Ungawarui Yoko von Dudisliebling (In den Klauen des Retters) ================================================================================ Kapitel 3: Der erste Kunde -------------------------- Der erste Kunde „Dämonen?“, stammelte ich und mein Gehirn versuchte diese Informationen zu verarbeiten. Dieses Haus bediente also auch Yokai?! Waren die verrückt? Das waren mitunter schreckliche Monster und die würden hier zu ihrem Vergnügen auf menschliche Frauen losgelassen? Das konnte doch einfach nicht deren ernst sein!? „Aber Sorge dich nicht. Es sind die Art von Wesen, die unsere Gestalt annehmen. Außerdem gibt es den Packt, dass sie uns nichts böswilliges antun dürfen“, versuchte Kokuza mich zu beruhigen. Als ob das helfen würde! „Ich kann das nicht", hauchte ich. Mir wuchs diese ganze Situation mehr als nur über den Kopf. Es war nicht so, dass ich Angst vor dem Sex hatte, aber ich wollte es einfach nicht! Wollte Inuyasha nicht betrügen, nicht so berührt werden, wie er es sonst tat. Noch dazu ein Yokai, der weitaus gefährlicher sein konnte. Wie sollte ich nur aus dieser Situation herauskommen? Kokuza sah mich an und seufzte. „Du wirst keine Wahl haben. Aber die Yokai zahlen sehr gut. Oft das dreifache und wenn du damit deine Schulden schneller los wirst, wäre das doch gut oder Yoko?“, sprach sie auf mich ein und drehte sich dann um. Dabei nahm sie ihrem Fächer zur Hand und schlug ihn elegant auf. „Ich muss zurück kleine Yoko. Wir sehen uns morgen früh", verabschiedete sie sich und ließ mich allein zurück. Erschöpft von dieser Information, sank ich auf den Boden und fing an zu weinen. Oh Kami, bitte sag mir doch was ich tun soll? Am nächsten Tag durfte ich noch frühstücken und wurde dann schon zurecht gemacht. Zuerst gebadet und geschruppt bis die Haut brannte. Zunächst die Haare in Form gebracht und festgesteckt. Die Nadeln kratzen meine Haut leicht, aber ich hatte andere Schmerzen die sich schlimmer anfühlten, auch wenn sie nicht äußerlich waren. Heute wäre der Tag. Der Tag an dem ich zur Hure werden würde und meinen geliebten hinterginge. Von der Miko zur Prostituierten. Mein Herz lag schwach und schwer in meiner Brust. Ich wusste nicht warum, aber aus irgendeinem Grund hatte ich die ganze Zeit noch gehofft, das Inuyasha käme und mich retten würde. Was war nur passiert, das er nicht nach mir suchte? Selbst durch den Regen hätte er mich doch irgendwie finden müssen, zumindest eine Spur von mir. Oder wollte er mich nicht finden? Schoss es durch meinen Kopf und schnell schüttelte ich diesen Gedanken ab. Nein. Er liebt mich und würde mich suchen, hatte nur noch nicht den richtigen Weg gefunden. „Yoko komm schon. Es ist schon Nachmittag und wir müssen den Kimono anlegen. Die Herrin ist schon in Aufruhr, weil die Gäste bald eintreffen. Yokai macht man sich besser nicht zum Feind", hetzte Riri etwas. Schließlich hatte sie mich zurecht machen müssen und musste selbst noch fertig werden. „Ja", antwortete ich in stand auf. Am Schrank holte sie meinen Kimono heraus. Er war weiß und hatte einen Farbverlauf ins Violette. Darunter kam der typisch rote Kimono. Ein rotes Band um alles zu halten und zum Schluss der Obi, welcher einen tiefen violetten Ton hatte. Als ich hineingewickelt war und mich im Spiegel betrachtete, freuten sich die Mädels. Ich wäre die schönste die jemals hier gewesen wäre und würde sicher einen gut zählenden Kunden bekommen. Seufzend quittierte ich das. Riri machte sich noch zurecht und ich half ihr dabei. Als sie gerade fertig wurde, riss jemand sie Tür auf. Yuzi stand dort und gaffte mit seinen großen Augen in die Runde. „Die Gäste sind jeden Moment da. Herrin will das ihr bereit steht", gab er uns Bescheid und die Mädchen machten sich auf den Weg. Zögerlich ging ich mit und ergriff noch einmal Riris Hand. Sie ließ es geschehen und umfasste meine ebenso. Sanft drückte sie sie zu und gab mir stumm ihren halt. Im Raum angekommen setzen sich alle an ihren Platz. „Du kommst hier her", befahl Riri sanft und zeigte auf einen Platz der einzeln stand. Fragend sah ich sie an. „Du wirst doch heute als Neuheit präsentiert", erklärte sie und ich verstand. Zu allem Übel musste ich auch noch auf dem Präsentierteller sitzen, also nahm ich dort Platz. Die Herrin kam herein und war sehr fein gekleidet. „Sehr gut die Damen! Gebt euer bestes und beschert diesem Haus die besten Geschäfte“, ließ ist ihre Ansprache auf uns los. Wie könnte man nur so profitgeil sein? Nachdem sie verschwunden war hörte man wenige Sekunden später die Damen, welche heute die Herrschaften begrüßten. Sie öffneten die Tür und man hörte lautstarkes Gelächter und Gerede. Aus Reflex schloss ich die Augen, wollte so meine Angst verbergen und nicht sehen, wer da zu uns kommt, um über mich herzufallen. Musik ertönte, als sie eintraten und sich setzten. Es würde ruhiger und die Sakeschalen klimperten hier und da. „Es ist eine Ehre euch hier begrüßen zu dürfen meine Herren. Heute haben wir eine Besonderheit für euch Werte Gäste. Yoko ist unser Neuzugang und noch völlig unerfahren im Gebrauch dieses Berufes. Vielleicht wird einer von euch sich ihrer verpflichten und sie etwas darin einführen?“, scherzte die Stimme meiner Herrin und ich wäre ihr am liebsten an den Hals gesprungen. „Wir haben dennoch auch wunderschöne Schätze hier. Für jeden etwas zu haben“, bewarb sie nun die anderen und ich hielt meine Augen weiterhin geschlossen. „Ich werde euch Krieger nun eure Wahl überlassen, genießt euren Aufenthalt.“ Damit verabschiedete sie sich und man hörte die Tür zugeschoben wurde. Die Schreie der Yokai gingen wild durcheinander. Wie die wilden schrien sie durcheinander und keine Minute nachdem die Herrin das Zimmer verlassen hatte, zupfte eines der Mädchen an meinem Ärmel. Ich wurde erwählt. Mein Herz sank mir in die Füße und ich sah auf. Tränen schossen in meine Augen und ich versuchte diese wegzublinzeln und nicht nach außen zu lassen. Kein Wunder würde mir nun noch helfen können. Ich musste da durch, meine Gedanken einschließen und die Gefühle wegsperren. Langsam stand ich auf und folgte meiner Gefährtin ohne einen Blick auf die anderen, lauten Yokai zu geben. Ich wollte das restliche Pack nicht sehen, welches heute noch auf der Lauer liegen würde, um mich zu quälen, meine Gefühle zu zerstören und meine Seele brechen zu lassen. Im Übergaberaum angekommen ließ mich das freundliche Lächeln meiner Kollegin los und sie verließ mich. Ich war alleine im Raum und schloss meine Augen. Dies wäre vielleicht die letzte Gelegenheit zu fliehen. Ich müsste es wagen, egal was dann passieren würde. Sollten Sie mir doch alle Knochen brechen. Alles war besser wie das hier. Also öffnete ich die Augen und wollte gerade die Tür berühren, da wurde diese geöffnet. Geschockt weitete ich meine Augen und sah in braune Augen. Mein Herz schlug mir bis im den Hals, bis ich erkannte das eine Frau vor mir stand. Kokuza stand bei mir und strahlte mich an. „Yoko du scheinst echtes Glück zu haben! Ihr Lord hat dich erwählt! Wenn du Glück hast bezahlt er dir gleich alle Schulden!“, plapperte sie und ich sah sie nur verwirrt an. Konnte es sein das ich doch noch ein Wunder erfahre? Das ich diese Tortur nur einmal über mich ergehen lassen musste, um wieder frei zu sein und nach Hause zu Inuyasha zu können? Wieder einmal kroch die Hoffnung in mir empor, Hoffnung auf die halbwegs glimpfliche Rettung meiner Seele. „Nun komm. Er empfängt dich im Zimmer", riss mich Kokuza aus meiner wilden Gedankenjagt. Nur einmal, ein einziges Mal musste es passieren und ich wäre frei. Ich musste alles geben, schwor ich mir und wollte mein Schicksal nun selbst in die Hand nehmen. Im Raum angekommen, war dieser stockfinster. Verwirrt sah ich zu Kokuza, welche eine kleine Öllampe entzündete. “Er will das du dich in die Mitte setzt und deine Augen schließt. Am besten nimmst du eine leichte Verbeugung ein, die wird ihm schmeicheln”, gab Kokuza mir noch einen Tipp und begleitete mich in die Mitte des Raumes. Dort lag ein flaches Sitzkissen und darauf nahm ich Platz. “So ich werde dich nun allein lassen müssen Yoko. Viel Erfolg”, verabschiedete sich Kokuza und verließ den Raum. Es war stockfinster, warum also die Augen schließen, fragte ich mich. Dennoch tat ich es und wartete geduldig, lauschte allen noch so kleinen Geräuschen. Die Schreie der Yokai waren verstummt oder man hörte sie nicht, denn dieser Raum war der abgelegenste des Hauses. Plötzlich öffnete sich die Tür und ich zuckte kurz zusammen. Mein Herz fing an zu rasen und augenblicklich wurde mir schlecht. Mein Blut rauschte in so einer Geschwindigkeit durch meinen Kopf, das es mir die Sinne nehmen wollte. Aber ich musste das hier nun schaffen, so gut wie es ging, um endlich hier weg zu können. Dieser Lord war der Schlüssel zu meiner Freiheit und diesen würde ich nutzen. Leise Schritte kamen auf mich zu und durch die geschlossenen Lieder bemerkte ich, dass er das Licht entzündet hatte. Nicht alle, aber genug um einen Blick auf mich zu haben und mich betrachten zu können. Ich verharrte eisern in meiner leichten Verbeugung und hielt die Augen tapfer geschlossen. Selbst als ich spürte, wie er sich genau vor mir niederließ. Zu meinem Erstaunen folgte nichts. Kein Wort und keine Berührung. Nicht einmal atmen hörte ich den Mann vor mir und so versuchte ich unbewusst, etwas von ihm zu erhaschen. Sein Geruch war dezent und doch konnte man etwas den Geruch des Waldes an ihm ausmachen. Des Waldes, wenn gerade frischer Regen gefallen war. Komischerweise hatte ich das Gefühl, ich hätte diesen schon einmal wahrgenommen, aber das konnte hier ja nicht der Fall sein. “Wie ist dein Name?”, sprach er mich dann doch an und ich wunderte mich über das Interesse. Wollte er nicht einfach seine Begierde an mir stillen? Seinen Spaß haben? Wozu dann das Wissen über meinen Namen. Zudem bebte diese tiefe Stimme in meinem Inneren und ließ meine Alarmglocken schrillen. Wollten mir meine Mikosinne etwas mitteilen, was ich nicht einschätzen konnte? Eisern versuchte ich seine Aura zu erforschen und stellte fest, das sie zwar von einem Yokai war, dennoch recht klein und fast ausgelöscht vor mir lag. Dieses Wesen versuchte etwas vor mir geheim zu halten. “Mein Name ist Yoko mein Herr”, antwortete ich förmlich, so wie es mir die anderen beigebracht hatten. Ich spürte wie seine Aura kurz flackerte und da spürte ich etwas mir bekanntes. Mein Herz nahm an Fahrt auf und ich konnte nur noch schwer meine Augen zu halten. Meine Kräfte sagten mir etwas. Etwas bestimmtes und wenn sich das bewahrheiten würde, dann saß hier ein Inuyokai vor mir. Es musste einer aus einem anderen Teil des Landes sein, denn Inuyasha war es nicht und Sesshomaru würde sich doch nicht in so ein Etablissement absetzten. Schon gar nicht seinen wertvollen Astralkörper, an eine Menschliche Hure verschwenden. Da würde wohl eher der Mond vom Himmel verschwinden. Aber vielleicht konnte ich diesen Inuyokai vor mir, überreden mir zu helfen. Vielleicht wenn ich etwas auf die Tränendrüse drücken würde. Das hatte bei Inuyasha schließlich auch oft geholfen. Nicht das ich es allzu oft ausgenutzt hatte, das er eine Schwäche hatte, wenn Frauen weinten. “Woher kommst du?”, wollte die Stimme als nächstes wissen und ich hörte das leise und rhythmische tippen, einer seiner Krallen auf dem Boden. Er kratze immer wieder langsam über die Tatamimatte und machte mich langsam nervös damit. Ob er versuchte dies zu provozieren? “Ich komme aus einem weit entfernten Dorf. Ihr kennt es sicher nicht”, gab ich wieder brav Antwort und spürte langsam die schwere meiner Haltung im Rücken. Wie lange wollte er mich hier noch so ausharren lassen? Doch die verschaffende Zeit machte mir auch nichts aus, konnte ich so doch etwas davon schinden und würde meinem elend eventuell noch entkommen, wenn ich diesem Yokai nur herumkriegen würde. Doch was im nächsten Moment geschah, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wurde nach hinten gestoßen, landete auf meinem schmerzenden Rücken und spürte, wie sich der Mann über mich beugte. Sein Gesicht war meinem ganz nah und als ich durch den Stoß meine Augen aufgeschlagen hatte, konnte ich das silberglänzende, lange Haar vor mir sehen. Mein Herz rutschte mir in die Hose, als der Geruch mich noch einmal so intensiv traf und mein Hirn anfing, eins und eins zusammen zu zählen. Als ich dann seine Stimme, nah und bebend, an meinem Ohr wahrnahm, wusste ich das ich mich geirrt hatte und wusste wer dort gerade über mir kniete, mir die Flucht nahm und mein Herz zum Aussetzen brachte. “Weiß der Abschaum von einem Halbdämon, was du hier für Hobbys betreibst Miko?”, fragte er mich und ich erstarrte zur Salzsäule. `Miko´ so nannte mich nur einer. Das konnte nicht sein. Das Gesicht des Mannes wandte sich zu mir. Neben den silbernen Strähnen, die meine Wangen streiften, kamen die Markanten roten Mahle auf den Wangenknochen zum Vorschein. Der dunkle Mond auf der Stirn, welcher von dem Pony leicht verdeckt wurde, sprang mir entgegen. Nicht minderer wie die goldenen, stechenden Augen, welche mich kühl und auch leicht belustigt ansahen. Er war es. Kein Zweifel. “Sesshomaru” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)