Ungawarui Yoko von Dudisliebling (In den Klauen des Retters) ================================================================================ Kapitel 10: Markierung? ----------------------- Markierung? Am nächsten Morgen erwachte ich einsam in unserem Bett und sah blinzelnd zur strahlenden Sonne, welche durch das Fenster strahlte. Erleichtert lächelte ich und spürte noch immer die zarten Berührungen meines Liebsten. Doch wo war er? Fragte ich mich und so stieg ich aus dem Bett um mich anzukleiden und hinaus zu gehen. Es brauchte nicht lange bis ich die silbernen Haare und die rote Kleidung erkannte, welche sich gerade an einem unserer Felder ausließ. Inuyasha war ein guter Ehemann und hatte nach meiner Wiederkehr ein großes Feld angelegt, um uns mit Gemüse versorgen zu können. Fleisch war nie ein Thema, bei seiner Schnelligkeit und dem Geschick Wild zu erlegen. Als ich näher ans Feld herankam, bemerkte ich das Inuyasha mit jemanden zu reden schien. Wahrscheinlich war es Myoga, denn ich sah niemanden der bei ihm stand. Freudig, den alten Flohgeist auch wieder zu sehen ging ich zu ihnen, blieb dann aber abrupt stehen als Inuyasha die Schaufel von sich warf und lauter sprach: “Nein es hat nicht geklappt du Floh!” Überrascht fiel sein Blick zu mir, als er mich bemerkte und er räusperte sich kurz. “Guten Morgen”, begrüßte ich beide und Myoga sprang zu mir herüber. “Hallo Kagome-sama schön euch wohlbehalten wieder zu sehen”, begrüßte er mich und ich lächelte freundlich. “Ja ich bin auch sehr froh wieder hier zu sein”, erwiderte ich und sah dann zu Inuyasha, welcher schweigend zu mir sah. Sein Blick war ernst und auch wenn ich ihm mein Lächeln sendete, so kam es nicht bei ihm an. Er ging zu seiner Schaufel, hob sie auf und fing an weiter zu graben. “Lasst ihn etwas maulen, er ist heute morgen schon die ganze zeit so”, berichtete Myoga und ich beschloss zurück in die Hütte zu gehen um Frühstück zu machen. So verbrachten wir einen ganzen Monat. Nur in der Nacht kam Inuyasha zu mir, legte sich zu mir ins Bett und wir schliefen gemeinsam ein. Zärtlichkeiten blieben aus, bis zu der Nacht in der er zum Menschen wurde. Langsam dämmerte mir, das irgendwas nicht stimme. Denn er war in der Neumondnacht so unglaublich zärtlich und liebevoll, während er mich den restlichen Monat fast schon auffällig mied. “Ist bei dir und Inuyasha alles in Ordnung?”, fragte Sango an einem Nachmittag, an dem wir gemeinsam einige Kräuter bearbeiteten. Es würde bald die kalte Jahreszeit anbrechen und wir wollten uns frühzeitig wappnen. “Ich weiß nicht. Inuyasha kommt mit den Geschehnissen wohl nicht klar, so wie ich es mir gewünscht habe”, antwortete ich matt und zupfte an einem Blatt. Shippo war ebenfalls bei uns. Er war in den letzten Jahren gewachsen und glich allmählich einem Zehn Jährigen Jungen. “Vielleicht liegt es an deinem Geruch”, bemerkte er und ich sah ihn verwundert an. “Meinem Geruch?”, fragte ich. “Ja”, sprach er und zupfte ebenfalls einige Blätter von einer Blume ab, die gut für die Wundheilung war. “Als du zurück kamst hast du sehr stark nach Sesshomaru gerochen, der dich ja gerettet hat. Komisch ist nur das dieser Geruch noch nicht ganz verblasst ist, obwohl du schon einen Monat zurück bist”, erklärte der kleine Fuchsyokai. Geschockt sah ich zu Sango und diese sah mich wiederum wissend an. Sie war Yokaijägerin, kannte sich gut mit eben diesen aus. Sicher wusste sie schon was los war. “Hat Sesshomaru eine Gegenleistung für deine Rettung verlangt?”, fragte sie deswegen vorsichtig nach und fixierte meinen Blick. Ich sah das Mitleid darin und meine Hände begannen zu zittern. Ich stand ruckartig auf. “Ich muss mal kurz wo hin” verabschiedete ich mich und stürzte aus der Hütte. Meine beste Freundin wusste also das ich mit Sesshomaru geschlafen hatte und Shippo quittierte diese Vorahnung mit seiner Aussage. Ich roch noch immer nach Sesshomaru und deshalb würde Inuyasha mich nicht berühren. Es musste des Nachts schon schlimm genug für ihn sein. Am Waldrand blieb ich stehen, war einfach wahllos durchs Dorf gelaufen und direkt auf den Wald zu. Dort lies ich mich hinter der ersten Baumreihe sinken und legte den kopf auf die Knie. Weiter hinein in den Wald ging ich seit jenem Tag nicht mehr. Hier würde man mich noch hören, sollte ich um Hilfe schreien. Tränen lösten sich aus meinen Augen und kullerten wie kleine Bäche meine Wange hinunter. Ich war fertig, konnte einfach nicht verstehen womit ich das verdient hatte. Wie hatte es Sesshomaru nur geschafft seinen Geruch so an mich zu heften? War er als Dayokai zu so etwas fähig? Was versprach er sich davon nur? Wieso tat er mir das an? Weinend und mit all diesen Gedanken saß ich dort bis es langsam dämmerte. Ich müsste zurück, denn bald kamen die niederen Dämonen aus ihren Löchern und ich wäre in Gefahr. Ob Inuyasha mich überhaupt noch retten würde? Jetzt wo ich so präsent nach Sesshomaru roch und er mich nie mehr berühren wollte? Wie sollte unsere Ehe nur enden? Das es tragisch werden würde, war klar, denn ich lebte viel kürzer wie er. Er würde mich überdauern und hätte auf unsere Kinder achtgegeben, die es nun nicht mehr geben würde. Es wäre schon großes Glück wenn ich durch die Neumondnacht schwanger werden würde. Die perfekte Vorstellung meines restlichen Lebens, brach wie ein Kartenhaus zusammen und wieder erschütterte mich ein heftiger Tränenfluss. „Kagome-sama?“, fragte eine ruhige männliche Stimme hinter mir und ich erkannte das es Miroku war. „Miroku-sama“, hauchte ich leise und wischte schnell die Tränen aus meinem Gesicht. „Alles gut kagome-sama. Bitte verstecke deine Emotionen nicht“, bat der Mönch und setze sich neben mir auf eine der hohen Wurzeln des Baumes. „Es ist schwer nicht wahr?“, fragte er dann ruhig und ich senkte mein Haupt. Die Tränen gewannen wieder an Macht und wollten über die Ufer meiner Augen treten, aber ich versuchte sie aufzuhalten. Nickend gab ich Miroku Antwort, denn zu mehr war ich nicht fähig, ohne meine Schwäche zu zeigen. „Inuyasha hat mir vor einigen Wochen erzählt was er vermutet und so wie ich euch immerzu sehe, denke ich das es wahr sein könnte“, eröffnete er mir, das er ebenfalls wusste was mit mir passiert war. “Er hat von Myoga erfahren das Sesshomaru wohl einen Ritus an dir angewendet hat um dich für andere Männer unzugänglich erscheinen zu lassen. Myoga hatte es Inuyasha wohl erzählt das starke Inuyokai zu so etwas fähig sind.” Zitternd hörte ich zu wie er weitersprach. „Aber das ändert nichts an euren Gefühlen zueinander“, sagte er in seiner ruhigen und predigenden Stimme. Miroku hatte ein ruhiges Wesen und wusste wie er jemanden beruhigen konnte. Sanft legte er seine Hand auf meine Schulter und drückte sanft zu. „Gib ihm noch ein wenig mehr Zeit Kagome-sama. Er wird es überwinden und dann wird alles wieder gut“, beruhigte er mich und ich warf mich in seine Arme. Die Tränen flossen wieder und ich lies alle meine Emotionen hinaus. Miroku fing mich auf und streichelte beruhigend meinen Rücken bis ich mich beruhigen konnte. „Danke Miroku-sama. Ich werde alles versuchen, damit es wieder gut wird“, bedankte ich mich bei meinem Freund. Miroku lächelte mich an und gemeinsam gingen wir zurück ins Dorf. Inuyasha stand an der Hütte gelehnt dort und wartete auf mich. „Schönen Abend euch beiden“, bedachte Miroku uns und machte sich dann auf den Heimweg. „Du hast mit Miroku gesprochen?“, fragte Inuyasha und reichte mir seine Hand. „Ja das habe ich. Du anscheinend auch“, gab ich Antwort und nahm seine Hand. „Entschuldige bitte“, sprach er und führte meine Hand an seine Lippen. Kurz schloss er die Augen, rang wohl um Überwindung und doch öffnete er seine goldenen Augen wieder und küsste meine Fingerknöchel. Der erste zärtliche Moment zwischen Inuyasha und mir seit fast einem Monat. „Ich liebe dich Inuyasha“, flüsterte ich ihm zu und er schmunzelte. „Ich liebe dich auch Kagome“ Wieder verging einige Wochen und das Verhältnis verschlechterte sich. Inuyasha versuchte es wirklich. Küsste mich und einmal hatten wir sogar versucht uns zu lieben, aber er hatte mittendrin aufgehört und war aus der Hütte geflohen. Mein Herz brach bei jedem dieser Fluchtversuche immer ein Stück weiter und doch wollte ich an unserer Liebe festhalten. Traurig hatte ich bei Sango Hilfe gesucht und sie erklärte mir zunächst einmal, was es mit diesem Geruch auf sich haben könnte. „Er wird dich irgendwie markiert haben. Ich habe etwas recherchiert und bei Inuyokai gibt es diesen Brauch, seine Gattin so an sich zu binden und für andere unzugänglich zu machen“, erklärte sie und ich sah sie fragend an. Über das selbe hatte Miroku geredet, als er mich im Wald tröstete. „Ich bin aber nicht seine Gattin“, stellte ich klar und Sango schenkte mir warmen Tee ein. „Das weiß ich doch, aber Sesshomaru wird es aus dir gemacht haben. Ob er das wollte oder nicht, weiß ich nicht. Ist schon alles komisch“, säuselte Sango am Ende und trank einen Schluck Tee. „Meinst du es gibt einen Weg es rückgängig zu machen?“, fragte die schwarzhaarige und schaute durch ihren Pony zu ihrer Freundin. „Ich bin mir nicht sicher“, gab Sango zu und ich senkte wieder den Kopf. In diesem Moment spürte ich ein stechen in meinem Hals und zog den Übeltäter sogleich von diesem fort. „Myoga-Sama“, schimpfte ich und sah ihn streng an. „Hallo Kagome. Schön euch zu sehen“, gestand er und kratze sich mit den kleinen Ärmchen am Hinterkopf. „Warum kannst du nicht einmal normal hallo sagen, um uns zu begrüßen du Blutsauger“, brummte Sango und seufzte hart. „Ich bin ja schon eine Weile hier und wollte nur testen ob eure Vermutungen noch immer zutreffen“, versuchte er sich herauszureden. Augenrollend sah Sango ihn an. Aber ich musste gleich die Antwort wissen. „Du schmeckst das an meinem Blut?“, fragte ich schnell und Myoga nickte. „Ja natürlich Kagome-sama und ich muss der werten Sango recht geben. Sesshomaru hat euch einen Teil seines Youkis übergeben, aber nur so gering das es sich schon verflüchtigt zu haben scheint. Ich schmecke nichts mehr von Sesshomaru an euch“, erklärte der Flohgeist und lies mich stutzen. Ich roch gar nicht mehr nach Sesshomaru? Aber warum war Inuyasha dann immer noch so abweisend zu mir? „Ich muss zu Inuyasha“, flüsterte ich und sprang sofort auf. Sango sah mich bittend an und hielt mich kurz auf. „Das wissen ist manchmal die schwerste Last. Er wird es einfach noch nicht verkraften können“, versuchte sie meine ansteigende Wut zu mildern. Aber es war genug. Ich gab mir seit Wochen die Schuld daran, das er mich nicht mehr anrührte und alles nur an dem Geruch zu liegen schien, der an mir haftete. Aber nun erfuhr ich, das es gar nicht mehr so war und er mich immer noch mied. Das wollte ich klären und so löste ich mich schweigend von meiner Freundin und ging hinaus aus der Hütte. Auf halbem Weg spürte ich dann allerdings ein eigenartiges Gefühl in meinem Inneren. Sofort aktivierten sich meine Sinne und ich spürte die Auren des Dorfes und eine große, präsente am Waldesrand, die auf mich gerichtet war. Erschrocken folgte ich meinem Spürsinn mit den Augen und erkannte, weit hinten am Rand der Bäume eine große Gestalt. Mächtig und majestätisch prangte der Mann dort und sah auf mich hinab. Seine kalten goldenen Augen erstachen die meinen förmlich und wieder spürte ich das heftige pochen in meinem Inneren. „Er hat dich wirklich markiert“, flüsterte Myoga auf meiner Schulter und bevor ich mich versah stand der Mann vor mir. Erschrocken wich ich einige Zentimeter zurück und spürte schon seine Hand an meinem Rücken. „Lass sie los Sesshomaru!“, schrie Myoga und ich konnte gar keine Worte finden um mich zu verteidigen, so geschockt war ich von seinem plötzlichen erscheinen und dieser Berührung. „Der Geruch ist fort“, hauchte Sesshomaru und lies dann von mir ab. Zitternd starrte ich ihn an und er sah in meine Augen. „Sesshomaru!“, rief eine Stimme im Hintergrund und Inuyasha schleuderte mich an der Schulter zurück, versteckte mich hinter sich und presste seine Zähne aufeinander. „Verpiss dich von hier“, schrie er seinen Bruder an, welcher den Blick kurz von mir nahm und Inuyasha ansah, bevor er wieder zu mir sah. Das pochen kam wieder und ich presste meine Hand an meine linke Brust. Was war das nur? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)