Blue Moon von Rikarin ================================================================================ Kapitel 66: Rache, Revanche und Rückschlag ------------------------------------------     Während Bulma und Kakarott auf der Suche nach den Dragon Balls waren, erwarteten die Saiyajins ihren Gegner auf dem Planeten Meat, einem kleinen Planeten nahe der Kriegszone…   In einer Höhle, die nur von Kerzenlichtern beleuchtet wurde, umringten fünf Saiyajins einen Tisch, auf dem eine Karte ausgebreitet war. Die versammelten Saiyajins waren in der Lage, ihr Ki zu regulieren und hatten ihre Energie auf ein für Scouter un-registrierbares Level gesenkt. Dank dieser neuen Technik und wegen der Blei enthaltenden Felsen, die Strahlen reflektieren, gab es für den Feind keine Chance, diese Gruppe aufzuspüren. Diese Gruppe war nicht die Einzige, die sich auf diese Weise vor den Augen des Feindes verbarg. Weitere waren auf dem Planeten verteilt, bis auf wenige Ausnahme. Der Grund dafür war… „Wir haben die Köder gut sichtbar in ebenen Gebieten ausgebreitet. Hier und hier und dort…diese drei Camps sind von oben gut sichtbar. Die perfekten Ziele...aber unter den Zelten befindet sich nichts Wichtiges. Die Medi-Tanks und unsere Vorräte sind sicher in den Felsenhöhlen versteckt. Wegen den Falschinformationen werden sie glauben, dass diese drei Camps die einzigen auf diesem Planeten sind und wir weniger Soldaten haben. Da diese in weiter Entfernung zueinander aufgebaut wurden, muss man uns einzeln attackieren. Der Feind kann nicht alles auf einmal vernichten. So vermeiden wir eine Überzahl, die auf uns zu rennt. Stattdessen teilen wir sie auf und überwältigen sie dann durch die versteckten Krieger“ erklärte ein kürzlich beförderter Elitekrieger mit hüftlangem Haar. Die Kommandanten nickten, der Plan leuchtete ihnen ein. „Einige Saiyajins sind so sensibel im Ki-Erspüren, dass sie wie ein lebendes Radar funktionieren. Jede Truppe hat so einen Späher. Sie werden uns alarmieren, wenn der Feind eintritt“ übernahm der König die weiteren Ausführungen. „Ein Kommunikations-Team, welches sich außerhalb von Meat in einem abgeschirmten Raumschiff befindet, wird dann anfangen, gefälschte Informationen über Funk zu schicken. Wir nutzen keine Scouter mehr,darum sollte keiner von uns darauf reagieren. Aber der Feind, der den Funk abhört, wird von uns gesteuert werden und dorthin fliegen, wo WIR es wollen. Dann können wir ihn besser mit den versteckten Flugstreitkräften vernichten, während unsere Bodentruppen sie durch unseren Überraschungsangriff überwältigen.“ Seine Männer nickten. Ihre Befehle waren klar. Sobald der Kampf begann, hatten sie hart und ohne Gnade zuzuschlagen, mit voller Kraft, ohne die üblichen Spielchen. Bis es so weit war, bis zu diesem kritischen Moment, würden sie sich als schwach und wehrlos verstellen, indem sie ihre Kampfkraft unterdrückten. „Es wird nicht mehr lange dauern. Offiziell sind wir seit drei Tagen auf Meat, ohne Feindkontakt. Wenn ich die Nachrichten von Aurum richtig interpretiere, die meinen, dass der Feind noch weit entfernt ist, können sie jederzeit ankommen. Allerdings… Aurums Informationen sind den Dreck unter meinen Fingernägeln nicht wert“ fuhr Vegeta düster fort. „Scheiße, ich kann es kaum erwarten, dass wir uns danach um sie kümmern“ knurrte Nappa, der sich ebenfalls im Raum befand. Wütend ballte er seine Fäuste. „Nutzen wir diese Schlacht, um ihren Verrat aufzudecken. Jeder wird sich wundern, warum Aurum, die doch für die Aufklärung verantwortlich sind, den Feind nicht rechtzeitig entdecken konnte. Ihre Flugschiffe, die wir eingesackt haben, werden wir ebenfalls als Köder nutzen. Zwar ist keine aurumanische Besatzung drauf, aber wir können nicht riskieren, dass sie uns über Wanzen abhören und unsere Geheimtechniken entdecken. Die Techniker haben zwar nichts gefunden, aber ich bin vorsichtig. Wir haben drei ihrer Flugschiffe als Köder auserkoren, von denen wir alle Waffen abmontiert haben. Diese wurden dafür auf unseren Schiffen montiert. Zudem befinden sich drei Laserkanonen der Super-Klasse auf den Mond hinter Meat. Wenn die feindlichen Schiffe dorthin gelockt werden, werden sie von unseren Schiffen eingekesselt und können beschossen werden. Kein feindliches Raumschiff darf fliehen. Wir werden diese Falle, die für uns gedacht war, gegen sie nutzen“ sprach Vegeta. Freezer sollte nicht wissen, wie die Saiyajins die Scouter überlisteten. Darum durfte keiner seiner Männer überleben, um ihm davon zu berichten, wie die Messungen verrücktspielten. Dieser Vorteil musste so lange wie möglich behalten werden. Wenn er sich darauf einstellte oder gar persönlich auftauchte, war ihr Vorteil dahin. Dies könnte ihre einzige Möglichkeit sein, um den Krieg zu gewinnen. Wenn sie Glück hatten, würde sich Freezer sogar auf einem der Schiffe befinden, um als Zuschauer seinen Sieg zu genießen. Welch eine Chance, wenn er durch die Laserkanonen überrascht und vernichtet werden könnte. Dann, wenn Freezer fort war, würde der Rachefeldzug der Saiyajins beginnen. Es hatte seine Gründe, warum Vegeta momentan in engen Kontakt mit Aurums Aufklärungstruppe  stand und stündlich Berichte wollte…er wollte nachweisen, dass diese absichtlich Falschinformationen lieferten. Aurum hoffte, dass Freezer mit diesem letzten Frontal-Angriff den Krieg gewann, denn dann würde niemand mehr nachfragen, wie es zu diesen Fehlinformationen kommen könnte. Jeder würde mit der baldigen Versklavung zu beschäftigt sein. Aber wenn stattdessen Freezers Schergen fielen…dann würde sich die Allianz wundern und es gäbe Zeit genug, um Fragen zu stellen. Woher der Feind denn die Standorte der Saiyajins kannte beziehungsweise Aurum seine Verbündete nicht rechtzeitig gewarnt hatte? „Die Ausflüchte werden lustig sein. Ihr Gestammel und Gestotter…aber niemand wird ihnen glauben. Wenn Aurum isoliert ist und sich aus Angst vor uns bepisst…dann macht deren Vernichtung doch noch viel mehr Spaß“ tröstete Radditz seinen Kameraden. „Ganz recht“ grinste Vegeta zustimmend. Aber er verstand Nappas Ungeduld. Er fühlte genauso. Mittlerweile waren 16 Tagen seit Freezers Großangriff auf die Saiyajins vergangen. Die ersten zwei Tage danach hatte Vegeta verloren, weil er da noch bewusstlos im Medi-Tank lag. Elf Tage hatte er genutzt, um im Gravity Ball stärker zu werden und seinen Kraftschub, gewonnen durch die Nahtod-Erfahrung, weiter zu steigen. In dieser Zeit hatten sich auch seine verbliebenen Soldaten erholt und die neue Technik des Energie-Unterdrückens gelernt. Freezer lachte sich vermutlich ins Fäustchen, weil er glaubte, er stände kurz vor der Übernahme, sobald er den letzten Widerstand vernichtet hatte. Aber so einfach würde es Vegeta ihn nicht machen. //Na los, komm her! Schick mir deine besten Leute…ich werde sie alle töten als Rache für das, was du meinen Soldaten angetan hast. Du wirst es bereuen, in diese Galaxie gekommen zu sein. Das ist MEIN Revier!// dachte er zähneknirschend.   Wenige Stunden später, zum Tagesanbruch war es soweit. Vegeta wachte auf, als er die ersten fremden Energien spürte, welche sich dem Planeten näherten. Die Höhe ihres Powerlevel machte es einfach, sie trotz der großen Entfernung zu erahnen. Ihre Stärke konnte damit zum ersten Mal in ihrem Leben gegen sie genutzt werden. Ein Umstand, der Vegetas Plan erleichterte. Es erfreute ihn ebenso wie die Tatsache, dass er mit seiner Vorahnung wegen dem baldigen Angriff richtig gelegen hatte. Natürlich gab es kein Signal von Aurums Späher. Ohh, diese Verräter würden bald Blut schwitzen aus lauter Furcht… Freezer und Aurum tappten wie geplant in die Falle der Saiyajins. Während Vegeta sich seinen Brustpanzer anzog, fiel ihm auf, dass die feindliche Streitmacht sie zum Tagesanbruch angriff. Ein solcher Zeitpunkt, wo die Saiyajins gut ausgeruht waren und zudem dank Tageslicht alles erkennen konnten?! Welcher Idiot leitete diesen Angriff? Gut, angesichts der starken Energiewerte schienen sie sich ihrer Übermacht sicher sein, aber es machte sie nur unvorsichtig. Wahrscheinlich konnten sich diese Dämlacks nicht vorstellen, dass die Saiyajins nicht nur stärker sondern auch gerissener waren. Kein Verdacht, dass diese den Scouter für Falschinformationen nutzten, so dass sie damit Aurums Spionageaktion gegen sie verwendeten. „Danke für eure Dämlichkeit“ lachte Vegeta gehässig, bevor er laut wurde und seine Befehle rief. „Alle Mann auf ihre Position“ befahl er, während er sich auf den Weg zum Ausgang machte. „Ich gehe nach draußen und spiel den Köder. Wenn ihr das Zeichen erhaltet, ist eure Zeit gekommen! Ruhm und Ehre für die glorreichen Krieger!“ „Jawohl“ salutierten seine Männer, dasselbe kampffreudige Lächeln auf den Lippen wie ihr König.   Am Himmel zeigten sich fünf große, runde Raumschiffe. Drei von ihnen schwebten hinunter, während die restlichen zwei außerhalb der Atmosphäre blieben. Sie wurden erst später für die zukünftigen Sklaven benötigt und enthielten daher kaum Soldaten, im Gegensatz zu den ersten drei. Ein jedes von ihnen nahm Richtung auf zu einem der Camps, wo sich Saiyajins befanden. Sie landeten mit etwas Abstand zu den Zelten. Als sich die Luken öffneten, entstiegen ihnen zuerst die Kommandanten von Freezer, welche die heutige Befehlsgewalt für diese Mission hatten. Anschließend folgten die Soldaten, gekleidet in Rüstungen im ähnlichen Stil wie die Saiyajins sie trugen, zusätzlich aber mit weißen Helmen mit gesichtsverdeckenden Visieren und Laserkanonen am Arm ausgestattet. Ein Scouter piepte. Der Kommandant der dritten Garnison, ein fischähnliches Wesen mit violetter, schuppiger Haut, drückte auf seinem Scouter und nahm den Anruf an. „Hier ist Kiwi. Wir sind gelandet. Die Saiyajins scheinen alle zu schlafen, jedenfalls rührt sich nichts“ meldete er. „Oh, ich wette, sie wissen, dass wir hier sind…sie haben bloß zu viel Angst, um sich zu rühren“ sprach die hochnäsige Stimme des ersten Kommandanten. Jener lachte spöttisch. „Lord Freezer will vor allem ihren König Vegeta lebend haben, sowie die stärksten der Saiyajins. Du wirst dich darum um die Auslese der Schwächlinge kümmern, Kiwi“ befahl er näselnd. „Dodoria und ich kümmern uns um den stärkeren Rest. Ich habe Vegetas Position bereits erfasst. Noch was…Ich will, dass diese Mission schnell und elegant abläuft…also keine Verluste auf unserer Seite. Es wäre unwürdig für eine Elitetruppe von Lord Freezer, wenn wir gegen solche Affenwesen unsere Not hätten. Darum habe ich dich für diese Position ausgewählt, Kiwi. Enttäusch mich nicht! “ mit diesem drohenden Satz änderte sich die vormals säuselnde Stimme in einen harten, kalten Befehl. „Verstanden, Kommandant Zarbon“ gehorchte Kiwi unterwürfig. „Ich werde mich Eurem Vertrauen als würdig erweisen.“ Damit war alles gesagt, der Funk brach ab. Kiwi sah prüfend auf das vorliegende Camp und schätzte die Lage ein. Dann, langsam, fing er an, hämisch zu lachen. Vor den beiden Lieblingen von Freezer musste er sich bücken, aber dafür konnte er seine sadistische Art gleich bei jemand Schwächeren ausleben. Er freute sich schon drauf. Er drückte auf seinen Scouter. Das stärkte Powerlevel, welches angezeigt wurde, hatte einen Wert von knapp 10.000. Kiwi lachte erneut hämisch auf. Das würde ein Klacks für ihn mit seinem eigenen Wert von 18.000 werden. Ehe es Mittag war, würden die Saiyajins tot oder versklavt sein und der Krieg damit beendet. Lord Freezer würde seine Kommandanten für diese schnelle Mission bestimmt belohnen. Von Gier und Quällust getrieben, flog Kiwi los. Seine Männer folgten ihm. Wenige Meter vor dem Camp fingen sie an, Laserstrahlen aus ihren Waffen oder, wenn sie ähnlich begabt waren wie Kiwi, aus ihren Händen zu schießen. Die Zelte brachen ein, brannten auf, als rote, brennende Strahlen auf sie trafen. Staub und Asche wirbelte auf. Kiwi und seine Männer lachten laut auf, doch dann stutzten sie. Ihr Gelächter brach ein. Es fehlten die panischen Schreie ihrer Opfer und die rennenden, brennenden Körper. Kiwi drückte irritiert auf seinen Scouter, der doch von diesem Ort eindeutig Energiesignaturen erfasst hatte. Also wo waren die Sai… Er kam nicht dazu, den Gedanken zu beenden. Verbogen in Höhlen, gegraben unter den Zelten, brachen die Saiyajins brüllend hervor, wie Maulwürfe aus der Erde. Im Schutz der Staubwolken, welche ihre Gestalten verdeckten, stürmten sie auf Kiwis Männer zu und schlugen erbarmungslos zu. Der fischköpfige Alien sah verdattert dabei zu, wie seine Männer zu Boden fielen und sich nicht rührten. Sein Scouter piepste mehrmals warnend auf. Zahlenreihen bewegten sich rasant über den Bildschirm, ohne einen logischen Sinn zu ergeben. „Verdammt, warum spinnt das Ding denn jetzt?“ fluchte Kiwi, während er versuchte, sich einen Überblick über die Lage zu schaffen. Um ihn herum gab es Gebrüll und Geschrei, gemischt mit dem Geruch von Blut und Asche Das waren keine ungewohnten Eindrücke für Kiwi, der schon seit langem als Soldat unter Freezer diente. Aber normalerweise war es die andere Seite, die entsetzt schrie. Nicht seine Mannschaft?! „Hey Fischkopf, willkommen auf Meat“ brüllte ein Saiyajin mit hüftlangem, stacheligem Haar, welcher direkt auf Kiwi zuflog. „Nerviges Gewürm“ zischte Kiwi und schoss aus seiner rechten Hand rasant einen Energiestrahl herab. Doch anstatt seinen Feind zu verbrennen, schlug jener den Ki-strahl beiläufig zur Seite, wo er stattdessen zwei von Kiwi Männern traf. Kiwi riss entsetzt die Augen auf und bemerkte nebenbei die Zahlenreihe, welche sein Scouter bildete. Er konnte gerade noch eine fünfstellige Zahlenreihe erkennen, als eine Faust ihn ins Gesicht traf und in die Luft schleuderte. Ein unbekannter Schmerz durchzuckte Kiwis Kopf, während er im Hintergrund lautes Lachen hörte. „Na, du lila Karpfen, damit hast du nicht gerechnet? Hast du wirklich gedacht, wir sind so schwach?“ Kiwi schüttelte sich und dankte der Evolution, dass sie ihm mit einem Gesicht ohne Nase bedacht hatte und einem weichen, schockabsorbierenden Schädel. Wesen mit einem harten Knochengerüst hätten sonst bei so einem Schlag einen gebrochenen Kiefer plus Nase erhalten. „Wer bist du?“ zischte er den Saiyajin an, der vor ihm flog. Hastig drückte er auf den Scouter, der ihm einen merkwürdigen hohen Wert anzeigte. War dieser starke Krieger vielleicht Vegeta? Aber der sollte doch woanders sein? Aber wer könnte sonst einen Wert von…Kiwi schluckte… 19.350 haben? Auf der Stirn des dritten Kommandanten bildeten sich ungewollt nervöse Schweißtropfen. So war nicht der Plan. Zarbon wollte sich doch um Vegeta kümmern?! Warum war der König der Saiyajins also hier? „Ich bin Radditz, Elitekrieger der Saiyajins“ erklärte der Saiyajin, stolz lächelnd. „Häh? Ich habe nie von dir gehört? Warum ist uns so ein starker Saiyajins nicht bekannt?“ krächzte Kiwi entsetzt. Er verstand nicht, warum ihre Datenbank über die Saiyajins so voller Lücken war, aber zuerst musste er den Kerl vernichten. Dann konnte er Fragen stellen. Kiwi schoss gleißende Energiestrahlen aus seiner Handfläche ab. Er hörte nicht auf zu feuern. Eine Salve aus rotem, tödlichem Licht flog auf den Saiyajin zu und tauchte den Himmel in eine blendende Explosion. Kiwi verlor seinen Gegner dadurch kurz aus den Augen, aber er hatte ja seinen Scouter auf. Dieser hatte sich auf die Signatur des Saiyajins konzentriert und zeigte nun eine fallende Zahl an; Anzeichen für Verletzungen. „Hah, nichts mehr übrig“ grunzte Kiwi erleichtert. Es war nichts mehr zu sehen außer einem tiefen Loch in der Erde. „Ich hab doch gewusst, dass ihn erledigen kann. Es ist nichts mehr von diesem Schmalspur-Krieger übrig“ er stemmte die Arme in die Hüfte und lachte auf. „Wen nennst du hier Schmalspur-Krieger?“ fragte eine Stimme spöttisch von oben herab. Kiwi sah hoch. Über ihn schwebte Radditz und grinste ihn an. „Aber…Wie konntest du denn ausweichen? Mein Scouter…“ stammelte Kiwi. Doch Radditz hatte weder Zeit noch Lust, es ihm zu erklären. Er nutze die Betroffenheit und Schockstarre seines Gegners aus, um seine stärkste Attacke auf ihn herab zuschleudern. Denn während der lila Wurm in die falsche Richtung geschossen hatte, hatte Radditz die wenigen Sekunden genutzt, um sein Ki in seiner Handfläche zu konzentrieren. Kleine pinke Blitze sprangen über seine Hand. Er hatte nur diesen einen Schuss. Er durfte nicht mehr Zeit und Energie verschwenden, da noch mehr Gegner auf ihn warteten. „Shining Friday“ er warf die Energie hinab. Ein greller Ki-Strahl raste von oben auf den entsetzt schreienden Kiwi herab. Er hob seine Arme über den Kopf und versuchte, den Angriff zu überstehen. Doch unbarmherzig bohrte sich die feindliche Energie durch seine Kleidung und durch seine Haut, bis runter in seine Knochen. Radditz hörte nicht auf, sein Ki abzufeuern. Er durfte auf keinen Fall nachlassen. Kiwi schrie auf, doch er konnte der Energie nichts ausweichen. Wie ein Strudel hielt sie ihn im Griff, während sie ihn weiter verbrannte. Das Feuer fraß sich durch seine Knochen, sein Fleisch, seine Gedärme und löste ihn schließlich vollständig auf, bis nichts weiter von ihm übrig war als ein leichter Aschehauch und der Geruch von verbranntem Fisch.   Beides wurde durch eine beiläugige Brise weggeweht. Radditz senkte den Arm. Er sah sich um, während er seinem Körper Zeit zur Erholung gab. Zur Unterstützung holte er einen nahrhaften Energieriegel aus der Innentasche seines Brustpanzers und biss gierig ab. Während er darauf kaute, schaffte er sich einen Überblick über die Kämpfe um ihn sowie die, welche er in weiter Entfernung spüren und sehen konnte. Am Horizont blitzten die Lichter von Energie-Angriffen auf und man konnte aus der Entfernung ein Brüllen hören. Dort wurde noch hart gekämpft, während Radditz‘s Truppe fast fertig mit Aufräumen war. Der Überraschungsangriff aus der Erde hatte sich gelohnt. Mit dem Tod vom lila Karpfen war die stärkste Kraft aus dieser Brigade vernichtet worden. Die restlichen Schwächlinge hatten selbst mit ihren Laserwaffen keine Chance gegen die Saiyajins gehabt, welche nun ihre wahre Kraft einsetzten. Ähnlich wie Kiwi waren auch dessen Männer vom schwächeren Level ausgegangen und waren dadurch schlecht vorbereitet gewesen. Diesen Fehler bezahlten sie mit ihrem Leben. Radditz stopfte sich dem Rest des Riegels rein und nickte zufrieden. „General, die feindliche Mannschaft ist besiegt bis auf den letzten Mann. Eure Befehle? Was sollen wir nun tun?“ fragte ein saiyanischer Krieger, der sich vor Radditz erhob. Im Hintergrund fielen die letzten von Kiwis Schergen. Die nun unbeschäftigten Saiyajins sahen ihren Anführer gehorsam an. Radditz sah sich um und analysierte die Lage, um einen vorschnellen Entschluss zu vermeiden. In Camp 2 war Nappa gerade schwer beschäftigt. Seine Aura war nervös am Flackern. In Camp 1 war Vegeta ebenfalls am Kämpfen, aber seine Aura war ruhig und noch relativ schwach, weil er sie immer noch unterdrückte: der König hatte noch Reserven und spielte mit seinem Gegner. Jener besaß neben Vegeta das höchste Powerlevel auf diesem Planeten. Radditz erkannte, dass er Vegeta nicht helfen musste und es auch nicht konnte. Das Level von seinem Gegner überstieg deutlich dem von Radditz. Einen Klotz, der nur im Weg stand, konnte Vegeta nicht gebrauchen. Aber Nappa….Nappa hatte Probleme. Sein Gegner war sogar stärker als Radditz, was es schwierig machen würde, ohne Hilfe von Vegeta zu siegen. Der Glatzkopf steckte damit richtig in der Patsche, weil er vom falschen Gegner ausgesucht worden…wobei er wohl auch Probleme gegen Kiwi gehabt hätte, denn Nappa besaß „nur“ ein Level von knapp 12.000. Nappa hatte nicht den Vorteil von Training im Gravity Ball erhalten, der immer noch ein gut gehütetes Geheimnis war. Vegeta und Radditz waren die einzigen gewesen, welche die Feuerpause der vergangenen Woche für das harte Training darin genutzt hatten. Der Verzicht auf Schlaf hatte sich gelohnt, denn nur so hatte Radditz sich rechtzeitig verbessert, um in diesem Kampf zu jubilieren. Genug mit der eigenen Leistung gebrüstet…der Kampf ging weiter. Das Ziel war nun klar, wo Radditz und seine Leute hinfliegen mussten. Noch war es zu früh, um zu pausieren und die meisten seiner Männer sahen noch fit aus. Er sortierte nur die heraus, die es stark erwischt hatten, damit sie ihre Wunden verbinden konnten. Der Rest flog mit ihm in Richtung Camp 2, um Nappa zu retten. Radditz grinste hämisch. Der Glatzkopf würde sich deswegen bestimmt fürchterlich genieren.   Camp 1 Vegeta starrte feindselig den feindlichen Kommandanten an, der gerade sein Camp in die Luft gejagt hatte.  Abgesehen von dem verbrannten Geruch der Attrappen, hatte es nur wenig Effekt auf Vegetas Männer gehabt. Die meisten waren eh in Deckung gewesen, um den Feind zu überraschen. Nun kämpften sie gegen die feindlichen Soldaten und hatten eindeutig die Oberhand. Das schien ihren Kommandanten aber nicht zu beunruhigen. Er schwebte über den Tumult, ohne einen Finger zu rühren, während er Vegeta nicht aus den schmalen, wimpernbehängten Augen ließ. Eine Hautfarbe, die ins Türkise ging, lange grüne Haare, zu einem Zopf geflochten, hochgewachsen und muskulös, in Brustpanzer, knappen Shorts, Stulpen und lavendelfarbenen Umhang gekleidet. Seine Gestalt war ihm seit dessen Ankunft bekannt vorgekommen und nun endlich erinnerte Vegeta sich, wo er sie schon mal gesehen hatte. Dieser Kerl hatte damals neben Freezer gestanden, bei ihrer ersten Begegnung, kurz bevor Freezer ihn angegriffen hatte. Was bedeutete… Er musste bei dem Tyrannen eine wichtige Stellung innehaben. Wer sonst erhielt das Privileg, neben jemanden wie Freezer stehen zu dürfen? Sein relativ hohes Kampflevel deutete ebenfalls darauf, dass er zu Freezers besten Männer gehörte. Das war auch der Grund, warum dieser Typ immer noch so nonchalant lächelte, obwohl seine Männer gerade niedergemetzelt wurden...jener wusste, er konnte diese Schlacht mit einem Handstreich wenden. Keiner der aktuell am Boden kämpfenden Saiyajins könnte es mit ihm aufnehmen. Von allen Soldaten Freezers verströmte er die größte Kraft auf diesem Planeten. Vegeta lächelte innerlich, da sein Plan aufging. Wie gewünscht, hatte er den stärksten Gegner vor sich. So verhinderte er, dass seine Männer sinnlos starben im Versuch, gegen diesen Schnösel zu bestehen. Jemand, der so stark war, der so nahe an Freezers Seite stand…so jemand musste über viel Wissen verfügen. Dieses Wissen brauchte Vegeta. Außerdem…Freezer schickte heute einen seiner Lieblinge, um die Saiyajins zu knechten…welch wunderbare Gelegenheit für Vegeta, dem Gegner etwas Teures zu rauben und es für sich zu nutzen. Vegeta lächelte schadenfroh und kopierte damit die Mimik seines Gegners, der auf dieselbe hochmütige Weise guckte. „Vegeta, es ist Zeit, abzudanken“ forderte jener ihn mit näselnder Stimme auf. „Lord Freezer wünscht dich zu sehen und schickte deshalb mich, Kommandant Zarbon! Fühl dich geehrt! Ich bin der schönste und eleganteste unter Freezers Kommandanten. Nun, kommst du freiwillig mit oder soll ich dich zwingen?“ Eine rhetorische Frage, schließlich machte Vegeta nicht den Eindruck, als wollte er freiwillig mitgehen. Zarbon wusste das und vertiefte sein vorfreudiges Lächeln. „Haha, ich freue mich schon darauf, dich in Ketten zu legen und meinen Herrscher zum Geschenk zu machen. Vielleicht verpasse ich dir sogar eine nette rosa Schleife um den Kopf“ feixte er. „Wenn Freezer mich sehen will, soll er persönlich kommen und nicht seinen Schoßhund schicken!“ lachte Vegeta ihn laut aus. „Und was soll dieses vertrauliche Getue? Vor einem König verbeugt man sich und kniet! Ich muss dir wohl Manieren beibringen!“ Zusammen mit dieser Aufforderung feuerte Vegeta einen Ki-Strahl auf ihn los. Zarbon kreuzte seine Arme, um den Strahl abzublocken. Zu seiner Überraschung war dieser aber so kräftig, dass er den in der Luft schwebenden Kommandanten meilenweit hinfort schob, ohne dass jener etwas dagegen tun konnte. Der Druck der Energiewelle beförderte ihn hinfort, bis er plötzlich aufhörte. Ehe sich Zarbon versah, hatte er das Kampffeld verlassen und schwebte einsam in der Luft, ohne Rückendeckung seiner Untergebenen. Doch er war nicht vollständig allein. Vegeta war ihm gefolgt. „Ha, war das schon alles?“ fragte Zarbon und rieb sich die Arme, die außer ein paar leichten Kratzer unversehrt waren. Vegeta grinste. Sein wahres Ziel war erreicht. Mit Absicht hatte er seine Attacke darauf ausgerichtet, den feindlichen Kommandanten von seiner Truppe zu entfernen, anstatt ihn zu verletzen. Sie hatte viel Druck, aber wenig Feuerkraft besessen. Aber natürlich konnte er auch anders angreifen. In einem Wimpernschlag feuerte er aus seinem Zeigefinger einen hochkonzentrierten Energiestrahl ab, fein, aber tödlich. Doch statt in Zarbons Herz, feuerte er seinen Scouter vom Ohr ab. Nun konnte der Türkishäutige weder Verstärkung rufen noch das aktuelle Powerlevel seines Gegners messen. Er musste sich damit auf veraltete Daten verlassen.   Zarbon keuchte überrascht auf. Diese Attacke war so schnell gewesen, dass er ihr nicht hatte folgen können. Sein Ohr brannte, aber es war keine tödliche Verletzung. Warum hatte Vegeta nicht tiefer gezielt? „Daneben“ höhnte Zarbon mit unsicherem, wackligem Lächeln. Er bezweifelte, dass der Saiyajin aus dieser nahen Distanz daneben schießen würde.  Also war es Absicht gewesen! Der Türkishäutige begriff mit einem schnellen, prüfenden Blick seine Lage. Beide Krieger waren allein, unbeobachtet und Verstärkung würde fürs erste nicht ankommen. Ihre Männer waren damit beschäftigt, sich gegenseitig zu massakrieren. Keiner von ihnen hatte einen Blick darauf, was die beiden Kommandanten der jeweiligen Armee gerade taten. „Oh, ich verstehe…du willst mit mir allein sein“ säuselte Zarbon und legte unbeeindruckt den Kopf schief. „Nun, Vegeta, was hast du mit mir vor?“ Bei diesem Tonfall und den merkwürdig koketten Blick überkam Vegeta ein angewidertes Schaudern. „Keine Ahnung, was für wahnwitzige Vorstellungen du hast. Ich will dich einfach nur umbringen“ knurrte er ihn an. Zarbon gluckste. Er war zwar vorsichtig, aber Vegetas Todesdrohung nahm er nicht ernst. Niemals wäre der Saiyajin in der Lage, ihn zu besiegen. Der Scouter hatte, bevor er zerstört wurde, einen Wert von knapp 23.000 angezeigt, die Zarbon übertraf. Dieser Kampf würde zu seinem Gunsten ausgehen, das war einfache Mathematik. Nicht nur seine Kraft war höher, sondern auch sein Intellekt. Freezers Liebling besaß ebenfalls jahrelange Erfahrung in der Kriegsführung. Er konnte seine Leute  geschickt befehlen wie auch selbst anpacken. Aber im Gegensatz zu diesem Affenkönig sah er dabei elegant aus, wenn er Bevölkerungen ausradierte. Zarbon hegte daher keinen Zweifel über den Ausgang dieses Kampfes. Vegeta hatte keine Lust mehr, mit so einem klebrigen Lächeln und anzüglichen Blicken bedacht zu werden. Der Heini in den blauen Strümpfen und dem lächerlichen Klimper- Schmuck schien immer noch von seiner Überlegenheit überzeugt zu sein. Nun, es war Zeit, ihm diesen Zahn zu ziehen.   Vegeta überwand den Abstand in rasanter Schnelle, um Zarbon mit seinen Fäusten zu attackieren. Überraschend geschickt wich Freezers Kommandant diese aber aus und zeigte damit, dass er seine Position nicht wegen seines Aussehens erhalten hatte. Als er aber zum ersten Mal mit einem Faustschlag retournieren wollte, hielt Vegeta dessen Faust mit eigener Hand auf, nutzte den Kontakt und warf Zarbon hinfort. Dieser war im Flugkampf aber geübt und konnte sich in der Luft abfangen. Dennoch war er erneut irritiert, wie schnell und stark der Saiyajin angreifen konnte. Von jemanden, der ein niedrigeres Powerlevel aufwies, hätte er das nicht erwartet. Vegeta setzte ihm nach, aber Zarbon ging rechtzeitig auf Distanz, wich zurück. Er streckte seinen rechten Arm aus, den Daumen der Hand angewinkelt. Zur Sicherheit unterstützte er mit seinem linken Arm die rechte Schulter, um einen mächtigen, rasant fliegenden Ki-Strahl auf Vegeta abzufeuern und dabei nicht selber das Gleichgewicht zu verlieren. Vegeta wich aber nicht aus. Stattdessen schlug er den glühenden Ki-Ball mit seiner linken Hand zur Seite, wo er in weiter Entfernung im Meer landete und eine riesige Explosion auslöste, ohne jemanden zu töten. Mit Absicht benutzte er seine Hand anstatt Ki ; nutzte simple Körperkraft anstatt eigener Energie: so war der Schock bei seinem Gegner größer und er sparte Kraft. Wie gewünscht keuchte Zarbon entsetzt auf, die Augen weit aufgerissen. „Er hat einfach meinen Ki-Blast fortgeschlagen. Du…überrascht mich, Vegeta“ entfuhr es ihm und ein kalter Schauer glitt dabei seinem Rücken herunter, weil ihm klar wurde, dass er seinen geplanten Zeitablauf heute nicht einhalten konnte. Vegeta war ein größeres Problem als gedacht. Wie sollte er ihn in der gewünschten Zeit besiegen, wenn er solche Sperenzchen machte? Immerhin wollte Zarbon in  wenigen Stunden vor Freezer stehen und ihm den geschlagenen Saiyajin-König präsentieren. Zarbon erhielt keine Gelegenheit, sich weitere Sorgen um verpasste Fristen zu machen. Plötzlich schwebte Vegeta direkt vor ihm und verpasste ihm einen Ellbogenschlag ins Gesicht, bei dem Zarbon sein eigenes Blut schmeckte und er Angst um seine Zähne bekam. Das drängte ihn zum Strategiewechsel: Angriff als beste Verteidigung! Zarbon schlug und trat zu. Jetzt war es Vegeta, der diesen Angriffen geschickt auswich und dabei hatte dieser Barbar auch noch die Unverfrorenheit, hämisch zu gackern. „Zu langsam! Ist das alles, was du drauf hast“ lachte er ihn dabei aus. Zarbon holte eiligst nach Luft, während er sich mehr anstrengte. Er versuchte ihn mit einem Kick in den Bauch zu treffen, doch Vegeta wich durch einen höheren Sprung nach oben aus, machte einen eleganten Salto, um den Schwung für einen Gegen-Kick zu nutzen. Sein Fuß landete in Zarbons Gesicht. Getroffen flog jener zu Boden, wo er sich aber auf allen vieren abfedern konnte, um schlimmeren Schaden zu vermeiden. Eilig sah er suchend nach oben, wo er zuletzt Vegeta gesehen hatte. Dort fand er ihn aber nicht. Bevor er dessen Präsenz erfassen konnte, erhielt Zarbon schon einen weiteren Tritt im Rücken. Durch den Schwung überrascht, konnte er sich dieses Mal nicht abfedern. Krachend fiel er mit dem Gesicht nach vorne in die Erde. Während er weiter nach vorne schlitterte, schürfte sich seine Haut an den Steinen auf. Noch schlimmer als der Schmerz und der Gedanken daran, wie sein hübsches Gesicht jetzt aussehen musste, war das hämische Gegacker hinter sich. Ächzend richtete sich Zarbon auf. Seine Leichtfertigkeit war ihm vergangen, aber dafür verspürte er Wut und den Wunsch nach Rache. Um diese zu erfüllen, gab es nur eine Möglichkeit: er würde jede Rücksicht fallen lassen und Vegeta brutal zusammen schlagen. Im Grunde war es Lord Freezer egal, in welchem Zustand Vegeta vor ihm landete, es durfte auch fast tot sein. Vegeta, seiner Überlegenheit sicher, griff nicht weiter an, sondern sah immer noch lachend Zarbon beim Aufrichten zu. „Tja, ich muss zugeben…du beeindruckst mich, Vegeta“ gab Zarbon mit ungewöhnlich ruhiger Stimme und unverzagten Lächeln zu. Seine Augen waren erzürnt aufgerissen und standen damit im Widerspruch zu seinem Lächeln. „Deine Fähigkeiten sind besser als gedacht.“ Er lachte leise, während er sich den Staub von seinem Panzer abstrich und sich seinem Gegner zuwandte. Vegeta verging das Lachen. Zarbons Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Es war nicht wie das rauffreudige Lächeln eines Saiyajins, der sich über die Herausforderung freute. Nein, es war die Art Lächeln, die eine üble Überraschung verhieß. Freezers Scherge hatte noch etwas in der Hinterhand. „Du klingst, als würdest du dich noch zurück halten?“ fragte er misstrauisch nach. „Oder hast du irgendwelche verbogenen Kräfte, von denen niemand weiß?“ sprach er mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme. Zarbon wischte sich das grünblaue Blut ab, welches an seiner Lippe klebte, bevor er sich zu einer selbstbewussten Antwort bequemte. „Allerdings“ antwortete er grinsend in samtweicher Stimme. „Du hast es erfasst.“ Vegeta lachte laut  auf. „Na, du bist mir ja ein Witzbold. Wenn das wahr wäre, hättest du längst deine wahre Kraft eingesetzt, anstatt im Dreck zu spielen.“ „Oh, es hat seine Grund, warum ich es nicht tue“ sprach Zarbon unbekümmert weiter. Er rückte seine Stulpen zurecht und bemerkte dabei pikiert, wie furchtbar seine sonst so gepflegten Hände aussahen. Verdammt, sobald er die Zeit fand, musste er sich eine Maniküre, Massage und Gesichtsbehandlung gönnen. Er musste ja furchtbar aussehen. Nicht zu vergessen seine Haare, die voller Dreck waren…das würde der Saiyajin büßen…die sorgfältige Arbeit an seinem wunderschönen Körper so kaputt zu machen… „Weißt du, Vegeta, ich liebe Schönheit…ganz besonders meine. Deswegen nutze ich selten meine wahre Kraft…ich sehe dann so hässlich aus, dass es mich selber anwidert“ zog er den Saiyajin ins Vertrauen. Für denjenigen war das ein seltsames Bekenntnis, welches er nicht verstehen konnte. Saiyajins machten sich nie Sorgen um ihr Aussehen, wenn sie kämpften. Zarbon musste deutlicher werden. Dies tat er aber gerne, denn das Verraten dieses Geheimnis versprach ein Vorgeschmack auf Vegetas Verzweiflung. „Ihr Saiyajins seid nicht die Einzigen, die sich verwandeln können, um stärker zu werden“ verriet Zarbon mit siegessicherem Lächeln. „Ich gehöre dazu auch.“ Vegeta verschränkte die Arme vor der Brust, immer noch ein halbes, arrogantes Lächeln im Gesicht. „Zeig‘s mir“ forderte er seinen Gegner unbekümmert auf.   Zarbon lachte leise auf. Diese Arroganz der Saiyajins…anstatt ihn anzugreifen, gab er ihm die Gelegenheit seine wahre Kraft zu entfesseln. Diese Neugier auf starke Gegner, egal wie gefährlich es war…Wenigstens diese Information stimmte. „Dann sieh gut zu. Ich werde zwar nicht riesig, aber dafür stärker. Dies…“ rief Zarbon aus, während er seinen Körper unter Spannung setzte und sich streckte. „…dies ist das BIEST in mir!“ Mit diesen Worten wölbten sich seine Muskeln auf.  Arme und Beine wurden kräftiger. Die glatte Haut, welche sie umspannte, wurde rauer und schuppiger. Anstelle gepflegter, blauer Fingernägel erschienen kurze Krallen. Auch Zarbons Oberkörper wurde massiger. Doch die größte Verwandlung war in seinem Gesicht zu erkennen. Wie angedeutet, verschwanden die femininen, zarten Gesichtszüge. Sie mussten Platz machen für eine krokodilartigen Grimasse, mit platter Nase, Warzen und geiferndem Maul. Aus den vormaligen goldbraunen Iriden unter langen Wimpern wurden nun raubtierhafte, kleine Pupillen, die grausam funkelten. „Bislang hast du nur meine Schokoladenseite kennen gelernt“ lachte Zarbon auf, dessen Stimme passend zu seinem neuen Körper tiefer und rauer war. „Mit großem Vergnügen stelle ich dir mein Monster vor. Willst du mal fühlen?“ „Mir bluten gleich die Augen bei der Visage“ antwortete Vegeta sarkastisch. Für ihn war der Anblick nicht beängstigend; er hatte schließlich schon gegen viele unterschiedliche Wesen gekämpft. Aber das Wachstum in Zarbons Powerlevel war schon ein ordentlicher Batzen. Allerdings…es war nicht mit dem Kraftzuwachs einer Ozaru-Verwandlung vergleichbar, dafür besaß sie den Vorteil, schneller zu erfolgen und war zeitunabhängig. Eine kleinere Gestalt besaß auch mehr Vorteile gegenüber den Riesen-Körper des Ozarus. Vegeta kam nicht weiter dazu, sich weitere Gedanken über die Unterschiede zwischen Saiyajin und Zarbons Rasse zu machen. Mit einer unerwarteten Geschwindigkeit stürmte Zarbon in seiner neuen Gestalt auf den Saiyajin zu und verpasste ihm eine Salve von Schlägen und Tritten in einem Tempo, auf die Vegeta nicht eingestellt war. Er schaffte es weder sie abzuwehren noch auszuweichen. Brutal wurde er zusammen geschlagen und in die Luft geschleudert. Bevor er fort fallen konnte, packte Zarbon noch schnell sein Fußgelenk, um Vegeta wie einen alten Lappen zu Boden zu werfen. Damit aber nicht genug. Zarbon packte Vegetas Kopf in seinen krallenbewehrten Händen, um ihn zu fixieren, während er ihm mehrere Kopfnüsse verpasste. Vegeta erhielt sofort eine blutende Platzwunde auf seiner Stirn, während sein Schädel unter der Wucht der Schläge erzitterte. Er spüre, wie sein Gehirn gegen die Schädeldecke geschlagen wurde und sich das Metall von Zarbons Stirnschmuck in seine Haut bohrte. Zarbon arbeitete seinen Frust gründlich ab. Er gab Vegeta keine Chance auf eine Atempause. Nicht mal, als jener anfing, Blut zu spucken und schmerzhaft aufschrie. Nein, all dies feuerte Zarbons tierische, sadistische Seite nur noch mehr an. Nachdem er genug hatte, seinen Schädel auf Vegetas Kopf zu schlagen, schmiss er den fast bewusstlosen Krieger in die Luft. Er selbst blieb aber noch auf der Erde, um von dort den Fall des Saiyajins auf den Boden beobachten zu können. Der kam aber nicht, denn der Saiyajin-König war noch nicht am Ende. Vegeta glaubte, nun endlich den Atemzug zu erhalten, um einen Gegenangriff zu starten. Den Schwindel und Schmerz seines Körpers ignorierend, drehte er sich im Fall um und flog auf Zarbon zu. Das echsenartige Monster lachte auf und ging zum gleichen Angriff über; flog ihm entgegen. In der Luft attackierten sich die beiden Krieger, wobei Vegeta erneut deutlich unterlag. Seit Zarbons Verwandlung wurde er in die Ecke getrieben und erlitt Schlag um Schlag. Zarbons Schläge waren so mächtig, dass die daraus resultierenden Luftbewegungen die Felsen zerschnitten und zu Staub malmten. Vegeta versuchte, einen Ki-Angriff zu beginnen, um seinen Gegner zu verbrennen oder wenigstens weiter fort zu schleudern. Aber jedes Mal kam ihm Zarbon zuvor und störte seine Konzentration. Ein Knie-Kick in seinen Magen und abschließender Stoß nach unten, schleuderte Vegeta wieder Richtung Boden, wo er noch einen Felsen durchschlug, bevor er ankam. Zarbon lachte dröhnend und fühlte sich endlich wieder sicher. So musste es sein. Jetzt war die Ordnung, wo er der Stärkerer war, wieder hergestellt.   Vegeta richtete sich störrisch auf „Noch nicht…Ich bin…noch nicht… geschlagen“ keuchte er, das Gesicht blutverschmiert, ein Auge zugekniffen und mit dem übrigen seinen Gegner im Blick haltend, der vor ihm landete. „Aber gleich“ lachte Zarbon auf. „Merkst du jetzt, was für einen fatalen Fehler du gemacht hast?“ Doch so störrisch, wie der Saiyajin ihn anfunkelte und nicht um Gnade bettelte, schien die Erkenntnis ihn immer noch nicht erreicht zu haben. Zarbon, der seinen Gegner auch psychisch brechen wollte, musste also noch einen Schritt weiter gehen. Er wollte Entsetzen und Panik in Vegetas Gesicht auslösen. „Ich erzähl dir noch etwas…“ verkündete er daher mit unheilvollem Grinsen. „Ich bin nicht der Einzige, der sich verwandeln kann…“ er machte eine taktische Pause, bevor er zum verbalen Schlag ausholte. „Lord Freezer kann das ebenfalls.“ Zarbon freute sich, nun endlich eine Reaktion in Vegetas Gesicht erkennen zu können. Staunen, Erkenntnis, eilige Berechnung des Risikos zum Sterben und…immer noch kein Entsetzen. „Tse, war’s das?“ spuckte jener abfällig aus. „Mehr nicht?“ Zarbon konnte nicht glauben, wie dumm sein Gegner war. Anscheinend glaubte der Saiyajin, er besäße immer noch eine Chance zum Sieg, selbst gegen einen verwandelten Zarbon oder Freezer. Zarbon musste ihn also mit schlagkräftigen Argumenten davon überzeugen, wie sinnlos sein Widerstand war. Schon stand er auch schon wieder vor dem Saiyajin-König, um ihm weitere Schläge und Tritte zu verpassen, gegen die Vegeta sich nicht wehren konnte. Er wieder herumgeschleudert wie eine wehrlose Stoffpuppe. Zarbons Biest freute sich darüber, dass sein Gegner so lange durchhielt. Damit hatte er länger etwas zum Zerstören. Seine rationale Seite wunderte sich aber schon etwas, dass jemand immer noch nach diesen Attacken es schaffte, sich auf den Beinen zu halten. Aber lange würde es nicht mehr dauern. „Haha, jetzt gibt es die Rache für mein Gesicht“ rief Zarbon aus. „Nach meiner Behandlung wird dich niemand mehr erkennen. Ich hör nicht auf, bis dein Gesicht eine blutige Masse ist. Selbst dein Vater wüsste nicht mehr, wer du bist.“ Mit einem Tritt gegen Vegetas Kinn beförderte er den Saiyajin wieder in die Luft. Er sprang hinterher und hob erneut seine rechte Hand, den Daumen angewinkelt. Er feuerte einen violetten Ki-Ball ab, der Vegeta in den Bauch traf und ihn in hohen Bogen wieder Richtung Erde beförderte. Doch in der Luft schaffte es der Saiyajin seinen Körper anzuspannen und mit einer halben Drehung, den Ki-Ball von sich abgleiten zu lassen. Aber seine Bewegungen waren im Vergleich zum Anfang des Kampfes schwerfälliger und ließen deutlich an Eleganz und Behändigkeit nach. So schaffte er es auch nicht, selbstständig auf den Boden zu landen und rechtzeitig vor dem Einschlag des Ki-Balls zu fliehen. Die Kugel landete hinter ihm, explodierte und der Schwung riss Vegeta zu Boden. Nun war es sein Gesicht, welches über den Erdboden schlitterte. Ein Anblick, der Zarbon von seinem höheren Aussichtspunkt sehr genoss. Davon wollte er mehr. Er feuerte weitere Ki-Kugeln auf den Saiyajin herab. Als jener die annähernde Energie spürte, sprang er hastig auf und rannte fort, bevor sie ihn treffen konnten. Hinter ihm erklang das Tosen von Explosionen. Vegeta nutzte den daraus entstehenden Staub, der seinen Anblick verdeckte. Er rannte in einen Bogen wieder zum Anfangspunkt, um näher an Zarbon zu gelangen und ihn mit einem Ki-Strahl zu überraschen. Doch der feindliche Kommandant konnte diesen in seiner stärkeren Gestalt mit seiner rechten Hand hinweg schlagen und mit der freien linken Hand retournieren. Ein weiterer Ki-Strahl wurde auf Vegeta abgefeuert. Er flog höher, um ihn auszuweichen. Eine Taktik, die Zarbon durchschaute hatte: er schnitt ihm den Weg ab. Mit seinem gebeugten Ellbogen als Schlinge umschlang er Vegeta an dessen Kehle, während er sich hinter dessen Rücken bewegte. Mit dem anderen Arm umfasste Zarbon Vegetas linken Arm und bog ihn auf dessen Rücken.  So gefesselt, konnte sich der Saiyajin nicht aus dem festen Griff lösen. „Ich hab genug mit dir gespielt“ wisperte Zarbon unheilvoll in Vegetas Ohr. „Es wird Zeit, das zu beenden. Danach kümmere ich mich um den Rest deiner Männer. Heute werden die Saiyajins durch mich vernichtet.“ „Das lasse ich nicht zu“ stöhnte Vegeta und nutzte seinen immer noch freien linken Arm, um jenen zu krümmen und nach hinten zu rammen: sein Ellbogen traf auf Zarbons Innereien, in rasanter Folge. Vegeta hörte nicht auf mit seinem Angriff: er nutzte den Umstand, dass er nicht der einzige war, der fixiert war. Zarbons Hände waren damit beschäftigt, Vegeta zu fesseln, wodurch er sie nicht zur Verteidigung nutzen konnte. Schließlich war der Schmerz so durchdringend und nicht mehr auszuhalten, dass Zarbon seinen Gefangenen los lassen musste. Stöhnend rieb er sich die getroffene Bauchseite, während Vegeta, nun nicht mehr festgehalten, erschöpft vornüberfiel. „Du entkommst mir nicht“ knurrte Zarbon und setzte ihm eiligst nach. Schnell schaffte er es, den Saiyajin einzuholen und zu packen, was dieser wehrlos zuließ. „Ha, du pfeifst ja schon aus dem letzten Loch“ freute sich der Grünhaarige. Aber seine tierische Seite sah das nicht als Grund an, um aufzuhören. Sie wollte mehr, war im Kampfrausch wie bei einem Ozaru. „Jetzt gibt es eine Backpfeifen-Party“ Mit einer Hand griff er ins Vegetas Haar,  hielt ihn dort fest, damit er ihn mit der andern Hand mehrere Ohrfeigen verpassen konnte. Erst, als nur noch ein kraftloses Wimmern zu hören wurde und Vegetas Körper schlaff wurde, hörte er damit auf. „So, das sollte wohl reichen. Zeit für das Finale…“ brummte Zarbon. Vegeta konnte sich kaum rühren. In diesem Zustand machte das Foltern kaum noch Spaß. Zum Abschluss umschlag er den Saiyajin. Ihn an seiner Brust gepresst, flog Zarbon mit ihm nach unten Richtung Erde. Vegeta begriff, was Zarbon vorhatte. Er versuchte sich zu wehren, doch er konnte nur hilflos den Kopf bewegen. Sein Körper war in Zarbons Umklammerung gefangen. „Nein, nein, nein“ wiederholte er panisch. Wie ein fallender Komet flogen sie immer schneller nach unten, bis Zarbon seine Beute kurz vor dem Aufprall losließ. Er selbst konnte noch abdrehen, aber Vegeta fiel ungehindert mit Wucht und landete krachend in den Boden. „Perfekt“ freute sich Zarbon und sah auf den tiefen Krater herab, in diesen Mittelpunkt der bewegungslose Körper seines Gegners lag. „Das sollte reichen. Niemand erholt sich davon“ sprach Zarbon zu sich selbst und landete ebenfalls. Auch wenn es in seinen Beinen juckten, auf den Saiyajin zu springen, bis auch der letzte Luftzug aus ihm heraus war wie bei einer alten Luftmatratze…etwas Leben sollte noch in ihm drin sein, damit Lord Freezer keine Leiche präsentiert bekam. In seiner monströsen Gestalt war es schwer, seine Kraft richtig einzuschätzen und dazu kam seine aggressive Seite…er war dann ja fast so schlimm wie ein Saiyajin. „Vegeta war ganz schön hartnäckig… Kein Bitten und Flehen und wie er immer wieder aufgestanden ist…Ich bin sicher, dass hat er schon überlebt. Und wenn er immer noch nicht seine Lektion gelernt hat…“ Zarbon ballte seine Fäuste. Nun, dann würde er den Affen wieder als Sandsack nutzen. „Zeit, dass ich diese picklige Haut verlassen. So darf mich keiner sehen. Ich werde Vegeta bei meinem Schiff abladen, wo sie ihn schon mal fesseln und notdürftig behandeln dürfen. Um den Rest können sich Dodoria und Kiwi kümmern. Ohne ihren Anführer werden die Saiyajins leicht zu versklaven sein. Ich hab für heute genug geschuftet“ stöhnte er und verwandelte sich zurück. Er sah auf seine zerschundenen, blutbefleckten Händen. Bei dem Gedanken, welche Arbeit es sein würde, das Blut unter den Fingernägeln und aus seinen Haaren zu entfernen, stöhnte er erneut auf. Er tröstete sich mit der Vorstellung, seinen Alabasterkörper bald eine warme Dusche zu gönnen, sowie damit, dass dank dem Kampf abseits niemand seine hässliche Gestalt gesehen hatte. Das Biest in ihm blieb weiterhin ein Geheimnis, von dem nur Lord Freezer und Dodoria wussten. Anmutig landete er am Rand des Kraters und ging von dort zu Fuß nach unten. „Du hast mir nur Scherereien gemacht, Vegeta. Ich hoffe, du wirst dich Zukunft besser benehmen…falls nicht, wird es das Vergnügen meines Meisters sein, dich abzurichten“ murmelte er, während er langsam auf den bewusstlosen Saiyajin hinab schritt. „Wer weiß, vielleicht wirst du ein annehmbarer Kamerad. Immerhin bist du von königlichem Geblüt und fast so stark wie ich…wir sind uns recht ähnlich“ sprach er vor sich hin, während er sich bückte, um Vegeta am Kragen zu fassen. „Abgesehen davon, dass mein Monster nicht so hässlich ist wie deines“ sprach plötzlich Vegeta, in einer überraschend kräftigen Stimme. Er war bei Bewusstsein?! Ehe sich Zarbon von seinem Schock erholen konnte, feuerte Vegeta auch schon einen Ki-strahl mitten in seiner Brust ab.  Als Folge wurde Zarbon mir rauchendem Panzer in die Luft geschleudert. Von dort konnte er sich abfangen und eilig wieder landen, während er sich das schwellende Feuer vom Panzer abklopfte. Seien Rüstung hatte ihm vor den Schaden bewahrt, aber das war nur ein schwacher Trost. Zarbon erkannte schockiert, dass der Kampf weitergehen würde. Er, der schon auf Feierabend eingestellt gewesen war, schon des Kampfes müde, musste seine letzten Reserven aktivieren. Aber wie lange sollte dieser Kampf noch dauern? Er besaß keinen Scouter mehr, um die Kampfstärke seines Gegners zu messen, aber genug Erfahrung, um anhand der Bewegungen, Stimme und Atemgeräusche den körperlichen Zustand zu analysieren. Vegetas kräftige Stimme und dieser Angriff waren Beweis, dass der Saiyajin noch nicht am Ende war. Aber wie hatte er sich in Sekundenschnelle erholt? Vegeta sprang unterdessen leichtfüßig vom Boden des Kraters nach oben und landete vor seinem Gegner. Er wischte sich das Blut und den Dreck aus dem Gesicht und zeigte dabei ein schadenfrohes Lächeln. In seinen Augen glitzerte die Bosheit. „So, genug vom Theater spielen. Ich weiß alles, was ich wissen muss. Viel ist es nicht, aber wozu noch mehr Zeit verschwenden“ sprach er und streckte sich. Er bewegte kreisend Hals und Kopf, die Arme lässig in die Hüfte gestützt, als wäre der vorherige Kampf nichts weiter als eine kleine Massage gewesen. Zarbon blinzelte überrascht. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Der fast leblose Vegeta wirkte jetzt…überraschend erholt. Da war neue Zuversicht in seinen Augen, seine Bewegungen locker, sein Atem war ruhig…was ging da vor? Das war unmöglich, er müsste gebrochene Knochen haben?! Sich überhaupt zu bewegen, sollte ausgeschlossen sein. Moment…? Zarbon sah ihn misstrauisch aus schmalen Augen an. „Theater gespielt?“ wiederholte er scharf nachdenkend. „Du sagst also, du hast nur so getan, als würdest du verlieren? Mach dich nicht lächerlich! Niemand kann meine Angriffe einfach so wegstecken! Wieso solltest du auch…oh, um mich auszuhorchen!“ begriff er beim lauten Nachdenken. Vegeta feixte. „Danke für die Info über Freezers Verwandlung, du Plaudertasche.“ „Tse, du Narr, nur weil du mich überstanden hast, bist du so arrogant?! Es trennen uns Welten von Meister Freezer. Seine Kraft ist nicht einschätzbar. Wenn du nur einen Krümel Verstand hättest, würdest du das endlich einsehen und dich ergeben“ versuchte Zarbon ihn zu überreden. Vegeta verschränkte die Arme vor der Brust und sah gespielt nachdenklich in den Himmel, als würde er sich die Möglichkeit durch den Kopf gehen lassen. „Nein!“ war seine Antwort. „Keine Lust. Immerhin bin ich gerade am Gewinnen.“ „Du?! Am Gewinnen? Spiel dich nicht so auf. Ich hab gerade den Boden mit deinem Gesicht gewischt“ lachte Zarbon ungläubig. „Ich hoffe, du hast es genossen. Es wird nie wieder vorkommen. Es war dein letztes bisschen Vergnügen vor deinem Tod“ entgegnete Vegeta und stellte sich breitbeinig in Kampfposition auf. „Jetzt gibt es was auf dein Fressbrett!“ „Tse, das war deine letzte Überraschung für heute“ knurrte Zarbon. „Weitere Informationen wirst du nicht mehr aus mehr raus kitzeln. Aber dich bringe ich zum Singen. Deine Schmerzensschreie werden mich und Meister Freezer unterhalten.“ Ein boshaftes Lachen war das Letzte, was Zarbon sah, dann war Vegeta plötzlich vor seinen Augen verschwunden. Er sah ihn erst wieder, als der Saiyajin plötzlich knapp über ihn schwebte, die rechte Hand ausgestreckt und darin eine glühende Energie-Kugel. Zarbon konnte nur hilflos blinzeln, da traf ihn auch schon die Attacke und schleuderte ihn nach hinten fort, wo er, vom Schwung übernommen, mehrere Purzelbäume machte und mit seinem Gesicht wieder im Dreck landete. „GRAAAAHHH…jetzt reicht es“ zischte er wutentbrannt und schlug frustriert mit den Fäusten auf die Erde. „Niemand beleidigt mich derart und bleibt am Leben. NIEMAND!“ Zarbon hatte absolut keine Lust mehr auf diese Drecksarbeit. Vegeta hatte mit ihm gespielt. Irgendwie hatte er es geschafft, die Scouter auszutricksen und besaß mehr Ki als gedacht. Er war stark, stur und hinterhältig und absolut nicht zu trauen. So jemand eignete sich nicht als Freezers Lakai. Während Zarbon sich den Dreck von den Lippen abwischte, war er von seinem neuen Plan überzeugt: er musste Vegeta umbringen! „Ich werde absolut nichts mehr von dir übrig lassen. Ich werde es Lord Freezer schonend beibringen, dass das Risiko zu groß war“ murmelte er. „Ich bin sein Liebling, er wird mir schon verzeihen.“ Er richtete sich auf und drehte sich zum Saiyajin um, der seinen Anblick im Dreck zu sehr genossen hatte, um ihn erneut anzugreifen, „Du bist nicht der einzige, der sich zurück gehalten hat, Vegeta“ rief Zarbon ihn zu. „Ich sollte dich schließlich lebendig zu Lord Freezer bringen. Nun, das kannst du vergessen. Jetzt gibt es keine Gnade mehr.“ Mit diesen Worten verwandelte er sich wieder in seine monströse Gestalt. „Fühl dich geehrt! Noch nie hat mich jemand ein zweites Mal so gesehen!“ Vegeta sah ihn dabei unbeeindruckt zu. „Komm her!“ knurrte er ihn an. „Du hast mich genug Zeit gekostet. Erspar mir wenigstens die Arbeit, dich zu jagen.“ „Du, mich jagen? Hast du vergessen, wie ich DICH gerade herumgewirbelt habe?! Du bist hier die Beute!“ schrie Zarbon wutentbrannt, während er auf den Saiyajin mit erhobenem Fäuste zustürmte, bereit zum Zuschlagen. Doch er kam nicht dazu. Mit Leichtigkeit fing Vegeta Zarbons Fäuste am Handgelenk ab und stoppte sie, nur wenige  Zentimeter von seinem Gesicht und seiner Brust entfernt. Zarbon versuchte, seine Hände zurück zu ziehen, merkte aber schnell dass der Druck um seine Gelenke zu stark war. Er konnte sich nicht bewegen. So etwas war ihm noch nie passiert, besonders nicht, wenn er in seiner wahren Gestalt kämpfte. Nie hatte ihn jemand mit bloßer Körperkraft vom Leib halten können, sogar Dodoria nicht. (Ausnahme war Lord Freezer, aber gegen ihn hätte es Zarbon niemals gewagt, anzutreten) Schockiert starrte er in Vegetas kaltes Antlitz. Er konnte keine Schweißtropfen, kein Zucken in der Mimik, überhaupt kein Anzeichen der Anstrengung erkennen. Der Saiyajin schien sich nicht mal anstrengend zu müssen, um ihn zu stoppen. „Hast du mich lange genug angestarrt? Dass ich der Hübschere von uns beiden bin, ist deutlich“ höhnte Vegeta. Bevor der beleidigte Zarbon etwas sagen konnte, trat Vegeta fest in dessen Bauch. Gleichzeitig hielt er aber immer noch seine Handgelenke fest, damit sein Gegner nicht fortgeschleudert wurde. Bei dem kräftigen Kick schützte Zarbons Panzer nicht mehr, er zerbrach. Er spürte deutlich die Wucht, welche seine Innereien verletzte und schrie auf. Vegeta grinste nur. „Jetzt bringe ich dich zu Schreien. Ich habe mir jeden Schlag gemerkt…du bekommst den Schmerz hundertfach zurück. Dein Tod wird nicht sanft sein“ warnte er, bevor er erneut zutrat. Zarbon erhielt weitere Kicks in den Bauch. Er versuchte, seine Handgelenke aus Vegetas Griff zu reißen. Unmöglich: wie ein Schraubstock wurden sie unbarmherzig festgehalten. Er versuchte, seine Beine ebenfalls zu nutzen, um zu treten oder zu verteidigen, aber der Saiyajin war schneller. Er blockte ab oder wich aus. Den eigenen Körper zu bewegen, nutzte auch nicht. Sein massiger Brustkorb wies ein zu gutes Ziel ab, konnte nicht ausweichen und selbst die angespannten Bauchmuskeln schwächten die Wucht der heftigen Kicks kaum ab. Ein erneuter heftiger Tritt und Zarbons Magen gab nun auf. Dessen Inhalt wurde unaufhaltsam hochgepresst. Dies war der einzige Grund, warum Vegeta, der das Würgen im Hals seines Gegners bemerkte, ihn sofort losließ und zurückwich. Kaltblütig sah er dabei zu, wie sein Gegner sich vorüber beugte und seinen Mageninhalt übergab. Anstatt seine Schwäche auszunutzen, wartete er ab, bis sich Zarbons Magen wieder beruhigte und keine weitere Galle mehr den Boden beschmutzte. „Sieh dich mal…du bist so dreckig und stinkig, ich sollte dich im Meer ersäufen, damit mir dieser Anblick erspart bleibt, du lebendes Güllefass“ provozierte Vegeta und rümpfte die Nase. „Eine eitergefüllte Pestbeule wie du gehört verbrannt! Zu deinem Glück bin ich sehr gut darin, Müll vollständig zu verbrennen.“ „Du…“ Zarbon keuchte und suchte anstrengt nach einer passenden Beleidigung, während er nach Atem schöpfte. Zeitgleich hoffte er, dass Vegeta ihm noch ein paar wichtige Sekunden zum Verschnaufen gab, denn er fühlte sich miserabel. Aber Vegeta durchschaute seine Taktik. Er hatte keine Lust mehr auf Zeitverzögerungen. Er selbst hatte seinen Männer schließlich auch befohlen, die Kämpfte nicht zu lange hinzuziehen und nicht mit den Gegner zu spielen.  Zarbon hatte weder interessante Techniken noch wichtige Informationen mehr zu bieten. Der einzige Grund, warum Vegeta ihn noch nicht killte, war Rache für die erlittenen Schläge. „Ich zähle bis Zehn. Wenn du dann nicht aufstehst und kämpfst, pulverisiere ich dich“ zischte der König der Saiyajins ungeduldig. Er machte seine Drohung war, indem er sofort anfing, laut zu zählen. Bei „Neun“, richtete sich Zarbon eilig auf und rannte brüllend auf Vegeta zu. Wild schlug er auf ihn ein, aber Vegeta wich jeden Angriff entweder aus oder blockierte ihn mit seinen Armen. Wenn er stattdessen aber angriff, zerfetzte es Zarbons Haut und Muskeln, so dass sein Körper schon bald zerschunden aussah. Teile seiner Rüstungen brachen ab, sein Umhang ging verloren, seine Armschoner wurden zerrissen. Von der stolzen Gestalt vor einer halben Stunde war nun nichts mehr übrig als ein in Fetzen gekleidetes, blutiges, hässliches Wesen, in dessen Augen die Panik zu sehen war. Zarbon konnte nicht glauben, wie flink und kräftig der Saiyajin nach dem harten Kampf immer noch war. Wie hoch war sein Powerlevel? Zarbon wünschte sich, die Differenz zu kennen und gleichzeitig fürchtete er sich vor diesem Wissen. Er versuchte es mit Ki-Angriffen und feuerte Energiebällen auf Vegeta ab, nur um entsetzt dabei zu sehen, wie jener sie mit einer Hand zur Seite schlug. So etwas war nur möglich, wenn sein Ki dem von Zarbons weit überstieg und diese wie eine unsichtbare Barriere den Körper schützte. Zarbon hatte nicht mehr viele Möglichkeiten. Er besaß kein Ass mehr im Ärmel: keine Verwandlung, keine Strategie und Hilfe konnte er ohne Scouter auch nicht mehr rufen. Selbst die Verstärkung, welche in der Umlaufbahn des Planeten noch wartete, würde nicht rechtzeitig kommen. Zarbon hatte vor Angriff, von seiner Überlegenheit überzeugt, auf Bodenüberwachung verzichtet.  Niemand sollte im Falle seiner Verwandlung ihn beobachten…nun rächte sich seine Eitelkeit. //Ich muss ihn festhalten// war sein Plan. Er täusche einen Faustschlag vor, nur um stattdessen mit seinen Händen wieder Vegetas Kopf zu packen. Sein Plan sah vor, seine kräftigen Schädel gegen den des Saiyajin aufschlagen zu lassen. Gegen eine Gehirnerschütterung half auch das höhere Ki-Level nicht. Doch dazu kam es nicht. Zarbons Hände hatten kaum in Vegetas schwarzes Haar gegriffen, als dieser den nun schutzlosen Bauch vor sich für seine finale Attacke nutzte. Mit spitz gestreckten Fingern durchstieß er ihn wie eine Lanze ein weiches Stück Käse. Als Folge tropfte blaues Blut dem geöffneten Bauch herab und beschmutzte Vegetas Handschuh. Zarbon war vom lähmenden Schmerz und Schock überwältigt und konnte sich nicht rühren. Beide Männer wussten nun, dass der Kampf beendet war. Vegeta zog seine Hand aber nicht aus Zarbons Bauchgegend zurück, sondern griff in die warmen Innereien, die blind unter seiner Hand lagen, um noch den letzten Rest an Schmerz in Zarbon auszuwringen. Der Aufgespießte keuchte rasselnd auf.  Er schmeckte Blut in seinem Mund und spürte, wie seine Organe kollabierten. Er war dem Tod so nahe…wenn er nicht sofort in einen Medi-Tank gebracht wurde, würde er heute sterben…nein, es war schon zu spät. Würde Vegeta seine Hand herausziehen, würde Zarbon sofort verbluten. Zum ersten Mal seit Langem war sich Zarbon der Todesgefahr bewusst und sie ängstigte ihn, der nicht mehr daran gewöhnt war. Er, der sich immer auf sein Powerlevel und Freezer Schutz verlassen konnte, besaß nichts mehr, weshalb er nur noch eine Möglichkeit sah: Betteln! „Vegeta…bitte, Gnade…ich kann dir helfen…Freezer zu besiegen“ fing er an zu flehen, so gut es mit dem blutgefüllten Mund möglich war. „Ich weiß noch mehr…gemeinsam können wir ihn besiegen…“ Doch Vegeta war von dem Angebot nicht angetan. Angewidert sah er Zarbon an. Wo war sein Stolz als Krieger? Abgesehen davon, dass ein König zwar den Verrat, aber nicht den Verräter liebte: eine hinterhältige Echse wie Zarbon war nicht zu trauen. Seine Antwort auf die Bettelei war ein Ki-Strahl, geschleudert von der Hand, die bereits in Zarbons Bauch steckte. Der feindliche Kommandant wurde in die Luft geschleudert, während er in Einzelteile zerfiel. „So…diese Gesichtsbaracke zu zerstören hat ja lang genug gedauert“ murmelte Vegeta. „Was machen die anderen?“ fragte er sich nun und spürte nach Lebenszeichen. Zu seinem Schrecken gab es noch eine starke feindliche Kraft, welches sich gerade bereit machte, jemand Bekanntes zu töten…Radditz war in Gefahr. Vegeta flog rasant los, um zu retten, was noch zu retten war.   Zuvor…   Nachdem Kiwi vernichtet worden war, flogen Radditz und sein knapp dreißigköpfiges Bataillon zu Camp 2, ihren Kameraden dort zur Hilfe. Schon von weitem sahen sie die Blitze von Energie-Strahlen und hörten das Gebrüll der Männer. Zusammen mit dem Geruch von Staub, Feuer und Blut, wurden ihre Sinne als Saiyajins erregt. Während andere Rasse bei dem Gedanken an eine anbahnende Schlacht nervös oder ängstlich wurden, überkam ein Saiyajin dagegen die Vorfreude. Ihre Herzen klopften aufgeregt, pumpten das Blut durch jede Zelle, die Körper wurden mit Adrenalin überflutet: ihre Körper bereiteten sich bereits beim Anblick von Konflikt automatisch für den Kampf vor. Eine Auswahl zwischen Kampf oder Flucht gab es für einen Saiyajin nicht: die Antwort war stets Kampf! Selbst wenn die feige Lösung manchmal besser wäre für das Überleben…   Im Gegensatz zu Camp 1 und 3, hatten die Saiyajins hier Probleme. Radditz spürte bereit im Anflug das Erlöschen von saiyanischen Auren aufgrund eines starken fremden Powerlevels, dass unter den Soldaten wütete. Anscheinend war der Kommandant dieser feindlichen Truppe jemand, der gerne als erstes am Kampf teilnahm, anstatt nur zu führen. Das war aus saiyanischer Sicht zwar lobenswert, führte aber hier zu Verlusten in ihrer Truppe. Viele Saiyajins lagen bereit verletzt und bewegungsunfähig am Boden. Die übrigen, darunter Nappa, leisteten erbitterten Widerstand. Von seinem Standort aus der Luft sah Radditz, dass es sich bei ihrem Gegner um ein feistes, pinkes Wesen handelte. Er kümmerte sich um die stärksten Saiyajins persönlich, während seine Untergebenen die verletzten Saiyajins fesselten. Langsam, aber gründlich räumte er jeden Saiyajin aus dem Weg, indem er seine stachelbesetzten Arme wie Prügel nutzte, um ihre Knochen zu brechen. Radditz gab seinen Männern durch Handzeichen Befehle, die daraufhin ihren Waffenbrüdern zur Hilfe eilten, um sie zu befreien. Radditz selbst landete neben Nappa. Die beiden würden sich um diesen General kümmern, da keiner der anderen Saiyajins hierbei helfen konnte. Nappa hatte eine blutende Kopfwunde und seine Rüstung war lädiert, dennoch konnte sich der Glatzkopf noch auf den Beinen halten.   Sein Gesichtsausdruck verhieß aber nichts Gutes: man konnte in seinen Augen sehen, dass Nappa in die Ecke gedrängt war. Sie wirkten rastlos. Außerdem fehlte das sonst so selbstbewusstem arrogante Lächeln, mit dem er sich über die Bemühungen seiner Gegner lustig machte. Das Erscheinen von Radditz schien ihm keinen Mut zuzusprechen. Er wischte sich das Blut von der Wange ab und warf dem Langhaarigen einen ungehaltenen Blick zu. „Das war ein Fehler, Radditz“ knurrte er den Jüngeren undankbar an „Ihr hätte nicht herkommen sollen.“ Radditz warf ihm einen irritierten Blick zu, woraufhin Napa erklärend hinzufügte „Nun werden wir beide sterben.“ Nappa fluchte in Gedanken wegen Radditz’s „Heldentum“. Er hätte es dem Kleinen gegönnt, dass er von hier lebend wegkam. Immerhin hatte er eine Familie, die auf ihn wartete. Radditz war bislang auch der einzige Saiyajin, den er kannte, der schlau genug war zu fliehen, wenn die Lage zu brenzlig wurde. Darum hatte er auch bis heute überlebt. Aber ausgerechnet heute musste sein Verstand und sein Überlebenssinn aussetzen, während sein Saiyajin-Instinkt übernahm…zu dumm, was für eine Verschwendung für diesen feinen Kerl. „Jetzt mach dir nicht ins Höschen. Ich rette dich schon“ feixte Radditz absichtlich provokant, um Nappa wieder in aggressive Stimmung zu bringen. Er wandte seinen Blick dem herannahenden Gegner zu, der sich von der Verstärkung nicht aus der Ruhe hatte bringen lassen. Nein, stattdessen hatte er sogar gewartet, bis sich die Saiyajins neu gesammelt hatten. Warum das so war, offenbarte er auch gleich. „So, sind jetzt alle von euch hier? Toll, dass erspart mir die Suche“ brummte er in einer tiefen Stimme, die Radditz merkwürdig bekannt vorkam. Der langhaarige Saiyajin kniff die Augen zusammen, während er das rosa Kugelfischähnliche Wesen genauer musterte. Das Aussehen, die Stimme… „Moment, ich kenne dich doch…“ sprach er langsam aus. „Bezweifele ich. Kaum ein Saiyajin überlebt meine Begegnung. An jemand mit deiner Frisur würde ich mich außerdem erinnern“ entgegnete der feindliche General und lachte dabei. „Aber vielleicht hast du ein Bild von mir gesehen und bekommst deswegen das Flattern? Ich bin Dodoria und gehöre zu Lord Freezers Leibwache. Wenn euch das tröstet…ihr werdet also heute von jemand Wichtiges plattgemacht.“ Dodoria kam der Wahrheit damit recht nah, denn Radditz erinnerte sich nun genau, woher er den Kerl kannte: von der letzten Aufzeichnung, die Bardocks Scouter gemacht hatte, bevor er erschlagen wurde. „DU MIESES ARSCHLOCH, ICH BRINGE DICH UM!“ brüllte Radditz zornentbrannt, die Zähne gefletscht, die Augen aufgerissen. Das war der Kerl, der nicht nur Bardock beinahe getötet, sondern vor allem dessen Teamkameraden Toma, Selypa, Panbukin und Borgos auf dem Gewissen hatte. Nappa klatschte sich genervt gegen die Stirn. Zu dumm, leider war das eingetroffen, was er befürchtet hatte. Nappa, der ebenfalls die Aufzeichnung kannte, wusste, dass dieser Kampf für Radditz damit persönlich wurde und es damit einen Grund weniger gab zu fliehen. Nun würde der Jüngere auf seiner Suche nach Rache jede Besonnenheit vergessen. Wut und der Drang nach Vergeltung konnten die Schläge eines Saiyajin zwar verstärken, sie machten ihn aber auch blind. Dabei brauchte Nappa nun einen Partner, der für ihn mitdachte, schließlich war der Kahle nicht als großer Stratege bekannt. Mit brutaler Stärke kamen sie hier nicht weiter, wenn der Gegner mächtiger war. Selbst zusammen hatten Nappa und Radditz kaum eine Chance gegen die rosa Kanonenkugel. Es gab daher nur einen Plan: durchzuhalten, bis Vegeta kam und den Feind erledigte. „Du warst es, der meinen Vater erledigt hat…RACHE!“ knurrte währenddessen Radditz seinen neuen Erzfeind Dodoria an. Der verspürte keine Angst beim Anblick des malmenden Saiyajins, sondern gähnte gleichgültig. „Na, dann habt ihr beide was, worüber ihr euch gemeinsam im Jenseits beschweren könnt“ sprach er gelangweilt. Es war nicht das erste Mal, dass Dodoria ganze Familien auf dem Schlachtfeld killte. Sie sollten es positiv sehen: So starben wenigstens alle zur selben Zeit und keiner musste um den anderen trauern. Man war im Tod noch vereint. Sein Feixen war der letzte Tropfen. Radditz konnte sich nicht mehr beherrschen und stürmte auf Dodoria los. Nappa schaffte es nicht mehr, ihn aufzuhalten. Der langhaarige Saiyajin schlug auf seinen Gegner ein. Überraschend flink für seine Masse, retournierte Dodoria mit seinen stachelbesetzten Armen. Radditz verzog schmerzverzehrt das Gesicht, als sich die Dornen in seine Fäuste bohrten, aber das hielt ihn nicht auf. Er schlug und trat auf ihn ein. Seine Wut verpasste ihm einen neuen Energieschub, sein Powerlevel stieg. Dodoria verging das Grinsen. Sein Scouter piepte und zeigte einen neuen Wert von 19.850 an. Von 10.000 auf fast 20.000?! Wie ging das denn so schnell? Er spürte nun deutlich den Unterschied. Seine Arme fingen an zu schmerzen. So stark waren die andern Saiyajins nicht gewesen. Er musste seine Arme zur Verteidigung vors Gesicht heben, während er in die Knie ging, um seine Stabilität zu erhöhen. So plante er, diesen Angriffssturm zu überstehen und gleichzeitig seine Gegner dank seiner Dornen und harten Haut zu verletzen. Aber selbst das half wenig, als er aufgrund der Wucht der Angriffe nach hinten geschoben wurde. Radditz schob ihn damit langsam von den Truppen weg, vergrößerte die Distanz zu den anderen kämpfenden Saiyajins. Der Einzige, der folgte, war Nappa, der beide konzentriert beobachtete, auf der Suche nach einer Lücke in Dodorias Verteidigung, um ebenfalls anzugreifen.   Während Vegeta sich mit Zarbon duellierte, waren Radditz und Nappa mit Dodoria beschäftigt… Radditz und Nappa keuchten. Mittlerweile fühlten sie die ersten Anzeichen an Erschöpfung, dabei war ihr Gegner immer noch nicht besiegt. Die einzige Genugtuung war, dass Dodoria das Grinsen vergangen war, auch wenn er von den dreien noch in bester Form war. Zwei Ziele hatten Nappa und Radditz aber erreicht. Erstens war es Radditz gelungen, Dodorias Scouter zu zerstören. Er hatte eigentlich auf seine Nase gezielt, aber Dodoria hatte den Kopf rechtzeitig abgedreht. Dabei hatte Radditz‘s Knöchel den Scouter gestreift und in Einzelteilen zerlegt. Zweitens hatten sie es geschafft, den Feind davon abzuhalten, weitere Saiyajins anzugreifen. Wenn Dodoria versuchte, zu den in der Entfernung kämpfenden Truppen loszustürmen, fingen sie ihn ab und schleuderten ihn wieder zurück. Wenn er versuchte, einen Ki-Strahl abzufeuern, neutralisierten sie ihn mit einem eigenen Ki-Angriff. Dodoria besaß die Fähigkeit, aus seinem Maul einen kräftigen Energieschlag abzufeuern, aber Nappa beherrschte diese Technik ebenfalls. Zusammen mit Radditz‘s Spezialattacke „Double Sunday“ reichte es aus, Dodorias eigentlich stärkere Technik aufzuhalten. Dafür war Dodoria in Muskelkraft den beiden überlegen. Nappas Brustpanzer zierte ein Loch, wo ihn Dodoria Kopfnuss erwischt hatte. Der ebenfalls mit Stacheln besetzte Schädel war nicht nur hart genug gewesen, die Rüstung zu zerdeppern, sondern auch ein paar von Nappas Rippen zu brechen.  Angesichts des Blutes, welches er schmeckte, vermutete er sogar, dass Organe angerissen waren. Radditz Selbstbewusstsein war ihm ebenfalls vergangen. Seine Schulterpolster waren zerstört, ebenso Teile seiner Rüstung. Seine Arme und Fäuste schmerzten und waren blutbefleckt, teilweise steckten sogar Dornen darin. Obwohl er mit voller Kraft kämpfte und jegliche Ki-Unterdrückung aufgegeben hatte, reichte es kaum aus, Dodoria zu verletzen. Er erinnerte sich, wie Bulma ihn damals wegen unsinniger Rachegelüste gegen Dodoria gewarnt hatte. Schließlich hatte es Bardock damals auch nicht gegen ihn geschafft. Radditz hatte es gerade mit viel Mühe noch erreicht, dessen damaliges Level zu übertreffen. Aber das war nicht genug. Radditz besaß nun mehr Kenntnisse: sein Gegner wies ein hohes Energielevel auf, vermutlich um die 23.000. Sein feister, dornenbesetzer Körper war Schild und Waffe zugleich. Zudem zeigte er Fähigkeiten wie ein trainierter Kämpfer, agierte strategisch und nicht nur mit roher Gewalt. Dodoria war keiner dieser Generäle, der nur seine Truppen befehligte, während er vom Seitenrand zusah: nein, er hatte sich seine Position durch Anteilnahme an Schlachten verdient. „Ich geb‘s nur ungern zu“ knurrte Radditz leise, an Nappa gerichtet. „Aber der Kerl ist gut.“ Nappa grunzte zustimmend. „Formation Delta“ flüsterte er. Ja, Dodoria war ihnen zwar überlegen, aber sie kämpfen zu zweit und dazu kam…sie kämpften schon seit Jahren zusammen. Radditz verstand daher mit diesem Stichwort sofort Nappas Plan. Der Kahle konzentrierte seine Energie. Er hob seine rechte Faust, streckte Zeige- und Mittelfinger hoch, woraufhin eine Energiewelle um ihn hochschoss, welche die nahe Umgebung in die Luft jagte. Es war Nappas bevorzugte Technik, wenn er eine größere Fläche oder viele Gegner auf einmal schnell zerstören wollte Sonst sehr zuverlässig in Sache Vernichtung, war es für Dodoria nichts weiter als eine harmlose Staubwelle. Aber sie blendete ihn kurz, raubte ihm die Sicht. Das nutzte Radditz, der rechtzeitig zurückgewichen war, aus, um sich anzuschleichen. Dank dem Ki-Lesen konnte er selbst im dichten Aschestaub die Position seines Gegners erspüren. Dodoria erhielt einen donnernden Faustschlag auf den Hinterkopf, wodurch er zu Boden stürzte. Knurrend rieb er sich den Hinterkopf. Sein Schädelknochen war besonders stabil, weil seine Rasse den Kopf als Waffe nutzte. Deswegen wuchsen ja auch Dornen heraus. Er feuerte in der Richtung, von der er den Schlag erhalten hatte, einen Ki-Blast ab. Zeitgleich wurde aus der Staubwolke aber ein Ki-Strahl auf ihn abgefeuert, aus anderer Richtung. Der abgelenkte Dodoria, der in die falsche Richtung geschaut hatte, wurde damit voll getroffen. Er brüllte schmerzvoll auf. Anstatt aufzuhören, kam nun ein weiter Energie-Angriff aus anderer Richtung auf ihn zu. Nappa und Radditz, welche beide Dodorias Position erspüren konnten, nutzten dessen Blindheit aus, um ihn unter einen Feuerhagel zu begraben. Ohne seinen Scouter konnte er keinen der beiden erfassen. Wann immer Dodoria versuchte, in die Richtung zurück zu schießen, aus der die Strahlen kamen, hatten sie längst ihre Position verlassen, um vom neuen Standort anzugreifen. Radditz griff dabei aus der Luft an, während Nappa am Boden blieb. Die Staubwolke hörte dadurch nicht auf, wuchs mit jeder Attacke erneut auf. Radditz und Nappa hörten erst dann auf, als sie ihre Energie zum größten Teil verschossen hatte. Radditz lachte siegreich laut auf. Irgendwo unter Asche begraben, musste der Mistkerl bluten. Endlich…Sie hatten erwischt. „Haha, na, du rosa Bumms-Köpfchen, wie gefällt dir das?“ brüllte er. Nappa wollte mit ins Lachen einfallen, als sich plötzlich in der Staubwolke etwas tat: ein merkwürdiges Rumoren war zu hören. Ehe die beiden begriffen, was es sein könnte, schoss eine rosa-schwarze Kugel aus der Wolke hinaus. Dodoria nutzte seinen Körper für eine neue Technik, indem er sich einrollte.  Durch die Körperspannung und Bewegung seiner Bauchmuskeln konnte er die Richtung sogar selbst bestimmen. Radditz und Nappa wichen alarmbereit zurück und schossen erneut auf ihn. Ihre Ki-Strahlen wurden aber durch die Rotation der selbstdrehenden Kugel abgelenkt und waren damit wirkungslos. Radditz blieb in der Luft, um die Sicht auf den Gegner nicht zu verlieren. Er versuchte Dodorias Weg zu erschweren, feuerte sowohl auf ihn als auch seine Umgebung, aber überraschend geschickt wich Dodoria aus. Seine Bewegungen waren unvorhersehbar. Er nutzte das Gelände aus, sprang über Klippen oder drückte sich an Felsen ab, um die Richtung zu ändern. Er wirkte wie eine lebende Murmel, deren Bewegungen nicht den physikalischen Gesetzen folgte. „Scheiße, warum bleibt er nicht stehen?“ fluchte Radditz. Nappa sah sich, als der Größte und Kräftigste von den beiden, als einziger fähig, diese aufgeblasene Kaugummiblase zu stoppen. Er nutzte dazu seine Technik der Ki-Rüstung, indem er seinen Körper mit seiner Energie einhüllte. Auf seiner Haut britzelte laut das Ki, ließ sie leuchten und verwandelte den Körper des Saiyajin damit in eine ähnlich tödliche Waffe wie es Dodoria derzeitig tat. Nappa ging in die Knie, verstärkte seinen Stand und breitete griffbereit die Arme aus. Die groben Hände wirkten wie Baggerschaufel, als er fordernd damit winkte und laut rief „Na los, du Pinkeplunze. Jetzt gibt es Hiebe mit sehr viel Liebe!“ Die Herausforderung schien Dodoria zu gefallen. Er drehte ab, nahm Anlauf, um in hohen Bogen und mit besonders viel Rotation auf Nappa zuzurollen.  Der war bereit, ihn an der Seite zu fassen, aufzuhalten und zu zerdrücken. Doch bevor es geschah, kurz bevor sie aufeinandertrafen…öffnete Dodoria seine eingerollte Position, drückte sich vom Boden ab und nutzte seinen Schädel wie eine Ramme gegen Nappas ungeschütztes Gesicht.  Der Saiyajin flog daraufhin nach hinten und landete im Dreck, während blendende Pein ihn lähmte. Aus Schock löste sich seine Ki-Rüstung auf, wodurch er nun völlig schutzlos war. Jedenfalls fast, denn Radditz gab ihn noch Rückendeckung. Bevor Dodoria auf den am Boden liegenden Nappa treten konnte, feuerte Radditz einen Ki-Strahl herab. Doch der Langhaarige war mittlerweile geschwächt, sein Ki-Vorrat gab nicht mehr viel her. Dodoria spürte das durch den schwachen Effekt auf der Haut, die nur leicht brannte. Er verzog die feisten Lippen zu einem Grinsen, bevor er den Kopf hob und sein Maul aufriss. Radditz konnte nur noch hilflos blinzeln, da wurde er von dem Ki-Blast erwischt, der ihn aus der Luft holte. Nun lagen beide Saiyajins auf den Boden. Nappa versuchte sich aufzurichten und hustete Blut bei dem Versuch. Der Fall hatte dafür gesorgt, dass seine inneren Verletzungen sich verschlimmert hatten. Er taumelte, weil er durch Dodorias Kopfnuss eine Gehirnerschütterung erhalten hatte. Lange hielt er nicht mehr durch. Dodoria dagegen sah auf die beiden Saiyajins, welche kaum die Kraft besaßen, sich zu erheben. Er konnte sich nur schwer entscheiden, wen er zuerst vernichten sollte. Obwohl, Lord Freezer wollte doch starke Saiyajins als Sklaven haben? Allerdings…diese waren für Dodorias Geschmack etwas zu stark. Sie kamen ihm kräftemäßig recht nah und wie hieß es doch…Saiyajins wurden nach jedem Todeskampf stärker? Würden sie zu stark werden, könnte man sie nicht kontrollieren. In dem Fall war das Risiko zu groß. „Ene, mene, Muh“ brummte er und sah abwechselnd auf die beiden Saiyajins. „und raus bist du!“ damit marschierte er auf Radditz zu.   Radditz versuchte angestrengt, sich zu erheben, während er die schweren Schritte hörte, die näher kamen. Doch Dodorias Blast hatte ihn voll erwischt. Er konnte seine Arme und Beine kaum bewegen. Sie gehorchten nicht seinen Befehl, als wären die Nerven zu geschockt dafür. Angesichts dieser starken Attacke war es kein Wunder, dass Bardock und sein Team es nicht gegen die Pinkeplunze geschafft hatten. Dass es Bardock überhaupt lebend nach Vegeta-Sei geschafft hatte, war ein Wunder. Als der Schatten über ihn fiel, war es zu spät: Dodoria hatte ihn erreicht. „Ich mach dich fettich wie ein Rettich“ brummte jener höhnisch, während er trittbereit sein Fuß erhob. Radditz ahnte, dass er danach platt wie Pfannkuchen war. Das überstand er nicht mehr. Trotzdem würde er nicht um Gnade flehen. Doch er bekam Hilfe: Nappa schaffte es, sich aufzurichten und sprang Dodoria von hinten an. Seine Arme umschlossen Dodoria wie eine feste Umarmung, während er gleichzeitig seinen Körper fest an Dodorias Rücken presste. Der Kahle wusste, er würde heute sowieso sterben, bei den Verletzungen. Also konnte er seinen großen Körper noch für etwas Sinnvolles nutzen. „Flieh!“ befahl er Radditz, während er seine letzte Kraft damit verbrauchte, Dodoria die Luft aus dem Brustkorb zu pressen…oder wenigstens versuchte, ihn ein paar Sekunden aufzuhalten. Dodoria lächelte dagegen nur unbeeindruckt. Er spürte, wie die Arme des Saiyajins zitterten; sie schafften es kaum, Dodorias stabilen Körper zu pressen. Was den langhaarigen Saiyajin anging…er versuchte zwar, zu fliehen, schaffte es aber nur, mühsam zu kriechen. Dodoria hatte also keine Eile, aber die beiden Affen gingen ihm auf die Nerven. Sie hatten ihn lang genug aufgehalten.   Nappa merkte, dass er nicht mehr lange durchhielt. Er spuckte Blut aus, welches sich unaufhörlich in seinem Mund sammelte. Radditz hatte es immer noch nicht auf geschafft. Er besaß kaum Kraft sich zu bewegen. Dass Dodoria sich nicht rührte, lag bestimmt nicht an Nappas Leistung. Vermutlich überlegte der Kerl bloß, wie er die beiden Saiyajins auf besonders schmerzvolle Art und Weise töten konnte. Als Nappa spürte, wie Dodorias Brust sich hob, weil er einen tiefen Luftzug nahm, war ihm sofort klar, welche Methode er sich ausgesucht hatte. Dodoria wollte einen erneuten Ki-Blast aus dem Mund abschießen! „Nggh“ Nappa biss die Zähne zusammen, ignorierte den warnenden Schmerz seines Körpers, während er mit letzter Kraft versuchte, Dodoria umzustürzen, damit Radditz nicht mehr in der Schussbahn war. Er schaffte es tatsächlich, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Radditz sah in diesem Moment seine Chance gekommen. Ebenso wie Nappa, nahm auch er seine letzte Kraft zusammen und ignorierte seinen schmerzenden Körper. Er sprang auf und verpasste Dodora einen Ki-unterstützten Faustschlag gegen dessen Kinn. Die anbahnende Energie, welche sich in dessen Mund aufgebaut hatte, wurde durch die Berührung mit fremden Ki aus der Balance gebracht. Während Nappa und Dodoria gemeinsam zu Boden stürzten, explodierte die Energie in Dodorias Mund und erwischte beide. Radditz wurde durch den Druck einige Meter hinweg gewirbelt und entkam damit der Explosion. Aber was war mit Nappa? „Scheiße, Nappa, bist du okay!?“ rief Radditz alarmiert aus. Der Staub lichtete sich. Auf den Boden lag der bewegungslose Körper des riesigen Saiyajins. Daneben der massige Körper von Dodoria, der sich als erstes langsam aufrichtete. Nappa aber rührte sich nicht. Kein Ki war mehr zu spüren, kein bebender Atemzug zu sehen. Radditz Augen weiteten sich schockiert, als er erkannte, dass Nappa tot war. „Verdammt, das ging auf die Fresse“ knurrte Dodoria und strich sich über den verbrannten Mund. Das schmerzte! Das würde der Überlebende doppelt bezahlen! Dodoria konzentrierte Ki in seiner rechten Faust. Radditz ahnte bei dessen bösartigen Blick, welchen Plan er verfolgte. Aber er hatte keine Kraft mehr, weder um sich zu wehren noch um zu fliehen. „Verdammt, Nappa, tut mir leid, dass deine Anstrengungen, mich zu retten, umsonst waren“ murmelte Radditz. Der Einzige, der ihn retten könnte, wäre Vegeta, aber …Radditz versuchte seine Aura zu spüren und erkannte, dass sein Anführer immer noch in seinem Duell verwickelt war. Er wäre niemals rechtzeitig hier. „Das könnte jetzt ein wenig weh tun“ knurrte da schon Dodoria, der sich vor Radditz aufbaute und die Ki-verstärkte Faust hob. „Aber danach hast du nie wieder Schmerzen.“ Schicksalsergebend schloss Radditz die Augen.   …    Zurück zur Gegenwart, nachdem Vegeta Zarbon vernichtet hatte: Vegeta versuchte sich zu beeilen. Die weite Distanz zu den Camps war dafür gedacht, dass sich Freezers Leute aufteilen musste. Sie verhinderte aber auch, dass sich die Saiyajins schnell selbst untereinander helfen konnten. Vegeta war der Einzige, der den letzten verbliebenen Kommandanten besiegen konnte. Wenn er nicht bald dort ankam, würde der sonst noch mehr Saiyajins töten, von Radditz ganz zu schweigen. Vegeta sah keine Hoffnung, dass er seinen Freund noch rechtzeitig helfen konnte. Er schoss die Augen, um sich in Gedanken von Radditz verabschieden zu können und sprach seinen Respekt für ihn aus. Als er ein neues Energielevel spürte, welches sich Radditz näherte, öffnet er erschrocken wieder die Augen. Wer kam denn da an?   //So sterbe ich!// waren Radditz Gedanken. //Dabei hätte ich wirklich gerne mehr Zeit mit meinen Frauen verbracht//. Sein letzter Gedanke galt damit seinen Freundinnen Laucha und Leeka und seiner Tochter Negi. Ein lautes Brüllen war plötzlich zu hören, gleichzeitig mit dem Zischen eines Energieballs. Dodoria, der gerade seine Faust auf Radditz Kopf herabschmettern wollte, sah erschrocken zur Seite. War das etwas schon Vegeta?! Eine rote Energiekugel raste auf ihn zu und Dodoria sah keine andere Möglichkeit sich zu wehren, als seine mit Ki aufgeladenen Faust zur Verteidigung zu nutzen. Er schlug dagegen und schaffte es damit, den feindlichen Angriff zu neutralisieren, auch wenn er damit seine Haut verbrannte. Was für eine starke Energie! Nun, wo die blendende, helle Kugel vernichtet war, konnte er den Verursacher dieser Attacke erkennen. Es war ein Saiyajin mit strubbeligen Haaren, einer Narbe auf der Wage und mit nichts weiterem als einem Paar gestreifter Shorts bekleidet. Radditz, der nun bemerkte, dass er immer noch lebte und hörte, dass Verstärkung kam, riss die Augen auf. Er erkannte den Neuankömmling als erstes. „Bardock, was machst du denn hier?“ fragte er verblüfft „und warum trägst du nur deinen Pyjama?“     Rückblende,  auf Vegeta-Sei, im Haus von Bulma…   Gine marschierte mit einer Schüssel, gefüllt mit Waschlappen und Handtuch zu dem Zimmer, in welches sie ihren Mann pflegte. Immer noch war Bardock nicht aufgewacht, aber unbeirrt pflegte sie ihn weiter: sie wusch ihn, wechselte die Nahrungsbeutel und den Katheter aus. Sie war sich sicher, dass sich ihre Mühe lohnen würde. Eines Tages… Sie drückte mit ihren Ellenbogen die Türklinge runter und öffnete die Tür, indem sie ihren Rücken daran presste. Als sie sich dann umdrehte und Bardock im Raum stehen sah, blinzelte sie zuerst ungläubig und dachte an einen Wunschtraum. Dann realisierte sie, dass er endlich aufgewacht war und schrie halb euphorisch, halb erschrocken auf. Die Schüssel mitsamt Inhalt ließ sie dabei fallen. „Bardock, endlich...“ fing sie an und wollte auf ihn zustürmen, aber da raste ihr Mann auch schon an ihr vorbei. „Radditz braucht mich“ rief er ihr noch nach, bevor er eine Abkürzung nahm, indem er die Treppenbrüstung herabsprang und dann das Haus verließ. Ein Türknallen war das Letzte, was Gine hörte. Sie blinzelte hilflos. Hatte sie sich gerade das alles eingebildet? Aber das Bett war leer. Gines Beine wackelten und sie sank zu Boden, während sie versuchte zu verstehen, was da gerade passiert war. Ihr Gefährte war eben erst aufgewacht. Wo wollte er hin…er sagte was von „Radditz braucht ihn“…Moment, er war doch nicht etwa auf dem Weg zum Schlachtfeld? Zu Planet Meat, wo die Saiyajins gerade kämpften?! In seinem Zustand?! „Gine, was ist los, ich hab dich schreien gehört?!“ alarmiert rannte Chi-Chi herein, Gohan auf den Arm, den sie gerade gewickelt hatte.  Ihr fiel sofort das leere Bett auf, in dem Bardock die letzten Tage still verbracht hatte. „Oh, Bardock ist endlich aufgewacht. Wie wunderbar“ freute sie sich und sah sich suchend um. „Ist er unter der Dusche?“ „Nein…“ sprach Gine, während sie sich langsam erhob. „Er ist weg.“ „Wie, weg?!“ Chi-Chi verstand diese Aussage nicht, aber vor allem verstand sie nicht diesen Blutdurst, den sie gerade von ihrer Schwiegermutter wahrnahm. „Er ist auf den Weg nach Meat und ich hoffe wirklich für ihn, dass er überlebt“ zischte Gine wutentbrannt. „Damit ich ihn umbringen kann, wenn er hier wieder auftaucht.“ Rückblende Ende   „Heute räche ich meine Kameraden“ murmelte Bardock. Rechtzeitig war er aufgewacht, hatte sich einen Pod geschnappt und war zu Planet Meat geflogen, wo die Schlacht am Wüten war. Seine Träume hatten ihn über das Geschehen informiert. Intuitiv wusste er, wohin er fliegen musste. „He, du kommst mir bekannt vor“ brummte Dodoria stirnrunzelnd. „Ich hab mal einen Kerl getötet, der dir ähnlich sah.“ Anstatt Antwort darauf zu geben, brüllte Bardock wütend auf. Die Luft vibrierte durch die Energie, die er ausstrahlte. In einem Wimpernschlag war er plötzlich vor Dodoria und verpasste ihm einen Faustschlag in den Bauch. Zum ersten Mal in seinen Leben spürte jener dort Schmerz, seine Bauchmuskeln mussten kapitulieren. Der Schlag war so heftig, dass es Dodoria von den Füßen katapultierte. Bardock setzte ihm nach und verpasste ihm einen Hagel von Schlägen und Tritten, wobei er schrie: „Das ist für Toma! Das ist für Selypa! Das ist für Panbukin! Das ist für Borgos! Das ist für Radditz!“ Mit großen Augen sah Radditz, auf den Boden sitzend dabei zu, wie sein Vater den Gegner verprügelte. Die Überraschung über seine Anwesenheit verflog und machte dafür Erleichterung bereit. Bardock wischte den Boden mit Dodoria! Der konnte es kaum fassen, wie ein plötzlich auftauchender Saiyajin ihn hier gerade fertig machte. Natürlich versuchte er sich zu wehren, aber …Mann, war der Kerl schnell! Er kam nicht hinterher. „Hey, jetzt warte mal…lass uns doch reden…“ versuchte er ihn irgendwie aufzuhalten, aber seine Worte stießen auf taube Ohren. Stattdessen wurde er plötzlich von hinten überwältigt und ein fremder Arm umklammerte seine Kehle. Dodoria, der sich wegen seines kurzen Hals sonst nie Sorgen machen musste, wurde nun die Luft abgeschnürt. „Keine Zeit! Dein Gejammer interessiert mich auch nicht“ flüstere der Saiyajin ihm bedrohlich in die Ohren, bevor er mit Endgültigkeit sagte. „Das ist für mich…stirb!“ Dodoria riss panisch die Augen auf. Ein Ki-Strahl, abgefeuert von der zweiten Hand des Saiyajins, welche er an Dodorias Rücken gepresst hatte, durchlöcherte den fülligen Körper. Seine Eingeweide verbrannten. Bardock ließ den Leichnam mit zufriedenem Grunzen achtlos fallen. Erst dann schwebte er zu seinem Sohn herab, der sich immer noch abmühte, aufzustehen. Radditz Beine waren am Zittern und verweigerten ihren Dienst. Bevor er auf den Hintern fiel, tauchte eine ausgestreckte Hand vor seinen Augen auf. Radditz sah hoch und fing an zu lächeln. Dann nahm er das Angebot an und ließ sich von seinem Vater aufhelfen. Ein kurzer, starker Zug extra und Radditz wurde an Bardocks Brust gezogen. Unter seiner Hand spürte er immer noch den kräftigen Griff seines Vaters, zusätzlich aber auch den zweiten Arm, welchen Bardock um ihn schlang. Lobend klopfte jener seinem Sohn auf den Rücken, bevor er ihn aus seiner Umarmung entließ. Erleichtert sahen sich Vater und Sohn an, bis Radditz die weihevolle Stimmung unterbrach mit der Frage: „Konntest du dir nichts Vernünftiges für den Kampf anziehen?“ Amüsiert sah er an dessen nackten Oberkörper herunter, wo sein Blick auf die gestreiften, lockeren Boxershorts verweilte. Ausgerechnet Bardock, der sich sonst immer über Radditz knappe Shorts unter der Rüstung lustig gemacht hatte, ging halbnackt in die größte Schlacht, welch die Saiyajins je erlebt hatten. Bardock errötete und kratzte sich die Stirn. „Ich hatte es eilig.“ „Hm, ja, ich sehe es…sogar dein Stirnband hast du vergessen“ machte Radditz ihn aufmerksam. Bardock fasste sich an die Stirn. „Verdammt“ fluchte er. Das musste das erste Mal in 20 Jahren sein, dass er sein Markenzeichen vergessen hatte. Seitdem Bulma es ihn geschenkt hatte, trug er es sonst ständig. Jetzt fühlte er sich richtig nackt. Radditz hörte auf, seinen Vater aufzuziehen. Er drehte den Kopf und sah zum Himmel, da er eine bekannte Aura herankommen spürte. Einige Sekunden später landete Vegeta bei ihnen. Mit hochgezogener Augenbraue taxierte er Bardock und dessen Aufzug. „General Bardock…so sehr ich mich auch freue, euch wohlauf zu sehen…aber ein Elitekrieger eures Standes sollte sich richtig anziehen“ bemängelte er mit deutlichem Spott in der Stimme Bardocks Aufzug. „Verstanden, mein König“ knurrte Bardock, nicht im Geringsten eingeschüchtert. „Beim nächsten Krieg putze ich mich richtig heraus, bevor ich eure Ärsche rette.“ Vegeta lachte erleichtert auf, amüsiert anstatt beleidigt. „Ich wette, Nappa ärgert sich grün, dass ausgerechnet du ihn retten musstest“ fiel ihm die alte Rivalität zwischen den beiden älteren Männern ein. „Nappa!“ Radditz erbleichte und sah zur Seite, wo immer noch die Überreste seines Kameraden lagen. Bardock und Vegeta folgten seinem Blick und erkannten sofort, was passiert war. Vegeta hörte auf zu lachen. Sein Gesicht wurde grimmig, während er auf den Leichnam schritt. Er sah auf den geschundenen Körper seines Kameraden herab. Der Mann, der ihn am längsten gedient hatte, der immer an seiner Seite gewesen war, so lang er sich erinnern konnte…nun hatte es ihn erwischt. Gefallen in einem glorreichen Kampf, wie es jeder Krieger sich wünschte und doch…zu früh. „Du wolltest doch unbedingt bei der Übernahme von Aurum dabei sein“ murmelte Vegeta. „Warst so auf Rache aus. Jetzt sieh dich an…der ganze Spaß ohne dich…“ „Er hat sich geopfert“ fing Radditz an zu erzählen, die Stimme erstickt. „Er wollte, dass ich überlebe. Hätte er etwas länger ausgehalten…nein, wenn ich mich mehr angestrengt hätte…dann hätten wir es geschafft…“ Radditz verstummte. Für Ausreden war es zu spät. „Wenn“ und „Falls“…Gedanken dieser Art brachten nichts. Tote blieben tot. „Taktisches Denken war noch nie deine Stärke“ bemängelte Vegeta, an den Toten gerichtet und damit absolut nutzlos, weil er mit dem Ratschlag auch nichts mehr machen konnte. „In einem Kampf wie diesem muss man seine Birne…“ Vegeta verstummte. Was sollte er einem Toten predigen? Wie sinnlos… Nein, es gab nur folgende Worte, die einen Mann wie Nappa ehren konnten, ausgesprochen von seinem König. „Nappa…du warst einer der wenigen Großmäulern, deren Gegenwart ich tolerieren konnte…“ begann Vegeta zu sprechen. „Du warst eitel, arrogant und hast dein Leben auf drei Dinge ausgerichtet…Fressen, Kämpfen und Vögeln…und bei einem davon bist du umgekommen. Du hast den Traum jedes Saiyajins gelebt. Mit Stolz bist du dem Shiruhato-Schwur gefolgt: für dich gab es nur den Weg des Kriegers. Ehrenvoll bist du im Kampf gestorben. Für einen Saiyajin deiner Sorte kann es kein größeres Glück geben. Ich werde dein Andenken ehren. Du wirst in die Annalen der Krieger eingehen und dein Name soll unvergessen sein.“ Nappa hatte kein Sarang-Weib. Es war nicht bekannt, ob er Kinder hatte, da er wenig darüber gesprochen hatte. Vermutlich würde er aber ein Testament aufgesetzt haben, wo sein letzter Wille vermerkt war. Es war daher Vegetas Aufgabe als sein Vorgesetzter, seine Besitztümer zu verteilen, sowie dem Krieger ein Denkmal zu setzen, damit er nicht vergessen wurde. Bardock räusperte sich. „Auch wir werden seinen Namen nicht vergessen und sein Andenken ehren“ er klopfte bestätigend auf Radditz‘s Schulter. „Wir werden die Geschichte seines Kampfes, seinen Mut und sein Opfer in unserer Familie weitergeben.“ Radditz nickte zustimmend. Nappa hatte ihm die wertvollen Sekunden geschenkt, damit Bardock noch rechtzeitig ankommen und seinen Sohn retten konnte. Er sah es auch deshalb als seine Aufgabe an, da er Nappas Ziehsohn gewesen war. Der Krieger hatte während Radditz‘s erste Jahre als Krieger ihn immer schützend im Blick gehabt und auch privaten Rat gegeben. Vegeta nickte weihevoll. „Wir haben einen wichtigen Kämpfer verloren. Dementsprechend bin ich erleichtert, dich hier zu sehen, Bardock. Wir brauchen dich, dringender als je zuvor…“ gab er zu. „Tja, ich wusste es...ohne mich seid ihr verloren“ scherzte Bardock, doch das Grinsen verging ihm. Nun, wo der Kampf zu Ende war, sank sein Adrenalinpegel rapide ab. Sein Körper erinnerte sich an seinen eigentlichen Zustand, der immerhin erst vor kurzem aus dem Koma erwacht war. Als Folge sackte sein Kreislauf ab. Bardock verdrehte die Augen und fiel in Ohnmacht. Es geschah so schnell und überraschend, dass ihn die Jüngeren nicht auffangen konnten. Radditz und Vegeta sahen verdattert auf den Bewusstlosen herab. „Das…war ein Kurz-Auftritt“ bemerkte Radditz lakonisch, bevor er hilfesuchend Vegeta anblickte. „Kannst du ihn tragen? Ich schaff das nicht mehr.“ Vegeta knurrte, bückte sich aber, um sich Bardock über die Schulter zu werfen. „Zum Camp, los“ befahl er. „Wir müssen den Außenposten anfunken. Ich will wissen, ob Tales seine Aufgaben erledigt hat. Du sammelst die Truppen ein und zählst durch. Bardock stecke ich in den nächsten Medi-Tank.“ „Und Nappa?“ „Die Leichen sammeln wir später für ein Massenbegräbnis ein“ orderte Vegeta an.   Vegeta und Radditz flogen zum wahren Stützpunkt der Saiyajins, wo sich die übrigen Krieger bereits versammelt hatten. Dort wurde Bardock dem Medic-Team übergeben, Radditz suchte die anderen Kommandanten auf und Vegeta ging an das codierte Funkgerät. „Tales, Bericht?“ er funkte den Mittelklassekrieger an, der die Aufsicht über die Raumschiffflotte erhalten hatte. „Mein König!“ grüßte Tales ihn erfreut. Seine Stimme klang euphorisch, was ein gutes Zeichen war. „Ich melde euch die Vernichtung von allen feindlichen Raumschiffen, welche sich um Planet Meat versammelt hatten. Unser Plan hat funktioniert, die Falle ist erfolgreich zugeschnappt.“ „War Freezer an Bord?“ „Es wurde kein Powerlevel erspürt, welches auf ihn schließen kann“ musste Tales zugeben. „Er war also nicht anwesend.“ Vegeta knirschte mit den Zähnen. Die heimliche Hoffnung, den stärksten Gegner durch diese Falle zu überraschen und zu vernichten, hatte sich nicht erfüllt. Aber dafür hatte jener einen Verlust erlitten, mit dem er garantiert nicht gerechnet hatte. Weder er noch Aurum und dieser Gedanke brachte Vegeta wiederum zum Lächeln. Er würde was geben, um bei diesem Gespräch dabei zu sein, wenn Freezer den Schuldigen für diese Misere suchte.     Freezer schrie und brüllte nicht. Das sardonische Lächeln war ihm zwar vergangen, aber er verzichtete auf emotionale Ausbrüche. Nicht, dass es ihm nicht zustehen würde, bei dem Verlust seiner Hauptflotte und drei starken Generälen, darunter seiner persönlichen Leibwache. Aber er tat es nicht. Aus dem einfachen Grund, weil so etwas unter seiner Würde war. So ein lächerliches Gebaren würde nur zeigen, wie sehr Vegeta ihn verletzt hatte und diese Schmach würde er sich nicht geben. Es wäre ein Zeichen von Schwäche. Deshalb schwebte Freezer verhältnismäßig ruhig in seinem Sessel, ein Kopf aufgestützt auf seiner Faust, während die Finger seiner anderen Hand spielerisch auf der Konsole tippten, als leichtes Zeichen der Ungeduld. Denn selbst das Flehen und Jammern von Pretio, König von Aurum, normalweise eine nette Show, fing an, ihn zu langweilen. Das Hologramm zeigte den einst so stolzen, hübschen König auf den Knien, die Haare zerzaust und in den Augen die nackte Angst sichtbar, wodurch sein Gesicht grausig verzerrt wurde. Heute hätte der Tag von Freezers Sieg über die Allianz stattfinden sollen, stattdessen erhielt er eine Niederlage. „…die Scouter haben verrückt gespielt. Es muss ein Virus sein…auch der Funkverkehr hat keinen Sinn ergeben…plötzlich waren da diese Raumschiffe, wo sie gar nicht sein sollten…“ lamentierte Pretio. Freezer sah gelangweilt aus dem Fenster. Als ob Ausreden ihn retten könnten, hah! Beiden, Freezer und Pretio, war klar, dass diese Niederlage nur geschehen konnten, weil Vegeta ihre heimliche Koalition entdeckt hatte. Damit war Aurum als Verräter enttarnt. Pretio erging sich in Klagen und Selbstmitleid und rief Freezer um Hilfe an, denn es würde nicht lange dauern, bis sich die Allianz gegen ihn stellen würde. „Genug“ stoppte Freezer die triviale Tirade und schnippte mit dem Finger, woraufhin ihm sofort ein Glas mit edler, roter Flüssigkeit gereicht wurde. Pretio verstummte augenblicklich und sah Freezer dabei zu, wie er einen Schluck trank. „Es ist höchst bedauerlich…“ sprach Freezer nach dem Absetzen des Glases. „…deine Unfähigkeit, mein Goldvögelchen.“ „Lord Freezer, bitte, ich brauche euch! Wenn die Saiyajins uns vernichten, kann ich euch nicht mehr helfen…“ flehte Pretio. „Genug!“ wiederholte Freezer und dass er es erneut sagen musste, verpasste seiner Stimme einen scharfen Unterton. Der Aurumaner verstummte augenblicklich und konnte nur aus stumm aus großen Welpenaugen flehen…was für ein lächerlicher Anblick. Pretios Versagen hatte bewiesen, dass er sich nicht als Untergebener eignete. Freezer hatte auf so einen Diener keine Lust. Ihm helfen tat er schon gar nicht. Freezer sah keinen Nutzen in Diener, die nichts aus eigenen Fähigkeiten erreichen konnten und sich bei jeder Kleinigkeit an ihn wenden mussten. Eine solch offensichtliche Tatsache war dem König von Aurum in seinem Angstzustand aber nicht verständlich. Sein hilfesuchendes Theater und seine offen gezeigte Furcht widerten Freezer an. Besonders, weil Pretio anscheinend mehr Angst vor Vegeta spürte als vor Freezer. Zeit, das zu ändern. „Ich frage mich…“ begann Freezer langsam, während er versonnen sein Glas schwenkte „wer zuerst vor Aurum stehen wird? Vegeta? Oder meine Wenigkeit?“ Pretios Augen wurden groß, als er verstand, dass er auf Freezers Hilfe nicht hoffen konnte. Im Gegenteil, jener drohte damit, ebenfalls Aurum anzugreifen. Und nun stand Aurum alleine da: keine Allianz, keine Saiyajins würde dem Planeten helfen. Durch Vegetas Falle hatten sie außerdem alle ihre Vorräte und besten Raumschiff den Saiyajins gegeben.  Das Einzige, was sie besaßen, waren noch ein paar Schilde und Schutzmaßnahmen, die aber bei Dauerbeschuss schnell zusammenfallen würden. Er riss den Mund auf, um erneut zu flehen, aber Freezer hatte genug Gejammer gehört und brach die Verbindung ab. Er trank sein Glas leer und gab es an seinen Diener Sorbet ab. „Werdet Ihr euch nun persönlich den Saiyajins widmen?“ fragte jener ehrfürchtig seinen Herrscher. Freezer warf ihm einen kurzen Blick zu, der besagte, dass er Sorbets Intelligenz für diese dumme Frage anzweifelte. Natürlich könnte er die Saiyajins mit einem Handstreich vernichten. Aber was würde der Rest der Galaxie sagen, wenn bekannt wurde, dass jemand von Freezers Format sich persönlich um solche Affen kümmern musste? „Wofür habe ich Handlanger?“ zischte er. Er hob bedeutungsvoll seine geöffnete, flache Hand hoch und ließ seine Finger tänzeln. „In diesem Fall werde ich meine eigene Hand schicken. Fühl dich geehrt, Vegeta“ er lachte dunkel auf, während er aus dem Fenster ins dunkle All schaute. Sorbet dagegen sah ahnungslos zu seinem Herrscher hinauf. Freezer wollte seine Hand schicken? Wie das? Freezer wunderte sich über die Stille nach seinem gelungenen Bonmot und bemerkte mit Seitenblick den dümmlichen Gesichtsausdruck von Sorbet. „HANDlanger“ betonte er. „Meine getreuen FINGER werden sich darum kümmern…“ Sorbet kapierte immer noch nichts. Freezer verdrehte genervt die Augen. „Hand…Finger…“ sagte er langsam und vermisste in diesem Augenblick sofort Zarbon und Dodoria, welche dieses geniale Wortspiel sofort erkannt hätten. Die hätten sich längst halb totgelacht. Nun musste er mit sowas vornehmen, bis die nächste Generation an Dienerschaft eingearbeitet war und wusste, wann sie zu lachen hatten. Endlich fiel auch bei Sorbet der Groschen. „Ohhh…Ihr meint das Ginyu-Sonderkommando?! Die fünf Finger von Freezers Hand?!“ fiel ihm es endlich auf. Sofort erging er sich in Lobhudelei auf Freezers Idee und auf die Effektivität seiner Elite-truppe mit dem bekannten Spitznamen. Freezer blendete dies aber aus und sah aus schmalen Augen wieder ins All. Der Spaß an diesem Krieg war ihm ein wenig vergangen. Er hatte gedacht, er würde heute den Sieg einsacken: Zarbon und Dodoria würden ihm die Saiyajins bringen und vor ihm zu Boden werfen. Stattdessen…Gute Dienerschaft war wirklich schwer zu bekommen und dank Vegeta hatte Freezer sogar ein paar Fähige verloren. Das würde der Saiyajin büßen. Aber weder Zarbon noch Dodoria standen Freezer so nahe, dass er für sie Rache nehmen und persönlich nach Meat reisen würde. Nein, nicht, solange er noch sein Sondereinsatzkommando zur Verfügung hatte. Auf Ginyu war Verlass, der würde sich um die Affen schon kümmern.   Währenddessen, auf Namek… Bulma, Piccolo und Kakarott verließen das fünfte Dorf, welches sie aufgesucht hatten, um sich der Prüfung der Dragon Balls zu unterziehen. Ein weiteres Mal hatten sie Erfolg gehabt: Bulma hatte ein mathematisches Rätsel auf einer Steintafel gelöst, dem entsprechend ein paar bunte Steine darauf bewegt und den Dragonball eingesackt, als sich die Tafel öffnete. Sie warf den Ball lässig in ihrer Hand auf und ab, während sie stolz die Komplimente ihres Bruders entgegennahm. Nur Piccolo war still, auf eine grüblerische Weise. Eine dunkle Wolke schien ihn zu umgeben und er ließ sich von nicht vom Optimismus der Saiyajins anstecken. Bulma steckte den Ball ein. „So, dann auf zum nächsten Dorf…“ forderte sie ihre Begleiter auf. „Was das angeht“ fing Piccolo an zu sprechen, die Stimme seltsam mitfühlend. „muss ich euch etwas sagen.“ Piccolo hatte nachgedacht und eine Entscheidung getroffen. Das Geheimnis der verschwundenen Kugel sowie der versteckten Kugel beim Oberältesten lastete auf seinem Gewissen. Er hatte die Saiyajins beobachtet und stimmte insgeheimen seinen Vater zu: die beiden waren reinen Herzen und hatte gute Absichten. Dass sie etwas taten, anstatt alles zu erdulden, wie es sein Volk stets tat, imponierte Piccolo. Wenn er ihnen nun nicht mehr helfen konnte, so wollte er sie wenigstens aufklären. Es tat ihm leid, ihre Hoffnung zu zerstören, mit Hilfe der Dragon Balls ihre Galaxie zu retten. Aber lieber die harte Wahrheit als das sinnlose Hinterherjagen nach einem Traum. Bulma und Kakarott hörte still zu, während er ihnen von den verschollenen letzten Kugeln erzählte. Als er fertig war, wirkten sie merkwürdig gefasst: sie regten sich nicht auf, sie weinten nicht, wurden auch nicht wütend. Innerlich war Piccolo darüber sehr erleichtert, weil er nicht wusste, wie solch emotionalen Ausbrüchen zu händeln waren. Stattdessen sahen sich die Geschwister mit einem schwer zu deutenden Blick an. Bulma sprach als erstes. „Also hat Kami…uns angelogen?“ fragte sie enttäuscht. „Nein, so was kann er nicht. Er hat euch die Wahrheit verschwiegen“ erklärte Piccolo und offenbarte ihnen sogar das Geheimnis, dass die Ältesten nicht lügen konnten. „Die Kugeln sind aber da?“ fragte Kakarott nach „Sie sind nicht kaputt, sondern…ihr wisst bloß nicht mehr, wo sie sind?“ „Ja“ seufzte Piccolo. Kakarott zuckte unerschüttert mit den Achseln. „Na dann…dann müssen wir bloß gut suchen. Uns war klar, dass es mühsam wird. Es war ja bislang auch sehr einfach, die ersten Kugeln zu finden.“ Piccolos Mund zuckte amüsiert angesichts dieser Naivität auf, bevor er wieder ernst wurde. „Du hast doch mittlerweile gesehen, wie groß mein Planet ist. Den willst du umgraben, auf der Suche nach den Oberältesten und dem Dragon Ball des verschollenen Dorfes? Ohne mich!“ „Wir haben dich nicht um deine Hilfe gebeten“ erinnerte Bulma ihn ruhig. „Du kannst jederzeit gehen.“ Piccolo sah sie frustriert an. Er hatte gedacht, die blauhaarige Saiyajin wäre klüger. Bislang hatte sie diesen Eindruck auf ihn gemacht, wenn sie während der Reise diskutiert hatten. Aber sie wollte lieber ihre Zeit mit der Suche verschwenden, anstatt etwas Sinnvolleres zu tun? „Ich halte euch nicht auf. Ich finde es bloß idiotisch. Ihr könntet eurem Volk auch anders helfen. Anstatt Zeit zu verschwenden und irgendwo im Dreck zu wühlen, solltet ihr zu eurer Familie fliegen. Ihr könntet…Hach…“ er atmete schwer aus und schüttelte enttäuscht den Kopf. „Das bringt nichts.“ Er sah den Starrsinn in ihren Augen. Sie hatten ihre Entscheidung getroffen. Dämlich, einfach nur dämlich. „Ich fliege zurück zu meinem Dorf. Wenn ihr merkt, wie dumm das ist, kommt nach und bringt die fünf Dragon Balls mit, damit ich sie wieder an die ursprünglichen Besitzer verteilen kann.“ Er warf ihnen noch einen letzten Blick zu. Etwas wie Mitleid funkelte darin. „Ihr habt euer Bestes gegeben…mehr kann man nicht verlangen“ sagte er fast tröstend zum Abschluss, bevor er sich erhob und verschwand. Bulma und Kakarott sahen ihm hinterher, bis er am Horizont verschwunden war. Kakarott sprach als Erstes. „Ich glaube, er mag uns.“ Bulma lächelte. „Er erinnert mich ein wenig an Radditz, weißt du“ sprach ihr Bruder unbekümmert weiter. „Er macht so einen harten, grimmigen Eindruck, dieses „Hnng, sprich mich nicht“-Gesicht, als ob ihn nichts kümmert…aber in Wirklichkeit geht es ihm näher, als er es selbst wahrhaben will.“ Bulma lachte leise. „Stimmt. Allein, dass er uns erzählt, wie sein Vater uns reingelegt hat und dann diese tröstenden Worte zum Abschied. Er hatte solches Mitleid mit uns…da konnte ich ihm nicht die Wahrheit sagen...“ sie holte den Dragon Ball-Radar heraus und drückte drauf. Er funktionierte tadellos und zeigte die Positionen der letzten Kugeln an. „Da wollte ich ihm nicht sagen, dass wir längst eine Lösung haben. Ich glaube, er hätte sich fürchterlich geniert und sich aufgeregt. Als ob sein Mitleid mit uns Zeitverschwendung wäre“ sprach sie zu Ende. Kakarott lächelte nachsichtig und nickte. „Das Gefühl hatte ich auch. Ich meine, er vertraut sich uns an, während wir unsere Geheimnisse haben. Wir haben ihm nie vom Radar erzählt…das wäre schon eine Schlappe. Er wird große Augen machen, wenn wir mit allen Kugeln zu ihm kommen.“ „Er und sein Vater“ stimmte Bulma mit gefährlichem Funkeln in den Augen zu. „Nun, wo ich weiß, dass Kami nicht lügen kann, werde ich das für ein paar Antworten ausnutzen. Ich will ganz genau wissen, was wir uns wünschen dürfen.“ „Na dann los! Wo sollen wir zuerst hin?“ fragte ihr Bruder aufgeregt. Bald war es so weit. Sie waren ihrem Ziel so nahe.         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)