß ins Gesicht getroffen. Mit blutigem Kinn flog Vegeta nach hinten. Ein weniger sturer Kämpfer wäre zu Boden gefallen angesichts dieser Schmerzen, aber Vegeta rappelte sich noch im Fall auf, nutzte den Schwung, um sich vom Boden abprallen zu lassen und in die Luft zu springen. So änderte er geschickt die Richtung und flog direkt auf Rikoom zu, so schnell, dass jener immer noch in der Angriffsposition mit erhobenem Knie verharrte. Aber Rikoom reagierte gewitzt und hob seinen Arm, um Vegetas Faustschlag abzuwehren. Von da an erfolgte ein direkter Schlagabtausch zwischen den beiden Kämpfern. Fäuste, Tritte, Ellbogen-Angriffe wurden in der Luft ausgetauscht. „Gar nicht übel“ lobte Rikoom seinen Gegner überheblich. „Besser, als ich dachte.“ Vegeta war dagegen schweigsam. Das übliche Verhöhnen seines Gegners ließ er vermissen. Zu konzentriert war er, zu verbissen, in dem Versuch, Rikoom zu vernichten. Er durfte für keine Sekunde unaufmerksam dabei sein. Dennoch reichte seine Konzentration nicht aus, um Rikooms nächsten Ellbogenstoß auszuweichen. Er wurde hart am Kopf getroffen und stürzte ab. Dieses Mal schaffte er es angesichts der rasenden Schmerzen in seinem Schädel nicht, sich über die Pein zu erheben: er fiel zu Boden. Rikoom setzte sofort nach, den linken Arm zum Schlag angezogen Doch der kurze Bodenkontakt hatte Vegetas Orientierung wiederhergestellt und er stieß sich erneut ab, rechtzeitig, bevor Rikooms Faust dort landete, wo eine Millisekunde zuvor noch der Saiyajin lag. So spritzte nur Erde anstatt Blut auf. Rikoom grinste, unbeeindruckt von dem Dreck in seinem Gesicht und setzte dem Fliehenden nach. Vegeta flog höher und höher, als versuchte er tatsächlich zu fliehen. Doch als er spürte, wie sich sein Gegner ihm näherte, drehte sich der Saiyajin um, die linke Hand erhoben und feuerte einen Energieball auf ihn runter. Doch Vegeta wurde dadurch überrascht, wie Rikoom mit hoher Geschwindigkeit elegant den Angriff auswich, über Vegeta flog und ihn mit einem Tritt nach unten beförderte. Es knallte, als Vegeta ungehindert zu Boden fiel. Radditz und Bardock zuckten mitleidig zusammen; konnten sich die Schmerzen vorstellen, welcher ihr Anführer gerade erlitt. „Bardock, sollen wir…“ fragte Radditz an, aber auch er wusste die Antwort, die Bardock ihm sofort zu zischte. „Wir wären ihm keine Hilfe.“ Bardock kniff die Augen zusammen, versuchte erneut, eine Vision herbeizubeschwören, damit er eine Strategie entwickeln konnte. //Komm schon!// befahl er dieser tückischen, schwer kontrollierenden Gabe. //Gib mir etwas, womit ich arbeiten kann!// Vor seinen Augen fing die Luft an zu schwirren und zu verändern wie bei einer Fata Morgana. Für einen kurzen Moment erhielt Bardock tatsächlich einen kurzen Blick in die nahe Zukunft, aber es versurachte ihm brennenden Augen und einen stechenden Kopfschmerz. Er rieb sich die schweißnasse Stirn, massierte die Schläfen. „Was ist los?“ fragte Radditz, der sich über die plötzliche, bleiche Gesichtsfarbe seines Vaters wunderte. „Ich…ich hab eine Idee“ stöhnte Bardock. „Halt dich bereit! Wir dürfen den richtigen Moment nicht verpassen. Wir machen folgendes…“ Vegeta unterdessen rappelte sich langsam vom Boden auf, steif, ohne die übliche Leichtigkeit. Viele Stellen an seinem Körper stachen warnend, aber dank Adrenalin und Wut wurde der Schmerz gedämpft. Vor allem seinem Zorn war es zu verdanken, dass er immer noch genug Energie für den Gegen-Angriff hatte. Dieses innere Feuer trieb ihn weiter an und gab ihm die Kraft, sich immer wieder zu erheben. Er flog rasant hinauf, die Arme erhoben, ein weißer Blitz, der in Rikooms Bauch landete. Ohne schützende Brustpanzer trafen Vegetas Fäuste genau in dessen Mitte. Befriedigt spürte Vegeta, wie seine Knöchel in Rikooms Muskel drangen. „Uuuh“ Rikoom stöhnte schmerzvoll auf, Mund und Augen weit aufgerissen aus Überraschung und Schmerz. Doch Vegeta verharrte zu lange in dieser Position, den Schlag in Rikooms Körper zu sehr genießend, anstatt sich sofort in sichere Distanz zurückzuziehen. Schneller als gedacht erholte sich Rikoom und schnappte mit seinen grobschlächtigen Fäusten nach dem kleineren Gegner, der so schön in seiner Nähe war. Darauf hatte Rikoom gewartet: Vegeta war in seinen Fängen geraten! Er kicherte unheilvoll. Rikoom hob Vegeta mit Leichtigkeit über seinen Kopf, immer noch schön festhaltend und dann…flog er hinab. Vegeta schrie auf, da er sah, wie die Oberfläche sich ihm näherte und er nicht aus Rikooms Griffeln entkommen konnte. Radditz und Bardock sahen dies mit entsetzter Miene an. Auch sie ahnten, was da gleich auf ihrem König zukommen würden. KRACH! Radditz und Bardock zuckten mitleidig zusammen. Vegeta landete mit dem Kopf voran ins weiche Erdreich und blieb dort zur Hälfte stecken. Nur seine Beine schauten heraus, was ihm das Aussehen von verwelktem Gemüse verlieh. Für einen kurzen Moment herrschte schockierte Stille von Seiten der Saiyajins. Verdammt, das musste schmerzen! Hatte Vegeta das überstanden? Rikoom grinste dagegen erheitert. Diese Saiyajins waren harte Burschen. Andere Lebewesen hätten längst geplatzte Schädel. Aber das leichte Zucken in Vegetas Beinen verriet dem Freezer-Soldaten, dass Vegeta noch lebte. Aber anscheinend kam er nicht mehr aus eigener Kraft heraus, vermutlich brummte ihm der Schädel, nun wo er die Radieschen von unten wachsen sah. Rikoom erinnerte sich, dass Freezer diesen Saiyajin gerne lebend haben würde und als gehorsamer Diener wollte er sich bemühen, diesen Wunsch zu erfüllen. Sein Meister würde hochzufrieden sein, wenn er die Plage, die ihn seit Wochen quälte, zu seinen Füßen warf. „Na, schon müde?“ fragte er laut und packte Vegetas Bein, um den Saiyajin herauszuziehen. Jener sah fertig aus: die Augen geschlossen, das Gesicht mit Dreck und blutenden Wunden bedeckt. Am Brustkorb zeigte sich nur ein leichtes Beben; das einzige Anzeichen, dass Vegeta noch lebte. „Verdirb mir nicht den Spaß“ beschwerte sich Rikoom. Das war’s also?! Damit war dieser lustige Kampf zu Ende? Dabei hatte Rikoom es zum ersten Mal seit Jahren mit einem hartnäckigen Gegner zu tun. Meistens sah es so aus, dass Rikoom nur einen Schlag benötigte, um jeglichen Widerstand zu vernichten. Aber der Saiyajin stand immer wieder auf und dass, nachdem Rikoom jedes Mal härter zuschlug. Was für ein sturer Bock! Dennoch reichte es nicht gegen ein Kaliber seines Formats aus. Der Elitekrieger der Saiyajins konnte es nicht mit einem Elitekrieger von Freezer aufnehmen. Wie vermessen von den Saiyajins, es mit Lord Freezer aufnehmen zu wollen! Stolz streckte Rikoom die Brust raus, hielt seine erledigte Beute noch etwas höher in die Luft, als hätte er einen großen Fisch gefangen. Vegeta baumelte schlapp herunter, wie es nur ein bewusstloser Körper tat. Rikooms Wachsamkeit ließ nach. Ein Fehler. Vegeta riss plötzlich Augen auf, warf die Arme nach vorne, überraschend lebendig. Eine Ki-Welle wurde auf den ungeschützten Rikoom aus direkter Nähe abgefeuert und traf ihn mitten ins Gesicht. Erschrocken ließ er dadurch Vegetas Bein los, welcher durch die Wucht seines eigenen Ki-Angriffs weggeschleudert und fünf Meter vom getroffenen Gegner entfernt zu Boden landete. Rikoom blieb mit rauchemden Gesicht liegen, während Vegeta sich langsam und schwer keuchend aufrappelte. Er hatte seine ganze Kraft für diese perfekte Chance genutzt. So nah und ungeschützt…Jetzt, endlich, MUSSTE dieser Kerl doch vernichtet sein! Auch Radditz und Bardock sahen mit dieser Hoffnung auf den am Boden liegenden und forschten nach seiner Lebenskraft. Doch diese war immer noch spürbar. Kaum hatten sie den richtigen Rückschluss gezogen, da sprang Rikoom schon auf die Beine. „Nicht übel“ sagte er langsam und mit irrem Blick „Bravo.“ Seine Worte waren lobend, sein Gesicht und seine Aura zeigten aber Anzeichen von mildem Zorn. Das musste an seiner neuen Frisur liegen Rikooms Palmenwedel-ähnliche Haare waren gestutzt auf wenige Büschel verbrannte Reste. Darunter schimmerte seine verkohlte Kopfhaut. Zusammen mit der zerrissenen Kleidung, die im Laufe des Kampfs immer größer werdende Löcher entwickelte hatte, wirkte Rikoom nicht ehrfürchtig oder elegant. Im Gegenteil, gerade der große Riss über seine Pobacke ängstigte Radditz und Bardock, dass sie gleich mehr sehen würden, als sie vertrugen. Wenn der sich weiter öffnete… Rikoom aber schien keine Scham zu verspüren, sondern genoss den Kampf, ungeachtet seines Aussehens. Er verdeckte nichts, sondern stemmte die Fäuste in den Hüften. Dieses Verhalten imponierte die Saiyajins und nötigte ihnen widerwillig Respekt ab angesichts eines Gegners, der sich ebenso auf den Kampf fokussieren konnte wie ein Saiyajin. Jeeze und Baarta amüsierten sich dagegen über Rikooms neuen Look und lachten gehässig. Es würde sie nicht wundern, wenn ihr Kamerad gleich tatsächlich nackt kämpfte. Rikoom ließ sich nicht von den Zuschauern stören, sondern behielt Vegeta im Blick. Das Früchtchen hatte oft genug bewiesen, dass es nicht so einfach aufgab und nach jeder Blöße suchte. Aber wie Rikoom bewies…selbst entblößt wies er immer noch keine Schwachstellen auf. „Bist du noch fit?“ rief er Vegeta zu, der sichtbar vor Erschöpfung zitterte. „Nein? Dann erlöse ich dich. Gleich ist der Kampf zu Ende. Dann verschiffe ich dich zu Lord Freezer.“ Vegetas gesamter Körper schmerzte, sein linkes Auge war zugekniffen, von der Stirn floss Blut. Seine Muskeln flehten um eine Pause, welche Vegeta ihnen nicht gönnten. Das Adrenalin verlor seine schmerzdämpfende Wirkung. Der König der Saiyajins wusste nicht weiter. Er hatte anhand der mächtigen Powerlevel geahnt, dass der Kampf gegen die Ginyu-Sondertruppe nicht einfach werden würde, aber trotzdem… Vegetas Einsatz reichte nicht aus! All die Kämpfe, die Strategien, die Entbehrungen, das harte Zenkai-Training der letzten Monate…wofür?! Selbst die besten der Saiyajins, mit legendärer Kampfkraft gesegnet, in Zusammenarbeit, hatten keinen besseren Erfolg gehabt als einen feindliche Supersoldaten zu töten, während die wiederum hunderte von Saiyajins abgeschlachtet hatten. //Dieses Monster…dass er so stark ist…ich hab keine Chance.// ärgerte sich Vegeta. Jetzt wurde er von so einem Kerl ohne Klasse getötet. Nicht mal von Freezer, sondern von einem seiner Untergebenen. Das war schlimmer als gegen Kakarott zu verlieren. Seine Hilflosigkeit und Schwäche kotzten Vegeta an, ebenso die Ironie. War er vor wenigen Tagen nicht an derselben Stelle gewesen wie Rikoom, als er Zarbon getötet hatte? Überheblich und übermächtig auf den schwachen Gegner herabsehend, mit ihm spielend wie eine Katze mit ihrer Beute? Wie oft hatte Vegeta dieses Spiel gegen andere Gegner genossen, die sich was auf ihre Kraft eingebildet hatten und dann gegen den Elitekrieger abstanken. Aber Vegeta spuckte auf die Ironie. Er hatte null Gewissensbisse. Er liebte es, der Sieger zu sein und er hasste es zu verlieren, sei es gegen Wesen aus anderen Galaxien oder Saiyajins. Im Kampf zu sterben war sein Schicksal. Es ärgerte ihn nur, dass es so früh war, ohne einmal gegen Freezer antreten zu können oder sich wenigstens an Kakarott zu rächen. Diese offene Sache, das unbeendete Tatakai, würde Vegeta noch bis in die Hölle verfolgen. Was sein Ende anbelangte: Rikoom war stärker und wie in jedem ernsten Kampf galt „Töte oder du wirst getötet!“ Da Vegeta nach diesen Regeln lebte, würde er sich ihnen auch heute unterordnen. Er musste Rikooms Überlegenheit anerkennen, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er sich erniedrigen würde. Es gab immer noch diesen Funken Stolz in ihm, der ihm verbot, auf die Knie zu fallen und um sein Leben zu betteln. So tief würde er nicht fallen! Lieber starb er heute gegen diese vulgäre Kreatur, als sich vor Freezer erniedrigen zu lassen. „Komm her“ knurrte er Rikoom an. „Bring es zu Ende!“ „Wir müssen ihn angreifen!“ flüsterte Radditz. „Noch nicht, spar deine Kraft auf“ hielt ihn Bardock auf. „Gleich kommt es…vertrau mir.“ Rikoom stellte sich auf ein Bein, hob eine Faust in die Luft. „RIKOOOOOOOOM…“ Für den krönenden Abschluss zog er wieder eine Show ab. Er plante, es mit einer Spezial-Attacke zu beenden. Dafür stellte er sich breit auf, die Füße fest im Boden stehend, die Fäuste geballt, der Körper angespannt. „Schredderblitz!“ Er riss das Maul auf, um daraus eine Energie-Kanone abzufeuern. Das war es! Auf diesen Moment hatte Bardock gewartet. Diesen Angriff hatte er in seiner Vision gesehen. Er flog los und das war auch das Signal für Radditz. Rikoom war so auf Vegeta fixiert, dass er die beiden anderen Saiyajin vergessen hatte. Hinzu kam, dass er wegen dieser Art von Angriff sich nicht frei bewegen konnte. Er musste sich konzentrieren, während er die Energie in seiner Mundhöhle sammelte und ausspuckte. Da er dadurch nicht fähig war, auszuweichen, war es der perfekte Zeitpunkt für Radditz und Bardock. Radditz flog so schnell er konnte und schaffte es um Haaresbreite, Vegeta zu schnappen und mit sich aus der Schussbahn zu ziehen. Stattdessen flog der tödliche Strahl an ihnen vorbei, um weiter weg in einem großen Knall zu explodieren. Schützend warf sich Radditz über Vegeta und schirmte ihn ab, als Staub und kleine Steinchen auf sie herabregneten. Zur gleichen Zeit verpasste Bardock Rikoom einen Kniestoß auf den Kopf, wodurch dessen Zähne aufeinanderprallten. Das Ki blieb ihm wortwörtlich im Halse stecken und explodierte. Bardock selbst wurde durch den Luftstoß der abgelenkten Energiekanone weggeschleudert. Für einen Moment waren alle Anwesenden durch die plötzliche Rettungsaktion, die Gegenattacke, den Knall und den Staub, alles zur selben Zeit, wie gelähmt. Zu viele Eindrücke auf einmal innerhalb kürzester Zeit. Vegeta war der Erste, sich rührte, indem er seinen Ellbogen gegen Radditzs Bauch stieß. „Runter von mir!“ zischte er, nicht im Geringsten von der Hilfe erfreut. Stattdessen starrte er Radditz vorwurfsvoll an. „Rettet mich, anstatt Rikoom anzugreifen? Was sollte das?“ Radditz verdrehte die Augen, während er sich ebenfalls aufrappelte. „Klar, als ob ich gegen ihn eine Chance hätte, wenn selbst du keinen Erfolg hattest“ erwiderte er schnippisch. „Bardock hatte den besseren Plan. Jetzt sind wir wegen Guldo quitt.“ Sie warfen beide einen prüfenden Blick hinter sich, wo Rikoom mit dem Gesicht zu Boden lag. Bardock, in dessen nächster Nähe, setzte sich eilig auf und sah misstrauisch auf den halbnackten Feind, dessen Haut immer noch qualmte. Was er sah, gefielt ihm nicht. Sofort bildete er brennenden Ki-Bälle in seinen Händen und schoss eine Salve auf den immer noch am Boden liegenden. Feuer und Rauch bedeckten nun die Stelle. „Oh scheiße“ fluchte Radditz. Das kurze Gefühl der Erleichterung, welches er eben noch verspürt hatte, verschwand. Wenn Bardock immer noch angriff und Energie aufwand, konnte das nur eines bedeuten…für einen Toten würde er nicht so viel Kraft verschwenden; besonders nicht, wenn noch mehr Gegner auf ihn warteten. Bardock feuerte, bis er keine Kraft mehr hatte. Aus der Schusszone verquoll langsam der Rauch. Mit schmalen Augen starrten die Saiyajins hin, forschten mit ihrem sechsten Sinn, der IMMER NOCH eine Aura spürte. „Was ist das für ein Kerl, der so was überlebt?“ fragte sich Bardock laut. Aus dem Rauch richtete sich tatsächlich eine große Gestalt auf. „Hört mal“ konnten die Saiyajins die dumpfe, etwas nuschelnde Stimme von Rikoom hören. „Wenn es etwas gibt, wovor ich Angst habe…“ der Staub wurde durch den Wind weggeweht, mehr Details wurden sichtbar. „…Dann ist es der Zahnarzt.“ Rikoom lächelte sie an. Kein schöner Anblick. In Rikooms Mundhöhle wurden einige abgebrochene Zähne sichtbar, wo einst ein perfektes Gebiss geleuchtet hatte. Wenigstens ein gewisser Schaden, aber die Saiyajins hatten gehofft, dass Rikooms Schädel weggeblasen wurde. Stattdessen stand er und war immer noch kampffähig. Verspürte er keinen Schmerz? War das das Geheimnis seiner Kraft? Vegeta glaubte allmählich an diese Theorie, denn Rikoom hatte abgesehen von ein paar Stöhner nicht mal „Aua“ gesagt und dass, obwohl ihm gerade der Mund explodiert war. Jedes normale Wesen würde sich vor Schmerzen krümmen und wäre kampfunfähig. Jeeze und Baarta, welche immer noch als Zuschauer unbeteiligt in Entfernung standen, lachten hämisch auf. Ihr Hohn galt dabei den entsetzen Gesichter der Saiyajins. Sie hatten sich nicht gerührt, als die beiden anderen Saiyajins sich in Vegetas Kampf eingemischt hatten. Entweder vertrauten sie ihren Kameraden oder es war ihnen egal, wenn er starb, weil sie sich dann um geschwächte Gegner kümmern konnten. „Keine Sorge, vielleicht bohrt er ja nicht“ rief Jeeze. „Ich bin jetzt echt sauer“ brüllte Rikoom, der das nicht witzig fand. „Ruhig Blut“ warnte Baarta. „Das kriegen wir schon wieder hin.“ Ihre medizinische Versorgung war erstklassig, da musste sich Rikoom keine Sorgen machen. Aber die Saiyajins hatten es nun geschafft, Rikoom ernsthaft zu verletzen. Nicht nur sein Körper, sondern auch sein Stolz litten darunter. Nun war er fest entschlossen, alle Saiyajins zu erledigen. Jeeze und Baarta sahen dies mit Sorgenfalten auf der Stirn. Zwar war ihnen klar, dass Rikoom immer noch die Überhand behielt, aber den Schaden, den er sich eingefangen hatte, war bedenklich. Es ging gegen ihre Ehre als Freezers Elitetruppe, dass sie so in die Enge getrieben wurden von gerade mal drei Männern. Aber sie kannten ihren Kameraden Rikoom, der keine Unterstützung wollte, selbst in diesem Fall. Sie waren ein Team, aber es gab Momente, wo man lieber allein kämpfen wollte. Es war eine Frage des männlichen Stolzes und ihrer hart erarbeitenden Position als Lord Freezer Elite-Soldat. Trotzdem, im Fall der Fälle, würden Jeeze und Baarta ihrem Kameraden natürlich beistehen. Aber den Powerlevel-Werten nach, welche ihre Scouter übermittelten, waren die drei Saiyajins gleich erledigt. Sie hatten zu viel Kraft verloren, so dass selbst der verletzte Rikoom immer noch stärker war. Solange ihre Scouter sie nicht vor Gefahren warnten, würden sie Rikoom seinen Rachefeldzug durchführen lassen. Rikoom blies erzürnt durch die aufgeblähte Nase und sah sich nach seinem ersten Opfer um. Der Saiyajin mit dem Stirnband, welcher am nächsten dran war und dem er das Zahn-Debakel verdankte, war seine offensichtlichste Wahl. Zornig richtete er den Blick auf ihn. Bardock tat das Ungünstigste, was man in dieser Situation tun konnte, was aber seinem Charakter geschuldet war. „Keine Haare auf den Kopf, keine Zähne und am Jammern…das reinste Riesen-Baby“ provozierte er. Typisch Bardock: genau wie Vegeta erkannte er die Aussichtslosigkeit seiner Situation. Aber er weigerte sich, deshalb zu flennen. Wenn seine Fäuste nicht mehr die Kraft hatten, seinen Gegner zu malträtieren, dann nutzte er halt seine spitze Zunge. Rikoom stutze bei diesen furchtlosen Worten und ein Mundwinkel zog sich ungewollt amüsiert nach oben. Doch ob er Spott humorvoll ertragen konnte, war zweifelhaft, denn ehe Bardock sich versah, verpasste Rikoom ihm einen Tritt, der ihn in hohen Bogen aufwärts beförderte. „Zahn um Zahn“ erwiderte Rikoom mit scharfzüngigem Bonmot und sah teilnahmslos zu, wie Bardock wie ein nasser Sack zu Boden fiel und dort liegen blieb. „VATER!“ Radditz dagegen konnte diesen Anblick kaum ertragen und stürmte panisch los. Es fiel ihm nicht auf, dass er zum ersten Mal seit Jahren, seit seinem ersten Tatakai, seinen Erzeuger nicht mehr mit Vornamen angesprochen hatte. „Vater?“ Radditz landete an Bardocks Seite, der bewegungslos, aber ansprechbar auf der Erde lag. Er kniete sich hin und wollte ihn berühren, doch Bardock schüttelte leicht verneinend den Kopf. In seinem Zustand konnte er keine Berührungen ertragen. „Er…er hat mir alle Knochen gebrochen…mit nur einem Tritt“ stammelte Bardock fassungslos. Es geschah so schnell…er hatte nichts erkennen können. Wie hatte es Vegeta da so lange gegen Rikoom ausgehalten? Oder war es Rikooms wahre Kraft, die er bislang nicht aufgewandt hatte? Bardock, der in den letzten Monaten ein so hohes Powerlevel erreicht hatte, dass er zur Elite der Saiyajins gehörte, konnte nicht glauben, dass man ihn mit einer Attacke ausgeknockt hatte. Sein Stolz wurde gebrochen wie seine Knochen. „Schöne Scheiße“ fluchte er „Wir sind am Ende. Alles umsonst…“ Bardock hatte jegliche Hoffnung verloren. In diesem Zustand war er nutzlos. Mit einem Seitenblick zu Vegeta sah er, dass es seinem König nicht anders ging. Erschöpft kniete jener, Rikoom nicht aus den Augen lassend, welcher sich aber momentan nicht rührte. Vermutlich wollte er die Hoffnungslosigkeit der Saiyajins noch höher treiben. Bardock wusste, dass er kampfunfähig war und von Vegeta konnte man auch nicht mehr viel erwarten. Der hatte seine Kraft bereits verbraucht. Er schaute flehend seinen Sohn an. „Flieh!“ befahl er ihm heiser. Radditz stutzte. Ausgerechnet Bardock, der stolze Saiyajin, der selbst im Angesicht des Todes (in Gestalt von Rikoom) nicht seinen Schneid verloren hatte, gab einen so ehrlosen Befehl?! „Es geht nicht anders, wenn du überleben willst“ flüsterte Bardock weiter, der die Frage in Radditz Augen verstand. „Auch wenn es feige klingt…aber ich will nicht, dass du hier stirbst.“ Bardock selbst hätte nie geglaubt, dass er so etwas mal sagen würde. Aber jetzt, wo er wehr- und hoffnungslos war, voller Schmerzen und der Tod sich ankündigte, wollte er nicht das Ableben seines Sohnes mitansehen. Das konnte er nicht ertragen. Wenigstens er sollte überleben. Radditz‘s Gesicht wurde finster. „Nein!“ widersprach er knurrend. Bardock wollte aufbrausen, doch Radditz ließ krachend seine Faust in die Erde fallen, nur wenige Zentimeter neben Bardocks Gesicht entfernt und brachte ihn zum Verstummen. „Nein, das werde ich nicht!“ wiederholte Radditz und sah seinen Vater strafend an. Ja, er verstand Bardocks Geste. Er hätte so etwas Ähnliches auch zu Kakarott oder Bulma gesagt, wenn die Situation vertauscht wäre. Sein Leben für seine Liebsten zu opfern, damit diese überleben konnten, war ein ehrenhafter Tod. Aber Radditz war sich der Situation bewusst. Sein Hirn dachte noch logisch, ungelähmt von Panik. Er konnte die Situation besser beurteilen: jemand wie Rikoom oder seine Kameraden würden ihn niemals lebend entkommen lassen! Flucht war sinnlos und würde mit einem Ki-Strahl in den Rücken enden, so dass er wie ein Feigling sterben würde. Das war nicht das Ende, dass sich Radditz erträumt hatte, dazu besaß er zu viel Stolz. Fliehen und Sterben, ohne es wenigstens zu versuchen? Seinen König und seinen Vater hinter sich lassend? Sein Lebenswerk mit so einem Tod zu beschmutzen? Diese Vorstellung ärgerte Radditz noch mehr als die Erkenntnis, dass er heute sterben würde. Als Krieger, der seit seiner Jugend auf Mission war und etliche Situationen in Lebensgefahr erlebt hatte, war diese Art von Tod keine Überraschung. Sein Glück hatte ihn all die Jahre davor bewahrt, aber irgendwann hatte auch der größte Glückspilz Pech im Leben. So what?! Radditz hatte die Tatsachen akzeptiert, sich mit der Realität arrangiert. Krieger starben nun mal auf dem Schlachtfeld. Was ihn aber maßlos ärgerte, war das Verhalten seines Vaters. Nicht mal eine Stunde zuvor hatte jener ihn, wenn auch wegen der Situation gezwungenermaßen, über den Klee gelobt. Ihm gesagt, wie stolz er auf ihn war und ihn als Krieger anerkannte. Und dann kam die Aufforderung zum Desertierten, auch noch vor den Augen von Vegeta, anstatt dass sie gemeinsam in den Tod gingen?! Wahre Kameraden taten das einem nicht an. Sie ließen sich nicht im Stich. Bardock hätte niemals so etwas zu seinen Kameraden Toma, Selypa, Panbukin oder Borgos gesagt. Das nahm Radditz ihn übel, diese ungefragte Sonderrolle, nur weil er sein Sohn war. Radditz war erwachsen und brauchte kein Beschützer. Er war heute hier als Waffenbruder von Bardock, nicht als sein Sohn. Er war stolzer Krieger der Saiyajins, der sich seine Position hart erarbeitet hatte. Dementsprechend wollte er auch so behandelt werden. „Verbring deine letzten Minuten mit Jammern“ knurrte er und erhob sich. Verächtlich starrte er auf Bardock herab. „Aber ich werde das nicht tun.“ Mit diesen Worten drehte sich Radditz um und bewegte sich auf Rikoom zu. Überrascht, mit einem Hauch Anerkennung, hob jener eine seiner augenbrauenlosen Wulste. Bardocks Gefluche wurde von beiden Seiten ignoriert. „Du hast Mumm“ lobte er den langhaarigen Saiyajin. „Du bist eindeutig der Schwächten von den Dreien. Trotzdem rennst du nicht weg. Das gefällt mir.“ „Wozu auch!“ erwiderte Radditz, der dieses übertriebene gönnerhafte Verhalten von Rikoom durchschaute. „Damit du mich von hinten erledigen kannst?“ Rikoom grinste schamlos, was bei seinen Zahnstummeln kein schöner Anblick war. Sein flirtendes Zwinkern verfehlte ebenso seine Wirkung. Vegeta sah stumm dabei zu, wie Radditz nun sein Glück versuchte. Sein Urteil war aber dasselbe wie von Bardock: Radditz würde gleich sterben! Dass er es trotzdem versuchte, anstatt mit eingekniffenem Schwanz zu fliehen, erhöhte Vegetas Respekt vor seinem Kameraden. Daher tat er das Einzige, was er in dieser Situation noch machen konnte: Er behielt seinen Blick fest auf die beiden Kämpfer, um Zeuge von Radditzs Mut zu sein. „Oh, dieser dumme Junge. Und dafür habe ich mich geopfert? Nur für ein paar Tage mehr, bevor er doch stirbt?“ beschwerte sich eine bekannte Stimme nahe an Vegetas Stimme. „Aber sieh nur, wie er mit sicheren Schritten in den Tod geht! Ein wahrer Krieger! Schnüff, ich bin so stolz auf ihn. Hast du ihn eigentlich jemals gelobt? Dich für seine gute Arbeit bedankt? Nein, stattdessen hast du es immer für selbstverständlich angesehen. Du bist genauso schlimm wie Bardock. Erst im letzten Moment, wenn es zu spät ist, kapierst du, was dir da verloren geht! Dein einziger Freund!“ Vegeta wand den Kopf nicht ab, um nachzusehen. Er erkannte die quasselnde Stimme trotzdem, aber er wollte nicht das dazugehörige Bild sehen. Dennoch, aus den Augenwinkeln sah er die kleine, durchsichtige Gestalt neben seinem Kopf schweben. Geister-Nappa war wieder da! Der Stress und die Auswirkungen des Kampfes zehrten wieder an Vegetas Geistesklarheit. Er wollte sich nicht von dieser morbiden Illusion seines Hirns ablenken lassen, entstanden durch eine Gehirnerschütterung… oder war es tatsächlich die Stimme seines Gewissens? Welche Erklärung es dafür gab, Geister-Nappa hörte nicht auf zu sabbeln, ungeachtet, ob Vegeta ihn beachtete oder nicht. „So viel zu deiner Rache gegen Freezer. Nun werden wir alle sterben, weil du ihm keine Treue schwören wolltest. Haha, wenn ich daran denke, wie du vor einigen Tagen noch die großen Pläne gemacht hast: Aurum zerstören, den König töten…aber jetzt wirst du nicht mal von Freezer getötet, sondern von einem Fußsoldaten“ lachte Geister-Nappa ihn aus. „Selbst dein Vater wurde wenigstens höchstpersönlich durch den obersten Chef kalt gemacht.“ „Rikoom ist ein Elite-Kämpfer“ verbesserte Vegeta zähneknirschend und ging dadurch ungewollt auf die Illusion ein, was diese natürlich verschlimmerte. Geister-Nappa, glücklich lächelnd, weil man ihn beachtete, flog wild um Vegetas Kopf, während er darüber lachte, dass sich bald alle Saiyajins in der Unterwelt versammeln würden. Es war wie Tinnitus im Hirn. Vegeta kniff kurz die Augen zusammen, während er hastig mit einer Hand vor sich hin wedelte, um die rauchartige Kreatur zu vertreiben. Als er die Augen öffnete, war die Erscheinung glücklicherweise verschwunden. Rechtzeitig, bevor der Kampf anfing. Beide Kämpfer starrten sich an. Rikoom winkte ihm auffordernd zu und Radditz kam der Einladung nach. Er bildete Energie in beiden Händen, bis es blitzte, formierte sie zusammen und feuerte dann einen tödlichen Lichtstrahl auf Rikoom ab. Jener sah ihn auf sich zukommen, prustete die Wangen auf…und lenkte dann den feindlichen Energiestrahl nur mit einem Atemstoß zur Seite. Der Ki-Strahl flog in hohen Bogen zu seinem Verursacher zurück. Radditz wich fluchend mit einem Sprung nach oben aus, bevor er einschlug, doch diese Maßnahme hatte Rikoom vorausgesehen. Er war sofort zur Stelle, um Radditz mit einem Handkantenschlag gegen den Nacken zu treffen. Radditz schaffte es gerade noch, seinen linken Arm dazwischen als Blocker zu nutzen. Doch die harte Handkante durchschlug den Armpanzer und brach den darunter liegenden Knochen. Trotzdem, immer noch besser als ein gebrochenes Genick. Mit diesem Gedanken ertrug Radditz den Schmerz, während er die Nähe nutzte, um auf Rikoom mit der anderen Hand zu feuern. Er wartete nicht ab, bis der Rauch sich verzog, um die Wirkung zu beobachten: Radditz wusste, dass seine Energie zu schwach war, um den Quadratschädel zu verletzen. Aber er konnte ihn so blenden, um dann auf Distanz zu gehen. Doch er kam nicht weit: Sein Plan, sich von ihm zu entfernen, durchstrich Rikoom. Seine Hand griff durch den Rauch und erfasste zielsicher einen von Radditz’s Füßen. Ehe der langhaarige Saiyajin den starken Griff auch schon spürte, wurde er auf die Erde geschleudert, wo er krachend im Dreck landete. Das war nicht gerade förderlich für seinen gebrochen Arm. Der Schmerz wanderte und lähmte für einen kurzen Moment seinen ganzen Körper. Hinderlich, da Rikoom sich näherte, fallend, mit beiden Füßen voran. Sein Ziel war Radditz’s Körper. Radditz hatte die Idee, aus seinem noch ungebrochenen, rechten Arm einen Ki-Strahl zur Seite zu feuern. Sein zusammengekrümmter Körper schlitterte durch die Wucht der Energie rechtzeitig weg, bevor die orang-schwarze Kanonenkugel namens Rikoom dort einschlagen konnte. Anstatt schwerfällig auf die Erde zu krachen, überraschte er die Saiyajins, wie er seinen Fall abbremste und leichtfüßig absetzte. So ungern es Bardock, Radditz und Vegeta zugaben: der halbnackte Idiot konnte seine Kraft sehr gezielt einsetzen. Ungeachtet seines Aussehens und Statur, war er KEIN hirnloser Muskelprotz. Selbst solche Tricks funktionierten nicht. Er machte sich sogar über sie lustig, indem er ein Bein anhob, in perfekten 90°-Winkel, auf dem anderen Bein balancierend. Radditz richtete sich den gebrochen Arm, so gut es ohne Hilfsmittel ging. Er nutzte dazu die Armschiene von seinem rechten Arm und zurrte sie fest, um den gebrochenen Knochen zu schienen. Rikoom ließ es zu: Anstatt ihn derweil zu attackieren, tänzelte er weiterhin wie eine Ballerina auf und ab. Kaum war Radditz mit seinen Bemühungen fertig, stürmte er auf den Hünen zu. Er griff mit dem gesunden Arm an, ballte ihn zur Faust und schlug sie gegen Rikooms Gesicht, welches er überraschenderweise ohne Gegenwehr zuließ. Selbst als Radditz anfing, ihn zu treten, machte sein Gegner nicht anders, als die Angriffe nur mit bloßem Körper abzuwehren. „Erzähl mir nicht, dass das dein Bestes ist?“ höhnte er. Das machte Rikoom, bis es ihm zu langweilig wurde, er Radditz’s Faust mit der seinen abfing und den dadurch gefangenen Saiyajin einige Runden im Kreis schleuderte, bevor er ihn in hohen Bogen hochwarf. Zum Abschluss feuerte Rikoom noch diverse Ki-Bälle ab. „Damit ist er erledigt“ war Baartas Meinung. Doch zu ihrer Überraschung schaffte es Radditz durch minimale Bewegungen den feindlichen Energiebällen auszuweichen. Sie wussten nicht, dass jener seinen Ki-Spürsinn nutzen konnte, um sie hinter sich zu spüren, die Laufbahnen vorauszuberechnen und dadurch den blinden Punkt der Strahlen zu nutzen, wo sie ihn nicht trafen. Rikoom sah dies nun aber nicht mehr unbeweglich mit. Während der Saiyajin noch glaubte, den Angriff überstanden zu hatte, befand sich Rikoom plötzlich hinter ihm. Er verpasste Radditz einen Schlag ins Gesicht. „Guck mal, wer hier ist!“ Radditz fiel hart zu Boden. Weitere Knochen brachen. Blut tränkte seine Kleidung, was selbst der Brustpanzer nicht mehr verbergen konnte. Dennoch versuchte er sich zitternd aufzurichten, das Gesicht eine schmerzverzehrte Grimasse. „Stell dich tot, Radditz“ murmelte Bardock. Warum konnte sein Sohn nicht seine übliche Schläue einsetzen, seine Energie auf fast Null senken und liegen blieben? Vermutlich würde Rikoom ihn dann ignorieren. Eine falsche Hoffnung, denn nachdem Vegeta dieselbe Taktik vor zwei Tagen eingesetzt hatte, war Rikoom entschlossen, jeden Saiyajin in einen Aschehaufen zu verwandeln, um sich ihres Todes wirklich sicher sein. Davon ahnte Bardock aber nichts. Radditz stellte sich derweil mühsam auf die Beine und wankte langsam wieder auf Rikoom zu. Jener konnte nicht glauben, wie wahnwitzig dieser war, dass er trotz Powerlevel-Unterschied immer noch kämpfen wollte. Blut benetzte Radditz‘s Lippen, seine Schulterstücke waren abgebrochen, sein rechtes Bein zog er nach. Dennoch, selbst als er aus dem Tritt geriet und ein weiteres Mal hinfiel, richtete er sich wieder auf und setzte störrisch seinen Weg fort. Er bettelte nicht um Gnade, obwohl Rikoom genau wusste, welche Knochen er dem Kerl bereits gebrochen hatte. Außer angestrengtes Keuchen und unterdrücktes Stöhnen war nichts zu hören. „Na, na, bleib lieber liegen. Ich mach es schnell“ bot Rikoom Sterbehilfe an. „Ich…bin einer der stärksten Krieger der Saiyajins. Bei meiner Ehre. Ich gebe nicht auf! Ich lasse mich nicht hinrichten…nicht, solange ich mich bewegen kann“ hauchte Radditz mehr, als dass er knurrte. Dann, mit seiner letzten Kraft, machte er einen Satz auf den wartenden Rikoom zu, seine rechte Faust erhoben, für einen finalen Schlag. Er setzte seine ganze verbliebene Kraft dafür ein, in der Hoffnung, dem Gegner wenigstens eine starke Verletzung zufügen zu können. Aber das gönnte Rikoom ihm nicht: er hüpfte hoch, wich aus. Ein leichtfüßiger Sprung, direkt über den fast vorüber fallenden Saiyajin, der sein Gleichgewicht verloren hatte. Dann, durch diese Position in direkte Nähe kommend, holte Rikoom mit seinem Fuß aus und traf Radditz Genick. Es knackte laut, Radditz’s Augen weiteten sich geschockt, vom Angriff überrascht und gleichzeitig die Wirkung spürend. Sein Körper wurde zur Seite geschleudert, wo er auf dem Boden liegend blieb, der Hals in unnatürlicher Weise gestreckt. Nur sein Bein zuckte kurz, Ergebnis von einem letzten Aufbäumen der Nerven, bevor der Kontakt abbrach. „NEEEEIN!“ rief Bardock entsetzt, der wie Vegeta das knackende Geräusch nur zu gut kannte und wusste, was es zu bedeuten hatte. Jeezes Scouter erfasste den fallenden Wert des Powerlevels. Sein Scouter gab einen dumpfen Ton vor sich „Der ist hinüber“ sprach er amüsiert. „Genickbruch“ stimmte Baarta zu. Sie sahen zu den beiden übrigen Saiyajins. Der Mann mit der Narbe versuchte sich aufzurichten und zu dem Toten zu kriechen, was lächerlich und sinnlos zugleich aussah. Vegeta dagegen hatte es geschafft sich aufzurichten, aber seine Beine zitterten. Er hielt sich die Seite, atmete vorsichtig. Ein Auge war durch eine Schwellung geschlossen. Sein offenes Auge starrte hasserfüllt Rikoom an. Aber mehr als böse Blicke werfen, dazu war Vegeta nicht mehr in der Lage. Rikoom stemmte die Fäuste in die Hüfte und sah auf die übrigen Reste, den halbtoten Vegeta und den bewegungsunfähigen Bardock, der seine Kriecherei aufgegeben hatte und derweil frustriert mit der Faust auf den Boden hämmerte. Den einen zu verschnüren und den anderen umzubringen, würde keine große Sache mehr sein. Das war also alles, was von der Elite der Saiyajins, den größten Widerstand gegen Freezer, übrigblieb. „Tse…kaum zu fassen. Wegen solchen Krücken werden wir angefordert?“ beschwerte sich Rikoom. Dafür waren sie monatelang unterwegs gewesen, nur um die Mission in wenigen Tagen zu erledigen? Als ob sie nicht Wichtigeres zu tun hätten?! Immerhin gab es in ihrer Galaxie auch noch wichtige Missionen, wie Freezers Konkurrenten abzuwehren. Diese würden eine lange Abwesenheit des Tyrannen und seiner Elite-Truppe ausnutzen. Er stutzte, als er das Rauschen eines Raumschiffes hörte. Auch seine Kameraden hörten in der Stille deutlich dieses unnatürliche Geräusch und suchten nach seinem Ursprung. Baarta und Jeeze sahen, wie ein kleiner Lichtpunkt zur Erde fiel. „Ein Raumschiff?“ fragte Baarta laut. „Sieht so aus…aber solche mit diesem Bewegungsmuster haben wir nicht. Verstärkung für die Saiyajins?“ überlegte Jeeze. Sie drückten beide auf ihre Scouter, um mehr zu erfahren. „Nur ein Powerlevel und das liegt gerade mal bei 5000…das ist keine Verstärkung, das ist ein Witz“ lachte Baarta. „Na, dann geht der Spaß halt weiter. Hey, Rikoom, warte noch einen Moment, bevor du die letzten Saiyajins erledigst“ rief Jeeze seinem Kameraden zu. „Hm, was hast du vor?“ fragte Baarta. Jeeze lächelte gemein. „Was glaubst du, was der Typ für ein Gesicht machen wird, wenn er hierherkommt und DAS hier sieht?“ Rikoom schienen die sadistischen Gedankengänge seines Freundes zu gefallen und er nickte ihnen zustimmend zu. Den Spaß würden sie noch etwas heraus zögern. Sowohl für sich selbst, als auch für den Neuankömmling, wo sie doch alle so viel Reisezeit verschwendet hatten, um hier her zu gelangen. Bardock sah auf. Viel bewegen konnte er sich nicht, aber sein Geist war klar. Er spürte die neue Aura. Sie wirkte warm und vertraut. Ein Gesicht tauchte automatisch in seinem Kopf auf, als er überlegte, wer der Besitzer war. Das konnte nur eines bedeuten…sein Sohn Kakarott war endlich angekommen. Endlich Verstärkung…oder doch nicht? Welche Chance hatte Kakarott schon gegen die verbliebenen vier Soldaten des Ginyu-Sonderkommandos? Er erkannte, was dessen Anwesenheit wirklich bedeutete: auch er würde bald sterben. „Flieh, du Idiot, komm nicht her. Bitte, kommt nicht her!“ flehte Bardock leise. Doch wie zuvor bei Radditz, so hatte auch Kakarott nicht vor, diesem Befehl Folge zu leisten. Auf Namek, tief unten im Meer. Bulma war weiter nach unten getaucht. Nervös starrte sie auf die Anzeigen, während sie hoffte, dass ihr improvisiertes Unterwasserboot den Tiefseedruck aushielt. Aber das Radar sagte ihr, dass sie bald am Dragon Ball ankommen würde. Bis dahin würden die Außenwände und der Sauerstoffvorrat durchhalten. Nur noch wenige Minuten… Sie schaltete schon mal alle Außenlampen an, um das Gebiet besser sondieren zu können. Vielleicht könnte sie auch schon das Glitzern des Dragon Balls erkennen. Tatsächlich, da reflektierte etwas!? Bulma steuerte darauf zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)