*~Art of Love~* von BexChan (~A Good Omens Story~) ================================================================================ Prolog: ~Scetch~ ---------------- ~"„We don't make mistakes, we just have happy accidents. And that's when you really experience the joy of painting. Happy painting and god bless, my friend."~ -Bob Ross- __________________________ "Das ist wirklich ein atemberaubendes Kunstwerk, Mr. Fell!" "Vielen Dank, ich fühle mich sehr geschmeichelt. Aber Sie hätten es nicht direkt ausstellen müssen." "Aber natürlich! Dieses Kunstwerk ist dafür geschaffen, dass man es der Öffentlichkeit zugänglich macht! Wäre ich an dem Tag nicht dort im St. James Park spazieren gewesen, ich wäre niemals auf Sie aufmerksam geworden." "Das ist sehr freundlich von Ihnen." "Mr. Fell, mit Verlaub, dürfte ich mir die Frage erlauben, was dieses Bild darstellen soll? Diese zwei Personen..was stellen sie genau dar?" "Einen Dämon...und einen Engel im Garten Eden. Sie sind...Freunde." "Ist das nicht widersprüchlich?" "Durchaus! Aber...es verlangte mich an jenem Tag dieses Bild zu malen." "Ihr Bild strahlt so viel Wärme und...Liebe aus. Wie werden Sie es nennen?" "Es hat keinen Namen. Es sind einfach...ein Engel und ein Dämon." "Aber eines Tages sollten Sie es benennen. Es ist es wert, einen Namen zu tragen, welches ihm würdig ist." "Eines Tages vielleicht." "Sie sind eine sehr interessante Person, Mr. Fell. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Ihnen dieses Szenario bekannt vorkommt. Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen damit zu nahe treten sollte." Erziraphael musterte sein eigenes Gemälde, welches an jenem Tag in der National Gallery ausgestellt wurde. Natürlich kannte er das Szenario, er hatte es seinerzeit selbst erlebt als er den Dämon Crawley kennengelernt und diesem Schutz vor dem aufkommenden ersten Regen mit seinen weißen Engelsflügeln geboten hatte. Dies war nun allerdings schon 6000 Jahre her und er hatte den Dämon seit jeher nie wiedergesehen. Nur an jenem Tag im Garten Eden. Im Laufe der Zeit geriet er in Vergessenheit. Eigentlich hatte Erziraphael während seines Lebens auf der Erde das Zeichnen für sich selbst entdeckt, genauso wie er eines Tages seine Liebe für Bücher entdeckt hatte, deswegen führte er nun auch schon seit geraumer Zeit einen eigenen Buchladen in Soho, London, wo er unter anderem die seltensten Erstauflagen beherbergte. Doch auch das Zeichnen bereitete ihm Tag für Tag sehr viel Freude und am liebsten zeichnete er Zuhause im Buchladen auf seinem Sessel mit einer köstlichen Tasse Kakao oder im St. James Park. Er beobachtete Menschen, Tiere und er zeichnete sie alle. Spontane Bilder, kleine Gemälde oder Porträits, die ihm in den Sinn kamen, doch an jenem Tag war er wehmütig geworden. Er wusste nicht, warum er auf einmal an den Dämon denken musste. Vielleicht lag es auch an der Einsamkeit, die der Engel (ja, Erziraphael war durch und durch ein Engel, der unter den Menschen wandelte und wie ein Mensch aussah) schon seit Jahren empfand. Der Himmel selbst war nicht gut auf ihn zu sprechen und er war froh, wenn er seinen Kollegen aus dem Himmel so selten wie möglich über den Weg lief. Er vollbrachte schon seit Anbeginn der Zeit Wunder auf der Erde, viele der schönsten und großartigsten Sehenswürdigkeiten wurden durch seine Hände erschaffen, doch keiner wusste dies zu würdigen...außer die Menschen selbst. Erziraphael liebte sein Leben auf der Erde, wenn es nach ihm ginge, wollte er gar nicht mehr weg und wenn er zeichnen konnte, fühlte er sich frei von allem. Frei von seinen Prinzipien und seiner Loyalität zum Himmel. In seinen Bildern konnte er sich ausleben, Gefühlen freien Lauf lassen, Dinge erzählen, die er nicht aussprechen durfte. Meist zeichnete er Skizzen mit einem Bleistift aber dieses Mal hatte er sich selbst übertroffen. Er hatte besagten Dämon und sich auf Leinwand mit Aquarellfarben gemalt und genau den Moment eingefangen, wo er seinem eigentlichen Feind vom Regen mit seinem Flügel abschirmte und nun hing dieses perfekte Szenario in der National Gallery, weil gerade an jenem Tag der Galerist durch den St. James Park lief und auf das Werk Erziraphael's aufmerksam wurde. Er hatte den Engel daraufhin mit Kusshand gebeten, sein Bild in der National Gallery auszustellen und nun wartete es. Entweder darauf, von Erziraphael wieder mit nach Hause genommen zu werden wenn die Präsentation vorbei ist oder von einem großzügigen Interessenten käuflich erworben zu werden. An sich wäre Erziraphael erstes lieber gewesen. Seine himmelblauen Augen begutachteten das Werk eindringlich bevor er sich zum Gehen abwandt. "Nun denn, ich werde mich nun empfehlen. Sollte es sich nicht verkaufen lassen, werde ich es am Ende der Ausstellung wieder abholen kommen." "Sehr wohl, Mr. Fell. Ich werde Sie gerne benachrichtigen." Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen verließ der Engel die National Gallery und schien dabei von einem warmen Licht begleitet zu werden. Er hatte die Galerie gerade verlassen, da betrat ein junger Mann die National Gallery, auf seiner Nase eine dunkle Sonnenbrille ruhend, das kaminrote Haar anständig gestylt und die schwarze Kleidung perfekt sitzend. Er war nichts ahnend an diese Ort gekommen bis ihm DAS Bild ins Auge fiel und er schließlich den Blick nicht mehr abwenden konnte. Nur zu vertraut war ihm diese Szene und er rückte die Sonnenbrille auf seiner Nase zurecht. Er hätte nicht gedacht, dass ihn eines Tages mal seine Vergangenheit einholen würde. Geschehenes, was Jahrhunderte zurücklag und nun war es hier in dieser Galerie und der junge Mann lächelte sentimental. "Tatsächlich, dies ist wirklich ein einzigartiges Kunstwerk! Werter Herr, ich habe Interesse an einem Ihrer Kunstwerke. Wie hoch ist der Preis für dieses Gemälde?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)