Eine Nacht mit Folgen von Fayetale ================================================================================ Kapitel 1: Prolog einer Nacht ----------------------------- Kapitel I: Prolog einer Nacht Kagome blinzelte in die Dunkelheit des Zimmers hinein, betrachtete für einen kurzen Moment das Spiel von Licht und Schatten an der weiß gestrichenen Decke und seufzte innerlich. Sie spürte den Atem des Mannes in ihrem Nacken und den schweren Arm, den er über ihre Mitte gelegt hatte. Scheinbar schlief er. Gut so. Dann könnte sie sich ja jetzt verdünnisieren. Denn auch wenn das, was zuvor passiert ist, sehr wohl eine angenehme und auch spannende Erfahrung war, so meldete sich ihr Gewissen langsam aber sicher zurück. Ausgerechnet sie hatte vor ein paar Stunden ihre Jungfräulichkeit an einen Mann verloren, den sie kurz vorher noch mit Getränken versorgt hatte und dessen Namen sie nur aus den Nachrichten kannte. Um Himmels willen! Sie rieb sich mit der freien Hand fassungslos über das Gesicht und blickte dann auf das Display ihrer Armbanduhr. Bis zu ihrer nächsten Schicht blieben ihr dreieinhalb Stunden und so gemütlich es auch war, angelehnt an einer warmen männlichen Brust, in einem riesigen weichen Bett in einer noch größeren, wenn auch ziemlich sterilen Wohnung, zu liegen. Die Pflicht rief. Sie musste es schaffen wenigstens einen Job ein Jahr lang zu behalten. Also war mit liegen bleiben nichts. Und außerdem war da noch ihr schlechtes Gewissen. Das piesackte sie nämlich unaufhörlich. Also verlagerte sie etwas ihr Gewicht, befreite ihren rechten Arm und ergriff sein Handgelenk um den Arm anzuheben, den er über ihre Mitte gelegt hatte. Der war schwerer als erwartet. Dabei war der Mann weder dick, noch besonders Muskulös. Scheinbar war sie einfach nur hoffnungslos übermüdet und hatte einfach nicht die Kraft um einen männlichen Durchschnittsarm anzuheben. Letztendlich schaffte sie es beim zweiten Versuch und schlüpfte dann so leise und vorsichtig wie möglich aus dem Bett. Der Mann grummelte irgendetwas undefinierbares und drehte sich dann auf die andere Seite. Kagomes Herz hatte indes kurz ausgesetzt und schlug dann erleichtert weiter als sie erkannte, dass der Mann scheinbar einen sehr tiefen Schlaf hatte. Zehn Minuten später hatte sie sich das Gesicht in einem genauso steril anmutendem Bad gewaschen, den Mund ausgespült und ihre Kleidung wieder angezogen. Auf Zehenspitzen durchquerte sie die Wohnung, drückte den Knopf für den Fahrstuhl und hielt erneut die Luft an, als die Fahrstuhltür sich mit einem unnatürlich lautem „Pling“ öffneten. Mit dem Fahrrad auf der einen Seite und ihren Schuhen in der anderen Hand trat sie ein und erlaubte sich das erste Mal seit ihrem Erwachen ein erleichtertes und gleichzeitig ungläubiges Ausatmen, als die Fahrstuhltüren sich hinter ihr geschlossen hatten. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft die Wohnung ohne den Fremden zu wecken zu verlassen. Den Fremden. Oh weh. Sie hatte mit einem wildfremden die Nacht verbracht, ihre Jungfräulichkeit verloren und ihren ersten Orgasmus gehabt. In weniger als vier stunden hatte sie beinahe alle ihrer intimsten Prinzipien über Bord geworfen. Kami. Was wäre nur gewesen, wenn er irgendein psychopathischer Killer gewesen wäre? Gut, es war nicht so gewesen. Aber was wäre, wenn. Während sie sich ihre Schuhe anzog und der Fahrstuhl weiter hinab fuhr, schwor sich die junge Frau, niemals wieder irgendeinem wildfremden Mann in die Wohnung oder gar unter die Dusche zu folgen. Erneut öffneten sich die Fahrstuhltüren mit diesem typischen „Pling“-Ton und die junge Frau führte ihr Fahrrad über den polierten Granitboden der Lobby. An der Tür kam ihr ein junger Mann entgegen, der ihr auf merkwürdige Weise bekannt vorkam, den sie in diesem Moment aber nicht wirklich einordnen konnte. Dieser musterte sie kurz. Eigentlich etwas, dass sie nie als unangenehm oder gar ungewöhnlich beurteilen würde. Sie war es gewohnt, dass Menschen aus einer höheren Preisklasse als sie, sie meist etwas abschätzig musterten, wenn sie sie nicht völlig ignorierten. Doch durch den Blick des jungen Mannes huschte für den Bruchteil einer Sekunde ein Ausdruck, der sie fern an einen überraschten Gesichtsausdruck erinnerte. Doch ehe sie sich dessen vergewissern konnte, wandte sie selbst den Blick ab und stieg vor dem Eingang des Gebäudes auf ihr Fahrrad. Drei Stunden bis zu ihrer nächsten Schicht und mindestens eine Stunde davon wäre sie nur mit Fahren beschäftigt. Aber immerhin würde sie nicht zu spät kommen und ihren Job noch einen weiteren Tag behalten. *** Was sie nicht mitbekommen hatte war, dass der fremde Mann sehr wohl mitbekommen hatte, dass sie kommentarlos gegangen war. Es war ihm nur recht. So blieb ihm die Aufgabe erspart, sie vor die Tür zu setzen. Er hörte wie sie das erste Mal laut ausatmete, nachdem sich die Fahrstuhltüren hinter ihr geschlossen hatte. Für ihn war es das Zeichen sich zu erheben. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hatte eine Frau bestiegen, die weit unter seinem Stand war, menschlich und versehrt. Und er hatte nicht verhütet. Er ist nicht knapp anderthalb Jahrtausende alt geworden, nur um dann eine wildfremde Servicekraft zu schwängern, die in einem Club zahlfreudigen Geschäftsleuten Getränke brachte. Doch irgendetwas war an ihr, dass sein Interesse geweckt hatte. Er konnte nicht genau fassen was es war. Sie war nicht besonders hübsch, scheinbar auch nicht sonderlich gebildet oder gar in irgendetwas talentiert. Doch da war etwas – Der Mann schüttelte innerlich den Kopf. Es brachte nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Er hatte sie entjungfert, das wars. Nichts Besonderes also. Und nach jahrelanger Abstinenz hatte er sich einen blöden Ausrutscher verdient. Nur in einer knöchellangen Stoffhose bekleidet betrat er die offene Küche und holte sich ein Glas Wasser, als der Fahrstuhl sich erneut öffnete. „Vater“, hörte er eine bekannte Stimme, ehe das Licht eingeschaltet wurde. Besitzer besagter Stimme kam aus dem Gang um die Ecke, nur um ihn mit einem überraschten Blick zu mustern und die Nase offensichtlich witternd in die Luft zu halten. „Was zum…“ Der Vater lehnte sich gelassen an die Anrichte und trank einen weiteren Schluck Wasser: „Was machst du hier Hiro“. Der jüngere blinzelte einmal, zweimal, dreimal, schien zu begreifen, dass er jetzt und hier keinen Ton aus seinem Vater herausquetschen würde, über das was scheinbar kurz zuvor in dieser Wohnung passiert war und straffte dann die Schultern. „Es gab einen erneuten Angriff auf unser Network“, eröffnete Hiro schließlich und überreichte seinem Vater einen USB-Stick. „Das wäre nun der dritte Angriff innerhalb von zwei Tagen“. „Sind die Stammbäume abgesichert wie besprochen“, hakte der ältere nach und leerte das Glas. Nickend antwortete der jüngere: „Selbstverständlich, trotzdem sollten wir entsprechend darauf reagieren. Wir müssen die nächste Generation vorbereiten“. Jetzt war es der ältere der nickte: „Ich werde alle nötigen Dinge in der kommenden Wochen in die Wege leiten“. „Super Idee, ich hätte nämlich gern ein Gesicht, dass mir besser gefällt“, neckte Hiro seinen Vater. Dieser reagierte jedoch nicht darauf, da seine Aufmerksamkeit von einem kleinen Objekt gefangen wurde, welches auf der Schwelle zwischen Küche und Gang auf dem Boden lag. Seinen Sohn ignorierend ging er an diesem vorbei und hob das flache Objekt auf. Ein Ausweis. Er gehörte der Frau die vor ein paar Minuten erst seine Stadtwohnung verlassen hatte. „Kagome Higurashi“, las er innerlich und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Hiro, ich werde mich zuvor noch um eine andere Sache kümmern müssen“, sagte er an seinen Sohn gewandt und reichte diesem den Ausweis. Dieser blickte zuerst auf die Karte, dann mit offenem Mund zu seinem Vater: „Du hast eine Higurashi …“? Der scharfe Blick seines Vaters ließ ihn innehalten, wenn auch das nicht der einzige Grund war, weshalb dem Jüngeren das letzte Worte regelrecht im Halse stecken geblieben ist. Dann räusperte er sich: „Wir werden den Namen scheinbar nie los“. „Scheinbar“, erwiderte der ältere, wobei Hiro nicht genau sagen konnte ob dies die Antwort auf die erste Frage oder seine letzte Aussage war. „Vater, wenn sie tatsächlich eine waschechte Higurashi sein sollte, dann haben wir ein echtes Problem“. *** So meine lieben. Nach langer langer Zeit, versuche ich einen neuen Anlauf eine Fanfiction zu veröffentlichen. Das Prinzip dieser FF habe ich schon in ein paar anderen Geschichten aufgegriffen, dort hatte sich die Prämisse jedoch nie richtig angefühlt. Ich versuche hier eine Geschichte zu verfassen, die sich natürlich in ihrer Entwicklung anfühlt. Das gilt für den Plot, als auch für die Charaktere darin. Ich hoffe sehr, dass Euch der Einstieg gefallen hat. Lasst ein Kommi da.:-D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)