Blue Moon von Rikarin ================================================================================ Kapitel 45: Bulmas Suche nach Stärke ------------------------------------ Durch Tales Auftauchen überraschend getrennt, flog Bulma an jenem Tag allein zu ihrer Familie. Radditz war derweil mit etwas anderem beschäftigt… An der Hütte, die achtzehn Jahre lang ihr Zuhause gewesen war, warteten bereits ungeduldig ihre Eltern und Kakarott. Sie hatten sich seit über vier Wochen nicht mehr gesehen und waren aufgeregt. Als Bulma eintrat, rannten Kakarott und Gine als erstes auf sie zu, um sie fest zu umarmen. Bardock blieb im Hintergrund, um seine Tochter erst prüfend zu mustern. Es war eine relativ kurze, harmlose Reise gewesen, doch sie wirkte nun anders, reifer. So, wie auch einst Gine bei ihrer ersten Missions-Reise und Tatakai-Prüfung innerlich daran gewachsen war, hatte es auch Auswirkungen auf Bulma gehabt. Man konnte ihren ersten Job damit ebenfalls als Tatakai-Prüfung ansehen, als letzten Beweis für ihre Volljährigkeit. Nachdem seine Gefährtin ihre Tochter mal für eine Sekunde losließ, konnte er sich auch hervorwagen, um sie zu begrüßen. Er strich ihr vorsichtig über den Kopf. Vielleicht war sie geistig gewachsen, aber sie war immer noch so klein und zierlich und wie sie ihn ansah…die großen Augen voll mit stummen Fragen, als ob sie etwas Gewaltiges erlebt hatte und nicht wusste, wie sie davon erzählen sollte. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht“ wisperte er und schloss sie fest in seine Arme. Erst als er sie an sich drückte, konnte er hundertprozentig sicher sein, nicht zu träumen. Sie war wirklich sicher zurückgekehrt und bei ihnen. Bulma, in den warmen, starken Armen ihres Vaters gehalten, seinen typischen herben Geruch in der Nase, musste schlucken. Sie fühlte einen Kloß im Hals und musste sich beherrschen, nicht zu weinen. Sie fühlte sich wieder wie ein Kleinkind, dass sich an ihn klammern und an seiner Brust heulen wollte, aber sie konnte nicht. Sie war nun erwachsen und sie würde ihre Probleme eigenständig lösen. Das, was da in ihr brodelte, Vegetas Verhalten und die mögliche Schwangerschaft, damit würde sie selbst fertig werden. Sie würde ihren Eltern beweisen wie erwachsen sie war, damit sie stolz sein konnten. Achtzehn Jahre mussten sie auf so vieles verzichten, nur um ihre seltsame Tochter sicher aufziehen zu können, da konnte sie sie doch nicht enttäuschen. Bulma wollte auch nicht, dass sie ihre Bemühungen, ihre hart erarbeitete Stellung für sie wegschmissen. Bardocks Rang als Mittelklasse, Gines Stellung als Leiterin ihrer Nahrungseinheit, Kakarott ein anerkannter Unterklasse-Krieger…all die harte Arbeit der letzten Jahre durfte nicht wegen ihr drauf gehen. Radditz hatte sie gewarnt: besonders Bardock könnte etwas Dummes anstellen, wenn er davon erfuhr und für Kakarott wollte er auch nicht seine Hand ins Feuer legen. Sie waren nun mal temperamentvoll, die erst handelten und dann nachdachten. Apropos Radditz… „Wo ist denn dein Bruder? Ist er nicht mitgekommen?“ fragte Gine, während sie ihre Familienmitglieder zum gedeckten Tisch führte. „Ähh, er ist aufgehalten worden. Von einem Kerl, der Vater und Kakarott unglaublich ähnlich sieht. In so einen komischen grauen Mantel, ungefähr in Radditz Alter…“ erklärte Bulma vorsichtig. Bardock schnaubte abfällig. „Klingt nach Tales. Dann wird Radditz heute nicht mehr kommen. Vermutlich kämpfen die beiden bereits schon“ brummte er. Bardock wusste von der schwellenden Aggression zwischen ihnen und ihrer Rivalität. Bei dem Gedanken, wie er dem Milchbubi vor zwei Jahren eine Lektion erteilt hatte, musste er hämisch grinsen. Seine Kinder sahen ihn immer noch ahnungslos an, deswegen fügte er hinzu: „Tales ist euer Cousin. Haltet euch von ihm fern. Er ist kein guter Umgang.“ Gine, die sich daran erinnerte, wie er einst über sie und ihre Familie gelästert hatte, nickte zustimmend. „Kein Benehmen“ sagte sie verstimmt. „Er kann froh sein, dass ich ihn damals nicht erwischt habe.“ „Da er anscheinend wieder in der Stadt ist, bekommst du vielleicht noch deine Chance. Halt immer deine Bratpfanne bereit“ lachte Bardock und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange. Er liebte es, wenn Gine so grimmig aussah, besonders, wenn es um ihre Familie ging; dass sah so zuckersüß aus. „Nicht meine Messer? Ich wollte ihn damals den Schwanz stutzen“ fragte sie verschmitzt und nutzte absichtlich die zweideutige Bemerkung. Bardock blinzelte verdutzt. „Du grausames Weib!“ lachte er dröhnend. Das war seine geliebte Frau: verspielt, humorvoll, aber mit einer versteckten grausamen Neigung, gerichtet an diejenigen, die es wagten, ihrer Familie zu nahe zu kommen. Kakarott verdrehte die Augen; er verstand nur die Hälfte und wollte jetzt auch nicht über einen unbekannten Verwandten reden, den er noch nie gesehen hatte. Viel lieber wollte er von Bulma hören, wie ihre erste Mission verlaufen war, weshalb er anfing, eine Frage nach der anderen zu stellen. Seine Schwester fing an zu erzählen, vom Raumschiff, ihrer Einzelkabine, ihren neuen Freunden und Kollegen, dem netten Teamleiter und wie gut und schnell sie sich eingearbeitet hatte. Bulmas malerische Erzählungen über den Planeten Altharwa und all das unbekannte Essen war besonders interessant. „Werde ich auch mal dorthin reisen?“ fragte er seinen Vater. Schließlich war es nur noch ein dreiviertel Jahr, bis er sechzehn Jahr alt und damit alt genug für die Arbeit als Unterklasse-Krieger war. Dann wollte sein Vater ihn als offiziellen Untergebenen mitnehmen. „Hm, kann sein“ brummte Bardock und sah gedankenverloren seinen Jüngsten an. Der Gedanke an den nahenden Zeitpunkt, bald mit seinem Sohn an seiner Seite zu kämpfen, beunruhigte Bardock. Zwar hatte sich der Junge kämpferisch gemacht, wie er es vor Wochen mit seinem Kampf gegen ihn bewiesen hat, aber ihn als Kameraden um sich zu haben…ihm gefiel Kakarotts mildes Wesen nicht, seine Naivität und Unwissenheit, aber das konnte er auch nicht aus seinem Sohn herausprügeln. Er war unerfahren, jung und ließ sich leicht ablenken. Die ersten Missionen mussten daher etwas Leichtes sein, um ihn langsam einzuführen. Vielleicht als beschützende Begleitung einer Karawane oder Ausrottung von Schädlingen. Bardock wollte darüber heute nicht nachdenken. Er war guter Laune, weil seine Tochter wieder in der Heimat war und ihre Mission anscheinend ohne Probleme bestanden hatte. Seine Sorgen diesbezüglich waren nicht erfüllt worden: Einzelkabine, Radditz immer in ihrer Nähe, nette Kameraden, eine friedliche Mission…es hörte sich fast zu gut an, um wahr zu sein. Zwar wusste sie selbst noch nicht, wie ihre nächsten Aufgaben aussehen würde und leider würde sie zukünftig im Palast wohnen, aber als Mittelklasse-Krieger war Bardock häufig in der Hauptstadt und besaß auch die Befugnis, in den Palast zu gehen. Damit könnte er auch ein Auge auf sie halten. Kakarott war mit der wage Antwort nicht besonders zufrieden, aber seine Schwester lenkte ihn ab. „Ich habe euch auch was mitgebracht“ verkündete Bulma nach dem Essen. Sie sah ihren Bruder auffordernd an. „Geh mal nach draußen und hol die Kiste, die vor der Tür steht.“ Darin hatte sie die Geschenke verstaut und sie vor der Ankunft aus der Kapsel hervorgeholt. Aufgeregt folgte Kakarott ihrer Anweisung und holte die Kiste herein, um sie sogleich zu öffnen. Gefüllt mit diversen Leckereien für ihn, wertvollen Alkohol für Bardock, neue Schuhen, Schürze und Handschuhe für Gine. Bulma freute sich, ihren Eltern nun auf derselben Weise eine Freude machen zu können, wie sie es oft taten. Beiläufig erklärte sie, dass sie später ein paar ihrer Kleidungsstücke darin mitnehmen würde, weil ihre Zimmer in Sadala bezugsbereit waren. Bardock und Gine sahen sich wortlos an, beide etwas besorgt wegen dieser ungewöhnlichen königlichen Anordnung. Sie versprachen aber ihrer Tochter, ihr in den nächsten Tagen beim Umzug und Umdekorieren ihrer Wohnung zu helfen. Kakarott lehnte dagegen ab, der Umzug hörte sich langweilig an. Lieber wollte er die Zeit fürs Trainieren nutzen, damit er bereit war, wenn er nach Altharwa reiste. „Außerdem treffe ich mich schon mit Chi-Chi“ erklärte er kauend. „Wer ist Chi-Chi?“ fragte Bulma ahnungslos. „Meine…“ Kakarott verstummte im Satz, auf seinen Wangen entflammte eine beschämte Röte. Unabsichtlich hatte er sich verplappert, aber wenn er nun damit angefangen hatte, könnte er es gleich seiner Familie beichten. „Meine Freundin“ beendete er schließlich den Satz. Gine jauchzte erfreut auf, Bardock und Bulma hoben dagegen nur erstaunt eine Augenbraue. Bulma brauchte ein paar Sekunden, um dieses Statement zu verstehen. „Moment, mein kleiner Bruder hat eine Freundin? Wirklich? Wie ist sie so?“ fragte sie überrascht. Bevor er ihr mehr erzählen konnte, mischten sich Gine ein. „Erinnerst du dich, wie Kakarott sich mal über ein nerviges Mädchen beschwert hat, weshalb er nicht mehr die Lebensmittel abholen wollte? Das war Chi-Chi“ erklärte sie lachend. „Sie war es auch, die ihm die heftige Ohrfeige verpasst hat, weil er nichts über Sex wusste.“ „Mein Sohn hat eine Freundin und das in dem Alter“ Bardock schüttelte ungläubig den Kopf, war aber innerlich beeindruckt. „Wow...unglaublich“ Bulma konnte es nicht fassen, was in der Zwischenzeit hier passiert war und sie verpasst hatte. Während sie zum ersten Mal mit jemanden geschlafen hatte und eine langjährige Freundschaft zu Bruch gegangen war, hatte Kakarott dagegen ein Mädchen gefunden…oder sie hatte ihn gefunden. Hatten die beiden es auch schon getan? Sie war neugierig, wollte aber ihren Bruder mit dem hochroten Kopf jetzt nicht bedrängen, besonders nicht in Anwesenheit ihrer Eltern. „Lerne ich sie denn mal kennen?“ fragte sie stattdessen. Schüchtern nickte er. Chi-Chi drängte ihn zu nichts, aber er wollte, dass sie seine komplette Familie kennen lernte. Seine Mutter kannte sie ja bereits und von Bardocks Heldentaten hatte sie gehört, während sie Radditz aber auch noch nicht getroffen hatte. „Vielleicht mal in den nächsten Tagen“ murmelte er unbeholfen. „Wie schön“ erfreut lächelte sie ihn an. Diese neue Freiheit, mit ihrem Bruder ins Dorf gehen zu können, seine Freunde kennen zu lernen, vielleicht mal die Arbeitsstätte ihrer Mutter anzusehen…all das waren Dinge, zu denen Bulma jetzt Zugang hatte. Diese Freiheit erfüllte sie mit Dankbarkeit für Radditz Wagemut, für seinen Zuspruch damals. Aber zu Vegeta, der ebenfalls seinen Teil dazu beigetragen hatte, war das Gefühl zwiespältig. Nach seiner Behandlung konnte sie ihm nicht mehr dankbar sein. Die Sache mit ihm war noch lange nicht ausgestanden, das fühlte sie. Ihr Gefühl trog sie nicht, denn am nächsten Tag erhielt Bulma in den frühen Mittagsstunden eine neue Nachricht auf ihrem Scouter. Zu dieser Zeit waren gerade ihre Eltern zusammen mit Bardocks Teamkameraden angekommen, um Bulmas ausgewählte Sachen von ihrer alten Hütte mitzubringen. Während die Männer ein paar Regale aufbauten und Töpfe mit Erde auf den Balkon schleppten, unterhielten sich die Frauen über die Farbe von Gardinen und Teppichen. Plötzlich piepte ihr Scouter auf. Stirnrunzelnd las Bulma sich die Nachricht durch. Die nächsten Monate sollte sie am Raumflughafen arbeiten und dann, wenn sie ihre Fähigkeiten bewiesen hatte, im nächsten Jahr die Wartung der Geräte im Krankenhaus übernehmen. Neue Aufgaben, aber keine einzige Außen-Mission, keine Reise stand an. Bulma runzelte die Stirn. Sie erinnerte sich, wie sie am Tag ihrer Abreise nach Altharwa noch die Nachricht erhalten hatte, dass sie einen Reiseplan von Skattkönig Vegeta erhalten würde, wenn seine Termine feststanden, wo sie ihn dann begleiten müsste. Aber jetzt war kein Wort mehr davon im neuen Plan, die alte Nachricht selbst auch verschwunden. Aber Bulma hatte ein gutes Gedächtnis und war nicht blöd. „Das darf doch nicht wahr sein“ zischte sie verärgert, während sie übers Menü ihres Scouters nach der verlorenen Nachricht suchte. „Was ist los?“ fragte Bardock beiläufig, während er ein Brett ausmaß. „Ich habe meinen Aufgabenplan bekommen. Ich werde bis ins nächste Jahr im Raumflughafen arbeiten“ erklärte sie. „Dann hier und da ein paar andere Jobs in der Hauptstadt.“ Bardocks Herz machte aus Erleichterung einen Sprung. Als er einen Blick zu seiner Gefährtin warf, sah er, dass sie ebenfalls beruhigt über diese Nachricht war. Keine gefährliche Außen-Mission, keine Reise im Weltall, wo man sie abschießen könnte. Stattdessen war sie an einem Ort, wo er häufig war und auch ein paar Leute kannte, die unauffällig seine Tochter im Blick behalten könnte. Toma nickte ihm zustimmend zu. Er und die anderen Männer waren ebenfalls erfreut über die Nachricht, aber Selypa verdrehte die Augen. Sie sah die Wut in Bulmas Augen und ahnte, wie sich die Jüngere fühlte. Sie konnte Bulmas Sehnsucht, ihr Streben sehr gut verstehen; sie selbst hatte sich auch oft durchboxen müssen, um anerkannt zu werden. Frauen wurden unter dem Vorwand, beschützt zu werden, diskriminiert. Im Raumflughafen zu arbeiten, anstatt zu reisen, bedeutete, dass der Skattkönig sie nicht als funktionell wichtig für sein Team ansah und auf sie verzichten konnte. Es war eigentlich eine Beleidigung, eine Herabsetzung, eine Degradierung! „Sooo, wo genau fängst du denn morgen an?“ begann Bardock zu fragen, doch Bulma gab keine Antwort. Stattdessen stürmte sie fauchend aus den Raum, auf der Suche nach dem zuständigen Bürokraten, der ihr den Plan geschickt und daher eine Antwort geben konnte. Da sie am Vorabend sich den Gebäudeplan angesehen und gemerkt hatte, wusste sie, wohin sie musste. Der zuständige Angestellte wusste nicht, was ihn traf, als die Tür seines Büros heftig aufgerissen und eine grimmige, blauhaarige Saiyajin vor ihm stand, mit hellen, funkelnden Augen. Dem dünnen, älteren Männchen in Uniform, dessen gezwirbelter Schnurrbart unter der langen Nase fast seine gesamte untere Gesichtshälfte einnahm, fiel beinahe aus Schock vom Stuhl. „Ja, äh…ja bitte?“ fragte er erschrocken und strich sich schnell über das gegelte Haar. Der Eindringling scherrte sich nicht um den Schreibtisch, der zwischen ihnen stand, sondern kletterte darüber, um ihm am Kragen zu packen und ihm einen Scouter vor die Nase zu halten. „Vor vier Wochen hieß es noch, ich sollte Vegeta auf diversen Reisen folgen und nun ist in meinen Arbeitsplan keine Rede mehr davon. Wie kommt’s?“ fauchte sie. „Äh, eine Sekunde, bitte“ stammelte er „Namen und Dienstrang. Ich schaue nach.“ Bulma gab ihm die gewünschten Informationen. Seien Augen wurden groß. Er musste nicht nachsehen, der Name war ihm ein Begriff. Seine Augen huschten prüfend über ihre Gestalt. Er räusperte sich und versuchte sich an einer überheblichen Haltung, strich sich den gekräuselten Kragen glatt und ihre Hände damit fort. „Nun, der Skattkönig hat diesen Plan angeordnet und ich folge nur seine Befehle“ hüstelte er verächtlich. Bulma war zu wütend, um sich von dieser halben Portion einschüchtern zu lassen. „Wann?“ zischte sie. Bei ihren verengten Augen im Killermodus überkam dem Bürokraten das kalte Grauen. „Wann genau hat er das angeordnet?“ wiederholte sie. „Erst…erst vor kurzem“ stammelte er eingeschüchtert. „Äh, vorgestern?!“ Sie wich zurück als hätte er sie geschlagen, die Luft anhaltend. Dann langsam, zischend, ließ sie ihren Atem raus. Bulma verstand. Es geschah also kurz vor Ankunft, wo das Raumschiff nahe genug für Funkkontakt zur Heimatbasis war, als Vegeta die Änderung ihrer Aufgaben befohlen hatte. Er brauchte sie nicht mehr, sah sie nicht als nützlich an…hatte er es überhaupt getan? War es ihm nur um Sex gegangen und nun, wo er ihn erhalten hatte, wollte er sie aus dem Team haben? Wer weiß, jedenfalls hatte er sie herabgestuft und elegant aus seinem Team entfernt, ohne dass es auf den ersten Blick ersichtlich war. Tse, er gab ihr den weißen Brustpanzer und die hübsche Wohnung, aber er erteilte ihr keine wichtige Aufgabe. Er behandelte sie wie ein nutzloses Spielzeug oder wie ein Kleinkind, dass man mit Geschenken ablenkte. Er vertraute weder ihr noch ihren Fähigkeiten. „Dieser Mistkerl“ hauchte sie. Jetzt hatte er es geschafft, sie richtig zu beleidigen. Der Vorteil, seinen Anblick dadurch zu vermeiden, verblasste gegen die Tatsache, nicht mehr auf Reisen gehen zu dürfen. Vegeta sperrte sie quasi ein, setzte ihr Grenzen so wie früher ihre Eltern. Er gab ihr vor, wo sie zu arbeiten hatte und wo sie zu schlafen hatte. Ihre Fäuste ballten sich so stark, dass ihre Fingernägel dünne Spuren in der Haut hinterließen. Sie kalt zu behandeln und nach dem Sex herauszuschmeißen, war eine Sache. Aber ihre Karriere zu blockieren, ohne ihr eine Chance zu geben…das war eine viel größere Beleidigung. Der Büroheini sah sie mit hochgezogener Augenbraue an, wartete auf ihre Reaktion. Beide wussten, dass die Entscheidung endgültig war und keiner von ihnen es ändern konnte. Verächtlich schnaubend drehte sich Bulma um und verließ das Büro. In den nächsten Tagen fing sie ihren neuen Job im Raumflughafen an. Es standen die Reparaturen und Wartungen der oft genutzten Pods an. Die Gerüchte, die damals bei ihrem ersten Auftritt immer noch im Umlauf waren, flammten sofort wieder auf. Ständig wurde sie neugierig und abschätzig beäugt, unterschätzt und als zu jung und unerfahren angehen. Es gab Gerüchte, sie wäre minderbemittelt und eine Missgeburt. Sie war so schwach und dann ihr seltsames Aussehen, eine wertlose Mutation, der man besser kein Pod anvertrauen sollte. Doch es gab Techniker, die für sie ein gutes Wort einlegten. Jene hatten Bulmas Arbeitsweise beobachtete, als sie auf demselben Raumschiff gearbeitet hatten und wussten, sie hatte was drauf. Und wer ihnen nicht glaubte, der musste es wenigstens bei Yacons Lob tun. Auch wenn der Ingenieur bald wieder losziehen musste, verbreitete er den Ruf von Bulma als „die geschickteste, schnellste und klügste Technikerin, die ich je unter meinem Kommando hatte und wenn ihr sie nicht wollt, dann gebt sie mir!“ Yacon war kein Mann, der aus Mitleid lobte, dann musste ja etwas dran sein, wenn er so eine hohe Meinung von ihr hatte. Die nächste gute Nachricht war das Ziehen, dass Bulma im Unterleib spürte und schon bald sah sie das deutliche Anzeichen ihre Menstruation in ihrer Unterhose. Ihre Periode kam wie immer pünktlich, unbeeindruckt von den letzten Geschehnissen. Aus lauter Erleichterung, nicht schwanger zu sein, wäre sie fast zusammengebrochen, so wackelig fühlten sich ihre Beine an. Sie war dem Todesstoß entkommen. Die letzten Tage hatte sie sich nur durch ihre Arbeit ablenken können, sowie ihren Frust und Zorn auf Vegeta. Nun war sie wenigstens DAVOR sicher: sie musste nicht die Mutter des Kronprinzen werden und sich irgendein königliches Prozedere unterziehen. Sie war nicht die Einzige, die vor Freude fast ausflippte. Radditz, dem sie es sofort mitteilte, fiel ebenfalls ein Stein vom Herzen. „Ich war noch nie so froh, von einer Nicht-Schwangerschaft zu hören“ erzählte er mit vollem Mund, an ihrem Tisch sitzend und einen obstgefüllten Kuchen zwischen den Händen. Wie versprochen, war er mit zwei Kuchen in den Händen und einer Flasche Schnaps unterm Arm bei ihr aufgetaucht, um zu feiern. Während er gleichzeitig aß und dabei mehre Gläser Alkohol hinterher goss, lag Bulma auf dem Sofa lag, eine Decke über dem Unterleib und eine Tasse Entspannungstee neben sich. Sie fühlte sich furchtbar schlapp und es hatte nichts mit ihrem körperlichen Zustand zu tun. Der Stress der letzten Tage machte sie fast krank, nur ihre Sturheit hielt sie noch aufrecht. Sie weigerte sich zusammen zu brechen, damit die anderen nicht sagen konnten „Siehste, ich wusste sie war zu schwach. Sie hat es nicht drauf“. Dazu war erste Tag ihrer Periode immer der schlimmste, die unregelmäßigen Krämpfe am stärksten und sie hatte keinen Appetit. Mehr als ein paar Bissen nahm sie nicht vom Kuchen. Radditz Geplapper rauschte im Hintergrund, während sie gedankenverloren auf die gegenüberliegende Wand schaute und lieber ihre Ruhe wollte. Radditz, nachdem er die Desserts fast allein verspeist hatte, bemerkte nun wie ruhig sie war. „Hm, in ein paar Tagen fliege ich wieder los. Kannst du dich um die Wartung meines Pods kümmern?“ fragte er. Er wusste von ihrem Arbeitsplan und dass sie nicht mehr mit ihnen fliegen würde, aber ihm war das ganz recht. Es standen plötzlich diverse Kampfeinsätze an, da wäre es schwierig, sie zu schützen. Sie nickte, trank einen weiteren Schluck von ihrem Tee, immer noch zu keinem Gespräch bereit. „Super. Auch wenn ich wieder unterwegs bin, wirst du gut zurechtkommen. Mutter und Kakarott sind ja da“ plapperte er weiter. Radditz wusste, er war egoistisch, weil er sich erleichtert fühlte, nun von seinem Babysitter-Job befreit zu sein. Aber anderseits musste er die nächsten Wochen wieder allein mit Nappa und Vegeta verbringen. Das würde auch nicht angenehm werden. Er machte sich aber keine Sorgen mehr um Bulma, die in sichere Umgebung war, mit einem gewöhnlichen Job beschäftigt und von Männern erst mal die Schnauze voll hatte. Er goss sich den letzten Rest vom Schnaps ein, zufrieden vor sich hin summend. Mit starrem Gesicht sah Bulma ihren unsensiblen Bruder an, für den die ganze Sache anscheinend gut gelaufen war und keine Ahnung hatte, wie sie sich fühlte. (Damit meinte sie gerade nicht ihre momentane körperliche Verfassung; DAS konnte kein Mann nachempfinden…diese verdammten Krämpfe) Seine Karriere hatte ja keinen Schaden genommen. Er hatte anscheinend auch kein Problem damit, Vegeta wieder in die Augen zu sehen und umgekehrt, aber sie hatte immer noch zu kämpfen. Die Vorurteile der Saiyajins, die alltäglichen Aufgaben, die sie bereits jetzt langweilten, die Angst davor, jemals wieder in so einer prekären Situation mit einem möglichen Kind zu geraten, so übervorteilt zu werden…Bulma fühlte eine klare Entschlossenheit und einen kalten Ehrgeiz. Nie wieder! „Radditz, ich bin müde“ sagte sie tonlos. Ihr Bruder verstand die Botschaft und machte sich auf, ließ sie endlich in Ruhe und sah dabei nicht, wie seltsam eisig Bulmas Gesicht wurde, während sie weiterhin nachdachte. Radditz Attitude hatte sie innerlich verletzt: sie war also gut genug seinen Pod zu warten, aber mehr nicht?! Ihr wurde klar, dass sogar Radditz sie unterschätze. Ja, er wusste, sie war schlau und gut im Reparieren, aber er hatte keine Ahnung, wie gut. Er wusste nichts von ihren wahren Fähigkeiten: Sie hatte sich bislang zurückgehalten. Während erstes ersten Jobs hatte sie nichts von sich aus gezeigt, aus Unsicherheit und Vorsicht. Was, wenn sie sich selbst überschätzte und nicht so gut war, wie sie dachte? Was, wenn die Saiyajins sie als vorlaut und besserwisserisch ansahen? Also hatte sie geschwiegen, beobachtet und gelauscht und dabei schnell gemerkt: sie war besser, sogar besser als Yacon. Ihr Verdacht bestätigte sich während ihrer Zeit auf Altharwa, als sie die Bevölkerung beobachtete und viel Zeit in der Bibliothek verbrachte. Dort kam sie mit anderen Personen in Kontakt, Studenten und Lehrer der benachbarten Universität, deren Gespräche über diverse Fachthemen von ihr belauscht und verstanden wurden. Auch wenn sie damals leider aufgrund der Abschirmung ihres Raumschiffes keinen nahen Blick auf die fremden Raumschiffe der anderen Rasse werfen konnte, hatte sie sich die Fahrzeuge in den Städten genauer angesehen und ihren Antrieb sofort verstanden. Sie war nicht nur gut im Reparieren, sie war ein Genie, dass etwas völlig Neues erschaffen könnte. Selbst Kakarott ahnte nichts von all den Dingen, die sie seit Jahren selbst baute, sah es nur als ein explodierendes Hobby an. Dabei waren die Kapseln nur ein Teil ihrer Forschungen. All die Dinge, von denen sie dachte, sie könnten den Saiyajins helfen, waren tief in der Tsufuru-Basis versteckt und würden dortbleiben. Denn Vegeta nahm sie nicht ernst, unterschätzte sie und verzichtete drauf. Für ihn waren die Krieger wichtiger als die Mechaniker; er sah seine Kampfnarben als höherer Ehrenorden an als ihre Verletzungen, die sie sich im Laufe ihrer Lehrjahre zugezogen hatte. Nun gut, sollten sie Bulma unterschätzen! Bulma fasste einen Plan: sie würde ihr eigenes Imperium bauen, inmitten von Vegetas Königreich. Dort würde sie selbstständig eine Stellung erreichen, die sie unangreifbar machte. Sie würde dazu alles nutzen, was ihr zu Verfügung stand: ihre jetzige Arbeit, der Brustpanzer mit dem Königswappen, die ersten Kontakte, die sie mit einigen Mechanikern sowie Kriegern von der Reise geschlossen hatte, sogar ihre Familie. Wüsste Vegeta, welche Dinge sie im Repertoire hätte, würde es die Stellung der Saiyajin als gefürchtete Eroberer auf eine neue Stufe stellen. Aber sie wäre dann verpflichtet, Waffen und Raumschiffe für Invasionen zu entwickeln. Nein, lieber behielt sie ihr Wissen für sich, nutzte ihren Erfindungsreichtum für ihre eigenen Zwecke. Ein dünnes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie ihre Zukunft plante. Saiyajins besaßen eine hohe Adaptionsfähigkeit, die ihnen beim Überleben half, solange sie die Gefahr überlebten und ausreichend Zeit bekamen, sich darauf einzustellen. Überstanden sie einen Kampf gegen einen stärkeren Gegner, wuchsen ihre Muskeln rasant, um beim nächsten Mal mit der notwendigen Kraft zu gewinnen. Kamen sie auf einen Planeten mit höherer Schwerkraft als gewohnt, passte sich ihr Körper der neuen Belastung an, die Knochendichte nahm zu, die Muskelfaser verdichtete sind. Bei dünner Luft passten sich ihre Lungen an, um effektiver den Sauerstoff aufzunehmen, das Herz pumpte kräftiger. Verspeisten sie giftige Nahrung und überlebten es, entwickelte sich eine Immunität dagegen. Auf diese Weise überlebten die Saiyajins, als sie damals auf diesen Planeten kamen, der andere Lebensbedingungen aufwies als sie es gewohnt waren und passten sich ihm an. Bei Bulma konzentrierte sich diese Adaptions-Fähigkeit im Gehirn, zu Lasten ihrer Körperkraft. Es stellte sich ungeheuerlich schnell auf neue Situationen ein. Es lernte aus Erfahrungen, ob selbst erlebt oder gelesen und speicherte es sofort ab. Es erkannte Muster und logische Zusammenhänge, wodurch sie schnell neue Sprachen lernte und Codes knackte. Es kombinierte altes Wissen, um Neues daraus zu erschaffen. Daraus erschuf sich aber auch das Verlangen nach ständig neuen Impulsen, um weiter zu wachsen, wie bei den kriegerischen Saiyajins, die ständig ihren Körper verstärken wollten. Sie einte damit das Verlangen nach Evolution, nach Entwicklung, wenn auch auf unterschiedliche Spezifikation. Durch die letzten Erfahrungen geprägt, kam Bulma zum Schluss, dass sie ihre „Stärke“ für sich nutzen sollte, so wie Vegeta es mit seiner tat. Sie fing mit ihrer Arbeitsstätte an. Anstatt sich hervorzuheben, mit ihren Fähigkeiten zu prahlen und andere zu beschämen, nur um mit noch mehr Aufgaben „bestraft“ zu werden, verhielt sie lieber unauffällig. Warum sollte sie ihre Fähigkeiten für Vegeta einsetzen, wenn sie weder mehr Lohn noch Privilegien dafür bekam? Während sie ihre Jobs schnell und perfekt erledigte, nutzte sie ihre freie Zeit dazwischen, um sich den Raumflughafen genauer anzusehen, sich in den Server reinzuhacken um Informationen über die Reisen der Pods zu sammeln. Gleichzeitig spitzte sie die Ohren für lohnenden Gelegenheiten: so mischte sie sich in Gesprächen ein, wenn es um misslungene Reparaturen und kaputte Technologie ging und bot dem Kollegen ihre Hilfe an, allerdings nicht unentgeltlich. Keine Leistung ohne Geld! Zuerst misstrauisch, nach dem Erfolg aber beeindruckt, verbreitetet sich schnell das Gerücht über die Saiyajin mit den flinken Fingern, die alles reparieren konnte. Es fehlte an Mechanikern und privaten Werkstätten, die sich um die zivilen Bedürfnisse kümmern konnte; die meisten waren im Raumflughafen beschäftigt. Eine Marktlücke, die Bulma ausnutzte, um ihr eigenes Geschäft zu gründen. Immer mehr Saiyajins kamen auf Bulma zu, in ihren Händen die Überbleibsel alter Technologie, die sie mal geklaut hatten und schon lange nicht mehr funktionierte: Kühlschränke, Rührgeräte, Mixer, Wasserkocher, Mikrowellen und Öfen. Dass es sich hauptsächlich um Küchenbedarf handelte, war kein Zufall: Saiyajins waren an allem interessiert, was das Kochen erleichterte oder beschleunigte. Einige dieser Sachen waren bereits fast 100 Jahre alt, Überbleibsel von den vernichteten Tsufurjins, alte Kriegsbeute, die man nur noch als Erbstücke bei sich behielt. Die Besitzer waren überglücklich, als diese nun auch noch funktionierten. Bulma nutzte zum Reparieren die Ersatzteile, die sie von Altharwa gekauft hatte. Schneller als geplant, ging ihr Vorrat bald dem Ende zu und oft musste sie Aufträge ablehnen. Das sahen einige nicht gerne und wollten ihren höheren Rang als Krieger und ihre körperliche Statur gegen die zierliche, junge Frau einsetzte. Drohend bauten sie sich vor Bulma auf und knackten mit den Fäusten. Doch Bulma ließ sich davon weder beeindrucken noch ängstigen. Kalt lächelnd sah sie diesen Männern in die Augen und tippte auf das königliche Symbol auf ihrem Brustpanzer. „Der da…“ sagte sie dann eisig „…ist mein Vorgesetzter. Wenn du mir irgendetwas antust, wenn ich nicht mehr fähig bin zu arbeiten, wirst du dich mit Vegeta persönlich unterhalten. Willst du das?“ Selbst dem größten Hornochsen wurde klar, was diese Warnung zu bedeuten hatte und verschwand dann mit eingezogenem Schwanz. Bulma fühlte kein Schuldbewusstsein, Vegetas Namen für ihre eigenen Zwecke einzusetzen Schließlich hatte er ihr dafür den Brustpanzer gegeben: um sich gegen solche Typen zu wehren. Es war ihr auch lieber, Drohungen so zu regeln als ihn oder ihre Familie um Hilfe zu bitten. Als zusätzliche Sicherheit, sollte die Drohung mit Vegeta nicht ausreichen, war sie auch ständig mit einer kleinen, handlichen Laserpistole bewaffnet, die, richtig eingesetzt, einen Krieger lähmen konnte. Sie konnte auf sich selbst aufpassen. Schwer beschäftigt vergingen die Wochen, der Herbst kam, Bulma erreichte ihr 19. Lebensjahr. Sie lernte Kakarotts Freundin kennen, als sie ihren Bruder ins Dorf folgte, der ihr seinen Trainingsplatz und Gines Arbeitsstätte zeigen wollte. Nachdem sie seinen Lehrmeister, den lüsternen Greis kennen gelernt und geohrfeigt hatte, weil er ihr an den Hintern gefasst hatte, gingen die Geschwister in die offene Hütte neben der Großküche. Während Bulma sich an einen Tisch setzte, holte Kakarott schnell Getränke und nutze die Gelegenheit, Chi-Chi mitzubringen. Das junge Mädchen sah ehrfürchtig die größere, ältere Saiyajin an. Solche Haare und Augen hatte sie noch nie gesehen, doch auch sie hatte über die Gerüchte von Gines unbekannter, blauhaariger Tochter erfahren. Die jüngere Saiyajin war zwar stärker, aber da war etwas in Bulmas Augen, das sie beeindruckte. Kakarotts stolzes Lächeln, als er sie beide vorstellte, sagte der Schwarzhaarigen auch, wie nahe sich die Geschwister standen. Wollte sie es sich nicht mit ihm verscherzen, gab es nur eine Möglichkeit. Höflich, mit leichter ehrfürchtigen Verbeugung vor der Älteren, stellte sie sich vor. Bulma erwiderte den Gruß und die drei setzten sich gemeinsam an den Tisch, um vorsichtig miteinander zu plaudern. Chi-Chi erfuhr von Bulma, wie sie das Kochen von Gine gelernt hatte, wodurch das Gespräch auf Chi-Chis Ausbildung gelenkt wurde. Anschließend erzählte dieser mehr über ihre junge Beziehung mit Kakarott und Bulma erkannte ihre ehrliche Zuneigung. Ein vorsichtiges Band der Freundschaft entstand zwischen den beiden jungen Frauen. Bulmas Ruf wuchs. Immer mehr Saiyajins kamen auf sie zu, sie konnte die Preise für ihre Leistung erhöhen. Den Mangel an Ersatzteilen glich sie aus, indem Techniker wie Fennel und Endo, die für weitere Missionsreise außerhalb des Planeten gebucht waren, ihr welche mitbrachten. Der Nachteil war ihr teurer Preis und es war auch nicht immer das richtige Teil, was sie brauchte. Aber sie hatte bereits eine Idee, wie sie an Dinge herankommen könnte, auch ohne den Planeten zu verlassen. Sie hatte schon häufiger dran gedacht, für Radditz ein Geschenk zu fertigen, weil er sie so sehr unterstützt hatte. Dank ihm konnte sie den Wald verlassen, wenn auch nicht mehr den Planeten. Zimmerpflanzen waren eine blöde Idee, aber was war mit einem GR? Laut Kakarott hatte er seine Entwicklung vor allem diesem Gerät zu verdanken. Bei einem Besuch bei ihm, schlug Bulma ihm diese Idee vor: ein GR bei Bardocks Hütte; ein neuer, privater Trainingsraum für ihre Familie. Kakarott war von der Idee angetan. „Ich habe öfters daran gedacht, wie unfair es ist, Vater und Radditz davon nichts zu erzählen“ gab er zu. „Aber anderseits wollte ich auch nicht, dass sie es uns wegnehmen.“ Bulma nickte. Sie kannte das Gefühl, diese Angst, zu kurz zu kommen. „Dann habe ich gedacht, wir könnten ihnen wenigstens das Ki-Lesen beibringen. Dann brauchen sie keinen Scouter mehr“ fügte er hinzu, doch Bulma schnaufte auf. „Wenn sie erfahren, dass du dich bei Kämpfen zurückgehalten hast und nicht mit voller Kraft gegen sie gekämpft hast, bekommst du Probleme“ erklärte sie. Kakarott kratzte sich nachdenklich den Hals und stimmte ihr seufzend zu. Der Stolz der Saiyajins war ein zweischneidiges Schwert. Die Freude über die Technik würde in dem Moment sich zu Wut umwandeln, wenn Radditz und Bardock erfuhren, wie stark Kakarott wirklich war. Kämpfen ohne volle Kraft, Gnade vom Jüngsten, falsches Mitleid? Das würden beide als Beleidigung ansehen. Es war daher schwierig, ihnen diese Technik anzupreisen, ohne Kakarotts Geheimnis zu verraten. Also lieber ein eigener GR. Doch das Problem waren die fehlenden Kleinteile. Bulma holte ein paar zusammengerollte Karten heraus und präsentierte sie auf den Tisch. Eines war eine Blaupause des zukünftigen GR: ein rundes Gebäude, eine Mischung aus Pod und Trainingsraum. Sie nannte es „Gravity Ball“. In diesem runden Metall-Bau könnte sich durch den Schwerkraft-Generator in der Mitte eine gleichmäßig verteilte Belastung aufbauen. Er wäre groß genug, dass drei Männer darin trainieren und sogar gegeneinander kämpfen könnten. Doch sie lenkte Kakarotts Aufmerksamkeit auf die Landschafts-Karten, auf denen sie einige Stellen markiert hatte. „Ich will nicht den GR aus unserer Basis ausbauen. Falls ich einen Fehler mache, hast du sonst gar keinen Trainingsraum mehr. Die Apparatur ist alt, die macht sonst Sperenzchen, nur weil sie aus- und umgebaut wurde. Aber ich habe mir gedacht, dass die Tsufurianer auch andere Basen hatten, von denen vielleicht noch welche übrig sind. Berry hat mir geholfen und aus dem Archiv die Koordinaten besorgt und ich habe sie auf aktuellen Karten angeglichen. Die Landschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, aber die Basen lagen auch teilweise unterirdisch. Wir müssten also noch etwas finden können“ erklärte sie und deutete auf die Kennzeichnungen. Neugierig sah er sie an. „Das heißt…wir gehen wieder gemeinsam auf Abenteuerreise?“ fragte er schmunzelnd. Mit durchtriebenem Lächeln nickte sie. Die Reise würde sich schon irgendwie lohnen. Selbst wenn sie keine GR fanden, wenigstens Ersatzteile gäbe es dort. Nun, wo sie keine Kinder mehr waren, fliegen konnten, Bulma ihren Scouter modifiziert hatte, zusammen mit ihren Kapseln, würden sie eine reiche Beute machen. Der Herbst wandelte sich, der Winter kam. Mit der Wintersonnenwende erreichte Vegeta sein 21. Lebensjahr, jedoch befand er sich zu diesem Zeitpunkt nicht in der Heimat. Er stand an der vordersten Front, gegen feindliche Armeen, von wildem Fieber getrieben, nur wenige durften ihm folgen. Die Saiyajins fragten sich insgeheim, wann er wohl endgültig den Thron übernehmen würde. Wann käme sein Vater von seiner Mission zurück und würde sein Sohn bei seiner Ankunft freiwillig von seiner Position zurücktreten? Würde die alte oder neue Generation herrschen? Bulma war zu beschäftigt, um sich mit den Gerüchten über ihn zu befassen. Seit ihrer ersten und letzten Reise hatte sie ihn nicht mehr gesehen und darüber war sie froh. Die Saiyajins aus Sadala zahlten ihr viel Geld, um ihre elektrischen Leitungen in ihren Häusern zu reparieren. Gerade im Winter freuten sich die Bewohner, wenn die antiken Lampen und Heizungen wieder funktionierten. Da Bulmas und Kakarotts Erkundungstouren erfolgreich gewesen waren, hatte Bulma wieder sehr viele Ersatzteile zur Verfügung stehen, sowie genug Material, um den Gravity Ball zu entwickeln. Die gefundenen Lager der Tsufurianischen Armee waren in unterschiedlichen Zuständen gewesen, keine davon so gut erhalten wie die erste. Aber in den verstecken Untergeschossen hatten sie genug „Schätze“ gefunden. Allerdings fehlte ihr noch der passende Ort mit ausreichend Platz, um so ein gebäudeähnliches Gerät zu bauen. Aber dafür hatte sie schon das passende Grundstück im Auge. Es befand sich am äußersten Rand der Hauptstadt, die Hauptstraße in der Nähe, von dichten Bäumen bewachsen. Was niemand wusste: darunter befand sich einer der geheimen Tunnel, die einst die Hauptstadt der Tsufurjins mit anderen Städten verbunden hatte, bevor die Saiyajins die Stadt erobert und die Tunnel verschüttet hatten. Sie konnte die alten Leitungen für sich nutzen, sowie den Tunnel selbst, um Basis, Raumschiffe und die Roboter aus der ersten Basis zur Verfügung zu haben. Das Grundstück war unauffällig und ohne Nachbarn; perfekt für ihr eigenes Imperium. Mit Hilfe ihrer Roboter würde sie über Nacht einen Zaun und die geplanten Gebäude errichten. Die Pläne für die Werkstatt und das Wohnhaus hatte sie bereits fertig gestellt und das Geld hatte sie auch bald zusammen. Doch bis es so weit war, gab es etwas anders, was sie noch brauchte. Ihr fehlte Wissen über die Traditionen der Saiyajins, ihre Gesetze und Geschichte. Das war ihr aufgefallen, als Radditz sie über die Bedeutung ihrer möglichen Schwangerschaft aufgeklärt hatte und welchen Unterschied es machte, nur weil es Vegetas Kind war. Es gehörte zu den Dingen, zu denen ihre Eltern ihr nur wenig erzählten, weil es für sie ein Teil des Alltags war. Doch Bulma, isoliert aufgewachsen, war unwissend in diesen Bereichen. Selbst das digitale Archiv der Tsufurjins konnte ihr da nicht weiterhelfen: die alte Rasse hatte sich wenig mit den barbarischen Saiyajins beschäftigt, die nur wenige Jahre zusammen verbracht hatten vor ihrer Ausrottung. Die wenigen Informationen waren veraltet und sehr allgemein gehalten, die Saiyajins galten den Tsufurjins als halbwilde Tiere mit minderer Intelligenz. Aber zu ihrem Glück saß sie genau unter der Quelle, wo sie die gewünschten Informationen finden könnte. Unter dem Palast, im Felsen verborgen, befand sich das königliche Archiv, wo alle wichtigen Schriften verwahrt wurden. Auf Bulmas Schlüsselkarte stand auch die seltene Berechtigung für den Eintritt ins Archiv. Vegeta hatte ihr eine Elite-Karte gegeben mit diversen Privilegen. Das würde sie ausnutzen. Sie musste sich mit den Gesetzen und Traditionen der Saiyajins auskennen, damit sie sich gegen Vegetas Stellung als Herrscher verteidigen konnte. Es gab bestimmt Dinge, die er auch nicht tun durfte, selbst wenn er König war. Im Aufzug hielt sie die Karte an den Sensor. Als er grün aufleuchtete, drückte sie die unterste Taste und er setzte sich in Bewegung. Im tiefsten Stockwerk angekommen, erwarteten Bulma ein elektrisch beleuchteter, fensterloser Gang mit mehreren metallenen Türen, die sich erst durch ihre Schlüsselkarte öffneten. Aufmerksam sah sie sich um und verstand: Die gesteuerte Belüftung und Luftfeuchte, die Kühle der Felsen, die Dunkelheit durch mangelnde Fenster waren notwendig, um die wertvollen Schriften der Saiyajins lange zu bewahren. Wegen der fehlenden Digitalisierung halfen Computerkenntnisse und Hackerfähigkeiten nicht weiter. Man musste persönlich hierherkommen. Das Archiv bestand schon seit der Ära der Tsufurianer, war aber zu ihrer Zeit weniger genutzt worden, da man bevorzugt mit Computern und digitalen Datenspeichern anstatt verwitterbaren Papiers gearbeitet hatte. Ohne Schlüsselkarte, ohne Befugnis kam niemand herein, allerdings hatten auch nur wenige Saiyajins Interesse daran. Der Flur war leer. Ihre Schritte schallten über den Gang, bis sie endlich vor der letzten Tür stand und ins sagenumwobene Archiv eintrat. Ein hoher Raum offenbarte sich ihr, mit Regalen bis an die Decke. Tische standen in der Mitte, übersät mit Dokumenten und Büchern. Es erinnerte sie an die Bibliothek auf Altharwa, aber hier war es enger, mehr zusammengerückter und weniger ordentlich. Die Luft roch trotz Ventilation nach Staub, verrottenden Papier und altem Leder. „Äh, kann ich helfen?“ vom seltenen Geräusch der sich öffnenden Tür irritiert, sah ein alter Mann auf, den Bulma aufgrund des Bücherstapels vor sich fast übersehen hätte. Er hatte eine Glatze mit dünnem Haarkranz und einen langen, grauen Bart. Seine Augen hinter den schmalen Gläsern sahen sie misstrauisch an. Vorsichtig stand er mit knackenden Knochen auf, gekleidet in einen langen, hellen Kittel. Er legte die Lupe aus seinen, mit dünnen Handschuhen bedeckten Händen und näherte sich ihr. „Mein Name ist Gurki, der jüngste der Archivare“ stellte er sich vor und sah die junge Frau, die ihn überragte, prüfend an. Bulma stutzte. Der Alte müsste über siebzig sein und galt als der Jüngste? Oder meinte er als Neuzugang? Egal, sie zeigte ihm die Schlüsselkarte mit ihren Namen. „Bulma“ stellte sie sich kurz angebunden vor. „Ich möchte mehr über die Gesetze und Bräuche der Saiyajins wissen. Gibt es da passende Werke? Kurzfassungen, Historien, so etwas?“ „Geht es um ein besonderes Gesetz?“ fragte Gurki mit hochgezogener Augenbraue. „Nein, ich will mich im Allgemeinen weiterbilden. Aber alles, was die Privilegien der Königsfamilie angeht, ist auch bedeutsam“ forderte sie. Seine Stirn runzelte sich bei dieser seltsamen Anfrage, aber es gab so selten wissbegierige Gäste hier; es war mal eine willkommene Abwechslung. Seine kurzsichtigen Augen huschten über ihre ungewöhnliche Gestalt, aber ihr Schweif zeigte sie als Saiyajin an. Gurki, ehemaliger Lehrer von Vegeta IV. und nun Archivar, von vielen ungewöhnlichen Erlebnissen geschult, zuckte im Geiste nur unbeeindruckt mit den Schultern und deutete auf eine Bücherwand. „Hier sehen Sie die Gesetze, die unsere Könige in den letzten Jahrzehnten beschlossen haben. Wenn es um allgemeine Bräuche geht, hätte ich das Werk eines Kollegen, das recht interessant ist. Hier haben wir eine Zusammenfassung von besonderen und ungewöhnlichen Urteile…“ Gurkis Aufzählungen wurden unterbrochen durch das Auftauchen eines Kollegen, ein weiterer älterer Mann in ähnliche Aufmachung wie Gurki. „Ich habe deine Stimme gehört, Gurki. Haben wir einen Gast? Vielleicht der König…OH!“ wie vom Blitz getroffen, blieb der Alte vor den beiden stehen. Mit großen Augen begutachtete er Bulma, die sich unter seinen Blicken unwohl fühlte. Sie war es gewohnt, angestarrt zu werden, aber nicht so unverhohlen. „Das ist ja…unglaublich…UNGLAUBLICH“ rief er überrascht aus, während er sich seinen Zwicker vor den Augen hielt. „Das müssen Palantay und Ginsengs erfahren. GINSENGS! KOMM!“ Von Geschrei angelockt, näherte sich ein dritter Archivar. Bulma fragte sich in Gedanken, ob dies wohl zur Personalvorschrift gehörte. Um im Archiv zu arbeiten, musste man männlich und alt sein, sowie Brille und langen Bart tragen? Seine Reaktion war gleich: er sah sie, er erstarrte, seine Augen wurden groß. Aufgebracht verschränkte sie die Arme vor der Brust und fragte sich, was dieses Theater wohl bedeuten sollte. Gurki, der neben ihr stand, die Stirn tief runzelte, schien das Trara auch nicht zu verstehen. „Celeron, Ginsengs, was soll dieses Geschrei in diesen heiligen Hallen des Wissens“ fragte er ungehalten. Anstatt eine Antwort zu geben, schubsten sie ihn zur Seite, um Bulma vom nahem zu betrachten. Diese fragte sich, ob ein solch unverschämtes Benehmen bei allen Lebewesen auftrat, die zu viel Zeit in engen, dunklen Räumen ohne Sonnenlicht verbracht hatten. „Ihre Haare, ihr Schweif, sogar ihre Augen…es ist so, wie es beschrieben steht. „Die Farbe des Himmels spiegelte sich in ihnen wider“. Wir müssen sie Palantay zeigen“ sagte der zweite Archivar namens Celeron aufgeregt zu seinem Kollegen. „Glaubst du nicht, es ist zu viel für sein hohes Alter? Es könnte ihn zu sehr aufregen“ sagte der dritte namens Ginsengs besorgt. „Wenn sein Herz es nicht mehr mit macht…“ Bulma blinzelte bei diesen Worten: Keiner der Männer war mehr im mittleren Alter. Wenn die einen mit „hohen Alter“ titulierten, wie alt musste dieser Palantay wohl sein? Schlimmer aber fand sie es, wie sie ihr immer näher auf die Pelle rückten und anscheinend kurz davorstanden, ihr Proben ihrer Haare herauszureißen. Nachdem sie die letzten Monate so viel Geflüster und abschätzende Blicke ertragen musste, reichte es ihr. Sie stampfte wütend auf. „Haben eure Mütter euch kein Benehmen beigebracht?“ fauchte sie. „Was fällt euch ein? Alles was ich will, sind ein paar Bücher mit Gesetzeslücken, damit ich vor Vegeta sicher bin.“ Erschrocken wichen Celeron und Ginsengs zurück und hoben friedlich ihre Hände. „Verzeihung, Verzeihung“ eilig verbeugten sie sich mehrmals. „Es ist nur…euer edles Aussehen. Davon haben wir nur Erzählungen und Geschichten gehört. Es nun vor uns zu sehen…eine lebende Sagengestalt, fast so legendär wie der Super-Saiyajin“ schwärmte Celeron mit funkelnden Augen. Edles Aussehen? So legendär wie der Super-Saiyajin. Sie stutzte bei diesen wohlklingenden Beschreibungen und fing an sich zu entspannen. „Wovon redet ihr? Seid ihr nun völlig wahnsinnig geworden?“ mischte sich Gurki ein und stellte sich schützend vor Bulma. Er war zwar der Jüngste, aber damit auch der Kräftigste der Archivare. Celeron winkte ab. „Nein, wir sind geistesklar. Ihr müsst wissen, mein Fräulein“ er wandte sich wieder direkt an Bulma. „Mein Kollege Ginsengs und ich befassen uns als Historiker hauptsächlich mit unserer Geschichte, besonders mit den geheimnisvollen Zeiten, bevor unsere Rasse auf diesen Planeten kam. Gurki ist mehr für Alltägliches zu gebrauchen“ sagte er eine Spur zu abfällig. Jener plusterte sich entrüstete auf. „Ich bin ein Meister darin, die größten Geschichtspunkte unserer Rasse der letzten dreißig Jahren zu rezitieren, im Gegensatz zu euch verstaubten Trotteln, die an Sagen und Märchen glaubt. Ich war mal der Privatlehrer des Königs“ schnaubte er. Bedeutungsvoll sah er Bulma an, als wollte er ihr mitteilen „Ich bin der einzig geistig Gesunde hier.“ „Zukünftiger König, noch sitzt er nicht auf den Thron“ warf Ginsengs trocken ein. „Außerdem ist es kein Märchen, denn HIER und HEUTE, vor uns steht sie…der Beweis“ riefe Celeron glücklich aus und deutete mit beiden Händen auf Bulma. Gurki wollte entrüstet aufschnaufen, aber nun mischte sich Bulma ein, die den Lärm nicht ertragen konnte. „RUHE!“ schrie sie. Sofort trat Stille ein. „Ihr…“ sie deutete auf Gurki „seid die perfekte Person für das, was ich brauche. Würdet Ihr bitte die gewünschten Werke heraussuchen wie vorhin besprochen? Und ihr…“ nun wandte sie sich wieder an die zwei Historiker, die allmählich ihr Interesse gewannen. „fangt von Anfang an. Weshalb flippt ihr aus? Jeder andere Saiyajin behandelt mich wie eine Aussätzige. Ich weiß, ich bin eine reine Saiyajin. Meine Eltern haben sich den Sarang geschworen. Aber ich bin eine Mutantin, deswegen sehe ich so aus.“ Sie kannte die Tatsache, hatte sich aber seit langem damit abgefunden. Obwohl es ihr möglich wäre, ihre Haare zu färben, wie sie es einst einmal getan hatte, verzichtete sie drauf. Sie musste sich wegen nichts schämen. Ihre Eltern waren treu in ihrem Schwur, ihr Blut rein. Darum hielt sie den Kopf aufrecht, färbte ihre Haare nicht und trug auch keine Kopfbedeckung. Doch zu ihrer Überraschung schüttelten die beiden Alten heftig mit dem Kopf. „Wie unwissend“ stöhnte Celeron. „Es ist der Fluch unserer Rasse, dass wir zu schnell vergessen, besonders unsere größten Fehler“ stimmte Ginsengs ihm zu. „Ohh, dieser dumme Stolz.“ Bulma verdrehte die Augen, aber sie merkte, dass die Alten nicht sie kritisierten, sondern das Verhalten der Saiyajins. Celeron trat zur Seite und deutete auf einen Gang. „Mein Fräulein, wir lagern nicht nur Büchern und die königlichen Urteile, sondern auch Artefakte, die unsere Geschichte betreffen. Einige davon erzählen von den verschiedenen Stämmen, die einst auf dem Planeten Sadal gelebt hatten. Sadal, die Urheimat der Saiyajins, die durch Kämpfe untereinander unterging. Jeder Stamm besaß bestimmte Merkmale und eure ähneln den der „Aosaru““ fing er an zu erzählen. „Derjenige, der sich mit diesen Ursprüngen am besten auskennt, ist unser erster Archivar, Palantay. Allerdings ist er nicht mehr sehr beweglich. Wenn ihr uns also folgen würdet…“ Er wanderte los und Bulma, angelockt von dieser geheimnisvollen Andeutung, folgte ihm neugierig. Gurki, der sich ebenfalls fragte, was hier passierte, ging ihnen nach. Celeron führte sie in einen Nebenraum, der im Dunklen lag. Anstatt das Licht einzuschalten, ging er unbeirrt in den dunklen Raum, wobei er vorsichtig Statuen und Brocken von Säulen auswich, die im Raum verteilt waren. Bulmas Augen gewöhnte sich an das wenige Licht und sah, wie der Raum mit Regalen voller Artefakte gefüllt war. Unbekannte Dinge aus Ton, Stein oder Holz lagen darin herum. Vasen, Schüssel, Tafeln, Statuen mit abgebrochen Ecken und verwitterten Verzierungen. Celeron schritt zu einem Tisch in der Ecke, wo ebenfalls Gegenstände drauf lagen und rüttelte an einen Haufen staubiger Lumpen, der auf dem Sessel lag. „PALANTAY“ schrie er fast „WIR HABEN EINEN GAST! IHRE HAARE UND AUGEN SIND BLAU! AUCH DER SCHWEIF!“ Der Haufen fing an sich zu bewegen, zu strecken und mit Schrecken erkannte Bulma beim Nähertreten, dass es sich um ein Lebewesen handeln musste. Aber was für ein Lebewesen?! Ein versunkenes Hutzelmännchen, vom Alter geschrumpft und gezeichnet. Die Haut so faltig, dass sie nur tiefe Linien erkennen konnte. Kein einziges Haar mehr auf dem Kopf, nur eine Reihe von bräunlichen Altersflecken und staubige Augenbrauen wie eine haarige Raupe. Dazu ein weißlicher, räudiger Bart, der von krallenartigen Fingern nachdenklich gestreichelt wurde. „Blau? Wo?“ krächzte er, mit einer Stimme wie Sandpapier, mehr ein Lufthauch als ein Wort. Celeron winkte Bulma zu sich heran. Fragend sah sie nach hinten, wo Ginsengs und Gurki standen, aber die blieben ehrfürchtig auf ihren Platz und wollten nicht näherkommen. Widerwillig trat sie näher. Sie rümpfte die Nase bei seinem Geruch. Noch nie hatte sie einen so alten Saiyajin gesehen. Dagegen sah selbst Kakarotts Lehrer wie das blühende Leben aus. Dieser Mann aber besaß nicht mehr den starken Lebensfunken eines Saiyajins, sein Ki war kaum spürbar. Es ähnelte mehr einer welken Pflanze als einen Lebensfunken. Sie bückte sich etwas, um auf Augenhöhe mit diesem faltigen Gesicht zu sein. Zitternd erhoben sich seine Hände und sie griff begrüßend nach einer. Kaum hatten ihre Finger diese trockene, pergamentartige Haut berührt, als sich seine Hand wie eine Klaue überraschend stark schloss. Spitze Fingernägel stachen in ihre Haut und hielten sie fest. Bulma wollte aufschreien, sich beschweren, als sie erschrocken sah, wie sich seine Augen öffneten. Milchige, verhangene Iriden sahen blind zu ihr auf. Also deshalb gab es kein Licht in diesem dunklen Raum. Für einen Blinden war das sinnlos. Seine zweite Hand fasste nach ihr und schon glitten seine Hände über ihre Arme, Schulter, Kopf, wo sie sich in ihre Haare verfingen. „Blau“ hauchte der Alte verzückt. „Woher willst du das wissen?“ sagte sie verstimmt, die Stirn gerunzelt. Sie mochte es nicht, wie er sie anfasste, auch wenn er als Blinder keine andere Wahl hatte. „Die Struktur ist anders, weicher, wie Seide…wachsen sie wild und ungezähmt?“ fragte er heiser. „Ja, ich kann sie schneiden, so oft ich will. Sie wachsen immer wieder nach“ antwortete sie verblüfft. Seine Fingerspitzen fuhren nun über ihre Haut, zeichneten die Struktur ihrer Gesichtszüge nach. Bulmas Mund schloss sich verkniffen und bittend sah sie Celeron an. Er zuckte entschuldigend mit den Schultern, obwohl er sah, wie unwohl sie sich fühlte. „Palantay ist der Älteste von uns und DER Fachmann, was die alten Überbleibsel von Sadal angeht“ erklärte er und deutete auf die Regale im Raum. „Unsere Vorfahren verfügten über keine Schrift, sondern eine Art Bildersprache. Um diese in ihren verwitterten Zustand noch zu erkennen, braucht man ein Fingerspitzengefühl wie Palantay. Er erklärt mir, was er fühlt und ich schreibe es auf“ erläuterte er die Beziehung zwischen sich und Palantays Verhalten. Trotzdem mochte Bulma nicht, wie seine glatten, wie abgeschliffene Fingerspitzen immer wieder über ihre Haut fuhren, während er gedankenvoll zur Decke starrte. „Ein spitzes Kinn spricht für einen starken Willen, fast starrköpfig…und eine hohe Stirn, Zeichen von Intelligenz…dazu eine zierliche Nase und hohe Wangenknochen…du bist eine hübsche, junge Frau“ analysierte Palantay. Als er sie endlich losließ, fühlte sie sich erleichtert. Am liebsten wollte sie gehen, verstand immer noch nicht, warum sie hier war. Doch seine Hand packte sie an ihrer Kleidung. Wollte sie ihn nicht verletzen, musste sie an der Stelle verweilen. „Ich sehe die Züge von Topina an dir. Es gibt keinen Zweifel, du musst ihre Nachfahrin sein“ fuhr Palantay heiser fort. In seiner Stimme war freudige Erregung zu hören. Die drei Archivare spitzen neugierig ihre Ohren. „Sie war die Heldin von Sadal, eine der letzten Angehöriger der „Aosaru“. Nur ihr haben wir den Fortbestand zu verdanken“ begann Palantay nostalgisch, den Blick in die Ferne gerichtete. Seine wirren Gedanken entsprangen einer tiefen Erinnerung. „Als die Dürre uns verschlang, ausgelöst durch die vielen Kämpfe und selbst die verfluchten „Kurosaru“ nicht verschonten, glaubten wir, verloren zu sein. Kannibalismus und Selbstmorde aus Verzweiflung begannen. Wir glaubten nicht mehr an Rettung. Der Rest der Stämme, der den Krieg überlebt hatte, schien damit endgültig am Ende zu sein. Doch Topina schaffte es, die Tsufurjins zu uns zu locken und verhandelte mit ihnen. Nicht nur ihren Stamm, sondern alle Saiyajins sollten durch das fremde Raumschiff gerettet werden: Die Aosaru, Kurasaru und Akasaru. Von den fünf Stämmen waren nur noch drei am Leben, wobei die Kurosaru als Gewinner des Krieges am zahlreichsten waren. Hätte sie diese Blutliebende Bestien doch nur dagelassen“ sagte er bitter. Seine Augen schlossen sich zitternd, als würde er einen neuen Schmerz, ausgelöst durch die Erinnerung, durchleben. „Doch sie wollte niemanden zurücklassen. Keiner sollte mehr Hunger leiden.“ Bulma verharrte atemlos. Wie die drei Archivare war sie von diesem Bericht überwältigt. Fragen entstanden in ihrem Kopf, aber sie wollte den Alten nicht unterbrechen, der wie in Trance weitersprach. „Auf den neuen Planeten namens Plant erlebten wir eine heile Welt, eine fremde Kultur. In den ersten Jahren gewöhnten wir uns an die Umgebung, suchten nach Nahrung an den wilden Orten, wo die Tsufurjins uns verbannten. Langsam bauten wir uns wieder auf, abseits der Tsufurujins, denen wir misstrauten…Bis auf Topina. Sie war neugierig und schlich sich oft fort, um sie zu beobachten, freundete sich mit den Forschern an. Der Frieden war kurz…“ Palantays Stimme brach, er räusperte sich. Trauer war in seinem Gesicht zu erkennen. „Die Saiyajins wurden gierig, verlangten nach mehr. Vereinigt durch Vegeta, rebellierten sie. Als die Nacht hereinbrach, die Städte brannten…wir weigerten uns, mitzukämpfen, widerstanden dem Mondlicht…stattdessen sahen wir nur zu, wie Feiglinge, während unsere Retter abgeschlachtet wurden. Ich hielt Topina fest. Sie schrie und wehrte sich, wollte ihre Freunde retten, doch man hätte sie als Verräterin getötet. Das konnte ich nicht zulassen. Als Vegeta sie dann einige Tage später holen ließ und ihr den eroberten Palast zeigte, wäre sie beim Anblick der Zerstörung beinahe in Tränen ausgebrochen. Als er ihn dann ihr anbot, zusammen mit allen Schätzen, für ihre Hand, lachte sie ihn aus. Niemand lacht ungestraft über den Anführer der Kurosaru, NEIN, den neuen König aller Saiyajins. Wir wussten, wir hatten nicht viel Zeit“ Palantay verstummte und holte rasselnd nach Luft. Den kurzen Augenblick der Stille nutzte Bulma zum Nachdenken. Wie Blitze schossen ihre Gedanken durch den Kopf, versuchten Zusammenhänge zu erschließen. Sie erinnerte sich an das Video, was sie einst in der Tsufurjin-Basis gesehen hatte; wie die Saiyajins den Planeten erobert hatte. Dazu der Name „Vegeta“…ein Name, der über ihre Generationen weitervererbt wurde. Redete er etwas von Vegeta I.? Der erste Vegeta, weshalb der Planet nun auch „Vegeta-Sei“ hieß? Ging es hier nicht um eine malerische Erzählung, sondern erlebte Erinnerungen? Aber wie alt war dann Palantay? Auch die Archivare schiene gerade zur rechnen und kamen auf eine verblüffende Lebenszeit von über 100 Jahre. „Palantay, du warst da? Du hast nicht nur den ersten Krieg erlebt, sondern sogar Sadal?“ fragte Celeron verblüfft, für den diese Information ebenfalls neu war. „Er muss an die 120 Jahre alt sein“ schätzte Gurki. „Mindestens.“ „Ich wusste nicht, dass wir so lange leben können“ flüsterte Ginsengs. „Falls man das noch „Leben“ nennen kann“ fügte er mit bedeutungsvollem Blick auf den gebrechlichen Alten hinzu. Palantay hörte trotz schwachem Gehör das Staunen und lachte hämisch auf. „In meinem Stamm leben wir länger. Und besonders lange, wenn wir eingesperrt sind. Der Groll in meinen Herzen hindert mich am Sterben…“er hustete, schnappte hastig nach Luft. Alarmiert strich Bulma über seinen Rücken, traute sich nicht zu klopfen. Was, wenn sie seinen gebrechlichen Rücken brach? Sie wollte mehr wissen, mehr über diese Topina und Vegeta I. Wenn Palantay Recht hatte, war es die Geschichte ihrer Vorfahrin. „Was dann?“ fragte sie eilig „was geschah dann?“ Rasselnd schnappte er nach Luft. Seine Stimme war krächzend, leiser, aber er fuhr unbeirrt fort. „In der Nacht packte sie ihre Sachen, alles was sie tragen konnte und verschwand, während die anderen Saiyajins plünderten und feierten. Topina ging mit ihrem Freund, einer der wenigen gutherzigen Kurosaru. Sie wollten nicht unter Vegeta dienen. Aber ich…ich blieb…“ zitternd sah er hoch zu Bulma. Obwohl er nichts sehen konnte, schienen seine Augen sich in ihre zu bohren. Sie konnte den Schmerz, die Trauer darin erkennen. „Ich musste es tun, um unser Andenken zu bewahren. Ich war der Hüter dieser Artefakte. Sie konnten sie nicht mitnehmen und ich musste sie doch vor den anderen bewahren. Die Wahrheit über Sadal und die verlorenen Stämme durften nicht untergehen. Ohhh, Vegeta war wütend, als er es herausfand…er fackelte einen ganzen Wald ab, um sie herauszuscheuchen, doch Topina war schlauer. Er dachte darüber nach, mich zu töten, aber er sah die Wichtigkeit in meiner Aufgabe. Vielleicht auch als letztes Druckmittel, um sie herauszulocken. Ich war der Einzige, der übrig blieb. Also verbannte er mich unter den Palast, tief in die Felsen. Quasi unter seinen Füßen sollte ich leben, sterilisiert und einsam, ohne Familie. Der letzte meines Stammes…“ein leises Lachen entwickelte sich in des Alten Brust und schadenfroh kreischte er auf. „UND NUN DAS! Er ist tot, aber unser Blut lebt weiter. Hinter schwarzen Haaren und Augen verborgen, ist unser Erbe versteckt! Sie hat gewonnen!“ Schadenfroh, triumphierend lachte er auf. „Er hat gehofft, sie wäre in der Wildnis umgekommen, aber heute steht sie hier. Sieg! SIEG! Eine reine Aosaru, hahaha.“ Sein wilder, blinder Blick und das irre Lachen wirkten trotz seiner schwächlichen Statur furchteinflößend. Seine Wut war spürbar und schien ihm neue Kraft zu verleihen. Sein Griff an Bulma wurde fester, er zog sie zu sich heran. „Deine Familie…“ flüsterte er fieberhaft. „Haben sie auch…“ erwartungsvoll verstummte er. Bulma schüttelte den Kopf, bemerkte ihren Fehler angesichts seiner Blindheit und sagte laut. „Nein, ich bin die Einzige. Meine Eltern haben beide auch schwarze Haare und Augen und einen gewöhnlichen Schweif. Auch meine Brüder.“ Er grinste und offenbarte ein zahnloses Lächeln. „Dann bist du der einzige Beweis für Topinas Blut. Die einzige mit den Merkmalen einer reinen Aosaru. Die Zeichen unseres Stammes werden rezessiv weitervererbt. Deswegen konnten sich Topinas Kinder, deren Vater ein Kurosaru war, unter die Saiyajins mischen. Bis eine Laune der Natur zwei Saiyajins mit den versteckten Genen zusammengebracht und dich erschaffen hat“ murmelte er versunken. Bulmas Augen verengten sich grüblerisch. Sie wusste, was Gene waren: die Bausteine des Lebens. Aber ihre bisherige Annahme, eine Mutation zu sein, eine Art Albino der Saiyajins, wurde nun durch Palantays Erklärung dementiert. Vor ihr hatte es bereits andere Saiyajins mit so einer Gestalt gegeben, ein ganzer Stamm. Sie war die Schöpfung rezessiver Gene, versteckt im Blut ihrer Eltern, das letzte Überbleibsel eines untergegangenen Stammes der Saiyajins. „Das heißt, es gab früher mehr Saiyajins wie ich?!“ hauchte sie fassungslos. Intelligente, friedliebende, schwache Saiyajins? Palantays Worte schienen darauf hinzudeuten, dass er ebenfalls dazu gehörte und darum so viel wusste. Ihr Blick fiel auf seinen faltigen, haarlosen Schopf, den weißen Bart. Seinen Schweif konnte sie nicht erkennen, aber vermutlich war er ebenfalls ausgebleicht. Die Augen waren durch die Blindheit nur noch milchig-weiß. Sie konnte kein Anzeichen von Blau mehr an ihm erkennen, aber sein hohes Alter schien ein Hinweis zu sein. Anscheinend war es auch eine Besonderheit der Aosaru. Das Lachen des Alten ging in ein hektisches Husten über, aus dem er sich kaum beruhigen konnte. Celeron und Ginsengs kamen besorgt näher, versuchten ihm Wasser einzuflößen. „Es ist zu hektisch hier. Verschwinde!“ befahl Celeron. „Ich wusste, es ist nicht gut für sein Herz“ sorgte sich Ginsengs. „Was? Aber ich muss mehr wissen über die Aosaru. Wer war Topina und was hat sie gemacht?“ schrie Bulma. Sie hatte endlich Zugang zu so vielen Antworten. Der Alte sollte es nicht wagen, zu sterben, bevor er diese weitergab. Doch Gurki zog sie an ihren Oberarm aus den Raum, damit seine beiden Kollegen sich um den gebrechlichen Alten kümmern konnte. „Lass mich wieder rein! Ich will mehr wissen“ fuhr sie an. „In seinem Zustand wird er nicht reden…falls es überhaupt wahr ist, was er spricht“ stellte er sich ihr kopfschüttelnd entgegen. Bulma zuckte zusammen. „Dann glaubst du ihm nicht?“ Er zuckte mit den Schultern. „Er ist sehr alt und sein Geist redet manchmal wirr. Palantay hat von Dingen erzählt, die mir unbekannt sind und die ich bislang nirgendwo gelesen habe. Lass uns abwarten, was Celeron zu berichten hat. Er steht ihm am nächsten“ mit diesen Worten zwang er sie in den Nebenraum zu gehen. Unruhig marschierte Bulma die Gänge entlang, ohne einen Blick auf die vielen Bücher zu ihrer Seite zu werfen. Sie fühlte nicht die Ruhe, um eines herauszunehmen und zu lesen. Stattdessen sprangen die Gedanken wild in ihrem Kopf herum und verbanden lose Informationen zu einer Geschichte. Das Video vom toten Kommandanten Taya in der alten Tsufuru-Basis war wieder in ihrem Kopf. Seine genauen Worte: „Sie sind größer als wir Tsufurianer, meistens mit schwarzen Haaren und Augen und braunen Schweif.“ „Meistens“…ein Wort nur, aber es deutete daraufhin, dass es ein paar Außenseiter gegeben hatte, die anders aussahen. Die Bilder dazu…sie hatte hauptsächlich schwarzhaarige Saiyajins gesehen, aber auch ein paar mit rotbraunem Haar. Die Akasaru? Wie viele Aosaru waren damals auf Plant gelandet? Waren alle außer Palantay in die Wälder geflohen, weil sie den neuen König nicht dienen wollten? Als Celeron endlich in den Raum zurückkehrte, fuhr ihr Kopf erwartungsvoll zu ihm herum. „Ginsengs behält ihm im Auge, aber sein Atem ist schwach. Was habe ich mir nur dabei gedacht“ fragte sich Celeron gedankenverloren und verfluchte sich selbst für seine Idee, die blauhaarige Frau zu ihm zu bringen. „Wenn wir richtig liegen mit den 120 Jahren, dann ist es nicht deine Schuld. Ein kalter Lufthauch kann ihn umbringen“ widersprach Gurki. Celeron seufzte und konzentrierte sich wieder auf Bulma, die ihn finster anstarrte. „Du hast Fragen und willst Antworten“ schlussfolgerte er richtig und entnahm einen dicken Folianten aus einem Regal, um ihn auf dem Tisch aufzuschlagen. Bulma trat näher und auch Gurki reckte interessiert den Kopf. „Ich bin seit etwa dreißig Jahren im Archiv tätig, zur Anfangszeit des dritten Vegeta. Palantay hatte sich schon in dieser Zeit in seinen Raum zurückgezogen und sprach kaum mit einem seiner jüngeren Kollegen. Als er aber von meinem Interesse an die alte Ära erfuhr und von meinem Vorhaben, die Überbleibsel zu kategorisieren und zu erläutern, fing er an, mir zu helfen. Trotzdem wusste ich nicht, dass er ein Aosaru war. Er war schon damals blind und haarlos“ fing Celeron an zu erklären. „Darum glaubte ich bis heute, er hätte sein Wissen aus den Artefakten und nicht, weil er es selbst erlebt hatte.“ Er deutete auf eine Strichzeichnung, die fünf Gruppen von Strichmännchen zeigte. Unter jeder gab es ein Symbol, mal mit zackigen Strichen oder Rundungen. Eines davon erinnerte Bulma an das Königswappen: drei Spitzen oben und unten eine Rundung. „Aus einer Steintafelzeichnung erzählte er mir von fünf legendären Stämmen, aus denen einst die Rasse der Saiyajins bestand, die aber aufgrund eines Krieges sich fast gegenseitig auslöschten. Die Gewinner und Stärksten war der Stamm der Kurosaru, deren hervorstechendes Merkmal ihre schwarzen Haare und Augen, sowie ihre Brutalität war. Auf den neuen Planeten Plant kam es zu einer Durchmischung der Überlebenden, wobei sich ihre dominanten Kennzeichen durchsetzen.“ „Was war das für eine Geschichte mit Vegeta I. und dieser Aosaru namens Topina?“ unterbrach Bulma. Celeron zuckte ahnungslos mit den Schultern, aber Gurki erinnerte sich an etwas. Er durchforstete die Gänge nach einem Buch. „Da ich als Lehrer für Vegeta IV. zuständig war, musste ich viel über seine Vorgänger schwadronieren. Dabei fiel mir dieser Absatz ins Auge, um den ich mich damals kaum gekümmert habe. Ahh, hier…“ er las vor. „…und so wählte Vegeta I., der erste König der Saiyajins, notgedrungen eine Frau aus dem Stamme der Akasaru, da die erste Auserwählte verschwand“…kein Hinweis darauf, wieso und wie sie verschwand, aber wir können es als Bestätigung von Palantays Worte sehen“ sagte er, erfreut über sein gutes Gedächtnis, sowohl seines als auch Palantays. „Hm, dann hat Vegeta I. wohl jeden Hinweis auf seine Zurückweisung aus den Geschichtsbüchern streichen lassen. War ihm wohl peinlich“ stimmte Celeron ihm zu. „Und Palantay, der letzte Zeuge?“ fragte Bulma. „Verbannt ins Archiv und in den ersten Jahren auch streng überwacht durch andere Archivare. Vermutlich haben diese jeden Hinweis gelöscht, der Vegetas Stolz schmähen konnte. Erst als er erblindete, nahm die Überwachung ab. Selbst ich habe bei meiner Einstellung den Befehl erhalten, ihm keinen Stift zu geben und alles zu überprüfen, was er dokumentiert“ erinnerte sich der alte Mann. „Hm, und zu meiner Einstellung hat man schon nichts mehr dazu gesagt. Womöglich erinnert sich keiner mehr an den ältesten Gefangenen auf Vegeta-Sei“ murmelte Gurki. Nachdenklich und schweigend starrten sie zur Zimmerdecke, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Bulma rekapitulierte: Auf den Planeten Sadal gab es einst fünf Stämme. Einer davon bestand aus Saiyajins mit blauen Haaren und Augen, ein anderer hatte schwarze Haare und Augen. Am Ende des Kriegs gab es nur noch drei Stämme und die Gewinner konnten ihren Sieg nicht groß genießen, weil der Planet völlig verwüstet war…klang nach typischen kampflustigen Saiyajins die nicht auf die Konsequenzen ihres Handelns achteten. Doch eine Saiyajin namens Topina, eine Blauhaarige, nahm Kontakt zu den Tsufurujins auf, rettete ihr Volk und musste dann Jahre später mit ansehen, wie die Saiyajins erneut Krieg führten. Vegeta I. wollte sie zur Königin machen, sie lehnte ab und versteckte sich mit ein paar anderen Gefährten, ohne jemals gefunden zu werden. Ihre Nachkommen erbten die Kennzeichen der Kurosaru- Saiyajins und konnten sich unbemerkt in die Gesellschaft eingliedern. Die Eigenart der Saiyajins, nur selten Familienbindungen aufzubauen, stattdessen rumzuvögeln, so dass niemand wusste, wer sein Vater war, half ihnen dabei. Es gab keine Nachnahmen, man achtete nicht auf den Stammbaum. Dass ihre Eltern über mehrere Ecken miteinander verwandt waren, war bei der kleinen Population von Saiyajins ebenfalls keine Überraschung. Palantay war das letzte lebende Überbleibsel vom Planeten Sadal. Ein Zeitzeuge, der ihr sagen konnte, wie der Stamm der Aosaru einst lebte und vermutlich sogar mit ihr über Umwege verwandt war. Sie seufzte auf und überlegte, wie dieses Wissen sie nun beeinflussen würde. Sie blieb so oder so eine Außenseiterin der Saiyajins. Diese erinnerten sich nicht mehr an die alten Stämme und ihnen davon zu erzählen…es würde keinen interessieren. Hätten Bardock und Gine davon gewusst, hätten sie ihre Tochter nicht versteckt. Aus Unwissenheit und Aberglaube hatten sie zuerst den blauen Vollmond, später eine Mutation als Ursache angenommen. Vielleicht wäre Bulmas Leben anders gelaufen, aber warum einen Gedanken daran verschwenden, was mal gewesen wäre? Es war passiert und damit Basta. Es änderte nichts an ihrer derzeitigen Stellung. Dazu fühlte sie keine Familienbindung zu Palantay. Im Gegenteil, sie fand ihn abstoßend. Anderseits faszinierte sie sein Wissen. Er hatte da einige interessante Andeutungen gemacht. „Wann kann ich mit Palantay sprechen?“ fragte sie Celeron. Er schüttelte abweisend den Kopf. „Heute auf keinen Fall mehr“ lehnte er ab. „Komm Morgen Mittag wieder her.“ Am nächsten Tag war Bulma erstmal mit ihrem Job im Raumflughafen beschäftigt. Mit großen Augen sah sie auf den Haufen beschädigter Pods, die man angekarrt hatte. „Und wer soll das alles reparieren?“ fragte sie mit schlechter Vorahnung den Kollegen. „Ähh, du?! Du bist die Einzige, die diese hoffnungslosen Fälle wieder aufpäppeln kann“ sagte der Saiyajin mit falschem, unschuldigem Grinsen. Seine Schadenfreude war deutlich erkennbar. Er war einer der neidischen Techniker, der einfach nicht verstehen konnte, wie die jüngere Frau erfolgreicher war als er selbst. „Alleine oder bekomme ich Hilfe?“ fragte sie mit unterdrückter Wut. „Na klar, allein! Wir sind alle beschäftigt, da kann dir keiner zur Hand gehen“ sagte er achselzuckend und ging pfeifend seiner Wege. Bulma fauchte auf, packte eilig ihr Werkzeug aus und fing an, den ersten Pod aufzuschrauben, anstatt zu schreien und diskutieren. Wenn sie heute noch ins Archiv wollte, musste sie sich beeilen. Sie bemühte sich und schaffte es bis zum Sonnuntergang die Hälfte wieder zum Laufen zu bringen. Ihr Vorgesetzter, der das sah, kratzte sich beeindruckt die Stirn. „Wie hast du denn das geschafft? Ich wollte eigentlich, dass die verschrottet werden“ fragte er verwundert. „WAS?! Die sollten nicht mehr repariert werden?“ kreischte sie fast. Erzürnt erkannte sie den Streich, den man ihr gespielt hatte. Auch ihr Vorgesetzter erkannte, was da passiert war und tätschelte ihr beruhigend die Schulter. „Hör zu, wenn du morgen noch mehr davon schaffst, erhöhe ich deinen Sold. Wir brauchen momentan jeden Pod, den wir haben. Damit hast du mir den Arsch gerettet“ lobte er sie. Ein schwacher Trost, aber sie nahm an. Für weitere Gehaltverhandlungen hatte sie keine Zeit, sie rannte los und eilte zum Palast. Ungeduldig wartete Bulma darauf, dass sich auch die letzte Tür öffnete. Sie wollte eigentlich zur Mittagszeit kommen, aber das war dank dem Streich nicht möglich gewesen. Jetzt war es Abend. Hoffentlich war Palantay noch nicht zu Bett gegangen. „Ich bin hier“ rief sie laut in den Raum. „Mit einen Haufen Fragen.“ Die drei Männer, die zuvor im Kreis mit gesenktem Kopf gestanden hatten, sahen auf. Ihre Gesichter waren versteinert. Gurki seufzte und Celeron schüttelte ablehnenden den Kopf. „Was ist los?“ fraget Bulma misstrauisch. „Ist was mit Palantay? Ist er immer noch müde?“ Die Männer warfen sich wortlos einen schnellen Blick zu, als wollten sie sich absprechen, wer es ihr sagte. „Er ist tot“ sagte Ginsengs. Bulmas Augen weiteten sich erschrocken. „Wir haben ihn heute Morgen besucht. Er muss im Schlaf gestorben sein“ fuhr Celeron fort. Er rieb sich die Hände. „Es war zu viel für sein altes Herz. Und doch kann ich es nicht bereuen. Er hat sich gefreut“ murmelte er mehr zu sich selbst als zu den anderen. Ginsengs nickte zustimmend. „Unter seinem Bart habe ich sein Lächeln gesehen. Er sah fast friedlich aus.“ „Wa…wo ist er? Kann ich ihn sehen?“ fragte Bulma bedrückt. Sie führten Bulma in den Nebenraum, wo der Leichnam bereits auf einer Bahre lag. Sein räudiger Bart war gekämmt, die Lumpen mit sauberer Kleidung vertauscht worden. Sein Gesichtsausdruck erschein tatsächlich friedlich, die Falten lagen glatter. „Wir haben auf dich gewartet bevor wir den Leichnam verbrennen“ erklärte Gurki. „Hmpf, wir haben den Wachen davon in Kenntnis gesetzte, aber die hat das kaum interessiert. Sie wussten nicht mal, wer er war. Palantay wurde so alt, dass kein Gefängnisaufseher mehr seinen Namen kannte. Egal, sollen sich die Oberen darum kümmern, wir haben unsere Pflicht getan und sie informiert. Wir nutzen nun den Augenblick, um Palantay in Würde zu verabschieden“ bestimmte Ginsengs. Er stellte sich ans Ende der Bahre und Gurki nahm den Anfang. Gemeinsam hoben sie ihn hoch. Celeron entzündete eine Lampe und führte sie an. Sie schritten durch dunkle Gänge, nur schwach beleuchtet, bis sie an einer Tür ankamen. Celeron öffnete sie mit seiner eigenen Schlüsselkarte. Kalte Luft und der Nachthimmel kamen ihnen entgegen, als sie auf eine kleine Plattform nach draußen traten. Unter sich konnte Bulma nur die Dunkelheit des Waldes erkennen. Sie waren unter dem Palast, auf einem Klippenvorsprung des Berges, auf dem er stand. „Was nun?“ fragte sie, die noch nie bei einer saiyanischen Beerdigung gewesen war. „Nun, eigentlich galt Palantay als Verbrecher und solche werden ehrlos in die Wüste geworfen, damit Aasfresser ihre Knochen säubern. Aber da sich keiner mehr an ihn erinnert hat, nutzen wir den Augenblick. Wir verabschieden uns ehrenvoll von Palantay, den ersten Hüter des saiyanischen Archivs und verbrennen ihn mit einem Ki-Strahl, damit seine Asche im Wind verweht. In Freiheit soll er ein Teil dieses Planeten werden, in der Nähe des Ortes, den er beschützt hat“ erklärte Celeron. „Ist es nicht auch der Ort, wo er gefangen war?“ fragte sie stirnrunzelnd und sah nach oben, wo sie die Mauern des Palastes erahnen konnte. „Es ist beides“ stimmte Gurki ihr zu „Doch wenn Palantay bei seinen Artefakten war, kümmerte ihn der Palast und seinen Bewohner über seinen Kopf nicht. Mit Stolz hat er seine Aufgabe getan und sich nicht gebeugt. Sein Herz hat gestern Frieden gefunden und er konnte sanft einschlafen“ er verbeugte sich dankend vor Bulma und die beiden anderen Alten taten es ihm nach. Sie hob abwehrend die Hände. „Ich habe damit nichts zu tun“ wehrte sie ab. Sie atmete tief durch und ging nun zum Leichnam. Sie kniete sich hin, berühret zaghaft seine trockne Haut. Das vorherrschende Gefühl in ihrer Brust bei seinem Anblick war nicht Trauer oder Mitleid, sondern Wut. Warum hatte er nicht noch einen Tag durchhalten können? Warum musste er heute sterben, ohne ihr Antworten zu geben? Das schuldete er ihr! Sie griff nach seinem Bart und zupfte schnell ein paar Haare aus, die sie in ihrer Hand verbarg. Wenn er ihr nichts mehr erzählen konnte über den Stamm der Aosaru, dann vielleicht seine DNS. Die drei Männer hinter ihr hatten die Köpfe gesenkt und schienen in Gedanken Abschied zu nehmen. Sie glaubten, Bulma würde das Gleiche tun und ahnten nichts. Sie trat zurück und versteckte unbemerkt die Haare in einen Taschentuch, was sie gefaltet in ihrer Kleidertasche verbarg. In ein paar Monaten sollte sie im Krankenhaus arbeiten. Vermutlich gab es dort Labore, die ihr bei der Untersuchung des Gen-Materials nützen würden. Celeron, Gurki und Ginsengs hielten ihre Hände vor sich, konzentrierten ihrer Energie und schossen gleichzeitig einen Strahl aus zerstörerischen Ki auf die Leiche. Wie Papier in Berührung einer Kerzenflamme, so zerstob auch der tote Leib und verflog in rot-schwarzen Staub ohne eine Spur zu hinterlassen. Nach der Zerstörung des Leichnams war es Sitte, noch gemeinsam zu sitzen, zu trinken und über den Verstorbenen zu sprechen, um ihn in der Erinnerung noch mal aufleben zu lassen. Bulma kannte Palantay nur für einen Tag, aber dennoch wurde sie hierzu eingeladen, geradezu gedrängt. Nun saß sie mit den drei Alten an einem Tisch, mehre verstaubte Weinflaschen mit überraschenden köstlichen Inhalt darauf und ein paar Snacks, während man ihr mehr über den Toten erzählte. „Wir müssen die nächsten Tage sein Zimmer ausräumen und katalogisieren. Ohne Palantays Fingerspitzengefühl werden die Artefakte nur als nutzlose Objekte angesehen bis ein ähnliches Talent wieder kommt“ sagte Celeron niedergeschlagen. „Tja, es zu erkennen, ist die eine Sache, es zu deuten die andere. Auch das haben wir nur dank Palantay geschafft. Aber er war unserer Lehrer und wir müssen unser Wissen weitergeben“ bedeutungsvoll sah Ginsengs dabei Bulma an. Sie zuckte mit den Schultern. „Die Vergangenheit interessiert mich nur mäßig. Ich bin deswegen hier her gekommen, um mehr über die gegenwärtigen Gesetze und Sitten zu lernen. Was diese Geschichte mit Topina und Vegeta I. angeht, können wir nur Vermutungen anstellen. Selbst Palantay wusste nicht genau, was mit ihr passierte.“ Allerdings konnte sie Palantays Theorie dank seiner Haare bald überprüfen, zusammen mit Haarproben von Bardock und Gine. „Ich habe die gestrige Nacht ständig darüber nachgedacht“ murmelte Gurki gedankenverloren. „Ich denke, er hatte Recht. Die Kinder der letzten Aosaru haben sich unter die Kurosaru gemischt. Vielleicht sind wir sogar ihre Nachfahren…“ Ginsengs und Celeron sahen ihn verblüfft an. Gurki fuhr fort. „Ich weiß nicht, wer mein Vater war. Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen und habe schon früh gemerkt, wie ich mich von rauffreudigen Gleichaltrigen unterschied. Auch die Jahre danach…als König Vegeta mich als Lehrer anforderte und ich dann später ins Archiv durfte…nie habe ich mich wohler gefühlt…ist das vielleicht nicht ein Zeichen? Wir besitzen zwar das typische Zeichen der Saiyajins, sind aber Sonderlinge“ bedeutungsvoll sah er seine Kollegen an, die eine ähnliche Lebensgeschichte aufzuweisen hatte. Sie zuckten zweifelnd die Schultern, konnten es aber auch nicht widerlegen. Gurki sah wieder zu Bulma. „Was deinen Wunsch angeht, können wir dir auf jeden Fall helfen. Komm, wann immer du willst. Du darfst zwar keine Bücher aus dem Archiv mitnehmen, aber wir machen dir einen Tisch frei, an dem du sitzen kannst. Darauf legen wir dir alles, was du wissen willst“ bot er ihr Hilfe an. Mit einem Nicken dankte sie ihm. Als sie in ihr Zimmer zurück kehrte, leicht schwankend wegen den vielen Gläsern Wein, legte sie behutsam die kostbaren Haare in ein luftdichtes Glas und beschriftete es. Nachdenklich sah sie es an. Sie fühlte für Palantay nicht so wie bei einen nahen Familienmitglied, dazu war ihr Kontakt mit ihm zu kurz gewesen. Für sie würde er immer der seltsame, zahnlose Alte sein, der nach Verwesung roch. Doch er hatte Andeutungen gemacht, die auf eine interessante Geschichte hinwiesen. Die drei Archivare würden sorgsam sein Zimmer aufräumen und vielleicht etwas finden. Aber selbst wenn nicht, so war sie ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen. Sie würde mehr über die Etikette der Saiyajins lernen und so die Lücken finden, um durch Vegetas Netz zu entwischen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)