Fantasy Opera von King_of_Sharks (Ein chaotisch lustiges Drama) ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Da Momoi nun außer Lebensgefahr war, kehrte allmählich Ruhe in das vorher so angespannte Leben im Anwesen des Vampirs Kuroko ein. Der Herbst ging vorüber und es wurde langsam Winter. Kise hatte sich schon lange nicht mehr bei den anderen blicken lassen und Momoi schien die einzige zu sein, die wusste, weswegen das so war. Kagami und Kuroko vermissten den Blonden nicht sonderlich, der Rothaarige, weil er ihn nicht besonders gut kannte und ihn eher als störend empfunden hatte und der Vampir, weil er immer noch total auf Wolke Sieben schwebte und nur seinen Partner brauchte, um glücklich zu sein. Sofern der Incubus nicht in keiner Gefahr schwebte, wollte er sich gerade nicht mit diesem – oder irgendetwas anderem – beschäftigen. Kuroko hing wann immer es ging an seinem Tiger, der sich so langsam daran gewöhnte. Aomine beschwerte sich ab und an darüber und meinte, sie sollen sich ein Zimmer nehmen, doch das ließ Kuroko meistens relativ kalt, während Kagami immer noch peinlich berührt war wenn sie jemand beim Rummachen erwischte. Zur Verteidigung des Panthers musste man sagen, dass er und Momoi das wirklich nur taten wenn sie alleine waren. Einen flüchtigen Kuss gab es schon mal in Anwesenheit anderer, aber mehr auch nicht. Ja, sie hatten es endlich geschafft zusammen zu kommen. Momoi hatte ihrem besten Freund eigentlich schon nachdem sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten, sagen wollen, dass sie mehr für ihn empfand, doch das war durch Kises Hereinplatzen unterbrochen und aus später verschoben worden. Sie hatten beide erst Angst gehabt, dass sich ihre Beziehung zu sehr durch den romantischen Einfluss ändern würde, doch das war nicht wirklich der Fall. Abgesehen davon, dass sie Zärtlichkeiten austauschten und Sex hatten, war nichts anders als vorher. Eines Sonntagmorgens kam Momoi erfreut die Treppe hinunter gerannt und machte die Ankündigung, dass Kise sie bald wieder besuchen kommen würde. Dass ‚bald‘ in wenigen Stunden bedeutete, wusste aber selbst sie nicht und so waren alle Anwohner des Anwesens zurecht überrascht, als es mittags auf einmal klingelte. Kise klingelte nie und jemand anderen erwarteten sie ebenfalls nie. Kurokos Eltern konnten es nicht sein, denn diese schauten maximal ein Mal pro Jahr vorbei und das immer angekündigt. Alle Lieferungen wurden direkt vom Gärtner oder der Haushaltshilfe angenommen, daher konnte man diese auch ausschließen. Da Kuroko auf Kagamis Schoß saß und keine Anstalten machte sich zu bewegen, Größerer verhindert war und Aomine wieder mit einem Magazin beschäftigt war, seufzte Momoi ergeben und machte sich auf, an die Eingangstür zu gehen, um dem unerwarteten Besucher zu öffnen. Sie staunte nicht schlecht, als sie die Tür öffnete und Kise samt Begleitung vorfand. „Momoicchi!“, lächelte Kise erfreut und umarmte sie. „Ich freu mich ja so, dich widerzusehen!“ „Whaa, nicht so stürmisch“, lachte sie und erwiderte seine Umarmung. „Ich hab dir gesagt, du sollst dich benehmen“, trat der Schwarzhaarige dem größeren Blonden ans Bein. „Sei doch nicht so gemein, Yukicchi“, jammerte Kise. „Sie ist das gewöhnt.“ „Na schön“, sah der andere zur Seite und dann zu Momoi. „Hi.“ „Freut mich“, lächelte Momoi über beide Ohren, da sie sich sehr gut denken konnte, mit wem sie das Vergnügen hatte. „Ich bin Satsuki und du musst Yukio sein, richtig? Ist es okay, wenn ich dich beim Vornamen nenne? Wir machen das hier eigentlich fast alle so.“ „Das ist okay“, nickte er und versank dann wieder bis zur Nasenspitze in seinem Schal, da es ihm doch ein wenig unangenehm war, gleich so ein Aufsehen erregt zu haben. „Kommt doch rein, ich bin mir sicher, Kuroko hat nichts dagegen“, trat sie nun beiseite und ging dann schon mal vor. „Du musst nicht nervös sein, sie sind alle sehr nett“, lächelte Kise seinem Freund zu. „Ich bin nicht nervös“, gab dieser defensiv zurück während er sich die Jacke auszog und die Schuhe von den Füßen streifte. „Okay okay~“, flötete dieser und zog den Kleineren hinter sich her. Nichtsahnend, wurde Yukio Kasamatsu nun in die schräge Runde wortwörtlich hineingezogen, sich noch nicht ganz im Klaren seiend, auf was er sich da eingelassen hatte. Er wurde ziemlich gut – so gut es für diese Runde ging – empfangen, nur Aomine wusste nicht, wie er sich zu benehmen hatte. „Und was ist der Kleiner hier? Doch nicht etwa ein Mensch, oder?“, tatschte der Panther dem Schwarzhaarigen auf den Kopf und grinste. „Aber so riecht er nicht.“ Dieser schlug die Hand ohne zu zögern weg und sah den Größeren angriffslustig an. „Aominecchiiiii“, jammerte Kise und drückte sich dann zwischen seinen ehemaligen Schwarm und seinen Freund. „Er ist ein Nekomata und jetzt lass ihn in Ruhe.“ „Ein kleines, süßes Kätzchen also“, grinste Aomine weiter und zog den Zorn des schwarzen Katers auf sich. „Ich geb dir gleich ‚kleines, süßes Kätzchen‘!“, fuhr Yukio ihn nun an und war sehr kurz davor, sich wirklich mit Aomine anzulegen, wäre da nicht Kise zwischen ihnen gewesen. Außerdem half Momoi ihm nun mit, die beiden auseinanderzubringen und auseinander zu halten. „Wenn du nicht brav bist, bekommst du zwei Wochen keine Hefte“, stellte sich der Succubus streng vor ihren Panther. „Na und?“, zuckte dieser und sah zu ihr auf. „Und du bekommst meine auch nicht“, verschränkte sie ihre Arme schlagfertig vor ihren großen Hügeln. Yukio sah nun überrascht und gespannt zwischen den beiden hin und her. Dass das tatsächlich zog und Aomine nun spurte, sagte ihm sehr viel über diesen… Kise würde ihm nie mit derartigen Androhungen kommen, aber andererseits war es bei ihnen auch eher so, dass der Blonde in die Schranken gewiesen werden musste und leider konnte der Kater seinem Incubus nur sehr schwer widerstehen, weswegen es von seiner Seite auch keinen Sinn machen würde, ein Verbot zu verhängen. Nicht dass er derartige Mittel nötig hätte, er wusste wie er Kise zum Spuren bekam. Nur leider stand dieser auch auf so Einiges, das eigentlich als Strafe hätte dienen sollen…doch er schweifte ab. „Bitte entschuldige“, meldete sich nun Kuroko zu Wort. „Es geht hier normalerweise nicht so zu und Aomine-kun ist anständiger. „Eine glatte Lüge“, dachte sich Kagami im Stillen, aber ihm würde es nie einfallen, seinem Partner in den Rücken zu fallen, schon gar nicht bei so etwas. „Ist schon okay“, erwiderte Yukio daraufhin. „Ich bin einiges von Kise gewöhnt.“ „Das kann ich mir vorstellen“, nickte Aomine nun weniger provokativ, doch er konnte es nicht lassen, wenigstens den Blonden ein bisschen zu necken. „Duuu brauchst gar nichts zu sagen!“, schmollte Kise nun und drückte sich demonstrativ an seinen Freund, sodass er beinahe auf dessen Schoß landete. Diese Art der Zuneigung war dem Kater ein wenig peinlich, aber nicht unangenehm, denn es zeigte nur, dass sein Partner auch in der Anwesenheit von anderen zu ihm stand und das freute ihn irgendwie. „Du hast gesagt, du bist ein Nekomata“, schaltete sich nun Kagami ein, der neben Kuroko saß. „Heißt das, du kannst dich in eine Katze verwandeln? Ich kenn mich da nicht so gut aus.“ „Kagami ist noch nicht lange in unserer Welt aktiv“, fügte der Vampir schnell hinzu. „Ja, das kann ich, aber es geht nicht immer“, nickte Yukio, dankbar dafür, ein anderes Thema bekommen zu haben. „meistens sind das bei uns dann nur Teiltransformationen.“ „Oh, das kenn ich auch gut“, lächelte der Tiger. „Aber ich hab das noch nicht ganz so gut drauf.“ Dank diesem Themawechsel wurde die Gesamtsituation ein wenig gelockert und Momoi konnte sich auch wieder hinsetzen, aber nicht ohne vorher ihren angriffslustigen Panther auf ihr Sofa zu ziehen, weg von dem neuen Pärchen. Yukio ging mit der Zeit auch mehr auf und aus sich heraus, war nicht mehr ganz so defensiv und nervös und unterhielt sich gut mit allen – außer Aomine, der es irgendwie nicht lassen konnte, ihn weiter zu ärgern. „Sag mal, bist du eifersüchtig?“, meinte Kise dann halb als Scherz als er mit Aomine in die Küche gegangen war, um den anderen ein paar Snacks zu holen. „…wie kommst du denn darauf?“, musste der Panther ein wenig zu lange überlegen, ob da nicht doch etwas dran sein könnte. „Oh, ich weiß ja nicht~“, streckte Kise ihm die Zunge heraus. „Könnte ja sein, dass du es vermisst…aber ich hab jetzt meinen Daddy gefunden und keinen Bedarf mehr~“ Yukio, der Kise hinterhergegangen war, da er sich doch komisch alleine mit dessen Freunden fühlte, hatte die Konversation bis dato so halb mitbekommen und verlangsamte seine Schritte. „Vergiss es“, gab Aomine eingeschnappt aber ein wenig rot um die Nase zurück und griff in den Schrank, um sich und Kagami Baconchips zu holen. Kise kicherte und bemerkte dann seinen Kater, den er nun anlächelte: „Möchtest du auch etwas Bestimmtes?“ „Was habt ihr denn da?“, blickte Yukio zwischen den beiden hin und her, unbemerkt von Aomine, der weiter im Schrank wühlte, und nur so halb anwesend. „Alles, was du willst~“, kam Kise ihm näher und schmiegte sich leicht an ihn, indem er seine Wange an dessen Kopf rieb. Aomine bemerkte diese Szene nun und schaute die beiden für einen Moment mit einem undefinierbaren Blick an, ehe er mit drei Packungen Chips aus der Küche verschwand. „Aominecchi ist wirklich kein schlechter Kerl“, begann Kise dann, sich weiter am Kleineren reibend. „Er weiß nur manchmal selber nicht, wo ihm der Kopf steht.“ „Und ihr wart mal zusammen?“, schloss der Kater aus den Gesprächsfetzen, die er mitbekommen hatte. „Oh, nein“, brachte der Blonde ein wenig Abstand zwischen sie, um den anderen anschauen zu können. „Wir hatten mal sozusagen eine Affäre, aber du musst dir da wirklich keine Gedanken machen, er steht nur auf Frauen.“ „Das tue ich eigentlich auch“, gab Yukio zu denken und wusste nicht, wie er das alles finden sollte. „Aber nicht mit großen Brüsten“, zwinkerte Kise zurück. „Und ich bin was Besonderes für dich~“ „Das stimmt allerdings“, errötete der Kleinere leicht. „Du musst dir da wirklich keine Gedanken machen“, versicherte der Incubus ihm nochmal und gab ihm dann einen Kuss. „Ich habe nur noch Augen für meinen Daddy~“ „Du musst echt aufhören, mich so zu nennen“, gefiel dem Kleineren das alles doch eigentlich sehr, er wusste nur noch nicht damit umzugehen. „…wenigstens in der Öffentlichkeit.“ „Na schön~“, gab Kise nach. Sie trugen wenig später gemeinsam die Knabbersachen für alle nicht Aomines und Kagamis ins Wohnzimmer und der Abend konnte dann so richtig starten. Aomine benahm sich von da an auch besser und sagte nichts mehr, das den Katzendämon beleidigen könnte. Kise hatte ihm mit seiner mehr als deutlichen Ansage in der Küche wohl ordentlich zu denken gegeben und war schon ziemlich stolz mit seinem Werk. Und was noch viel wichtiger war: Er war super glücklich mit seinem Partner, der sich nun auch wohler zu fühlen schien, da er wusste, dass seine Position gesichert war. Kise hatte Yukio vor einigen Jahren beim Modeln kennen gelernt, da dieser Produzent eines Magazins war, in dem Bilder von Kise erscheinen sollten. Der Blonde war auf Anhieb fasziniert gewesen und hatte dem anderen seine Nummer aufgedrückt. Von da an hatten sie sich ab und an bei Jobs gesehen, aber auch etwas privat als Freunde unternommen. Kise hatte sich anfangs keine Hoffnungen gemacht, da der andere hetero zu sein schien und auch wenn Kise sich in eine Frau verwandeln konnte, so wollte er doch mit niemandem eine Beziehung eingehen, die seine wahre Gestalt nicht bevorzugte. Aber auch so, hatte er Freude an dieser Bekanntschaft gehabt, bis Yukio dann im vorherigen Jahr wieder einmal sehr niedergeschlagen wegen einer unglücklichen Liebe war. Der Kleinere hatte keine Beziehung geführt und war auch sonst nicht erfolgreich gewesen was die Damenwelt anging, da konnte Kise nicht anders, als sein Glück doch langsam mal zu versuchen. Er hatte sich langsam an den anderen herangetastet und ihn zu ein paar Dates überredet bekommen, bei denen sie vorher ausgemacht hatten, dass sie einfach mal schauen würden, ob Yukio es sich nicht doch vorstellen könnte, mit Kise zusammen zu sein Ganz unverfänglich und locker. Mit der Zeit war Yukio auch mehr aufgetaut und hatte festgestellt, dass er Kise doch irgendwie attraktiv fand, auch wenn dieser ein Mann war. Dessen bezaubernde Augen und weichen Gesichtszüge waren aber auch ganz und gar nicht männlich und generell waren der Charakter und die Angewohnheiten des Blonden eher ‚weiblich‘, wenn man das so sagen konnte. Das half sehr dabei, dass sich der Schwarzhaarige doch irgendwann eingestehen konnte, dass er sich vielleicht ein bisschen in diesen verliebt hatte. Zusammengekommen waren sie vor eineinhalb Monaten und Kise war so überglücklich gewesen, dass er nach ihrem ersten Kuss erstmal angefangen hatte zu weinen. Diese Art von Zuneigung und Freude über seine Liebe, war Yukio überhaupt nicht gewöhnt, was ihn erst ein wenig überforderte, aber doch sehr glücklich machte. Bisher bereute er es nicht, diese Beziehung eingegangen zu sein, die von Tag zu Tag besser zu werden und sich natürlicher anzufühlen schien, doch nur die Zeit konnte zeigen, ob er wirklich mit Kise zurechtkam. Gegen Anfang des Winters, begann Kagami langsam nervös wegen den letzten Klassenarbeiten – quasi der Abschlussprüfung – zu werden. Seine Noten waren eher durchschnittlich und er musste sich anstrengen, seinen Durchschnitt aufrecht zu erhalten. Seinem besten Freund hingegen fielen viele Dinge einfach zu und mit ein bisschen Lernen bekam er sehr gute Noten. Glücklicherweise hatten sich die Wogen seit Himuros Entschuldigung geglättet und die beiden konnten langsam wieder normal miteinander umgehen. Ein bisschen komisch war es schon noch, aber Kagami fand es noch viel komischer, dass der Yeti dauernd dabei war, wenn er zu seinem besten Freund nach Hause ging. Himuro hatte sich bereiterklärt, Kagami beim Lernen für die Prüfungen zu helfen und so hatten sie zusammen mit Kuroko, da dieser Kagami nicht alleine mit dem Schönling lassen wollte, eine Lerngruppe gebildet. Atsushi war erst gar nicht begeistert davon, dass dauernd ‚fremde‘ Leute da waren und seinen Kühlakku beanspruchten, gab aber nach ein paar Malen Ruhe, denn er war mit Süßigkeiten von Kuroko bestochen worden, der schnell herausgefunden hatte, was der Große mochte. Außerdem war es ihm gestattet worden, Himuro, während die anderen lernten, von hinten zu umarmen. Das störte niemanden, abgesehen von Kagami, der sich nach wie vor einfach nicht mit der Größe und der Art des Yetis arrangieren konnte. Dieser lenkte ihn immer ab, wenn er ihn auf einmal wieder erblickte, wie er beispielsweise an Himuro gelehnt döste oder mampfend die anderen beobachtete. Der Tiger vergaß genauso oft dessen Existenz wie er sich auf einmal wunderte, dass er da war. Ein bisschen wie bei Kuroko am Anfang, nur anders. Kuroko hatte er nicht versucht zu ignorieren, sondern dieser hatte einfach eine so geringe Präsenz, dass man ihn schnell übersah. Atsushi hingegen wollte er vergessen und das gelang ihm auch oft, doch wenn er ihn wieder sah, begann alles von neuem. Mit der Zeit wurde das besser, doch Himuro fand das sehr amüsant und auch Kuroko hatte ein bisschen Spaß damit. Kagami war manchmal einfach zu drollig. Als der Winter in seiner vollen eisigen Pracht stand, waren es nur noch wenige Wochen bis zu den letzten Prüfungen. Die übliche Lerngruppe traf sich regelmäßig und so langsam wurde Kagami sicherer in fast allen Fächern. Seine Nervosität blieb dennoch bestehen. Irgendwie ließ Himuro diese Sache von vor ein paar Monaten noch nicht los, da er sich zwar entschuldigt hatte, aber nicht so direkt, wie er es gerne hätte. Als Atsushi sich gerade etwas zu essen holen ging kurz bevor Kagami und Kuroko aufbrechen wollten, bat er den Vampir, ihnen ein paar Minuten Privatsphäre zu genehmigen und schon mal vorzugehen. Kuroko willigte unter der Bedingung ein, dass er wiederkommen und seinen Tiger mit sich schleifen würde, sollte dieser nach maximal fünf Minuten nicht von selber aus dem Haus gekommen sein. „Phew“, atmete der Schwarzhaarige aus als der Vampir zur Tür hinausgegangen war. „Ich würde dich ja fragen, wie du es mit so einer autoritären Person aushältst, aber du brauchst das ja…“ „…hm?“, machte Kagami, nicht ganz verstehend und wunderte sich, was der andere alleine mit ihm besprechen wollte. „Ich habe mich zwar schon bei euch beiden entschuldigt, aber die Sache lässt mir dennoch keine Ruhe“, begann Himuro nun mit seinem eigentlichen Anliegen. „Deswegen wollte ich noch mal mit dir reden.“ „Diese eine Sache…meinst du diese eine Nacht, an die ich mich nicht erinnere?“, schlussfolgerte der Tiger. „Genau“, nickte Himuro und fuhr fort, auch wenn es ihm nicht ganz leicht fiel. „Jedenfalls wollte ich mich bei dir entschuldigen. Ich hätte das alles niemals tun sollen und habe auch keine Entschuldigung dafür, aber eine Erklärung.“ „Ja?“, war Kagami einfach nur neugierig, denn er konnte sich keinen Reim darauf machen, weil er die Tatsache, dass der andere eifersüchtig gewesen war, noch nicht so ganz verstanden hatte, weil Himuro für ihn einfach immer sein bester Freund war und das hoffentlich auch immer bleiben würde. „Ich habe mich im Laufe der Jahre in dich verliebt und dachte immer, dass du meine Gefühle irgendwann erwidern würdest und dass dann auf einmal jemand anderes kam und dich mir sozusagen weggeschnappt hat, damit bin ich einfach nicht klargekommen. Und dann hat sich diese Gelegenheit ergeben und ich konnte es einfach nicht lassen…es tut mir so leid!“, blickte der Schwarzhaarige den Größeren reuevoll an. „Es ist schon okay, ich bin dir nicht mehr böse“, meinte Kagami nachdenklich und etwas überfordert. „Ich hatte keine Ahnung von dem allen…“ „Ich weiß ja“, seufzte der Kleinere. „Ich bin froh, dass du das so siehst und ich hoffe, dass wir das zwischen uns irgendwie wieder hinbekommen.“ „Von meiner Seite aus gibt es da keine Probleme“, lächelte der Rothaarige breit. „Ach du“, konnte Himuro nicht anders, als es zu erwidern. Das alles hatte glücklicherweise nicht länger als fünf Minuten gedauert, sodass sie sich noch kurz umarmen konnten, ehe Kagami sich verabschiedete. Ziemlich aufgewühlt, aber auch erleichtert, ging Himuro nun nach seinem Riesenbaby schauen, das gerade in der Küche stand und aus dem Topf Nudeln aß. Er seufzte und half dem anderen, wie sooft. Allerdings musste die eisige Schönheit auch etwas zugeben… Nachdem der Yeti fertiggegessen hatte, prüfte der Kleinere, ob er sich auch nicht verkleckert hatte oder noch verschmiert war und nahm ihn dann mit auf sein Zimmer. Atsushi ließ sich ohne Widerwillen vom Kleineren an der Hand führen, denn er war voll und ganz zufrieden, da sein Hunger für diesen Zeitpunkt gestillt war. Im Zimmer angekommen, verschloss Himuro die Tür und umarmte den Größeren dann. „Ich bin so froh, dich zu haben“, flüsterte er dabei. Atsushi wusste nicht ganz, was los war, erwiderte die Umarmung aber, indem er seine großen Hände um die für ihn so zierliche Gestalt schlang. Er fühlte sich einfach wohl beim anderen, der so angenehme Kühle ausstrahlte. Himuro ging es da ähnlich, doch war in der Winterzeit noch ein anderes Gefühl dazugekommen, das er in dieser Form noch nicht wirklich gekannt hatte. Seine Mutter hatte ihn ein wenig vorbereitet und gewarnt, doch in welchem Ausmaß es geschah, das musste jeder für sich selbst erleben. Es war nämlich so, dass sich Kälte – vor allem im Winter – äußerst positiv auf die Libido von Yuki Onna auswirkte. Ob das bei Yetis auch so war, die zumindest laut japanischen Mythen das männliche Gegenstück zu ihnen darstellten, das hatte sie ihm nicht sagen können. Doch ihm war fast so, als würde er das sehr bald herausfinden… „Komm mit mir“, löste sich Himuro nun aus der Umarmung, aus der er freigegeben wurde und ging zum Bett. „Setz dich.“ „Okay“, nickte der Große. „Und jetzt?“ Die lianen Augen sahen abwartend und ein wenig verwirrt zu seinen auf, sodass der Schönling nicht anders konnte, als sich nach unten zu beugen und deren Besitzer sanft zu küssen. Der Kuss wurde zögerlich erwidert, aber dann wurde Himuro auch schon auf den Schoß des Größeren gezogen. Vielleicht hatte der Winter tatsächlich die gleiche oder eine ähnliche Wirkung auf den anderen… „Atsushi“, stöhnte der Schwarzhaarige schon wenige Minuten später. „Hm?“, öffnete dieser die Augen und blickte zu dem schon ziemlich aufgelösten Kleineren direkt vor und auf sich. „Spürst du das auch?“, begann er sich leicht gegen diesen zu reiben, indem er seine Hüften bewegte und nahm dessen linke Hand und führte sie zu seinem Herzen. „…es schlägt schnell“, stellte der Größere fest, den ein seltsames Gefühl langsam aber sicher einzunehmen schien, das seine Lendengegend kribbeln ließ. Himuro nickte und lächelte dann kurz, ehe er ihre Lippen zu einem erneuten Kuss verband. Langsam spürte er von unten, dass es dem Größeren nicht anders ging, auch wenn er dieses Gefühl vielleicht nicht richtig zuordnen zu wusste. Bisher hatten sie in sexueller Hinsicht nicht sonderlich viel getan…beziehungsweise war es relativ einseitig gewesen, da sich Himuro nicht sicher gewesen war, ob Atsushi einen Sexualtrieb hatte oder mit ihm schlafen wollte. Daran, den Kleineren oral zu befriedigen, hatte er aber offensichtlich Freude gefunden, besonders in den letzten Wochen. Der Schwarzhaarige konnte aber nicht leugnen, dass es ihn langsam nach mehr sehnte, sehr viel mehr. Dieser Abend erschien ihm als ein guter Zeitpunkt, zu testen, ob der Größere genauso empfand wie er in dieser magischen Winterzeit~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)