Unbrechbare Banden von Lupus-in-Fabula (Zwischen den Zeilen) ================================================================================ Kapitel 1: Dieser Brief ist alleine für dich bestimmt Chrom ----------------------------------------------------------- Chrom. Mein liebster, loyaler Freund Chrom Bist du noch immer so naiv? Nimmst Fremde in deiner Mitte auf, deren Vergangenheit du nicht kennst? Gibst den armen Seelen ein Heim. Eine Aufgabe? Eine Zukunft? Chrom. Ich bete von Herzen, das dies so sei. Deine warme Herzlichkeit hat nicht alleine unsere Banden geknüpft. Erinnerst du dich an die vielen Städtchen? Oder abgelegenen Dörfchen? Du und deine Hirten haben der Welt Frieden gebracht. Jeder deiner Schritte verbreitete Glück. Und wenn du doch fielst, erhobst du dich wie ein Phönix aus der Asche. Jedes Leid machte dich Stärker. Jedes Scheitern liess dich mehr erstrahlen. Chrom, mein Freund. Diese Worte sprach ich unzählige Male zu dir. Nächtelang sassen wir zusammen. Diskutierten. Lachten. Weinten. Deine Tränen, die auch meinetwegen vergiessest. Warum vertrautest du mir, ohne zu zögern? Warum zeigtest du mir deine Schwäche? WARUM? Ich bin ein Dämon. Wir sind Blutsfeinde. Ich bin der Prinz der Verderbnis. Ich bin der Dämonendrache Grima. WARUM REICHTEST DU MIR DEINE WARME HAND? Meine Hände zittern. Oh, Chrom. Mein Herz blutet bei dem Gedanken dich zu verraten. Du vertraust mir. Ich verstehe es nicht. Verzeih, meine Gedanken sind gerade wirr. Mein Herz. Mein Verstand. Ich schreibe diese Zeilen, während du schläfst. Ich höre das Rauschen des Windes. Das Wiehern der Pferde. Heute gab es Eintopf zum Essen. Allen hat es geschmeckt. Sogar Maribelle meinte, es sei geniessbar für ein Essen der Unterschicht. Oh, ich höre gerade, wie Stahl Donnel tadelt. Meinst du, der Junge kann seine alte Mutter glücklich machen? Donnel, der dir geschworen hat, jederzeit dem Königshauses Ylisse zu Diensten zu sein. Stahl schickt in gerade zu Bett. Stahl ist wahrlich ein treuer Hirte und Kamerad. Chrom. Ich habe Angst. Ich habe unglaubliche Angst. Doch ich kann nicht weglaufen. Nicht von meinem Schicksal. Du sagtest einmal zu mir, ich soll mich niemals fürchten. Nie soll ich mich der Angst hingeben und meine Seele in die tiefe Dunkelheit der Verzweiflung stürzen lassen. Meine Freunde stünden jederzeit hinter mir. Meine neue Familie. Die Hirten lassen einen von Ihnen niemals in Stich. Und dies werde ich genauso tun. Kennst du die Legende vom Heldenkönig? Oder andere Geschichten über tapfere Männer und Frauen? Natürlich tust du dies. Chrom, ich sehe gerade dein Gesicht vor mir. Wie du energisch den Kopf schüttelst, mich fest an den Schultern packst und mich bittest nicht weiterzusprechen. Du glaubst an ein Ende ohne weitere gefallene Gefährten. Daran möchte ich so gerne wie du glauben. Chrom. Mein geliebter Freund. Verzeih mir. Meine Träume haben mir mein Ende schon längst angedeutet. Hab ich die Augen vor meinem Schicksal verschlossen? Ja, weil du mir Hoffnung gabst. Will ich die Banden nicht brechen? Ja, weil die Hirten mir am Herzen liegen. Will ich leben? Nein, weil der Preis zu hoch ist. Mein Leben hätte mir vor Ewigkeiten genommen werden sollen, dies würde mir jeden Tag bewusster. Ich habe keine Furcht vor dem Tod. Für dich und die Hirten gebe ich mit Freude mein Leben. Chrom, sei stolz auf deine Leistungen. Ich sehe in dir nicht bloss ein gerechter König und tapferen Krieger. Du bist ein warmherziger Ehemann und liebender Vater. Ein Bruder, streng und doch voller Wärme. Der beste Freund, welchen man auf dieser Welt finden kann. Lass Sumia, bis die Götter dich holen, weiterhin herzlich strahlen. Beschütze deine Töchter, die anmutigsten jungen Damen, die unter Nagas Schutz auf dieser Welt wandern. In dir fliesst das heilige Blut Nagas. Ich beschütze und liebe dich, bis zum bitteren Ende. Du wirst dein Glück nicht verlieren, Chrom. Dies verspreche ich dir. Mein Herz hat sich endlich beruhigt. Meine Gedanken kreisen nicht mehr wirr im Kopf. Meine Tränen ruinierten den Brief, doch ich weiss du wirst es Lesen können. Mehr Sorge ich mich um meine zitterten Händen. Ob die den ersten und letzten Brief von mir an dich wahrlich verdarben? Chrom, ich kann es nicht oft genug sagen, wie sehr du mir wichtig bist. Ich werde immer ein Teil von dir sein, unsere Banden werden niemals reissen. Bitte verzeih mir, doch nur so kann ich meinem dunklen Schicksal entkommen. Und Lucina ihres erfüllen. In tiefer und ehrlicher Freundschaft Robin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)