Fantasy Opera von King_of_Sharks (Ein chaotisch lustiges Drama) ================================================================================ Kapitel 1: Pilot ---------------- Kagami Taiga fühlte sich schon seit ein paar Wochen irgendwie seltsam. Was genau seltsam war, oder woran es lag, das konnte er nicht festmachen. Er hatte mehr Hunger als sonst und manchmal wachte er nachts einfach auf und war hellwach, weswegen er dann auch bis zum Morgengrauen nicht mehr einschlafen konnte, was wiederum zur Folge hatte, dass er den Schultag über nur halb anwesend war und dauernd gähnen musste. Zusätzlich, zu diesen seltsamen Launen der Pubertät, auf die Kagami es schieb, hatten sie vor einer Woche einen neuen Mitschüler bekommen, der Kuroko Tetsuya hieß. Ein ziemlich kleiner, blasser, unscheinbarer Junge mit blauen Augen. Man bemerkte diesen kaum und der einzige Grund, weswegen Kagami überhaupt von dessen Präsenz wusste und etwas mitbekam, war, dass dieser hinter ihm saß und ihn des Öfteren mit einem spürbaren Blick anstarrte. Woher Kagami es wusste, dass der andere ihn anstarrte, konnte er nicht sagen, aber er spürte immer irgendetwas in seinem Nacken und immer wenn er sich dann umdrehte, blickten ihn diese eisblauen Augen durchdringlich an, auch wenn deren Besitzer einen vollkommen gleichgültigen Gesichtsausdruck trug. Eines Tages wurde es Kagami zu doof und er drehte sich kurz vor dem Klingeln zur Mittagspause um und starrte einfach mal zurück. Als die Glocke zu Ende geläutet hatte, murrte er: „Was gibt’s denn so zu glotzen? Hab ich was im Nacken, oder was?“ Daraufhin blinzelte der Kleinere mit einem kleinen Funken Überraschung und erwiderte: „…Kagami-kun ist ein sehr faszinierendes Wesen.“ „Hääää?“, war das einzige, das der Rothaarige darauf zu erwidern wusste, da ihn diese Aussage vollkommen unerwartet getroffen hatte. „Nun, du hast eine außergewöhnliche Aura um dich“, bekräftigte der Kleinere seine vorherige Aussage, während sich der Raum schon von den restlichen Schülern der Klasse gelichtet hatte. „Tut mir leid, wenn ich dir Unbehagen beschert habe. Wir haben uns noch nicht einmal vorgestellt…“ Doch bevor der Blauhaarige sich gebührend vorstellen konnte, betrat ein anderer, für Kagami wesentlich bekannterer Schüler den Raum. Die grauen Augen suchten den Raum nicht lange ab, ehe sie das Erwünschte fanden. „Taiga!“, winkte der schlanke, hochgewachsene Schönling und kam schon auf dessen Tisch zu. „Bereit was zu essen? Ich habe dir auch was-…oh. Wer ist das denn?“ Kagami seufzte: „Wir waren noch nicht so weit.“ Der blasse Zeitgenosse übernahm: „Ich wollte mich gerade vorstellen. Kuroko Tetsuya, ich bin neu hier.“ „Oh, freut mich. Ich bin Himuro Tatsuya, Taigas bester Freund“, klimperte der Schwarzhaarige mit dem einen sichtbaren Auge und wohl auch mit dem anderen von Haaren verdeckten. „Mich kennst du ja schon, so viel wie du mich beobachtet hast“, gab Kagami zum Besten und murrte, da er wirklich Hunger hatte, das von seinem Magen sogleich bestätigt wurde. Himuro lachte, doch etwas an seinem Lächeln war falsch und kalt: „Wir sollten uns beeilen, sonst stirbt er uns noch weg. Du kannst auch mitkommen wenn du willst.“ Kuroko nickte daraufhin einfach nur und folgte den anderen beiden nach draußen. Sein eigentliches Interesse galt dem großen, etwas wild aussehenden Rothaarigen, doch er musste zugeben, dass dessen bester Freund auch alles andere als gewöhnlich war. Weshalb dieser allerdings erst so freundlich, dann so wenig angetan gewirkt hatte, das konnte der Neuling nicht sagen. Nur eins wusste er: dass dieser eindeutig kein Mensch war. Keiner der beiden war das. Das war so: Kuroko Tetsuya, ein Vampir von edler Geburt, besuchte alle paar Jahrzehnte wieder die Oberstufe von Schulen in dieser Gegend, da er neues über die derzeitige Menschenwelt lernen wollte und einfach weil ihm sonst langweilig wurde. Sein Anwesen lag in der Nähe, insofern stellte die Anreise auch keine Unannehmlichkeiten dar. Genaugenommen sollte es ihm nicht langweilig sein, da er schon längst verheiratet sein und Kinder haben sollte, doch so einfach war das nicht. Glücklicherweise setzten ihn seine Eltern nicht unter Druck, aber von den anderen hochrangigen Vampiren wurde das gar nicht gern gesehen. In seinem Alter wurde es langsam Zeit, an Nachwuchs – und somit an das Fortbestehen der Rasse – zu denken, doch Kuroko hatte einfach noch nicht den richtigen Partner gefunden. Idealerweise wäre das eine Frau, praktisch gesehen konnte er aber einfach nichts mit dem anderen Geschlecht anfangen. So schlimm war das nicht, da auch männliche Vampire gebären konnten wenn sie die Voraussetzungen erfüllten, und das tat er. Einen Partner ausgesucht hatte sich Kuroko schon vor etwa 140 Jahren, doch dieser erwiderte seine Gefühle nicht. So ganz von seinen Gefühlen zu seinem guten Freund war er noch nicht losgekommen, aber er war in den letzten Jahren hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, diesen Fakt zu akzeptieren. Ein Grund, weswegen es Kuroko wieder in die Schule gezogen hatte, war auch, um sich abzulenken und vielleicht auf andere Gedanken zu kommen. Dies hatte viel besser als gedacht funktioniert, einfach weil er Kagami Taiga getroffen hatte. Von den ersten Minuten an, als er diesen erblickt hatte, war Kuroko klar gewesen, dass dieser ein noch nicht erwachtes Wesen der Nacht war. Welches genau, das konnte er noch nicht sagen, aber wenn er nach dessen Aussehen ging, tippte er stark auf Werwolf, besonders da sich dessen Körperbehaarung stetig vermehrte, seit er ihn das erste Mal gesehen hatte. Um sicher zu gehen, wollte er aber noch etwas abwarten, bevor er irgendetwas startete, deswegen auch die täglichen Beobachtungen. Ihm war aufgefallen, wie viel der Rothaarige aß und wie müde dieser oft zu sein schien, doch wie viel Energie er gleichzeitig besaß. Nur gut, dass dieser ihn an diesem Tage von selbst angesprochen hatte, denn so konnte Kuroko ihn noch besser unter die Lupe nehmen. Wenn er das von sich aus hätte machen müssen, hätte dies um einiges länger gedauert, da er nicht der sozialste war und zu dem auch ein wenig unsicher was die Menschenwelt anging, in welcher sich der andere noch bewegte. Kagamis bester Freund war leichter zuzuordnen, das bei weitem nicht hieß, dass dessen Rasse umgänglich war… „Wow! Du hast ja ganz schön reingehauen“, blinzelte Himuro als sein bester Freund sowohl sein eigenes, als auch die Kekse, die er ihm mitgebracht hatte, im Nu verschlungen hatte. „…hatte Hunger“, wurde der andere leicht rot und machte sich ein wenig Sorgen. „Aber ich hab dir nichts weggegessen, oder?“ „Nein nein, das war alles für dich bestimmt~“, beschwichtigte die schwarzhaarige Schönheit den vom Hunger geplagten. „Puh“, gähnte Taiga und rieb sich den Bauch. „Jetzt ein Nickerchen…“ „Kagami-kun sollte nicht in der Sonne schlafen“, schaltete sich Kuroko auf einmal ein. „Whaaaa!“, machte Kagami, der fast vergessen hätte, dass der andere auch da war. Himuro tätschelte ihm den Kopf mit einem entschuldigenden Lächeln: „Ich hätte auch beinahe vergessen, dass du noch da bist. Aber entschuldige sein Verhalten, er steht in letzter Zeit ein wenig neben sich.“ Der Vampir nickte und blinzelte. So langsam kam er dahinter, weswegen der Schwarzhaarige sich auf diese Weise verhielt. Die beiden schienen beste Freunde zu sein, so wie er und Aomine – seine unerwiderte Liebe – doch eindeutig anders füreinander zu empfinden…vielleicht irrte sich Kuroko auch. Er musste abwarten. Doch dann entsinnte er sich. Er hatte schon viel zu lange, viel zu oft in seinem Leben abgewartet und es war auf nichts hinausgelaufen. Diesmal würde er schneller agieren und Dinge klarstellen. Die drei verbrachten die restliche Mittagspause miteinander und liefen nach Ende der Unterrichtszeit auch ein Stück gemeinsam nach Hause, bis Kurokos Weg sich zuerst von dem der anderen beiden trennte. Kagami und Himuro liefen eine Weile nebeneinander weiter und redeten, bis Himuro zuerst anhielt und das Gartentor zu dem Haus öffnete, in welchem er mit seiner Mutter lebte. Er lächelte dem Größeren noch zum Abschied kurz zu, eher er verschwand. Der Rothaarige lief alleine zum Haus seiner Großeltern weiter, welche in aufgezogen hatten. Seine Mutter war kurz nach seiner Geburt verstorben und sein Vater seit dem unauffindbar. Generell wusste er wenig über diesen, da auch seine Großeltern ihn nicht großartig gekannt hatten. Das einzige, das er wusste, war, dass dieser ebenfalls rotes Haar gehabt hatte, nur ohne die schwarzen Untertöne, und ein seltsamer Zeitgenosse gewesen zu sein schien. Groll gegen seine Eltern hegte Kagami keinen, da sein Vater schon seine Gründe für sein Abbleiben haben musste und seine Mutter nichts dafür konnte, dass sie gestorben war. Des Weiteren hatten seine Großeltern gute Arbeit geleistet, ihn aufzuziehen und er mochte sie, auch wenn sie selten zu Hause waren, da sie beide voll berufstätig waren. Sie waren beide noch relativ jung, da seine Mutter ihn bereits mit 19 bekommen hatte. Kagami gähnte als er seine Schuhe auszog und wenig später die Tasche in seinem Zimmer ablegte. Er fiel wie er war ins Bett und schlief bis zum Abend. Unterdessen saß Himuro in seinem Zimmer und starrte hinaus in den wolkenklaren Nachthimmel. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, dass der Neue seinem besten Freund ins Visier genommen zu haben schien. Er war zuerst da gewesen! Er kannte Kagami am besten und ihm war zuerst aufgefallen, wie gut er sich entwickelte…und auch, dass dieser ebenfalls kein Mensch war. Was genau der andere war, das konnte er nicht sagen, doch so wie er aussah und roch, musste es irgendetwas Wildes sein~ Dabei schlich dem Schwarzhaarigen ein Lächeln auf die elegant geschwungenen Lippen. Kagami hatte ja keine Ahnung, wie gut er aussah und wie begehrenswert er war. Nur sah das der Neue anscheinend schon…es war zum verrückt werden. Eigentlich hatte Himuro gehofft, dass Kagami seine unterschwelligen Signale und Andeutungen verstehen würde, doch bisher schien das nicht der Fall zu sein. Musste er also eindeutiger werden? Bei diesem rothaarigen Dickschädel wahrscheinlich leider schon, denn Kagami hatte was das anging schon ein ziemliches Brett vorm Kopf. Himuro dachte sogar darüber nach, seine neu erwachten Kräfte zu benutzen, die ihm dabei helfen konnten, den anderen für sich zu gewinnen. Doch das wollte er eigentlich nicht, da er mit dem anderen zusammen sein wollte, weil dieser seine Gefühle erwiderte und nicht weil er unter dessen Einfluss stand. Außerdem hatte er noch nicht mal ein Jahr Übung und es war ihm zu gefährlich, das an Kagami zu testen. Dann musste er wohl wirklich selber ran, er seufzte. Warum musste es auch so schwierig sein? Von ein paar Mädchen – und sogar Jungs – hatte er bereits Liebesgeständnisse bekommen, doch sie dankend abgelehnt, da sein Herz nur einem gehörte. Gut aussehen musste er also und begehrenswert sein, daran lag es wohl nicht. Himuro wusste um sein anziehendes Aussehen selbstverständlich Bescheid, da er zum einen Augen im Kopf hatte, zum anderen dies immer von seiner Mutter gesagt bekam, die sich damit besser auskannte als er. Yuki Onna waren bezaubernde Schönheiten, die es mit Leichtigkeit schafften, Menschen – und auch andere Wesen – in ihren Bann zu ziehen. Eine so starke (sexuelle) Wirkung wie beispielsweise Incubi und Succubi hatten sie allerdings nicht, da ihre Fähigkeiten mehr auf das Entführen von Verirrten ausgerichtet waren als die emotionale und sexuelle Kontrolle. Eine weitere Besonderheit war, dass Yuki Onna – wie der Name schon sagte – eigentlich eine rein weibliche Rasse darstellten. Es gab offenbar aber auch einige wenige Ausnahmen, wie Himuros Existenz bewies. Seine Mutter hatte ihn gut auf sein Leben vorbereitet, da sie sein Erwachen lange zuvor ahnte, auch wenn er ein Junge war. Der männliche Nachwuchs einer Yuki Onna wurde normalerweise als Mensch geboren und nur der weibliche bekam die Kräfte vererbt. Meist suchten sie sich menschliche Partner, um Kinder zu zeugen und dann alleine großzuziehen, so wie es auch Himuros Mutter getan hatte. Einen Vater vermisste er nicht, das lag wohl an der Natur ihrer Rasse, oder auch daran, dass ihm seine Mutter völlig genügte. Sie war auch eine gute Freundin für ihn und er teilte mit ihr so gut wie alles. Lediglich seine Gefühle für Kagami hatte er ihr noch nicht gebeichtet, doch er glaubte, dass sie schon etwas ahnte. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, beorderte die schöne, jung scheinende Frau ihren Sohn wenig später ins Wohnzimmer, um mit ihm zu reden. Sie begann das Gespräch in der typischen Eltern-Manie, wenn sie ihre Kinder über etwas aufklären wollen. „Mama, du musst bei mir nicht so um den kalten Brei reden“, meinte Himuro. „Du hast recht“, lächelte die Schwarzhaarige ihren Sohn ein wenig besorgt aber auch erleichtert an. „Also komme ich gleich zum Wichtigsten.“ „Ich bitte darum“, lächelte er. „Du weißt ja, dass du etwas Außergewöhnliches bist…und nun, du hättest wahrscheinlich ein Mädchen werden sollen, weswegen du nicht nur meine Kräfte geerbt hast, sondern wahrscheinlich auch fähig bist, selbst Kinder zu bekommen“, erklärte sie ihm. „…was?“, blinzelte Himuro überrascht und wollte wissen, ob er das auch richtig verstanden hatte. „Du meinst…so wie eine Frau?“ Sie nickte: „Nicht ganz so, aber schon, ja. Also der eigentliche Grund, weswegen ich dir das gerade jetzt sage, ist…dass….“ Himuro errötete leicht, das auf seiner blassen Haut aber trotzdem gut sichtbar war: „Wegen Taiga?“ „Genau“, nickte sie ebenso peinlich berührt. „Du weißt, ich hätte nichts dagegen, ich will nur dass du vorsichtig bist.“ Er nickte und musste sich erst einmal sammeln, eher er etwas darauf erwidern konnte: „Danke…oh wow. Hätte nie gedacht, dass ich mir mal darum Sorgen machen muss.“ „Tut mir leid“, entschuldigte sich seine Mutter, „Aber es hat auch sicher seine Vorteile.“ „Du kannst doch nichts dafür“, wehrte Himuro ab. „Soooo schlimm finde ich das auch wieder nicht.“ Genaugenommen hatte er sich schon länger über Kinder Gedanken gemacht und entsinnte sich ebenfalls einer Zeit als er klein war, als er sich seine und Taigas Kinder vorgestellt hatte. Dass er nun wirklich selbst welche bekommen konnte, war also alles andere als schlechte Nachrichten für ihn. „Es ist gut, dass du das so sieht“, lächelte sie erleichtert. „Halt mich auf dem Laufenden, okay~?“ Er errötete erneut als er aufstand: „Mama…noch ist doch überhaupt nichts passiert!“ Doch sie kicherte nur weiter und schickte ihn in sein Zimmer, doch auch dort kam er noch lange nicht zur Ruhe. Das war einfach alles ein bisschen viel, um es sofort verarbeiten zu können. Hinzu kam, dass Himuro sich unweigerlich vorstellen musste, wie seine und Taigas Kinder wohl aussehen mochten. Würden sie schwarze oder rote Haare haben? Graue oder dunkelrote Augen? Ob sie wohl auch so niedliches Fell wie ihr Vater bekommen würden? Die letzte Frage kam ihm auch nur in den Kopf, da er beobachtet hatte, wie stark vermehrt sich die Körperbehaarung des Rothaarigen hatte. Ihm war das natürlich hauptsächlich an den Armen aufgefallen, aber auch wenn dieser ein etwas weiter ausgeschnittenes Top trug, konnte man rote, plüschige Brusthaare erkennen. Diese Art der Behaarung war äußerst ungewöhnlich für einen (Halb-)Japaner und dann auch noch erst recht in diesem Ausmaße! Himuro fand das irgendwie sexy, es passte sehr gut zum ohnehin schon verwegenen Aussehen Taigas. Genau wie Kuroko, war auch Himuro davon überzeugt, dass sein bester Freund irgendetwas Werwolf-artiges sein musste. Die Symptome passten einfach zu gut dazu, als dass er etwas anderes sein konnte. Irgendwie glücklich, aber auch übermannt von dem Schwall an neuen Informationen, schlief der hübsche Junge viel früher als sonst ein und bekam dadurch noch mehr Schönheitsschlaf, den er eigentlich nicht nötig hatte. Kapitel 2: ----------- In den folgenden Wochen wurde Kagami sowohl von Kuroko, als auch von Himuro kaum in Ruhe gelassen. Da er unter erheblichem Schlafmangel und Heißhungerattacken litt, bekam er nicht vollkommen mit, weswegen das so war. Kurokos Interesse an ihm konnte er sich damit begründen, dass der Neue wohl Freunde suchte, da er noch nicht lange auf diese Schule ging und das machte ihm eigentlich auch nichts aus, da er diesen irgendwie mochte…auch wenn er sehr seltsam war und ihn das Angestarre irritierte. Allerdings sah der Kleinere dabei auch ziemlich niedlich aus, wie Kagami zugeben musste, das machte es um einiges angenehmer. Das Verhalten, das Tatsuya an den Tag legte, konnte er sich weniger erklären. Sie waren doch schon seit sie im Kindergarten waren beste Freunde und bisher hatte sich nichts großartig in ihrer Beziehung zueinander, oder am Verhalten des Schwarzhaarigen geändert, doch hinter dessen neue Masche stieg der Rothaarige bei bestem Willen nicht. Dieser trug seine Kleidung in letzter Zeit irgendwie anders und sein Verhalten hatte sich auch etwas geändert, doch wie genau, das konnte der übermüdete, vom Hunger geplagte Rothaarige nicht festmachen. Als er Tatsuya heute vor der Schule abholte, glänzte dessen Haar mehr als sonst und er trug sogar etwas darin, das wie eine Schneeflocke aussah – eine Haarspange, doch Kagami kannte sich da nicht aus. „Guten Morgen, Taiga“, lächelte der Kleinere ihn sanft wie Schnee an und strich sich die Haare auf der rechten Seite zurück, wohl um sein Lächeln mehr zu betonen. „Morgen…“, erwiderte der Größere gähnend. „Hast du wieder nicht gut geschlafen?“, erkundigte sich der andere mit Besorgnis und Fürsorge in der Stimme. „Ne, nicht wirklich“, schüttelte Kagami den Kopf. „Und du? Du siehst ziemlich ausgeruht aus.“ Dabei musterte er den anderen erneut, auch wenn das im Gehen nicht ganz so einfach war. Bei genauerem Betrachten fiel Kagami auf, dass Tatsuya sein Shirt etwas weiter aufgeknöpft hatte und eine Kette darunter trug, die ebenfalls eine Schneeflocke an ihr befestigt hatte. „Oh je…was mach ich nur mit dir?“, tätschelte Himuro ihm den Arm und lächelte dann. „Ja, ich habe meinen Schönheitsschlaf bekommen.“ „Keine Ahnung…“, murrte er. „Aber das Zeugs steht dir echt gut.“ „Oh, danke schön“, wurde der Kleinere leicht rot und freute sich, dass dem anderen endlich mal etwas aufgefallen war, das er tat, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. In der Schule angekommen, verflog Himuros Freude jedoch wieder, da Kuroko wie aus dem Nichts zu ihnen stieß. Der Schwarzhaarige verengte seine Augen und hätte Kagami am liebsten am Arm gepackt und wäre mit ihm sonst wo hin verschwunden, damit sie weiter alleine sein konnten. Er mochte diesen blassen Typen nicht. Das lag nicht daran, dass dieser kein Mensch war, sondern dass Himuro das Gefühl hatte, der andere würde ihm Kagami wegschnappen. Dass dieser eindeutig übernatürlich war, war ihm sofort aufgefallen und er hoffte sehr, dass der Vampir nichts mit seinem besten Freund anstellen würde, denn dieser war hilflos was das anging, denn er hatte doch selbst keine Ahnung, was er war oder dass überhaupt etwas mit ihm nicht normal war. In solchen Situationen kam Himuros Mutter- bzw. Beschützerinstink zum Vorschein, denn er hatte oft das Gefühl, seinen besten Freund beschützen zu müssen, auch wenn dieser um einiges stärker und größer als er war. Bei unterschwelligen, emotionale und auch zu verzwickten Situationen, war Kagami schlichtweg nicht zu gebrauchen und lief Gefahr, vor allem sich selbst weh zu tun oder in etwas hinein zu geraten, aus dem er so schnell nicht mehr heraus kam. Nur hatte Himuro die Rechnung ohne Kurokos Hartnäckigkeit gemacht. Dieser schaffte es trotz allen Versuchen des eisigen Schönlings, die nächsten Wochen wie ein Bonbon an Kagami zu kleben und schließlich auch, mit diesem nach Hause zu dürfen. Als Himuro das mitbekam, schmollte er natürlich den ganzen restlichen Tag und wollte sich gar nicht ausmalen, was der Vampir mit seinem verpeilten Wilden anstellen würde. Konfrontiert hatte er seinen Namensverwandten allerdings noch nicht, da sich zum einen keine Gelegenheit geboten hatte, da sie sich nur sahen, wenn auch Kagami anwesend war, zum anderen war es auch ein wenig komisch, Besitzansprüche zu stellen, wenn man mit der betreffenden Person nicht zusammen war und sowieso…was sollte er denn bitte sagen? „Hey, ich weiß, dass du ein Vampir und hinter meinem besten Freund her bist. Bitte geh zurück in welche Höhle, aus der du auch immer gekrochen bist.“, ganz bestimmt nicht. An jenem schicksalhaften Tag, an dem Kuroko zum ersten Mal nach der Schule mit Kagami nach Hause kam, schaute Himuro den beiden sehnsüchtig und besorgt, aber auch eifersüchtig und grimmig hinterher, bis er nur noch zwei Strichfiguren den Berg hinaufgehen sah. Er seufzte und ging schließlich ins Haus. Seine Mutter wartete bereits mit dem Essen auf ihn und leistete ihm diesen Nachmittag und Abend Gesellschaft, da sie ihrem Sohn ansah, dass etwas nicht stimmte und er gut Gesellschaft gebrauchen konnte. Unterdessen kochte Kagami bei sich zu Hause gerade etwas zu essen. Er war ziemlich gut darin, da er diese Aufgabe schon lange alleine erledigen musste und sich auch freute, wenn seinen Großeltern oder Tatsuya seine Gerichte schmeckten. „Möchtest du auch was?“, fragte der Rothaarige als er einen Pfannkuchen galant umdrehte, indem er eine Bewegung mit der Pfanne machte, sodass er gedreht wurde. „Nein danke. Aber hast du vielleicht ein Milchshake da?“, blinzelte Kuroko, der in der Küche auf einem Stuhl saß und dem anderen beim Kochen zusah. Er war heimlich fasziniert von Kagamis Kochkünsten, konnte aber leider nichts davon probieren, da die meiste Nahrung für ihn nach Erde schmeckte. Eine Ausnahme boten Milchshakes. Warum dies so war, das wusste er nicht, aber da hatte wohl jeder Vampir seine Eigenheiten. „Milchshake?“, gab Kagami verblüfft zurück. „Sowas hab ich nich da, aber ich könnt dir eins machen.“ Kurokos Augen leuchteten für einen Moment auf und er erwiderte: „Das wäre sehr lieb von dir, Kagami-kun.“ „Geht klar!“, grinste dieser und tat den letzten Pfannkuchen auf den Teller mit den bereits fertigen. „Welche Geschmacksrichtung?“ „Am liebsten mag ich Vanille, aber Erdbeere oder so geht auch“, schaute der Kleinere ihn an. Von diesem irgendwie glücklichen Blick überrascht, schaffte Kagami es nicht, verbal zu antworten, daher nickte er lediglich. Er bückte sich nach unten und suchte im Schrank nach dem Shaker und war ganz glücklich darüber, dem anderen den Rücken zuzudrehen, da seine Wangen sich leicht warm anfühlten. Was war denn nun mit ihm los? Warum reagierte er so auf den anderen? War das, weil er so süß aussah? Kagami mochte niedliche Dinge ziemlich gerne – auch wenn man das bei einem Kerl wie ihm nicht unbedingt vermuten würde – vielleicht deswegen… Während Kagami den Milchshake zubereitete, beobachtete Kuroko ihn natürlich weiterhin. Dabei saß er sehr gerade da, mit eng beieinanderliegenden Beinen und den Händen auf den Oberschenkeln. Wenn Kagami etwas weiter weg ging, beugte er sich leicht vor, achtete aber darauf, dass dieser das nicht mitbekam. Der Rothaarige hatte ein breites Kreuz und war ziemlich muskulös, ein bisschen erinnerte er Kuroko an seinen guten Freund und Schwarm Aomine, wenn Kagami auch ein wenig breiter war und mehr auf den Rippen hatte. Sein langjähriger Freund war auch gut durchtrainiert, aber eher schlank, auch wenn er ein Werwolf war. Kagami hingegen war ein kleines bisschen kleiner und eher breit gebaut. Von all seinen Beobachtungen konnte der Vampir mit Sicherheit sagen, dass der Rothaarige ihm äußerlich sehr zusagte. Er würde sich sicher gut als Bodyguard eignen – auch wenn er bereits einen hatte. Man konnte schließlich nie genug starke, gutaussehende Männer um sich haben…jedenfalls nicht wenn es nach Kuroko ging. Doch auch charakterlich sagte Kagami ihm sehr zu. Er war ziemlich ehrlich und sagte meist gerade heraus was er dachte. Außerdem schien er ein guter Freund zu sein und anderen gern zu helfen und sie zu unterstützen. Alles sehr gute Qualitäten, bzw. jene, mit denen Kuroko gut zurecht kam. Der Vampir konnte es kaum abwarten, noch mehr über den anderen zu erfahren, ihn besser kennen zu lernen und ihn außerdem in seiner vollendeten Form zu sehen. Er würde sicher ein prächtiges Biest abgeben~ Das einzige wahre Problem stellte momentan Himuro dar, der ebenfalls an de Rothaarigen interessiert zu sein schien. Kuroko würde Kagami die Wahl lassen, aber untätig zuschauen wie er ihm weggeschnappt werden könnte, würde er sicherlich nicht. Es wäre zwar tragisch für den schönen Schwarzhaarigen, doch wenn Kagami nichts Derartiges für ihn empfand, beschleunigte er nur den Prozess von dessen Realisierung. Unterbrochen in seinem Gedankengang, wurde Kuroko lediglich von Kagami, der sich nun zu ihm umdrehte und ihm den frisch selbstgemachten Milchshake überreichte. „Ich hatte noch frische Vanille da! Also lass es dir schmecken!“, grinste der Größere breit und zog sich dann die Schürze aus, um sich zu Kuroko an den Tisch zu setzen. „Vielen Dank, Kagami-kun“, nahm er den Milchshake entgegen und nippte sofort daran, ehe er höflicherweise noch etwas ergänzte. „…guten Appetit.“ „Danke!“, machte sich Kagami nun daran, seine Pfannkuchen zu verdrücken. Er hatte einen regelrechten Berg gemacht, wohl schon in weiser Voraussicht, dass eine normale Portion für ihn nicht genügen würde. Allerdings ließ er ein paar übrig, wohl für seine Eltern? „Arbeiten Kagami-kuns Eltern lange?“, fragte Kuroko nun, da er sich schon länger die Frage stellte, wie die Familienverhältnisse des anderen wohl sein mussten, dass dieser offenbar keine oder wenig Ahnung von seiner Übernatürlichkeit hatte. „Oh…meine Mutter ist gestorben als ich klein war und meinen Vater kenne ich nicht. Ich lebe hier mit meinen Großeltern“, blinzelte der Rothaarige ihn mit verschmiertem, verkrümelten Mund an. „Ach so“, erwiderte Kuroko kleinlaut. „Ich wollte das Gespräch nicht in eine unangenehme Richtung lenken. „Schon okay“, wischte sich Kagami den Mund mit dem Arm ab. „Ich komm gut damit klar. Natürlich bin ich manchmal neugierig, wie sie so waren, aber ich bin auch glücklich so, wie es jetzt ist. Ich kenn es ja nicht anders.“ „Ich verstehe“, nickte Kuroko, seinen Milchshake genießend. „Also kann es wirklich gut sein, dass er nichts von seinem Dasein weiß. Das würde einiges erklären“, dachte er sich dabei. „Ich werde ihn wohl weiter ausfragen müssen.“ Damit hatte der Vampir glücklicherweise keine Probleme. Auch wenn er leise war und wenig redete, hatte er keine Scheu, diese Fragen zu stellen, wenn es ihn wirklich interessierte. Und momentan gab es wirklich nichts Interessantes als Kagami für ihn. Nach dem Essen räumte Kagami die Küche auf und sie gingen in sein Zimmer. Es war weder sonderlich klein, noch groß, aber sehr bezeichnend eingerichtet. An den Wänden hingen hauptsächlich Poster von Basketballspielern – vereinzelt eine Katze – und es lagen ebenfalls einige Magazine mit diesem Thema auf dem Boden neben einem schwarzen Sitzsack. Das Bett war rot-schwarz bezogen und gemacht. Auf dem Schreibtisch befanden sich ein paar Schulbücher, aber sonst nichts. Außerdem stand ein Fernseher so im Raum, dass man sowohl vom Bett, als auch vom Sitzsack aus, gute Sicht darauf hatte. Kuroko gefiel es ganz gut. Keinerlei Indikation, dass der andere Frauen mochte, davon war er sowieso nicht ausgegangen. Würde Kagami das tun, hätte er eine Freundin oder ab und an mal eine ‚Bekanntschaft‘. Wer so gut aussah, bei dem musste das einfach so sein, fand Kuroko. Außerdem redete der andere nie über Mädchen, die er mochte, oder dergleichen. Meistens ging es bei ihm um Basketball, welche Spieler er toll fand, oder eben auch wie cool er Raubkatzen fand. Offenbar aber auch normale, süße Katzen, wie der Vampir nun feststellte, was ihm ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Dies hielt nicht für lange, denn Kagami überraschte ihn, indem er sich plötzlich auf sein Bett fallen ließ. „Du kannst herkommen oder auf den Sitzsack, wie du willst“, gähnte der Rothaarige. „Aber erwarte nicht zu viel von mir, ich bin ziemlich k.o.“ „Das ist in Ordnung. Kagami-kun kann auch schlafen, das macht mir nichts aus“, entgegnete Kuroko und ließ sich mit dem Rest Milchshake auf dem Sitzsack nieder, stellte seine Tasche daneben ab. „Ist das nicht komisch, wenn ich schlafe und du bist da?“, meinte Kagami und gähnte danach erneut. „Nein, ich habe zu tun“, deutete der Kleinere auf seine Tasche. In Wahrheit hatte er natürlich nicht vor, Hausaufgaben zu machen solange der andere schlief. Nein, er würde diesen schön beobachten und vielleicht auch mal näher zu ihm hingehen. „Wenn du meinst…aber ich versuche mir Mühe zu geben“, wischte sich Kagami die Schlaftränchen aus den Augen. „Willst du irgendwas Bestimmtes schauen?“ „Nein, mir ist das egal“, blinzelte Kuroko. „Okay“, schaltete der Größere den Fernseher ein und ließ einfach irgendeine Sitcom laufen, die er nicht wirklich weiter verfolgte und somit in Gedanken abdriftete und aufpassen musste, dass er nicht einschlief. Kuroko schenkte dem Fernseher überhaupt keine Beachtung und beobachtete weiterhin den schläfrigen Rothaarigen. Er sah schon sehr niedlich aus, wenn er so hilflos und müde blinzelte, aber er tat ihm auch leid, weil Schlafmangel wirklich übel sein musste. Das Hunger-Problem bekam er anscheinend ganz gut in den Griff, auch wenn dies sicherlich noch schlimmer oder anders werden würde, wie der Vampir aus Erfahrung wusste. In seinem schläfrigen Zustand musste Kagami wieder daran denken, wie oft Kuroko ihn in den paar Monaten, die sie sich kannte, schon aus der Fassung bzw. zum Erröten gebracht hatte. Warum war das bloß so? So viele Gedanken um seine oder anderer Sexualität hatte sich Kagami noch nie gemacht, doch langsam wurde es wohl Zeit, schließlich war er so gut wie erwachsen. Dass er kein Interesse an Frauen hatte, das wusste er irgendwie, aber wie sah es dann mit Männern aus? Kuroko war eindeutig der Grund für Kagamis momentane Überlegungen und er musste zugeben, dass er ihm doch ganz gut gefiel. Doch das hieß es ja noch lange nicht, schwul zu sein. Könnte er sich vorstellen, den anderen zu küssen und anderes mit ihm zu tun? So sicher war er sich da noch nicht, da er auch komplett unerfahren war. Tatsuya sah aber auch ziemlich gut aus, musste Kagami zugeben. Optisch gefielen ihm diese beiden eindeutig am besten. Die Möglichkeit, dass er schwul sein könnte, hatte Kagami schon ein paar Mal in Betracht gezogen und sich nie daran gestört, weil ihm so etwas nicht so wichtig war. Dass andere da eine andere Meinung hatten, das wusste er aber leider auch und er konnte das gar nicht nachvollziehen. Ihm persönlich war es vollkommen egal, wer was mit wem machte, solange man ihm damit nicht auf die Nerven ging. So gesehen war er für alles offen, aber Stress machen würde er sich deswegen auch nicht. Er würde einfach abwarten und…da war er auch schon eingeschlafen. Kuroko beobachtete den Schlafenden noch für eine Weile, eher er ihm einen Zettel schrieb, auf dem Stand, dass er nach Hause gegangen war und verschwand dann einfach aus dem Fenster, nachdem er sich seine Schuhe von unten geholt hatte. Sich wegen diesem treffen Sorgen zu machen, erschien nun doch als Schwachsinn, doch Himuro wurde das Gefühl nicht los, er verpasste etwas – die Gelegenheit, Kagami für sich zu erobern. Dieses Gefühl wurde auch die folgenden Tage nicht besser, in denen die beiden zwar nichts privat unternahmen, aber er merkte doch deutlich, dass sie sich mehr unterhielten als zuvor. Da war es eher so gewesen, dass er und Kagami redeten und Kuroko zuhörte, inzwischen driftete der Fokus doch sehr. Das Schlimmste war, dass nichts, das er versuchte, etwas zu bringen schien. Egal wie sexy und schick er sich kleidete, Kagami achtete nicht darauf oder es war ihm egal. Ziemlich zerknirscht – aber wunderschön – kam Himuro an diesem Freitagnachmittag nach Hause. „Oh? Wo hast du Taiga gelassen?“, wollte seine Mutter wissen als er alleine ins Wohnzimmer kam. Normalerweise unternehmen Himuro und Kagami an den Wochenenden, oder am Freitagabend etwas zusammen, doch nicht an diesem. „Der hat schon was anderes geplant…“, murrte Himuro und ließ sich neben ihr auf dem Sofa nieder. „Ich will nicht drüber reden.“ „Na schön…“, erwiderte sie überrascht. „Was hältst du davon, wenn wir uns einen gemütlichen Abend mit Gossip Girl machen?“ „Hört sich gut an“, lächelte Himuro, ein wenig aufgeheitert. Unterdessen hatte es sich Kuroko nach einer warmen Dusche bei Kagami auf dem Bett gemütlich gemacht, einen frisch gemachten Erdbeershake trinkend. Sie waren auf dem Heimweg von einem Regenschauer überrascht worden und Kagami hatte darauf bestanden, dass sie beide warm duschen und sich umziehen mussten, um nicht krank zu werden. Dabei hatte er Kuroko den Vortritt gelassen und ihm in der Zwischenzeit einen Shake gemacht. Gerade stand der Rothaarige unter der Dusche und Kuroko konnte es kaum erwarten, dass er wiederkam. Er hatte etwas ältere Klamotten von ihm bekommen, die ihm natürlich trotzdem zu groß waren, aber das störte ihn nicht. Kuroko mochte es, Kagamis Klamotten zu tragen, außerdem waren sie sehr bequem…und rochen ein bisschen nach ihm. Er erlaubte es sich, den Shake für einen Moment beiseite auf den Nachttisch zu stellen und an dem Shirt zu schnüffeln, das er trug. „Riecht wunderbar, aber auch so betörend“, stellte der Vampir in Gedanken fest und ließ es schnell wieder los und nahm mit dem Glas vorlieb, da er Schritte hörte. Ein paar Sekunden später trat der gähnende Rothaarige auch schon ins Zimmer ein, noch mit einem Handtuch auf dem Kopf, mit dem er sich halbherzig die Haare rieb. Als er Kuroko erblickte, musste er ein wenig schmunzeln. „Da passt du ja fasst zweimal rein“, grinste er. Im nächsten Moment wurde er aber schon wieder rot, da sich der Kleinere räkelte und zu ihm hinauf blickte. „Kagami-kun ist eben sehr groß und stark“, stellte Kuroko fest, dem es gefiel, wenn der andere diese Art von Reaktion zeigte. So gut Kagami auch dachte, dass er sein Erröten bisher versteckt gehalten hatte, so gut war Kuroko auch darin, dies zu erspähen. „Ähm…ja“, blickte der Größere mit erhobener Nase woanders hin. „Ist Kagami-kun gerade sehr müde, oder noch aufnahmefähig?“, wollte Kuroko dann aber schon wissen, da ihm doch etwas auf dem Herzen lag. Die vorherige Woche hatte er endlich dessen Großeltern kennen gelernt und feststellen müssen, dass diese tatsächlich gewöhnliche Menschen waren, wie er geahnt hatte. Das hieß, dass Kagami keine Ahnung hatte, was er war, oder was ihm demnächst bevorstehen würde. Es war also doch ganz gut, dass sich der Vampir aus seiner Höhle bzw. aus seinem Anwesen heraus, zurück in die Schule, gequält hatte. Der andere würde jede Unterstützung benötigen, die er bekommen könnte. Ein Werwolf, der ohne Rudel oder Eltern aufwuchs, stellte eine Gefahr für sich und sein Umfeld da, da es niemanden gab, der ihn überwachen und aufhalten konnte. Natürlich war die eisige Schönheit da, aber eine – oder auch zwei – Yuki Onna konnten kaum etwas gegen einen neu erwachten, großen Werwolf tun. „Oh, gerade geht’s eigentlich“, ließ sich Kagami neben Kuroko auf sein Bett fallen. „Wieso, was gibt’s?“ „Ich habe mich schon länger etwas gefragt…“, stellte der Kleinere sein Milchshake auf den Nachttisch und kam ihm dann langsam immer näher. „Huh? Was denn?“, war der Größere überfordert und wurde wieder etwas rot, aufgrund der plötzlichen Nähe. Kuroko, der nun nur noch ein paar Zentimeter von Kagamis Gesichts entfernt war, hielt inne und sah nachdenklich aus: „Wie ich es mir dachte.“ Dann zog er sich wieder etwas zurück und ließ den Größeren aufatmen. „Was ist denn nun?“, wollte er, immer noch aus der Fassung gebracht, wissen. „Weiß Kagami-kun, dass er kein Mensch ist?“, nahm Kuroko das Glas erneut in die Hand und nippte am Strohhalm, den Augenkontakt haltend. „…bitte was?“, glubschte der Rothaarige ihn darauf hin, völlig von den Socken, an. „Du hast mich schon richtig verstanden“, pausierte der Vampir kurzfristig sein Saugen und fuhr fort, „Ich bin auch keiner.“ „…wie meinst du das?“, wollte Kagami nun skeptisch wissen. Hatte der Kleinere doch zu viel Regen abbekommen oder war ihm versehentlich etwas in de Shaker gerutscht, das da nicht hinein gehörte? Warum sollte dieser sonst so einen Unsinn schwafeln. „So wie ich es gesagt habe“, der Kleinere leerte seinen Milchshake, stellte das Glas ab und blickte wieder zum anderen auf. „Aber…das macht doch überhaupt keinen Sinn!“, beschwerte sich dieser. „Warum denkst du, dass du nachts nicht schlafen kannst und jeden Tag einen scheinbar unstillbaren Hunger hast?“, entgegnete der Vampir. „Keine Ahnung…Pubertät im Endstadium?“ „Du wirst bald erwachen, Kagami-kun.“ „Erwachen? Aber ich bin doch schon wach!“ „Nicht diese Art von Erwachen. Damit ist gemeint, dass deine wahren Kräfte zum Vorschein kommen. Das ist normal für deine Art in diesem Alter“, erklärte Kuroko. „Für meine Art? Was bin ich denn laut dir?“, wollte der Rothaarige es immer noch nicht ganz wahrhaben, auch wenn er zugeben musste, dass er sich diese Dinge nicht so ganz erklären konnte. „Ich vermute, dass du ein Werwolf bist. Mit Sicherheit kann ich es aber nicht sagen, da ich deine Eltern nicht kenne und deine Großeltern normale Menschen sind. Es muss also von seitens deines Vater kommen.“ „Werwolf? Aber die gibt’s doch nur in Märchen“, murrte Kagami und fletschte dabei unbewusste die Zähne. „Als nächstes erzählst du mir, dass Vampire real sind.“ „Nein, du irrst dich“, bliebt Kuroko weiterhin ruhig, auch wenn er merkte, wie die typische Werwolf-Aggressivität beim anderen durchkam – ein weiteres Symptom. „Natürlich sind sie das. Ich bin einer.“ „Wie jetzt? Echt?“, runzelte der Rothaarige noch weiter die Stirn. „Und wo sind dann deine Zähne und warum kannst du dich tagsüber frei bewegen?“ „Dass wir bei Sonnenlicht sterben, ist nur ein Mythos…aufpassen muss ich aber schon, weil es mir nicht gut tut“, erklärte der Vampir. „Und was die Zähne angeht…“ Gerade als Kagami etwas erwidern wollte, sah er, sie etwas an Kurokos Lippen aufblitzte. Abgelenkt davon, beugte er sich dem anderen entgegen und sah dann tatsächlich spitze, unnatürlich lange Eckzähne in dessen Mund. „Woha…was…“, war jegliche Wut aus seinem Gesicht gewichen und machte Erstaunen Platz. „Glaubst du mir nun?“, blinzelte der Vampir ihm entgegen. „Ich weiß nicht so recht…“, druckste der Größere herum und kratzte sich am Hinterkopf. „Es macht schon irgendwie Sinn, aber irgendwie…“ „Ich verstehe, dass das für dich ein Schock sein muss, da du nicht in dieser Welt aufgewachsen bist. Und, dein bester Freund ist auch kein Mensch, aber das hast du wohl noch nicht gemerkt, aber abgesehen davon…“, redete Kuroko nun ungewöhnlich viel. „Was? Tatsuya?“, griff Kagami ihm plötzlich an die Oberarme. „Was ist er denn dann?“ „Oh…also ich glaube, das sollte er dir besser selbst sagen“, meinte der Vampir. „Es ist nichts wirklich Gefährliches. Die meisten von uns sind das nicht.“ „Ähm, okay?“, machte Kagami wenig schlauer als vorher. „Ooof…“ „Das muss viel für Kagami-kun zu verdauen gewesen sein“, machte Kuroko einen halben Witz. „Aber es ist nur zu deinem Besten. Ich will nicht, dass du etwas tust, das du bereust.“ „Was ich bereue? Was denn zum Beispiel?“, konnte sich der andere immer noch nicht wirklich etwas unter all dem vorstellen, das er soeben erfahren hatte. „Wenn du dich zum ersten Mal verwandelst, hast du kaum oder gar keine Kontrolle über dein Handeln und der Hunger könnte dich dazu treiben, Personen, die dir nahe stehen, weh zu tun oder sie zu töten“, schweifte Kuroko nun etwas mehr aus. „Deswegen möchte ich-“ „Was? Das kann passieren? Sowas will ich nicht…“, wurde Kagami nachdenklich gestimmt und blickte nach unten. „Das weiß ich“, schlich sich ein Lächeln auf die Lippen des Vampirs. „Deswegen möchte ich dich mit zu mir nehmen. Ich kann dir helfen, das zu vermeiden.“ „Echt? Dann will ich das auf jeden Fall!“, blickte er wieder auf. „Es sei denn, du gehörst einfach einem komischen Kult an und willst mich entführen. Ich will vorher einen Beweis dafür, dass das alles wirklich so ist wie du sagst.“ Kuroko seufzte leise, konnte aber verstehen, dass der andere misstrauisch war. „Ich könnte dich beißen und dein Erwachen beschleunigen, würde das ausreichen?“, bot Kuroko ihm nun an. „Du kannst sowas?“ „Ja. Ich bin ein hochrangiger Vampir. Das Gift unserer Zähne stärkt jene, die wir beißen und kann dabei helfen, ein Erwachen zu beschleunigen“, sagte der Vampir. „Also verwandelt ihr mit einem Biss keine Menschen in Vampire?“ „Nein, das ist auch nicht wahr. Vampire werden geboren, wie Menschen und andere Kreaturen auch.“ „Hmmm…das macht Sinn“, meinte Kagami nun. „Und werde ich mich bei Vollmond dann verwandeln?“ Kuroko schüttelte den Kopf: „Es stimmt zwar, dass die Kraft von Werwölfen und anderen Formwandlern bei Vollmond am stärksten ist, doch auf die Verwandlung hat er keinen Einfluss. Viele andere Kreaturen der Nacht beziehen ihre Kraft ebenfalls vom Mond.“ „Oh okay…dann kann man also nicht danach gehen“, nickte Kagami, dem dann noch eine Frage bezüglich des Bisses aufkam. „Tut das sehr weh?“ „Bisher meinten alle, dass es okay sei“, beschönigte er das euphorische Gefühl – manchmal sogar erregende – das ihm seine bisherigen ‚Opfer‘ beschrieben hatten. „Hört sich eigentlich gar nicht mal so schlecht an. Wo ist der Haken?“, ließ Kagami noch nicht ganz locker. „Der wäre, dass ich erwarte, dass du mir von dort an deine Treue schwörst. Ich will dich als Vertrauten um mich haben“, antwortete Kuroko. „…also doch ein Kult“, verengte der Rothaarige die Augen. „Nein. Also…“, rang der Vampir nun zum ersten Mal seit Jahren um Worte. „Kagami-kun muss mir bitte glauben.“ Er setzte sich nun etwas auf und nahm eine niedliche Pose ein, die Hände zwischen den Beinen und zum Größeren nach oben schauend. Diese funktionierte tatsächlich du der andere wurde wieder rot und zuckte etwas zusammen. „Okay, ich glaube dir…also was ist nun?“, murmelte der rot angelaufene. „Kagami-kun macht es sich am besten bequem und hält dann still“, gab Kuroko Tipps. „Okay…also ich leg mich dann mal hin?“, sank der Größere auch schon auf seinem Bett nieder. „So ist es gut…“, beugte sich der Vampir zu ihm hinab. „Schließ deine Augen und entspanne dich. Ohne weitere Fragen zu stellen – ob das nicht zu schnell war, was danach passieren würde, oder irgendetwas – schloss Kagami die Augen und versuchte sich zu entspannen, hörte dabei allerdings sein Herz heftig gegen seinen Brustkorb hämmern. Er war aufgeregt und das aus mehreren Gründen. Zum einen den offensichtlichen, zum anderen, dass er noch nie jemandem so nahe gewesen war, schon gar nicht so jemand anziehendem. Ganz in aufgeregten Gedanken versunken, spürte Kagami auf einmal etwas an seinem Hals und kniff die Augen fest zusammen. Kuroko hatte unterdessen seine linke Hand auf Kagami s Brustkorb gelegt und fixierte seinen Kopf mit der rechten. Auch sein Herz schlug schnell, weil er nicht gedacht hatte, dass der andere wirklich so schnell einwilligen würde. Es war alles so schnell gegangen… Die Vampirzähne wurden langsam eingefahren und als Kurokos Lippen warme Haut trafen, konnte er nicht anders, als diese sanft zu küssen. So schnell er gekommen war, so schnell verfolg dieser Moment auch wieder und der Vampir richtete sich, nun selbst ein wenig rot, gerade auf. Verwirrt, dass er keinen Schmerz gespürt hatte, schlug Kagami seine Augen auf und erblickte den Vampir über sich. „...was hast du gemacht?“, wollte er verblüfft, aufgeregt und mit rasendem Herz wissen. „…“, blickte Kuroko beiseite. „Hey!“, richtete sich Kagami nun auf und stupste den anderen an. „Du hast mich nicht gebissen, oder?“ Er griff sich an die Stelle am Hals, an der Blut sein sollte, hätte der Vampir wirklich seine Zähne in ihm versenkt. Besah sich die Hand danach und stellte fest, dass sie sauber war. „Nein“, entgegnete Kuroko. „Das war nur ein Scherz.“ „…was“, gab Kagami von sich. „Kagami-kun kann noch nicht jetzt hier erwachen, das wäre zu gefährlich“, hatte sich der Vampir wieder gefasst und blickte den anderen an. „Okay, das macht Sinn, aber…heeeeey!“, wurde es ihm auf einmal klar, was der andere getan hatte. „Warum hast du mich geküsst?!“ „Mag Kagami-kun das etwa nicht?“, schaute er ihn mit großen Augen an. „…darum geht es doch überhaupt nicht!“, nahm das Gesicht des Rothaarigen dessen Haarfarbe an. „Wenn es Kagami-kun nicht stört, ist doch alles in Ordnung“, legte der Vampir den Kopf leicht schief und starrte ihn an. Kagami fand das viel zu süß und saß gerade echt in der Zwickmühle. Es war einfach alles viel zu viel auf einmal für ihn. „Bitte stirb mir nicht weg“, legte Kuroko ihm nun eine Hand an die Stirn. „Du bist ungesund rot im Gesicht.“ „Ach sei still“, murmelte der Größere und schloss die Augen, schlug die Hand aber nicht weg. „Kann ich heute Nacht hier schlafen?“, fragte der Kleinere, den Moment auskostend. „…klar, warum nicht“, erwiderte Kagami, ohne groß nachzudenken. Genaugenommen hatte er überhaupt nicht nachgedacht, wie er zwei Stunden später, nach sehr viel Gelaber, feststellen musste. Denn nun lag er mit rasendem Herzen, ausnahmsweise mal wegen etwas anderem hellwach im Bett und das alles, während neben ihm ein super süßer, super gemeiner Vampir seelenruhig schlief. Kapitel 3: ----------- Eigentlich hatte Himuro sich darauf gefreut, das Wochenende in aller Ruhe mit seiner Mutter zu verbringen, doch irgendwie fühlte er sich an diesem Samstagmittag überhaupt nicht gut. Als er vom Tisch aufstand und sich eine frische Tasse Tee holte, überkam ihn auf einmal ein ungutes Gefühl, gefolgt von einem Zittern. Die Tasse fiel aus seiner Hand, zerschellte am Boden und verteilte heißen Tee überall, er folgte ihr kurz darauf. „Tatsuya!“, hörte er die Stimme seiner Mutter schreien, dann wurde alles schwarz. Da sie nicht wusste, an wen sie sich sonst wenden sollte, rief Yumiko Himuro kurzerhand Kagami an, der sich sofort auf den Weg machte, auch wenn er um diese Zeit an einem Samstag normalerweise noch nicht fit war. Die Sorge um seinen besten Freund trieb ihn an. Er hatte Kuroko gesagt, dass er einfach so lange bei ihm zu Hause bleiben sollte, wenn etwas anders kommen sollte, würde er ihm telefonisch Bescheid sagen. Dieser hatte eingewilligt und war einfach weiter in dessen Bett geblieben, denn sie hatten noch geschlafen als der Anruf eingegangen war. Der Vampir machte es sich gemütlich und schnüffelte weiter den guten Geruch des Rothaarigen, während dieser ein paar Straßen weiter zu Himuro rannte. „Was ist denn passiert?“, kam dieser völlig außer Atem am Haus der Himuros an und wurde auch schon eingelassen. „Er ist einfach umgekippt. Ich mache mir so große Sorgen!“, weinte die schwarzhaarige Frau. „Und er ist zu schwer, als dass ich ihn alleine ins Bett tragen könnte.“ „Warum hast du denn keinen Krankenwagen gerufen?“, wollte Kagami wissen und sah seinen besten Freund dann auch schon auf dem Boden liegen. „…das würde nicht helfen“, weinte sie weiter. „Bitte. Hilf ihm.“ „Ich versuch mein Bestes“, nickte der Rothaarige und dachte sich, dass es wahrscheinlich etwas mit dem zu tun hatte, das Kuroko den Tag zuvor über übernatürliche Wesen gesagt hatte. Er nahm seinen besten Freund vorsichtig in die Arme und stützte seinen Kopf an seiner Schulter während er ihn zu seinem Zimmer trug. Er war wirklich ungewöhnlich warm für seine Verhältnisse. Normalerweise war Himuro immer ein richtiger Eiszapfen, gerade glühte er förmlich. „Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei dir bedanken soll“, schluchzte die aufgewühlte Frau als Kagami ihn ins Bett legte. „Es ist schon okay“, schüttelte dieser den Kopf. „Er wird doch wieder okay sein, oder?“ Sie nickte: „Ja, wenn es das ist, das ich denke, dass es ist, müsste es bald wieder gehen.“ Kagami blieb noch kurz an der Seite seines Freundes und strich ihm die Haare aus der Stirn. Er atmete schneller als sonst, wobei sich sein Brustkorb hob und senkte, aber er war am Leben und schien nicht in ernsthafter Gefahr zu schweben, das beruhigte ihn. „Kann ich sonst noch was tun?“, wollte der Rothaarig wissen, noch immer nach unten auf Himuro blickend. „Nein, den Rest übernehme ich“, schüttelte sie den Kopf und tupfte sich die Tränen ab. „Vielen Dank.“ „Ist das wirklich okay so?“, vergewisserte sich Kagami. „Wirklich“, schenkte sie ihm ein Lächeln, „Er wird schon wieder.“ „Na schön“, atmete er aus. „Sag mir Bescheid, wenn sich was tut, okay?“ „Aber sicher doch, mein Junge“, versicherte sie ihm. „Und nun geh, deine Arbeit hier ist erledigt.“ Eigentlich wollte er noch ein wenig bleiben, doch eine seltsame Kraft bewegte seine Beine und ehe er sich versah, war er auch schon außerhalb des Hauses. Sehr verwirrt und weiter über Kurokos Worte nachdenkend, trat er früher als erwartet den Heimweg an. Waren das die Kräfte, von denen der Vampir gesprochen hatte? Kagami vermutete es, konnte es aber nicht mit Sicherheit sagen. Zu Hause angekommen, berichtete er seinen Großeltern schnell die Kurzversion und versicherte ihnen, dass es keinen Grund zur Sorge gab. Danach ging er wieder hoch in sein Zimmer, in dem er Kuroko in seine Decke gekuschelt vorfand. Diese Szene zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht, auch wenn ihm nicht so sehr danach zumute war, da er sich um seinen besten Freund sorgte. „Kagami-kun ist bereits zurückgekehrt“, schlugen die hellblauen Augen auf einmal auf und jagten ihm einen kleinen Schreck ein. „Woha! Mach das doch nicht mit mir! Ich dachte, du schläfst“, beschwerte sich Kagami. „Entschuldige bitte“, richtete sich Kuroko auf und hatte dabei eine ganz schön üble Strubbelfrisur, die es wohl jedem unmöglich machte, ihm lange böse zu sein. Erst recht Kagami, der das super süß fand. Es lenkte ihn sogar von seinen Sorgen ab und er realisierte, wie müde er eigentlich noch war. „Möchte Kagami-kun noch ein wenig schlafen? Es ist immerhin Wochenende.“ „Ich weiß nicht so recht…“ „Du kannst dich ein wenig hinlegen und mir dabei erzählen, was vorgefallen ist.“ „Das hört sich gut an“, willigte der Rothaarige schließlich ein, streifte sich die Klamotten vom Leib, sodass er nur noch sein Tank Top und Boxershorts trug und schlüpfte zurück ins Bett. Dann berichtete er Kuroko all das, das sich zugetragen hatte und fühlte sich danach irgendwie erleichtert und auch etwas ausgeruhter. „Möchte Kagami-kun demnächst mit mir nach Hause kommen?“, wollte Kuroko dann wissen, um das Thema in eine andere Richtung zu lenken, da er merkte, wie sehr es den anderen belastete. „Ja, warum nicht“, willigte der Rothaarige schneller ein, als der Vampir erwartet hatte. „Nur nicht unbedingt dieses Wochenende.“ „Ich verstehe“, nickte der Kleinere. „Wie wäre es mit dem nächsten?“ „Das würde ganz gut passen, da haben wir dann sowieso Ferien“, erwiderte der Größere und drehte sich dann zu ihm um. „Hast du eigentlich viele Bedienstete…oder Vertraute oder was auch immer?“ Er wollte sich ein bisschen informieren, bevor er sich in eine ihm fremde Lage begab. „Oh, so viele sind es nicht. Ich habe jemanden, der das Anwesen sauber hält und einen Gärtner. Meine Vertrauten sind meine Freunde, die mit mir leben“, erklärte Kuroko seine Lebensumstände. „Das sind auch nur zwei…und ein halber, der ab und an mal zu Besuch kommt.“ „Ein halber?“, machte Kagami einen skeptischen Gesichtsausdruck und lachte dann. „Was darf ich mir denn bitte darunter vorstellen.“ „Oh, er wohnt nicht bei uns und er ist…sehr speziell“, gab der Vampir wenig hilfreich von sich. „Du wirst dann schon sehen.“ „Haha, okay?“, fand der Rothaarige das immer noch sehr belustigend. „Klingt alles eigentlich ganz gut, ich bin schon gespannt.“ „Das freut mich zu hören“, lächelte Kuroko milde und schaute den Größeren dabei an. Dieser wunderschöne Gesichtsausdruck, kombiniert mit der liegenden Position und den verstrubbelten Haaren, ließen Kagami leicht erröten und etwas vor sich hinmurmeln. So langsam kam er dahinter, weswegen sein Herz immer so schnell schlug, wenn der andere in der Nähe war. Kuroko verbrachte das restliche Wochenende bei Kagami, das dessen Großeltern ganz und gar nicht störte. Sie mochten den seltsamen Zeitgenossen und sagten sogar, dass sie diese Situation daran erinnerte, wenn ihre Tochter – Kagamis Mutter – ihren damaligen Freund zu Besuch hatte. Das war Kagami natürlich etwas peinlich, aber Kuroko gefiel es. Er hatte viel Spaß, mit den beiden zu plaudern und schaffte es auch, ihren Enkel davon abzuhalten, zu sehr in Sorgen um seinen besten Freund zu versinken. Am darauffolgenden Montag, erschien Himuro nicht in der Schule und schickte Kagami eine SMS, dass er erstmal nicht kommen konnte, er sich aber keine Sorgen machen solle, es ginge ihm gut. Er würde mit seiner Mutter ein bisschen früher als geplant in den Urlaub fahren, um sich richtig auskurieren zu können. Diese Nachricht beruhigte den Rothaarigen zwar schon, ließ ihn aber auch mit sehr vielen Fragen zurück, die er wohl erst wesentlich später beantwortet bekommen würde, denn der Schwarzhaarige hatte ihm in der nächsten Nachricht mitgeteilt, dass er erstmal nicht mehr zu erreichen sei, da sie keine Netz in den Bergen hätten und er sich dann wieder melden würde. Etwas anderes, als dies so hinzunehmen, blieb ihm nicht übrig und so entschloss er sich, das einfach zu tun. Sich weiter den Kopf zu zerbrechen und sich zu sorgen, würde keinen weiter bringen. Diese Schulwoche war für Kagami äußerst seltsam, da nicht nur sein bester Freund fehlte, mit dem er die letzten 13 Jahre fast täglich seine Zeit verbracht hatte, sondern auch, weil seine neue ‚Bekanntschaft‘ es geschafft hatte, ihn so in dessen Bann zu ziehe. Er fragte sich für einen Moment, ob Kuroko irgendeine Vampir-Magie oder so etwas angewendet hatte, doch verwarf diesen Gedanken dann wieder. Das würde dieser sicher nicht tun und außerdem hatte er solche Kräfte nicht erwähnt. Es war vielleicht ein wenig seltsam das zu behaupten, aber er vertraute dem Vampir irgendwie und darauf, dass dieser solche Tricks nicht anwenden würde. Andererseits hatte das Himuros Mutter kurz zuvor auch höchstwahrscheinlich mit ihm getan und sie kannte er schon seit er ein kleiner Junge war… Doch bevor Kagami sich zu sehr die letzten Hirnzellen darüber zermürben konnte, war die Schulwoche bereits vorbei und der Besuch bei Kuroko stand an. Er hatte seine Großeltern schon vorgewarnt, dass er diesen für ein paar Tage besuchen würde. Die beiden hatten nichts dagegen einzuwenden gehabt und sich sogar gefreut. Zum einen, da ihr Junge Spaß mit Freunden haben würde, zum anderen weil das mehr Zeit für sie beide zu zweit bedeutete. Eine Auszeit, die sie sich mehr als verdient hatten. Und so brach Kagami Samstagnachmittag mit seinem Rucksack in die Richtung auf, in welcher Kurokos Anwesen liegen sollte. Allerdings wurde er kurz vor seinem Haus bereits von diesem abgepasst. „Ähm, hi?“, blinzelte der Rothaarige nicht wenig überrascht. „Guten Tag, Kagami-kun“, erwiderte der Vampir darauf. „Ich dachte, ich begleite dich. Außerdem ist es sehr schwer – wenn nicht unmöglich – für einen Außenstehenden das Grundstück zu finden, geschweige denn zu betreten.“ Es war interessant zu sehen, was der Kleinere so trug, wenn er mal nicht in Schuluniform, seinen Schlafklamotten oder Kagamis Kleidung steckte. Es war nichts zu Auffälliges: eine dunkle Hose mit weiß-blauen Schuhen, einem weißen Hemd, das locker zugeknöpft war und ein hellblaues Shirt darunter offenbarte. Kagami selbst trug ein rotes T-Shirt mit einer grauen Sweatshirtjacke darüber, Jeans und seine schwarz-roten Nikes. „Na super“, murrte Kagami bereits. „Hat das mit irgendsoeiner Magie-Scheiße zu tun?“ „…ja, so kann man das sagen“, gab Kuroko zurück, den diese Aussage belustigte, auch wenn man das nicht unbedingt an seinem Gesicht ablesen konnte. Er mochte diese Art viel zu sehr am anderen und auch diese erinnerte ihn sehr an seinen guten Freund Aomine. Dieser nahm auch kein Blatt vor den Mund, damit kam Kuroko sehr gut zurecht. Auf dem weiteren Weg zu seinem Anwesen, erzählte er Kagami ein wenig mehr über die ihm bis vor kurzem verborgene Welt. Dabei kam auch wieder Himuro zur Sprache und dass der Größere nun endlich wissen wollte, was dieser war. Vor der Abreise hatte er nicht fragen können und so lange warten wollte er nicht. Kuroko willigte schließlich ein, es ihm zu sagen, da er verstand, wie es dem anderen wohl ergehen musste. Außerdem wollte er ihm die Sorge um die beiden, die hoch in die kalten Berge gereist waren, nehmen. „Dein Freund ist zwar ein Mann, aber er und seine Mutter gehören der Rasse der Yuki Onna an“, lüftete der Vampir das Geheimnis für den anderen. „Das heißt, sie sind dort oben sicher, auch wenn es für andere bereits viel zu kalt wäre.“ „Oh…verstehe“, machte der Größere. „Das macht irgendwie Sinn. Er war schon immer irgendwie kalt und anders.“ „Kagami-kun ist auch anders…und sehr heiß“, entgegnete der Kleinere, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen. „Bitte was?“, lief der Größere rot an, ehe er den eigentlichen Sinn hinter dieser Aussage verstand. Trotzdem ließ ihn das Gefühl nicht los, dass der andere das auch anders gemeint hatte. Den kurzen übrigen Weg über murrend und grummelnd, gelangte der Rothaarige nun zum ersten Mal am Anwesen des Vampirs an. Beeindruckt blieb er vor dem hohen, weißen Tor stehen, das kleine goldene Blätter als Verzierung an den Stäben hatte. „Nicht schlecht“, pfiff er und prompt öffnete sich das Tor wie von Geisterhand. In Realität hatte der Gärtner lediglich einen Knopf getätigt, da er seinen Herrn und dessen Besuch schon aus der Ferne erblickt hatte. Kagami hatte kaum Zeit, sich über all das zu wundern und zu staunen, denn keine zehn Sekunden waren vergangen, als auch schon eine etwas schrille Frauenstimme ertönte. „Tetsu-kuuuun!“, kam eine vollbusige, langhaarige, gutaussehende Frau schon aus der Haustür gestürmt und rannte auf den kleinen Vampir zu. Sie erdrückte ihn fast mit ihrer Umarmung, bei der ihr Vorbau mit voller Wucht gegen ihn gepresst wurde, der trotz einem hochgeschlossenen, pastellrosanem Pullover gut zu sehen war. Dazu trug sie einen cremfarbenen Rock, hohe Strümpfe ebenfalls in rosa und weiße Hausschuhe. „Hallo, Momoi-san“, grüßte er sie monoton und ein wenig leidend zurück. „Das ist Kagami-kun.“ „Hmmmm!“, schmollte sie, aber ließ Kuroko endlich los und lächelte den Größeren an. „…freu mich dich kennen zu lernen.“ Kagami nickte nur, da er ein wenig überfordert mit der Situation war: „Ebenso.“ „Lasst uns reingehen“, schleifte die Rosahaarige die beiden jeweils an einer Hand hinter sich her. „Ist sie immer so?“, wollte der Rothaarige leise wissen. „Nicht immer, aber heute ist wohl ein besonderer Tag“, erwiderte Kuroko entschuldigend. „Sie freut sich, dich kennen zu lernen und dass ich wieder mehr zu Hause bin.“ „Ah, verstehe“, hob der Größere eine Augenbraue. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast.“ „Momoi-san ist nicht meine-“, kam der Vampir nicht dazu, sich zu erklären, da die betreffende Person sie soeben losgelassen hatte und nun etwas Anderes bevorstand. „Willkommen!“, breitet sie die Arme weit aus und drehte sich ein Mal im Türrahmen, bevor sie den Raum betrat, der an ein Wohnzimmer erinnerte. Zuvor waren sie einen Flur mit ein paar Türen entlang gegangen. Es war alles in allem nicht so groß, wie es sich Kagami vorgestellt hatte, aber schon groß. Der Türrahmen, in dem er und Kuroko nun standen, war sehr hoch und umfasste zwei dunkle Flügeltüren aus Holz. Im Raum saß ein dunkelhäutiger Typ auf einem der drei Sofas, anscheinend ganz vertieft lesend. Er hatte ein dunkelblaues 2/3-arm Shirt an, welches zu seiner Haarfarbe passte, sowie eine graue Jogginghose und schwarze Strümpfe. Als seine Mitbewohnerin den Raum so laut betrat, blickte er auf und betrachtete er sie mit einem etwas wehleidigen Blick, dann die beiden anderen etwas grimmiger. Der Vampir trat einen Schritt nach vorne und räusperte sich leicht, ehe er sagte: „Das ist Kagami-kun-“ „Taiga“, fiel ihm der Größere ins Wort. „Du musst nicht immer so sein.“ Kurz blinzelten die hellblauen Augen zu ihm hoch, ehe er wieder nach vorne blickte und weiter machte: „Und das ist Aomine-kun“ „Tetsu, wir kennen uns seit über 140 Jahren“, erhob sich der hochgewachsene Werwolf und kratzte sich am Hinterkopf, als er auf die stehenden zuschritt. „155 um genau zu sein“, spezifizierte der Vampir, anscheinend den Fakt nicht beachtend, dass er damit die Aussage des anderen nur noch bekräftigte. „…und er ist immer noch so formal“, seufzte er und streckte dann Kagami die Hand hin. „Ich bin Daiki.“ Überrascht über diese doch relativ freundliche Begrüßung des grimmig wirkenden anderen, ergriff der Rothaarige seine Hand und grinste ihn an: „Freut mich, ich-“ Doch da wurde sie auch schon fest gepackt und der Gesichtsausdruck des anderen änderte sich: „Wehe dir, du krümmst Tetsu ein Haar.“ Perplex trat Kagami erstmal einen Schritt zurück und versuchte sich aus dem festen Griff zu befreien. Was fiel diesem Grobian denn bitte ein? Und wie kam er auf die Idee, dass er dem kleinen Vampir weh tun könnte? Kagami verstand nicht ganz, was abging. „Aomine-kun, bitte beschädige meinen Freund nicht“, wies Kuroko ihn nun an und der andere gehorchte. Widerwillig, aber er gehorchte. Aomine mochte Kurokos Gefühle zwar nicht erwidern, aber das hieß noch lange nicht, dass er ihm nicht wichtig war und dass er nicht alles tun würde, um diesen zu beschützen. Dass sich der Vampir nun jemanden angelacht zu haben schien, störte ihn nicht direkt, aber dass es dann gleich so ein Beefcake sein musste, fand er ein wenig beunruhigend. Vor allem von der Tatsache ausgehend, dass dieser knapp vorm Erwachen stand und quasi jeden Moment außer Kontrolle geraten könnte. Er wollte nicht, dass seinem Herrn und Freund etwas geschah. Kagami war ein wenig irritiert von der Gesamtsituation aber auch davon, dass Kuroko ihn als seinen Freund bezeichnet hatte. Meinte er jetzt festen Freund oder normal? Und was war dann mit dieser vollbusigen Schönheit, die den Vampir so mögen zu schien? Fragen über Fragen. Da allerdings niemand sonderlich zu reagieren schien, musste er wohl keine weitere Bedeutung hineingesteckt haben…auch wenn der Dunkelhaarige ihn immer noch sehr grimmig ansah. Kuroko schloss kurz die Augen und atmete aus, dann beschloss er: „Ich werde Kagami-kun ein wenig herumführen. Danach kommen wir wieder her und besprechen alles Weitere.“ „Okay, geht klar“, schmiss sich Aomine wieder auf das Sofa und schnappte sich erneut das Magazin, das bei genauerem Betrachten ein Tittenheft war. So war das also…und Kagami hatte schon fast eine hohe Meinung vom anderen entwickelt. Irritiert blinzelte er das Heftchen an und wandte dann seinen Blick ab. Eifersüchtig war der andere schon einmal nicht. „Aber Tetsu-kun! Ich will auch mitkommen“, beschwerte sich die langhaarige soeben. „Okay, Momoi-san kann mitkommen“, willigte Kuroko ein, der ein wenig ausgelaugt und momentan wenig aversiv gegen irgendetwas zu sein schien, da er keine Energie für Diskussionen hatte. „Yay!“. Sprach sie schon mal in Richtung der Treppe vor, die in der rechten Ecke hinter den Sofas lag. „Und nenn du mich bitte Satsuki. Tetsu-kun ist echt viel zu ernst was das angeht!“ Kagami nickte und war froh, dass wenigstens sie nichts gegen ihn zu haben schien. Dass sich das bald ändern könnte, davon ahnte er noch nichts. Als sie aufbrachen und die Treppe hinaufstiegen, fing Momoi schon an zu labern. Anscheinend tat sie das gern, aber wenigstens waren die Dinge, die sie sagte, hilfreich für den Rothaarigen, der sich hier noch nicht auskannte. So gab sie beispielsweise Tipps wie man sich am besten zurecht fand, wo welche Räume lagen und all das. Nur eine Frage hatte sie Kagami noch nicht beantwortet: „Und was bist du eigentlich? Also…“ „Oh, verstehe“, lächelte sie und streckte dann die Zunge heraus. „Ich bin ein Succubus~“ Kuroko nickt und erklärte kurz: „Dämonen, die sich hauptsächlich von sexueller Energie anderer Wesen ernähren.“ „Außerdem haben wir Flügel und dieses Zeug hier“, ergänzte sie und ließ zwei kleine Hörnchen an ihrem Kopf und einen dünnen, langen Schwanz mit herzförmiger Spitze unter ihrem Rock hervorzüngeln. „A-aha“, wurde Kagami ein kleines bisschen rot und war erstaunt, was es nicht alles gab. „Ist Kagami-kun das unangenehm?“, wollte der Vampir wissen als sie in der zweiten Etage zum Stehen kamen. „Hm, also…weiß nicht genau“, kratze sich dieser verlegen. „Es ist okay, solange sie mich nicht anspringt, oder was auch immer es ist, dass ihr tut.“ „Nein, das wird ich schon nicht!“, kicherte der Succubus. „Du siehst zwar gut aus, aber ich bin nur an Tetsu-kun interessiert.“ „Momoi-san…“, war es Kuroko nun, dem das ein wenig unangenehm war. „Er müsste mich nur mal endlich essen lassen“, schmollte sie und stupste seine Wange an. Kagami, dem soeben klar wurde, was sie mit „essen“ meinte, errötete nun sehr. Aber hey, das hieß, dass – höchstwahrscheinlich – nichts zwischen den beiden lief. Irgendwie machte ihn das glücklicher als es sollte. Wenn ein Mann – oder auch eine Frau – so einem heißen Feger widerstehen konnte, dann hieß das wahrscheinlich, dass der Betreffende entweder nicht auf Frauen stand, oder bereits Gefühle für jemand anderen hatte und es deswegen nicht tun konnte. „…sollen wir weitergehen?“, schaltete sich der Rothaarige nun dazwischen und versuchte, den Vampir damit zu ‚retten‘, da dieser doch sehr danach aussah, als wäre ihm das alles sehr unangenehm. „Ja, es gibt noch viel, das du sehen kannst!“, ließ Momoi Kuroko nun endlich los und ging wieder voran. „Danke“, flüsterte Kuroko dem Größeren so leise es ging zu und dieser nickte. Die Führung der oberen Etage ging schneller als Kagami erwartet hatte, denn da auf diesem Stockwerk offenbar hauptsächlich die Schlafräume und angeschlossenen Badezimmer lagen, bekam er nicht viel davon zu sehen. Man führte ihn in die Bücherei, die ziemlich stattlich eingedeckt und sehr gemütlich eingerichtet war. Mit gepolsterten Fensterbänken und zwei Sesseln als Sitzmöglichkeiten und in einem warmen Holzton eingetäfelt, lud sie gerade dazu ein, regnerische Tage ausschließlich hier zu verbringen. Dieser Raum hatte, wie auch Momois und Kurokos, eine Tür zum Balkon, den sie allerdings noch nicht betraten. Stattdessen gingen sie aus der Bücherei zurück in den Flur, der geradeaus auf die Treppe zulief und dann nach rechts abknickte. Neben der Bücherei lag Momois Zimmer und daneben Aomines, mit ihren Bädern, die nur von innerhalb des Zimmers betretbar waren. Kagami fragte bei Gelegenheit auch nach, wie alt Kurokos Mitbewohner waren und als er die Antwort bekam – beiden waren etwa im Alter des Vampirs – ob die beiden auch einfach ab und an zur Schule gingen, oder was sie so machten, um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. „Tetsu-kuns Eltern bezahlen Dai-chan und mich, dass wir hier mit ihm wohnen“, kicherte Momoi. „Was? Wirklich?“, wandte sich Kagami an Kuroko. „Nicht ganz, aber sie hat schon irgendwie recht…“, seufzte dieser. „Aomine-kun ist als mein Bodyguard eingestellt und Momoi-san meine persönliche Beraterin und Expertin für das Übernatürliche.“ „Oh, klingt cool“, nickte der Rothaarige. „Und was machst du wenn du nicht gerade so tust als wärst du ein Schüler?“ Da Momoi merkte, dass ihrem Herrn diese Frage unangenehm war, antwortete sie satt ihm: „Seine Eltern haben ein erfolgreiches Immobilienbusiness und wollen, dass er es übernimmt, aber er ist sich noch nicht ganz sicher, weswegen er auch immer mal wieder zur Schule geht, um zu schauen, was man sonst noch so machen könnte.“ „Verstehe“, machte Kagami einen o-Ausdruck. Als sie um die Ecke bogen, bat Kuroko Momoi, dass sie schonmal wieder hinunter ging, da er etwas mit Kagami alleine zu besprechen hatte. Sie schmollte, ging dann aber nach unten und der Vampir konnte endlich wieder aufatmen. „Strengt sie dich sehr an?“, wollte Kagami wissen, der nun neben dem Kleineren herlief und ihn von oben beobachtete. „Wenn sie gerade eine sehr anhängliche Phase hat, ja“, gab Kuroko zu. „Sie ist eine sehr gute Freundin für mich, aber ich weiß nicht, wie ich mit ihren Gefühlen mir gegenüber umgehen soll.“ „Hm…schwierig. Hast du es ihr schon gesagt?“ „Dass ich nur an Männern interessiert bin? Nicht so direkt, nein“, blieb der Vampir stehen und öffnete dann die Tür zu seinem Zimmer, die die einzige nach der Abbiegung war. Überrascht über diese doch sehr klare Ansage, blieb Kagami für ein paar Sekunden regungslos stehen, ehe er dem anderen in dessen Zimmer folgte. „Wow, nicht schlecht“, vergaß er für einen Moment ihr vorheriges Gesprächsthema und staunte erstmal über den großen Raum. Von der Tür aus konnte man auf das große Himmelbett blicken, das an der Außenwand zwischen den zwei großen Fenstern dieser stand und jeweils einen Nachttisch unter diesen hatte. Rechts neben der Tür stand ein Kleiderständer für Jacken und ansonsten befand sich an dieser zweiten, kürzeren Außenwand nur noch ein großes Fenster vom Kaliber der anderen beiden. An der Wand links neben der Tür stand ein Bücherregal, gefolgt von einem Schreibtisch, der mittig stand, gefolgt von einem zweiten Bücherregal. An der anderen Wand fand sich eine mittig eine Tür, die wohl zum Badezimmer führte und rechts davon, hinter dem zweiten Bücherregal, ein Kleiderschrank. Für ein so großes Zimmer war es ziemlich einfach aber schick eingerichtet und der dunkle Holzboden, auf dem ein weicher Teppich lag, gefiel Kagami besonders. „Kagami-kun kann seine Tasche gerne hier lassen“, meinte Kuroko dann und trat an das einzelne Fenster. „Okay“, nickte der Größere und stellte sie neben dem Schreibtisch ab, da er fand, dass sie sich dort am besten machte. Dann schritt er zum Kleineren ans Fenster und folgte dessen Blick nach draußen, die Weite des Waldes überblickend, der in voller Pracht stand, da es ein angenehmer Sommer mit günstigen Temperaturen war. Es war ein schöner Anblick und Kagami wurde davon automatisch wieder zum Nachdenken angeregt. Kuroko schien es genauso zu gehen, denn er starrte sehnsüchtig in die Weite, ehe er sich zum Größeren drehte und dessen linke Hand nahm und zwischen seinen beiden hielt. „Was empfindet Kagami-kun für mich?“, wollte der Kleinere leise, aber deutlich verständlich wissen und blickte Kagami dabei stets an. Überrumpelt von dieser viel zu direkten Frage, musste dieser erst einmal schlucken, hielt aber den Augenkontakt und dachte kurz nach, ehe er erwiderte: „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber…ich mag dich schon sehr.“ Kuroko nickte mit einem kaum erkennbaren Lächeln, ehe er seine rechte Hand von der größeren löste, um sie dem Rothaarigen an die Wange zu legen. Er trat ein bisschen näher an diesen heran und streichelte sie, während er ihn die ganze Zeit über bewundernd anschaute. „Würde ein Kuss helfen, diese Gefühle zu klären?“, bot Kuroko ihm nun an. Dieses Angebot klang so unwirklich in Taigas Ohren, doch die Hand an seiner Wange fühlte sich so weich an und insgesamt wusste er, dass das hier alles real war, auch wenn es sich viel zu traumhaft anfühlte. Er starrte und genoss dies für eine kurze Weile mit leicht geöffnetem Mund, eher er nickte. Kuroko stellte sich auf die Zehenspitzen, kam aber trotzdem nicht ganz an den Größeren heran. Dieser wurde nun auch endlich aktiv, umfasste den Kleineren mit seinem Arm und beugte sich zu diesem hinunter. Sie sahen sich kurz in die Augen, Kagami mehr rot um die Nase, Kuroko eher weniger, aber beide mit von freudiger Aufregung beschleunigtem Herzschlag, bevor sie sie schlossen und den letzten Abstand zwischen sich schlossen. Während der Vampir ein wenig bangte, diesen sanften Kuss aber auch sehr genoss, wurde der andere von der Euphorie seines ersten Kusses – der dann auch noch mit jemandem war, den er begehrte – gepackt und war ziemlich überfordert. Machte er das richtig so? Es fühlte sich so toll für ihn an, aber wie war das beim anderen? Kuroko beendete den Kuss, indem er sich zurück auf seine Sohlen sinken ließ, streichelte den Größeren aber weiterhin und blickte ihn fest an. Dieser öffnete überrascht und überfordert die Augen, blinzelte nach unten und schmiegte sich dann an die wohltuende Hand. Das war für den Vampir eigentlich schon genug, dass er wusste, dass seine Gefühle diesmal nicht ins Leere laufen würden und er lächelte, noch bevor er die Antwort von Kagami bekam. Dieser hielt inne, aber die Augen geschlossen weiterhin geschlossen als er kurz nachdachte und dann offenbarte: „Jetzt bin ich mir sicher, dass ich dich wirklich sehr mag.“ Dann schlug er die dunkelroten Augen auf und wartete aufgeregt die Antwort des Kleineren ab. Dieser hatte all das in die Wege geleitet, also war sie schon fast vorherzusehen, doch man konnte sich nie sicher genug sein. „Es ist gut, dass ich nun weiß, dass du meine Gefühle erwiderst, Taiga“, lächelte Kuroko zum ersten Mal seit Jahren – vielleicht sogar Jahrzehnten – strahlend. Erleichtert aber auch überfordert, errötete der Größere erneut, aber nickte und meinte: „Und ich find’s gut, dass du mich jetzt endlich beim Vornamen nennst.“ „Das ist nun in Ordnung, da du mein Partner bist“, nickte der Kleinere, als sei es das selbstverständlichste der Welt. „O-oh…so schnell geht das bei dir?“, war der andere nach wie vor überfordert. „Ja…außer du möchtest das nicht“, wurde der Vampir wieder ein kleines bisschen betrübt. „Nein! So meinte ich das gar nicht!“, wehrte Kagami ab und wurde dann kleinlaut. „Ich hab nur überhaupt keine Erfahrung in all dem und so…“ „Oh, das ist okay“, blinzelte der Kleinere. „Ich auch nicht.“ „Was? Echt nicht?“, gab der Größere überrascht von sich. „Aber bist du nicht schon…alt?“ Nun erinnerte er sich an die Konversation zwischen Aomine und ihm zuvor, und nun wurde ihm auch endlich bewusst, wie alt der Vampir wirklich schon war. „Meine Gefühle wurden bisher nie erwidert und etwas anderes möchte ich nicht“, bestätigte Kuroko. „Stimmt etwas nicht?“ „Nein…es ist nur…wie alt bist du überhaupt?“ „173. Stört dich das? Es ist nicht so alt für einen Vampir, ich bin relativ gesehen ungefähr in deinem Alter.“ „Nein, ich glaube nicht. Es ist nur…komisch“, gab Kagami zu. „Das ist in Ordnung, du musst dich zu nichts zwingen und ich werde versuchen, dich so gut es geht auf diese Welt vorzubereiten“, beruhigte Kuroko ihn. „Ich möchte, dass du gut leben kannst und nichts tun musst, das du bereust.“ „Danke, das weiß ich zu schätzen“, atmete der Größere aus. „Können wir uns setzen? Das ist gerade alles ziemlich…viel.“ „Natürlich. Nimm Platz“, deutete der Vampir auf sein Bett. Kagami ließ sich auf das weiche Bett fallen und atmete erstmal tief ein und aus. Kuroko ließ sich neben ihm nieder und streichelte ihn über den Kopf. Das schien den anderen zu beruhigen und so fuhr er ein Weilchen damit fort, den anderen dabei fortwährend liebevoll beobachtend. Kapitel 4: ----------- Kagami wäre beinahe eingeschlafen, da sich die sanften Finger, die durch seine Haare strichen, so gut anfühlten und eine beruhigende Wirkung auf ihn hatten. Doch er riss sich zusammen und erhob sich nach einigen Minuten – die ihn Wahrheit eine halbe Stunde gewesen waren – wieder. „Fühlst du dich nun besser, Taiga?“, erkundigt sich Kuroko. „Um einiges, danke!“, grinste der andere zurück. „Aber du, sag mal…warum hat mich dein Bodyguard eigentlich so dumm angemacht? Ich hab doch überhaupt nichts gemacht.“ „Oh, er ist kein schlechter Kerl, manchmal nur ein bisschen schroff. Das vorhin war, weil er mich beschützen wollte“, erklärte Kuroko ein wenig kryptisch. „Aber wovor denn beschützen? Er wird mich doch dann bewachen wenn ich erwacht bin, oder?“ „Das wird er, ja. Aber er weiß, dass ich schwul bin und möchte mich deswegen ein bisschen vor anderen Männern beschützen.“ „Oh…ach so“, wurde Kagami die Szene, die sich unter ihnen abgespielt hatte, besser klar. „Aber woher weiß er das? Nicht mal deine Schwärmerin weiß das.“ „Aomine-kun ist schon sehr lange mein bester Freund“, begann der Vampir zu erklären. „Ich war sehr lange in ihn verliebt und habe ihm das auch gesagt. Daher weiß er das.“ „Oh, okay…wow“, musste Kagami diese Information erstmal verdauen. „Aber er hat deine Gefühle nicht erwidert?“ „Nein“, schüttelte der Kleinere ohne jegliche emotionale Regung den Kopf. „Aomine-kun ist in Momoi-san verliebt. Er mag Frauen mit großen Brüsten.“ „Ja…das hab ich mir schon fast gedacht“, schaute der Rothaarige in Richtung Fenster, ehe er sich zurückdrehte. „Ziemlich verzwickt das alles hier, ne?“ „Das kann man so sagen“, nickte Kuroko. „Aber ich hoffe, dass sich alles ein wenig lockert, wenn du hier bist.“ „Huh? Was soll ich da schon ausrichten können? Cupid spielen kann ich nicht, ich bin ja anscheinend ein Werwolf.“ „Du musst auch nichts aktiv tun, aber dass du mit mir zusammen bist, wird denke ich schon einiges hier ändern“, erwiderte Kuroko. „Na wenn du das sagst, dann glaub ich dir das mal“, nahm Kagami es einfach so hin. „Wollen wir dann langsam mal zu den anderen zurück? Du meintest ja, wir müssten noch was besprechen.“ „Ja, das sollten wir“, erhob sich der Kleinere. „Dein Erwachen sollte nicht mehr zu lange auf sich warten lassen.“ Da dies eine beschlossene Sache war, machten sie sich sogleich nach unten auf. Im Wohnzimmer angekommen, fanden sie die anderen beiden auf einem Sofa sitzend vor. Momoi schien Aomine gerade einen Vortrag über seine Magazinchen zu halten, dieser versuchte sie davon abzuhalten, indem er sich hinter einem versteckte. „Geht das hier immer so ab?“, wollte Kagami wissen. „Meistens“, bestätigte Kuroko. Diese Frage und die Antwort brachten die beiden anderen dazu, sich ordentlich hinzusetzen und mit der Streiterei aufzuhören. Ohne noch viel Zeit zu verlieren, ließen sie sich ebenfalls nieder und der Vampir leitete das Gespräch um Kagamis Erwachen ein. Er erklärte nochmal, weswegen er dachte, dass dieser ein Werwolf war und dass Aomine am besten geeignet wäre, diesen zu bewachen und einzuweisen. Doch dieser schmollte dann ein wenig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Warum sagst du immer, ich sei ein Werwolf?“, gab der Grimmige von sich. „Genaugenommen bin ich ein Werpanther. Wir sind eine andere Gattung, auch wenn wir viele Gemeinsamkeiten haben.“ „Das habe ich hauptsächlich gesagt, um es Kagami besser verständlich zu machen, da Werwölfe bei Menschen geläufiger sind“, erklärte Kuroko nun. „Ich wollte dich nicht beleidgien, entschuldige bitte.“ „Schon okay“, richtete sich der andere wieder auf. „Ich werd sehen, was ich machen kann.“ Irgendwie war Kagami bei der Art, wie der andere ihn ansah, nicht so ganz wohl zumute und er fragte sich, wie dieser ihm etwas beibringen sollte, wenn er ihn doch so wenig mochte. Aber abwarten, vielleicht würde sich das ja auch noch bessern? Er hoffte es, denn er war nicht hergekommen, um sich Feinde zu machen. „Oooh, ich bin schon gespannt, wie er aussehen wird, wenn er sich verwandelt!“, leuchteten Momois Augen als sie die Hände zusammenschlug und Kagami anfunkelte. „Wenn er rotes Fell hat, würde das sicher einen schönen Kontrast zu deinem Blau abgeben, Dai-chan. Findest du nicht auch Tetsu-kun?“ Der Vampir nickte: „Bestimmt.“ Insgeheim freute er sich auch schon sehr darauf, Kagamis Tierform zu sehen. Einen Werwolf mit rotem Fell bei sich zu haben – oder überhaupt mal einen zu sehen – war eine wahre Seltenheit. Rothaarige generell waren selten und ihm gefiel diese Besonderheit zusätzlich sehr. Natürlich würde er den anderen auch mit anderer Fell- oder Haarfarbe lieben, aber das war nochmal ein Extra, das er gerne entgegennahm. „Wann beißt du ihn?“, wollte der Werpanther nun wissen. „Damit ich mich drauf einstellen kann.“ „Ich hatte vor, es so bald wie möglich zu tun“, entgegnete der Vampir. „Ja, das wäre sinnvoll. Ein kontrolliertes Erwachen ist immer besser als ein überraschendes. Außerdem können wir so besser helfen als wenn es beispielsweise mitten in der Nacht passiert“, stimmte Momoi zu. „Ähm…“, machte Kagami nun, den anscheinend niemand zu fragen schien, wann und wie es ihm denn recht wäre. „Wenn du das aber nicht möchtest, ist das auch in Ordnung, Taiga“, setzte Kuroko schnell dahinter, da er sah, wie unwohl der andere sich fühlte. „Seit wann nennst du ihn denn bitte Taiga?“, fiel es Aomine nun auf. „Ging das jetzt so schnell bei euch oder hast du ihn uns vorhin nur so vorgestellt, um Abstand zu wahren?“ „…was?“, schaute der Succubus verwirrt zwischen allen hin und her, schon etwas ahnend, aber es nicht wahrhaben wollend. Kuroko sah alle drei nacheinander an und da Kagami nichts dagegen zu haben schien, nutzte er den Moment, um Klarheit zu schaffen: „Taiga und ich sind zusammen. Es würde mich freuen, wenn ihr das akzeptieren könntet.“ Aomine grummelte nur ein wenig vor sich hin, schien das aber so hinzunehmen und sah dann aber Momoi an, da er natürlich um ihre Gefühle wusste. Diese nahm das nicht ganz so gut auf, sackte ein bisschen in sich zusammen und dann fingen auch schon, die ersten Tränen zu kullern. „Also stimmt es wirklich“, blickte sie Kuroko an. „Dass du nicht an mir interessiert bist.“ „Nein…es tut mir leid, aber ich fühle mich nicht zu Frauen hingezogen“, versuchte er es so sanft wie möglich zu sagen. „Hey, also-“, wollte sich Aomine dazwischenschalten, wurde aber unterbrochen. Momoi erhob sich und schmiss sich in Kurokos Arme, um zu weinen. Dieser tätschelte ihr den Kopf und seufzte leise. Kagami ließ sich neben Aomine nieder, mal wieder überfordert mit allem und blickte diesen dann an. Der andere war nach wie vorgrimmig, aber er sah nicht mehr so feindselig wie zuvor aus. Eher betrübt, vor allem als er dann zu den beiden blickte. Kagami konnte sich gut denken warum, sagte aber nichts. Das ging ihn nichts an, jedenfalls nicht, wenn man ihn nicht darauf ansprechen würde. Anders würde er natürlich versuchen Kurokos Wunsch zu folgen, ein wenig Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, entschuldigte sich der Succubus für diesen Abend und zog sich auf sein Zimmer zurück. Die übrigen drei besprachen noch weiteres über Kagamis Erwachen und Aomine erklärte ihm einige Dinge, die er zu beachten hatte und über Wergestaltler generell. Zum Beispiel, dass er sehr darauf achten musste, wenn er wütend wurde, dem Drang nicht nachzugeben, etwas oder jemanden zerstören zu wollen, denn wer dem Biest einmal nachgab, der verfiel ihm auch. Außerdem beruhigte er ihn, dass sich das mit der Wut und dem Zorn bald geben würde und man mit den Jahren immer ruhiger werden würde. Er selbst war zwar dauergrimmig, aber bei weitem nicht mehr so aggressiv wie vor ein paar Jahrzehnten. Um den außergewöhnlich starken Hunger zu stillen, den Kagami empfand, musste er wohl rohes Fleisch zu sich nehmen. Am besten war frisches, welches sie sowieso immer da hatten, weil auch Aomine sich hauptsächlich davon ernährte. Am besten sei es aber laut diesem, sich selbst etwas zu erlegen. Dafür bot sich der Wald mit seiner reichlichen Tierpopulation sehr an. Beim Fleisch und jagen stieg Kagami erstmal aus, weil das doch sehr befremdlich für ihn war, doch er wurde beruhigt, dass sich das auch geben würde und mit seinem Erwachen der Hunger auf Frischfleisch automatisch einsetzen würde. Als es Zeit wurde, ins Bett zu gehen, verabschiedete sich Aomine und meinte, er würde noch nach seiner besten Freundin sehen. Die anderen beiden gingen in das Zimmer des Vampirs und machten sich im Bad bettfertig während er an ihre Zimmertür klopfte. Nach einigem Warten wurde ihm tatsächlich geöffnet und er mit einer stürmisch verzweifelten Umarmung in ihr Zimmer gezerrt. Der Werpanther tat sein Bestes, um sie zu trösten, wobei er selbst sehr zu kämpfen hatte, da er sie so liebte. Davon wusste sie aber nichts und das würde auch erstmal so bleiben. Ihr das jetzt zu gestehen, würde sie nur weiter aufregen und ihr Gefühlschaos verschlimmern. Nein, er wollte damit noch ein wenig abwarten. Doch da für Momoi ab sofort klar war, dass Kuroko sie niemals lieben würde, erhoffte sich Aomine endlich größere Chancen bei ihr zu haben. Er liebte seine beste Freundin schon seit langem und dass sie seinem Idealtyp an Frau entsprach, war für ihn Himmel und Hölle zugleich. Würde sie ihn doch nur auch lieben… Unterdessen lagen Kuroko und Kagami in dem großen Himmelbett, in dem gut vier oder fünf Erwachsene Platz hatten, und schauten sich gerade einfach gegenseitig ein bisschen an. Ungläubig, dass ihre Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhten, aber auch unendlich glücklich darüber. Kuroko war der erste, der seine Hand nach dem Größeren ausstreckte und dessen Haar und dann Wange streichelte. Dieser genoss das sehr und rückte ein wenig näher an ihn heran, nach wie vor überfordert und unschlüssig, wie er sich jetzt verhalten sollte, oder was von ihm erwartet wurde. „Taiga kann gerne näher kommen“, meinte Kuroko dann als könnte er die Gedanken des anderen lesen. „Ich gehöre jetzt dir.“ „Mmm…“, näherte sich der Größere an und legte schließlich seinen Arm um den Kleineren und zog ihn an seinen Körper. Kuroko war von der plötzlichen Nähe genauso überrascht, wie der andere nun rot war, genoss diese aber sehr. Nach dem ersten Schreck, schloss er die Augen und kuschelte sich an diesen an. „Du riechst gut…“, murmelte Kagami als er seine Nase in den hellblauen Haarschopf grub. „Möchte Taiga mich essen?“, lächelte der Vampir scherzend und sehr glücklich, nicht ahnend, was er damit beim anderen anrichtete. Dieser musste sofort unweigerlich an die Art von essen denken, die Momoi zuvor erwähnt hatte. Sein Gesicht glühte nun und er hatte die Augen weit geöffnet, den Mund zu einer ~ Linie verzogen. „Stimmt etwas nicht?“, hob Kuroko nun den Kopf, um den Grund des Schweigens zu erfahren. „Es ist nur…also…ähm“, stammelte der Größere. „Ich hab sowas noch nie gemacht und-“ Sein unsicheres Wortgewirr wurde von einem leisen kurzen Lachen des Vampirs unterbrochen, der nun verstand, warum der andere sich so verhielt. „Taiga darf mich natürlich auch gerne so verschlingen~“, damit krabbelte der Kleinere nun auf den anderen und bettete seinen Kopf auf seine Arme, die auf Kagamis Brustkorb lagen. „Wenn du das möchtest~“ Damit hatte er den Rothaarige endgültig schachmatt gesetzt und dieser brauchte erst einmal eine Weile, um überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können. „A-also schon irgendwie…aber noch nicht jetzt sofort!“, erwiderte er schließlich, hochrot im Gesicht. „Das ist in Ordnung~ Ich werde warten~“, flüsterte der Kleinere mit einer lieblichen aber auch anzüglichen Stimme. „Hmmm“, machte der Größere und versuchte sich wieder zu entspannen. Als er das geschafft hatte, legte er seine Hände um den Kleineren und sah ihn wieder an. So genau hatte er sich noch keine Gedanken um sein erstes Mal gemacht, aber er konnte jetzt nicht leugnen, dass Kuroko ihn nicht kalt ließ. Doch für mehr war einfach noch zu wenig zwischen ihnen passiert…aber es sich vorstellen konnte er schon ein wenig. Bei der Vorstellung wurde er wieder röter im Gesicht. „Taiga muss mir aber schon noch einen Gutenachtkuss geben“, bestand Kuroko nun auf seinen letzten Kuss für den Tag. „…klar doch“, nickte Kagami dann. Kuroko rollte sich von ihm und rutschte ein wenig hoch, sodass sie einander gut erreichen konnten. Sie verbanden ihre Lippen erneut zu einem unschuldigen Kuss, der allerdings schon länger als der erste andauerte und dann auch ein wenig leidenschaftlicher wurde, da sie beide feststellten, dass gerade nur ein Gutenachtkuss nicht ausreichte, oder dass es noch zu früh für diesen war. „Du schmeckst sehr gut, Taiga“, meinte Kuroko, als sie eine kurze Pause einlegten und sich dabei ansahen. „…du auch“, entgegnete Kagami, völlig von der Rolle. „Ich frage mich, ob dein Blut genauso toll schmeckt“, leuchteten die hellblauen Augen plötzlich im Dunkeln auf, sowie dessen Fangzähne. „Ich dachte wir hatten gesagt, wir warten noch ein bisschen mit meinem Erwachen?“, sackte sein Herz nun in die Hose. Das war doch ein bisschen zu viel auf einmal für ihn. „Oh…entschuldige“, fasste sich der Vampir, selbst überrascht über das Hervortreten dieser, an seine Eckzähne. „Ich wollte das nicht jetzt tun, aber du riechst wohl so lecker, dass sich mein Körper verselbstständigt hat.“ „Ähm, danke?“, fasste der andere dies einfach mal als ein Kompliment auf und wurde augenblicklich ruhiger, als er merkte, dass er sich in keinerlei Gefahr befand. „Wir sollten nun wirklich schlafen. Du hast einen anstrengenden Tag morgen und generell eine Zeit vor dir, in der viel Neues passieren wird“, murmelte der Vampir nun leise und man konnte sehen, wie müde er war. Selbst die Zähne waren schon wieder verschwunden. „Das stimmt allerdings“, entgegnete Kagami. „Aber sag mal, wer ist denn nun dieser halbe Vertraute von dir?“ „Oh, der wird wahrscheinlich auch bald mal wieder zu Besuch kommen“, gähnte der Vampir verhalten. „Er heißt Kise und ist ein Incubus. Nimm dich vor ihm in Acht, er ist nicht so zurückhaltend wie Momoi-san, aber keine schlechte Person.“ „Ein Incubus also? Sammelst du die dir?“, hob Kagami eine Augenbraue. „Und Werdinger.“ „Anscheinend mögen mich diese beiden Arten am liebsten“, lächelte Kuroko und bettete seinen Kopf auf die strake Brust des Größeren. „Na ja, mir soll’s recht sein“, gähnte der Größere nun auch. „Schlaf gut, Taiga“, flüsterte der Kleinere als er sich reckte, um diesmal seinen Gutenachtkuss zu bekommen. „Du auch“, küsste er den Kleineren noch, bevor sie beide auch schon bald einschliefen. Am folgenden Tag, sahen alle außer der Succubus ziemlich ausgeruht aus, da sie auch alle ohne Ausnahme reichlich ausgeschlafen hatten. Das war auch wichtig, denn für diesen Abend war Kagamis Verwandlung geplant. Dass sie alle erst mittags aufgestanden waren, kam ihrem Plan daher nur entgegen. Den Tag über waren sie damit beschäftigt, sowohl Aomine ausreichend zu stärken, als auch bei Laune zu halten und Kagami auf alles so gut es ging vorzubereiten. Dieser war so aufgeregt wie noch nie in seinem Leben und hoffte, dass alles glattlaufen würde. Des Weiteren fragte er sich, wie es wohl so war, von einem Vampir gebissen zu werden, doch das würde er schon sehr bald herausfinden und das war auch das, um das er sich am wenigsten sorgte. Er wollte wirklich niemandem weh tun oder ganz außer Kontrolle geraten, davor hatte er am meisten Angst. Momoi versicherte ihm, dass er in guten Händen war und alles wesentlich glimpflicher ablaufen würde, wenn das Erwachen mit Kurokos Gift stattfand, da dieses außerdem eine beruhigende Wirkung hatte, so ähnlich wie Baldrian oder Lavendel. Ein wenig beruhigt davon, lief Kagami aber den restlichen Nachmittag über wie auf Holzkohlen und war nicht einmal durch Kurokos Zuneigung und Kussversuche still zu bekommen. Gegen Abend gab er – oder sein animalistisches Verlangen – dann aber doch nach, da der Kleinere einfach zu verlockend roch und sie landeten knutschend auf einem der Sofas im Wohnzimmer. Momoi befand sich glücklicherweise in ihrem Zimmer, sodass ihr diese Szene erspart blieb, doch Aomine sah den beiden ein bisschen fassungslos zu, ehe er sich räusperte. „Ähm…da liegt noch eins meiner Magazine“, fand er dann seine Sprache wieder. „Oh, sorry“, unterbracht Kagami den Kuss, um nach dem Heft zu greifen und es Aomine zu reichen. Kuroko saß dabei weiterhin auf ihm mit seinen Armen um seinen Nacken geschlungen und schaute den Rothaarigen verträumt an. Er blinzelte ein paar Mal und blickte dann zu Aomine, den er zuvor gar nicht bemerkt hatte, weil er so von den hungrigen Küssen des anderen eingenommen war. So zurückhaltend Kagami den vorherigen Tag auch gewesen war, umso größer schien sein Hunger an diesem zu sein. Es fühlte sich in manchen Momenten auch so an, als wolle dieser ihn verschlingen, was vielleicht auch an dessen großen Mund lag. Kuroko fand das alles aber ganz und gar nicht schlimm, eher im Gegenteil. Er mochte es, begehrt zu werden und fand es irgendwie niedlich, wie appetitlich er auf den anderen wirken musste, dass dieser ihn so mit seiner Zunge und seinem Mund bearbeitete. So sehr es ihm auch widerstrebte, musste Aomine sich doch zwingen, sich kurz zu den beiden zu setzen. Er ließ sich auf dem Sofa gegenüber von ihnen nieder, mit seinem Magazin zwischen den Fingern. „Ich weiß zwar nicht, ob es daran liegt, dass Kagami kurz davor steht zu erwachen und deswegen so drauf ist, oder daran, dass ihr frisch verliebt sein und die Finger nicht voneinander lassen könnt, aber seid ein bisschen vorsichtig“, begann der Panther. „So stark das Verlangen auch gerade sein mag, jetzt gerade ist ein schlechter Zeitpunkt, dem vollends nachzugeben.“ Diesen sehr beschönigten Worten, die man auch als „Fickt jetzt noch nicht, das könnte unschön enden.“ abkürzen hätte können von der Seele habend, erhob sich der Dunkelhaarige und schritt in Richtung Treppe, wobei er von Kagami mit weiten Augen und roten Wangen und Kuroko ein wenig beschämt aber dankbar angeschaut wurde. „Ich lass euch dann mal alleine. Sagt mir Bescheid, wenn es losgeht“, wandte sich Aomine dann um und verschwand nach oben. Peinlich berührt, schwiegen die beiden Verliebten erst einmal und wichen den Blicken des anderen aus, bevor Kagami zuerst seine Worte wiederfand: „Ich glaube, es ist ein bisschen von beidem.“ „Hm?“, machte Kuroko mit großen Augen. „Du meinst die Gründe für dein Verlangen nach mir?“ „Genau“, gab er andere zu. „Ich hatte zwar nichts vor, aber ich glaube, wir sollten auf jeden Fall auf Mr. Grumpy hören.“ „Ja, das ist wohl besser so“, nickte der Vampir, allerdings ein wenig enttäuscht. „Aber andererseits haben wir auch eine Ewigkeit Zeit und du musst mich nicht sofort heute noch vor deinem Erwachen entjungfern.“ „Mhm…was?!“, weiteten sich Kagamis Augen, da er so weit überhaupt nicht gedacht hatte. „Natürlich nicht…also das…“ „Ich hätte wirklich nichts dagegen, weil du es bist“, kuschelte sich der Kleinere an ihn. „Aber ich verstehe, wenn Kagami noch nicht dazu bereit ist.“ „Tut mir leid, aber so weit zu gehen, daran hab ich noch überhaupt nicht gedacht…“, war der Größere doch sehr verlegen über das alles. „An was hat Taiga denn gedacht?“, blinzelten ihn zwei blaue Augen nun wieder neugierig an. „Na du weißt schon…“, druckste der Größere herum. „Ein bisschen anfassen und so.“ „Das ließe sich einrichten“, lächelte Kuroko. „Du darfst mich gerne berühren~“ „Aber doch nicht hier!“, wehrte Kagami die Hand ab, die versuchte seine an dessen Hintern zu legen. „…wäre mein Bett besser?“, respektierte der Kleinere dies, aber wollte auch noch nicht aufgebe. Dafür war der andere einfach viel zu süß in diesem Zustand. „Ja, schon“, errötete dieser noch mehr. „Trägst du mich hoch?“, bat Kuroko mit großen Augen. Als ob Kagami da hätte widerstehen können. Natürlich wurde der kleine Vampir schon bald in starken Armen die Treppe nach oben getragen und bald sanft auf seinem Bett abgelegt. Der Rothaarige schloss die Tür hinter sich und begab sich aufgeregt zum Bett. Er streifte sich das Shirt über den Kopf, da ihm irgendwie ziemlich heiß war – und das lag nicht an Kuroko. Dieser beobachtete diese für ihn äußerst schöne Szene vom Bett aus und leckte sich kurz über die Lippen. Wie hätte er bei diesem Anblick auch anders gekonnt? Kagamis Muskeln waren sehr gut zu erkennen und Kuroko beschäftigte sich eine Weile erstmal damit, jedes Stück nackte Haut, das er zuvor noch nicht gesehen hatte, sorgsam zu begutachten. Dabei fiel ihm aber auch plötzlich auf, dass der Haarwuchs des anderen ungewöhnlich stark war. Das war bei Aomine auch so, wenn sich eine Vollmondphase näherte…und vor dessen Erwachen ebenso gewesen. Also war es wirklich sehr bald soweit. Kagami war nah an das Bett herangetreten und ihm war natürlich aufgefallen, wie der andere ihn ansah, daher stellte er sich so vor ihn, dass er ihn nicht nur anschauen, sondern auch anfassen konnte. Nach einem flüchtigen Blick nach oben, ob das auch wirklich okay war, strichen bald blasse Finger sanft über seine Haut. Er schloss die Augen und genoss dieses Gefühl, konnte aber nicht bestreiten, dass es ihn ziemlich anmachte. Kuroko genoss es auf andere Weise, denn er liebte es, den starken Körper des Größeren nun auch endlich so wahrnehmen zu dürfen. Er strich durch das rote Haar, das sich ungewöhnlich weich für diese Körperstelle anfühlte und hielt inne. „Wir sollten uns beeilen, du bist bald soweit.“ Aus dem Kontext gegriffen konnte diese Aussage falsch verstanden werden und selbst in diesem, verstand Kagami sie falsch und blickte irritiert nach unten auf seinen Schritt. Erleichtert stellte er fest, dass dort noch nicht wirklich etwas von seiner sich anbahnende Erregung zu sehen war. Dann wurde ihm klar, was der andere eigentlich gemeint hatte und er blickte zu diesem. Es stimmte schon, seine Körperbehaarung hatte wirklich sehr zugenommen innerhalb der letzten drei Monate. Sehr unnormal, selbst für jemanden in seinem Alter. „Und jetzt?“, kratzte sich der Rothaarige verlegen an der Wange. Der Vampir überlegte nicht lange, steifte sich die Hose von den Beinen, sodass er an diesen nur noch eine schwarze kurze Unterhose trug, und öffnete sein weißes Hemd etwas, das er darüber trug und seiner unteren Region noch ein wenig Schutz bot, da es weiter nach unten hing. „Komm zu mir~“, wartete Kuroko, der nun wie ein Kätzchen im Bett saß, auf seinen noch nicht ganz gezähmten Tiger. Das musste sich Kagami nicht zweimal sagen lassen und beeilte sich, seine Socken loszuwerden, um nun auch auf die Matratze zu steigen. Dort angekommen, wurde er vom Kleineren sofort in einen Kuss gezogen und ließ sich dann nach hinten sinken, wobei er ihn mit sich nach unten nahm. In diesen innigen Kuss vertieft, rutschte Kuroko auf Kagamis Schoß hin und her, da seine Hüften einfach nicht still bleiben konnten. Er hatte noch nie so einen starken Drang verspürt, sich an etwas zu reiben, vor allem nicht an jemand anderem. Doch nun war es so, als könne er gar nicht genug vom anderen bekommen. Kagami spürte auch, wie die Erregung in ihm stieg, versuchte sich aber zurückzuhalten, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Da war etwas in ihm, das den Kleineren jetzt sofort verschlingen wollte, in ihn eindringen und sich zu eigen machen, doch er schaffte es gerade so, dagegen anzukämpfen. Dafür war er beim besten Willen noch nicht bereit und weh tun wollte er Kuroko erst Recht nicht. Aber das würde wahrscheinlich passieren, wenn sie es in diesem Zustand tun würden. Ihm reichte es eigentlich aus, den anderen zu küssen und ihn nah bei sich zu haben – jedenfalls fürs erste. Alles andere hatte Zeit, das sagte er sich… Doch da hatte er die Rechnung ohne den Vampir gemacht, der schon wesentlich länger auf diese Art von Zärtlichkeit hatte warten müssen und den diese Zuneigung des anderen immer mehr haben wollen ließ. So wie ihre Zungen gegeneinander stießen und sich dann zu einem leidenschaftlichen Necken verbanden, versuchte Kuroko wohl ähnliches weiter unten – ob nun bewusst oder nicht. Er hielt es irgendwann nicht mehr aus, vor allem nicht da er deutlich spürte, dass auch Kagami einen Ständer hatte. Er löste sich vom Größeren und sah diesen flehend an: „Können wir ein bisschen…?“ Kagami wusste ausnahmsweise sofort was der andere meinte, lief rot an, aber nickte: „Nur ein bisschen, du weißt warum…“ Kuroko nickte, aber machte sich auch sogleich an den Boxershorts des anderen zu schaffen, strich neugierig über die Beule, die sich deutlich von diesen abzeichnete und versuchte sie aus ihrem Gefängnis zu befreien. Ziemlich aufgeregt sah der Größere ihm dabei zu, musste aber zugeben, dass der Kleinere ihn viel zu heiß machte und dass er ihm unmöglich so eine Bitte abschlagen konnte. Als Kuroko es geschafft hatte, machte er große Augen und begutachtete das Glied fasziniert zuerst nur mit diesen, nahm dann aber bald die Hände hinzu und strich über den Schaft. Zu peinlich berührt, wandte der Größere den Blick ab, auch wenn er zugeben musste, dass das schon ein toller Anblick war, den anderen so dabei zu sehen. Offenbar mochte er, was er sah… „Du auch“, murmelte der Rothaarige nun. „Hm?“, blickte der Kleinere nach oben und traf dabei auf dunkelrote, abwartende Augen. „Oh…ja.“ Er verstand, setzte sich auf und streifte sich die Unterhose von den Beinen. Kagami konnte gar nicht hinsehen, aber er wollte gleichzeitig auch sehr und die Neugierde gewann schließlich. Kuroko blinzelte ihn an und versteckte seine Erektion unter seinem Hemd und mit beiden Händen. Selbst ihm war so etwas wohl peinlich. „…wie wäre es, wenn du dich wieder auf mich setzt und wir…das zusammen machen?“, formulierte der Rothaarige es galant und der Kleinere nickte ihm, ebenfalls leicht rot, zu. „Ist das so okay, Taiga?“, wollte er dann wissen, als er sich wieder auf dessen Oberschenkel gesetzt hatte. „Fast“, beugte sich der Größere nun nach unten, küsste ihn und entfernte gleichzeitig geschickt dessen beschützende Hände von seiner unteren Region. Diese hielt er am Handgelenk mit der linken zusammen, sodass er ungestört mit der rechten ihre Erektionen zusammenbringen konnte. Selbst überrascht, stöhnte Kagami auf als dies geschah, ebenso wie Kuroko, der quasi dahinschmolz und seine soeben freigelassenen Hände in den Nacken des Größeren legte. „Taiga~“, hauchte er in dessen Ohr und bewegte sich leicht gegen diesen. Dieser neue Körperkontakt fühlte sich für beide so unglaublich gut an, dass sie bald wieder in einem innigen Kuss versanken. Kagami stützte den Kleineren nun mit seiner linken am Rücken und tat mit der rechten seine Arbeit vorne. Irgendwann lehnte Kuroko nur noch leise stöhnend gegen ihn, den Kopf auf seine Schulter gebettet. Kagami war lauter und das war ihm ein bisschen unangenehm, aber andererseits konnte es sowieso niemand hören, was half es zu vergessen. Der Kleinere klammerte sich auf einmal an ihn und dessen Beine fingen an zu zittern als er auch schon kurz darauf zum Höhepunkt in der Hand seines Geliebten kam. Dieser war ein wenig überrascht, dass es doch so schnell ging, konnte sich aber nicht satt sehen und hören von den süßen Geräuschen und dem Anblick, der sich ihm nun bot. Der Vampir war rot im Gesicht und schaute ihn mit halbgeöffneten Augen an, schwer atmend und „Taiga~“ hauchend. Der Größere küsste ihn so sanft es ihm in seinem momentanen Zustand möglich war und nahm sich nun nur noch seine eigene Erektion vor, die er weiter pumpend bearbeitete. Doch bald, als sich der Kleinere erholt zu haben schien, wurde seine Hand von zwei kleineren aufgehalten. „Ich will das machen“, stellte Kuroko klar und sah den anderen dabei an. „O-okay“, stammelte Kagami überrascht, aber ganz und gar nicht abgetan. Der Vampir begann nun vor allem die Spitze seines Partners mit beiden Händen zu bearbeiten, wobei er die ganze Zeit über nach unten sah, als ob er nichts verpassen, aber auch nichts falsch machen wollte. Er schien unzufrieden mit irgendetwas zu sein, doch bevor sich Kagami fragen konnte, was dies wohl sein mochte, beugte sich der Kleinere auch schon nach unten und umfasste seine Eichel mit seinen Lippen. Seine Zunge begannen forschend zu lecken und der Rothaarigen wusste nun überhaupt nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Schon kurz nachdem er begonnen hatte zu saugen – was er wohl gut konnte, durch seinen ausgeprägten Milchshakekonsum – griff Kagami nach Kurokos Haarschopf und hielt ihn damit in seiner Position, da nun auch er kam. Vollkommen überfordert hatte er vergessen, Bescheid zu sagen. Ein überraschtes Geräusch entwich dem Vampir daraufhin aber er reagierte schnell und versuchte alles in seinem Mund zu behalten, das er schaffte. Als Kagami begriff, was er da tat, ließ er den Kleineren sofort los und entschuldigte sich: „Tut mir leid, ich wollte nicht…du musst das nicht…omg.“ Kuroko hatte ein Auge geschlossen und blinzelte ihn mit dem anderen an, während er bereits schluckte und sich mit der Hand den Mund wischte. „Warum entschuldigst du dich, Taiga?“, öffnete er nun beide und richtete sich auf. „Es hat dir doch gefallen, oder?“ „N-natürlich!“, bestätigte dieser augenblicklich. „Aber ich wollte dich eigentlich vorwarnen und du musst das nicht schlucken…“ „Das ist schon okay“, erwiderte der Kleinere. „Ich wollte das sowieso schon immer mal probieren. Es schmeckt nicht wie Erde, aber auch nicht wie Milchshakes…ein bisschen bitter.“ Diese ehrliche Feststellung überforderte den Rothaarigen ein wenig, aber er war froh, dass ihm der andere nichts übel nahm. Dass das alles so schnell gehen würde, hätte er nicht gedacht, aber es fühlte sich auch nicht unbedingt falsch an. Allerdings hatten sie an diesem Abend eigentlich etwas ganz anderes vor… „Du, Tetsuya?“, begann Kagami. „Sollten wir uns nicht langsam wieder anziehen? Du weißt schon…“ „Oh, ja stimmt“, nickte der Kleinere, der gerade damit beschäftigt war, sie beide mit einem Taschentuch sauber zu machen. „Aber nur ich werde mich wieder anziehen.“ „Warum das?“, wollte der Größere skeptisch wissen. „Taiga würde seine Kleidung nur kaputt machen, wenn er sie bei der Verwandlung anließe“, erklärte der Vampir. „…das heißt, ich werde nackt sein?“, gefiel ihm diese Vorstellung nur wenig. „Ja, aber man wird nicht wirklich etwas sehen, wegen dem ganzen Fell“, nickte Kuroko. „Und ich werde Aomine erst holen wenn es soweit ist.“ „Okay…na schön“, schmollte der Größere ein wenig, aber verstand, warum das alles so sein musste. Kuroko stand vom Bett auf, zog sich wieder richtig an und wollte wissen: „Wie möchte Taiga es denn?“ „…wie will ich was?“, war sich Kagami nicht sicher, auf was genau der andere damit hinauswollte. „Zum ersten Mal gebissen werden“, blinzelte der Vampir, dem klar wurde, dass er manchmal wirklich etwas spezifischer sein sollte. „Geht das so, wie ich gerade bin?“, wollte er wissen, noch immer gegen das große Kissen am Kopfteil vom Bett lehnend. „Das wäre in Ordnung“, nickte Kuroko und kletterte auch schon zu ihm. „Muss ich irgendwas machen?“, wollte der Rothaarige wissen, der schon wieder in den Augen seines Partners versank und seine halb geschlossen hatte. „Nur still halten und dich entspannen“, versicherte dieser ihm und strich ihm liebevoll über die Wange und dann den Hals. „Ich werde es so angenehm wie möglich gestalten.“ „Danke…“, schloss Kagami die Augen und wartete ab. Bevor Kuroko zum Biss ansetzte, küsste er ihn auf die Lippen und dann die Stelle am Hals, die er anpeilte. Seine Zähne wurden, wie automatisch vom leckeren Geruch des anderen angestachelt, länger. Kagami fühlte sich sehr wohl, vor allem da er nochmal geküsst worden war und entspannte sich sehr gut mit einer Hand an Kurokos Arm, um sich festhalten zu können, weil er das einfach brauchte. Kurz darauf fühlte er, wie seine Haut aufgebrochen wurde und sich etwas in diese schob. Er versuchte entspannt zu bleiben und nicht zu zucken, da es schon ein bisschen unangenehm am Anfang war, aber nicht wirklich weh tat. Die Zähne verweilten für einige Sekunden in ihm, bevor sie herausgezogen und durch weiche Lippen ersetzt wurden, die die Stelle küssten und dann leicht an ihr saugten. Die Minuten, die beiden wie eine schöne Ewigkeit vorgekommen waren, fanden ihr Ende, als der Vampir über die beiden Bissstellen leckte, um zu helfen, sie zu versiegeln. Danach schaute er Kagami forschend an: „War das okay?“ Dieser öffnete daraufhin seine rot glühenden Augen und nickte: „Das war wirklich halb so wild…irgendwie auch ziemlich…“ „Erregend?“, vervollständigte der Kleinere den Satz und er nickte. „Also das können wir meinetwegen widerholen…“, meinte er dann noch mit geröteten Wangen. Kuroko nickte, doch meinte las er sich erhob: „Nun solltest du deine Hose aber wirklich ausziehen. Es dauert nicht mehr lange.“ „Oh, ja stimmt!“, richtete sich der Rothaarige ebenfalls auf und streifte sich die Jogginghose samt den Boxershorts von den Beinen. Dabei fühlte er etwas in sich aufkochen. Sein Blut floss heiß durch seine Adern und ihm wurde ein wenig komisch zumute. „Ich bin glich wieder mit Aomine da“, sagte Kuroko, der schon zur Tür gegangen war. Kagami wollte antworten, doch bekam keinen Laut mehr aus seinem Mund. Jedenfalls keinen menschlichen. Kapitel 5: ----------- Die nächsten Stunden fanden aus Kagamis Sicht durch eine komplett andere Linse statt und als er wieder als Mensch zu sich kam, wurde er von zwei hellblauen, menschenartigen Augen und zwei dunkelblauen, raubkatzenartigen beäugt. Es war noch dunkel, aber die Sonne ging gerade auf, weswegen er etwas erkennen konnte. Offenbar war er nackt und lag draußen in der Nähe des Anwesens im Wald auf dem Boden…nackt. Als ihm das bewusst wurde, kam er schlagartig wieder zu sich, setzte sich auf und bedeckte seinen Genitalbereich mit seinen Händen. Sein Hintern tat irgendwie ein bisschen weh, doch das musste von seinem plötzlichen Aufsitzen kombiniert mit dem harten Erdboden sein. „Taiga ist wieder ein Mensch“, stellte der Vampir fest und lächelte ihn leicht an. „Und hat gar nicht mal so viel angestellt.“ „…was hab ich denn angestellt?“, hatte der Rothaarige sofort Angst, etwas sehr Dummes oder Peinliches getan zu haben, aber immerhin sah es nicht so aus, als wäre jemand verletzt worden. Man konnte seinen derzeitigen Zustand mit jemandem vergleichen, der einen Filmriss vom übermäßigen Alkoholkonsum hatte, doch diesen Vergleich konnte Kagami selbst nicht ziehen, da er diese Erfahrung noch nie gemacht hatte. „Das können wir dir dann drinnen erzählen, nachdem du ein Bad genommen und dich angezogen hast“, beschloss der Vampir und streichelte den schwarzblauen Panther neben ihm, der wohl Aomine sein musste. „Damit auch Aomine-kun sich wieder zurückverwandeln und anziehen kann.“ „Hört sich gut an…“, war der Rothaarige nach wie vor ein wenig neben der Spur, doch er befand sich in gutem physischen Zustand. Er erhob sich peinlich berührt und wollte schon loslaufen, als er eine Hose von Kuroko gereicht bekam, die er sich vorerst überstreifen konnte. „Danke“, nahm er sie perplex entgegen und zog sie an. Der Panther schnaubte und wendete den Blick ab und ging schon in Richtung Anwesen los, während der Vampir geradezu starrte. Man könnte meinen, er würde es zum ersten Mal sehen… „Wie fühlt Taiga sich nun?“, erkundigte sich der Kleinere als sie nebeneinander zurückliefen. „Eigentlich ganz okay, nur ein bisschen komisch“, entgegnete diese. „Außerdem erinnere ich mich an so gut wie nichts.“ „Das ist normal“, nickte Kuroko. „Und wir werden dir alles Wichtige bald erzählen, keine Sorge.“ Im Anwesen angekommen, wurde Kagami von Kuroko in dessen Bad verfrachtet, wo er duschte und sich danach frisch einkleidete. Aomine hatte dasselbe getan, war aber schon früher zurück im Wohnzimmer, zur Nachbesprechung sozusagen. Momoi wirkte besser als am Tag zuvor, wenn auch nach wie vor nicht ganz so überschwänglich – aus verständlichen Gründen. „Es ist aber schon interessant, dass Tetsu-kun daneben lag“, hörte Kagami den Succubus sagen, als er die Treppe hinabstieg. „So weit daneben lag er nun auch wieder nicht“, entgegnete Aomine. „Aber…“, schmollte sie zurück kurz bevor sie den Rothaarigen erblickten. „…was bin ich denn?“, blinzelte Kagami verwirrt in die Runde, mit einem Handtuch auf dem Kopf. Die drei tauchten Blicke aus, ehe der Vampir das Wort ergriff: „Taiga ist ein Wertiger.“ „Jetzt macht dein komischer Name auch mehr Sinn“, steuerte Aomine bei. „Dai-chaaaaaaan!“, tadelte Momoi ihren besten Freund, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. „Aha? Also sowas Ähnliches wie Daiki?“, schaute der Rothaarige zu diesem. „Ey, vergleich mich nicht mit dir!“, kam es sehr hilfreich von diesem zurück. „Ja, ist es“, meinte Momoi dann. „Und du hast wirklich wunderschön rotes Fell.“ „Oh ja~“, leuchteten Kurokos Augen nun auf und er erhob sich, um Kagami den Kopf zu tätscheln, wofür er sich ganz schön anstrengen musste. „Okay…und was hab ich alles angestellt?“, wollte der frisch gebackene Wertiger wissen als er sich schon bangend hinsetzte, aber er dachte sich auch, dass es wohl besser war, das schnell hinter sich zu bringen. „Also zuerst hast du meinen Vorrat in der Vorratskammer geplündert“, begann der Panther. „Da warst du noch nichtmal richtig verwandelt.“ „Ja…das war ein sehr interessanter Anblick“, lief Momoi rot an und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen, lugte aber durch die Finger hervor. Kagami wurde ebenso rot und räusperte sich: „Nicht ganz verwandelt?“ „Du hattest deine Öhrchen und die Rute schon, und das Gebiss glaube ich auch, aber der Rest war noch menschlich“, ergänzte der Vampir und schien in schönen Erinnerungen zu schwelgen. „Oh…ist das normal?“, versuchte Kagami über diese Peinlichkeit hinwegzukommen. „Ja, du lernst mit der Zeit, das alles zu kontrollieren“, beruhigte ihn Aomine. Gerade als Kagami weitere Fragen stellen wollte, klopfte es auch schon…am Fenster?! „Oh nein…“, rollte Aomine mit den Augen. „Das wird er sein“, erhob sich Momoi und öffnete das Fenster. „Was wird wer sein?“, drehte sich der Tiger um und in dem Moment kam auch schon etwas – oder vielmehr jemand – hereingeflogen. „Kurokocchiiiiiiiii!“, machte es in einer tuntigen Tonlage und dann wurde der Vampir auch schon von einem blonden Typen mit Dämonenflügeln, Schwanz und Hörnern, die Momois ähnelten, stürmisch umarmt. „Hallo, Kise“, kam es monoton von diesem zurück und er versuchte den anderen von seinem Gesicht wegzudrücken. „Ey, weg da!“, kam sein Bodyguard ihm zu Hilfe und pflückte den Incubus von ihm weg. „Ich hab dir schon hundert Mal gesagt, du sollst das lassen.“ „Ich hab dich auch vermisst, Aominecchi!“, kuschelte sich der Blonde nun an den wenig begeisterten Panther. „Also das ist…“, verfolgte Kagami das ganze Schauspiel mit verwirrten Augen. „Kise“, lächelte Momoi dem Tiger zu, ehe sie sich selbst dem Blonden widmete. „Ich glaube, Dai-chan ist das gerade ein wenig unangenehm, aber du kannst mich gerne umarmen.“ Unterdessen schob der Panter den Incubus wenig sanft von sich, der Krokodilstränen weinend auf seine Artgenossin zugeflogen kam: „Momoicchi!“ „Kise-kun ist ein Incubus, den ich schon länger kenne“, erklärte Kuroko dann und kam näher an den Größeren herangerückt, sehr viel näher. „Irgendwann war er einfach da und seit dem ist er unser Freund.“ „Kurokocchi!“, beschwerte sich der Blonde. „Sei nicht so gemein zu mir! Außerdem kenne ich Momoicchi schon länger und sie hat mich dann mal zu euch mitgebracht.“ „Ach ja…stimmt“, schienen sich Aomine und Kuroko zeitgleich zu erinnern und zogen auch dasselbe Gesicht, das von jeglicher Freude beraubt war. „Oh, und wer ist das überhaupt?“, deutete Kise nun auf Kagami und blinzelte mit großen gelben Augen, die von langen Wimpern eingerahmt wurden, in die Runde. „Man zeigt nicht mit nackten Fingern auf angezogene Leute“, wies Momoi ihn zurecht und wischte seinen Finger weg. „So lange hat er noch keine Klamotten an“, kam es prompt von Aomine, der seinen Spaß daran zu haben schien und nun grinste. „Sei still!“, zischte Kagami ihm zu, der breitbeinig dasaß, einen Arm um seinen Vampir geschlungen. „Das ist Kagami Taiga“, stellte der Vampir ihn nun endlich vor. „Mein Partner.“ „Ooooh“, machte Kise beeindruckt. „Und er war vor kurzem nackt? Heißt das…oho~“ Der Incubus kicherte. „Nicht das, was du denkst“, wurde Momoi wieder rot und versuchte den Gedanken daran zu verdrängen, wie ihr Kuroko genommen wurde, auch wenn dieser bei genauerer Betrachtung ziemlich scharf war…oh nein, nicht jetzt! „Er ist diese Nacht erwacht“, hatte Aomine schon wieder eins seiner Heftchen aufgeschlagen und blätterte darin herum. „Tetsu ist aber offenbar schlecht darin, sich echte Werwölfe anzuschaffen.“ „Oh, was ist er denn?“, stupste Kise Aomine an und ließ sich neben ihm nieder. „Lass das“, war dieser schon wieder damit beschäftigt, sich Brüste anzuschauen. Momoi ließ sich auf dem Sofa nieder, das neben diesem stand und seufzte. „Taiga ist ein Wertiger“, gab der Vampir nun preis und legte seine Hand an dessen Brust. „Wie cool!“, war der Blonde schwer begeistert. „Aber sag mal, seit wann hast du denn einen Freund, Kurokocchi?“ „Noch nicht lange“, gab Momoi betrübt preis. „Aber es war abzusehen“, murmelte Aomine in seinen nicht vorhandenen Bart. „Netter Fang“, kommentierte der Blonde und krabbelte über Aomine, um den Rothaarigen besser sehen und eventuell antatschen zu können. „Danke“, machte Kuroko nun einen Blick, der bedeuten sollte ‚meins!‘. Die fünf unterhielten sich noch eine Weile und in der Zwischenzeit wurden auch Kagamis Haare trocken. Ihm wurde von Kise versucht ein Ohr abzukauen, der offenbar gerne redete und ihm unbedingt von seinem letzten Model-Job erzählen musste, dem der Incubus anscheinend nachging. Gut sah er schon aus, doch Kagami kannte sich da nicht so aus, aber ihm wurde von den anderen bestätigt, dass es stimmte und Kise wirklich als Model arbeitete. Danach wurde dem frischgebackenen Tiger weiter von seiner Nacht berichtet. Offenbar hatte er wirklich nichts Schlimmes angestellt, sondern war nach seiner Fressattacke in den Wald gegangen und herumgetollt. Sehr zu Aomines Missfallen, denn dieser hatte Babysitter spielen müssen und war ihm überall hin gefolgt, während Kuroko auf dem Balkon des Anwesens geblieben und sie von dort aus beobachtet hatte. Sehr viel länger hielt Kagami es dann aber doch nicht mehr durch, denn ihn übermannte plötzlich eine noch nie gekannte Müdigkeit, obwohl es erst Vormittag war. „Das ist auch normal, das ist vom Schock, den dein Körper vom hohen Energieverbrauch erlitten hat", sagte Aomine als er ihn stützte und ihm nach oben half. „Okay…gut…“, murmelte der Rothaarige nur und bekam schon fast nichts mehr mit. Er wurde aufs Bett verfrachtet und dem Vampir überlassen. „Wir sind dann mal wieder unten, falls du was brauchst“, hörte er noch eine Stimme sagen, ehe er einschlief. Kuroko hatte sich an den Bettrand gesetzt und streichelte seinen Tiger für eine Weile auf diese Weise, ehe er sich selber dazulegte, sich an ihn kuschelte, beobachtete, streichelte und alles abwechselnd tat, vermutlich für den Rest des Tages. Im Wohnzimmer unterhielten sich unterdessen die übrigen drei und Aomine gefiel es gar nicht, dass er zwischen zwei Sexdämonen in der Unterzahl war. Er blätterte durch sein Magazin und beteiligte sich nur spärlich an der Unterhaltung, da diese ihm zudem ein wenig unangenehm war. „Aber wie geht es dir den jetzt damit? Du weißt schon“, wollte Kise wissen. „Es ist nicht so, dass ich es gar nicht hab sehen kommen, aber es hat mich schon ziemlich überrumpelt“, lächelte Momoi schwach. „Es ist schwierig, es zu akzeptieren, aber ich komm schon zurecht.“ „Wirklich?“, legte der Blonde ihr seine Hand auf ihre. „Wenn du was brauchst, bin ich für dich da.“ „Das lässt du mal schön bleiben“, knurrte Aomine grimmig, da er ahnte, wie der andere das meinte, immerhin war er ein Incubus und Kise. „So meinte ich das doch jetzt gar nicht, Aominecchi! Was du immer von mir denkst“, schmollte er nun. „Es ist schon okay“, lächelte Momoi diesmal mehr. „Und was ist jetzt mit deinem Plan bezüglich deiner Kräfte bzw. deines ‚Essens‘?“, warf der Panther ein. „…darüber will ich mir jetzt noch keine Gedanken machen“, erwiderte der Succubus leise. „Aber du solltest das wirklich bald tun“, war Kise nun ernsthaft besorgt. „In deinem Alter noch Jungfrau zu sein, ist-“ Dann bekam er ein Kissen gegen den Kopf geschmissen: „Lass das ihre Sorge sein.“ „Nein, er hat schon Recht, Dai-chan“, seufzte Momoi. „Ich weiß nur nicht, wie ich das machen soll…ich kann doch nicht mit irgendeinem Wildfremden schlafen!“ „Du könntest auch eine Frau nehmen“, gab Kise wenig hilfreich zum Besten und bekam einen Fuß gegen den Kopf. „Auuuuu~“ „Wurst-Käs Szenario“, seufzte sie. Aomine wollte am liebsten sagen, dass er das gerne übernehmen würde, aber er wusste nicht, ob ihn da irgendjemand ernst nehmen, ob sie sauer sein würde, oder ob er das überhaupt so wollte. Er hatte auch noch nie mit einer Frau geschlafen, einfach weil er sie so sehr liebte…sein erstes Mal mit ihr hatte er sich eigentlich ganz anders vorgestellt, aber wenn sie ihn zum Überleben brauchte, würde er seine dummen romantischen Vorstellungen eben beiseite kehren. Alles, nur dass er sie nicht verlieren würde. Das war nämlich folgendermaßen bei Succuben und Incuben: Sie ernährten sich von der sexuellen Energie anderer Wesen, meistens der von Menschen und brauchten diese als ihre Nahrung zum Überleben. Am besten an diese kamen sie, indem sie Sex hatten, daher war dieser überlebenswichtig für ihre Art. Genaugenommen waren Succuben und Incuben das gleiche, nur wurden sie eben, wie Menschen auch, als Jungen oder Mädchen geboren. Jedoch besaßen sie die Fähigkeit ihr Geschlecht zu ändern, indem sie jeweils mit dem anderen Geschlecht schliefen und auf diese Weise entweder ihre Männlichkeit abgaben oder diese in sich aufnahmen. Wenn sie mit dem gleichen Geschlecht schliefen, fand dieser Wechsel nicht satt, jedoch tat dies dem Energiegewinn nichts ab. Nun war es so, dass Momoi noch nie mit irgendjemandem geschlafen hatte und das obwohl sie bereits 160 Jahre alt war. Bisher hatte sie sich von Kurokos Bisschen ernährt, die ihr ein wenig Kraft spendeten, so wie es ihr gut tat, in dessen Nähe zu sein oder Körperkontakt zu haben, weswegen sie auch so anhänglich war. Diese Energieaufnahme reichte aber bei weitem nicht aus und sie war quasi unterernährt für einen Succubus. Die Kurzzeitfolgen stellten Energieverlust und geschwächte Kräfte dar, die langzeitfolgen brachten den Tod mit sich. Die Stimmung war von da an ein wenig angespannt und nach dem Mittagessen entschuldigte sich der Succubus erneut und schloss sich im Zimmer ein. Nun hing Kise an Aomine und bei diesem im Zimmer rum. „Hey, sag mal, Aominecchi“, begann er zu labern. „Mh?“, machte der andere, der weiter in einem Tittenheftchen blätterte, diesmal in einem unzensierten, da er sich in seinem Zimmer befand – sein Zimmer, sein Revier, seine Regeln. Im übrigen Haus war es ihm verboten worden, diese zu lesen und überall liegen zu lassen, falls Kurokos Eltern mal überraschend zu Besuch kommen würden und weil es den übrigen Bewohnern etwas unangenehm war. „Wo hat sich Kurokocchi denn den sexy Tiger angelacht?“, wollte er wissen, da all seine Fragen zu diesem Thema noch nicht geklärt waren. „In der Schule Ihm war mal wieder langweilig, also ist er wieder hingegangen und kam dann nach ein paar Monaten mit ihm wieder“, meinte er knapp. „Ooooh, verstehe. Frischfleisch also~“, lächelte der Blonde schelmisch. „Haben sie es eigentlich schon miteinander getan?“ „Es war so klar, dass du diese Frage stellen musstest“, rollte der Größere mit den Augen. „Mich interessiert das nicht wirklich, aber ich glaube nicht.“ „Ich glaube, du hast Recht“, nickte Kise, ungewöhnlich nachdenklich. „Kurokocchi hat nicht anders als vorher gerochen. Er hatte immer noch diesen unschuldig guten Geruch einer leckeren Jungfrau~“ „Ich bin auch Jungfrau, rieche ich auch gut?“, meinte Aomine so halb aufmerksam, da er gerade eine gute Seite gefunden hatte. „Aominecchi…“, schmollte der Incubus nun und kam ihm näher, lugte ihm über die Schulter. „Was ist?“, meinte dieser nur und blickte zu ihm, drehte den Kopf dabei aber nicht. „Sag bloß, dass das für dich nicht zählt“, nahm Kise ihm das Heftchen nun aus den Fingern und legte es beiseite. „Dass für mich was nicht zählt?“, murrte der andere und hatte nun nichts mehr, hinter dem er sich verstecken konnte. „Dann hast du es wohl wieder verdrängt…“, seufzte der Blonde und klimperte ihn mit seinen langen Wimpern ein wenig betrübt an. „Und was findest du an diesen Heften nur so toll?“ Nicht auf den ersten Teil eingehend, zuckte er mit den Schultern: „Irgendwie muss ich mich ja bei Laune halten.“ „Und daran, dir einfach irgendeine zu holen, hast du noch nicht?“, blickte Kise nun zu dem noch aufgeschlagenen Heft. „Nicht wirklich“, verneinte Aomine diese Überlegung des anderen. „Du bist wirklich ein sehr interessanter Kerl, weißt du?“, schlang der Incubus nun seine Arme um den Nacken des anderen und kam ihm mit Schlafzimmerblick näher. „Denk nicht mal dran, deine dreckigen Tricks bei mir zu benutzen“, bleib der Panther ungewöhnlich ruhig, besonders für diese Situation, in der man hätte meinen können, er würde den anderen sofort von sich stoßen. „Würde mir nie einfallen~“, säuselte der Blonde und schaute ihn weiter mit seinem verführerischen Blick an und lächelte dabei lieblich. „Das habe ich bei dir bisher nie machen müssen und es auch nicht vor~“ „Mmmm“, grummelte Aomine nur zurück, hielt aber den Blickkontakt. „Ist es bei dir schon wieder soweit?“, wollte er wissen und näherte sich ihm noch mehr, sodass er sich nun auf den Schoß des Größeren setzen musste. „Was soweit?“ „Dass du wieder in der Brunst bist“, kicherte Kise. „Ich bin keine Frau.“ „Du weißt schon was ich meine~“ „Ja…schon. Aber ich glaube gerade nicht.“ „Und warum lässt du mich dann so nah an dich ran? Sonst schubst du mich immer sofort weg wenn du nicht gerade sehr bedürftig bist…“ „Ich weiß auch nicht, okay?“, war Aomine ehrlich und atmete tief ein und aus. Was fiel dem Incubus auch ein, sich einfach zu ihm ins Bett zu legen und dann auch noch auf ihn zu setzen? Gut, wenn er es wirklich so sehr gehasst hätte, hätte er es unterbinden können, doch eigentlich mochte er den Blonden ganz gerne. Dieser war zwar sehr komisch und ein bisschen aufdringlich, aber im Grunde kein schlechtes Wesen. Und irgendwie auch sehr sexy, auch wenn Aomine eigentlich überhaupt nicht auf Männer stand. Genaugenommen war Kise aber auch eine halbe Frau und das lag nicht daran, dass dieser ein Incubus/Succubus war, sondern einfach daran, dass er Kise war. Diese langen Wimpern, die wunderschönen Augen, das feminine Gesicht und dessen Verhalten ließen Aomine manchmal wirklich daran zweifeln, ob Kise nicht auch in männlicher Gestalt sehr weiblich war. Er wusste auch nicht, ob es nur ihm so erging, aber jemand anderen fragen konnte und wollte er auch nicht, da er nicht gerne über diese Dinge redete und er sich das wahrscheinlich sowieso alles nur einbildete und das wäre dann sehr peinlich. „Du riechst nicht danach“, meinte Kise dann weiter und kam ihm gefährlich nahe. „Brauchst du vielleicht einfach ein bisschen Zuneigung und Aufmerksamkeit, weil-“ „Halt den Mund“, beendete Aomine nun diese Fragestunde, indem er seine Lippen fest auf die des Incubus presste. Dieser stöhnte überrascht, aber gefällig auf und drückte sich sofort enger an den Größeren. Das war die Wirkung, die sie beide seltsamerweise aufeinander hatten. Kise nervte Aomine so lange bis dieser ihn alle paar Jahrhunderte mal zum Schweigen brachte. Ihre Lippen rieben leidenschaftlich aneinander, sowie Kise begann seine Hüften kreisen zu lassen. Er wusste doch, was sein großes Miezekätzchen am liebsten hatte~ Wäre auch eine Schande für ihn als Sexdämon wenn er das nicht wüsste! „Was möchte mein Katerchen denn heute~?“, leckte sich Kise die Lippen als sie eine kurze Verschnaufpause einlegten. „Ähm…das gleiche wie immer?“, gab der andere ein bisschen neben der Spur von sich. Vielleicht lag es an ihrer Art, vielleicht aber auch an Aomine und Kagami selbst, dass sie im erregten Zustand in einen leicht benebelten, verpeilten Zustand verfielen. Kise mochte diesen jedenfalls sehr und freute sich darüber, dass er es mal wieder geschafft hatte, den anderen in diesen zu versetzen. „Das volle Programm~?“, hakte der Blonde weiter schelmisch nach. „…“, gab der andere erstmal nichts mehr von sich, da ihn das ungute Gefühl beschlich, etwas Wichtiges dabei vergessen zu haben. „Fragen wir anders: Willst du nur einen Handjob, Blowjob oder dass ich dich reite…oder dass du mich von hinten nimmst“, zählte Kise alles Mögliche auf. „Du machst doch sonst immer das zweite, also das?“, blinzelte Aomine ihn überfordert an. „Oh, Aominecchi…“, machte Kise seufzend und rutschte ein wenig auf diesem herum, um ihn zu umarmen. „Was mach ich nur mit dir?“ Nun hatte der Panther eindeutig das Gefühl, etwas vergessen zu haben, aber er wusste nicht, ob er nachfragen wollte. Dazu kam er auch gar nicht mehr, denn Kise war schon wieder dabei, ihn verführerisch zu küssen und seine Zunge zu provozieren, gegen seine zu arbeiten. Es dauerte nicht lange, bis der Incubus die Früchte seiner Arbeit zu spüren bekam in Form von etwas hartem, das sich an ihn drückte. Keine Zeit verlierend, machte er sich sofort daran, es aus seinem Stoffgefängnis zu befreien und hörte dabei nicht auf, den wilden Kuss zu erwidern. Letztendlich musste er diesen aber doch unterbrechen, da seine Lippen nun für etwas anderes benötigt wurden. Er tätschelte dem murrenden Aomine den Kopf, ehe er eine Etage tiefer rutschte und seine Lippen um das steife Glied schloss. Der Größere stöhnte auf und ließ den Kopf zurückfallen, der nun an der Wand lehnte und seine Hände wanderten nach unten zu Kises Kopf und Schulter. So gerne sich der Blonde auch für dieses leckere Mahl bedankt hätte, sein Mund war gerade damit beschäftigt, Aomines Schaft entlang zu küssen und dann dessen Eichel zu bearbeiten, ehe er zu lecken und saugen begann. Dessen Stimme dabei zu hören und den starken Griff in seinen Haaren zu spüren während er ihn glücklich machte, war für Kise ein sehr befriedigendes Gefühl. Es reichte ihm jedoch nicht vollkommen aus und so ließ er nach einer Weile von Aomine ab und richtete sich wieder zu diesem auf, der ihn nun fragend aus von Lust verschleierten Augen ansah. „Du schmeckst wirklich gut, aber…“, legte er seine Hände wieder in dessen Nacken. „Ich vermisse dich einfach in mir…es ist schon so lange her.“ So langsam prasselten die verdrängten Erinnerungen wieder auf Aomine herein und er errötete kaum merklich als er die Taille des Kleineren umfasste. Es stimmte zwar, dass er noch nie mit einer Frau geschlafen hatte, aber dass er Jungfrau war, entsprach nicht ganz der Wahrheit. Vor vielen Jahren, sie waren alle noch sehr jung für übernatürliche Wesen gewesen, hatte Aomine seinen ersten Hitzezyklus durchlebt, in dem er beinahe Amok gelaufen wäre und höchstwahrscheinlich jemanden umgebracht, oder andere unsägliche Dinge getan hätte – vielleicht sogar mit seinen Freunden – wenn Kise nicht für ihn da gewesen wäre. Er hatte mit ihm geschlafen und sich so lange um ihn gekümmert, bis er wieder bei Sinnen war. Danach hatte Aomine diese Ereignisse in die letzte Ecke seines Kopfes gedrängt und hielt diese Fassade so lange aufrecht, bis er im nächsten Jahrzehnt wieder einmal von der Lust überrannt wurde und Kise ihn befriedigte. So war das schon seit langer Zeit immer wieder geschehen, doch dieses Mal war es anders: Aomine befand sich gerade nicht in diesem Zustand. Das hieß, dass er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war und es nun nicht mehr verdrängen konnte, was er schon alles mit Kise getan hatte. Das machte ihn gerade ziemlich fertig, zusätzlich zu seiner momentanen misslichen Lage. Er brauchte gerade einfach jemanden, der ihm Halt gab und Zuwendung. So störte er sich in diesem Moment auch nicht so sehr an dem allen und drückte Kise statt ihn fortzujagen fester an sich. Diese Geste nahm Kise als Okay-Zeichen, dass er weitermachen durfte. „Aominecchi~“, raunte er ihm ins Ohr und knabberte daran während er dessen Erektion weiter mit seiner Hand bearbeitete. „Nur noch ein klein wenig~“ Seine freie Hand benutzet er dazu, sich selbst die Hose zu öffnen, doch weiter kam er in dieser Position beim besten Willen nicht. Also musste er doch vom anderen ablassen, der daraufhin sofort zu murren begann. „Nur einen kleinen Moment, mein Grummelkater~“, lachte der Blonde leise als er sich die Klamotten vom Leib streifte und samt Aomines Heftchen auf den Boden beförderte. Ihm wuchsen seine Hörner, der lange Schweif mit dem Herzchen am Ende und diesmal nur kleine Flügel, damit sie nicht beim Sex störten. Er wusste aus Erfahrung, dass Aomine dieser Look mehr anturnte als wenn Kise seine Merkmale versteckte, daher zeigte er sich ihm nur zu gerne in dieser Gestalt. Er räkelte sich nun auf dem Bett und drehte sich auf den Rücken, spreizte die Beine und führte sich selbst zwei Finger ein. Der Panther sollte dabei zusehen, wie er sich selbst vorbereitete, denn das machte diesen zusätzlich scharf. „Schau…ich bin bald für dich offen~“, stöhnte der Incubus und bewegte die Hüften leicht, als könne er es kaum abwarten, den anderen in sich zu spüren und würde sich dies bereits vorstellen. Aomine kam näher zu ihm und schob sich zwischen seine Beine. Dann beugte er sich nach unten und küsste den Kleineren hungrig. Seine Hand legte er auf Kises, die sich in ihm befand um zu spüren, was dieser gerade tat. „Nyaaaaaaaah~“, stöhnte der Incubus zwischen den vielen gierigen Küsse, die Aomine ihm bescherte. „Aominecchi…bereit…“ Auf diese Worte sprang der Panther sogleich an und platzierte sich nun so zwischen ihm, dass er in ihn eindringen konnte, sobald er seine Finger entfernt hatte. „Haaa…“, öffnete Kise seine Augen einen Spalt breit während er seine Finger entfernte und Aomine dabei beobachtete, wie dieser es kaum erwarten konnte sich in ihm zu versenken, presste sie jedoch sehr schnell wieder aufeinander, denn dies geschah schneller als er erwartet hatte. „Aominecchi!“ Der Panther verlor keine Zeit und beförderte sich in einem Stoß in den Kleineren, der sich auch schon an ihn klammerte und seine Nägel in seinen Schultern versenkte. Diese Geste stachelte ihn nur noch mehr an, sodass er bald zu stoßen begann. Es war nur gut, dass der andere ein Incubus war, sonst hätte das schmerzhaft werden können. Doch Kise genoss diese Stöße schon viel zu sehr und gab sich dem Größeren vollends hin, leise dessen Namen stöhnend oder lauter, wenn er das Tempo anzog, oder sich tiefer in ihm versenkte. Kise tat dies nicht nur, weil er Nahrung brauchte, er mochte Aomine wirklich und genoss diese Nähe zu ihm daher besonders. Er klammerte sich an ihn und wollte geküsst werden, weswegen er ein wenig jammerte. Das veranlasste den Größeren ihn anzuschauen und kurz inne zu halten. Kleine Tränchen hatten sich in den Augenwinkeln des Incubus gesammelt, die hauptsächlich von Unfähigkeit stammten, seine Lust in den Griff zu bekommen. „necchi…Kuss“, flüsterte er außer Atem und reckte sich dem anderen ein wenig entgegen. Dieser verstand und erfüllte ihm diesen Wunsch, legte seine Lippen auf seine, ehe er weiter machte, diesmal allerdings in einem etwas langsameren Rhythmus. Kise ließ nicht von Aomines Lippen ab und ertränkte sich selber in dessen Mund, aber auch in seinen eigenen Tränen, die ihm von den Wangen kullerten und im Kissen landeten. Weiter dessen Namen stöhnend und sich nun wieder an ihn klammernd, da ihnen beiden die Luft zum Küssen ausgegangen war, spürte Kise dass er bald kommen würde. Seine Nägel gruben sich diesmal tiefer in den Rücken des Größeren und er schlang die Beine um dessen Hüfte kurz bevor er seinen Höhepunkt erreichte. „Aaaaaah, Aominecchi~“, keuchte er diesem ins Ohr und klammerte sich an ihn. Mit dieser zusätzlichen Stimulation dauerte es nur noch wenige Augenblicke, ehe Aomine sich entlud. Schwer atmend, sank er auf den Kleineren nieder, der seine Arme nun liebevoll um ihn schloss, die Beine aber sinken ließ. „Fühlst du dich nun besser, Aominecchi?“, flüsterte Kise und strich ihm dabei durch das kurze Haar. „Mmmmm…“, brummelte der andere. Irgendwie tat er das, irgendwie aber auch wieder nicht. Kise bot ihm Trost und gab ihm das, das er von Momoi nicht bekam, aber er fühlte sich auch schuldig. Außerdem kam er doch nicht so ganz klar, dass er mit einem Mann geschlafen hatte – und das schon mehrmals über Jahrzehnte hinweg. Diese Erkenntnis kam in diesem Moment erst richtig über ihn, auch wenn er sich schon zuvor erinnert hatte. Nun war sein Verstand klarer und er begriff, was genau das bedeutete. Er hatte immer mit Momoi sein erstes Mal haben wollen und immer nur Augen für sie gehabt, warum also war es Kise gewesen, mit dem er es dann getan hatte? Die vorherigen Male konnte er sich damit wegerklären, dass er nicht bei Sinnen gewesen war und das machte es erträglicher, aber dieses Mal hatte er keine Entschuldigung. Er sollte bei ihr sein und sie trösten, aber stattdessen ließ er sich von Kise trösten und schlief mit ihm. Damit kam Aomine gerade so gar nicht klar. Den Blonden traf keine Schuld, oder zumindest nur die Hälfte, dennoch konnte er dessen Berührungen gerade nicht mehr genießen und musste sich aufraffen. „Tut mir leid, ich brauch gerade ein bisschen Zeit für mich“, erhob sich der Panther nun vom Bett, zog sich wieder richtig an und verließ das Zimmer, um über die Bücherei auf den Balkon zu treten. Damit ließ er Kise alleine in seinem Bett zurück, der sich nun zusammenkauerte und leise zu schluchzen begann. Er hatte so sehr gehofft, dass es dieses Mal anders sein würde. Nun, da sich Aomine erinnern konnte und willentlich und wissentlich mit ihm geschlafen hatte, sollte doch alles leichter werden. Stattdessen war dieser kälter denn je nachdem sie es getan hatten und Kise fühlte sich einfach furchtbar. Natürlich wusste er um Aomines Gefühle für Momoi und natürlich wusste er, dass dieser auf Frauen stand, aber irgendwie hatte er doch gehofft, dass er etwas Besonderes war. Dem anderen Trost zu spenden reichte aber wohl nicht aus, um tiefere Gefühle zu wecken und die vorherigen Male waren wohl wirklich nur aus reiner Lustbefriedigung geschehen. Kise verschwand unter der Decke und weinte in diese hinein, die den Geruch des Größeren so gut in sich aufgenommen hatte und alles nur noch schwerer für ihn machte. Aber er musste stark sein, durfte sich nichts anmerken lassen und durfte keine Gefühle zeigen, denn tiefere Gefühle der Zuneigung zu entwickeln war meist der Tod ihrer Art…wie man an Momois Beispiel gut erkennen konnte. Er wollte nicht, dass sie starb. Sie war doch auch eine gute Freundin für ihn und konnte nichts dafür, dass Aomine sich in sie verliebt hatte und daher von ihm nichts wissen wollte. Kise würde am liebsten verschwinden und ihr seine Gefühle für Aomine geben, damit wäre den beiden geholfen, doch das konnte er leider nicht. Er konnte lediglich andere verführen und körperlich befriedigen, emotional ließ er zu wünschen übrig. Die kalte Abendluft vertrieb die letzten Wolken aus Aomines benebeltem Gehirn und brachte nur Sorgen mit sich. Was würde aus Momoi werden? Wie sollte er damit umgehen, dass er mit Kise geschlafen hatte? Und die wichtigste von allen: Wie konnte er seine beste Freundin vor dem Tod bewahren? Er hoffte so sehr, bald Antworten auf all diese Fragen zu finden und vor allem eine Lösung für die dritte. Sie zu verlieren würde er nicht verkraften. Kapitel 6: ----------- Kagami hatte den Tag mit schlafen verbracht und Kuroko war ihm nicht von der Seite gewichen. Dieser hatte auch seinen Spaß gehabt, denn der Größere redete manchmal im Schlaf und auch sonst hatte er sich zu beschäftigen gewusst, denn man konnte den Tiger sehr gut streicheln wenn er so wehrlos vor einem lag. Kise hatte sich in ein ungewolltes Nickerchen geweint und Aomine war erstmal in der Bücherei geblieben und hatte sich versucht von allem abzulenken, indem er zur Abwechslung mal ein richtiges Buch las. Das half aber nicht viel, also war er nach wenigen Stunden in sein Zimmer zurückgekehrt, hatte Kise dabei unwissentlich geweckt und war dabei in eine etwas unangenehme Situation geraten. Der Incubus hatte sich angezogen, war aber auch dem Bett sitzen geblieben und lächelte den Größeren an, um sich nichts anmerken zu lassen. Das zog auch relativ gut, da dieser den Kopf voll mit allem Möglichen hatte und diese Aktion nicht auch noch hinterfragen wollte. Trotz der komischen Situation schafften es die beiden bald wieder normal miteinander umzugehen – zumindest auf Zeit. Sie gingen zum Abendessen nach unten und fanden dort den Herrn des Hauses, sowie seinen Spieltiger vor, der sich gerade eine Keule in den Mund steckte. „Gehst du schon wieder an meinen Fleischvorrat?!“, war Aomine wenig begeistert von diesem Anblick. „Bitte reg dich nicht auf, Aomine-kun“, meldete sich Kuroko zu Wort, der sich einen Shake gönnte. „Ich werde dir bald wieder welches besorgen. Es ist genug für alle da.“ „Na schön…“, setzte sich der Dunkelhaarige grummelig neben Kuroko hin und nahm sich auch etwas. Kise lächelte verlegen und ließ sich gegenüber von Kagami, neben Aomine nieder. Er nahm sich etwas Obst und kaute lustlos an einer Banane, die er sonst immer so gern aß oder als Vorführobjekt seiner Künste benutzte. Momoi ließ sich nicht blicken, daher beschloss Aomine ihr einen Teller mit Dingen zusammenzustellen, die sie mochte und ihr später nach oben zu bringen. Kise hielt das für eine gute Idee, Kuroko war zu sehr damit beschäftigt seinem Tigerchen beim Essen zuzuschauen, als dass er das mitbekommen hätte. Als der Abend herein brach, musste Aomine wieder Kagami bewachen, da dessen Augen nach dem Essen erneut rot aufglühten, ein Zeichen, dass er sich bald wieder verwandeln würde. Das geschah dann auch im Wohnzimmer und Kise sprang wie eine echte Lady erschreckt auf, als sich Kagami plötzlich vor ihren Augen in einen große, roten Tiger mit schwarzen Streifen verwandelte. Diesmal geriet er allerdings nicht außer Kontrolle, sondern schien nur ein wenig verwirrt und müde zu sein, sodass Aomine sich mit einem Augenrollen beschwerte, dass er sich ganz umsonst ausziehen und verwandeln hatte müssen. Er blieb aber zur Sicherheit trotzdem noch in seiner Panthergestalt und legte sich neben das Sofa. Kuroko streichelte seinen Tiger, welcher sich wie ein Kätzchen hinlegte und auf den Rücken drehte. Der Vampir hatte seinen Spaß daran, das weiche Fell an dessen Bauch zu flauschen und fand es zu süß, wie das die Raubkatze zu freuen schien. Aomine öffnete ein Auge und blies ein genervtes Schnauben aus. „Ich wollte heute eigentlich keine Tiergenitalien nach dem Essen sehen während ich mich entspanne“, dachte er und schloss das Auge. „Das wird schon“, tätschelte Kise nun den Kopf des blauschwarzen Panthers, da er dachte, dieser könnte vielleicht neidisch sein, weil der neue so viel Aufmerksamkeit bekam. Überrascht aber nicht abgeneigt, ließ Aomine das mit sich machen und schaffte es dann doch noch, sich zu entspannen. Kagami war offenbar immer noch sehr müde von der Verwandlung am Tag zuvor, denn er machte es sich bald auf dem Boden gemütlich und döste ein. Kuroko setzte sich auf ein anderes Sofa in die Nähe seines Tigers, sodass er diesen weiterstreicheln konnte. Sehr viel mehr geschah nicht mehr an diesem Tag und auch nicht in der Nacht. Kuroko hatte seinen Tiger mit sich ins Schlafzimmer geführt und ließ ihn an seinem Fußende schlafen, trotz Aomines Warnungen. Aber der Vampir war sich sicher, dass er in keinerlei Gefahr schwebte. Kise hatte sich für ein paar Tage angemeldet und würde natürlich trotz der seltsamen Situation bleiben. Er wollte sich im Wohnzimmer auf einem der Sofas einquartierten, doch Aomine meinte dann, dass er das doch vorher auch nie gemacht hätte und natürlich in seinem Zimmer schlafen konnte. Ein wenig perplex aber auf sentimentale Weise glücklich, nahm der Incubus dieses Angebot an und schlief dann – mit angemessenem Abstand – in dem Bett des Panthers neben diesem. Kuroko hatte in dieser Nacht einen Traum, dass Aomine und Kagami sich gegenseitig sauberlecken würden und erwachte mit der seltsamsten Morgenlatte überhaupt. Er wurde rosa auf den Wangen als er sich an den Traum zurückerinnerte. Abgelenkt wurde er davon, als er seinen schlafenden, nackten Partner auf dem Boden erblickte und musste schmunzeln. Da hatte sich wohl jemand unbemerkt in der Nacht zurückverwandelt~ Die nächsten Tage verliefen relativ unspektakulär, vor allem wenn man bedachte, dass Kise zu Besuch war. Da es diesem aber auch nicht ganz so gut ging, hielten sich seine Eskapaden in Grenzen und Kagami lernte ihn leider nicht in seiner vollen Blüte kennen, weswegen er nicht ganz verstand, warum er so sehr vor dem Incubus vorgewarnt wurde. Momoi aß kaum und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, dennoch merkten ihre Freunde alle, wie es ihr ging und wünschten, sie könnten ihr helfen. Kuroko tat sie auch sehr leid, aber er hätte es schlimmer gefunden, sie weiter in einem falschen Glauben zu lassen. Kise bemerkte ihren Verfall am besten, da er sich am besten damit auskannte und zog Aomine eines Tags zu sich, um ihm zu sagen, wie schlecht es wirklich um sie stand. Der Panther biss die Zähne aufeinander und fragte den anderen, was man dagegen tun könnte – abgesehen vom Offensichtlichen. Der Incubus riet ihm zwar, es zumindest bald anzusprechen, dass sie miteinander schlafen könnten, aber Aomine pochte auf einen anderen Überbrückungsweg. So kamen die beiden schließlich dazu, mit Kuroko zu reden und dieser willigte ihrer Bitte ein, sie an diesem Tag sofort und von nun an so oft es ging zu beißen und ihr damit wenigstens ein bisschen Energie zu überliefern. Dieser ‚Speiseplan‘ führte dazu, dass Kuroko ebenfalls mehr Nahrung zu sich nehmen musste, um seinen ungewöhnlich hohen Energieverbrauch zu kompensieren. Hierfür nahm er einige Konserven Blut mehr als gewöhnlich zu sich, stieg dann aber dazu um, seinen Partner als Quelle zu verwenden. Diese Bisse waren für sie beide irgendwie sehr erotisch und führten oft dazu, dass sie danach einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten. So auch eines Abends, als sich Kagami schon freimachte, um seinem Vampir mehr Angriffsfläche zu bieten. Sein Hals und Oberkörper sahen inzwischen so aus, als wäre er Opfer von sehr vielen Stechmücken geworden. Kuroko setzte sich zwischen die Beine des Tigers, der wie sooft am Kopfende des Bettes lehnte und seinen Hals reckte. „Ist Taiga bereit?“, blinzelte den blauen Augen in der Dunkelheit zum Größeren. „Immer~“, grinste Kagami und schloss dann die Augen. Die spitzen Zähne gruben sich in seinen Hals und anstatt bangend abzuwarten wie beim ersten Mal, genoss er diese besondere Form der Intimität und spürte zum einen, wie ihm Blut ausgesaugt wurde und zum anderen, wie sich einiges in seiner unteren Körperregion sammelte. Die Lippen des Vampirs fühlten sich sanft wie Seide auf seiner Haut an und küssten diese als das Saugen beendet war. Kuroko strich über den muskulösen Oberkörper seines Partners und flauschte sich durch dessen Haar, langsam seinen Weg nach unten zu dessen Briefs. Inzwischen etwas geübter, begann er die Beule zu massieren, die sich gerade auftat und zog die Unterhose dann nach unten, um es direkt berühren zu können. Ihre Lippen verbanden sich bald zu einem Kuss, nachdem sie sich einige Sekunden in die Augen gesehen hatten. So sehr Kagami diese Berührungen auch genoss, ihm war heute danach, selber aktiv zu werden, und zwar richtig. Vielleicht war er noch nicht ganz für Sex bereit, aber er wollte auf jeden Fall mehr tun als sie bisher getan hatten. Als sie ihren leidenschaftlichen Kuss unterbrachen, raunte der Tiger seinem Partner zu: „Dreh dich um~“ Verwirrt aber irgendwie angetan von diesem Befehl, blinzelte Kuroko kurz, nickte dann aber und platzierte sich auf allen Vieren auf der Matratze. „So?“, schaute er den Größeren fragend über die Schulter an. „Genau, mach es dir bequem“, grinste der Rothaarige, dem dieser Anblick schon sehr gefiel, auch wenn Kuroko noch ein wenig zu viel anhatte für seinen Geschmack. Ziemlich gespannt und aufgeregt, zog Kuroko seine Decke zu sich und flauschte diese so zusammen, dass er seinen Oberkörper und Kopf bequem darauf betten konnte. Er ging davon aus, dass Kagami nur etwas mit seiner unteren Hälfte vorhatte, da sollte sich diese Position anbieten. Was dieser wohl mit ihm anstellen würde? Er konnte es kaum erwarten~ Ebenso aufgeregt wie erregt, zog sich Kagami nun erstmal die lästigen Briefs von den Beinen, ehe er sich hinter dem Kleineren positionierte und zunächst unter dessen Oberteil schlüpfte, um dessen Rücken entlangstreichen zu können. Das wurde ihm bald aber zu doof, sodass er sich daran machte, es auszuziehen, wobei Kuroko ihm half. Nun hatte er wesentlich mehr Angriffsfläche, welche er sogleich nutzte, um Küsse auf dem ganzen freigelegten Rücken zu verteilen. Dies fühlte sich sehr schön für Kuroko an, der dies wohlig genoss. Kagami ging mit einem Bein zwischen dessen Beine, um sich mit dem Knie abstützen zu können, denn nun wollte er Kuroko an weiteren Stellen erreichen können. Er beugte sich nach unten und begann dessen Nacken zu küssen, saugte sich dann fest und knabberte ein wenig. Dies entlockte dem Kleineren leise, aber wundervolle Laute. „Taiga~“, stöhnte er dann leise und ließ den anderen die Ohren spitzen. Außerdem wackelte Kuroko leicht mit dem Hintern, als könne er es kaum abwarten, auch dort berührt zu werden und als würde er schon ungeduldig werden. Kagami gefiel dies sehr und so begann er dessen Seiten mit den Händen entlang zu streicheln, während er dessen Ohr anknabberte. An den Hüften angekommen, verweilte er kurz, um Kuroko zu necken, hielt es aber selber nicht lange aus und umfasste dessen Pobacken mit jeweils einer Hand. Er drückte erst zu und massierte dann ein wenig. Der Vampir stöhnte ein wenig lauter und reckte sich ihm entgegen, so weit es ihm möglich war. Kaum hatte er sich an diese Position und Behandlung gewöhnt, da wurde ihm auch schon die Unterhose ausgezogen. Überrascht, aber ganz und gar nicht abgeneigt, drehte Kuroko den Kopf wieder nach hinten zu Kagami um, der nun zwischen seinen Beinen saß. „Hast du vor, heute schon…?“, wollte er mit zart geröteten Wangen wissen, damit er sich darauf einstellen konnte. „Nein“, schüttelte der Tiger, nun auch rot im Gesicht, den Kopf. „Aber was anderes…“ „Was denn?“, wollte der Kleinere neugierig wissen. „…lass dich einfach überraschen“, war es Kagami nun doch etwas peinlich, aber er ließ sich dadurch auch nicht von seinem Vorhaben abbringen. „Es wird nicht weh tun.“ „Okay. Ich vertraue dir“, lächelte Kuroko nun und ließ den Kopf entspannt auf die Decke zurücksinken. „Mhm“, machte der Rothaarige, musste schlucken als er nach unten blickte und versuchte sich wieder zu sammeln. Der Anblick von Kurokos nackter Rückseite machte ihn einfach viel zu sehr an und er wusste nicht, ob es am neu erwachten Biest in ihm lag, oder ob es einfach auch so schon zu sexy war, den anderen so zu sehen. Für einige Sekunden starrte Kagami einfach nur, bevor er sich losreißen und weitermachen konnte. Er kniete nun zwischen Kurokos Beinen und umfasste dessen Oberschenkel mit seinen Händen, die er dann zu liebkosen begann. Er setzte seinen Mund weiter unten an und küsste sich weiter nach oben, ab und an das Bein wechselnd. Dies kam sehr gut beim Kleineren an, der die Decke nun mit seinen Händen umfasste, weil es besser war, wenn er sich an etwas festhalten konnte. Von Kagamis Verhalten und Berührungen erregt, fiel es Kuroko schwer seinen Hintern still zu halten und er spürte, wie feucht er bereits vorne war. Je näher Kagami an seine Körpermitte kam, umso mehr reagierte er und gewisse Körperregionen begannen leicht zu zucken. Kagami hatte sich schon länger gefragt, ob sein Partner überall so gut schmeckte. Die Regionen, die er bisher kosten durfte, hatten alle einen leichten Vanille-Touch gehabt, sogar dessen Genitalien, auch wenn es da ein wenig salziger zuging. Er hatte schon einiges erkundet und nun wollte er unbedingt mehr erfahren…dieses Verlangen hatte vielleicht wirklich mit seinem animistischen Trieb zu tun. Nun an Kurokos Hintern angelangt, saugte sich der Tiger erst ein bisschen an dessen Pobacke fest, ehe er weitere Küsse überall in dieser Region verteilte. Auch er war aufgeregt, aber noch lange nicht so sehr wie Kuroko, der kaum stillhalten konnte. Was tat Kagami da nur? Aber es fühlte sich sagenhaft toll an, deswegen gab es keinen Grund irgendetwas zu sagen, oder ihn gar zu stoppen. Vom erregenden Geruch geleitet, grub Kagami nun seine Nase zwischen Kurokos Hintern und küsste dabei dessen Eingang halb aus Versehen, aber da dieser ohnehin sein Ziel war, verweilte er dort. Dies ließ den Kleineren zusammenzucken und aufstöhnen, denn damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Als er dann auch noch die warme Zunge dort spürte, war es endgültig vorbei mit seiner Selbstbeherrschung und er keuchte ungehalten, aber dennoch leise. Vom Geruch und Geschmack erregter denn je, fiel jegliche Scheu von Kagami ab und er wurde immer mutiger. Er konnte es aber nicht lassen, seine rechte Hand bei sich selbst anzulegen, denn ohne sich ein bisschen Abhilfe zu verschaffen, würde er das nicht durchstehen. Die andere verweilte an Kurokos Hintern und knetete diesen ab und an, während seine Zunge nun sogar in ihn eintauchte. Das war so halb geplant gewesen, doch er konnte nicht anders, einfach weil Kuroko sich ihm so entgegenstreckte und sich ihm öffnete. Mit zittrigen Beinen dauerte es nicht mehr lange, bis der Vampir sich seinem Höhepunkt näherte. Er krallte seine Finger ins Laken und keuchte den Namen seines Partners mehrmals bevor er kam. Kagami konnte nicht leugnen, dass ihn das alles unendlich scharf machte und dann auch noch Kurokos Stimme zu hören, brachte ihn selbst über die Klippe. Seine Zunge ruhen lassend, aber die Lippen nach wie vor an Kurokos Hintern, entlud auch er sich nun in seiner Hand. „Hah, Tetsuya~“, biss er die Zähne zusammen und beugte sich dabei über diesen. Schwer atmend, sank sein Kopf nach unten auf Kurokos Rücken, an dem er sich die Wange rieb und ihn noch ein Mal kurz küsste, ehe er sich neben ihn auf den Rücken fallen ließ. „Das war gut“, meinte Kuroko leise als er sich zum anderen umdrehte und sich an diesen kuschelte. „Woher weißt du das?“ „...mir war einfach danach“, gab Kagami mit roter Nase zu und schaute peinlich berührt zur Seite. „Deswegen musst du dich nicht schämen“, blinzelte der Kleinere, der dieses Verhalten aber auch sehr mochte. „Es ist nur…so neu und so“, murmelte der Rothaarige. „Das verstehe ich“, nickte Kuroko. „Für mich auch.“ Für kurze Zeit die Sorgen um Momoi vergessend, deckten sie sich zu und schliefen diese Nacht beide gut nebeneinander. Ganz anders als Aomine und Kise, die beide keinen Schlaf finden konnten, wenn auch aus ein leicht voneinander abweichenden Gründen. Sie unterhielten sich daher in dieser Nacht über die mögliche Zukunft und was sie sonst noch unternehmen konnten, um ihrer Freundin zu helfen. Das half beiden, endlich Ruhe zu finden, denn es beruhigte jemanden bei sich zu haben, auf dem man sich verlassen konnte und bei dem man wusste, dass er gleichgesinnt war. Zwei Tage später hatte sich Momoi nicht zum Frühstück blicken lassen und wollte Aomine auch nicht zu sich lassen, weswegen dieser nun unruhig in seinem Zimmer auf und ab ging, während er von Kise beobachtet wurde, der ihn außerdem versuchte zu beruhigen. „Wie soll ich ruhig bleiben, wenn sie nicht mal mehr mich zu sich lässt?“, biss der Dunkelhaarige die Zähne aufeinander. „Ich komm überhaupt nicht mehr an sie ran!“ „Ich weiß, dass das eine schwierige Situation für dich ist, aber-“ „Was aber?“, drehte sich Aomine zu ihm um, packte ihn an den Armen und schaute ihn grimmig an. Überrascht und auch ein wenig verängstig, blinzelte Kise den Größeren aus wunderschönen, aber scheuen Augen an. Er schluckte und versuchte seine Sprache wiederzufinden. „Hör mir bitte zu“, bat der Blonde nun mit schwacher Stimme. „Du weißt, dass ich mich da am besten auskenne.“ „Na schön“, schnaubte Aomine und ließ ihn los, dem es etwas leid tat, dass er seinen Frust am anderen ausließ. „Ich höre.“ Er ließ sich auf sein Bett fallen, doch Kise blieb stehen. „Ich weiß vielleicht einen Weg, wie ich ihr helfen kann“, begann er, sah aber zur Seite, da er Aomine gerade einfach nicht anschauen konnte. „Aha?“, machte dieser skeptisch. „Dazu müsste ich irgendwie alleine mit ihr sein…“, seufzte Kise. „Am besten in ihrem Zimmer, da fühlt sie sich momentan am wohlsten.“ Aomine zog die Brauen zusammen. Ihm gefiel gar nicht, wie sich das anhörte. Hatte der Incubus etwa vor, die Sache selbst mit ihr in die Hand zu nehmen und mit ihr zu schlafe, indem er seine Verführungstricks anwendete? „Kommt gar nicht in Frage“, wurde der Panther nun lauter als zuvor. „Du wirst schön die Finger von ihr lassen.“ „Nein nein nein!“, wehrte Kise die Anschuldigungen erschrocken ab. „So meinte ich das doch gar nicht!“ „Und wie denn dann?“, schnauzte der andere zurück. „Ich will einfach nur mit ihr reden“, spielte der Blonde nervös an seinen Fingern. „Vertrau mir.“ Er sah Aomine aus großen Rehaugen flehend an, wodurch dieser genervt ausatmete, aber sich zu beruhigen schien. „Tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe“, murmelte dieser nun in Richtung Boden und ließ den Kopf hängen. „Ich weiß gerade einfach nur nicht was ich machen soll.“ „Das weiß ich doch“, trat Kise näher an ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Lass mich das machen. Ich habe einen Plan, der dir auch zusagen wird.“ „Okay?“, schaute Aomine nach oben. „Du wirst schon sehen~“ Kurz darauf gelang es den beiden, Momoi dazu zu bringen, wenigstens Kise zu sich ins Zimmer zu lassen. Die beiden redeten sehr lange miteinander, aber der Incubus wurde dann wieder vor die Tür gesetzt. Er trottete zu Aomine zurück, der wieder im Wohnzimmer saß und berichtete ihm, dass er etwas weitergekommen war, nur noch nicht ganz so weit, wie er es gern hätte. Neugierig wollte der andere wissen, was es denn war, das sie besprochen hatten, aber Kise legte ihm seinen Zeigefinger auf den Mund, zwinkerte und meinte dann, dass er das schon früh genug erfahren würde. Sehr irritiert, aber auch dankbar, nahm Aomine das einfach mal so hin. Es war auch nicht so, dass er Energie dafür hätte, jetzt noch weiter mit dem Blonden zu diskutieren. Stattdessen wollte er sich nun zurückziehen und duschen, um sich zu entspannen. „Ich komm mit~“, flötete der Blonde als er dem Größeren die Treppe hinauf hinterherhüpfte. „Du weißt schon, dass ich duschen gehe“, entgegnete Aomine, der bereits oben angekommen war und dem anderen einen irritierten Blick zuwarf. „Es spricht doch nicht gegen eine erholsame Dusche~“, hatte Kise nun eine verführerische Stimme und Blick drauf. Aomine war so überfordert, dass er beinahe gegen seine Tür gelaufen wäre, denn er konnte gerade beim besten Willen nicht sagen, ob Kise das ernst meinte oder nicht. Er dachte, sie hätten ihr Verhältnis in der Woche zuvor endlich definiert, doch offenbar war dem nicht so. Vielleicht hatte Aomine das auch nur gedanklich getan, denn er konnte sich auch nicht erinnern, mit dem anderen ein Gespräch darüber geführt zu haben…und nun saß er in der Zwickmühle. „Denk nicht zu viel nach und überlass mir das, ja~?“, öffnete der Incubus nun die Zimmertür des Panthers und zog diesen mit sich hinein. Als die Tür in Schluss fiel, umarmte der Kleinere Aomine und drückte sich an ihn. Zu verwirrt für irgendetwas, ließ dieser es geschehen und schloss die Augen. Es fühlte sich schon gut an, in den Arm genommen zu werden… „Ich will duschen“, murrte er nach einer Weile dann und versuchte sich zu lösen, damit er in sein Bad gehen konnte. „Dann will ich dich nicht länger davon abhalten“, ließ Kise ihn mit einem Lächeln los. Irritiert ging Aomine nun in sein Bad und schloss die Tür hinter sich, zog sich aus und stieg in die Dusche. Gerade als das Wasser auf ihn zu regnen begann, fiel ihm ein, dass er vergessen hatte, die Tür abzuschließen, doch da trat der Incubus auch schon in den Raum. Er verschwendete keine Zeit und betrat die große Dusche, die die Hälfte des Bades ausfüllte, bereits nackt und fasste dem größeren an die Wange. Aomine konnte die Worte nicht verstehen, die Kise ihm zuflüsterte, doch noch während er versuchte Sinn aus ihnen zu ziehen, küsste dieser ihn auch schon. Wie dies immer passierte, das war dem Panther ein Rätsel, doch der Incubus schaffte es einfach zu gut, ihn gefällig zu machen. Vielleicht lag es auch an seiner momentanen Lage, dass er so beeinflussbar, bedürftig und schutzlos war. Dass er es mit ihm tat, weil er unter dessen Einfluss stand oder seiner eigenen Triebe Untertan war, konnte Aomine aber auch nicht behaupten, denn keins davon traf in diesem Moment – oder die Woche zuvor – zu. Er fragte sich Vieles, über sich selbst, über Momoi, über Kise und über sein Leben, während er in den Incubus eindrang, der sich mit den Armen an der Fließenwand nach vorne abstützte und dessen Stöhnen vom Wasserstrahl gedämpft wurde. Kise hatte die Augen und den Mund geöffnet und genoss es wirklich sehr, Aomine in sich zu spüren, doch er schaffte es nicht ganz seine Gefühle für diesen auszublenden. Ihm kamen die Tränen in die Augen und er war sehr froh, dass man ihn weder weinen hören konnte, noch diese unter all der Wassermasse auffallen würden. Es fühlte sich auch einfach viel zu gut an… Kapitel 7: ----------- Inzwischen in der vierten Woche der Sommerferien angelangt, machte sich Kagami doch langsam Sorgen um seinen besten Freund und dessen Mutter, weil er sich seit seiner SMS nicht mehr bei ihm gemeldet und auch auf die drei Nachrichten nicht geantwortet hatte, die Kagami ihm in dieser Zeit geschickt hatte. Kuroko und er waren an diesem Tag zu einem Waldspaziergang verabredet, aber dazu musste Kagami erst einmal zum Anwesen zurück finden, denn er war zwischenzeitlich bei seinen Großeltern zu Hause gewesen. Diese hatten ihren Enkel nämlich doch nach drei Wochen vermisst und da er keine Gefahr darstellte, durfte er für ein paar Tage zu ihnen zurück. Die Situation konnte er ihnen noch nicht erklären, erst recht nicht alleine, wollte dies aber schon irgendwie noch tun, da er ihnen vertraute und sie nicht ganz im Unklaren lassen wollte. Als ob der Vampir seine Gedanken lesen konnte, stand dieser vormittags plötzlich vor der Tür von Kagamis Großeltern und klingelte. Auch wenn es viele Mythen um Vampire gab, die nicht stimmten, dass er in ein Haus eingeladen werden musste, um es betreten zu können, stimmte. „Tetsuya?“, war es Kagami, der die Tür öffnete. „Was machst du denn hier?“ Aus der Küche kam die Stimme seiner Großmutter, die meinte: „Nun lass den Jungen doch rein!“ Er trat beiseite und hieß seinen Freund willkommen, der die Schuhe abstreifte und sich dann daran machte, die Großeltern des Rothaarigen zu begrüßen. Sie mochten ihn wirklich sehr gerne, weil er so höflich war und Anstand hatte, genau was diese Generation sehr wertschätze. Kagami wollte lieber gar nicht darüber nachdenken, dass der Vampir eigentlich älter als sie beide zusammen war. Es störte ihn eigentlich auch nicht sonderlich, da Kuroko weder älter als er selbst aussah, noch sich wie ein alter Mann benahm. Ja, er war ein wenig eigenartig, aber das passte schon. „Du, Tetsuya?“, begann Kagami als sie in seinem Zimmer angelangt waren. „Kann ich meinen Großeltern eigentlich Bescheid sagen? Sie verbieten mir es zwar nicht, so lange in den Ferien bei dir zu sein, aber werden doch langsam neugierig, warum ich so lange weg war.“ „Möchte Taiga ihnen über sich bescheid sagen?“, legte der Vampir den Kopf schief. Kurz von dieser Niedlichkeit abgelenkt, räusperte sich der Größere um sich wieder sammeln zu können: „Ja, eigentlich schon. Ist das okay?“ „Es gibt einige wenige Menschen, die über unser eins Bescheid wissen“, ließ sich Kuroko auf dem Sitzsack nieder. „Wenn Taiga denkt, dass sie es verstehen würden und vertrauenswürdig sind, ist das in Ordnung.“ „Oh wirklich?“, staunte er nicht schlecht, dass das anscheinend so einfach ging. „Muss ich nicht irgendeinen Vertrag unterschreiben oder so?“ Kuroko lächelte, schüttelte aber den Kopf: „Wir sind zwar eine geheime Gesellschaft, aber so streng sind die Regeln nun auch wieder nicht. Es gibt nicht viele von uns und wir halten im Normalfall zusammen. Wenn doch mal einer über die Stränge schlägt, wird er zwar in die Schranken verwiesen, aber es gab bisher nur wenige Fälle, die harte Maßnahmen erforderten.“ Kagami hörte interessiert zu und fragt dann: „Und wer entscheidet das dann?“ „Es gibt ein Komitee, bestehend aus Vertretern aller bekannten Rassen, das das entscheidet“, erklärte er. „Und Menschen, die über uns Bescheid wissen, sind meistens Familienmitglieder von Mischlingen wie dir oder Geheimniswahrer, die zwar gerne selbst weiterforschen, es aber doch für sich behalten wollen, um unsere Welt nicht zu gefährden.“ „Okay, das macht alles Sinn“, nickte Kagami, auch wenn es viel für ihn zu erfahren war. Da sie noch etwas für diesen Tag geplant hatten, beschlossen sie Kagamis Großeltern gleich aufzuklären, denn dann hätten sie das schonmal aus dem Kopf. Womit der Wertiger allerdings nicht gerechnet hatte, war, dass Kuroko diese Gelegenheit auch nutzen würde, um den beiden über ihre Beziehung Bescheid zu geben. Dass die beiden den Part mit dem Übernatürlichen und dass ihr Enkel ein Wertiger war, so gut aufgriffen, überraschte Kagami, doch sie meinten, dass sie etwas geahnt hatten, denn sein Vater hatte irgendwie nicht menschlich gewirkt, auch wenn er sich ihnen ausschließlich in dieser Form gezeigt hatte. Den Part mit Kurokos Dasein als Vampir fanden sie schon ein wenig verwunderlicher und er musste sie – wie auch seinen Partner zuvor schon – darüber aufklären, dass nicht alles stimmte, das sich Menschen so über ihre Art erzählten. Doch auch dies waren sie willig zu glauben, denn Kuroko hatte wirklich sehr unnatürlich blasse Haut und konnte auch seine Fangzähne vorzeigen. Das mit der Haut lag aber tatsächlich nur an seinen Genen, es gab Vampire mit allerlei Hautfarben, doch wenn diese als Mittel diente, es jemandem glaubhafter darzustellen, dann nahm er das natürlich so hin. Den kniffelige Part – zumindest für Kagami – stellte der über ihre Beziehung dar, denn Kuroko hatte einfach schnell selbst entschieden, es ihnen zu sagen. Der Vampir hatte geahnt, dass seinem Partner das zu peinlich wäre und er nie einwilligen würde, wenn sie im Vorfeld darüber geredet hätten, daher war er so verfahren. Sonst besprachen sie eigentlich alles, aber das musste eben mal so sein. Ein wenig überrascht waren Kagamis Großeltern schon, aber sie hatten sich ohnehin schon gewundert, warum er nie eine Freundin mit nach Hause gebracht, oder überhaupt über das andere Geschlecht geredete hatte. Es fiel ihnen ein bisschen schwer, das so hinzunehmen, aber sie meinten, dass sie daran ja auch nichts ändern könnten und solange Kagami glücklich war… Als er ihnen versicherte, dass er das war – mit hochrotem Kopf – wirkten beide etwas lockerer, doch dann kam auch schon das Thema auf, dass sie doch gerne seine Kinder, ihre Urenkel, sehen hätten wollen. Es war zwar ohnehin nicht ganz fair davon auszugehen, dass jeder Kinder haben wollte und konnte, aber Kuroko konnte es verstehen. Seinen Eltern war es auch wichtig, dass er Nachwuchs hervorbrachte, aber aus anderen Gründen. Zwar hatte er auch darüber noch nicht mit Kagami gesprochen, aber es ohnehin vor, daher entschied sich der Vampir, dieses Thema hier auch schon kurz anzuschneiden. „Diese Hoffnung müssen sie nicht sofort aufgeben“, blinzelte Kuroko kryptisch in die Runde und verwirrte damit alle. Sehr viel länger blieben Kagami und Kuroko dann nicht mehr, da sie noch spazieren gehen wollten solange das Wetter schön und nicht zu heiß war und so brachen sie noch vor der Mittagszeit auf. Am Anwesen angekommen, ließ Kagami seinen Rucksack schnell im Flur zurück, damit sie gleich aufbrechen konnten. Auf ihrem Spaziergang in den Wald reflektierten sie ein wenig über das Gespräch, das sie soeben mit Kagamis Großeltern geführt hatten, aber redeten dann auch über anderes. Kuroko erklärte weiter Dinge über seine Welt, die sich unterschieden und Kagami kam dann schließlich auf Himuro zu sprechen, zu dem er so ungewöhnlich lange keinen Kontakt hatte. Kuroko versuchte ihn zu beruhigen, konnte aber auch verstehen, warum der andere sich Sorgen machte. Ihm würde es wohl auch ähnlich ergehen, wenn Aomine sich länger nicht blicken ließe – auch wenn er sich bei diesem keine Sorgen machen musste, dieser würde eher anderen weh tun als dass ihm selbst etwas geschah. Ähnlich wäre es mit Momoi, bei der er sich aber eher sorgen würde…so wie momentan. Das war auch der Grund, warum der Vampir zu dieser Zeit ungern weiter von seinem Anwesen weg war, denn er wollte für sie da sein, sollte etwas passieren. Außerdem hatte er seine Bissration erhöht, da es ihr immer schlechter ging. Gerade, als beide so in ihren gedanklichen Sorgen versanken und es still zwischen ihnen wurde, ertönte auf einmal das Vibrieren und der Nachrichtenton von Kagamis Handy. Dieser zuckte zusammen, da er damit zu diesem Zeitpunkt nun wirklich nicht gerechnet hatte, zog es dann aber aus seiner Tasche und blickte auf den Bildschirm. „Tatsuya hat sich gemeldet!“, strahlte Kagami erfreut und klickte sofort auf die Nachricht, um sie zu lesen. Beide waren stehengeblieben und Kuroko versuchte nun einen Blick auf den Bildschirm zu erhaschen und frage: „Was schreibt er?“ „Oh…dass es ihnen gut geht, aber dass er diesen Sommer wohl nicht mehr nach Hause kommen wird“, wurde der Tiger etwas betrübter. „Seine Mutter will noch ein bisschen weiterreisen…und er wünscht mir trotzdem eine schöne Zeit.“ Natürlich war Kagami sehr erleichtert, dass alles okay zu sein schien, aber schon enttäuscht, da er sich auch darauf gefreut hatte, im Sommer etwas mit seinem besten Freund zu unternehmen. Kuroko ging es hingegen so, dass er sehr froh war, dass sein Partner nun eine Sorge weniger hatte und sein Kopf nicht mehr so viel bei der eisigen Schönheit hängen würde. Er lächelte kurz ein unbemerktes Lächeln, denn das hieß, dass er seinen Tiger wirklich den ganzen Sommer für sich hätte~ Wenig später erreichten sie die Lichtung, die Kurokos Ziel war und ließen sich unter einem großen Baum nieder. Es erschien ihm der richtige Zeitpunkt dafür, darüber mit seinem Partner zu reden und sonderliche Probleme einen Anfang – selbst bei schwierigeren Themen – zu finden, hatte Kuroko zum Glück nicht. „Taiga sollte da etwas über mich beziehungsweise uns wissen“, blickte der Kleinere ihn an. „Huh? Was denn?“, hatte Kagami gerade einen Müsliriegel aus seiner Hosentasche gekramt und biss nun hinein. „Ich kann auch schwanger werden“, sagte er es gerade heraus ohne große Umschweife. Kagami schluckte das Stückchen herunter und hätte sich fast daran verschluckt: „Was?! Aber du bist doch…ich meine…“ Kuroko nickte: „Ja, ich bin ein Mann, aber bei uns Vampiren ist das so, dass oftmals selbst die Männer Kinder bekommen können. Das ist so, damit unsere Art nicht ausstirbt…bei uns gibt es nämlich einige, die das gleiche Geschlecht bevorzugen.“ „Oh okay…wow“, legte der Tiger schon jetzt eine Pause beim Essen ein, da ihn das alles so faszinierte und auch erschrocken hatte. Das hätte es eigentlich nicht müssen, denn sie hatten ja noch nicht ‚richtig‘ miteinander geschlafen, doch so war Kagami nun einmal. „Taiga muss sich da aber nicht so viele Sorgen machen. Es ist nicht wie bei Menschen und ich kann nicht das ganze Jahr schwanger werden und du bist auch nicht das ganze Jahr zeugungsfähig“, beschwichtigte der Vampir ihn weiter. „Das ist gut…denke ich?“, wusste dieser nicht so recht damit umzugehen. Kuroko nickte und fuhr fort: „Es ist bei jedem ein wenig anders, aber Aomine hat das ungefähr alle zehn Jahre und du bist sowieso noch nicht geschlechtsreif.“ „Eeeeey“, machte Kagami, als wäre das eine Beleidigung gewesen. „Ich bin voll ausgewachsen was das angeht.“ „Das weiß ich doch“, lächelte der Kleinere kurz ein verschmitztes Lächeln. „ich meinte nur, dass du deine erste Brunft noch nicht erlebt hast.“ „Woher weißt du das überhaupt?“, schmollte der Rothaarige und mampfte nun weiter seinen Riegel. „Kise hat es mir gesagt“, entgegnete der Vampir. „Er kann das riechen oder so.“ „Oh okay“, fand Kagami das komischerweise auf Anhieb schlüssig, wohl weil er selbst viel über den Geruch ausmachen konnte. „Also muss Taiga sich keine Sorgen machen, wenn wir miteinander schlafen“, ergänzte Kuroko und hatte vor, das Thema damit zu beenden. „Warte was?“, blinzelten ihn dunkelrote Augen an, deren Besitzer auch etwas rot wurde. „Das wird doch früher oder später passieren, oder etwas nicht?“, blinzelten hellblaue zurück. „Ja…schon…“ „Will Taiga das etwa nicht?“, schaute Kuroko ein wenig betrübter drein. „Doch, natürlich!“, wedelte er nun mit den Armen. „Aber das kam so plötzlich!“ „Ach so“, lächelte der Kleinere nun wieder und war sichtlich zufrieden. Er konnte es kaum abwarten, ‚endlich‘ mit seinem Freund zu schlafen. Er machte auch kein Geheimnis daraus, dass er generell schon lange Sex haben wollte, aber da das mit Aomine nichts geworden war und er es nicht einfach mit irgendjemandem tun konnte und wollte, war ihm nichts übrig geblieben als zu warten. Als wären seine Gebete erhört worden, hatte er nicht all zu viel später Kagami kennen gelernt, der ihm diesen Wunsch höchstwahrscheinlich bald erfüllen würde~ Einige hundert Kilometer entfernt, saßen Himuro und seine Mutter gerade in einer Berghütte, die einem Verwandten gehörte und er ärgerte sich, dass er schon wieder keinen Empfang hatte. Der auf der Hinreise hatte gerade dafür gereicht, seinem besten Freund eine Nachricht zu schicken und die Antwort zu empfangen, doch nun war wieder alles tot. Er konnte nicht leugnen, dass ihm so langsam ein wenig langweilig wurde, auch wenn er seine Mutter sehr mochte und gut mit ihr auskam. Er vermisste einfach seinen besten Freund und Zeichen von Zivilisation, wusste aber auch, warum sie sich auf dieser Reise befanden. Sie war dafür da, seine Kräfte zu stärken, seine Fähigkeiten zu trainieren und ihn vor Überhitzung zu schützen, welche bei jungen Yuki Onna im Sommer gefährlich war, da sie noch nicht wussten, wie sie ihre Körpertemperatur richtig regulieren konnten. Dass diese Reise sehr bald sehr aufregend werden würden, davon ahnten die beiden dunkelhaarigen Schönheiten noch nichts… Kise war nun schon sehr lange zu Besuch, wollte aber auch nicht gehen, da er Aomine nicht alleine mit seinen Sorgen um Momoi lassen wollte und sich selbst zum Experten für deren Lage erklärt hatte, weswegen ihn niemand rausschmeißen konnte. Kuroko war ihm tatsächlich dankbar, dass er da blieb und sich kümmerte, weil er ihn auch ausnahmsweise mal in Ruhe ließ, da er eine Aufgabe hatte. Das hieß nicht, dass er ab und an mal wieder von einer der fliegenden Attacken des Blonden getroffen und durchgeknuddelt wurde. Was war es nur mit Incuben und Succuben, das sie den kleinen Vampir mit ihren Umarmungen zu erdrücken versuchen wollen ließ? Da war es ihm doch viel lieber, mit seinem Tiger zu kuscheln oder (halb) auf diesem schlafen zu können. Kagami ging ihm auch nie auf die Nerven oder versuchte solche Angriffe auf ihn auszuführen, wofür ihm der Vampir sehr dankbar war. Momoi ließ sich die nächsten Tage tatsächlich mal wieder öfter blicken und ihr schien es zumindest psychisch besser zu gehen, auch wenn alle, die ein Gespür dafür hatten, ihr deutlich schwaches Energielevel wahrnahmen. „Weißt du, Tetsu-kun“, nahm sie ihn an diesem Abend beiseite, um kurz alleine mit ihm reden zu können. „Ich freue mich wirklich sehr für dich, dass du endlich einen Partner gefunden hast, aber es ist noch ein bisschen schwer für mich, damit umzugehen.“ „Das weiß ich, Momoi-san“, tätschelte er ihr den Kopf. „Du musst dich auch zu nichts zwingen.“ „Danke“, wischte sie sich die sich anbahnenden Tränen weg. „Und er ist wirklich eine gute Wahl, das macht es ein bisschen leichter, weil ich weiß, dass du in guten Händen bist.“ Darauf wusste der Vampir ausnahmsweise nichts zu erwidern, sondern tätschelte sie weiter bis es ihr besser ging und da sie gerade ohnehin alleine waren, biss er sie bei der Gelegenheit auch gleich. Danach ging sie zuerst hoch, diesmal aber nicht in ihr Zimmer, so wie sie es sich die letzten Wochen eingewöhnt hatte, sondern zu ihrem besten Freund. Dieser staunte nicht schlecht und blickte von seinem Magazin auf, als auf einmal der Succubus in der Tür stand. Kise, welcher es sich neben ihm bequem gemacht hatte und dem Fernsehprogramm gefolgt war, war ebenso erstaunt. Doch er lächelte und deutete neben sich: „Es ist noch Platz für eine mehr!“ Mit etwas gelockerterer Stimmung, hatten die drei endlich mal wieder eine entspannte Zeit miteinander, in der sie einfach eine Serie schauten und Kise und Momoi dann versuchten, Aomine sein Heftchen wegzunehmen. Es war alles in allem ein guter Abend für die drei, sodass Kise und Momoi irgendwann beide erschöpft aber glücklich an Aomine gelehnt einschliefen. Dieser kam sich dabei etwas komisch vor, lächelte dann aber doch und schaltete das Licht vorsichtig aus, um die beiden nicht zu wecken. Glücklicherweise war sein Bett groß genug, dass sie alle drei ohne Probleme nebeneinander schlafen konnten, aber ein bisschen seltsam kam sich der Panther schon dabei vor. Nun bloß keine falschen Gedanken bekommen…und da war es auch schon zu spät. Er verfluchte sich selbst darüber und versuchte dann selbst die Augen zuzubekommen, doch das war verdammt schwierig. Dass sich von beiden Seiten jemand an ihn drückte, machte es auch nicht gerade leichter. Einen Raum weiter schliefen auch der Vampir und der Tiger ebenfalls noch nicht, aber aus anderen Gründen als der ach so geplagte Panther. Bereits ziemlich in Stimmung, saßen die beiden in Kurokos großem Himmelbett und küssten sich. Kagami war diesmal derjenige, der die Führung übernahm, wenn er dies doch meistens dem Kleineren überließ, der sich dann auf ihn setzte. Aber heute drängte er Kuroko immer weiter nach hinten ab, indem er immer mehr Druck auf dessen Lippen ausübte und ihn auch mit seiner Zunge nach hinten zwang. Der Vampir wusste gar nicht wie ihm geschah und warum der Tiger auf einmal so hungrig auf ihn war, doch ihm gefiel diese Dominanz sehr gut, denn es zeigte, dass ihre Anziehung eindeutig auf Gegenseitigkeit beruhte. Mit der letzten Attacke von Kagamis Zunge, landete Kuroko schließlich mit dem Rücken in den weichen Federn und zog den größeren rasch zu sich nach unten, spreizte die Beine, dass er Platz hatte. Seine Finger vergriffen sich in den roten und schwarzen Haaren, wodurch er ihm keine Wahl ließ, als ihn weiter zu küssen. Kagami hatte dagegen ganz und gar nichts auszusetzen, er liebte es geradezu den anderen quasi zu verschlingen. Nicht lange und der Tiger küsste und leckte sich den Hals des Vampirs nach unten, fummelte an dessen Hemdkragen herum und bekam dann Hilfe vom Kleineren, dieses zu öffnen, damit er seine Küsse dort fortsetzen konnte. Die Art, wie er damit vorging, erinnerte an eine Katze, die eine andere sauberleckte, nur dass er einen anderen Zweck damit verfolgte. Kuroko stellte sich aber genau dies vor und streichelte ihm den Kopf, als er leise flüsterte: „Meinst du, du bekommst es hin, dass sich nur deine Ohren verwandeln?“ „…kann ich versuchen“, hielt der Rothaarige inne und blickte zu seinem Partner auf. „Warum überhaupt?“ „Ich mag das“, gab der Kleinere ein wenig verlegen zu. Kurz darauf, fuhr Kagami damit fort, Kurokos Oberkörper zu lecken, doch nun hatte er zwei Tigerohren, seinen Tierschwanz und einige schwarze Streifen am Körper. Nur die Ohren zu verwandeln hatte nicht geklappt, aber der Vampir nahm auch mit dieser Version vorlieb, vielleicht mochte er das sogar noch lieber~ Kuroko stöhnte leise überrascht auf, als er Zähne an seiner Brustwarze spürte, welche daraufhin mit der großen warmen Zunge bearbeitet wurde. Die andere ließ der Größere auch nicht unbeachtet, denn diese bekam seine Finger zu spüren. Mit seiner rechten Hand fuhr er weiter nach unten zu Kurokos Hose fort, die er nach unten zog, um dessen Glied massieren zu können. All diese Eindrücke waren ein bisschen viel für Kuroko, aber er wollte noch viel weniger, dass es aufhörte. Er stöhnte den Namen seines Liebsten immer wieder und gebot diesem schließlich inne zu halten, aber nur, damit er sich die Hose samt Unterhose ausziehen konnte. Mit nun noch mehr Angriffsfläche, verlor der Tiger kaum Zeit und rutschte ein wenig nach unten. Auch wenn ihm die zarten Nippel gefielen, so wollte er doch nun etwas anderes zwischen seinen Lippen spüren. Er leckte den Bauch nach unten, verweilte kurz am Bauchnabel, ehe er Kurokos Erektion großzügig ableckte und dann in den Mund nahm. Er mochte diesen Geschmack wirklich sehr gerne, es war lecker und machte ihn noch schärfer als er ohnehin schon war. Auch wenn er das alles sehr genoss, so war Kuroko doch nach etwas anderem zumute. Daher nahm er den Kopf des Größeren zwischen die Hände und zwang diesen damit, ihn anzusehen. Die roten Augen blinzelten überrascht zu ihm auf und er pausierte sein Saugen und Lecken. „Taiga, ich will dich“, flüsterte Kuroko und leitete ihn ein Stück nach oben, um ihn küssen zu können. Kagami erwiderte angetan und raunte dem Kleineren dann zu: „Ich will dich auch~“ „In mir“, stellte Kuroko nun noch nach, um wirklich ganz sicher zu gehen, dass sie sich richtig verstanden hatten. Kagami nickte und wurde röter um die Nase, doch seinem Partner ging es nicht anders. Sie küssten sich weiter, diesmal ein wenig scheu und unsicher, auch wenn sie das schon viele Male getan hatten. Die Aufregung spielte einfach so sehr hinein, dass sie sich gar nicht mehr konzentrieren konnten. Einander mit lustverschleierten Augen ansehend, wanderte Kagamis Hand nun endlich zu Kurokos Hintern, den er drückte. Der Kleinere schloss die Augen, aber drehte sich ihm so entgegen, dass er nun guten Zugang hatte. „Lotion ist im Nachttisch“, murmelte er, auch wenn Kagami das eigentlich wusste. Dieser nickte und war doch ganz dankbar für die Erinnerung, weil er das beinahe vergessen hatte. Er holte die kleine Flasche, verteilte etwas von dem Gel auf seinen Fingern und setzte sie dann an. Kuroko hielt sich am Kopfkissen hinter ihm fest und atmete hörbar aus. Das half ihm sich zu entspannen und Kagami, leichter in ihn zu gelangen, um ihn vorbereiten zu können. „Ist das okay so?“, wollte der Größere wissen und hielt erst einmal inne. Kuroko nickte und versicherte ihm leicht lächelnd: „Wenn es weh tut, melde ich mich.“ „Okay…“, fuhr Kagami nun fort und bewegte seine Finger bald in ihm. Kuroko stöhnte und reckte sich ihm etwas entgegen bis der andere seinen G-Punkt gefunden hatte. Er stöhnte für seine Verhältnisse relativ laut auf als die Finger ihn wieder dort trafen. „Da~“, griff Kuroko nun nach Kagamis Hand und brachte ihn dazu, diese Bewegung zu wiederholen. Dieser war wiederum ein wenig überfordert mit so viel Reaktion, aber führte diese Bewegung dennoch ein paar Mal durch, bevor er fragte: „Ist das der Punkt?“ Der Kleinere nickte und schaute ihn kurz an: „Versuch ihn nachher zu treffen…das wird sicher kein Problem sein.“ Aufgrund der versteckten Botschaft hinter dieser Aussage, errötete Kagami nun sehr, nickte aber und fuhr dann weiter fort, den anderen vorzubereiten. Als dieser bereit war, nahm er den dritten Finger hinzu und spreizte sie dann, um ihn zu weiten. Er nahm sich dabei Zeit, da er sich sagte, dass das besser für sie beide wäre und da er außerdem noch ein bisschen mentale Vorbereitung brauchte. Das ging auch so lange gut, bis Kuroko ungeduldig wurde und leise murrte. Kagami stoppte und schaute ihn verwirrt an. „Hab ich dir weh getan?“, war schon seine ungute Vermutung. „Nein…ich will dich jetzt“, stöhnte Kuroko halb und sah ihn aus wenig geöffneten Augen flehend an. „O-oh…“, stammelte der Größere und zog seine Finger dann langsam heraus. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie hart er selbst schon war, da er so darauf konzentriert gewesen war, Kuroko nicht weh zu tun und ausreichend vorzubereiten. Nun streifte er sich auch endlich die lästige Hose von den Beinen und ließ sich wieder auf seinem vorherigen Platz nieder. „Ähm…ist das so okay, oder willst du anders?“, stellte der hochrote Tiger sicher, ob der Vampir nicht eine andere Stellung bevorzugte. „Nein, das ist gut so. Ich will dich sehen“, erwiderte der Kleinere und deutete dem anderen an, nach unten zu kommen, dass er ihn umarmen konnte. Die schlanken Arme umfassten Kagami und zogen ihn in eine angenehme Umarmung. Als ihre nackten Körper aufeinander trafen, schlossen sie beide für kurze Zeit die Augen, bevor sie sich ansahen und küssten. Lange hielten diese leidenschaftlichen Küsse aber nicht, da Kuroko wieder quengelte und sogar die Beine extra weiter spreizte, damit Kagami endlich in ihn eindringen würde. Dieser war unglaublich nervös und schluckte als er sich nun bereitmachte. Er schaute nach unten, setzte an und schloss die Augen. Langsam drang er in den Kleineren ein und keuchte dabei selbst sehr laut auf, da er nicht erwartet hatte, dass es sich so gut anfühlen würde. Es war so warm und eng… Kuroko ging es da nicht anders, auch wenn es für ihn ein wenig anstrengender war. Er konzentrierte sich darauf, entspannt zu bleiben und hielt sich an Kagamis Armen fest während er tief ein und ausatmete. Auf diese Weise gelang es ihnen ganz gut sich zu vereinen und als Kagami die Augen wieder öffnete, da er nun wartete bis er sich bewegen konnte, erblickte er einen ziemlich aufgelösten Kuroko, der sich mit offenem Hemd nur noch mit einer Hand an ihm festhielt. „Bist du okay?“, keuchte er und beugte sich etwas herab, um einen besseren Blick auf ihn zu erhaschen. „Es ist in Ordnung…“, erwiderte Kuroko und sah den Größeren dabei mit einem Blick an, der ihm eine Gänsehaut bescherte, da er ihn so erregte. Kagami schluckte erneut und wartete weiter ab. Das fiel ihm schwerer als gedacht, weil ihn etwas überkam, das ihn in Kuroko einstoßen lassen wollte. Lange musste er sich damit auch nicht mehr gedulden, denn der Kleinere konnte es auch kaum erwarten. Er fühlte sich zwar jetzt schon sagenhaft, aber er wollte mehr. „Du kannst“, hauchte er Kagami entgegen und schloss die Augen erneut. Wenig späte krallte er seine Finger in sein Kissen und Kagamis Arm, denn als dieser sich in ihm zu bewegen begann, wurden alle guten Stellen bereits gestreift. Das half ihm sehr, entspannt zu bleiben und sich dem hinzugeben. Kagami begann langsam und etwas unbeholfen, da er so unsicher war, doch fand bald eine Rhythmus. Er wollte Kuroko besser sehen und diesem näher sein, weswegen er sich nun über diesem abstützte und nach unten beugte. Diese Veränderung in seiner Position, ließ Kuroko keuchen und zu ihm aufschauen. Keine Worte waren mehr nötig und sie küssten sich, hungrig auf mehr. „Taiga…mehr“, hauchte Kuroko zwischen ihren Küssen. Er hatte sich doch sehr gut an die Größe gewöhnt und wollte jetzt, dass Kagami auch richtig auf seine Kosten kam. Dieser nickte völlig von der Rolle und begann dann, schneller und etwas härter in ihn zu stoßen. Ihm fiel dann wieder ein, dass er sich diesen einen Punkt hatte merken sollen und suchte gerade sozusagen nach diesem, indem er seinen Winkel etwas änderte. Kuroko klammerte sich an ihn und grub seine Nägel in Kagamis Haut als dieser seinen G-Punkt so gut traf und dann weiter stimulierte. Mit dieser eindeutigen Reaktion fiel es dem Größeren leicht, dich nun so zu halten, dass sein Partner dieses gute Gefühl nicht verlieren würde. Seine eigene Lust erschwerte es ihm allerdings mehr als gedacht, sich konzentrieren zu können und sehr viel länger würde er auch nicht durchhalten, dazu fühlte sich Kuroko einfach zu gut an. Diesem ging es aber nicht viel anders, nur dass er sich komplett gehen lassen konnte, da er nichts mehr machen musste, sondern dem anderen alles weitere überlassen konnte. Er musste diesen loslassen, sank auf das Kissen zurück und hielt sich dann dort schwach fest, als er spürte, dass es bald soweit war. „Taiga…hah…“, keuchte er leise und gab diesem zu verstehen, dass er sich sehr gut fühlte. „Ich…“ Kagami verstand das irgendwie, auch wenn sein Gehirn sich soeben verabschiedete hatte, wurde nun noch ein wenig schneller und hielt sich an Kurokos Oberschenkeln fest, die er leicht nach oben drückte. In dieser Lage war es Kuroko unmöglich, weiter standzuhalten und seinen Körper überkam ein wohliger Schauder, der bald zum Orgasmus führte. Auf diese Weise hatte er das noch nie erlebt, erst recht nicht so intensiv. Er wusste nicht wohin mit seiner Lust, klammerte sich fest an sein Kissen und stöhnte Kagamis Namen. Als Kagami spürte, wie Kuroko sich um ihn zusammenzog, brachte ihn das auch über die Klippe und er hielt sich fester an dessen Oberschenkeln fest als er kam. „Tetsuya“, keuchte er und ließ dessen Beine dann los. Schwer atmend, entfernte er sich langsam aus dem Kleineren und sank zwischen dessen Beinen nieder, den Kopf auf seinen Bauch gebettet. Noch immer völlig außer Atem, aber sehr glücklich, begann Kuroko bereits seinen Tiger zu streicheln und lächelte leicht, wenn auch sehr erschöpft. „Bist du okay?“, nuschelte Kagami halb gegen Kurokos Bauch, das Streicheln genießend. „Sehr“, lächelte dieser und freute sich, dass der andere sich danach erkundigte. „Und du?“ „Das ist gut“, war der Tiger erleichtert. „…auch.“ Sehr viel mehr taten die beiden an diesem Abend nicht mehr. Als sie beide wieder zu Atem gekommen waren, ging Kagami sich noch einen schnellen Mitternachtssnack holen und Kuroko nahm danach ihn zum Snack. Ziemlich müde aber glücklich schliefen die beiden im Gegensatz zu Aomine sehr schnell aneinander gekuschelt ein. Kise musste sich am folgenden Tag einen öffentlichen Kommentar verkneifen, gratulierte Kuroko aber als es niemand hören konnte „Happy Entjungferung“. Dieser wurde daraufhin kaum merklich rot, störte sich aber nicht weiter daran, dass es nun jemand wusste. Momoi hätte es, genau wie Kise, eigentlich merken müssen doch waren ihre Kräfte so schwach, dass die ahnungslos blieb. Aomine hatte nun besonders ein Auge auf sie, denn da sie ihn wieder an sich heranließ, hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, die kleinste Veränderung in ihrem Verhalten zu entdecken und dann dementsprechend zu handeln. Später als er und Kise alleine waren, fragte er diesen nach Tipps, denn der Incubus würde bald wieder für eine kurze Zeit abreisen müssen, da er Familienangelegenheiten nachgehen musste – eine seiner Schwestern hatte Mist gebaut. „Ach und Aominecchi?“, hatte Kise bald vor, sich auf den Weg zu machen und die Fragestunde zu beenden. „Ja?“, legte dieser den Kopf leicht schief, sich fragend, was nun kommen würde. „Auch wenn es gegen deine Prinzipien geht, sofern der Notfall eintritt: küss sie“, wies der Incubus seinen Freund an. „Das wird ihr zumindest genug Energie geben, um ein bisschen weiterzuleben. Sie hat das doch noch nie gemacht, oder?“ „Nicht dass ich wüsste“, schüttelte der Dunkelhaarige den Kopf und biss sich auf die Lippen. Er wollte so etwas nicht gegen Momois Willen tun, aber wenn das die einzige Möglichkeit war, ihr Leben zu retten, würde er es tun. „Das ist gut, dann müsste es eine stärkere Wirkung haben“, lächelte der Blonde ihm aufmunternd zu und berührte ihn am Arm. „Das wird schon.“ „Danke“, seufzte Aomine. Nun war es eigentlich Zeit für den Incubus, sich von den anderen zu verabschieden und zu gehen, doch er musste vorher noch etwas loswerden, das ihm das Herz in die Knie sinken ließ. Er wusste, dass es nichts bringen würde, aber er musste es einfach loswerden, da er sonst nie Ruhe finden würde. „Ist noch was?“, wunderte sich der Panther über das zögerliche Verhalten des anderen. Kise nickte: „Bitte versprich mich nicht zu hassen.“ „Wenn ich dich jemals hassen könnte, würde ich das jetzt schon tun, oder nicht?“, war Aomine nicht gerade sehr gut darin, andere aufzumuntern. „Das stimmt allerdings“, lachte der Blonde humorlos und blickte zu Boden. „Es ist nur, dass…dass…“ Ungeduldig und neugierig trat der Größere näher und sah dann, dass der andere weinte. „Hey, was ist denn-“ „Ich liebe dich“, hob Kise den Blick und versuchte vergeblich die Tränen zurückzuhalten, die zahlreich über seine Wangen kullerten. Schockiert und ratlos erstarrte Aomine und blickte den anderen einfach nur an, unfähig irgendetwas darauf zu erwidern. „Ich weiß, dass ich keine Chancen bei dir habe, aber ich musste es dir einfach sagen“, wischte der Incubus die immer weiterlaufenden Tränen aus seinem Gesicht. Als er merkte, dass das nichts brachte und er sich nicht mehr fassen würde, ließ er es bleiben und hoffte, dass Aomine etwas erwidern würde. Einfach nur irgendetwas dazu sagen würde, doch er blieb stumm und sah zu Boden. „Grüß die anderen von mir und sag mir wenn was ist“, drehte sich Kise nun um und öffnete die Tür. „Bis dann.“ Er ging mit einem schmerzlichen Lächeln, öffnete das Fenster und flog so schnell davon, wie ihn seine Schwingen tragen konnten, denn er wollte nicht, dass ihn irgendjemand so erbärmlich heulend sah. Aomine stand am selben Platz wie zuvor, verzweifelter denn je, doch er hätte Kise nichts sagen können, das die Lage irgendwie verbessert hätte. Dieser hatte leider recht, dass er keine Chancen bei ihm hatte, auch wenn er ihn noch so gerne hatte als Freund, denn sein Herz gehörte nur Momoi alleine. Kapitel 8: ----------- Himuro hatte sich in den restlichen beiden Sommerferienwochen nur ein Mal bei Kagami gemeldet und das war um ihm Bescheid zu sagen, dass er noch lebte, obwohl sie kurz zuvor eingeschneit worden waren. Das war eher weniger beruhigend für den Tiger, aber es war auch nicht so, dass er irgendetwas hätte unternehmen können, um dem anderen zu helfen. Aber genau das war es auch, dass es ihn störte: nicht helfen zu können. Ziemlich glücklich, seinen besten Freund endlich wiedersehen zu können, holte Kagami diesen am ersten Morgen nach den Sommerferien wie gehabt bei diesem zu Hause ab. Himuro öffnete die Tür, seine Augen leuchteten auf und er umarmte seinen besten Freund ohne nachzudenken einfach. Dieser war überrascht davon, da sie das normalerweise nicht taten, erwiderte aber und freute sich. „Wie geht es dir? Wir haben uns so lange nicht gesehen…so lange war es noch nie!“, ließ der Schwarzhaarige ihn nun los und schaute ihn milde an. „Ziemlich gut, ich fühl mich viel besser“, grinste der Rothaarige zurück und wollte ihm gerade davon erzählen, dass er seine Schlaf- und Hungerprobleme in den Griff bekommen hatte, als auf einmal eine sehr große Gestalt hinter Himuro auftauchte und sich am Türrahmen den Kopf stieß. Kagami staunte nicht schlecht, denn auch wenn er geglaubt hatte, selber sehr groß zu sein, so war er nichts im Vergleich zu diesem Typen, der locker über zwei Meter groß war. „Muro-chin“, beschwerte er sich leise und rieb sich die Stirn. „Warum ist hier alles so klein?“ „Weil wir das Haus nicht für einen Yeti ausgelegt haben“, seufzte Himuro ohne darüber nachzudenken, was er da sagte. „Bist du okay?“ „Geht schon“, nickte der Riese und ließ sich vom Schwarzhaarigen tätscheln. „Yeti?“, kam es nun von Kagami, der den Lilahaarigen einfach nur anstarrte. „Oh ähm…“, wusste Himuro nun nicht, wie er das erklären sollte, aber dann fiel ihm ein, dass er das eigentlich gar nicht brauchte, da der andere auch kein Mensch war. „Ja, er ist einer.“ „Und ich dachte immer, die bestehen nur aus Haaren“, entgegnete der Tiger wenig sensibel. „Du bestehst doch auch nicht nur aus Haaren“, lächelte die eisige Schönheit. „Du bist doch inzwischen erwacht, oder? Deswegen geht es dir besser, nicht?“ Kagami nickte und grinste: „Stimmt wohl. Ja, mir geht’s seit dem wieder super.“ „Das freut mich zu hören“, war Himuro ehrlich froh für den anderen, aber auch neugierig. „Bist du nun ein Werwolf oder was anderes?“ „Warum denken alle, ich wäre ein Werwolf?“, fühlte sich der Tiger ein wenig gekränkt und wollte sich gerade weiter beschweren, ehe er dann unterbrochen wurde. „Ich bin ein Wertiger. Tetsuya meinte das aber-“ „Muro-chin…wer ist der komische Mann?“, zupfte der Yeti nun an Himuros Ärmel. „Oh, ich hatte ganz vergessen, euch einander vorzustellen“, fiel es diesem nun erst auf. „Das ist Atsushi, er hat uns gerettet als ich dir geschrieben hatte, wir wären eingeschneit gewesen.“ „Aaaaah“, nickte Kagami und blickte zu dem Riesen auf. „Danke dafür.“ „Und das ist mein bester Freund, Taiga“, blickte der Schwarzhaarige seinen neuen Begleiter an. „Ich hoffe ihr versteht euch gut.“ „Hmmm…“, machte der Yeti. „Ich hab Hunger.“ „Atsushi…“, seufzte Himuro. „Du hast doch eben erst gegessen.“ Kagami war nicht nur ziemlich von der überragenden Gestalt des Yeti schockiert, aber auch von dessen mangelnden Manieren – und er dachte schon, er selbst wäre schlimm – und anscheinend vollkommen fehlender Sozialkompetenz. Lediglich mit dessen offenbar dauerhaftem Hungergefühl konnte er sympathisieren. „Tut mir leid, dass ich dir eben nicht ganz zuhören konnte“, entschuldigte sich Himuro auf dem Weg zur Schule, seinen Yeti hatte er zu Hause gelassen, da dieser erstens nicht in der Schule angemeldet war und zweitens wahrscheinlich noch nie in einer von Menschen zivilisierten Welt gelebt hatte. „Schon okay, der ist bestimmt ganz schön anstrengend“, entgegnete Kagami, der jetzt schon genug von der Art des anderen hatte. „Oh, ich finde das eigentlich nicht schlimm“, blinzelte der Kleinere und lachte. „Aber ich habe auch viel Übung mit dir.“ „Heeeeeeeeey, was soll das jetzt heißen?“, beschwerte sich Kagami. „Dass du dich manchmal immer noch wie ein bockiges Kind verhältst wenn du hungrig bist~“, neckte Himuro ihn weiter. „Pfffft“, schmollte Kagami. Auf ihrem Schulweg unterhielten sie sich nun endlich über Kagamis Wertigerdasein und Himuro entschuldigte sich über seine falsche Annahme. Es hätte ihm aber auch klar sein müssen, bei diesem eindeutigen Namen. An der Schule angekommen, trafen sie auf Kuroko, der Kagami kurz umarmte, da er ein Kuss in der Öffentlichkeit keine gute Idee war, besonders nicht für ein gleichgeschlechtliches Paar. Der Schwarzhaarige betrachtete diese Szene mit äußerster Missgunst und hätte Kagami am liebsten mit sich mitgenommen, aber es war leider der andere, der mit ihm in einer Klasse war. In der Pause musste Himuro dann sehr zu seinem Leidwesen erfahren, dass er recht gehabt hatte und mal besser nicht weggefahren wäre, denn die beiden waren in der Zeit, in der er nicht anwesend gewesen war, tatsächlich ein Paar geworden. Er verfluchte sich, aber nicht seine Mutter, dass er seine schlimme Phase genau zu dieser Zeit haben musste, sodass ihm keine Wahl geblieben war, sich in kühlere Gebiete zurückzuziehen. Wie er mit dieser Situation umzugehen hatte, wusste er beim besten Willen nicht, da er doch immer davon ausgegangen war, dass Kagami und er eines Tages zusammenkommen und glücklich bis an ihr Lebensende beieinander bleiben würden. Das warf einfach seine gesamte Zukunftsvorstellung und –planung über den Haufen. Er tat sich schwer, nicht komplett auszubrechen als die beiden ihm das offenbarten und lächelte einfach nur steif mit einem „…freut mich.“ als einzigen Kommentar. Kagami dachte schon, dass sein bester Freund etwas dagegen haben könnte, doch Kuroko wusste, weswegen der andere wirklich so drauf war. Das wollte er Kagami aber noch nicht sagen, denn dieser würde ihm das sowieso nicht abkaufen und solange keinen Grund bestand, wollte er kein unnötiges Drama anzetteln. Am Wochenende hatte der Vampir vorgehabt, den Tiger wieder zu sich einzuladen, da das unter der Woche ungünstig war, denn der andere musste wirklich noch zur Schule gehen und seinen Abschluss Ende diesen Schuljahres bestehen. Kuroko konnte nicht zu lange weg wegen Momoi, daher blieb ihnen momentan nur diese Option. Doch Himuro war ihm zuvorgekommen und hatte Kagami zu sich eingeladen. Da die beiden schon sehr lange nichts mehr zusammen unternommen hatten und Kuroko sich nicht deswegen mit Kagami streiten wollte, machten sie es so, dass Kagami am Freitag mit zu Himuro gehen und bei ihm übernachten würde und am Samstag dann zu Kuroko gehen würde. Die Sorge des Tigers, was denn dann mit dem Yeti war, wurde von Himuro unterbunden. Dieser hatte ihm nämlich zuvor gesagt, dass dieser ab sofort bei ihnen wohnte, da er vor Längerem von seiner Familie getrennt worden war und sonst wieder furchtbar einsam wäre. Da er auch keine Ahnung hatte, wie man sich in dieser Menschenwelt bewegte, oder generell gut alleine zurechtkam, hatten sich Himuro und seine Mutter ihm angenommen. Ihre Arten passten ohnehin gut zueinander und der Riese sah zwar vielleicht ein bisschen erschreckend aus durch seine große Statur, war aber nicht aggressiv veranlagt. Im Grunde war ein wenig zu gelassen und faul wenn es nicht gerade ums Essen ging. Jedenfalls versicherte Himuro seinem besten Freund, dass Atsushi sie nicht stören würde, da er wahrscheinlich ohnehin um diese Zeit schlafen würde und selbst wenn nicht, sah er ihnen bestimmt gerne beim Zocken zu oder kam mit ihnen auf eine Bummeltour durch die Mall. Da Kagami weder gegen Kuroko, noch gegen Himuro sonderlich gut ankam, ergab er sich einfach einem Schicksal und stand dann am Freitag nach der Schule erstmal wieder vor dem Riesen, da sie ihre Schultaschen bei Himuro zu Hause abladen wollten, bevor sie ins Einkaufszentrum gingen. Kagami konnte sich einfach nicht an die Größe des anderen gewöhnen, auch wenn er diesen jetzt schon ein paar Mal gesehen hatte. Dieser kam dann auch tatsächlich mit ihnen mit. Es war ein interessantes Schauspiel, das sich Kagami dann bot als sie in der Mall angekommen waren. Der Yeti hatte so etwas anscheinend noch nie gesehen und erst recht nicht so viele Menschen auf einmal. Doch anstatt sich zu freuen und neugierig überall hin rennen zu wollen, versuchte er sich die meiste Zeit hinter Himuro zu verstecken. Dass das so überhaupt nicht klappte, lag auf der Hand, denn zwischen ihm und dem Kleineren lagen knapp 30 Zentimeter Größenunterschied. Himuro schien das alles nicht zu stören, er wirkte eher glücklich. Das lag daran, dass er ziemlich in dieser Beschützer-/Mutterrolle aufging. Während der Schönling die beste Zeit seines Lebens hatte mit seinen zwei Riesenkindern, litten diese beiden auf mehr oder weniger schwere Art. Atsushi, weil ihm das alles zu viel war und er am liebsten nach Hause wollte und Kagami, weil ihn der Yeti so abfuckte und er sich deswegen auf nichts konzentrieren konnte, auch wenn der andere nicht direkt mit ihm interagierte oder es gar versuchte. Zu Hause angekommen, seufzte Himuro wohlig auf als er sich die Schuhe von den Füßen streifen konnte und reckte sich. So gut hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt und hätte beinahe wieder vergessen, weswegen er momentan nicht ganz so gut drauf war… In dieser Woche, noch am Tag, da er es erfahren hatte, hatte er sich bei seiner Mutter ausgeheult, die ihn gut verstehen konnte, ihm aber Rückhalt geboten hatte und meinte, dass immer eine neue Tür aufgehen würde, wenn sich eine alte schloss. Er wusste, dass sie es nur gut meinte und sie hatte ihm auch ein wenig Trost gespendet, doch er konnte es einfach nicht akzeptieren, dass er gegen einen dahergelaufenen Vampir verlor! Kagami hätte ihm gehören sollen… Beinahe wieder in diese Gedanken versinkend, stand Himuro gerade abwesend in der Küchentür und wäre beinahe vom roten Wildfang umgerannt worden, der schon gewaltig Kohldampf schob. „Whaaaa“, machte dieser und bremste gerade noch so, ehe er mit dem Kleineren zusammenstoßen konnte. Sie berührten sich trotzdem kurz und das rief Himuro aus seiner Starre in die Realität zurück. Er blickte sich überrascht um, lächelte dann aber und trat beiseite. „Entschuldige. Ich wollte nicht zwischen dir und deinem Essen stehen“, patschte er Kagami auf den Kopf, der nun die Küche betrat, in der Himuros Mutter bereits Essen gemacht hatte. „Ich will auch“, kam der Yeti nun ebenfalls zur Tür herein und hätte sich dabei fast wieder den Kopf gestoßen. „Ich hoffe, du hast etwas mehr gemacht“, meinte der Schwarzhaarige lächelnd zu seiner Mutter, die daraufhin lachend nickte, denn sie kannte die beiden Gäste inzwischen ziemlich gut. Nachdem sich die beiden Vielfraße den Magen ordentlich vollgestopft und dabei fast ein Wettessen veranstaltet hätten, waren sie beide wesentlich erträglicher, da der Hunger gestillt war und die vollen Mägen sie davon abhielten, weitere Dummheiten zu machen. Kagami lag nun im Wohnzimmer herum und jammerte etwas, da er nicht mehr gewöhnt war, doch nicht mehr so viel essen zu können. Das belustigte Himuro sehr, der Atsushi, der auf dem Sessel döste, gerade eine Decke umlegte. Nachdem der Tiger aufgehört hatte zu maulen, schaltete Himuro seine Switch ein und sie spielten Smash Bros gegeneinander, wie schon seit Jahren seit sie klein waren, wenn es damals auch auf dem Game Cube und später Nintendo DS. Ihre niemals endende Rivalität kam hier wie sonst nirgends zum Vorschein, aber sie hatten immer sehr viel Spaß dabei, auch wenn es für Außenstehende manchmal so wirken konnte, als würde sie sich gleich an die Gurgel gehen. Der Yeti erwachte irgendwann wieder aus seinem Schlaf, blinzelte aber nur und machte sich sonst nicht bemerkbar. Er schaute den beiden einfach ein bisschen zu und fand die Figuren witzig, die er auf dem Bildschirm hin und her springen sah. Gegen Abend, als es Zeit wurde schlafen zu gehen, wurde Kagami Zeuge davon, wie Himuro seine mütterliche Seite sehr raushängen ließ, als dieser den Yeti auf dem ausgeklappten Sofa zudeckte und ihm eine gute Nacht wünschte. Dieser spurte sogar sofort und machte allen Anschein, als würde er wirklich bald einschlafen. Daher gingen die beiden nun in Himuros Zimmer und Kagami streckte sich während er gähnte. „Aaaaah…fühlt sich gut an, wieder hier zu sein“, stellte er fest und lächelte den Kleineren breit an. „Schade, dass wir den Sommer nichts unternehmen konnten, aber ich hoffe, dein Urlaub war schön.“ Himuro schloss seine Zimmertür und drehte sich dann zum Rothaarigen um: „Ich finde es auch schön, dich mal wieder hier zu haben.“ Beinahe wäre ihm ein „für mich“ herausgerutscht, doch das hatte er gerade noch so vermeiden können. „Es war wirklich schön…“, kam der Schwarzhaarige nun auf den ahnungslosen Tiger zu und schubste ihn aufs Bett. „Aber ich hätte die Zeit viel lieber mit dir verbracht…“ Überrascht fiel Kagami ins Bett und hatte dann auch schon den Kleineren über sich, der aufs Bett geklettert war und nun breitbeinig über ihm saß. Das dimme Licht der Straßenlaterne beleuchtete den schönen Schwarzhaarigen so, dass dessen Lächeln ein wenig angsteinflößend, aber trotzdem immer noch sexy wirkte. „Ähm…“, blickte Kagami zur Seite, als würde er einen Ausweg aus dieser Situation suchen, die er nicht kommen hatte sehen. „Es wird Zeit, dich fürs Bett auszuziehen“, hauchte Himuro mit eisigem Atem, der kristallisiert wie viele kleine Sterne aus seinem Mund wich und einen Schalter im Tiger umlegte, der es ihm unmöglich machte, dem anderen zu widersprechen. Nicht nur das, er zog sich nun tatsächlich das Shirt über den Kopf und seine Hose aus, immer noch perplex, was hier geschah, oder warum er das tat. Es fühlte sich an, als hätte etwas Fremdes von ihm Besitz ergriffen. Himuro hatte es nie so weit kommen lassen wollen, hatte nie seine Kräfte benutzen wollen, um das hier mit Kagami zu tun, doch er ließ ihm einfach keine Wahl…dieser verdammte Vampir ließ ihm keine Wahl! Elegant ließ sich die schwarzhaarige Schönheit auf dem Schoß des Tigers nieder und legte ihm seine Hände an die Wangen. „Du hast ja keine Ahnung, wie lange ich dich schon begehre“, flüsterte Himuro als er dem Größeren in die dunkelroten Augen blickte, ehe er seine Schloss und seine Lippen mit dessen verband. Nie hatte er gewollt, dass sein erster Kuss auf diese Weise geschah, aber es musste mit Kagami sein, das hatte er sich in den Kopf gesetzt. Durch den direkten Körperkontakt wurde die betörende Fähigkeit des Schwarzhaarigen verstärkt, sodass Kagami nun überhaupt keine Kontrolle mehr über sich hatte. Alles wirkte so unwirklich und verschwamm vor seinen Augen. Er spürte nur noch die sanften, aber kalten Lippen auf seinen, wie sie sich abtastend gegen ihn bewegten. Doch auch dies verschwand bald aus seiner Wahrnehmung. Himuro fühlte sich unglaublich glücklich und doch so traurig und verzweifelt zugleich. Er bekam endlich das, wonach er sich seit Jahren sehnte, doch zu welchem Preis? Er versuchte sich einzureden, dass es okay war und dass der andere es auch mögen würde, nicht ahnend, dass dieser überhaupt nichts mehr mitbekam und nur noch eine Puppe in seinen Händen war. Wie eine Droge wirkte Kagamis Nähe und dessen Lippen auf ihn und er wollte immer noch mehr. Was sollte ihn auch davon abhalten? Der Tiger ganz sicherlich nicht… Himuro küsste diesen weiter, strich über dessen Brust und war schon sehr erregt dabei. Wenn er schon so weit gekommen war, dann konnte er es auch zu Ende bringen…er würde es bereuen wenn er es nicht tat und auch wenn er es tat, also wählte er lieber die Option, die es ihm gewährte, Kagami wenigstens ein Mal so zu spüren. „Du bist gut darin, oder?“, küsste sich Himuro nun Kagamis Hals entlang. „Hast bestimmt viel geübt mit deinem kleinen Vampir…“ Sein Blick wurde glasig und er stoppte für einen Moment. Außerdem war er es nicht gewöhnt, so gar keine Antwort oder Reaktion von seinem besten Freund zu bekommen. Er blickte zu diesem auf und strich ihm zärtlich über die stoppelige Wange. Die roten Augen waren glasig und fast ganz geschlossen. Mit einem traurigen Blick verband der Schwarzhaarige ihre Lippen erneut zu einem verzweifelten Kuss. Bevor irgendetwas anderes geschehen konnte, ging plötzlich die Tür auf und Himuro erschreckte sich so sehr, dass sein Zauber auch von Kagami fiel und Atsushi sie beide mit einem fragenden Blick musterte. „Muro-chin…ich hab Hunger“, tippte der Yeti seine Fingerspitzen gegeneinander, ahnend, dass er wohl in etwas hineingeplatzt war, aber auch unfähig, die Situation zu bewerten, weswegen er seine ursprüngliche Mission einfach fortsetzte. Himuro seufzte und atmete tief ein und aus, ehe er sich erhob und den vollkommen orientierungslosen Kagami auf seinem Bett sitzen ließ. Dieser blinzelte einige Male, erkannte wo er war und beruhigte sich. Dann gähnte er, kippte zur Seite weg und schlief einfach ein. Der Zauber von Yuki Onna wirkte so, dass ihre Opfer selbst nach dessen Abfall unendlich müde wurden. Das war gerade auch mit Kagami passiert, der sich unwissentlich in diese nicht ganz ungefährliche Situation begeben hatte. „Warum bist du denn wieder aufgestanden? Ich dachte, du seist müde“, war Himuro zum ersten Mal seit sie sich kannten, ein wenig genervt vom anderen. „Ich hatte Hunger, mir war zu warm und ich hab dich vermisst“, meinte der Yeti kleinlaut. Himuro seufzte erneut, als er ihm eine Packung Süßigkeiten holte und ihn dann zum Badezimmer führte. „Bleib erstmal hier“, wies er ihn an und lies kaltes Wasser in die Wanne laufen. „Ich hol dich dann später wieder.“ Ziemlich ratlos blinzelte Atsushi nun im Bad mit einer Packung Gummibärchen stehend, als sich die Tür schloss. Himuro drehte den Schlüssel von außen mit schlechtem Gewissen um. Doch er konnte sich diese Gelegenheit einfach nicht durch die Finger gleiten lassen… Sich auf die Unterlippe beißend, ging er zurück zu seinem Zimmer, bereit Kagami weiter zu verführen, doch was er dort vorfand, ließ ihn sofort alles anzweifeln. Er kannte seine eigenen Fähigkeiten noch nicht so gut und musste wohl einen Fehler gemacht haben…oder der Tiger war wirklich so müde gewesen, dass er auf der Stelle eingeschlafen war. Noch nicht ganz aufgeben wollend, trat der Schwarzhaarige an sein Bett heran und versuchte den anderen zu wecken, doch dieser schlief wie ein Stein. Die Realität seines Handelns und die Schuld brachen mit einem Mal über ihn herein, dass er nicht anders konnte, als bitterlich zu weinen. Warum musste das Leben auch so unfair zu ihm sein? Konnte nicht ein Mal etwas klappen? Sich so immer weiter in Selbstmitleid steigernd, schluchzte Himuro in seinem Bett sitzend neben Kagami, der wie ein Kätzchen leise schnarchte. Wie er ihn da so liegen sah, begriff er auf einmal, dass es vielleicht besser so gewesen war, dass Atsushi ihn unterbrochen hatte, etwas wirklich sehr Dummes zu tun. Das hatte Kagami nicht verdient. Nicht sein lauter, hungriger, vertrottelter, viel zu gutmütiger Tiger. Nur noch leise weinend, strich Himuro durch das rote Haar und lächelte kläglich über das, das ihm verwehrt blieb. Ziemlich erschöpft, aber doch noch von einem letzten Drang aus Resteifersucht beflügelt, zog sich die eisige Schönheit aus und legte sich neben den Tiger, deckte sie beide zu und kuschelte sich dann an ihn. Zumindest das sollte ihm vergönnt sein, fand er. Himuro streichelte Kagami für eine Weile, kuschelte dann mit dessen schlafendem Körper und weinte sich schließlich selbst in den Schlaf, wobei seine letzten Tränen auf seinen Wangen gefroren. Auch wenn er das ganz und gar nicht so geplant hatte, erreichte Himuro mit seiner Aktion, dass Kuroko, der Kagami – ein wenig früher als abgemacht – abholen kam, die beiden in dieser Lage vom Fenster aus erspähte, an dem er saß, da er nicht ins Haus konnte. Mit einem ungewohnt zornigen Gesicht, begann er gegen die Fensterscheibe zu klopfen und weckte damit Himuro, der bei weitem keinen so tiefen Schlaf wie Kagami hatte. Er blickte sich erst verwirrt um, erspähte dann den Vampir am Fenster und lächelte diesem dann schelmisch zu, ehe er sich über Kagami reckte und das Fenster öffnete. Noch bevor Kuroko etwas sagen konnte, trieb die Eifersucht Himuro dazu ihn zuerst anzusprechen und zu fragen während er über den schlafenden Tiger strich: „Er ist gut…tut ihr es viel miteinander?“ Mit zusammengepressten Zähnen gab der Vampir ein leises Grollen von sich, bevor er befahl: „Taiga, wir gehen.“ Kagami schlug mit einem Mal die Augen auf und richtete sich kerzengerade im Bett auf, sehr zu Himuros Erstaunen, welches sehr bald wieder in Missgunst umschwenkte. „Aber es ist doch noch so früh…warum bin ich nackt?“, kam es noch sehr verschlafen von Kagami, der einfach zu nichts zu gebrauchen war in diesem Zustand. Da Kuroko nichts anderes übrig blieb, als zuzusehen, beschäftigte er sich in der Zeit, in der Kagami sich anzog und seine Sachen holte, damit, Himuro mit Blicken zu strafen, sagte aber nichts weiter zu diesem. Umgekehrt lief es ähnlich, auch wenn Himuro versuchte seine gehässige Fassade aufrecht zu erhalten, indem er dem Vampir schadenfrohe, triumphierende Blicke zuwarf. Kuroko zwang Kagami dann aus dem Fenster zu steigen, weil er ihn nicht aus den Augen lassen wollte. Das war bei diesem Haus glücklicherweise kein Problem, da es nur aus einer Etage bestand und das Fenster daher nicht hoch lag. Noch total verschlafen trottete Kagami neben seinem Partner her, nachdem er sich von seinem besten Freund verabschiedet hatte. Sobald die beiden nicht mehr zu sehen waren, schloss Himuro das Fenster und begann wieder bitterlich zu weinen während er sich sein Schlafshirt und eine bequeme Hose anzog. Er hatte das alles doch nicht so gewollt, aber sein Stolz hatte es ihm verboten, mit der Wahrheit herauszurücken. Wenn Kagamis Beziehung nun wegen ihm in die Brüche ging, würde dieser ihm das sicher niemals verzeihen und er selbst könnte das auch nicht. Was hatte er sich nur bei all dem gedacht? Doch noch bevor der Schwarzhaarige weiter im Selbstmitleid und „was ist wenn…“-Fragen versinken konnte, wurde auch schon seine Zimmertür geöffnet. „Muro-chin…du hast gesagt, du kommst wieder“, rieb sich Atsushi die Augen und sah aus, als hätte er keine sonderlich gute Nacht hinter sich. „Atsushi?“, wischte sich Himuro überrascht über die Augen. „Wie kommst du denn hier her?“ Er war sich sicher, die Tür verschlossen zu haben… Noch etwas, das er sich nicht verzeihen konnte. Nur wegen seiner Lust und seiner Eifersucht hatte er dem Yeti Unrecht getan. Dieser hatte doch nichts verbrochen und nichts Schlimmes getan…nein im Gegenteil! Er hatte ihn von einer sehr großen Dummheit abgehalten. Von weiteren Schuldgefühlen übermannt, begann er wieder mehr zu schluchzen und konnte gar nicht richtig auf den anderen eingehen. Doch dieser kam nun an sein Bett herangeschritten und kniete sich hin, damit er ihn anschauen konnte. „Warum weint Muro-chin?“, tatschte die große Hand nach den feuchten Wangen des Kleineren. „Hast du dir weh getan?“ Diese kindliche Fürsorge ließ den Schwarzhaarigen kurz lächeln und traurig lachen: „Nein, ich bin okay. Jedenfalls mein Körper.“ Dies veranlasste den Größeren dazu, ihn sanft zu tätscheln, so wie Himuro es ihm beigebacht hatte wenn er merkte, dass der Yeti traurig gewesen war. Für einige Momente blieben sie in dieser Position, eher sich Himuro in die Arme des Größeren warf und vom Weinen zitterte. Atsushi tätschelte ihm den Rücken und wog ihn hin und her bis es wieder besser wurde. Als Himuro sich beruhigt hatte, wollte er jedoch etwas wissen, das ihm keine Ruhe ließ: „Was hast du da eigentlich mit ihm getan? Ich hab sowas noch nie gesehen…macht man sowas mit Freunden?“ Offensichtlich auf den Kuss und was immer er auch sonst noch gesehen hatte, das Himuro mit Kagami getan hatte, anspielend, blinzelte der Yeti ihn neugierig an. Himuro errötete leicht, aber ihm war klar, dass er dem anderen wenigstens diese Erklärung schuldig war: „Das tut man nur mit jemandem, der einem sehr viel bedeutet und den man sehr mag.“ Nicht ganz spezifisch formuliert, kam diese Erklärung beim anderen so an, dass es beutete, dass man das mit Freunden tat, denn diese bedeuteten einem schließlich viel und man mochte sie sehr, sonst wären sie keine Freunde. „Dann will ich das auch mit dir machen“, wurde Atsushis Blick nun ernster und er kam Himuro, der immer noch auf dem Bett saß, näher, indem er sich erhob und dann auf dessen Bett kletterte. Überfordert und das nicht kommen sehende, wich der Schwarzhharige nur wenig zurück und konnte nur noch „Was…nein warte-“ sagen, bevor der Größere ihm auch schon seine Hände an die Schultern legte und ihn unbeholfen küsste. Es war sehr klar, dass Atsushi nicht wusste, was er da tat und auch, dass er es noch nie zuvor getan hatte, aber Himuro konnte weder behaupten, dass er viel Erfahrung hatte, noch dass es ihm missfiel. Nach dem ersten Schockmoment erwiderte er schließlich und stellte fest, dass es sich gar nicht mal so schlecht anfühle… Nach einigen Minuten war er sich sicher, dass er es sehr mochte und den Größeren auch, auch wenn er diesen bisher nie auf diese Weise wahrgenommen hatte. Sein Kopf und sein Herz waren wohl noch zu voll von Kagami gewesen, als dass auch nur der Gedanke an romantisches Interesse an anderen darin Platz gehabt hätte. Doch nun drängte sich der Riese mit sanfter Gewalt in den noch nicht ganz freien Platz und schubste Kagami sozusagen hinaus. Der Schwarzhaarige legte seine Hände in den Nacken des Größeren und versuchte dessen Küsse ein wenig anzuleiten, auch wenn er selbst gerade zum ersten Mal jemanden küsste…jedenfalls jemanden, der auch etwas erwiderte. Sich davon ungewöhnlich ruhig und ausgeglichen fühlend, brachte Himuro nun ein wenig Distanz zwischen sie beide, sah dem anderen in die lila Augen und legte ihm seinen Zeigefinger auf die Lippen, da dieser erneut zu einem Kuss ansetzen wollte. „Ich muss dir zuerst noch etwas sagen“, lächelte er ihn an. „Hm?“, machte Atsushi, aber gehorchte, ganz gebannt von den grauen Augen direkt vor ihm. „Man tut das nicht mit Freunden“, gab er nun eine direktere Erklärung. „Man tut das mit jemandem, der einem noch mehr als das bedeutet. Jemanden, den man liebt.“ Der Größere blinzelte daraufhin und sah aus, als hätte er gerade eine Erkenntnis gehabt. Dann legte er sich die Hände an den Kopf und sah ein wenig verzweifelt aus und als hätte er etwas angestellt und würde Schläge erwarten. „Aber ist in schon in Ordnung, wirklich“, tätschelte Himuro den anderen sofort, damit dieser sich nicht schlecht fühlte, denn er hatte nun wirklich nichts Schlimmes getan. „Ich mag dich sehr gern.“ „Ooooh…“, nahm Atsushi seine Hände vom Kopf und sah den Kleineren an. „Also können wir das nochmal machen?“ „Du magst das wirklich gerne, oder?“, kicherte der Schwarzhaarige nun, ziemlich abgelenkt von den anderen weniger erfreulicheren Ereignissen. Der Yeti nickte eifrig, auch wenn er das alles noch nicht ganz verstand. Aber er wusste, dass er Himuro sehr gern mochte und dass sich das gut anfühlte, das sie eben getan hatten und dass er mehr davon wollte. Es war so schön, in der Nähe des anderen zu sein. „Das nennt man übrigens sich küssen“, ergänzte Himuro und gab dem Größeren einen kurzen Kuss. „Und das war ein Kuss.“ „Kann ich Muro-chin ganz viele Küsse geben?“, wurden die lila Augen auf einmal ganz groß und leuchteten. „Wenn du das möchtest~“, kam ihm der Kleinere schon entgegen und schaute ihn abwartend an. Sie küssten sich wieder für eine Weile, doch stellten dann beide fest, dass sie bei weitem nicht ausgeschlafen waren und legten sich schließlich hin. Das Bett war ein wenig zu kurz für den Yeti, also musste er sich einkauern, aber es passte gerade so, dass sie beide darin Platz hatten. Himuro fühlte sich erleichtert, wenn auch nicht ganz gut, Atsushi war einfach nur müde und kuschelbedürftig, weswegen er den Kleineren in seine Arme zog und sich an ihn schmiegte. Himuro kam sich dabei ein wenig wie ein Stofftier vor, fand es aber nicht schlimm, dass Atsushi ihn zum Einschlafen brauchte. Er fand dank diesem nun auch endlich wieder Ruhe und konnte neben diesem noch ein bisschen weiterschlafen. Kapitel 9: ----------- Auch wenn Kagami noch so müde war, Kuroko ließ es keine Ruhe, was er da soeben mit ansehen hatte müssen. Er traute seinem Partner es zwar nicht zu, dass dieser ihn betrügen würde, doch man konnte nie wissen… Der Schwarzhaarige sah wirklich gut aus und war um einiges verführerischer als er, das musste der Vampir zugeben, aber sein Tiger hatte doch vorher nie romantisches Interesse an diesem gezeigt und war so sehr auf ihn abgegangen. Es verwirrte und verunsicherte ihn, daher wollte er diese Situation so schnell es ging klären. Kagami gähnte unterdessen fortwährend und schien keinerlei Notiz davon zu nehmen, dass etwas nicht stimmte. Das einzige, das er fragte, war warum Kuroko ihn schon so früh abholen gekommen war. „Ich hatte einfach ein ungutes Gefühl“, meinte dieser, doch da waren das Anwesen auch schon in Sichtweite. „Wir reden gleich in meinem Zimmer weiter.“ Sehr verwirrt über Kurokos ungewöhnlich kühles Verhalten ihm gegenüber, zog Kagami erstmal seine nun dreckigen Socken aus, denn der andere hatte es ihm nicht einmal gestattet, seine Schuhe holen zu gehen. Es war sonst noch niemand wach, nicht einmal die Haushaltshilfe, die bei ihnen wohnte und als erstes aufstand. Der Vampir ging schon einmal vor und wartete in seinem Zimmer auf dem Bett auf Kagami. Dieser ließ nicht lange auf sich warten und kam bald barfuß ins Zimmer gelaufen. „Whaaa“, gähnte er und streckte sich. „Es ist echt noch zu früh für mich.“ „Wir müssen reden“, konnte sich Kuroko gerade nicht an der drolligen Art des anderen erfreuen und deutete neben sich. „Aber über was denn? Ich bin echt müde“, beschwerte sich der Rothaarige zerknautscht. „Über das, was bei deinem angeblichen besten Freund zwischen euch passiert ist“, kam der Kleinere schnell auf den Punkt. „Hast du mit ihm geschlafen, oder nicht?“ „Bitte was?!“, schien Kagami mit einem Schlag hellwach. „Warum sollte ich das tun und wann soll das bitte passiert sein?“ Der Vampir glaubte seinem Partner, denn dieser wirkte ernsthaft schockiert über diese Anschuldigung und war generell kein guter Schauspieler. Dennoch konnte Kuroko sich noch nicht dazu bringen, seinen Verdacht gänzlich abfallen zu lassen. Selbst wenn Kagami nichts davon wusste, so bestand nach wie vor die Möglichkeit, dass etwas ohne dessen Wissen oder Einwilligen geschehen war. Er kannte die Kräfte der Yuki Onna nicht gut, wusste aber, dass diese über eine Macht verfügten, die andere Wesen nach ihrem Willen handeln lassen konnten. „Ich glaube dir, Taiga“, berührte Kuroko ihn nun an der Wange und sah ihm in die Augen. „Aber ich vertraue ihm nicht.“ So langsam wurde Kagami auch klar, warum der andere sich so verhielt. Zuvor war er einfach zu müde gewesen und hatte noch unter der Rest Wirkung von Himuros Einfluss gestanden, als dass er einen klaren Gedanken und eine logische Schlussfolgerung aus den Ereignissen hatte ziehen können. „Aber er würde sowas doch niemals tun!“, sprach Kagami diese Worte nun mehr für sich selbst aus, als als Verteidigung für Himuro und Widerlegung von Kurokos Aussage. „Vielleicht ist er nicht so unschuldig wie du denkst“, schüttelte Kuroko kurz den Kopf, der verstand, warum Kagami so aufgewühlt war. „Vielleicht kennst du ihn nicht so gut wie du denkst.“ Darauf wusste der sonst so wilde Tiger nichts zu erwidern und schüttelte zähneknirschend den Kopf. „Ich möchte erstmal nicht, dass ihr beide ohne mich etwas unternehmt“, legte der Vampir nun fest. „Ob etwas passiert ist oder nicht, es ist auch zu deinem Schutz.“ „Du hast wohl recht“, ließ Kagami den Kopf hängen, der das alles nicht fassen konnte. „Aber ich würde das doch nie tun…“ „Ich weiß“, legte Kuroko ihm seine Hand auf den Arm. „Ich bin auch nicht böse auf dich, nur bitte verstehe mich.“ „Das tu ich“, blickte der Tiger ihm in die Augen und umfasste seine Hand. „Ich…ich liebe nur dich.“ Von diesen Worten überrascht, weiteten sich die hellblauen Augen, ehe deren Besitzer lächelte und es nicht vermeiden konnte, dass ihm zwei leise Tränen entwichen. „Entschuldige…“, wischte er diese fort. „Ich bin nur so glücklich.“ „Dann weine nicht“, küsste Kagami seine Wangen und nahm Kurokos Hände in seine. Auch wenn zwischen Kuroko und Kagami wieder alle sin Ordnung war, so war das Verhältnis von Kagami zu Himuro und erst Recht das von Kuroko zu diesem mehr als angespannt. In der Schule wollte Kagami eigentlich das Gespräch mit seinem besten Freund suchen, doch dieser ging ihm systematisch aus dem Weg, einfach weil er sich so für sein Verhalten schämte und Angst hatte, was der andere sagen und tun würde, wenn sich die Gelegenheit für ein bisschen Privatsphäre ergeben würde. Kuroko verstand warum sein Partner mit dem anderen reden wollte, war aber zu Recht eifersüchtig und nicht gut auf den Schönling zu sprechen. Daher tat er nichts, um ein Gespräch der beiden herbeizuführen, sondern bewachte seinen Partner lediglich wie ein Wachhund. Ein sehr kleiner, sehr süßer, aber doch bissiger Wachhund. Zu allem Überfluss ging es Momoi auch wieder schlechter und Kuroko hatte nicht mehr das Gefühl, dass seine Bisse großartig viel brachten. Egal wie oft er sie biss – inzwischen waren sie bei zwei Mal am Tag – sie zeigte einfach keine Besserung. Etwas anderes für sie tun konnte er aber schlichtweg einfach nicht. So gern er sie auch hatte, ihm widerstrebte es, mit ihr zu schlafen und außerdem hatte er einen Partner, den er liebte und den er niemals betrügen wollen würde. Selbst wenn Kagami sein okay für das eine Mal geben würde – was sehr wahrscheinlich war, da es um eine Leben ging - so wäre es in Kurokos Augen noch immer nicht in Ordnung. Es war eine verzwickte Lage, aus der er sich kaum einen Ausweg denken konnte. Ihm fiel nur noch Aomine ein, der einen guten Partner darstellen würde und auch bereit dazu wäre, mit Momoi zu schlafen. Das wusste Kuroko, da der Panther ihm vor vielen Jahren gebeichtet hatte, dass er ein seine beste Freundin verliebt war und das einer der Gründe war, warum der die Gefühle des Vampirs nicht erwidern konnte. Am liebsten würde Kuroko ihnen beiden helfen und sie zusammenbringen, doch dazu fehlten ihm die Kräfte. Das einzige, das er tun konnte und nun auch tat, war mit Aomine zu reden. Dieser war ein wenig genervt und erzählte ihm auch den Grund dafür: Jeder sagte ihm, er solle mit ihr schlafen, aber niemand fragte sie, ob sie das wolle und niemand schien die Tatsache zu berücksichtigen, dass er das schon lange getan hätte, wenn er es gekonnt und gedurft hätte. Kuroko entschuldigte sich bei seinem Freund für diesen Vorschlag, aber der andere nahm es ihm nicht wirklich übel. Er war einfach nur verzweifelt und ausgelaugt von der konstanten Sorge um die, die er so sehr liebte. Der Succubus machte sich gerade summend auf dem Weg zur Bücherei, in der sie plante die nächste Zeit zu verbringen. Dort angekommen, nahm sie sich einen Roman aus einem der Regale, den sie schon länger plante zu lesen und wollte sich gerade auf einer der gepolsterten Fensterbänke niederlassen, als sie plötzlich ein Schwächeanfall überkam. Mit einem dumpfen Schlag kam sie auf dem Boden auf. Aomines sensible Ohren zuckten zwei Räume weiter als sie dieses Geräusch vernahmen. Sofort sprang der Panther auf und rannte zuerst in das Zimmer seiner besten Freundin, da er dachte, sie wäre noch in diesem, doch als er sie dort nicht vorfand, suchte er sofort weiter und fand sie in der Bücherei liegend. „Satsuki!“, rief er panisch und eilte zu ihr. Aomine stützte ihren Kopf und richtete sie auf, doch sie wollte nicht von selber sitzen, also behielt er sie in seinen Armen. „Dai-chan“, gab sie schwach von sich und versuchte die Augen zu öffnen, doch das gelang ihr nur für wenige Sekunden. „Mir ist gar nicht gut…“ „Satsuki! Hey!“, versuchte er sie weiter anzusprechen und bei Bewusstsein zu halten und dabei selbst nicht vollkommen in Panik zu verfallen. Aomine atmete kontrolliert ein und aus, um sich wieder zurückzurufen und rational denken zu können, was nun am besten zu tun war. Er erinnerte sich an Kises Notfallplan, den er gar nicht mochte, doch wenn es so ‚einfach‘ war, sie zu retten, würde er es tun. Noch für wenige Augenblicke überlegte er, bevor er seinen Entschluss fasste. Zwar hatte er seine beste Freundin, in die er schon sehr lange verliebt war, niemals küssen wollen, während sie es nicht mitbekam oder überhaupt eingewilligt hatte, ihn zu küssen, doch ihm blieb keine Wahl. Er hatte sich diesem Moment immer sehr romantisch vorgestellt, doch auch wenn ihre Umgebung das war, stimmte das Setting ganz und gar nicht. Seine Tränen unterdrückend, beugte er sich zu Momoi nach unten und legte seine Lippen sanft auf ihre. Es fühlte sich gut an, das endlich tun zu können, doch sein Herz raste gerade hauptsächlich vor Angst sie für immer verlieren zu können. Aomine verweilte in dieser Pose, Momoi in seinen Armen haltend und sie zärtlich küssend, bevor er sich löste und sie aus traurigen Augen betrachtete. Ihre Atmung schien stabil zu sein und sie nur zu schlafen, doch seine Sorge blieb bestehen. Er trug sie nun in ihr Zimmer, in dem er sie auf dem rosa überzogenen Bett ablegte und sich für eine Weile zu ihr setzte, ihr über den Kopf streichend. Da gerade niemand sonst im Haus war – Kagami und Kuroko waren in der Schule und Kise sonst wo unterwegs – der helfen konnte, fühlte sich Aomine sehr verlassen und hilflos. Während er sie so betrachtete, überkamen ihn dann doch seine Gefühle und er weinte zum ersten Mal seit Jahrzehnten richtig. Ein paar der Tränen fielen auf ihr Gesicht und er wischte sie entschuldigend weg. So übermannt von all den Gefühlen, versuchte er sich zu beruhigen, aber entschloss sich dann auch, auf Nummer Sicher zu gehen und sie nochmal zu küssen. Als Aomine sich zu ihr nach unten beugte und seine Lippen erneut auf ihre legte, öffnete Momoi plötzlich die Augen. Schockiert davon, dass sie gerade geküsst wurde, holte sie reflexartig aus und schlug ihm ins Gesicht. Perplex ging Aomine nach oben und hielt sich die Wange, während er seine beste Freundin mit geweiteten Augen ansaß. Der Schmerz, den er empfand, war mehr emotional als körperlich, doch er war auch froh, dass sie wieder so viel Kraft zu haben schien, dass sie ihn schlagen konnte. „Was fällt dir ein?“, richtete sich Momoi auf. „Du kannst mich doch nicht einfach-“ Dann sah sie die geröteten Augen ihres besten Freundes und die Tränenspur, die immer noch gut sichtbar war. Augenblicklich fiel die Wut von ihr ab und ihr kamen selbst die Tränen. Sich hinter ihren Händen versteckend, weinte sie und entschuldigte sich dabei beim anderen. „Es tut mir so leid…ich wollte dich nicht schlagen“, schluchzte sie. Doch er beschwichtigte sie: „Du hattest jedes Recht dazu.“ Nun nicht mehr weinend, aber nach wie vor besorgt und nun auch noch in der Lage, dass er sie beruhigen wollte, war der Schmerz seiner Wange schon ganz in den Hintergrund gerückt. „Aber du wolltest mir doch nur helfen, oder?“, widersprach sie ihm. „Nicht nur, aber das war der Beweggrund“, gab Aomine zu. „Kise hat gesagt, ich soll dich küssen wenn deine Energie sehr schwach wird.“ „Hat er das?“, wischte sie sich über die Augen und sah ihn nun mit roter Nase an. „Und was war der andere?“ Der Panther blickte zu Boden und kratzte sich verlegen am Hinterkopf ehe er murmelte: „Ich wollte nie, dass du es so, oder überhaupt erfährst, aber du bist schon lange mehr als nur eine Freundin für mich.“ Vollkommen von der Rolle, errötete Momoi nun und schaute ihren besten Freund überrascht an: „Aber Dai-chan…ich hatte ja keine Ahnung.“ „Ich wollte auch nicht, dass du es weißt, weil du Tetsu liebst“, ließ er seine Hand sinken, die er zur Faust ballte. „Aber trotzdem habe ich es nicht geschafft, diese Gefühle für dich loszuwerden. Es tut mir leid.“ „Aber du musst dich doch nicht für deine Gefühle entschuldigen!“, nahm sie Aomine nun in den Arm und drückte ihn fest an sich. Diese tat so unglaublich gut aber auch weh und er musste schmunzeln. Hach ja, so war das Leben manchmal einfach: unfair und schmerzhaft. Für eine Weile blieben sie in dieser Position und er erwiderte die Umarmung schließlich auch, schloss die Augen und atmete ihren angenehmen Duft ein. Wäre sie stärker gewesen, hätte dieser wohl sehr betörend gewirkt, doch auch in dieser stark abgeschwächten Form hatte er eine sehr starke Wirkung auf Aomine. Es war nicht so, dass er davon erregt wurde, dafür war er gerade einfach zu fertig mit den Nerven, aber er beruhigte ihn und ließ ihn sie nie wieder loslassen wollen. „Ich weiß einfach nicht, was ich momentan fühlen soll“, ließ Momoi ihn dann schließlich doch los. Aomine öffnete die Augen und schaute sie einfach nur an. Es war so schön gewesen und nun vorbei…er wollte zurück. „Ich mag dich auch wirklich sehr gern…“, senkte sie den Blick und fummelte am Kragen ihres Shirts herum. „Nur habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, abgesehen von Tetsu-kun.“ „Das ist schon okay“, entgegnete er ungewöhnlich ruhig. „Du musst mich auch nicht lieben. Ich will nur, dass du nicht stirbst.“ „Dai-chan?“, blickte sie überrascht auf und wusste nicht so ganz, was er damit meinte, auch wenn sie dieses Thema schon mit Kise angeschnitten hatte – nur hatte sie beim Incubus gedacht, dass dieser wieder Scherze machte und Aomine natürlich nicht mit ihr schlafen würde. „Kise hat es dir doch schon gesagt, oder?“, legte er den Kopf schief. „Ja…schon…“, redete sie weiter um den heißen Brei und wollte das nicht so ganz wahrhaben. „Ich weiß, dass es nicht ideal ist, aber Satsuki, du bist wirklich in großer Gefahr und ich-“, brach er kurz ab, da es ihm doch unangenehm war, das zu sagen und er sich dabei auch nicht gut fühlte. „Ich werde mit dir schlafen, um dich zu retten. Außer du willst es natürlich gar nicht…“ Der Succubus wurde nun sehr rot und sah, dass es Aomine ähnlich ging, warf aber trotzdem ein Kissen nach ihm, weil es alles so peinlich war. Dieser ließ das mit sich machen und hoffte einfach nur, dass sie es bald begreifen würde, wie ernst die Lage war. „Du Idiot!!“, warf sie ihm außerdem an den Kopf und schmollte. „Es wäre nicht das Schlimmste…aber gibt es keinen anderen Weg?“ Es war nicht so, dass sie gar keine Bedürfnisse dieser Art hatte, doch der Schock Kuroko betreffend, saß immer noch so tief, dass sie sich einfach noch keine Gedanken dieser Art mit jemand anderem hatte machen können…auch wenn die Lage langsam wirklich brenzlig wurde. Sooo schlimm fände sie es nicht, mit Aomine zu schlafen, aber es war einfach komisch, darüber nachzudenken, da sie sich schon so lange kannten und Freunde waren…andererseits: war das nicht gut? „Nicht dass ich wüsste, aber ich bin da auch nicht so der Experte“, seufzte Aomine ratlos. „Hmmm…“, saß Momoi schmollend auf ihrem Bett und hielt ihre Hände auf ihren Oberschenkeln. „Ich ruf mal Kise an“, wusste sich der Panther nicht anders zu helfen, denn mit Momoi zu reden brachte offenbar nichts und er selber kannte sich einfach zu wenig aus. Auch wenn sich die beiden in einem seltsamen Zustand letztes Mal getrennt hatten, so hatten sie doch danach immer mal wieder Nachrichten ausgetauscht, wenn auch nicht so viele und so unbeschwert wie vor Kises Liebesgeständnis. Der Incubus hatte gesagt, dass er ein wenig Abstand brauchen würde, aber natürlich immer da war, falls Aomine und oder Momoi ihn brauchten. Der Succubus wusste nichts von all dem, das in den letzten Jahrzehnten oder zuletzt zwischen den beiden geschehen war, genauso wenig wie es jemand anderes wusste. Kise nahm tatsächlich bald ab und versprach so schnell es geht zu kommen als er hörte, was geschehen war. Er musste nur noch schnell den Job beenden und dann würde er sich sofort auf den Weg machen. In der Zwischenzeit waren Aomine und Momoi nach unten gegangen, um eine Kleinigkeit zu essen. Sie bekam irgendwie nichts runter, da sie zu viel nachdachte und er aß auch nicht so viel wie sonst, weil ihm die Stimmung den Appetit verschlagen hatte. Eine derartig seltsame Luft hatte noch nie zwischen den beiden besten Freunden geherrscht, doch das war wohl normal angesichts der Tatsache, dass Momoi in Lebensgefahr schwebte und das Thema Sex zusammen im Raum stand. Es war wohl das erste Mal, dass Aomine so froh war, den sonst nervigen Incubus zum Fenster hineinfliegen zu sehen, das sie ihm bereits geöffnet hatten. Momoi lächelte ihm zu und winkte, während die Freude des Panthers sich eher unterschwellig bemerkbar machte und er einfach eine Hand hob. „Keine Sorge liebe Leute, euer Retter Kise Ryota ist hier!“, kam er elegant auf dem Boden auf und machte eine heldenhafte Pose. „Yaaay~“, klatschte der Succubus in die Hände und hüpfte ein paar Mal auf der Stelle. „Endlich bist du da“, grummelte Aomine. Kise und er tauschten einen etwas scheuen Blick aus, sagten sich aber beide im Stillen, dass sie das zurückstellen mussten, um Momois Willen. Die drei ließen sich für die Krisensitzung im Wohnzimmer nieder, denn sie hatten noch ein bisschen Zeit, bevor Kagami und Kuroko aus der Schule zurückkehren würden. Aomine erzählte, was genau sie ereignet hatte und worüber sie geredet hatten, ließ aber das Liebesgeständnis aus. Momoi nickte nur, ein wenig peinlich berührt, aber auch traurig und besorgt um ihr Leben. Ihr wurde endlich klar, wie schlimm es wirklich um sie stand und begann bald zu zittern. Kise tätschelte ihr den Arm und beruhigte sie. Er versicherte ihr, dass alles gut werden würde. „Aominecchi wird sich gut um dich kümmern“, meinte er dann in einem interessanten Ton, der sowohl beruhigen, als auch irgendwie anzüglich war. „Er kann das gut und danach wirst du dich sehr viel besser fühlen~“ „Huh?“, schaute sie ihren Artgenossen nun verwirrt an. „Aber Dai-chan hatte doch noch nie eine Freundin oder etwas in der Art.“ Die Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben und diese Aussage von Kise ließ sie für einen Moment vergessen, dass der andere sie gerade dazu überreden, oder besser von Aomines Qualitäten im Bett, versuchte, mit ihrem besten Freund zu schlafen. Dieser wurde etwas röter um die Wangen, das man dank seines dunklen Hauttons nicht so gut sah, und blickte zur Seite. „Das nicht, aber vertrau mir da einfach~“, zwinkerte Kise ihr zu und legte sich seinen Finger auf die Lippen, als hätte er ihr gerade ein wichtiges Geheimnis verraten. „O-okay?“, blinzelte sie verwirrt und dachte einfach, dass Incuben, die im Vollbesitz ihrer Kräfte waren, so etwas abschätzen oder spüren konnten. Sie meinte auch, da mal etwas in einem Buch gelesen zu haben. „Nun zu den Einzelheiten“, klatschte Kise in die Hände und setzte sich gerade hin mit einem Lächeln auf den Lippen. „…wir wissen, wie Sex funktioniert“, rollte Aomine mit den Augen und versuchte damit, eine peinliche Sexualkundestunde a la Kise zu verhindern. Doch dieser hatte gar nichts Dergleichen geplant gehabt und schmollte nun: „Das meinte ich doch gar nicht…du Doofi.“ „Ach so? Was dann?“, sah der Panther ehrlich überrascht aus. „Ja, sag es uns!“, wollte Momoi es endlich erfahren und zupfte an seinem Ärmel. „Ihr wisst sicher beide, dass wir unser Geschlecht ändern können, wenn wir mit jemandem vom anderen schlafen“, begann er nun. „Mhm“, nickte Momoi, die das aber schon fast vergessen hatte, da sie das selber noch nicht miterlebt hatte. Aomine hingegen fragte sich nun, warum Kise dann so gut wie immer wie ein Mann aussah und vor allem warum er sich ihm immer in dieser Gestalt sexuell genähert hatte. Aber wer wusste schon, was in dem Kopf des Blonden vor sich ging und welche Beweggründe dieser hatte? „Das erfordert einiges an Energie, aber ist eigentlich nicht so schlimm…nur da du das noch nie durchgemacht hast und du ziemlich spät dran bist und das alles, ist es wahrscheinlich besser, wenn ich dabei bin“, beendete Kise diese Einzelheit. „Moment“, warf Aomine ein. „Mit ‚dabei sein‘ meinst du aber nicht, dass du die ganze Zeit dabei bist, oder?“ „Dai-chaaaaan“, wurde Momoi rot und sah den Panther ungerechterweise strafend an. „Was?“, zuckte dieser mit den Schultern. „Oh, nein nein“, kicherte Kise nun. „Außer ihr wollte das natürlich~“ „Nein!“, warf Aomine nun ein Kissen nach ihm, so wie Momoi es zuvor bei ihm getan hatte. Er fing es allerdings und blickte schelmisch dahinter hervor: „Also ich bleibe erstmal wieder hier, bis ihr das geklärt‘ habt, ne? Sagt dann einfach Bescheid~“ Nun etwas von „duschen gehen“ vor sich hin brummelnd, ging Aomine erstmal nach oben, während Momoi bei Kise im Wohnzimmer blieb. Die beiden redeten nun unter vier Augen und der Incubus machte ihr nochmal die Schwere der Lage klar, sowie er weiter Werbung für Aomine betrieb und es tatsächlich schaffte, sie ein bisschen dafür zu begeistern. Über das Wochenende hinweg, verbrachte Aomine seine Zeit sehr zurückgezogen in seinem Zimmer, doch er las nicht nur seine Heftchen, wie man meinen mochte. Er hatte es zwar nicht wirklich nötig als Werpanther, dennoch trainierte er regelmäßig. Es half ihm, ein bisschen abzuschalten und den Kopf freizubekommen und das war genau das, das er gerade brauchte. Außerdem hatte er auch nicht wirklich Lust, sich die Brüste von anderen anzusehen, wenn er doch schon sicher bald richtige zu sehen bekommen würde. Ihm war gerade einfach nicht danach, es fühlte sich nicht richtig an. Kise und Momoi waren in dieser Zeit kaum auseinander zu bekommen, denn der Blonde gab ihr nun einige Tipps bezüglich gewisser Dinge, was sie sehr interessiert aufnahm. Aber sie schauten auch viele Serien, die sie beide mochten, machten sich gegenseitig die Nägel und quatschten einfach. Kuroko war froh, dass alle beschäftigt zu sein schienen und war auch von Aomine über die derzeitige Lage aufgeklärt worden. Er hoffte sehr, dass sich alles um Momoi bald klären würde. An diesem Sonntagnachmittag, beobachtete er Kagami und Aomine draußen, wie sie sich in ihrer Tiergestalt hin und her jagten. Sie wollten eigentlich gemeinsam trainieren, doch gerade sah es eher wie ein wenig motiviertes Spiel junger Katzen aus. Doch das war ihm auch recht, denn der Vampir mochte es, die beiden so zu sehen und zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Da hatte er sich zwei gute Fänge gemacht. In der nächsten Woche ging Himuro seinem besten Freund anfänglich immer noch aus dem Weg, versuchte es aber gegen Ende der Woche tatsächlich, mit diesem zu reden. Doch das wurde am Donnerstag, an dem er es beinahe geschafft hätte, von Kuroko unterbunden. „Warum hast du das gemacht?“, wollte Kagami wissen, nachdem der Vampir seinen besten Freund weggewinkt hatte. Untypisch für Himuro, war dieser sofort niedergeschlagen gegangen, anstatt es weiter hartnäckig zu probieren. Doch überhaupt zu Kagamis Klassenrum zu kommen, hatte wohl schon alle Willenskraft für diesen Tag von ihm aufgebraucht. „Ich mag ihn gerade nicht sehen“, erwiderte Kuroko stur und packte seine Sachen. Auf dem Heimweg schaffte es Kagami, seinen Partner davon zu überreden, dass es für alle besser war, wenn sie bald miteinander reden würde. Der Vampir willigte zwar nur missmutig ein, aber verstand, weswegen das der beste Weg war und so hatten sie für den nächsten Tag, Freitag, nach der Schule geplant, sich dafür Zeit zu nehmen. Am nächsten Tag fing Kagami Himuro in der ersten Pause ab und sagte dem ziemlich überraschten Schwarzhaarigen, dass er heute nach der Schule Zeit hätte zu reden. Dieser willigte zögerlich ein, da er nach wie vor Angst vor dieser Konfrontation hatte, und so machten sie als Treffpunkt die Rückseite der Schule aus. Der Unterricht wollte an diesem Tag für Himuro gar nicht vergehen und er verbrauchte die meiste Zeit damit, bangend aus dem Fenster zu sehen. Konzentrieren war da natürlich überhaupt nicht drin und er wurde zum ersten Mal in seinem Leben vom Lehrer ermahnt. Das machte alles nur noch schlimmer und er fühlte sich einfach fürchterlich. Am liebsten hätte er gerade seinen Yeti bei sich, der schützend seine Arme um ihn legen würde und ihn vor allem abschirmen könnte. Doch damit musste er sich gedulden, bis er zu Hause war und seufzte leise. Als es dann endlich so weit war, wartete Himuro wie vereinbart hinter der Schule auf Kagami. Äußerst nervös bekam er gerade Magenkrämpfe vor Aufregung und Angst, was der andere ihm wohl an den Kopf werfen würde. Dieser kam dann auch schon bald mit Kuroko im Schlepptau um die Ecke und machte ein ernstes Gesicht, das Himuro schlucken ließ. Noch bevor der Rothaarige den Mund öffnen konnte, ergriff er das Wort , da er nicht länger an sich halten konnte. „Es tut mir so leid, Taiga!“, sagte er gerade heraus, den Gurt seiner Tasche fest umklammernd, aber den anderen aufrichtig anblickend. „Bitte hass mich nicht…“ Sein Blick senkte sich und er biss sich auf die Lippen, um nicht zu weinen. Das hätte ihm gerade noch gefehlt: Sich vor dem Vampir bloßstellen. „Huh?“, machte Kagami verwirrt. „Warum sollte ich dich denn hassen?“ Doch Kuroko räusperte sich: „Das kommt ganz drauf an, was du getan hast.“ „Ich…ich…“, musste sich der Schwarzhaarige erst wieder fassen. Es war gut zu hören, dass Kagami ihn nicht hasste, aber die Angst, etwas unwiderruflich kaputt gemacht zu haben, blieb bestehen. Wenigstens schien er die Beziehung der beiden nicht zerstört zu haben, das war schon einmal erleichternd. „Ich weiß zwar nicht, was genau und warum du es getan hast, aber ich will es wissen“, sagte Kagami nun gerade heraus, was er sich von diesem Gespräch erhoffte. „Deine Entschuldigung nehme ich aber an.“ „Nun, also“, blickte er nach wie vor zu Boden, fasste sich aber. „Ich habe dich geküsst nachdem ich dich unter meinen Bann gebracht hatte.“ „Und?“, wollte Kuroko weiter wissen, was genau alles in jeder Nacht geschehen war. „Hast du mit ihm geschlafen?“ „Nein!“, weiteten sich Himuros Augen und er sah zuerst Kuroko und dann Kagami länger an. „…aber ich habe ihn dazu gebracht, sich auszuziehen.“ „Oh man“, schluckte Kagami nun und musste das alles erstmal verdauen. Er hatte also seinen besten Freund geküsst und dieser hatte dann noch sonst was mit ihm gemacht. Diese Vorstellung war komisch, weil er sich an all das nicht erinnern konnte und fand es auch nicht toll, dass der andere das mit ihm gemacht hatte. Aber er wollte unbedingt dessen Beweggründe erfahren, damit er ihm wirklich vergeben konnte. Dass es dem anderen Leid tat, das sah er, weswegen er dessen Entschuldigung bereits akzeptiert hatte. Für ihn ging es nur noch darum, Genaueres zu erfahren. Für Kuroko ging es um weitaus mehr, da er da viel strenger war und auch ein wenig beschützend gegenüber seinem Partner, denn dieser war manchmal zu leicht zu beeinflussen und er konnte es gar nicht leiden, wenn andere das ausnutzen. Eifersucht spielte auch eine Rolle, aber er wusste, dass er von Kagami Seite nichts zu befürchten hatte, weswegen sich diese in Grenzen hielt. „Aber du bist nicht so weit gegangen, oder?“, hakte Kuroko nun weiter nach, dem das keine Ruhe ließ seit er die beiden nackt im Bett gefunden hatte. „Nein“, schüttelte Himuro, entschied sich aber nicht zu erwähnen, dass nur Atsushi ihn davon abgehalten hatte. „Gut, das war alles, das ich wissen wollte“, war für Kuroko das Thema beendet und er sah schon entspannter aus, aber wirkte nach wie vor grimmig. „Ich nicht“, schaltete sich Kagami wieder ein, der die ganze Zeit nachgedacht hatte. „Warum hast du das alles gemacht?“ Nun schauten ihn die beiden kleineren mit großen, ungläubigen Augen an, da für beide eindeutig war, weswegen Himuro das getan hatte. So naiv und verpeilt konnte auch wirklich nur der Tiger sein… „…irgendwie tust du mir schon leid“, meinte Kuroko nun mit glasigem Blick zu seinem ehemaligen Rivalen, für den er nach dieser Aussage von Kagami kaum noch Eifersucht empfand, nun war es eher Mitleid. „Danke…“, ließ Himuro seufzend den Kopf hängen. „Hä? Was hab ich verpasst?“, blickte Kagami völlig verwirrt zwischen den beiden hin und her. „Er ist in dich verliebt“, erklärte der Vampir die Beweggründe des anderen für diesen. „Das war doch offensichtlich.“ „So schlimm?“, wollte Himuro schockiert wissen und Kuroko zuckte nickend die Schultern. „…was?“, starrte Kagami seinen besten Freund mit offenem Mund an. „Echt jetzt?“ „Ja…schon sehr lange“, gab der Schwarzhaarige nun zu und lächelte den Größeren scheu an. „Aber es ist inzwischen okay. Du…ihr braucht euch keine Sorge machen, ich werde nichts mehr versuchen.“ „Das ist gut zu hören, aber warum sollte ich dir glauben?“, verengte Kuroko seine Augen, denn er kaufte das dem anderen nicht so ganz ab. So schnell wurde keiner seine Gefühle los, erst recht nicht wenn diese über Jahre gewachsen und so tief waren. „Zum einen akzeptiere ich eure Beziehung und will dass Taiga glücklich ist und zum anderen…nun, es gibt da jemanden, den ich auch sehr gerne mag“, erklärte Himuro und wurde dabei kaum merklich rot. „Oh…danke~“, nickte Kagami und grinste dann. „Aber wer ist es denn?“ Kuroko war auch neugierig und das Paar kam nun näher auf den etwas eingeschüchterten Schwarzhaarigen zu, denn der Vampir hatte einen sehr toten Fisch Blick drauf, Kagami war einfach nur groß. Als kleine Entschädigung und auch, weil Himuro seinen Yeti dem Vampir vorstellen wollte, lud er die beiden kurzerhand auf einen Tee – und Knabberzeug für Kagami – zu sich ein. Die drei gingen los und klärten alle weiteren Fragen auf dem Weg zum Haus, das Himuro mit seiner Mutter, und inzwischen auch dem Yeti, bewohnte. „Es tut mir übrigens auch leid, dass ich dich nicht als Taigas Partner respektiert habe“, wandte sich Himuro an Kuroko, als sie gemeinsam am Tisch saßen. „Bitte vergib mir.“ „Schon okay“, meinte der Vampir und fügte an. „Du hast ihn schon ziemlich lange ausgehalten und ich denke, ich kann mir bei dir ein paar Tipps holen, oder?“ „Eeeeeey“, machte Kagami mampfend, der mitbekommen hatte, dass es um ihn ging. „Kann ich gerne machen“, lächelte der Schwarzhaarige zu Kuroko gebeugt und zwinkerte. Die beiden stellten sehr bald fest, dass sie doch eigentlich ganz gut miteinander auskamen, nachdem ihre Streitigkeiten um Kagami aus dem Weg geschafft waren. Der Tiger wusste nicht so ganz, wie er das finden sollte, war aber zufrieden, solange sie sich nicht stritten und er genug zu essen bekam. Als der Yeti aus seinem Nickerchen erwachte, lernte der Vampir den Riesen auch endlich mal kennen. Er fand ihn äußerst interessant und dachte sich im Stillen, dass dieser einen fast genauso großen Appetit wie sein Tiger hatte. Das einzige, das er nicht an ihm mochte, war dass er ihm mit seiner riesen Pranke oft auf den Kopf tatschte und ihn fast wie ein kleines Kind behandelte. Er war klein, na und? „Du solltest mir mehr Respekt entgegenbringen. Ich bin um einiges älter als du“, murrte Kuroko und sah grimmig zum Riesen auf. Dieser versteckte sich augenblicklich hinter Himuro, den das alles zu amüsieren schien. „Atsushi ist übrigens auch der Grund, warum ich besser klarkomme“, tätschelte er die Hand es Riesen, die auf seinem Arm lag und sah ihn dabei liebevoll an. „Oh echt?“, staunte Kagami nicht schlecht und blickte zum Yeti, der verwirrt in den Raum blinzelte. „Das hab sogar ich kommen sehen“, meinte der Vampir, um seinen Partner ein wenig zu necken, aber auch, weil es ziemlich offensichtlich zu erkennen gewesen war. „Ach maaaaaaan“, streckte sich Kagami und ließ dann die Schultern hängen. „Warum fällt mir sowas nie auf?“ „Aber das ist doch, was dich so liebenswert macht“, lachte Himuro. Kuroko stimmte lächelnd mit ein und der Yeti verstand nur wenig, freute sich aber Himuro so glücklich zu sehen und hinterfragte das daher nicht. Kagami jammerte ein wenig herum, doch ansonsten ließen die vier den Abend gemütlich ausklingen. Kapitel 10: ------------ Es war nun Samstag und eine Woche her, seit dem Kise sich wieder in Kurokos Anwesen einquartiert hatte. Diesmal hatte er allerdings immer in Momois Zimmer oder auf der Couch im Wohnzimmer geschlafen, da er Abstand zu Aomine brauchte und dieser wohl gerade auch nicht scharf darauf war, das Bett mit dem Incubus zu teilen. Ungeahnt von Aomine, hatten die beiden einen Plan ausgeheckt, den sie an diesem Tag in die Tat umsetzen wollten. Dazu warteten sie, bis es Abend wurde und Kagami und Kuroko sich von den anderen verabschiedeten und ihnen eine gute Nacht wünschten. Kagami war nicht in den Plan eingeweiht worden, Kuroko schon, damit dieser ihn während der Ausführung ‚beschäftigen‘ konnte. Die übrigen drei saßen im Wohnzimmer während der Fernseher lief, Aomine sich aber diesmal nicht mit seinen Magazinen wie üblich beschäftige, sondern wirklich mit den anderen beiden das Programm verfolgte. Als gerade die Spielfilme bald kurz nach 20 Uhr beginnen würden, gab Kise Momoi ein Zeichen, diese nickte und beide machten sich nun am Panther zu schaffen. Der Incubus drückte und der Succubus zog an dessen Arm, wodurch Aomine gezwungen wurde, sich zu erheben. Perplex zwischen den beiden Tunichtguten hin und her schauend, wurde er auch schon von Kise in Richtung Treppe gezogen, der Momoi unterstützte, denn sie leitete ihn an ihrer Hand nach oben. Die beiden tauschten einen vielsagenden Blick aus, Kise zwinkerte ihr noch zu, sie errötete leicht und verschwand dann mit dem verwirrten Panther nach oben. „Was wird das denn hier?“, wollte Aomine oben angekommen wissen, doch sie zog ihn weiter zu ihrem Schlafzimmer. „Nun sei doch nicht so neugierig“, streckte sie ihm frech ihre kleine Zunge heraus. „Das wirst du schon sehen~“ „Okay?“, machte er immer noch große Augen und wurde mit in Momois Zimmer geschleift. Sie schloss die Tür hinter sich, atmete tief durch und deutete dann auf ihr Bett. „Draufsetzen“, wies sie ihn an und zog sich den hellgelben Pullunder aus, den sie über ihrer weißen Bluse trug. Aomine ließ sich nieder und blinzelte ein paar Mal, während er ihr quasi dabei zusah, wie sie sich auszog. Es waren allerdings wirklich nur der Pullunder und die Hausschuhe und er wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder mehr sehen wollte…okay, eigentlich schon. Momoi setzte sich nun mit roten Wangen auf seinen Schoß und sah ihn schmollend, aber auch erwartungsvoll an. „Wird das das, das ich denke, dass es wird?“, murmelte Aomine und legte seine rechte Hand an ihre Taille. „Was denkst du denn?“, flüsterte sie zurück und schmollte weniger, da sie nun seine Nähe mehr spürte und das irgendwie mochte. „Dass du bereit bist“, schaute er ihr in die Augen. „Ich denke schon“, schloss sie ihre und kam ihm langsam näher. Sein Glück noch lange nicht begreifen könnend, sanken Aomines Lider wesentlich später nieder als Momois, kurz nachdem ihre Lippen aufeinander trafen. Langsam abtastend, waren sie anfangs noch eher scheu und zurückhaltend, wohl auch, weil Momoi noch nie so geküsst hatte. Aomine war hingegen einfach nur aufgeregt und wollte nichts falsch machen, weswegen er es langsam angehen ließ. Er wollte sie auch nicht vergraulen, dazu hatte er viel zu lange auf diesen Moment gewartet, als dass er ihn voreilig zerstören wollte. Sie lösten sich kurz voneinander und sahen einander an, um abschätzen zu können, ob es dem anderen gefiel oder nicht. Von der Bestätigung motiviert, wurde Aomine augenblicklich sicherer und begann langsam zu zeigen, was er konnte und was Kise Momoi versprochen hatte, als er für den anderen geworben hatte. Seine Hände wanderten ihren Rücken auf und ab, streichelten ihre Hüften und zogen sie dann nah an sich. „Du kannst das ja wirklich gut~“, meinte sie überrascht als sie kurz eine Pause einlegte. „…gut wenn es dir gefällt“, murmelte Aomine leise und sah verlegen zur Seite. Dann wurde er nach hinten geschubst und ihm wurde ein Finger auf die Brust gelegt, der bedeuten sollte, dass er erstmal in dieser Position verharren sollte. Verwirrt, aber nicht abgetan, gehorchte er und blickte zu ihr auf. Sie knöpfte sich gerade die Bluse auf, sodass er nun ihren rosa Spitzen-BH zu sehen bekam, samt für ihn sehr erregendes Dekolleté. Da Momoi sich sonst immer hoch geschlossen kleidete, rief dieser neue Anblick eine noch stärkere Reaktion bei Aomine hervor, als er gedacht hatte. Blut schoss ihm in die Lenden und er schluckte, den Blick aber auch nicht von ihr lösen könnend. „Warum kannst du das denn so gut?“, lächelte sie nun amüsiert, da sie Aomines Gesichtsausdruck mochte und genau wusste, warum er diesen gerade draufhatte. „Ich dachte, du hättest noch nie mit einer Frau geschlafen…oder was anderes getan.“ „Das stimmt“, riss er sich los und sah ihr ins Gesicht, „nicht mit einer Frau.“ „Huh?“, blinzelte sie verwirrt. „Aber du magst doch keine Männer.“ Ein wenig beschämt und rot sah Aomine weg als er leiser meinte: „Tu ich auch nicht, aber…es sind Dinge passiert.“ „Was für Dinge?“, schmollte sie und pokte ihn an. „Aber doch nicht mit Tetsu-kun, oder?“ „Nein!“, sah er sie schockiert an. „Mit wem dann?“, stocherte sie weiter und fand dabei aus Versehen seinen einen Nippel unter dem Top, das er trug. Kurz irritiert, gab Aomine dann zu: „…Kise.“ „Oooooh…“, sah Momoi aus, als hätte sie eine Erkenntnis gehabt und hörte auch auf, ihn anzupoken, ließ ihren Finger aber an dieser Stelle. „Deswegen weiß er das also…“ Aomine nickte und meinte dann zerknirscht: „Das ist hoffentlich kein Mood-Killer.“ „Nicht wirklich“, schüttelte sie den Kopf. „Solange es nur mit ihm war, verzeihe ich dir das mal~“ „Danke?“, war er sehr irritiert von dieser Aussage, aber froh, dass diese Ehrlichkeit nicht die Stimmung zerstört hatte. „Aber jetzt genug davon“, legte sie fest und zog ihn wieder zu sich, um ihn zu küssen. Wohlig seufzte er in den Kuss und rückte weiter aufs Bett, den Succubus am Hintern fixierend mit sich nehmend. Die Hände ließ er vorerst dort und drückte ab und an prüfend die weiche Haut unter seinen Fingern, deren einziger Abstand der Stoff ihres Rockes darstellte. Als ihre Küsse leidenschaftlicher wurden und ihre Zungen einander fanden, wurde er mutiger und schlüpfte unter den Rock, sodass er die weiche Haut direkt berühren konnte. Momoi hatte ganz und gar nichts dagegen, zog ihn eher noch enger an sich mit den Händen, die sie in seinen Nacken gelegt hatte. Nach kurzer Zeit, begann sie an ihrer Bluse herumzumachen und zog sie sich schließlich aus. „Möchtest du, oder soll ich?“, fragte sie nun und sah Aomine neugierig in die Augen. „Was machen?“, verlor er immer mehr an Konzentrationsfähigkeit je erregter er wurde. „Meinen BH aufmachen“, grinste sie. „Oh…also…“, wurde Aomine um einiges röter, setzte dann aber seine Finger an ihren Rücken und versuchte den Verschluss zu öffnen. „Lass mich dir helfen~“, lächelte sie und legte ihre Hand auf seine, um sie zu leiten. Glücklich über dieses Indiz, dass er das wirklich noch nie vorher getan hatte, schloss sie die Augen als er es dann schaffte. Da nichts weiter passiere, öffnete sie sie wieder und erblickte einen erstarrten Aomine, der seinen Blick auf ihre Brüste gerichtet hatte und anscheinend auf irgendetwas zu warten schien. Der Succubus kicherte leise und zog sich den BH nun ganz aus, damit der Panther bekam, wonach er sich anscheinend so sehr sehnte. Ein wenig peinlich war ihr das schon, aber es half, dass sie wusste, dass er große Brüste mochte. Trotzdem fühle sie sich irgendwie zu nackt und zog sich ihre Bluse zumindest wieder über die Schultern. „Du darfst auch anfassen wenn du möchtest“, flüsterte sie ihm zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Aomine nickte, sein Glück immer noch kaum glauben könnend und legte seine rechte Hand behutsam auf ihre linke Brust. Sie schloss die Augen und behielt ihre Hände um seinen Nacken geschlungen. Sehr fasziniert davon, wie toll dich das anfühlte, massierte er forschend die eine und ging dann zur anderen über. Ziemlich erregt davon, dauerte es auch nicht mehr lange, bis er seinen Kopf nach unten neigte und an ihnen rieb. Momois Herz schlug sehr schnell, aber es war ihr nicht unangenehm, dass er das tat. Sie streichelte ihm über den Kopf und küsste ihn am Nacken. Dann ließ sie den Kopf zurückfallen und keuchte auf, als sie auf einmal Aomines Lippen spürte. Er verteilte überall auf ihnen Küsse und saugte sich dann bald an einer ihrer Brustwarzen fest, während er die andere Brust mit seiner Hand bearbeitete. Das fühlte sich alles so neu und gut an, dass Momoi gar nicht wusste, wohin mit diesen Gefühlen und der Erregung, die sie langsam aber sicher überkam. Ihr Atem ging schwerer und sie nahm Aomines Gesicht dann in die Hände, um ihn nach oben drehen und küssen zu können. Nun bekam dieser endlich die wahre Verführungskraft eines Succubus zu spüren, denn ihre Zunge bewegte sich fordernd in seinem Mund, während die ihre Hüfte bewegte und sich an seinen Schritt presste. Leise stöhnten sie beide in diesen feurigen Kuss und Aomine ließ seine rechte Hand nach unten wandern. Er fasste ihr zwischen die Beine und rieb seine Finger dort, welche bald ebenfalls feucht wurden. „Dai-chan~“, stöhnte sie als sie sich von ihm löste und sich an ihn klammerte. So richtig in Wallungen gebracht, erwachte der animistische Trieb in ihm und er leckte ihr über den Hals als er ihr die Unterhose nach unten zog. Sie protestierte und er stoppte verwirrt. „Du musst auch“, schmollte sie mit geröteten Wangen. „Wie du wünschst“, grinste er und sie mussten ein wenig Abstand zwischen sich bringen, dass er seine Hose so weit nach unten ziehen konnte, dass sein Glied befreit werden konnte. Sie bestaunte es angetan und berührte es vorsichtig, fand bald Gefallen daran und bearbeitete es mit ihren Händen. Aomine keuchte dabei und fragte sich womit er das verdient hatte, von der Frau seiner Träume so gut behandelt zu werden. Es fühlte sich viel zu gut an, sodass er beinahe vergessen hätte, selbst etwas zu tun. Doch da war seine Hand auch schon wieder zwischen ihre Beine gewandert, eine bestimmte Stelle suchend, die er dann zu reiben begann als sie kurz stoppte und keuchte, was hieß, dass er richtig lag. Viel länger hielten sie diesen Zustand aber beide nicht aus und als Momoi sich leise zu beschweren begann, rutschten seine Finger weiter nach hinten und glitten langsam in sie hinein. Sie stoppte ihr Tun und stöhnte, klammerte sich an ihn und bat ihn, sich zu beeilen. Das wollte Aomine sich nicht zweimal sagen lassen, aber auch sicher gehen, dass er ihr nicht wehtun würde. „Wie vorsichtig muss ich sein?“, gab er ihr einen Kuss und blickte zu ihr auf. „Nicht sooo sehr…“, erwiderte sie peinlich berührt und deutete an, dass sie selbst genug Hand angelegt hatte. „Ich bin immerhin ein Succubus und hab zwar noch nie mit jemandem geschlafen, aber du weißt schon…“ „Verstehe~“, grinste er und bewegte seine Finger gezielter in ihr. „Dai-chan, das ist unfair“, quengelte sie, bewegte aber gefällig ihre Hüften. Nicht mehr länger warten könnend und gewillt, hob sie ihren Hintern an, sodass seine Finger aus ihr glitten und setzte stattdessen woanders an. Überrascht blinzelte Aomine, der nicht damit gerechnet hatte, dass sie so schnell bereit für mehr sein würde, doch da spürte er auch schon etwas feuchtes, warmes an seiner Eichel. „Satsuki“, schloss er die Augen und leitete sie ein wenig an, indem er seine Hände an ihre Hüften legte als sie sich auf ihn niedersinken ließ. Sie stöhnte in einem Ton auf, den er noch nie von ihr gehört hatte und blieb erstmal regungslos mit zusammengekniffenen Augen auf ihm sitzen, ehe sie sich traute, diese langsam wieder zu öffnen. „Alles okay bei dir?“, murmelte Aomine der wie benebelt von ihr war. „Mhm“, nickte sie sichtlich erregt, aber man konnte ihr ansehen, dass sie nun unschlüssig war, wie sie weiter verfahren sollte. „Soll ich übernehmen?“, wurde der Panther ungeduldig, wollte ihr aber auch nicht mehr zumuten als nötig. „…ja“, bat sie ihn dann. Kaum hatte sie das ausgesprochen, wurde sie auch schon an der Taille gepackt und aufs Bett befördert. Aomine ging zwischen ihre Beine und drang erneut in sie ein. Viel länger konnte er nicht wiederstehen und sie fühlte sich auch nicht verkrampft an, also begann er nun, sich zu bewegen. Noch überrascht, klammerte sich Momoi an seine Arme und keuchte leise. Es war sehr viel, aber es gefiel ihr jetzt schon wirklich sehr gut. Bald zog sie ihn zu sich nach unten in einen innigen Kuss, der das alles noch sehr viel besser gestaltete. Zwar unerfahren mit Frauen, aber nicht gänzlich unwissend, versuchte Aomine sein Bestes, ihren G-Punkt zu stimulieren. Das gelang ihm auch ganz gut, denn sie gab weitere schöne Laute von sich, von denen er unbedingt mehr hören wollte. Ziemlich aufgeregt und erregt wie nie, hatte er nicht das Gefühl, noch sonderlich lange durchhalten zu können, doch sie wirkte glücklicherweise auch nicht so, als bräuchte sie noch viel. Mit seinen letzten Stößen versuchte er nochmal alles aus sich herauszuholen, das zu klappen schien, denn Momoi krallte ihre Nägel in seine Schultern und stöhnte lauter denn je. Ihre Beine begannen zu zittern und er fühlte, wie es enger um ihn wurde. „Dai-chan“, keuchte sie laut und hielt ihn nah bei sich als sie kam. „Satsuki“, biss er fest die Zähne aufeinander und krallte seine Finger in die Bettdecke als er ebenfalls seinen Höhepunkt erreichte. Ziemlich erledigt, aber glücklich, fiel er neben ihr aufs Bett und musste erstmal wieder zu Atem kommen. War das gerade wirklich alles passiert? Ein Blick zur Seite auf ihre nackte Brust bestätigte ihm, dass es das war. Momoi ging es da nicht viel anders als ihm, die gerade noch die Augen geschlossen hielt, sich aber schnell zu entspannen begann. Das hatte ihr wirklich wirklich gut gefallen~ Und mit jemand anderem außer Aomine hätte sie das auch nicht tun können und wollen…dieser war eigentlich schon ein heißer Feger. Warum war ihr das nur nie aufgefallen? Sie drehte den Kopf und blickte in seine dunkelblauen Augen. Er sah gerade so niedlich aus, wie er sie überrascht anblinzelte, dass sie einfach nicht anders konnte, als sich aufzusetzen und ihm durchs Haar zu streicheln. Sie hatte sich so gut wie nie mit ihm gefühlt und vielleicht war da ja doch mehr zwischen ihnen als sie bisher gedacht hatte? Aomine erhob sich nun auch und räusperte sich leicht, da er beim Anblick ihrer Brüste automatisch rot wurde. Sie lächelte nur und fand das einfach zu niedlich. Dann kam sie ihm näher und gab ihm einen flüchtigen Kuss. „Danke, Dai-chan“, flüsterte sie ihm zu und sah ihn an. Gerade als er etwas erwidern wollte, ging auf einmal die Tür auf. „Laut meinen Berechnungen solltet ihr ungefähr jetzt fertig sein“, kam ein gewisser blonder Incubus mit einer Hand vor den Augen ins Zimmer, die er wegnahm als er kein verräterisches Stöhnen vernahm. „Ieeeeeh!“, kreischte Momoi auf und beeilte sich, sich mit der Decke zu verhüllen. Aomine sah wenig begeistert aus und zog sich die Hose hoch. „Kein Grund, sich zu geniere~“, flötete Kise und lächelte als er vor dem Bett stand. „Wie ich rieche, seid ihr erfolgreich gewesen.“ „Ach halt den Mund“, nuschelte Aomine und errötete. „Kise…“, seufzte Momoi, die den Blonden zwar sehr lieb hatte, aber manchmal war er einfach unmöglich. „Was denn? Ich bin nur hier, weil ich helfen will“, stemmte er die Hände in die Hüften. „Es müsste eigentlich jeden Moment soweit sein.“ „Ach stimmt ja“, erinnerte sich der Panther. „Da bin ich mal gespannt.“ Er wusste nicht, ob er sich darauf freuen sollte, Momoi als Mann sehen zu können, aber wenn das hieß, dass es ihr gut ginge, wäre es ihm auch recht. Den Fakt, dass der Succubus dann mit einer Frau schlafen müsste, um wieder eine zu werden, verdrängte er dabei gekonnt. Kise setzte sich nach einer Weile auf Bett, in der absolut nichts passierte. Nachdem fünfzehn Minuten verstrichen waren, sah Aomine langsam mal auf die Uhr. „Aber du bist schon in ihr gekommen, oder?“, fragte Kise nun, der sich das alles auch nicht erklären konnte. Die beiden anderen besahen ihn einfach nur mit genervt peinlich berührten Blicken und so warteten sie in Stille weitere fünf Minuten. „Ich glaub, das wird nichts mehr“, streckte sich Kise dann. „Selbst wenn es bei ihr lange dauern würde, so lange dauert es bei keinem.“ „Und jetzt?“, machte Aomine sich schon wieder Sorgen, dass alles umsonst war. „Heißt das, dass…“ „Nein, ich denke nicht“, beschwichtigte der Blonde ihn. „Vielleicht dauerte es bei mir länger, weil ich so lange gewartet habe?“, dachte Momoi laut nach. „…oder es geht einfach gar nicht.“ „Das kann natürlich auch sein“, blinzelten sie die gelben Augen auf einmal ganz nah an. „Ey!“, drückte Aomine Kise weiter von Momoi weg. „Ich wollte nichts machen, ehrlich!“, schmollte dieser dann. „Na ja, aber auf jeden Fall fühle ich mich viel besser und so…frisch“, merkte Momoi dann an. „Ja, das ist toll, nicht?“, grinste Kise und schlug dann mit beiden Händen mit ihr ein und sie patschten ihre Hände noch ein paar Mal auf diese Weise gegeneinander. „Das heißt, es hat funktioniert“, atmete der Panther auf, der gerade keine Kraft hatte, sich über diesen Kinderkram aufzuregen. „Auf jeden Fall!“, nickte der Succubus. „Yay~“, machte Kise und pattete Aomine. „Hast du gut gemacht~“ „Ich bin kein Tier“, grummelte dieser nur, wehrte sich aber nicht. „Manchmal schon“, kicherte Momoi und tat das gleiche. Aomine schlief bald darauf ein und die beiden fanden es einfach so süß, wie er schlief. Es hatte ihn wohl doch alles viel mehr mitgenommen, als er es sich hatte anmerken lassen. Da nun alle Last und alle Anspannung von ihm abgefallen war, war es nur natürlich, dass sein Körper sich jetzt erstmal die Energie zurückholen wollte, die er in der letzten Zeit für diese mentalen Anstrengungen verbraucht hatte. Kise drehte sich um, damit Momoi sich wieder richtig anziehen konnte und dann beugte sie sich noch zu dem schlafenden Panther, um ihm ein Küsschen zu geben, bevor die beiden den Raum verließen. Sie gingen einfach einen Raum weiter in das Zimmer des Succubus, in dem sie in der vergangenen Woche bereits sehr viel Zeit verbracht hatten. Momoi entschuldigte sich noch kurz, da sie sich noch schnell ein bisschen im Bad ‚frischmachen‘ wollte. Kise verstand und ließ sich schonmal auf ihrem kleinen Sofa nieder. Ihm ging es mit all dem überraschend gut und irgendwie war er zwar auch enttäuscht, aber er hatte es schon kommen sehen und so war es leichter für ihn zu verarbeiten. Außerdem war es ihm viel wichtig, seine gute Freundin nicht zu verlieren, als seine hoffnungslose Verliebtheit mit Aomine weiter aufrechterhalten zu können. Es war gut, dass das mit ihnen ein Ende gefunden hatte, genau wie es gut war, dass das mit Momois Verliebtheit in Kuroko vorbei war. Sie konnten nun alle endlich weitermachen, anstatt auf der Stelle zu treten und sich ein Loch zu schaufeln. Als der Succubus zurückkehrte und sich neben den Incubus fallen ließ, fiel ihr wieder ein, was sie kurz bevor es passiert war, von Aomine gehört hatte. „Du, Kise?“, begann sie zaghaft. „Ja?“, blinzelte er sie überrascht an, was nun kommen würde. „Dai-chan hat mir erzählt, dass er mit dir geschlafen hat“, fuhr sie fort. „Was genau war das zwischen euch?“ „Oh, hat er das?“, kam es sehr überrascht vom anderen, der nie gedacht hätte, dass Aomine sich das vor sich selbst, geschweige denn vor jemand anderem gestehen würde. „Nun ja…das hat alles vor einigen Jahren angefangen als wir noch jung waren. Er war damals ziemlich bedürftig und ich habe ihm quasi geholfen.“ „Verstehe…“, dachte sie kurz nach und sah, wie der Blonde dabei schaute. „Und was ist mit dir? Was war das für dich?“ „Oh, nun“, druckste Kise kurz herum, entschied sich dann aber ehrlich zu sein. „Ich hab mich mit der Zeit in ihn verliebt…ich fand ihn ja schon immer faszinierend, aber das ist dann irgendwann einfach passiert. Aber ich wusste, dass ich keine Chancen bei ihm hatte, weil er schon immer nur Augen für dich hatte. Er hat auch wirklich immer nur mit mir geschlafen wenn es nicht anders ging.“ „Oh Kise“, nahm sie ihn nun in den Arm. „Das tut mir so leid für dich…ich hatte ja keine Ahnung.“ „Es ist schon okay“, erwiderte er die Umarmung und lächelte sie dann an als sie sich voneinander lösten. „Ich komme damit zurecht.“ „Wirklich?“, wollte sie sicher gehen. „Ich bin für dich da, falls du reden willst.“ „Danke, ich weiß das sehr zu schätzen“, erwiderte er, aber sah dabei ein wenig verträumt aus. „Aber ich komme wirklich klar. Außerdem habe ich da jemanden, der mir auch viel bedeute. Ich weiß zwar nicht, was daraus wird, aber es ist schön, ihn um mich zu haben.“ „Aber sicher doch!“, setzte sie nach und war dann neugierig. „Oho~ Wer ist es denn?“ „Ich kenne ihn schon etwas länger durch meine Arbeit“, erzähle Kise. „Er ist ein Nekomata, wie ich dann irgendwann herausgefunden habe. Seit dem haben wir mehr miteinander geredet, aber seit ich die Sicherheit habe, dass Aomine mich wirklich nicht will, gehe ich mehr in die Vollen.“ „Das hört sich ja toll an!“, freute sich der Succubus ehrlich für ihren Freund. „Dann halt dich mal ran und erzähl es mir dann wenn was Neues passiert~“ „Haha, mach ich auf jeden Fall“, versicherte Kise ihr. Ein paar Räume weiter, fielen der Tiger und der Vampir gerade in die Federn. „Warum magst du es nur so sehr, wenn ich das tue?“, versuchte Kagami seinen Atem zu normalisieren. „Taigas Ohren sind einfach so süß und es ist flauschiger“, entgegnete Kuroko, als sei es selbstverständlich. „Manchmal habe ich das Gefühl, du hast einen Fetisch dafür oder so“, murmelte der Tiger. „Wäre das schlimm?“, drehte sich Kuroko auf den Bauch und blinzelte seinen Partner an. „Nein…“, seufzte dieser ein wenig verzweifelt. „Solange du mich auch ohne magst.“ „Aber natürlich“, versicherte der Vampir ihm und gab ihm einen liebevollen Kuss, der nach Vanille schmeckte. „Dann will ich mich mal nicht beschweren~“, ergrifft Kagami die Gelegenheit beim Schopf und Kuroko bei der Taille, um ihn auf sich zu ziehen und durchkuscheln zu können. „Ach ja, meine Eltern kommen morgen zu Besuch“, haute dieser aus heiterem Himmel heraus und bettete seinen Kopf auf Kagamis Brust. „Bitte was?!“, war der Rothaarige zu Recht schockiert. „Sie kommen ab und an mal um nach dem Rechten zu sehen, aber diesmal weil sie dich kennen lernen wollen“, erklärte der Vampir weiter und gähnte leise. „Warum sagst du mir das denn erst jetzt?“, jammerte Kagami. „Es hätte nichts geändert, sondern dich nur unnötig lange nervös gemacht“, gab der Kleinere von sich. „Na schön…vielleicht hast du recht“, konnte der Größere ihm nicht wirklich böse sein. „Wie sind sie so?“ „Eigentlich ganz umgänglich, so wie ich“, gab Kuroko eine sehr knappe Beschreibung seiner Eltern. „Na das kann ja heiter werden“, stellte sich Kagami zwei Kurokos mit leicht anderen Frisuren vor, die ihn begutachteten während sie einen Milchshake tranken. „Sie haben auch nichts dagegen, dass du ein Mann bist“, setzte der Vampir nach, da er dachte, das könnte vielleicht helfen. „Daran kann ich auch nichts ändern, ne?“, versuchte Kagami seine Unsicherheit zu überspielen, auch wenn diese Aussage des anderen wirklich half, denn es gab genug, die damit ein sehr großes Problem hatten. „Nein, Taiga ist schließlich kein Incubus“, blinzelte der Kleinere. „Das ist wohl war“, lachte der Rothaarige kurz und gähnte dann. „Wir sollten nun schlafen“, legte Kuroko fest, wogegen sein Partner nichts einzuwenden hatte. Am Morgen des folgenden Tages war die versammelte Mannschaft ausgeruhter denn je, abgesehen von Kagami, der gar nicht gut geschlafen hatte, weil er von einer Armee Kurokos geträumt hatte. Diese stellten alle Verwandte von seinem Partner dar und hatten lediglich leicht variierende Frisuren und andere Vorlieben für Milchshakes gehabt. Er hatte nicht einmal genug Energie dafür, um sich wie üblich mit Aomine um die Fleischration zu streiten und so bekam er weniger als üblich ab. Auf die Frage hin, was denn mit Kagami los sei, berichtete Kuroko nun auch den anderen, dass seine Eltern an diesem Tage vorbeischauen würden. Keinen schien das zu stören, Momoi freute sich sogar, das nahm Kagami ein wenig die Angst. Sie schienen offenbar wirklich in Ordnung zu sein. Trotzdem war er die restlichen Stunden, ehe diese eintrudelten, sehr nervös und konnte keine Minute still sitzen. Daher beorderte Kuroko seinen Panther, den Tiger zu beschäftigen und dieser wurde dann auch schon bald vom etwas größeren am Kragen nach draußen geschleift. Weswegen dieser so gute Laune hatte und ihn beinahe schon angriff bevor er bereit war, das erfuhr Kagami nicht, dafür Kuroko, der drinnen von den anderen beiden berichtet bekam, dass ihre Mission erfolgreich verlaufen war. Sehr erleichtert, atmete der Vampir auf und freute sich für seine Freunde, aber vor allem, dass er sich nun keine Sorgen mehr um Momoi machen zu brauchte. Gegen 14 Uhr traf das Vampirehepaar ein und wurde sogleich vom Gärtner in Empfang genommen, der ihnen das Tor öffnete, so wie bei Kagamis erstem Besuch. Nur dass sie nicht dachten, dies geschehe von Geisterhand. Drinnen wurden die beiden zuerst von Momoi und Kise, dann von Aomine begrüßt und sie ließen sich sofort einen kurzen Bericht von diesen geben, ehe sie zu ihrem Sohn und dessen äußerst nervösen Partner gingen. Kagami verbeugte sich mehrmals ziemlich steif und versuchte sich von seiner besten Seite zu zeigen, das Kuroko amüsierte und seine Mutter zum Kichern brachte, die ihm tatsächlich sehr ähnelte. Sie trug ihr hellblaues Haar in einem kurzen Bob-Schnitt, war keine 1,60 m groß und hatte gelbe Augen. Kurokos Vater, der sie nur um wenige Zentimeter überragte, trug seine weißen Haare kurz und er war es auch, von dem Kuroko seine hellblauen Augen geerbt hatte. Insgesamt sah er aber eindeutig mehr wie seine Mutter aus, wenn diese auch ein wenig mehr Emotionen zeigte. Sie gingen kurz durchs Haus, das wie immer gut in Stand gehalten wurde von seinen Bewohnern, aber auch von der Haushaltshilfe, die in der ersten Etage wohnte. Wenn sie gewollt hätten, hätten die beiden ein paar Tage belieben können, denn in dieser befand sich extra für sie ein Gästezimmer, das sonst nie benutzt wurde. Kise durfte nicht hinein, da er vor ein paar Jahren einige Dinge dort angestellt hatte und seit dem nur noch im Wohnzimmer, oder bei wem auch immer schlafen durfte, er es ihm gestattete sich ein Zimmer mit ihm zu teilen. Doch bei ihrem Gespräch mit ihrem Sohn und dessen Partner, das sie im Esszimmer führten, wurde schnell klar, dass sie wirklich nur kurz vorbeischauen wollten. Sie erkundigten sich über Kagamis familiäre Situation, fragten ihn nach ein paar persönlichen Dingen und auch, ob er Kinder haben wollte. Er antwortete, dass das momentan noch zu früh für ihn war, aber er es sich später auf jeden Fall vorstellen könnte. Nach dieser Aussage wirkten die beiden sichtlich zufrieden und fragten dann auch nicht mehr zu viel nach. Sie blieben noch für etwa zwei Stunden, in denen sie viel mit Momoi redeten, die ihnen einiges zu berichten hatte, unter anderem neue Erkenntnisse, die sie bald in einem Buch festhalten wollte. Aber genauso schnell wie sie gekommen waren, verabschiedeten sich Kurokos Eltern auch schon wieder und Kagami atmete erleichtert auf. „Sie mögen dich“, tätschelte Kuroko seinen Partner. „Woher weißt du das?“, wollte dieser völlig fertig mit den Nerven wissen. „Sie haben es mir vorhin gesagt und außerdem hätte man es gemerkt, wenn sie dich wirklich nicht möge würden“, trank der Vampir seinen Erdbeermilchshake weiter. „Ooof“, machte Kagami. „Aber es soll mir recht sein.“ „Sie finden, du bist ein großer, stattlicher Mann, der ihnen bestimmt guten Nachwuchs liefern wird“, ergänzte er. „Und woher weißt du das jetzt?“, maulte der Tiger weiter und räkelte sich auf dem Sofa. „Das habe ich mir persönlich schon gedacht und außerdem haben sie es mir gerade geschrieben“, zeigte der Vampir ihm seinen Handybildschirm. „Oh maaaaaaan“, war Kagami das schon ein wenig peinlich, aber er war erleichtert, dass er sich zumindest darüber keine Sorgen mehr machen musste. „Hey, sei froh“, lehnte Aomine nun im Türrahmen und Kise und Momoi lugten hinter ihm hervor. „Sie mögen nicht jeden.“ „Das stimmt allerdings!“, pflichtete Kise ihm bei und tänzelte im Ram herum ehe er sich auf eins der freien Sofas fallen ließ. „Mich mochten sie anfangs nicht so.“ „Du hast dich auch unmöglich benommen und bist nackt im Haus herumgelaufen“, rollte Momoi mit den Augen und setzte sich neben ihn. Aomine gesellte sich nun auch zu ihnen und nahm alleine auf dem bisher freien Sofa Platz, bevor er fragte: „Und wann kommt euer Kind?“ „Was?!“, schlug Kagami die roten Augen geschockt auf und sah sich dann zu Kuroko um, der überhaupt nicht beeindruckt schien. „Taiga sollte nicht immer alles glauben, was Aomine-kun sagt“, schlürfte dieser selenruhig seinen Shake weiter. „Das kannst du doch nicht einfach machen, Dai-chan!“, tadelte Momoi ihn, doch er bleckte nur frech die Zunge. „Darüber macht man keine Scherze“, schüttelte Kise den Kopf. „Auch wenn es bestimmt sehr niedlich aussehen würde~“ „Denke ich auch“, pflichtete Kuroko dem Blonden ausnahmsweise mal bei. „Unsere Kinder werden sehr stark und sehr süß werden.“ „Schön, dass ihr das alle schon so genau wisst“, grummelte Kagami vor sich hin, war aber insgesamt zufrieden mit dem Tag. Nur an Schule am Montag wollte er gar nicht denken. Glücklicherweise hatte er kein halbes Jahr mehr bis zu seinem Abschluss übrig. Kapitel 11: ------------ Da Momoi nun außer Lebensgefahr war, kehrte allmählich Ruhe in das vorher so angespannte Leben im Anwesen des Vampirs Kuroko ein. Der Herbst ging vorüber und es wurde langsam Winter. Kise hatte sich schon lange nicht mehr bei den anderen blicken lassen und Momoi schien die einzige zu sein, die wusste, weswegen das so war. Kagami und Kuroko vermissten den Blonden nicht sonderlich, der Rothaarige, weil er ihn nicht besonders gut kannte und ihn eher als störend empfunden hatte und der Vampir, weil er immer noch total auf Wolke Sieben schwebte und nur seinen Partner brauchte, um glücklich zu sein. Sofern der Incubus nicht in keiner Gefahr schwebte, wollte er sich gerade nicht mit diesem – oder irgendetwas anderem – beschäftigen. Kuroko hing wann immer es ging an seinem Tiger, der sich so langsam daran gewöhnte. Aomine beschwerte sich ab und an darüber und meinte, sie sollen sich ein Zimmer nehmen, doch das ließ Kuroko meistens relativ kalt, während Kagami immer noch peinlich berührt war wenn sie jemand beim Rummachen erwischte. Zur Verteidigung des Panthers musste man sagen, dass er und Momoi das wirklich nur taten wenn sie alleine waren. Einen flüchtigen Kuss gab es schon mal in Anwesenheit anderer, aber mehr auch nicht. Ja, sie hatten es endlich geschafft zusammen zu kommen. Momoi hatte ihrem besten Freund eigentlich schon nachdem sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten, sagen wollen, dass sie mehr für ihn empfand, doch das war durch Kises Hereinplatzen unterbrochen und aus später verschoben worden. Sie hatten beide erst Angst gehabt, dass sich ihre Beziehung zu sehr durch den romantischen Einfluss ändern würde, doch das war nicht wirklich der Fall. Abgesehen davon, dass sie Zärtlichkeiten austauschten und Sex hatten, war nichts anders als vorher. Eines Sonntagmorgens kam Momoi erfreut die Treppe hinunter gerannt und machte die Ankündigung, dass Kise sie bald wieder besuchen kommen würde. Dass ‚bald‘ in wenigen Stunden bedeutete, wusste aber selbst sie nicht und so waren alle Anwohner des Anwesens zurecht überrascht, als es mittags auf einmal klingelte. Kise klingelte nie und jemand anderen erwarteten sie ebenfalls nie. Kurokos Eltern konnten es nicht sein, denn diese schauten maximal ein Mal pro Jahr vorbei und das immer angekündigt. Alle Lieferungen wurden direkt vom Gärtner oder der Haushaltshilfe angenommen, daher konnte man diese auch ausschließen. Da Kuroko auf Kagamis Schoß saß und keine Anstalten machte sich zu bewegen, Größerer verhindert war und Aomine wieder mit einem Magazin beschäftigt war, seufzte Momoi ergeben und machte sich auf, an die Eingangstür zu gehen, um dem unerwarteten Besucher zu öffnen. Sie staunte nicht schlecht, als sie die Tür öffnete und Kise samt Begleitung vorfand. „Momoicchi!“, lächelte Kise erfreut und umarmte sie. „Ich freu mich ja so, dich widerzusehen!“ „Whaa, nicht so stürmisch“, lachte sie und erwiderte seine Umarmung. „Ich hab dir gesagt, du sollst dich benehmen“, trat der Schwarzhaarige dem größeren Blonden ans Bein. „Sei doch nicht so gemein, Yukicchi“, jammerte Kise. „Sie ist das gewöhnt.“ „Na schön“, sah der andere zur Seite und dann zu Momoi. „Hi.“ „Freut mich“, lächelte Momoi über beide Ohren, da sie sich sehr gut denken konnte, mit wem sie das Vergnügen hatte. „Ich bin Satsuki und du musst Yukio sein, richtig? Ist es okay, wenn ich dich beim Vornamen nenne? Wir machen das hier eigentlich fast alle so.“ „Das ist okay“, nickte er und versank dann wieder bis zur Nasenspitze in seinem Schal, da es ihm doch ein wenig unangenehm war, gleich so ein Aufsehen erregt zu haben. „Kommt doch rein, ich bin mir sicher, Kuroko hat nichts dagegen“, trat sie nun beiseite und ging dann schon mal vor. „Du musst nicht nervös sein, sie sind alle sehr nett“, lächelte Kise seinem Freund zu. „Ich bin nicht nervös“, gab dieser defensiv zurück während er sich die Jacke auszog und die Schuhe von den Füßen streifte. „Okay okay~“, flötete dieser und zog den Kleineren hinter sich her. Nichtsahnend, wurde Yukio Kasamatsu nun in die schräge Runde wortwörtlich hineingezogen, sich noch nicht ganz im Klaren seiend, auf was er sich da eingelassen hatte. Er wurde ziemlich gut – so gut es für diese Runde ging – empfangen, nur Aomine wusste nicht, wie er sich zu benehmen hatte. „Und was ist der Kleiner hier? Doch nicht etwa ein Mensch, oder?“, tatschte der Panther dem Schwarzhaarigen auf den Kopf und grinste. „Aber so riecht er nicht.“ Dieser schlug die Hand ohne zu zögern weg und sah den Größeren angriffslustig an. „Aominecchiiiii“, jammerte Kise und drückte sich dann zwischen seinen ehemaligen Schwarm und seinen Freund. „Er ist ein Nekomata und jetzt lass ihn in Ruhe.“ „Ein kleines, süßes Kätzchen also“, grinste Aomine weiter und zog den Zorn des schwarzen Katers auf sich. „Ich geb dir gleich ‚kleines, süßes Kätzchen‘!“, fuhr Yukio ihn nun an und war sehr kurz davor, sich wirklich mit Aomine anzulegen, wäre da nicht Kise zwischen ihnen gewesen. Außerdem half Momoi ihm nun mit, die beiden auseinanderzubringen und auseinander zu halten. „Wenn du nicht brav bist, bekommst du zwei Wochen keine Hefte“, stellte sich der Succubus streng vor ihren Panther. „Na und?“, zuckte dieser und sah zu ihr auf. „Und du bekommst meine auch nicht“, verschränkte sie ihre Arme schlagfertig vor ihren großen Hügeln. Yukio sah nun überrascht und gespannt zwischen den beiden hin und her. Dass das tatsächlich zog und Aomine nun spurte, sagte ihm sehr viel über diesen… Kise würde ihm nie mit derartigen Androhungen kommen, aber andererseits war es bei ihnen auch eher so, dass der Blonde in die Schranken gewiesen werden musste und leider konnte der Kater seinem Incubus nur sehr schwer widerstehen, weswegen es von seiner Seite auch keinen Sinn machen würde, ein Verbot zu verhängen. Nicht dass er derartige Mittel nötig hätte, er wusste wie er Kise zum Spuren bekam. Nur leider stand dieser auch auf so Einiges, das eigentlich als Strafe hätte dienen sollen…doch er schweifte ab. „Bitte entschuldige“, meldete sich nun Kuroko zu Wort. „Es geht hier normalerweise nicht so zu und Aomine-kun ist anständiger. „Eine glatte Lüge“, dachte sich Kagami im Stillen, aber ihm würde es nie einfallen, seinem Partner in den Rücken zu fallen, schon gar nicht bei so etwas. „Ist schon okay“, erwiderte Yukio daraufhin. „Ich bin einiges von Kise gewöhnt.“ „Das kann ich mir vorstellen“, nickte Aomine nun weniger provokativ, doch er konnte es nicht lassen, wenigstens den Blonden ein bisschen zu necken. „Duuu brauchst gar nichts zu sagen!“, schmollte Kise nun und drückte sich demonstrativ an seinen Freund, sodass er beinahe auf dessen Schoß landete. Diese Art der Zuneigung war dem Kater ein wenig peinlich, aber nicht unangenehm, denn es zeigte nur, dass sein Partner auch in der Anwesenheit von anderen zu ihm stand und das freute ihn irgendwie. „Du hast gesagt, du bist ein Nekomata“, schaltete sich nun Kagami ein, der neben Kuroko saß. „Heißt das, du kannst dich in eine Katze verwandeln? Ich kenn mich da nicht so gut aus.“ „Kagami ist noch nicht lange in unserer Welt aktiv“, fügte der Vampir schnell hinzu. „Ja, das kann ich, aber es geht nicht immer“, nickte Yukio, dankbar dafür, ein anderes Thema bekommen zu haben. „meistens sind das bei uns dann nur Teiltransformationen.“ „Oh, das kenn ich auch gut“, lächelte der Tiger. „Aber ich hab das noch nicht ganz so gut drauf.“ Dank diesem Themawechsel wurde die Gesamtsituation ein wenig gelockert und Momoi konnte sich auch wieder hinsetzen, aber nicht ohne vorher ihren angriffslustigen Panther auf ihr Sofa zu ziehen, weg von dem neuen Pärchen. Yukio ging mit der Zeit auch mehr auf und aus sich heraus, war nicht mehr ganz so defensiv und nervös und unterhielt sich gut mit allen – außer Aomine, der es irgendwie nicht lassen konnte, ihn weiter zu ärgern. „Sag mal, bist du eifersüchtig?“, meinte Kise dann halb als Scherz als er mit Aomine in die Küche gegangen war, um den anderen ein paar Snacks zu holen. „…wie kommst du denn darauf?“, musste der Panther ein wenig zu lange überlegen, ob da nicht doch etwas dran sein könnte. „Oh, ich weiß ja nicht~“, streckte Kise ihm die Zunge heraus. „Könnte ja sein, dass du es vermisst…aber ich hab jetzt meinen Daddy gefunden und keinen Bedarf mehr~“ Yukio, der Kise hinterhergegangen war, da er sich doch komisch alleine mit dessen Freunden fühlte, hatte die Konversation bis dato so halb mitbekommen und verlangsamte seine Schritte. „Vergiss es“, gab Aomine eingeschnappt aber ein wenig rot um die Nase zurück und griff in den Schrank, um sich und Kagami Baconchips zu holen. Kise kicherte und bemerkte dann seinen Kater, den er nun anlächelte: „Möchtest du auch etwas Bestimmtes?“ „Was habt ihr denn da?“, blickte Yukio zwischen den beiden hin und her, unbemerkt von Aomine, der weiter im Schrank wühlte, und nur so halb anwesend. „Alles, was du willst~“, kam Kise ihm näher und schmiegte sich leicht an ihn, indem er seine Wange an dessen Kopf rieb. Aomine bemerkte diese Szene nun und schaute die beiden für einen Moment mit einem undefinierbaren Blick an, ehe er mit drei Packungen Chips aus der Küche verschwand. „Aominecchi ist wirklich kein schlechter Kerl“, begann Kise dann, sich weiter am Kleineren reibend. „Er weiß nur manchmal selber nicht, wo ihm der Kopf steht.“ „Und ihr wart mal zusammen?“, schloss der Kater aus den Gesprächsfetzen, die er mitbekommen hatte. „Oh, nein“, brachte der Blonde ein wenig Abstand zwischen sie, um den anderen anschauen zu können. „Wir hatten mal sozusagen eine Affäre, aber du musst dir da wirklich keine Gedanken machen, er steht nur auf Frauen.“ „Das tue ich eigentlich auch“, gab Yukio zu denken und wusste nicht, wie er das alles finden sollte. „Aber nicht mit großen Brüsten“, zwinkerte Kise zurück. „Und ich bin was Besonderes für dich~“ „Das stimmt allerdings“, errötete der Kleinere leicht. „Du musst dir da wirklich keine Gedanken machen“, versicherte der Incubus ihm nochmal und gab ihm dann einen Kuss. „Ich habe nur noch Augen für meinen Daddy~“ „Du musst echt aufhören, mich so zu nennen“, gefiel dem Kleineren das alles doch eigentlich sehr, er wusste nur noch nicht damit umzugehen. „…wenigstens in der Öffentlichkeit.“ „Na schön~“, gab Kise nach. Sie trugen wenig später gemeinsam die Knabbersachen für alle nicht Aomines und Kagamis ins Wohnzimmer und der Abend konnte dann so richtig starten. Aomine benahm sich von da an auch besser und sagte nichts mehr, das den Katzendämon beleidigen könnte. Kise hatte ihm mit seiner mehr als deutlichen Ansage in der Küche wohl ordentlich zu denken gegeben und war schon ziemlich stolz mit seinem Werk. Und was noch viel wichtiger war: Er war super glücklich mit seinem Partner, der sich nun auch wohler zu fühlen schien, da er wusste, dass seine Position gesichert war. Kise hatte Yukio vor einigen Jahren beim Modeln kennen gelernt, da dieser Produzent eines Magazins war, in dem Bilder von Kise erscheinen sollten. Der Blonde war auf Anhieb fasziniert gewesen und hatte dem anderen seine Nummer aufgedrückt. Von da an hatten sie sich ab und an bei Jobs gesehen, aber auch etwas privat als Freunde unternommen. Kise hatte sich anfangs keine Hoffnungen gemacht, da der andere hetero zu sein schien und auch wenn Kise sich in eine Frau verwandeln konnte, so wollte er doch mit niemandem eine Beziehung eingehen, die seine wahre Gestalt nicht bevorzugte. Aber auch so, hatte er Freude an dieser Bekanntschaft gehabt, bis Yukio dann im vorherigen Jahr wieder einmal sehr niedergeschlagen wegen einer unglücklichen Liebe war. Der Kleinere hatte keine Beziehung geführt und war auch sonst nicht erfolgreich gewesen was die Damenwelt anging, da konnte Kise nicht anders, als sein Glück doch langsam mal zu versuchen. Er hatte sich langsam an den anderen herangetastet und ihn zu ein paar Dates überredet bekommen, bei denen sie vorher ausgemacht hatten, dass sie einfach mal schauen würden, ob Yukio es sich nicht doch vorstellen könnte, mit Kise zusammen zu sein Ganz unverfänglich und locker. Mit der Zeit war Yukio auch mehr aufgetaut und hatte festgestellt, dass er Kise doch irgendwie attraktiv fand, auch wenn dieser ein Mann war. Dessen bezaubernde Augen und weichen Gesichtszüge waren aber auch ganz und gar nicht männlich und generell waren der Charakter und die Angewohnheiten des Blonden eher ‚weiblich‘, wenn man das so sagen konnte. Das half sehr dabei, dass sich der Schwarzhaarige doch irgendwann eingestehen konnte, dass er sich vielleicht ein bisschen in diesen verliebt hatte. Zusammengekommen waren sie vor eineinhalb Monaten und Kise war so überglücklich gewesen, dass er nach ihrem ersten Kuss erstmal angefangen hatte zu weinen. Diese Art von Zuneigung und Freude über seine Liebe, war Yukio überhaupt nicht gewöhnt, was ihn erst ein wenig überforderte, aber doch sehr glücklich machte. Bisher bereute er es nicht, diese Beziehung eingegangen zu sein, die von Tag zu Tag besser zu werden und sich natürlicher anzufühlen schien, doch nur die Zeit konnte zeigen, ob er wirklich mit Kise zurechtkam. Gegen Anfang des Winters, begann Kagami langsam nervös wegen den letzten Klassenarbeiten – quasi der Abschlussprüfung – zu werden. Seine Noten waren eher durchschnittlich und er musste sich anstrengen, seinen Durchschnitt aufrecht zu erhalten. Seinem besten Freund hingegen fielen viele Dinge einfach zu und mit ein bisschen Lernen bekam er sehr gute Noten. Glücklicherweise hatten sich die Wogen seit Himuros Entschuldigung geglättet und die beiden konnten langsam wieder normal miteinander umgehen. Ein bisschen komisch war es schon noch, aber Kagami fand es noch viel komischer, dass der Yeti dauernd dabei war, wenn er zu seinem besten Freund nach Hause ging. Himuro hatte sich bereiterklärt, Kagami beim Lernen für die Prüfungen zu helfen und so hatten sie zusammen mit Kuroko, da dieser Kagami nicht alleine mit dem Schönling lassen wollte, eine Lerngruppe gebildet. Atsushi war erst gar nicht begeistert davon, dass dauernd ‚fremde‘ Leute da waren und seinen Kühlakku beanspruchten, gab aber nach ein paar Malen Ruhe, denn er war mit Süßigkeiten von Kuroko bestochen worden, der schnell herausgefunden hatte, was der Große mochte. Außerdem war es ihm gestattet worden, Himuro, während die anderen lernten, von hinten zu umarmen. Das störte niemanden, abgesehen von Kagami, der sich nach wie vor einfach nicht mit der Größe und der Art des Yetis arrangieren konnte. Dieser lenkte ihn immer ab, wenn er ihn auf einmal wieder erblickte, wie er beispielsweise an Himuro gelehnt döste oder mampfend die anderen beobachtete. Der Tiger vergaß genauso oft dessen Existenz wie er sich auf einmal wunderte, dass er da war. Ein bisschen wie bei Kuroko am Anfang, nur anders. Kuroko hatte er nicht versucht zu ignorieren, sondern dieser hatte einfach eine so geringe Präsenz, dass man ihn schnell übersah. Atsushi hingegen wollte er vergessen und das gelang ihm auch oft, doch wenn er ihn wieder sah, begann alles von neuem. Mit der Zeit wurde das besser, doch Himuro fand das sehr amüsant und auch Kuroko hatte ein bisschen Spaß damit. Kagami war manchmal einfach zu drollig. Als der Winter in seiner vollen eisigen Pracht stand, waren es nur noch wenige Wochen bis zu den letzten Prüfungen. Die übliche Lerngruppe traf sich regelmäßig und so langsam wurde Kagami sicherer in fast allen Fächern. Seine Nervosität blieb dennoch bestehen. Irgendwie ließ Himuro diese Sache von vor ein paar Monaten noch nicht los, da er sich zwar entschuldigt hatte, aber nicht so direkt, wie er es gerne hätte. Als Atsushi sich gerade etwas zu essen holen ging kurz bevor Kagami und Kuroko aufbrechen wollten, bat er den Vampir, ihnen ein paar Minuten Privatsphäre zu genehmigen und schon mal vorzugehen. Kuroko willigte unter der Bedingung ein, dass er wiederkommen und seinen Tiger mit sich schleifen würde, sollte dieser nach maximal fünf Minuten nicht von selber aus dem Haus gekommen sein. „Phew“, atmete der Schwarzhaarige aus als der Vampir zur Tür hinausgegangen war. „Ich würde dich ja fragen, wie du es mit so einer autoritären Person aushältst, aber du brauchst das ja…“ „…hm?“, machte Kagami, nicht ganz verstehend und wunderte sich, was der andere alleine mit ihm besprechen wollte. „Ich habe mich zwar schon bei euch beiden entschuldigt, aber die Sache lässt mir dennoch keine Ruhe“, begann Himuro nun mit seinem eigentlichen Anliegen. „Deswegen wollte ich noch mal mit dir reden.“ „Diese eine Sache…meinst du diese eine Nacht, an die ich mich nicht erinnere?“, schlussfolgerte der Tiger. „Genau“, nickte Himuro und fuhr fort, auch wenn es ihm nicht ganz leicht fiel. „Jedenfalls wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich hätte das alles niemals tun sollen und habe auch keine Entschuldigung dafür, aber eine Erklärung.“ „Ja?“, war Kagami einfach nur neugierig, denn er konnte sich keinen Reim darauf machen, weil er die Tatsache, dass der andere eifersüchtig gewesen war, noch nicht so ganz verstanden hatte, weil Himuro für ihn einfach immer sein bester Freund war und das hoffentlich auch immer bleiben würde. „Ich habe mich im Laufe der Jahre in dich verliebt und dachte immer, dass du meine Gefühle irgendwann erwidern würdest und dass dann auf einmal jemand anderes kam und dich mir sozusagen weggeschnappt hat, damit bin ich einfach nicht klargekommen. Und dann hat sich diese Gelegenheit ergeben und ich konnte es einfach nicht lassen…es tut mir so leid!“, blickte der Schwarzhaarige den Größeren reuevoll an. „Es ist schon okay, ich bin dir nicht mehr böse“, meinte Kagami nachdenklich und etwas überfordert. „Ich hatte keine Ahnung von dem allen…“ „Ich weiß ja“, seufzte der Kleinere. „Ich bin froh, dass du das so siehst und ich hoffe, dass wir das zwischen uns irgendwie wieder hinbekommen.“ „Von meiner Seite aus gibt es da keine Probleme“, lächelte der Rothaarige breit. „Ach du“, konnte Himuro nicht anders, als es zu erwidern. Das alles hatte glücklicherweise nicht länger als fünf Minuten gedauert, sodass sie sich noch kurz umarmen konnten, ehe Kagami sich verabschiedete. Ziemlich aufgewühlt, aber auch erleichtert, ging Himuro nun nach seinem Riesenbaby schauen, das gerade in der Küche stand und aus dem Topf Nudeln aß. Er seufzte und half dem anderen, wie sooft. Allerdings musste die eisige Schönheit auch etwas zugeben… Nachdem der Yeti fertiggegessen hatte, prüfte der Kleinere, ob er sich auch nicht verkleckert hatte oder noch verschmiert war und nahm ihn dann mit auf sein Zimmer. Atsushi ließ sich ohne Widerwillen vom Kleineren an der Hand führen, denn er war voll und ganz zufrieden, da sein Hunger für diesen Zeitpunkt gestillt war. Im Zimmer angekommen, verschloss Himuro die Tür und umarmte den Größeren dann. „Ich bin so froh, dich zu haben“, flüsterte er dabei. Atsushi wusste nicht ganz, was los war, erwiderte die Umarmung aber, indem er seine großen Hände um die für ihn so zierliche Gestalt schlang. Er fühlte sich einfach wohl beim anderen, der so angenehme Kühle ausstrahlte. Himuro ging es da ähnlich, doch war in der Winterzeit noch ein anderes Gefühl dazugekommen, das er in dieser Form noch nicht wirklich gekannt hatte. Seine Mutter hatte ihn ein wenig vorbereitet und gewarnt, doch in welchem Ausmaß es geschah, das musste jeder für sich selbst erleben. Es war nämlich so, dass sich Kälte – vor allem im Winter – äußerst positiv auf die Libido von Yuki Onna auswirkte. Ob das bei Yetis auch so war, die zumindest laut japanischen Mythen das männliche Gegenstück zu ihnen darstellten, das hatte sie ihm nicht sagen können. Doch ihm war fast so, als würde er das sehr bald herausfinden… „Komm mit mir“, löste sich Himuro nun aus der Umarmung, aus der er freigegeben wurde und ging zum Bett. „Setz dich.“ „Okay“, nickte der Große. „Und jetzt?“ Die lianen Augen sahen abwartend und ein wenig verwirrt zu seinen auf, sodass der Schönling nicht anders konnte, als sich nach unten zu beugen und deren Besitzer sanft zu küssen. Der Kuss wurde zögerlich erwidert, aber dann wurde Himuro auch schon auf den Schoß des Größeren gezogen. Vielleicht hatte der Winter tatsächlich die gleiche oder eine ähnliche Wirkung auf den anderen… „Atsushi“, stöhnte der Schwarzhaarige schon wenige Minuten später. „Hm?“, öffnete dieser die Augen und blickte zu dem schon ziemlich aufgelösten Kleineren direkt vor und auf sich. „Spürst du das auch?“, begann er sich leicht gegen diesen zu reiben, indem er seine Hüften bewegte und nahm dessen linke Hand und führte sie zu seinem Herzen. „…es schlägt schnell“, stellte der Größere fest, den ein seltsames Gefühl langsam aber sicher einzunehmen schien, das seine Lendengegend kribbeln ließ. Himuro nickte und lächelte dann kurz, ehe er ihre Lippen zu einem erneuten Kuss verband. Langsam spürte er von unten, dass es dem Größeren nicht anders ging, auch wenn er dieses Gefühl vielleicht nicht richtig zuordnen zu wusste. Bisher hatten sie in sexueller Hinsicht nicht sonderlich viel getan…beziehungsweise war es relativ einseitig gewesen, da sich Himuro nicht sicher gewesen war, ob Atsushi einen Sexualtrieb hatte oder mit ihm schlafen wollte. Daran, den Kleineren oral zu befriedigen, hatte er aber offensichtlich Freude gefunden, besonders in den letzten Wochen. Der Schwarzhaarige konnte aber nicht leugnen, dass es ihn langsam nach mehr sehnte, sehr viel mehr. Dieser Abend erschien ihm als ein guter Zeitpunkt, zu testen, ob der Größere genauso empfand wie er in dieser magischen Winterzeit~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)