Blue Moon von Rikarin ================================================================================ Kapitel 60: Erste Risse ----------------------- Der Krieg begann! Der Moment, den jeder Saiyajin herbeisehnte… eine herzklopfende Herausforderung, adrenalindurchtränkte Körper, rauschendes Blut und raue Kehlen aufgrund von Kampfschreie…aber ausgerechnet der König der Saiyajins konnte sich nicht darüber freuen. Nichtsdestotrotz, auch wenn der Zeitpunkt unerfreulich früh war, flog Vegeta mit seinen Mannen sofort los, ihren Feinden entgegen. Es war ein majestätischer Anblick, wie das neue Flaggschiff den Planeten verließ, begleitet von zahlreichen Pods und mittelgroßen Raumschiffen. Ein mächtiges Schiff durchschnitt das dunkle All mit seinem grellen Antrieb, im Gefolge die meteorähnlichen Lichter des restlichen Konvois. Aber nur ein kleiner Teil von Vegetas Armee folgte ihm bis an die Grenze. Während der Reise bogen die Truppen ab, zu ihren eigenen Zielen. Die saiyanischen Truppen waren verbündeten Planeten zugeteilt, deren Verteidigung sie verstärken sollten. Im Gegensatz dazu offerierten diese Planeten eigene Brigaden und Raumschiffe, um speziell Schlachten im All zu schlagen, was nicht zu den Stärken der Saiyajins gehörten. Bardock und sein Team waren dem Planeten Kanassa zugeteilt, der von amphibischen Wesen bewohnt war. Eigentlich waren diese fünf Saiyajins fähig, den Planeten zu vernichten, aber nun mussten sie ihn beschützen, welch Ironie des Schicksals. Saiyajins, die Beschützer ihrer Galaxie, zum Totlachen. Weder die Saiyajins noch die Kanassaner konnten darüber lachen, nicht bei ihrer Vorgeschichte. Schließlich hatte man sich früher oft bekämpft. Die Kanassaner wussten daher, wie stark die affenähnlichen Wilden waren und nur darum, weil sie deren höhere Stärke anerkannten und aufgrund der Situation, akzeptierten sie die Saiyajins auf Kanassa. Wegen seiner Lage im äußeren Sektor, nahe der Grenze, standen die Chancen hoch, dass Kanassa ein Kriegsschauplatz werden könnte. Radditz und Kakarott waren dagegen einen Planeten zugeteilt, der nahe an Vegeta-Sei lag und sich damit im inneren Kreis ihrer Galaxie befand. Sie würden erst später als andere von den Angriffen involviert werden. Sie besaßen eine flexible Position und konnten im Notfall auch schnell benachbarten Planeten, wie ihrer Heimat, zur Hilfe kommen. Das Flaggschiff mit dem König der Saiyajins an Bord und einer Mannschaft, gemischt aus den Besten der verbündeten Völker, flog die Koordinaten an, wo man die unbekannten, vermutlich feindlichen Schiffe gesichtet hatte. Der Plan war, dass Vegeta seine Leute von der Kommandozentrale besser koordinieren konnte: er wäre im Mittelpunkt der Informationen, im Austausch mit allen Generälen, wo auch ständig Funkkontakt mit allen Verbündeten möglich war. Persönlich sollte er nur dann direkt eingreifen, wenn Freezer auftauchte. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde er anpassungsfähig an die jeweiligen Situationen im Flaggschiff verbleiben, um je nach aktueller Lage reagieren zu können, mitten im Geschehen und doch über ihm. An der Grenze spürten sie die fremden Schiffe auf. Sie waren ähnliche geformt wie das eine, welches Vegeta einst im Besitz von Freezer gesehen hatte. Zwar waren sie kleiner und wendiger, aber bei ihrem Anblick war Vegeta klar, dass sie Freezers Vorhut waren. Ein Großteil der feindlichen Schiffe wurde durch die Verstärkung der Allianz, insbesondere durch die Raumschiffflotte von Aurum und Altharwa, vernichtet. Gegen diese moderne Flotte mit ihren Laserkanonen mit hoher Reichweite kamen die Späher nicht an. Es wurden keine Gefangenen gemacht. Man wollte mit dieser eisernen Abwehr dem Feind eine Botschaft senden: man würde sich nicht von ihm überrennen lassen. Die zweite und dritte Salve an feindlichen Schiffen wurde auf dieselbe Art zurückgeschlagen. Dank der mit Scoutertechnologie kombinierten Radare konnte der Feind in hoher Entfernung ausfindig und unschädlich gemacht werden. Anhand der Scouter wurden die Anzahl der Soldaten in einem Schiff erfasst, sowie deren Stärke, was einer Analyse von Freezers Armee zuließ. Schnell zeigte sich dadurch, dass die Idee der jungen Allianz der richtige Weg gewesen war, um den Eindringling zu bekämpfen. Einige von Freezers Soldaten besaßen ein Powerlevel, welches knapp unter den der Saiyajins lag. Man wusste nun, dass man es mit einer gefährlichen Armee zu tun hatte. Vegeta hatte in dieser Zeit wenig zu tun. Zwar stand er stets auf der Brücke, wenn die Raumkämpfe abliefen, aber er hatte dann keine Kommandogewalt. Diese lag in den Händen der erfahrenen Admiräle von Altharwa und Aurum, während Vegetas Befehlsgewalt auf die saiyanischen Bodentruppe reduziert war. Ruhm und Ehre für die Vernichtung der Gegner regnete daher zuerst auf diesen Admirälen herab; der Erfolg wurde ihnen angerechnet Doch die Zeit der Saiyajins kam schneller als gedacht. Freezer lernte aus seinen Fehlern. Die nächsten Angriffe waren nicht mehr gegen die mächtige Flotte ausgerichtet, sondern auf die einzelnen Planeten. Zwar besaßen jene Satelliten zur Kontrolle ihres Luftraums, sowie einige patrouillierende Schiffe. Diese wurden aber durch blitzschnell vorbeiziehende Jäger ausgetrickst, bevor sich die eher langsamen, behäbigen Patrouillenschiffe darauf ausrichten konnten. Auf den Planeten angekommen, versuchte die feindliche Besatzung dann vom Boden aus, die zivile Bevölkerung auszulöschen. Ohne Erfolg, denn bei ihrer Landung wurden sie bereits von den Saiyajins erwartet. Dank den Scoutern wurde deren Landungsplatz berechnet, Zivilbevölkerung evakuiert und von den Saiyajins als Kampfplatz genutzt. Dort vernichteten sie Freezers Einheiten. Die ersten drei Monaten konnte die Stellung gehalten werden, der Feind wurde zurückgeschlagen. Es wurde ruhiger, die Angriffe wurden seltener. Es schien, als hätte man die feindliche Armee vernichtet oder wenigstens einen solch derben Schlag versetzte, dass sich die Invasion nicht mehr lohnte. Schon riefen die ersten Unvorsichtigen den Sieg aus, aber alle Veteranen, egal welcher Rasse, waren sich einig, dass es dafür zu früh war. Sie fühlten es in ihren Knochen: die Ruhe vor dem Sturm. Immerhin war die stärkste Kraft, Freezer persönlich, noch nicht aufgetaucht. Ihre Ahnung stellte sich als richtig heraus. Nach einer Waffenpause von wenigen Wochen, erschienen an der Grenze eine Armada neue Kampfschiffe. Nicht nur waren sie zahlreich, sie waren auch größer, schneller und mit Waffen ausgerüstet, welche der Technologie von Altharwa und Aurum Konkurrenz machten. Zum ersten Mal in diesem Krieg waren es die Schiffe der Allianz, welche zerstört wurden. Während im All die Schlachten zwischen riesigen Raumschiffen stattfanden, begann gleichzeitig eine Invasion der Planeten. Die Saiyajins gaben ihr Bestes, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Kämpfe wurden schwieriger, die Gegner waren stärker. Aber dank ihrer Eigenschaft des Zenkais und den Medic-Tanks konnte die Saiyajins daran wachsen. Je stärker ihre Gegner wurden, desto stärker wurden auch die Saiyajins. Dieses Wachstum ging nicht ohne Verluste, aber sie waren gering im Vergleich zu den Schäden an der Raumflotte, welche die Allianz erlitt. Immer mehr ihrer Schiffe wurden vernichtet. Freezers Flotte richtete sich technologisch auf den Gegner ein: die gegnerischen Schilde wurden besser, es wurde schwieriger, sie per Radar zu orten. Ihre Antriebe waren schneller, ihre Kanonen besaßen eine höhere Reichweite. Die Allianz konzentrierte sich daher darauf, die Planeten vom Boden aus zu beschützen. Die Erfolgschancen waren höher, wenn die Saiyajins sie von dort verteidigten. Freezer nutzte seine Flotte nicht dazu, um diese vom All zu vernichten, obwohl er die Möglichkeit hatte. Vermutlich wollte er sich diese Planeten einverleiben, um so seine Kosten wieder reinzuholen. Rohstoffe, Sklaven, Technologie…all das war wertvoller als Weltraumstaub von pulverisierten Planeten. Vegeta erhielt ein neues Raumschiff, kleiner, dafür schneller, mit der Aufgabe, Planeten in Notlage zu helfen. Sein Tagesablauf bestand nur aus Kämpfen, Vernichten und kurzen Erholungspausen, wenn sein Schiff unterwegs war zum nächsten Notfall. Aber je mehr er versuchte sich zu beeilen, desto mehr erhielt er das Gefühl, in einem Hamsterrad zu stecken. Kaum kam er an, so verschwanden auch schon die mächtigsten Powerlevel, als wollten sie ihn foppen. Er schaffte es damit nicht, die feindlichen Generäle zu vernichten, nur die Schwächlinge, welche nicht rechtzeitig fliehen konnten. Aber so konnte er den Feind nicht relevant schwächen, der wiederrum die Flotte der Allianz empfindlich dezimiert hatte. Vegeta fühlte sich wie in einem Hasch-mich-Spiel, wie Beute und Jäger. Er war zwar auf der Jagd, aber er fing nichts. Mit Unbehagen sahen er und seine Generäle auf die Karte, wo ständig verschiedene Alarmlichter leuchteten. Die Invasionsorte waren quer verteilt, anstatt sich auf ein Gebiet zu konzentrieren. Das machte es schwierig, rechtzeitig anzukommen, wenn man kreuz und quer fliegen musste. Es bedeutete auch, dass Freezer über eine riesige Armee verfügte, wenn er so viele Ziele gleichzeitig attackieren konnte. Anstatt diese Großmacht aber langsam geballt vorrücken zu lassen, legte er ein Nest von Nadelstichen aus. Was bedeutete…er spielte mit ihnen. Angesichts seiner Großmacht hätte er schon von Beginn an einen großen Schaden verursachen können. Aber er hatte nur eine Vorhut geschickt, vermutlich den Bodensatz seiner Männer, auf die er verzichten konnte. Er hatte die Allianz in falscher Sicherheit gewiegt und den Spektakel zugesehen wie ein Theaterstück. Der erste Akt war vorbei, der zweite fand statt und wie würde der dritte aussehen? Dann begannen auch die Verluste bei den Bodentruppen. Das ständige Kämpfen zermürbte sogar die Saiyajins, von ihren Verbündeten ganz zu schweigen. Die Flotte der Allianz musste sich immer weiter zurückziehen. Damit konnte sie die Bodentruppen nicht mehr unterstützen, was die feindlichen Schiffe zur Landung nutzten. Ungehindert drangen sie tiefer in die östliche Galaxie ein. Vegeta versuchte alles, um seinen Männern zu Hilfe zu kommen, aber er konnte sich nicht teilen. Er erließ daher den Befehl, den Saiyajin Broly zu holen, aber seine Ankunft könnte man frühestens in vier Monaten erwarten. Vegeta war auf sich allein gestellt und es wurde immer schwieriger, bei den betreffenden Schlachtplätzen rechtzeitig anzukommen. Seine Feinde waren schneller weg als er ankam und so rannte er unaufhörlich, ohne das Ziel zu erreichen. Die ersten Planeten mussten sich ergeben. Wenn man Glück hatte, konnten einige Saiyajins noch fliehen, bevor sie versklavt oder hingerichtet wurden. Vegeta richtete die Deserteure nicht hin, da sie ihrem König immer noch ergeben waren und zurück nach Vegeta-Sei flogen, für neue Anweisungen. Aber die geflohenen Saiyajins berichteten natürlich ihrem Volk von den Zuständen und dass sich ein Gegner näherte, der den Saiyajins ebenbürtig war…vielleicht sogar überlegen. Das war ein Schlag gegen den Stolz der Saiyajins und ihrem Glauben, eine höhere Rasse zu sein. Als Folge wurde Vegeta in den Palast gerufen: Der Rat wollte ihn sprechen, persönlich. Obwohl er sich dagegen wehrte, da er momentan beschäftigt war und man auch per Funk und Video sprechen konnte, beharrte der Rat darauf. Es ging um ein Thema, bei dem er persönlich auf Vegeta-Sei anwesend sein sollte. Einstimmig riefen sie ihn zurück nach Vegeta-Sei und aufgrund dessen musste sich der König dem Ruf beugen. Als sich der junge König Vegeta im Sitzungssaal befand, vor ihm die zwölf Ratsmitglieder, erfuhr er schnell, wieso sie ihn gerufen hatte. Natürlich hatten auch sie von den letzten Niederlagen gehört und dass die Schlachten gefährlicher wurde. Man munkelte sogar von Messungen, welche über 50.000 betragen hatte. Angesichts dieser Gefahr musste der König hier dem Rat eine dringende Antwort geben: stand ein Nachfolger bereit? Vegeta brauste auf. „Ihr glaubt also, ich würde fallen? Ihr ängstlichen Hunde! Ihr klemmt euren Schwanz ein und flennt um Gnade, obwohl der Krieg erst begonnen hat“ brüllte er sie an. Die meisten Ratsmitglieder zuckten sofort erschrocken zusammen, doch es gab eine ältere Frau, die sich von diesem trotzigen Gebaren nicht aus der Ruhe bringen ließ. In ihren Augen war Vegeta ein Kind, welches sie nicht ernst nehmen konnte, besonders nicht bei solchen Wutanfällen. So etwas erinnerte sie an ihre eigenen Kinder und zahlreichen Enkeln; davon ließ sie sich nicht beirren. „Was ist mit eurem Vater?“ fragte sie ihn mit kühlem Blick. „Was ist, wenn Ihr genauso schnell vom Tod getroffen werdet? Wer führt uns dann?“ Eine Frage, die Vegeta sofort zum Verstummen brachte. Die Alte wollte daran erinnern, dass jeder König, so mächtig er auch war, eines Tages verschwinden konnte. Saiyajins waren sterblich, egal wie stark. Dadurch, dass sie ausgerechnet Vegetas Vater erwähnen, musste er sofort an Freezer denken, der daran die Schuld trug. Er presste die Lippen aufeinander und ballte die Fäuste, während er eilig nach einer Antwort suchte. Ein anderes Ratsmitglied nutzte die Pause, um schnell einzuwerfen: „Wir sorgen uns nicht nur um Eure Nachfolge. Wir wissen, wie hart Ihr arbeitet, aber Ihr könnt nicht überall sein. Ihr braucht eine würdige Partnerin. Ein Kind allein ist keine Sicherheit, solange es nicht von dem richtigen Volljährigen vertreten wird. Darum müssen wir wissen, ob eine Königin auserwählt wurde, die den schweren Aufgaben gerecht wird. Eine Gattin, die Euch unterstützen kann, Euer Kind austrägt und bis zu seiner Volljährigkeit auch die Krone halten kann.“ Die anderen Ratsmitglieder nickten zustimmend. Sie waren dem Königshaus treu ergeben und versuchten dies durch ihre Sorge zum Ausdruck zu bringen. Natürlich verstanden sie, dass König Vegeta gerade anderes im Kopf hatte, aber sie waren für die Innenpolitik zuständig. Sie wussten von der schwellenden Unruhe des Volkes, welches sich nach fester Führung sehnte. Aber wenn Vegeta auf dem Schlachtfeld war, musste ein anderes Symbol mit ähnlicher Kraft für die Saiyajins leuchten. Darum nannte man den König ja auch die „Sonne der Saiyajins“, während die Königin der „Mond“ war. Aber im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, würde Vegeta jetzt weniger Bewerberinnen finden. In dieser Situation, wo die Gefahr bestand, angegriffen zu werden, ging das Interesse für diesen Posten runter. Da überlegte sich schon so manche Frau, ob sie wirklich da an vorderster Front mitmischen wollte. Aber diese Sorge war unbegründet. Der Rat wusste nicht, dass Vegeta bereits die perfekte Gattin gefunden hatte. Allein der Gedanke an Bulma beruhigte Vegeta und erfüllte ihn mit neuer Sicherheit. Bulma, seine Königin. Die Frau hatte bereits zugestimmt, aber es war noch nicht offiziell. War dies nicht der perfekte Zeitpunkt, es zu verkünden? Er verschränkte die Arme vor der Brust und hob arrogant die Nase. „Ich habe meine Wahl bereits getroffen“ verkündete er hoheitsvoll. Erwartungsvoll starrten ihn die alten Saiyajins an. „Bulma, die blauhaarige Saiyajin. Tochter von Gine und Bardock“ sprach er weiter. Der Name und die dazugehörige Person waren dem Rat gut bekannt. Jeder kannte den Namen der einzigen blauhaarigen Saiyajin, die sich nahe Sadala einen gut laufenden Betrieb und ein riesiges Anwesen aufgebaut hatte. Sie alle erinnerten sich auch an das Gerichtsverfahren vor einigen Jahren, durch das ihr ehemaliger Kamerad Paparika alle Würde verloren hatte. Dadurch wussten sie auch, dass Bulma eine reinrassige Saiyajin war, trotz außergewöhnlicher Gestalt, die aus einer guten Familie stammte. Bulma war eine sehr schwache Frau. Es gab keine andere Saiyajin in ihrem Alter, die so ein niedriges Level besaß. Aber der Rat, welcher nicht nur aus Generälen bestand, besaß keine Vorurteile deswegen. Schließlich saßen in ihren Reihen auch körperlich schwache Männer und Frauen, die aber dafür woanders begabt waren. Dank ihrer Organisation verlief das zivile Leben auf Vegeta-Sei in geordneten Bahnen. Zu ihren Aufgaben gehörte die Verteilung der Nahrungspakete, die Anlieferungen der importierten Ware, die Abwicklung der Missionen, die Sicherung der zivilen Ordnung, die Formulierung von Verträgen und Gesetzen. Sie wussten, dass Kraft zwar für den König nötig war, aber eine Königin andere Talente benötigten. Eine Frau, die als die beste Technikerin und reichste Geschäftsfrau von Vegeta-Sei bekannt war, schien dieses Talent zu besitzen. Es gab nur eine Sorge: könnte diese junge, zierliche Frau die Linie des Königshauses fortsetzen? Zwar stammte sie von einer fruchtbaren Frau ab, die drei Kinder auf die Welt gebracht hatte, aber diese war die Partnerin eines ehemaligen Unterklassekriegers. Die Elitekrieger hatten mehr Schwierigkeiten, ihr passendes Gegenstück zu finden. War Bulma fähig, Vegetas Kinder zu gebären? „Sie ist PERFEKT“ betonte Vegeta und beantwortete damit die stumme Frage, die er in manchen Augen aufleuchten sah. Der Rat verstand. Damit sprach nichts gegen Bulma, im Gegenteil. Ehrfürchtig angesichts dieser guten Wahl beugten die Ratsmitglieder andächtig ihre Köpfe. Von ihrer Seite aus gab es keinen Widerstand. Sie wollten nur eines wissen. „Wann dürfen wir die Königin im Palast begrüßen“ fragte eine Frau höflich an. Anders gesagt, wann war die Krönung? Vegeta wurde damit unter Druck gesetzt, ein Datum zu nennen. Selbst unter dem Vorwand, erst andere dringende Sachen zu erledigen, ließ ihn der Rat nicht los. Es musste jetzt entschieden werden, sofort! Die Ratsmitglieder, welche die aktuelle Stimmung im Volk besser begriffen als ihr ständig abwesender König und ebenfalls eine Führungsperson für ihre Beschlüsse benötigten, blieben hart. Sie wollten nicht mehr vertröstet werden! Vegeta murmelte etwas davon, dass in den nächsten vier Wochen die Krönung stattfinden sollte. Nach dieser Zusage verließ er eilig den Sitzungssaal, um Bulma aufzusuchen. Bevor der Rat die Neuigkeit dem Volk verkündete, musste er sie vorwarnen. Sonst würde sie ihm, weil sie es als Letze erfuhr, noch die Ohren langziehen. Mit zwiespältigen Gefühlen flog er los. Vegeta hasste es, wenn man ihn unter Druck setzte und zu Entscheidungen zwang. Aber anderseits verspürte er eine gewisse Vorfreude. Endlich würde Bulma zu ihm in den Palast ziehen. Endlich würde sie jederzeit an seiner Seite sein. Seit dem Kriegsbeginn waren sieben Monate vergangen. Mit den Monaten fürs Training zugerechnet, hatten sich Bulma und Vegeta seit 13 Monaten nicht mehr gesehen Dreizehn Monaten war es damit her, dass Bulma zugestimmt hatte, seine Gemahlin zu werden. Angesichts der Kontaktlosigkeit, weder Briefe noch Funk, verspürte Vegeta ein mulmiges Gefühl: eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität. In Anbetracht der Gefühle, die beide miteinander verbanden, die gegenseitige Anziehung ihres tierischen Ichs, den Ozaru, war es nur schwer vorstellbar, dass Bulma ihre Meinung geändert hatte. Sie war ihm treu gewesen, schließlich waren sie füreinander bestimmt. Andere Wesen ohne Ozaru waren da zu bemitleiden, weil ihnen die Fähigkeit für so eine Loyalität fehlte. Aber das bedeutete nicht, dass die Frau über die lange Funkpause glücklich gewesen war. Er kannte Bulma gut genug, um ihre Reaktion abzuschätzen. Vegeta hasste es, mit leeren Händen bei ihr aufzutauchen und sie mit der Nachricht zu überrumpeln, dass ihre Krönung bald anstand. Er hatte es sich immer anders vorgestellt; immerhin wusste er, was sich da gehörte. Einer Königin gehörte Tribut! Ein Berg von Geschenken für sie und ihre Familie, dann ein privates, herrschaftliches Dinner mit bester Aussicht im Palastturm, danach drei Tage und Nächte voller zärtlicher Verbindung ihrer Körper, um den Antrag mit der Zeugung eines Kindes zu krönen: das war sein grober Plan gewesen. Wenigstens hatte er Bardocks zähneknirschend Zustimmung erhalten, sich nicht in Bulmas Entscheidung einzumischen. Radditz würde sich dank ihres privaten Gespräches, welches ebenfalls vor 13 Monaten stattgefunden und ihn von Vegetas hehren Absichten überzeugt hatte, auch nicht wehren. Damit war auch der ältere Bruder auf Vegetas Seite. Die restlichen Familienmitglieder sah Vegeta nicht als Gefahr an: er bezweifelte, dass sowohl ihre Mutter als auch der jüngere Bruder sich gegen Bulma stellen und gegen Vegeta antreten würden. Also würde heute notgedrungen der Antrag ohne Geschenke gemacht; die würde er später nachsenden. Er würde aber sein Bestes geben, um diese Nachricht zu versüßen. Bei dem Gedanken, was er mit Bulma zu tun gedachte, leckten er sich vorfreudig über die Lippen und spürte, wie sein Blut heiß wurde. Endlich war es so weit. Vegeta war mittlerweile 24 Jahre alt; er hatte sich genug sexuell ausgetobt. Bei dem Gedanken, sich mit seiner Auserwählten zu vermählen und mit keiner andere Frau liiert zu sein, verspürte er nur Freude, kein Bedauern. Was brauchte er andere Frauen? Keine begehrter er so wie Bulma. Mit niemanden war der Sex besser. Aber er liebte nicht nur ihre körperlichen Vorzüge, auch ihren Verstand, ihren Humor, ihren Mut. Sie forderte ihre Freiheiten und überließ ihm seine. Sie verstand, dass er wegen seiner Aufgaben nie viel Zeit für seine Gattin haben würde. Sie war keine Frau, die ungeduldig auf ihn warten würde, um ihn bei der Ankunft mit Vorwürfen zu überhäufen…nein, durch ihre eigene Arbeit, die sie mit Erfolg führte, konnte sie ihn verstehen. Auch sie brauchte ihre Freiheit. Beide waren selbstständige Wesen, die ihre Wege gingen, um zueinander zurückzukehren. Bulma war die Einzige, die ihm ebenbürtig war; die einzige, deren Gesellschaft er genoss. Dazu war sie treu und verschwiegen. Sie kannten sich seit 17 Jahren und nie hatte Bulma ihre Beziehung an andere verraten und damit geprahlt. Es gab niemanden, dem er so sehr vertraute wie ihr. Während sieben Monate Krieg vergangen waren, war das Leben von Bulma im fast gewohnten Trott weitergangen. Die Ausnahme war, dass sie nun häufiger den Funk abhörte, um immer über die aktuelle Lage informiert zu sein. Ihr Neffe Gohan wuchs fleißig und ging auf sein erstes Lebensjahr zu. Leeka, die mit Radditz Tochter schwanger gewesen war, hatte vor kurzem entbunden: Ein hübsches Mädchen mit schwarzem Haar und den seltenen grünen Augen ihrer Mutter. Zu aller Überraschung hatte Leeka ihre Tochter „Negi“ genannt, ein in Bulmas Familie bekannter Name. Flashback… Die Frauen versammelten sich in Bulmas Garten. Sie saßen auf der Terrasse, der Tisch voll mit Getränken und Kuchen. Chi-Chi hatte ihren Sohn auf dem Schoß, der entspannt am Daumen nuckelte. Laucha saß neben ihm und trank still ihren Tee, während sich Bulma und Gine um die Hauptperson des Tages sammelten: Leeka trug ihr Neugeborenes in einem Wickeltuch an ihrer Brust. Stolz führte sie ihre Tochter vor und nannte zum ersten Mal ihren Namen. „Hieß so nicht auch deine Mutter?“ fragte Bulma überrascht Gine, als beide Frauen von der Namenswahl erfuhren. Gine nickte, die Augen vor Schock bei dem Klang des Namens noch weit geöffnet. „Ich habe früher viel von ihr und ihren Heldentaten gehört“ erklärte Leeka verlegen. „Als Kind wollte ich auch so werden, eine berühmte Kriegerin. Da ihr Blut auch in den Adern meiner Tochter fließt, dachte ich…es wäre schön, diesen Namen fortzuführen“ sie stockte befangen und wurde rot. Sie hatte niemanden um Erlaubnis gebeten und hoffte, dass Gine damit einverstanden war. Gine wischte sich schnell eine Träne der Rührung fort. Andächtig berührte sie die weichen Hare ihrer Enkelin und strich darüber. „Danke“ flüsterte sie Leeka zu. „Das bedeutete mir viel.“ „Ja, und da wir uns immer darüber lustig machen, wie ähnlich Radditz seiner Großmutter aussieht, ist das doch ein passender Name“ versuchte Bulma die Stimmung aufzuheitern. „Vielleicht kommt sie ja ganz nach ihrem Vater.“ „Oh, ich hoffe es. Sieh nur, wie lang ihre Haare schon sind. Zusammen mit diesen herrlichen Augen wird sie jeden Jungen den Kopf verdrehen“ gurrte Gine entzückt. „Radditz wird sich freuen“ murmelte Bulma sarkastisch, die sich erinnerte, was für ein bedrohlicher Beschützer ihr Bruder sein konnte. Er würden jeden Verehrer verjagen, der an seine Tochter kommen wollte, garantiert. Radditz würde dem Beispiel seines Vaters folgen. Vermutlich würde Bardock sogar dabei helfen. Die beiden Männer würden sich einen Riesenspaß daraus machen, jeden von Negis Verehrern zu verkloppen. „Wann wird Radditz eigentlich mal vorbeikommen, um endlich seine Tochter kennen zu lernen?“ fragte Chi-Chi an Leeka gewandt. „Ich weiß, die Lage ist schwierig, aber er und Kakarott sind doch relativ nah bei uns stationiert.“ „Ja, deswegen hofft er auch, auf einen Tagestripp vorbeizukommen. Keine Sorge, er will auch Kakarott mitbringen“ erklärte Leeka. Chi-Chi nickte zufrieden. „Er plant, in zwei Wochen zu kommen“ fuhr Laucha fort. „Die heimische Armee will bis dahin ihr neues Sicherheitsprogramm installiert zu haben. Sollten sie angegriffen werden, müssen sie ein paar Stunden allein ohne die beiden stärksten Saiyajins auskommen. Immerhin ist Radditz Team auch noch da.“ „Ein neues Sicherheitsprogramm? Erzähl mir mehr“ Bulma spitzte interessiert die Ohren. Laucha zuckte mit den Schultern; viel hatte sie nicht erfahren. „Irgendwelche teure Drohnen von Aurum, die ein Lasernetz wirken sollen, welches feindliche Schiffe abhält.“ „Hm, Waffentechnologie von Aurum ist immer sehr teuer. Das leisten wir uns nicht. Warum auch, wenn wir dafür die besten Soldaten haben“ mischte sich Gine in die Diskussion ein. „Außerdem ist ‚teuer‘ nicht gleich zusetzen mit ‚gut‘. Glaubt mir, ich habe oft genug Maschinen repariert. Die meisten stammen von Aurum. Außen schick, aber innen ein billiges Kabelgedöns mit Plastikteilen. Vermutlich, damit sie doppelt an den Ersatzteilen abkassieren können“ gab Bulma an. Sie schnaubte abfällig. „Bekäme ich den Auftrag mit einer finanzielle Förderung, würde ich ein neues, modernes Luftabwehrsystem für uns entwickeln. Immerhin fliegen noch ein paar alte Satelliten der Tsufurujins um uns herum. Sie müssten eingesammelt, gewartet und auf den neusten Stand gebracht werden und dann…dann müssten wir uns wegen feindlicher Raumschiffe nicht sorgen.“ Bulma seufzte sehnsüchtig auf bei diesem Plan. Es juckte in ihren Fingern, solche Drohnen zu konzipieren. Allein der Spaß, mit einem kleinen Shuttle da draußen die alten Satelliten einzusammeln…Fischen im See hatte ihr nie viel Spaß gemacht, aber das konnte sie sich gut vorstellen. Angeln nach Satelliten klang lustiger. Leeka pfiff anerkennend. „Ich wusste gar nicht, dass von der alten Technologie noch was um uns herumschwirrt. Stürzen die nicht auf uns ab? Die müssen doch über hundert Jahre alt sein.“ Bulma verzog traurig das Gesicht, während sie nickte. „Das tun sie tatsächlich. Sie verglühen beim Eintritt in der Atmosphäre. Das ist wirklich ein Verlust.“ „Entschuldigt, könnten wir vielleicht das Therma wechseln?“ fragte Chi-Chi besorgt. „Ständig wird über den Krieg gesprochen. Da mein Mann dort draußen kämpft, möchte ich wenigstens hier einen Moment des Friedens genießen und mich ablenken. Aber nicht mit der Vorstellung, jederzeit von Weltraumschrott getroffen zu werden.“ Sie warf dem trügerisch friedlichen Himmel einen zweifelnden Blick zu, als ob dort gleich ein Feuerball abstürzen würde. Eilig befolgten die Frauen Chi-Chis Wunsch, indem Gine fragte, ob Negi denn genug Windeln hätte. Von da an ging es nur noch um Kochrezepte, Erziehungstipps und die Frage, ob Radditz mal mit Leeka und Laucha zusammenziehen würde und wo man ein geeignetes Haus fände. Flashback Ende Heute war es so weit, dachte sich Bulma mit einem beiläufigen Blick auf den Kalender, während sie an ihrem Arbeitstisch saß und vorsichtig ein paar Drähte auf einer Platine verlötete. Heute sollten Kakarott und Radditz aufschlagen. Aber da beide Krieger nur für wenige Stunden ihren Posten verlassen durften, würden sie diese kurze Pause bei ihren Frauen und Kinder verbringen. Um ihre Mutter und Schwestern zu besuchen, gab es keine Zeit, aber das verstanden Bulma und Gine auch. Man hatte Prioritäten. Die beiden Frauen wünschten sich sehnsüchtig, dass ihre Gefährten auch kommen würde. Bardock hatte aber viel zu tun auf Kanassa, bei ihm war es unmöglich. Was Vegeta anging…Bulma blätterte durch den Kalender, um die Monate zu zählen, seit ihrer letzten gemeinsamen Zeit, die im Palastturm geendet hatte. Nicht nur die vielen Kalenderblätter, auch ihre längeren Haare zeigten die Zeitspanne an. Bulma seufzte. Dreizehn Monate keine Nachricht von Vegeta. Sie verstand es, wirklich. Die Situation und seine Position ließen es nicht zu. Er hatte es vor einigen Monaten auch nicht geschafft, vorbeizukommen, obwohl er im Palast gewesen war. Aber nach all den Monaten sehnte sie sich danach, ihn zu umarmen und zu küssen. Angesichts dessen waren die wenigen Tage, die sie damals im Palastturm allein verbracht hatten, nur in der gegenseitigen Gesellschaft, eine gute Möglichkeit gewesen, um einen Vorrat an Zärtlichkeiten aufzubauen. Aber der Vorrat war nun aufgebraucht. Am liebsten wollte sie in Vegetas Gemächer eindringen und an seiner Bettwäsche und Kleidung schnuppern, um sich ihren Geliebten nahe zu fühlen. Sein Geruch wäre wenigstens ein Anfang, schließlich gab es noch so viel mehr, wonach sie sich sehnte. Das Gefühl, wenn sie über seinen herrlichen Körper strich, die harten Muskeln unter warmer Haut. Das schnurrende Geräusch, welches er dann machte oder seine heisere Stimme in ihrem Ohr, wenn er Anzüglichkeiten in ihr Ohr flüsterte, während er hart in sie pumpte… Bulma wurde rot und klatschte sich gegen die Wange, um an diesen Tagraum zu erwachen. Sie würde sonst nie mit ihrer Arbeit fertig, weil ihr Gehirn ihr eine sexuelle Fantasie nach der andere vorspielte. „Ich brauch kaltes Wasser“ murmelte sie mit einem Seitenblick auf die leere Flasche und stand auf. Im Badezimmer erfrischte sie sich mit einer Handvoll kaltes Wasser ins Gesicht, um ihre heißen Wangen abzukühlen. In der Küche holte sie sich eine neue Flasche. Kaum hatte sie ein paar Schlucke genommen, fühlte sie eine starke Energie, die genau auf sie zuraste. Überrascht ließ sie die Flasche sinken, verschüttete Wasser auf ihr Oberteil, doch das kümmerte sie nicht. Abgelenkt starrte sie nach draußen, während sie sich konzentrierte. Sie kannte diese starke Energie…ihre Augen wurden groß. ER war HIER! Bulma ließ alles fallen, kümmerte sich nicht um die Scherben. Sie rannte raus, zur Vordertür heraus. Von der plötzlichen Helligkeit überrascht, war sie kurzzeitig geblendet. Ihre Arme streckten sich blind, doch sehnend in die Luft, eine stumme Einladung. Im gleißenden Licht der Sonne sah sie unter den zusammengekniffenen Lidern nur eine Silhouette, doch die Umrisse reichten aus, um ihre Ahnung zu bestätigen. Da spürte sie auch schon den harten Körper, der ihr entgegenkam. Starke Arme, welche sie umfingen, wodurch sie automatisch ihre Arme um seine Schultern schloss, um ihn nie wieder loszulassen. Ihre Finger griffen in störrisches Haar. Er hielt sie fest, wie sie ihn. „Vegeta“ wisperte sie erleichtert, die Augen immer noch halb geschlossen; nun aber, um die Tränen darin zurückzuhalten. „Bulma“ hörte sie ihn flüstern, etwas rauer als sonst, als wäre auch er von Emotionen ergriffen, die er sich sonst nie zu zeigen erlaubte. Beide Saiyajins fühlten sich geheilt; als wäre ein fehlendes Körperteil wieder zu ihnen zurückgekehrt. Sie schafften es nicht ins Schlafzimmer. Sie waren zu beschäftigt damit, sich zu küssen und die Kleidung vom Körper zu reißen. Im Flur riss sie seinen Umhang fort, gefolgt von seinem Brustpanzer, den sie achtlos hinter sich schmiss. Ihm Wohnzimmer hatte er ihr ihren Arbeitsoverall runtergezogen und zehrte so gierig an ihrem drunter liegenden Top, dass es zerriss. Sie revanchierte sich, indem sie seine Hose runterzog und seine Erektion umgriff. Das hielt ihn für einen Moment auf; er erstarrte und stöhnte laut. Belustigt schmunzelte sie ihn an, während sie kräftig über den harten Schaft rieb und seine Leidenschaft befeuerte. Vegeta wollte sie bei ihrem Vorhaben nicht stören und zog sich selbst sein Oberteil und die Handschuhe aus. Kaum fielen sie zu Boden, stürmte er mit Bulma zum Sofa, fast das Gleichgewicht verlierend, wegen der halb runtergezogenen Hose. Dort war ihre Unterwäsche bald nur noch Geschichte, während sie sich splitternackt umarmten. Erst nach einer Stunde, als sie ihre Gier und Leidenschaft befriedigt hatten, waren beide in der Lage, ein Wort miteinander zu wechseln. Nackt, mit wankenden Schritten führte Bulma ihren Geliebten in ihr Badezimmer, wo sie gegenseitig ihre verschwitzten und verklebten Körper reinigten. Anschließend verschwand sie schnell, um sich ein sauberes Kleid überzuwerfen, während Vegeta im Wohnzimmer seine Kleidung einsammelte. Er hatte sich mittlerweile seine Hose und Stiefel angezogen, seinen Panzer und Handschuhe eingesammelt und war auf der Suche nach seinem Umhang und Oberteil. Er hatte gerade sein Shirt gefunden, als Bulma auch schon die Treppe herunterrannte. Vegetas Blick fiel auf ihre schlanken, nackten Beine, die eben erst seine Hüften umklammert hatten und wie der Stoff ihres Kleides ihre Hüften umschmeichelte. Bulma wurde dagegen sofort mit Vegetas nackten Brustkorb konfrontiert, der auf sie stets eine erregende Wirkung hatte. Kaum sahen sich die Saiyajins nach dieser kurzen Pause wieder in die Augen, fing ihr Blut schon wieder an zu rauschen. „Verdammt“ raunte Vegeta mit schmalen Augen. „wenn wir uns nicht sofort beherrschen, komme ich nie dazu.“ So schön der Sex auch war, er gab einen anderen Grund für seine Anwesenheit. „Hm? Wozu?“ fragte Bulma abwesend, wie hypnotisiert von seinem herrlichen Torso. Vegeta, der sich nicht weiter ablenken lassen wollte, zog eilig sein Oberteil über. Dadurch bedeckt, weckte es Bulma aus ihrer lüsternen Benommenheit. Vegeta berührte sie sacht an der Schulter und schob sie ins Wohnzimmer, wo er sie sanft zwang, sich hinzusetzen. Anstatt neben ihr, nahm er ihr gegenüber auf einem der Sessel Platz. Unsicher rieb er sich die Hände, sah sie seltsam zaghaft an. Ein ungewohnter Anblick, Vegeta so schüchtern zu sehen. „Bulma“ fing er behutsam an „deine Antwort damals…deine Entscheidung…willst du immer noch...?“ er traute sich kaum die Worte auszusprechen, aus Angst sie zu verschrecken. Doch Bulma verstand, was er sie fragen wollte. „Ja!“ Bei ihrer entschlossenen Stimme sah er auf. Mit festem Blick sah sie ihn an. „Ich hatte genug Zeit zum Nachdenken. Ich habe meine Meinung nicht geändert. Ja, ich will deine Königin sein.“ Vegeta atmete erleichtert auf. „Solange du dich an deiner Abmachung hältst. Es bleibt doch bei all den Dingen, die du mir versprochen hast?“ fragte sie misstrauisch. Eilig nickte er. Daraufhin war es Bulma, die erleichtert aufseufzte. „Dann gibt es nur noch eine Sache. Die Krönung muss sehr bald stattfinden“ fuhr Vegeta fort. „Wie bald?“ „Innerhalb der nächsten vier Wochen!“ „Oh“ Bulma blickte ihn verwundert an. Das war sehr eilig für so ein großes Ereignis. „Geht denn das? Was ist mit all den Vorbereitungen? Gerade jetzt, wie wir im Kriegszustand sind…“ fragte sie verwundert. „Die große Zeremonie muss warten“ bestätigte Vegeta. „Vermutlich plant der Rat nur eine kleine Krönungszeremonie, die schnell zu erledigen ist. Aber wir können es ja nachfeiern, wenn…wenn alles erledigt ist…“ Vegeta rieb sich müde über die Augen. Dank Bulma hatte er für eine Stunde nicht an den Krieg und die Gefahr namens Freezer gedacht, aber nun prasselte wieder alles auf ihn ein. Bulma erkannte seine Erschöpfung. Mitleidig hob sie die Hand, wollte ihn über den Kopf streicheln und ließ sie dann erschrocken sinken, weil Vegeta dies vermutlich nicht zulassen würde. Mitleid war ihm zuwider. Stattdessen nutzte sie die Gelegenheit, um aktuelle Informationen zu erhalten. „Wie ist die Lage?“ fragte sie leise. Doch er verweigerte ihr eine Aussage, zuckte nur mit den Schultern. „Vegeta, bitte, sag mir etwas. Nach dem, was ich über Funk höre, ist unsere Armee gerade am zurückweichen“ bettelte Bulma, die langsam Angst bekam. Wäre die Situation besser, würde Vegeta längst damit angeben. Er würde mit seinen Siegen prahlen, anstatt so dermaßen zu schweigen. Stattdessen winkte er nur ab, als wäre es keine große Sache. „Hör auf, Gerüchten zu glauben“ brummte er. „Das ist nur Geschwätz.“ Er glaubte, Bulma spräche von den Geschichten der Geflohenen. „Auf Gerüchte geb ich nichts. Ich habe ein selbstgebautes, Satellitenunterstütztes Funkradio, kombiniert mit einem Login für Scouter-Signale, dank dem ich sehr genau weiß, welche Informationen über den Äther gehen“ entgegnete Bulma schnippisch. Sie bevorzugte Informationen direkt aus erster Hand. Vegeta sah sie stirnrunzelnd an. „Du hörst uns ab?!“ „Wenn du es so ausdrücken willst…“ Bulma zuckte nonchalant mit den Schultern. Vegeta zuckte kurz zusammen, bevor er sie strafend ansah. „Eine Zivilistin, die Militärgeheimnisse stiehlt?! Ich könnt dich wegen Hochverrat einsperren lassen!“ „Du willst die zukünftige Königin einsperren?“ entgegnete Bulma süffisant grinsend. „Nicht der beste Einfall, um mich so dem Volk vorzustellen. Also…“ sie kniff misstrauisch die Augen zusammen „hör auf, abzulenken. Was ist jetzt? Wie nah ist die feindliche Flotte mittlerweile gekommen?“ Doch Vegeta winkte unwillig ab. Er sah nicht ein, dass er ihr eine Antwort schuldig wäre. „Was soll das? Wenn ich erst gekrönt bin, werde ich es doch sowieso erfahren?“ fragte Bulma ungläubig. Vertraute er ihr nicht? Oder wollte er sie nicht mit den blutigen Details belasten? Es ähnelte dem behütenden Verhalten von Bardock und Radditz, die ebenfalls mit den Einzelheiten ihrer Missionen gegeizt hatten. Aber Bulma war mittlerweile erwachsen und mit den Eigenheiten ihrer Rasse vertraut. Das man sie nicht einbezog, fühlte sich überbehütend, ja bevormundend an. „Hah!“ Vegeta lachte höhnisch auf. „Noch bist du nicht die Königin, also kannst du nichts verlangen.“ Er wich ihrem vorwurfsvollen Blick aus. Er verstand, dass sie sich nur Sorgen machte, aber er wollte nicht darüber sprechen. Zuzugeben, wie gefährlich die Lage war, wie er es vermasselt hatte…immer noch glaubte Vegeta, dass Bulma ihm keine direkte Hilfe sein könnte. Natürlich war er verwundert, wie sie sich in den Funkverkehr eingehackt hatte, aber er übersah die Bedeutung. Für den Krieg hatte er seinen Stab mit seinen erfahrenen Generälen. Wenn Bulma sich nützlich machen wollte, sollte sie sich in seiner Abwesenheit um das Volk von Vegeta-Sei kümmern. Darum wollte er lieber über die kurzfristigen Termine reden, die gerade anstanden, um sich anschließend wieder auf den Krieg konzentrieren zu können. „Also, der Rat wird sich um die Zeremonie kümmern. In den nächsten Tagen werde ich öffentlich verkünden, dass wir uns vermählen“ wechselte er das Thema. Bulma blinzelte überrascht, weil Vegeta einfach über ihre Frage hinweg ging. Sie fühlte sich in ihrem Stolz getroffen: als wäre sie es nicht wert, dass man mit ihr so ein wichtiges Thema besprach. Als hätte sie keine Idee, um zu helfen. Als wäre sie nutzlos, nur weil sie keine Kampferfahrung besaß und ein schwaches Powerlevel. Hatte Vegeta nicht erklärt, sie bekäme mehr Einfluss als die vorherigen Königinnen? Oder hatte er es nur gesagt, um sie umzustimmen? Würde er sich dann an die anderen Themen ihres Handels ebenfalls nicht halten? Wie seine Treue ihr gegenüber? Bulma dachte darüber nach, was Chi-Chi mal erwähnt hatte: dass Vegeta nur versprochen hatte, keinen Harem aufzubauen und er sich dadurch ein Schlupfloch offengelassen hatte. Er hatte ihr keine Treue geschworen. Er könnte sich jederzeit eine heimliche Mätresse nehmen. Warum wollte er den Sarang nicht schwören? Es war nicht nur ein Treuebeweis, es würde andere Frauen abhalten, den König anzubaggern. Sie war so abgelenkt von ihren neu erwachten Zweifeln, dass sie kaum zuhörte, wie Vegeta die nächsten Schritte besprach. Blabla…Proklamation von Bulma als Königin…kleine Zeremonie…blabla…Kinder…Bulma stutzte und erwachte aus ihrer Lethargie. Was war mit Kindern? Vegeta bemerkte nicht das Desinteresse der blauhaarigen Frau, während er die nächsten Schritte aufzählte. Er missverstand die Stille als Schmollen, weil er ihr nicht die gewünschten Infos gab und versuchte es gutzumachen, indem er ihr keine Arbeit versprach. Seine Diener würden sich um das zeremonielle Trara kümmern. Bulma müsste nur anwesend sein, nicken und gut aussehen. Die aufgrund der Kurzfristigkeit nur auf das nötigste reduzierte Zeremonie würde man nach dem Krieg nachholen, mit einer nie gesehenen Pracht; das schwor er sich. Bulma sollte von allen Saiyajins gefeiert und geehrt werden. Bis dahin würden die nächsten Monate ihr die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten zu beweisen. Bulma würde nicht nur die heimische Lage sichern, sondern hoffentlich auch bald schwanger sein. Wenn die Königin den nächsten Erben trug, konnte niemand ihre Position streitig machen. Dann würde auch niemand das Thema Harem aufbringen. „Äh, Kinder?“ Bulma mischte sich in seinen Monolog ein und verlangte bei dem Thema eine genaue Aufklärung. Vegeta räusperte sich verlegen. „Nun, eine deiner wichtigsten Aufgaben ist…“ begann er, doch nun war es Bulma, die ihn ungeduldig unterbrach. „Ja, ja, das ist mir klar. Ich möchte auch gerne Mutter werden. Obwohl ich mir bei dem Gedanken von deiner Mini-Version schon Sorgen mache. Aber wir müssen uns doch nicht stressen. Wir sollten zuerst unsere Lage sichern. Ich will kein Kind tragen, wenn draußen die Welt zusammenbricht“ erklärte sie stirnrunzelnd. Warum trieb Vegeta sie so zur Eile an? Die Saiyajins hatten gerade andere Sorgen. Zuerst sollte der Krieg beendet werden, bevor im schlimmstenfalls auch Vegeta-Sei involviert war. Wie sollte sie ein Kind ernähren, wenn die Nahrung fehlte und Bomben auf Krankenhäuser fielen? Und selbst wenn es nicht so schlimm wurde… Bulma hatte es bei Chi-Chi und Leekas Schwangerschaft gesehen, auch wenn beide Frauen versucht hatten, es sich nicht anmerken zu lassen. Sie hatten alle Schwierigkeiten lachend abgetan; sich als starke Frauen aufgespielt. Aber in Momenten, wo es ihnen übel erging oder sie einsam waren, hatten sie sich nach ihren Gefährten gesehnt…aber die waren irgendwo am Kämpfen oder Trainieren. Und das sollte Bulma nachmachen? Auch wenn sie ihren kleinen Kreis aus engen Freundinnen und Familie um sich hatte, so sah sie auch Vegeta in der Verantwortung und das galt nicht nur für den Spaß. Was die Erziehung anging, da überlegte sie einen Mittelweg, zwischen Brutkasten oder den natürlichen Weg. Gohan und Negi, die beide von ihren Müttern gesäugt wurden, besaßen ein angenehmes Wesen, ganz im Gegenteil zu Kakarott damals, als er aus seinem Brutkasten genommen wurde. Dabei war er nur ein Jahr drin gewesen. Die Theorie, dass Kinder aus den Brustkästen emotionaler unstabiler und anstrengender waren, schien sich damit zu bewahrheiten. Wenn sie diesen Weg nahm, sah sie Vegeta mit in der Verantwortung, bei der Erziehung zu helfen. Wie sonst sollte sie seinen Sohn kontrollieren, wenn er die Stärke seines Vaters erbte sowie seinen Dickschädel? Kakarott hatte sich schließlich erst geändert, nachdem Bardock eine Grenze gezogen hatte: Kakarott hatte lernen müssen, wo sich seine Position innerhalb der Familie befand und dass sein Vater die Herrschaft darin besaß. Wie könnte Vegeta ihr aber helfen, wenn er auf dem Schlachtfeld weit weg beschäftigt war? Diese Fragen sollte ihr Partner beantworten, bevor er sie schwanger zurückließ! Vegeta sah sie ernst an. „Gerade deshalb ist es wichtig“ antwortete er. „ich kann mich nur dann in den härtesten Kampf reinstürzen, wenn ich weiß, dass meine Linie gesichert ist.“ Bulmas Augen wurden groß. Vegeta sprach davon, freiwillig sein Leben auf dem Schlachtfeld zu geben?! „Red keinen Unsinn“ hauchte sie erschrocken. „Davon darfst du nicht sprechen. Ich plane unsere gemeinsame Zukunft und du planst deinen Tod?!“ Vegeta lächelte bitter, anstatt ihre Frage zu beantworten. „Vegeta, hör auf damit! Du sollst leben, mit aller Kraft! Ob mit oder ohne Kind…was ist mit mir? Willst du mich endgültig allein lassen?!“ rief Bulma entrüstet auf. Vegeta beugte sich vor und griff nach ihren Händen. Beruhigend ließ er seine Daumen über ihre Haut gleiten. Er versuchte, die aufgebrachte Frau zu besänftigen. „Ich werde stets alles versuchen, um immer wieder zu dir zu kommen“ versprach er leise und sah ihr dabei zärtlich in die Augen. „Aber du kennst meine Verantwortung. Es wird der Moment kommen, an dem ich all meine Reserven aufbrauchen muss, um meinen Gegner zu schlagen.“ Es wäre ein ehrenhafter Tod. Doch die Frau schien nicht dieser Meinung zu sein. Bulma sah ihn entsetzt an. Sie versuchte, ihre Hände aus seinem Griff zu lösen, doch er hielt sie fest. Zu schade, sie wollte ihm gerne eine Ohrfeige geben, damit er aufwachte. „Nein, nein, nein, nein“ wiederholte sie leise zu sich selbst. Das war falsch. Es fühlte sich falsch an, eine Zukunft mit Vegetas baldigen Tod zu planen. Wo war da die Hoffnung? In ihrem Kind, in dessen Adern Vegetas Blut floss? Aber es würde Vegeta nicht ersetzen! „Das kannst du nicht machen. Ich weigere mich“ hauchte sie, mehr zu sich selbst als zum Mann gegenüber. Genau, solange sie nicht schwanger war, solange konnte Vegeta keine selbstmörderischen Tendenzen auf dem Schlachtfeld zeigen. Dann MUSSTE er zurückkehren, zurück zu ihr. „Bulma, ich habe keine Angst vor dem Tod…“ begann Vegeta behutsam, wobei er aber wütend von Bulma unterbrochen wurde. „Na, wie schön für dich!“ lobte sie ihn sarkastisch. „Du bist ja auch so leicht zu ersetzen. Denkst du auch mal an mich! Ich will dich nicht verlieren!“ „Unser Kind…“ „…ist kein Ersatz! Er oder sie werden eigene Träume und Gedanken haben. Es wird keine Miniatur-version von dir sein. DU bist einzigartig“ versuchte sie ihm begreifbar zu machen. Er schmunzelte, unwillkürlich geschmeichelt. „Ja, ich weiß, es gibt niemanden, der es mit mir aufnehmen kann“ lachte er. „Ich bin einmalig.“ „Auch, hör auf, dich Selbst-zu-beweihräuchern. Du weißt, was ich meine“ ärgerte sich Bulma, die es immer noch nicht schaffte, ihre Hände aus seinem Griff zu befreien. Sie wollte ihn schlagen, sie wollte auf ihn eintrommeln. „Ich mach da nicht mit“ rief sie. „Ich nehme wieder die Pille. Dann kannst du deinen Kamikaze-Plan vergessen.“ Vegeta erstarrte. „Ich nehme wieder die Pille!“ Wieder?! Vegetas Augen wurden groß. Bulmas Gezeter verlief im Hintergrund, während er ihre Worte analysierte und zu folgenden Rückschluss kam…Bulma hatte bislang verhütet. Sie hätte also längst schwanger sein können?! Oder warte…er rechnete nach, dachte an die vereinzelten Treffen und wie lange die Abstände waren…Nein, sein Sohn könnte mittlerweile bereits auf der Welt sein, was bedeuten würde…dass Vegeta mit voller Kraft gegen Freezer kämpfen könnte…wenn Bulma nicht diesen Unsinn veranstaltet hätte…wie viele Monate hatte sie dadurch verschwendet? Ihm wurde kalt bei dieser Erkenntnis. Niemals hätte er gedacht, dass ausgerechnet Bulma ihn dermaßen verraten könnte. Nein, niemals…Bulma, wieso…Es fühlte sich an wie ein Messer aus Eis, mitten in sein Herz. Dann wurde ihm heiß, sein Blut rauschte durch die Adern. Ein tiefes Knurren kam aus seinem Brustkorb. Diese dumme Trine…was hatte sie getan?! Vegeta, der immer noch Bulmas Hände hielt, griff unbewusst stärker zu. „Autsch“ Bulma zuckte schmerzhaft zusammen, es tat ihr weh. „Vegeta, was soll das?“ Sie versuchte ihre Hände aus den seinen zu entreißen, aber sinnlos. „Du…“ kam es rau aus Vegetas Körper „dämliche Gans!“ „Was?!“empört starrte sie ihn an und zuckte bei seinem Anblick erschrocken zusammen. Vegetas Augenbrauen waren stark zusammengezogen, seine Augen zornig aufgerissen, auf der Stirn pochte eine Vene, die Zähne waren gefletscht, sein Schweif schwang wütend aufgeplustert. „Was hast du getan?“ zischte er und zog sie an ihren Händen zu sich, quer über den Couchtisch, der zwischen ihnen stand. Bulma schrie erschrocken auf, als ihr Unterkörper gewaltsam über die Platte glitt, um kurz vor Vegetas Gesicht anzuhalten. „Du hast verhütet? Ohne es mir zu sagen?“ fragte der Saiyajin und ließ ihre Hände nur los, um ihr Kinn gewaltsam zu ergreifen, damit sie seinen Blick nicht ausweichen konnte. Doch falls er gedacht hatte, Bulma hätte deswegen Gewissensbisse, wurde ihm nun der Irrtum bewusst. Bulma, obwohl wegen seiner unvorhergesehenen Reaktion und den Schmerz überrascht, erholte sich schnell und ließ sich deswegen nichts vorwerfen. „Ja, natürlich, was hast du denn gedacht?“ zischte sie. „Ach nein, gar nichts“ beantwortete sie diese Frage selbst mit schwerem Sarkasmus. „Du hast ja nur ans Vögeln gedacht! Ich bin doch nicht bescheuert und lass mir ohne meine Genehmigung einen Braten in die Röhre reinschieben. Zu verhüten ist mein gutes Recht.“ „Du hast mir und deinem Volk damit die Möglichkeit genommen, die Linie des Königshauses zu sichern“ brauste Vegeta auf. Bulma blinzelte überrascht wegen diesem Vorwurf. Dann lachte sie verächtlich laut auf. Ihre Stimme war so hoch und hämisch keckernd, dass Vegeta bei diesem furchtbaren Geräusch zusammenzuckte. „König Vegeta, mein Unterleib gehört in erster Linie mir“ rief sie aus und riss ihr Kinn aus seinem Griff. Er ließ es zu, geschockt wegen ihrer Antwort. Bulma nutzte den Moment, um vom Couchtisch wegzukriechen und sich im Abstand vor ihm aufzubauen. Auch er sprang auf die Füße. Beide Saiyajins starrten sich wutverzehrt über den Couchtisch an. „Seit ich erfahren habe, was passieren kann, wenn ich mit deinem Kind schwanger bin, war Verhütung IMMER ein Thema für mich. Ich bin nicht religiös, aber ich danke den Mächten des Universums, dass ich damals nicht schwanger geworden bin. Oder erinnerst du dich nicht mehr, wie du mich damals rausgeschmissen hast? Damals im Raumschiff? Für zwei Nächte Sex war ich gut genug. Dann hast du mich wie eine billige Hure behandelt“ fauchte sie. Ihr Vorwurf zeigte Wirkung; es war wie eine Ohrfeige gegen Vegetas Ehre. Ganz besonders deswegen, weil es die Wahrheit war und es keine ehrenhafte Verteidigung für sein Verhalten gab. Er ballte die Fäuste zusammen, um nicht in Versuchung zu kommen, sie wild zu schütteln. „Das war damals“ sagte er und winkte diese unrühmliche Episode aus seinen Leben ab wie ein Fliegenschiss. „Ich bin seitdem anders. Ich hab dich ausgewählt und daher…“ „Ohhh, und daher gehöre ich dir nun?!“ unterbrach Bulma ihn ironisch. „Du darfst nun über meinen Körper bestimmen? Kein Pimmelträger hat das Recht dazu, einer Frau zu sagen, was sie mit ihren Geschlechtsorganen machen soll!“ Je mehr sie hörte, desto wütender wurde. Was fiel Vegeta ein? Er war im Unrecht! „DU HAST KEINE AHNUNG, WAS DU ANGSTELLT HAST!“ brüllte Vegeta sie an. Ein Wimpernschlag und plötzlich befand sich Bulma an die Wand gedrückt, Vegetas Hände an ihren Oberarmen, sein Gesicht kurz vor ihrem. Noch nie hatte sie den Saiyajin so wütend gesehen. Die kleinen Pupillen, die pochenden Adern an Hals und Stirn, sein aufbrausendes Ki, der Geruch von Aggression…zum ersten Mal bekam sie Angst vor ihm. Vegeta sah so aus, als er würde er ihr wirklich wehtun wollen. „Seit Monaten zerbreche ich mir den Kopf, wie ich uns alle retten kann. Meine Krieger trainieren sich halb zu Tode, um ein anständiges Level zu erreichen, damit sie nicht sofort verrecken. Alle anderen bemühen sich, wenigstens ihre Heimat zu schützen. Aber du...du hockst in deinem kleinen Häuschen und zählst dein Geld, anstatt einmal etwas Sinnvolles für dein Volk zu tun.“ „Wie war das? Ich zähle mein Geld? Mein Geschäft sieht für dich wie eine Spielerei aus, was? Ich bin ständig am Reparieren, weil es keinen Saiyajin gibt, der auch nur ansatzweise mein technisches Können hast. Wer glaubst du, hat die meisten Pods und Medic-Tanks repariert? All deine Techniker, die momentan hier sind, können mir nicht ansatzweise das Wasser reichen und fragen ständig um meinen Rat. Aber für dich ist das sinnlos?! Ich habe nur einen Zweck, um nützlich zu sein?! Du mieses Arschloch…“ sie zeterte und wandte sich in seinem Griff, nur um erneut hart an die Wand gestoßen zu werden. Sie keuchte auf, als ihr Rücken schmerzhaft an die Wand prallte. „Es gibt genug Techniker und den Rest bekommen wir von unseren Verbündeten. Wir kaufen oder stehlen, was wir brauchen“ wischte er ihren Einwand beiseite. „Aber es gibt im ganzen Volk der Saiyajins nur eine Frau wie dich. Die Eine, die zu mir passt. Die Einzige, die in der Lage ist, mein Kind zu bekommen. Ich kann jederzeit verrecken und dann kann es wegen des Vakuums zu einem Machtkampf um den nächsten Anführer kommen. Glaubst du, wir haben dafür Zeit? Nicht, wenn ein verdammtes Monster auf dem Weg ist, dessen Level eine halbe Million beträgt!“ brüllte er sie mit steigender Lautstärke an. Eine halbe Million? Bulma erstarrte, sah den schwer keuchenden Mann vor sich erschüttert an. Also das war es, was Vegeta all die Zeit versteckt hatte; warum er so bedrückt und müde ausgesehen hatte, so gejagt. Er wusste, welche Gefahr auf sie zukam…und er hatte es für sich behalten, anstatt um Hilfe zu fragen. Nein, stattdessen hatte er stumm nur eine Hilfe von ihr erwartet: dass sie sich von ihm schwängern lassen würde. Dieser verdammte Idiot?! Bulma ließ den Kopf hängen. Sie wirkte erschüttert. Vegeta feixte höhnisch bei diesem Anblick. Geschah ihr Recht, jetzt wusste das Weib, was sie angestellt hatte. Doch als sie den Kopf hob, wirkten ihre Augen wie ein gleißendes Gewitter: in den blauen Iriden blitzte es wütend. „DU VOLLIDIOT!“ schrie sie so laut, dass es in seinen Ohren schallte und er sie unwillkürlich losließ. Er wich zurück, während sie auf ihn zustürmte. Ihre Finger pikten in seinen Brustkorb. „Du wirfst mir vor, ich hätte dich nicht wegen etwas informiert, was uns beiden angeht. Aber selbst das größte Geheimnis für sich behalten?“ zischte sie ungläubig. „Geht unsere baldige Vernichtung mich etwa nichts an?“ „Ich wollte keine Panik auslösen“ erklärte er. „SCHNAUZE!“ sie wollte seine dämlichen Entschuldigungen nicht hören. Im Grunde ging es doch nur um seinen pathetischen Stolz. Da draußen war einer, gegen den Vegeta nicht ankam. Uiihh, das konnte der große König der Saiyajins natürlich niemanden sagen, ganz besonders nicht seinem Volk und schon gar nicht der Frau, die er zu seiner festen Partnerin machen wollte. Sie hatte ja schon lange vermutet, dass er ihr nicht vertraute und Geheimnisse besaß, aber das war doch wirklich ein Schlag ins Gesicht! Sie dachte an den Gravity Ball, der unschuldig draußen im Garten stand, von niemanden groß betrachtet: ein Trainingstool, welches mit Leichtigkeit einen vermeintlich hoffnungslosen Fall wie Kakarott in einen der stärksten Krieger in der Geschichte der Saiyajins verwandelt hatte. Wenn Vegeta etwas gesagt hätte…wenn er sie eingeweiht hätte…er hätte hier trainieren können. Schön komfortabel auf Vegeta-Sei, mit ihr in der Nähe, anstatt auf irgendeinen fernen Todesstern zu reisen. Aber niemand hatte einen Grund gesehen, über die Möglichkeit des GB aufzuklären, weder sie noch ihre Familie, denn wieso auch…es sah ja so aus, als wäre alles in Ordnung. Nur ein kleiner Krieg, jaja. König Vegeta hatte alles im Griff…hah, Griff ins Klo! „Mir Vorwürfe machen! Hah! DU hast nie gefragt, während ICH es wissen wollte, was da draußen vor sich geht. Hier hat nur einer gelogen. Hättest du mich wegen der Pille gefragt, hätte ich die Wahrheit gesagt. Wir hätten darüber reden können. Du hast mich nie gefragt, ob ich verhüte…“ raunzte sie ihn an. Bulma hatte dabei ein irres Funkeln in den Augen, was ihm mehr Angst machte, als er zugeben wollte. „Du hast nie wie eine der Frauen gerochen, welche die Pille nehmen. Normalerweise kann man es riechen“ wandte er ein. Aber Bulma nahm ein neuartiges Mittel ein, welches sie selbst durch die Medikamente der Tsufurujins gemischt hatte. Weder besaß es die Nebenwirkungen der bekannten Pille, noch veränderte es den Geruch der Körperausdünstungen. „Also bist du einfach davon ausgegangen, dass ich mir nichts mehr wünsche als deine Brut in mir“ schlussfolgerte sie trocken. Er verkniff sich die Antwort. „HAST DU SIE NOCH ALLE!“ schrie sie ihn an, um daraufhin ihre Lautstärke wieder zu senken für die nächsten Vorwürfe. „Dauernd redest du davon, dass ich deine Partnerin wäre, deine Königin. Dass du nur mein Bestes willst, mich beschützen…aber eigentlich bist du nicht besser als mein Vater, der mich lange wie ein Kind behandelt hat. Diese ständige Bevormundung! Du respektierst mich nicht! Du vertraust mir nicht! Vegeta…“ Sie hielt inne, machte eine theatralische Pause. Vegeta schluckte. Ihr Blick war eisig, mit einer neuen Grausamkeit, die nicht zu ihr passte. „Was hält du davon…ich spende meine Gebärmutter!?“ fragte sie im süßlichen Tonfall, der einer verrückten Wissenschaftlerin würdig war. „Diese kannst du dann in einer deiner dummen Mätressen einpflanzen und schont hast du die Zuchtstute, die du immer haben wolltest. Und bestimmt findest du eine weitere Idiotin, die für dich den Thron warmhält. Am besten eine Taubstumme, die immer nur zustimmend nickt.“ Patsch, die nächste verbale Ohrfeige in Vegetas Gesicht. Aber der König war niemand, den man mit ein paar Ohrfeigen auf die Bretter schicken konnte. Das Weib tat so, als könnte sie sich so einfach von ihm trennen? Nun ging er zum Angriff über. Ein Schritt und er stand schon vor, um mit seinem Finger in ihrem Ausschnitt die Kette hervor zu angeln, die sie immer noch trug. Daran baumelte der gold-blaue Ring. Vegeta hatte ihn sofort erkannt, selbst als sie sich in verzehrter Leidenschaft auf dem Sofa geliebt hatte. Der Anblick, wie das bedeutsame Schmuckstück zwischen ihren Brüsten gebaumelt hatte, der blaue Edelstein auf ihrer hellen Haut, würde er niemals vergessen. „Hast du nicht was vergessen“ schnurrte er und ließ den Ring vor ihr baumeln, mit leichtem Zug an der Kette um ihren Hals. „Du liebst mich“ erinnerte er sie. Sie würde den Ring sonst nicht tragen. „Vegeta, du missverstehst etwas“ hauchte Bulma ihm entgegen. „Das ist keine Fessel!“ Für sie war der Ring ein Symbol ihrer Partnerschaft; stellte er doch eine Kombination ihrer Farben dar. Aber für Vegeta bedeutete die ringförmige Form wohl nichts anderes als eine Handschelle. Ein weiterer verbaler Sieg für Bulma, was Vegeta zähneknirschend bemerkte. „DU bist es, die mit meinen Gefühlen spielt, nicht umgekehrt. Keine andere Frau würde sich solche Frechheiten erlauben, aber DU fühlst dich sicher. Wir stehen am Rande unserer Vernichtung“ brauste er auf „und du verschweigst mir…“ „Ich verschweige dir gar nichts. Du hast immer nur stumm angenommen. Ich habe dich nie angelogen, im Gegensatz zu dir. Du sagst, ich wäre deine ebenbürtige Partnerin. Aber du weihst mich nicht ein, du willst mir nicht den Sarang schwören…“ „Also darum geht dir in Wirklichkeit?! Du willst mich bestrafen, nur weil ich nicht schwören will…“ rief er laut aus. „Sag mal, hörst du selbst mal zu? Ich, ich, ich…ständig geht es nur um dich und dein Wohl“ unterbrach sie ihn zeternd. „Mein Wohl? Ständig wirfst du mir vor, ich wäre selbstsüchtig und treulos. Ich habe dir versprochen, keinen Harem zu gründen“ erinnerte er sie. „Ich habe dich gefragt, was du willst und dir alles erlaubt.“ „Ja, aber offiziell hast du immer noch die Freiheit zu betrügen. Jedes Flittchen kann sich an dich reiben, weil kein Saiyajin von deinem Treueschwur erfährt. Warum kannst du mir nicht gleich den Sarang schwören? Dann wäre das kein Thema mehr. Wo ist denn noch der Unterschied zwischen Sarang und unser Abkommen, abgesehen davon, dass der Sarang es offiziell macht“ wollte sie wissen. „Aber du willst dich nicht zu mir bekennen…niemand soll wissen, dass wir beide nicht nur eine geschäftliche Partnerschaft haben, sondern auch eine emotionale. Liebe ist doch keine Schwäche, Vegeta.“ Je mehr sie darüber sprach, desto trauriger wurde sie. Die Flammen des Zornes nahmen ab, nur um von einem See von Tränen ersetzt zu werden. Vegeta, der das Zittern ihrer Lippen bemerkte, die Feuchte in ihren Augen, hörte aber nicht auf, sondern ging zum Angriff rüber, bevor es zu spät war. Wenn ein Gegner anfing zu wanken, musste man zuschlagen. Er hatte keine Geduld mehr. Bulma hatte sein Vertrauen und sein Einverständnis lang genug ausgenutzt. „Hier ist nur einer von uns ein selbstsüchtiges Miststück“ fluchte er. „Ich bin bereit, mein Leben in der Schlacht zu geben, wenn ich dafür mein Volk retten kann. Ich denke gleichzeitig daran, was danach kommt, damit die Saiyajins sich nicht untereinander bekriegen. Aber du und deine Sonderwünsche stehen unserem Überleben im Weg“ sprach er streng und schritt auf Bulma zu. Nun war sie es, die zurückwich. Ihre Wut war wie ein Strohfeuer, was schnell brannte, aber auch einen erschöpfte. Ihr Adrenalinpegel war schneller erschöpft, während Vegeta seine Energie besser unter Kontrolle hatte. Diese setzte er nun indirekt ein, um mit einer neuen Dominanz auf die geschwächte Frau einzureden. „Hör auf damit“ stöhnte sie und rieb sich erschöpft über die Stirn. Ihr Kopf fing an zu schmerzen, störte ihre Konzentration. Sie konnte kaum sprechen. „Das ist nicht wahr.“ Aber Vegeta hörte nicht auf. Im Vorbeigehen schnappte er sich seinen Brustpanzer, der noch auf dem Boden lag und zog ihn sich über. „Ich habe genug von deinen Spielereien und Täuschungen, Weib. Du sagst, du bist erwachsen? Dann benimm dich auch so. Jeder Saiyajin tut sein Bestes für dein Volk. Ich erwarte das gleiche von dir“ sprach er. Er sah sich nach seinen Handschuhen um. Den Umhang hatte er immer noch nicht gefunden. „Tu nicht so, als wäre ich nutzlos. Als hätte mein Leben nur einen Sinn“ bat Bulma leise. „Mach das nicht kaputt…bitte.“ Bulma wünschte sich, sie könnte wieder wütend werden und ihn anschreien, aber es verbrauchte so viel Energie. Jetzt fühlte sie sich müde und schwach, voller Zweifel. Hatte Vegeta Recht? Musste sie anders darüber nachdenken, nun wo sie über diese Gefahr Bescheid wusste? Ein Wesen mit einem Powerlevel von einer halben Million, die drohende Vernichtung…und Vegeta war seit Monaten allein mit der Bürde, das Überleben seines Volkes zu sichern. Wie belastend musste das für ihn gewesen sein, sich niemanden zu offenbaren. Vielleicht hatte es nicht an seiner Sturheit und Eitelkeit gelegen, sondern weil er überfordert gewesen war. Ganz allein, mit all diesen bedrückenden Sorgen…so mancher wäre zusammengebrochen unter diesem Druck. „Ich nehme dich mit in den Palast“ sprach Vegeta weiter, mit kalter Entschlossenheit, während er die gefundenen Handschuhe überzog. Was den Umhang anging, so ließ er es bleiben; da gab es Wichtigeres. Er besaß genug Ersatz. Er wandte seine Aufmerksamkeit der blassen Frau zu, die sich an der Wand abstützte. Seine dominante, aggressive Aura schwächte sie. Er trieb ein unfaires Spiel mit ihr, weil er diese Taktik anwandte. Sie konnte sich nicht gegen diesen indirekten Angriff wehren, da ihr Ki zu schwach war. Aber er gab ihr nur das zurück, was sie ihm angetan hatte: Verrat und Täuschung. Er trat auf sie, packte sie an einen Arm. „Du wirst bis zur Zeremonie in meinen Gemächern wohnen. Dann beziehst du deine eigenen. Du wirst im Palast leben“ verkündete er. Sie starrte ihn erschrocken an. Er nahm ihr ihre Freiheit? Das konnte er ihr nicht antun?! Ihre Beine knickten geschockt ein, aber er hielt sie immer noch am Oberarm fest und zog sie ein Stück höher. Hochmütig blickte er auf sie herab, sah direkt in ihren offenen Ausschnitt, wo sich der Ansatz ihrer Brüste offenbarte. Er schmunzelte lüstern bei diesem Anblick. „Du hast zugegeben, momentan keine Pille zu nehmen. Das bedeutet, jetzt ist eine gute Zeit, um das nachzuholen, worum du mich die ganze Zeit verraten hast. Bis zu deiner Krönung werden wir beide viel Spaß haben“ schnurrte er. „Nein“ Bulma hauchte, sie zitterte. Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er hielt sie nur fester, zog sie an sich. Seine freie Hand strich begehrlich über ihren Bauch. Sein Mund näherte sich ihrem Ohr, um düster hineinzuraunen: „Keine Angst…ich werde dafür sorgen, dass du dich gut fühlst. Bevor ich losfliege, will ich sicher sein, dass du DEINEN Teil der Abmachung einhältst.“ „Tu das nicht, Vegeta. Setz uns nicht aufs Spiel. Nutz das nicht als Waffe“ flehte Bulma ihn an. Sie verstand seinen Zorn, aber dafür konnte er doch ihre Beziehung nicht auf diese Art und Weise verraten?! Aber Vegeta mochte seinen eisigen Zorn. Er fühlte sich besser an als Gewissensbisse und Mitleid. Er war davon überzeugt, dass die blauhaarige Frau ihn ausgenutzt hatte und er war angeekelt von seiner Schwäche, dass er dies zugelassen hatte. Er hasste diese Gefühle, die er nicht unterdrücken konnte und die ihn angreifbar gemacht hatten. Für keine andere Frau hätte er sich so zum Deppen gemacht. Nun würde er sie mit geballter Härte bestrafen. Wenn sie nicht fliehen sollte, musste er sie anketten. „Seit ich erfuhr, dass deine Gene zu mir passen, habe ich das Anrecht, dich zu nehmen“ verkündete er und sah herrisch auf sie herab. „Du hast mir gezeigt, dass dir nicht zu trauen ist. Mit meinem Recht als König beanspruche ich dich daher, Bulma.“ Sie schluchzte, schüttelte den Kopf. Sie wollte diesen rachsüchtigen Vegeta nicht, diesen kalten König. Das war nicht der Mann, in den sie sich verliebt hatte. „Auf die Beine!“ befahl er ihr „Oder soll ich dich widerspenstiges Weib an den Füßen in den Palast schleppen? Willst du das?“ Sein Griff an ihren Arm wurde fester, tat weh. Bulma schrie auf, als er sie gegen ihren Willen mitzog. „Lass sie auf der Stelle los!“ befahl eine eisige Stimme. Vegeta und Bulma hielten inne, drehten überrascht den Kopf. Im Eingang zum Wohnzimmer stand Kakarott, der streng auf das streitende Paar starrte und besonders Vegeta im Blick hatte. Er trug Zivilkleidung, rotes Hemd und Hose, mit einem blauen Obi gegürtet, anstatt seine Rüstung. Als er Bulmas aufgebrachtes Ki gespürt hatte, war er alarmiert aus dem Bett gesprungen und hatte das Nächstbeste angezogen. Da er in ihrer Nachbarschaft wohnte, hatten seine feinen Sinne ihren Gefühlstumult erfasst, ihr unruhiges Ki. Chi-Chi, die auf ihn gelegen hatte, war vor lauter Überraschung fast aus dem Bett gefallen. Blinzelnd hatte sie dabei zugesehen, wie ihr Mann sich eilig anzog. „Wo willst du hin?“ hatte sie staunend gefragt. „Brennt es irgendwo?“ „Bulma ist in Gefahr“ rief er ihr zu, bevor er die Treppe runterrannte. „Huh?“ Chi-Chi blinzelte erneut, dann stellte sie sich eine Frage. Sie sprang auf, ohne auf ihren nackten Körper zu achten. „Woher willst du das wissen?“ rief sie ihm nach. Aber da war er schon verschwunden. „König Vegeta, was soll dieses ehrlose Benehmen?“ fragte Kakarott streng an den Herrscher gewandt, der immer noch Bulma festhielt. „Das geht dich nichts an, Pöbel“ knurrte Vegeta. „Sie ist meine Schwester“ antwortete der Unterklassekrieger und ballte kampfbereit die Fäuste. „Und ich bin dein König und beanspruche diese Frau. Was willst du dagegen tun, du Kakerlake“ lachte Vegeta höhnisch. „Tja, dann sehe ich nur eine Lösung…ein Tatakai“ der jüngere Krieger grinste, ohne eine Spur Freundlichkeit drin. „Was? Nein, das tust du nicht, du Blödmann“ Bulma riss sich für einen Moment zusammen, um ihren Bruder zu schelten. Vegeta lachte dagegen laut. Kakarott war es aber ernst. So ernst, dass er Vegetas Schwachstelle angriff: seinen Stolz „Ist der König so ehrlos, dass er eine Frau aus ihrem eigenen Haus entführt?“ fragte er mit schräg gelegtem Kopf. „Meine Schwester will Euch nicht folgen und Ihr kennt nur die Macht von Zwang und Gewalt. Anscheinend kennt Ihr keine andere Art der Überzeugung? Ihr scheint es im Bett es ja nicht zu bringen, was?“ „Du Made wagst es…? Kenne deinen Platz, Unterklasse. Ich nehme nur, was mir gehört“ fuhr Vegeta ihn schneidend an. „Nein!“ Kakarotts Stimme war von ungewöhnlicher Entschlossenheit. „Solange meine Schwester nicht will, kann sie niemand zu etwas zwingen. Nur über meine Leiche.“ „Oh, willst du sterben, Kakarott?“ grinste Vegeta. „Den Wunsch kann ich dir erfüllen.“ „Ich habe keine Angst vor dir, Vegeta“ antwortete der Jüngere mutig. „Wäre mein Vater hier, würde er ebenso handeln. Du kannst dir nicht alles erlauben.“ Beide Krieger standen in einen Blickduell, ihre Schweife schwangen erwartungsvoll hinter ihren Rücken. „Nein, nein, Vegeta, tu das nicht! Kakarott, halt dich da raus! Es ist okay“ flehte Bulma die beiden Männer an, während sie bittend an Vegetas Arm zog. Doch keiner schien ihr zuzuhören. Beide Männer waren bereits in einen unsichtbaren Hierarchiekampf verstrickt. Es ging darum, ihre Stellung zu beweisen. Vor Urzeiten, als die Saiyajins noch riesige, affenartige Wesen waren, hätten sie sich drohend auf ihre Brust geschlagen. Selbst in ihrer humanen Form spürten sie ihr inneres Biest knurren, welches das gegnerische Männchen besiegen wollte. Überraschend tauchte Chi-Chi hinter Kakarotts Rücken auf, von seiner Aussage wegen Bulma beunruhigt. Über seine Schulter sah sie die Blauhaarige mit dem aufgelösten Gesicht sowie der grimmige König, der drohend über ihr ragte. Chi-Chis fürsorgliche Seite entbrannte. Sie presste sich an Kakarott vorbei, der immer noch im Türrahmen den Weg versperrte, um zu ihrer Freundin zu gelangen. Ihre Arme umschlangen den zierlichen Körper, drückten ihn an ihre mütterliche Brust. Vegeta hielt sie nicht auf, weil er seinen Blick nicht von dem potenziellen Gegner vor sich wenden wollte. Kakarott sah nur scheinbar locker aus, doch der angespannte Körper war sprungbereit. Würde der Krieger eine Unachtsamkeit von Vegeta erwischen, würde er den König angreifen. „König Vegeta, Ihr tut Bulma weh“ meldete sich Chi-Chi leise zu Wort, welche die gereizte Haut um den geschwollenen Arm bemerkte. Vegetas Finger hatten sich tief eingegraben, die ersten blaue Flecke bildeten sich bereits. „Das hat sie sich selbst zuzuschreiben“ grunzte Vegeta, der immer noch Kakarott anstarrte. Bei diesem Worten verzog er wütend das Gesicht. „Lass sie los, du Mistkerl!“ fauchte er. „Ich lasse nichts aus meinen Händen, was mir gehört“ entgegnete der König. Kakarott ging in die Knie, sprungbereit. Er war kurz davor, Vegeta zu attackieren, damit er Bulma freiließ. Anderseits hielt dieser ihren empfindlichen Arm im Griff, den er ihr jederzeit brechen konnte. Er sah nur einen Weg aus dieser Bredouille: ein Tatakai, einen ehrenhaften Kampf, damit Vegeta seine Finger von Bulma ließ. Sein Herz klopfte aufgeregt bei diesem Gedanken. „Was ist mit meiner Herausforderung zum Tatakai?“ fragte Kakarott. „Ein Unterklassekrieger hat nicht das Recht den König herauszufordern“ winkte Vegeta spöttisch ab. Diese Regel störte Kakarott schon lange, denn wegen ihr durfte er nicht gegen höhere Klassen antreten, obwohl er sie überragte. An einer Beförderung hatte er aber kein Interesse, weil ihm die zusätzliche Arbeit zu stressig erschien. Ein Team zu führen, Berichte zu schreiben, Missionen zu planen…darauf hatte er keine Lust. „Doch“ meldete sich plötzlich Chi-Chi zu Wort. Mit giftigem Blick starrte sie zum König hoch. „Als Familienmitglied der Frau, die Ihr entehren wollt, hat er das Recht“ erinnerte sie. Als weibliche Saiyajin kannte sich Chi-Chi sehr gut mit den Rechten der Frauen aus. „Entehren? Ich erheben sie zu meiner Königin, das ist keine Entehrung“ widersprach Vegeta und sah nun zum ersten Mal stirnrunzelnd auf die schwarzhaarige Frau herab. „Hmpf, solange weder sie noch ihre Familie dem zustimmt, ist das, was Ihr tut, nichts weiter als Zwang. Wenn wir das dem Rat vorbringen und dem Volk bekannt wird…was wird man über Eure Ehre sagen“ argumentierte diese furchtlos. Ein überzeugendes Argument. Vegeta löste seinen Griff, woraufhin Bulma sich komplett erschöpft in Chi-Chis Arme sinken ließ. „Na gut…aber dieses Tatakai wird nicht öffentlich sein“ wandte sich Vegeta an seinen zukünftigen Gegner. Eine taktische Entscheidung, damit die Öffentlichkeit nichts von diesem Streit erfuhr. Vegeta wollte, dass man seine zukünftige Partnerschaft als harmonisch an. Sie mussten ein Vorbild sein und keinen Anlass für Gerüchte geben. Das Tatakai musste an einen entfernten Ort stattfinden, weit weg von jeglichen Augen und Ohren. „Planet Yasai ist gerade unbesetzt, das passt perfekt. Rufe einen Sekundanten, dann fliegen wir los“ befahl er. Ein Sekundant war nicht zwingend erforderlich in einem Duell. Er war Zeuge und zu seinen Aufgaben gehörte es, entweder vom Sieg zu erzählen oder von der Niederlage. In öffentlichen oder privaten Tatakais, wo es genug Zeugen gab oder man sich auf ein nicht-tödliches Duell einigte, war das nicht nötig. Aber in einem privaten Kampf wusste man sonst nicht, was abgelaufen war. Die Sekundanten verhinderten eine Einmischung in den Kampf und das dieser fair verlief. Der Sekundant des Gewinners verkündete den Triumpf, der Sekundant des Verlierers informierte die Familie des Toten und brachte, wenn möglich, die Übererste zu ihnen. Indem Vegeta auf einen Sekundanten bestand, zeigte er, was er plante: ein tödliches Tatakai. Chi-Chi, die sich mehr mit dieser Tradition auskannte als Bulma, begriff darum Vegetas Worte als erstes. „Majestät“ rief sie entrüstet. „Tut nicht, was unumkehrbar ist!“ Was glaubte der König, wie Bulma reagieren würde, wenn sie vom Tod ihres Bruders erfuhr? Wollte er so ihre Ergebenheit erzwingen? Vegeta grinste fies. „Ich zwinge ihn nicht zum Kämpfen. Er kann jederzeit aufgeben und den Weg frei machen. Hörst du, Kakarott…wenn dir dein Leben lieb ist, knie nieder!“ Vegeta sah den Jüngeren nicht als ebenbürtigen Gegner an, nur als lästige Plage. Er hoffte, ihn durch diese Drohung zum Aufgeben zu zwingen. Er plante eigentlich nicht, ein Familienmitglied von Bulma zu töten. Tatsächlich schien der Strubbelkopf nachzudenken und zu zögern. Doch dann fing er an zu grinsen und sah in Richtung Fenster. „Einverstanden“ sagte er „mein Sekundant ist gerade auf dem Weg hierher.“ Er spürte, wie eine bekannte Energie sich ihnen näherte. Es krachte, als ein Geschoss durchs Fenster sprang und damit Glas sowie die halbe Mauer einstürzen ließ. Chi-Chi schrie erschrocken auf und beugte sich schützend um die fast bewusstlose Bulma, während Vegeta und Kakarott unbeeindruckt still blieben, bis sich der Staub legte. Das Geschoss stellte sich als muskelbepackten, langhaarigen Saiyajin heraus: Radditz. Bevor Chi-Chi ihrem Gefährten gefolgt war, hatte sie Kakarotts Scouter genutzt, um dessen Bruder zu rufen. Die Saiyajin erinnerte sich noch gut an Peppas hinterlistigen Angriff und hatte etwas Ähnliches befürchtet. Da sie wusste, dass Radditz sich momentan ebenfalls auf Vegeta-Sei befand und in so einem Fall garantiert informiert werden wollte, hatte sie ihn um seine Hilfe gebeten. Nun war er hier: kampfbereit, von der Angst erfüllt, dass erneut jemand ein Attentat auf seine Schwester plante. Doch als er sich zähnefletschend umsah, bemerkte er nur bekannte Gesichter. Wo war der Feind?! „Vegeta, was machst du hier?“ fragte er überrascht und richtete sich auf, ließ die Fäuste sinken. „Radditz, du bist mein Sekundant“ erschallte von der anderen Seite die Stimme seines Bruders. Radditz kam nicht dazu, die Frage nach dem Warum zu stellen, da Kakarott ihn aufklärte: „Ich habe Vegeta zu einem Tatakai herausgefordert. Er sagte, ich brauche einen Zeugen…das bist du.“ Genau wie Chi-Chi begriff Radditz sofort die Bedeutung. Er drehte den Kopf zu Vegeta, wollte wissen, ob das wahr sei. Dessen überhebliche Miene überzeugte ihn davon. Radditz sank augenblicklich vor ihm auf die Knie und senkte den Kopf tief zu Boden. „Vegeta, mein König, bitte verzeih ihm. Egal, wie er dich beleidigt hat…mein kleiner Bruder ist ein Dummkopf, er wusste es nicht“ flehte er eilig um Gnade. Was immer Kakarott auch angestellt hatte…Radditz wusste, Betteln war der einzige Weg, um ihn da herauszuholen. Niemals könnte sein kleiner Bruder gegen den König der Saiyajins bestehen. Um ihn zu retten, pfiff Radditz auf seinen Stolz und sank für ihn zu Boden. Vegeta sah mit arroganter Miene auf den gebückten, demütigen Saiyajin herab, bevor er sich wieder an den Herausforderer wandte. „Hörst du das, Kakarott? Weder dein Weib noch deine Schwester oder Bruder wollen, dass du kämpfst“ gab er ihm die Chance, aufzugeben. Doch Kakarott wollte diese Rettungsseil nicht ergreifen. „Radditz, steh auf. Du brauchst dich nicht für mich zu erniedrigen. Es ist meine Entscheidung und mein Leben“ sagte er schlicht. „Ich, Kakarott, Krieger der Saiyajins, verlange dieses Tatakai. Ich wünsche weder meinen Tod noch den deinen. Sollte ich gewinnen, wirst du meine Schwester ziehen lassen“ verlangte er. Kakarott zeigte damit, dass er das Risiko kannte, im Duell zu sterben. Aber er glaubte, er hätte eine Siegeschance; ja, dass er es sogar nicht nötig hatte, Vegeta zu töten: das war eine Beleidigung für den Elitekrieger. Chi-Chi und Radditz schrien dagegen empört auf bei Kakarotts wahnwitzigen Plan. Bulma versuchte zu sprechen, konnte aber kaum ihre Zunge bewegen. „So sei es“ nahm Vegeta die Herausforderung an. „Im Gegensatz zu dir bin ich nicht so nett. Wenn Pöbel wie du an unserer Herrschaft kratzen will, so gebührt ihm der Tod. Ein Unterklassekrieger fordert einen Elitekrieger heraus, hah!“ er lachte abfällig. Aus seinem Brustpanzer holte Vegeta einen Scouter heraus und setzte ihn auf. Dieses neue Modell war zierlicher, mit einklappbarem, rotem Visier. „Nappa“ rief er seinen ältesten, treuesten Untergebenen an. „Ich weiß, du bist in der Nähe. Setz dich in deinen Pod und fliege nach Yasai. Du sollst Zeuge meines Sieges über einen Idioten mit großer Klappe sein.“ Vegeta behielt den Scouter gleich auf und nutze die Gelegenheit, um Kakarotts Kampflevel zu messen: es lag bei 9.000. Früher wäre so ein Wert unvorstellbar gewesen für einen Unterklassekrieger. Ganz besonders bei jemanden, der als Kind nur einen niedrigen Wert unter 50 besessen hatte. Aber dank dem harten Ausbildungstraining der letzten Monate schien sogar Unkraut wie Kakarott zu wachsen. Das hatte er vermutlich seinen großen Bruder zu verdanken, aber der würde ihm nicht mehr helfen können. Immerhin betrug Vegetas Messwert über 30.000. Radditz hob seinem Kopf. Mit aufgerissenen Augen starrte er abwechselnd seinen Kommandanten und seinen Bruder an und wartete darauf, dass jemand laut „Scherz, wir haben dich reingelegt!“ rief. Aber dieser erlösende Ruf kam nicht, stattdessen lächelten sich die beiden Saiyajins nur vorfreudig an. „Kakarott“ rief Radditz seinen Bruder zu. „ich bitte dich, hör auf mit dem Blödsinn.“ Radditz, als zuletzt ankommender, verstand diese Situation nicht. Was war hier los? Warum bestand sein Bruder auf dieses Duell? Verstand er nicht den Klassen-Unterschied? Er sah sich nach Hilfe um und bemerkte nun die bewusstlose Blauhaarige in Chi-Chis schützender Umarmung. Ihr Gesicht war von Tränen gerötet, sie hielt sich ihren geschwollenen Arm. Ihre Nähe zu Vegetas Füßen implizierte, wer der Verursacher war… Also das war der Grund…Vegeta hatte keine Geduld mehr und verlangte Bulma. Radditz senkte beschämt den Kopf. Er kannte Vegetas Privileg und würde sich deswegen nicht einmischen. Immerhin ging es hier um die Zukunft des Königshauses sowie der Saiyajins. Ein loyaler Soldat wie Radditz gehorchte da automatisch. „Radditz“ Kakarott sprach ihn an. Der Ältere drehte den Kopf zu ihm. Er stutzte, als er diese selbstbewusste Miene des Jüngeren sah. „Mach dir keine Sorge“ beruhigte ihn jener. „Bitte…unterstütz mich einfach in meiner Entscheidung. Ich tue alle, um zu siegen, okay?“ Diese Worte waren nicht nur an seinen Bruder/Sekundanten gerichtet, sondern auch an seiner Gefährtin. Chi-Chi war die erste, die nickte. Sie vertraute ihren Gefährten. Er würde niemals ohne Plan in eine aussichtslose Situation fliegen. Er war tückischer als die anderen Saiyajins glaubten. „Ich kümmere mich um Bulma“ versprach sie den Brüdern. Sie wusste, wo im Haus der Arzneikasten stand. Sie würde ihre Schwägerin aufpäppeln. Vermutlich ging es ihr besser, sobald Vegeta aus ihrem Umfeld verschwunden war. Chi-Chi hatte, seit sie im Haus war, eine Gänsehaut und schwitzte kalten Angstschweiß. Obwohl sie keine geübte Kriegerin war, spürte sie die eisige Energie, die von Vegeta ausstrahlte und jegliche Wärme raubte. „Habt ihr genug geschwätzt?“ fragte Vegeta abfällig. „Dann ab in eure Pods! Wir sehen uns auf Yasai.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und flog aus dem Loch im Haus, welches Radditz verursacht hatte. Radditz stand auf und ging auf seinen Bruder zu. Besorgt legte er eine Hand auf seine Schulter und beugte sich zu ihm vor. „Ich kenne Vegeta besser als du“ flüsterte er ihm zu. „Er wird mit dir spielen. Wenn du begreifst, dass du ihn nicht schlagen kannst, gib auf! Er will nur seine Macht beweisen. Wenn du genug bettelst, verschont er dich. Dann überlebst du und ich bringe deinen Körper in den nächsten Medic-Tank.“ Kakarott lächelte, klopfte seinem Bruder beruhigend auf die Schulter, sagte aber nichts. Seine Worte würden Radditz nicht beruhigen: Kakarott hatte nicht vor, zu betteln oder aufzugeben. Seit Jahren träumte er davon, gegen Vegeta anzutreten. Diese Chance würde er auskosten. Radditz würde nur panisch werden, da der Krieger nicht wusste, wie hoch Kakarotts wahres Level war. Beide Krieger marschierten ebenfalls zur offenen Mauer heraus. Bei diesem Anblick rieb sich Radditz unbehaglich den Kopf. Sobald Bulma aufwachte und dieses Chaos sah, würde sie ausflippen Das Wohnzimmer lag in Staub, die Mauer war zertrümmert, ihr kleiner Bruder ging in ein Todesduell gegen ihren Liebhaber und am Ende des Tages musste er ihr Rede und Antwort stellen. Radditz hatte sich eigentlich für seinen freien Tag etwas Schöneres vorgestellt als diesen Stress. Die beiden flogen los, in Richtung Raumhafen, wo ihre Pods standen. Erst da fiel Radditz die rote, dünne Kleidung seines Bruders auf, die keinen Schutz versprach. „Willst du keine Rüstung anziehen? Ich besorg dir sonst schnell eine“ gab er ihn den Rat. Kakarott zog nachdenklich an seinem Oberteil. Selbst der beste Brustpanzer würde ihn nicht gegen Vegeta helfen. Dafür war seine Kleidung atmungsaktiver und dehnbarer, er fühlte sich darin wohler. „Nein, ich bleibe so“ winkte er ab. „Darin kann ich mich besser bewegen.“ „Schön, wie du willst“ Radditz ließ seinem sturköpfigen Bruder seinen Willen. „Aber wegen meinem Rat…denk daran. Gib auf, wenn es aussichtslos wird. Ich habe wirklich keine Lust, unserer Familie von deinem Tod zu berichten.“ Kakarott lächelte seinen Bruder wehmütig an. Radditz Fürsorge, die er sonst hinter ironischen Geplänkeln versteckte, war rührend. Er kümmerte sich stets um seine jüngeren Geschwister. Trotzdem, in diesem Fall würde er nichts tun: dafür war er zu loyal gegenüber dem König. Selbst wenn er zähneknirschend dabei zusehen musste, wie Vegeta ihrer Schwester mitnahm, würde er sich nicht wehren. Vermutlich würde sich Radditz für seine Untätigkeit sogar selbst hassen. Bardock war anders, er kümmerte sich nicht um die Ehre des Königs. Aber er war nicht anwesend. Kakarott war der Einzige, der für Bulma kämpfen konnte. „Ich werde nicht vor Vegeta kuschen“ knurrte er. „Was immer da in ihm vorgeht…einer muss ihn zur Besinnung schlagen.“ „Du meinst ‚besinnungslos‘ schlagen“ verbesserte Radditz trocken, der nicht daran glaubte, dass Kakarott überhaupt den König berühren konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)