Ronon von myuki-chan ================================================================================ Kapitel 11: Tower ----------------- Ronons stieg die Stufen zu dem Turm empor in welchem der Wraith regelrecht Lebte. Seit über einem Jahr kam Ember nach Atlantis und seit gut fünf Monaten wurden schon nicht mal mehr Wachen abgestellt. Ember konnte sich jeder Zeit überall bewegen ohne dass ihm jemand folgte. Ronon tat es dennoch. Nicht immer. Aber wenn er die Zeit hatte folgte er Ember unauffällig. Seine Wege waren aber immer klar strukturiert. Es gab so gesehen keine Auffälligkeiten. Da war sein Turm, das Labor oder die Krankenstation. Ach natürlich. Oder auch mal Salawis Zimmer. Ronon stieß es übel auf, aber bereits seit gut einem Jahr war sie seine feste… Nahrungsquelle? Wie sollte man das nennen? Was ihn persönlich abneigte war die Tatsache das Ember sich nicht zusammenreißen konnte. Mehr wie Zwei oder Drei Wochen war er bis vor über einem Jahr nie hier gewesen. Manchmal waren es nur wenige Tage. Man wollte eine Langzeitstudie daran beobachten. Zumindest hatte Woolsey das gesagt. Was passierte mit dem Menschen wenn man sich von ihm nährte? Gab es wirklich keine Nachteile für diesen? Ronon persönlich war absolut gegen diese Sache. Es schaffte eine Abhängigkeit und das wollte Ronon nicht. Menschen und Wraiths konnten einfach nicht zusammen… Er musste kurz an Jennifer denken, dabei überkam ihm ein leichter Schauder. Wie verrückt war diese Welt nur geworden? Tief Luftholend erreichte er die letzte Stufe die zum Turm rauf führte und schritt nun langsam weiter. Gerade als er Embers Türe erreichte ging diese bereits auf und der Wraiths rannte fast in ihn hinein. „Ronon Dex“, Ember ging sofort auf Abstand und blickte runter auf Ronons Hände. Ronon gab das etwas Genugtuung. Er sah das Ember nach einer Waffe suchte, vermutlich fürchtete er sich irgendwo vor ihm. „Es ist spät wo willst du hin?“ fragte Ronon zurück und er sah Nervosität in dessen Augen aufblitzen. „Was kann ich für Sie tun?“ fragte Ember lediglich zurück und schritt Rückwärts in das Zimmer und machte Ronon damit Platz. „Ich weiß Bescheid“, sagte Ronon lediglich und trat in den Raum. Als die Türen sich schlossen drehte er sich zu Ember um, aber dieser wirkte verwirrt. „Ich verstehe nicht ganz, wovon Wissen Sie bescheid?“ „Das weißt du genau. Ich habe beide gesehen“ Sprach er von Guide und Fair One? Ember verschränkte seine Hände hinterm Rücken und blickte von Ronon aus kurz auf die nächste Wand, ehe er den großen Mann wieder ansah. Ronon blickte ihn an und fletschte fast seine Lippen. „Warum ist Guide wirklich nicht mitgekommen? War ihm das was er da fabriziert hat dann doch lästig geworden?“ Ember suchte nach den richtigen Worten zumal er nicht für Guide sprechen konnte. Lange hatten sie beide auch nicht gesprochen und er sah keinen Grund darin Ronon überhaupt etwas zu sagen. Was ging es diesen auch an? „Jennifer ist mit dem Nerven am Ende“, sagte Ronon plötzlich weiter. „In ihr wächst etwas das nicht leben dürfte und-“ „Warum sollte es nicht Leben dürfen?“ fragte Ember sofort zurück und musterte Ronon, ehe er sich umdrehte und zu einen der großen Fenster in seinem Zimmer schritt. Die Eisberge vor ihm lagen in einem leichten Rot. Die Sonne stand tief und bald würde alles im Dunkeln liegen. Etwa so Dunkel wie ihre Zukunft? Wer wusste was kommen würde? „Ich sehe in dem was gerade geschieht, eine tatsächliche Mögliche Zukunft. Wraiths werden nicht aufhören die zu sein, die sie sind. Aber dennoch wird es Veränderungen geben. Dabei kann Leben entstehen.“ „Wie soll das passieren?“, fragte Ronon zurück und zeigte sich nicht einsichtig. „Ihr nährt euch am Menschen, bekommt plötzlich Lust noch weitere Bedürfnisse zu Stillen und schwängert sie dabei? Ihr seht in Menschen nichts als Vieh! Und so behandelt ihr sie auch.“ Ronon konnte gar nicht so schnell blinzeln da drehte Ember sich schon um und musterte Ronon teils wütend. „Wraiths sind zu mehr im Stande, als Hass, Angst und Wut zu verbreiten und zu zeigen. Du kennst uns nicht!“ „Willst du damit sagen dass ihr ernsthaft Gefühle entwickeln könnt? Das ist lächerlich.“ „Du sagtest das du sie beide gesehen hast“, warf Ember ein. „Ich weiß das Wraith gut darin sind andere zu Manipulieren.“ Ember seufzte laut und legte sich einen Finger an seine Schläfe. „Es würde nichts bringen dir etwas über uns erzählen zu wollen. Du würdest die Wahrheit nie Akzeptieren.“ „Die Wahrheit das ihr Monster seid die Lügen, betrügen, und Menschen töten. Und ich weiß das dieses Spiel das ihr hier treibt bald auffliegt und dann sehen wir was das Vertrauen gebracht hat, dass man euch entgegen bringt.“ Fassungslos musterte Ember Ronon und fragte sich für den Moment wie viele Menschen noch so Kleindenkend waren, aber dann wurde ihm auch wieder bewusst um wie viel Ronon und sein Volk gelitten hatten. „Was passiert ist, kann niemand ungeschehen machen“, sagte Ember ruhig und möglichst beherrscht. Er sah deutlich die Ader an Ronons Stirn pulsieren und jedes weitere falsche Wort wäre für Ronon ein Akt der Aggression. Egal was Ember nun machen würde, es wäre das Falsche. „Es ist für keine Seite einfach.“ „Für keine Seite? Ihr seid es doch die nie den kürzen ziehen müssen! Wo habt ihr Verluste erleiden müssen?!“ „Wir spüren schmerz“, sagte Ember und machte einen Schritt auf Ronon zu. „Wir fühlen Kummer. Verlust und wir können Lieben“, seine ernste Stimme wurde am Ende leiser und der Wraiths legte eine Hand auf seine Brust. Ronon knurrte ihm entgegen und da ging plötzlich die Türe auf. Beide blickten zu dieser und erkannten eine verwirrte Salawi darin stehen. „Eh… Komme ich ungelegen?“ Ronon war versucht etwas zu sagen, aber da war Ember schneller als er. „Absolut nicht Airman Salawi.“ „Ayesha…“ Kopf schüttelnd kam sie näher. „Du bist nicht aufgetaucht und Radek ist nach einer Halben Stunde schon am Schlafen gewesen. Darum… Wollte ich mal nach schauen ob alles okay ist.“ Ember war tatsächlich nicht hingegangen. Das Gespräch mit Jennifer hatte ihn sehr nachdenklich gestimmt und als er dann doch gehen wollte, war es schon relativ spät. Allerdings war ihm dann Ronon in die Arme gelaufen. „Es ist alles in Ordnung Ayesha. Ich wurde nur aufgehalten.“ „Zwei Stunden lang mit ihm?“ sie sah Ronon flüchtig an. „Er hätte dich nach zehn Minuten Umgebracht.“ „Wie Recht du hast.“ Ember mochte ihren Humor und überhaupt war er schon wieder wesentlich ruhiger und es freute ihn sie am heutigen Tag doch noch alleine sprechen zu können… Naja so gut wie alleine. Er hatte total vergessen dass ein brodelnder Vulkan neben ihm stand. „Was geht hier vor sich?“ Ronon sah von Salawi zu Ember und wieder zurück. „Er hat sich bestimmt erst genährt, er brauch es also nicht. Oder stehst du inzwischen auf diese Enzyme?“ Ayesha holte tief Luft und sah Ronon lange an. „Du bist nicht der erste und nicht der letzte der solche Dinge zu mir sagt“, fing Ayesha ernst an und wollte weiter sprechen als Ember zwei Schritte auf sie zu ging und Ronon fast seine Waffe zücken wollte. Er ließ es weil Ember plötzlich vollkommen aufgebracht wirkte. „Was meinst du?“ „Hm?“ Ayesha blinzelte einmal da Ember plötzlich direkt vor ihr stand. „Wirst du bedroht weil du mir hilfst während ich auf Atlantis bin?“ „Es ist nicht so schlimm und nicht bedeutend“, winkte Ayesha direkt ab, aber Ember griff nach ihrer Hand. „Schikane?“ „Schi… Ember. Es ist okay. Ich höre mir mal herablassende Sprüche an, aber ich lasse mich nicht ärgern. Zumal es mir egal ist was andere denken. Ich weiß dass ich das Richtige tue. Okay?“ seine Hand… Ayesha wusste gar nicht wann er je ihre Hand so gehalten hatte. Er wirkte besorgt und wütend. Seine Augen blickten sie so forschend an als versuche er in ihre Seele zu blicken. Moment. „Geh nicht in meinen Kopf! Es ist so wie ich es sage!“ „Ich will nur die Wahrheit wissen!“ sagte Ember wiederum ernst und ebenso laut wie sie. „Du verschweigst mir etwas! Ich werde nachsehen wenn du es nicht sagst!“ „Oh nein!“ sagte Ayesha sofort und zog ihre Hand von seiner weg. „Das wagst du nicht!“ aber da spürte sie seinen Geist mit einem schlag und vollkommen verwirrt stolperte sie Rückwärts, ehe sie Ember knurren hörte. „Wie sind ihre Namen?!“ forderte er Ayesha auf und kam näher damit er sie am Arm greifen konnte. Ayesha hatte so halt und musste tief Luft holen. Er hatte es getan. Er war in ihren Geist getreten, allerdings wohl nicht lange genug. „Sag mir ihre Namen!“ „Lass sie los!“ Ronon packte Ember an den Schultern und schmiss ihn gegen die nächste Wand, ehe er ein Messer zückte und dieses dem Wraiths an die Kehle hielt. Ember tobte vor Wut allerdings blieb er nun ganz Still und blickte lediglich Ronon in die Augen. Schweigend erfüllte den Raum und Ayesha nutze das um sich auf einen Stuhl zu setzten. „Was sollte das verdammt nochmal?!“ fragte Ronon wütend und sah Ember unentwegt in die Augen ohne ihn Los zu lassen. „Menschen wie du…“ fing Ember an „Stopp! Das geht keinen etwas an, es ist schlimm genug das du es weist!“ sagte Ayesha nun wütend und erhob sich, ehe sie auf Ronon und Ember zu ging. „Und du hast ohne meine Erlaubnis in meinem Kopf nachgesehen… Das ist… Das letzte!“ Ember blinzelte kurz und ihm wich fast jedes Gefühl aus den Beinen. Ayesha war wütend auf ihn und er hasste sich gerade dafür. Oh Nein… Er war vollkommen durchgedreht! Das war ein ebenso schlechtes Zeichen. In ihm verlangte alles Ayesha beschützen zu wollen und er hatte wissen müssen was genau los war. Jetzt zumindest wollte er ihren Wunsch respektieren und würde dazu schweigen. „Wenn es meinetwegen ist, wird es aufhören“, sagte Ember leise. „Ich werde mich Fernhalten und meine Zeit hier auf das nötigste begrenzen, damit ich mich nicht nähren muss und… Es tut mir Leid. Mir lag es Fern gegen deinen Willen zu handeln. Ich war nur… Von Sorge getrieben.“ Von Sorge getrieben. Ayesha wusste was es bedeutete und sie wusste erst nicht was sie erwidern konnte, darum blickte sie erst einmal Ronon an. „Lass ihn los. Bitte.“ „Das ist keine gute Idee. Was hat er mit dir getan?“ besorgt? Für Ronon sah es fast wie Kontrolle aus. So wie Ember ausgerastet war, wegen ein paar Wörtern die wohl an Salawi gefallen sind, machte das alles recht kompliziert. Und es machte ihn gefährlich. Unberechenbar. „Ronon ich bin sehr wohl dazu in der Lage Situationen einzuschätzen. Und ich glaube sagen zu können das ich Ember kenne.“ „Du kennst ihn nicht.“ Ronon drückte noch einmal fester zu, ehe er von dem Wraiths abließ um Ayesha ansehen zu können. „Er hat etwas gegen deinen Willen getan.“ „Weil er in Sorge um mich ist. Verstehst du das nicht?“ Ayesha sah Ronon lange in die Augen. „Man hat mich angegriffen. Nicht nur mit Worten. Sondern richtig angegriffen. Mehr brauchst du nicht wissen Ronon.“ Der große Mann ließ seinen Kiefer knacken. „Wer, sag mir Namen. Dafür werden sie zur Rechenschaft gezogen.“ „Ronon es sind Typen wie du“, sagte Ayesha unverständlich. „Typen die nicht Akzeptieren können warum ich so Handele. Oder auch entscheide. Warst du nicht wegen so etwas hier her gekommen?“ fragte sie direkt nach. „Oder warum hast du Ember hier besucht? Du bist hier her gekommen weil dir das alles nicht passt oder? Wir wäre es am liebsten wenn er oder andere Wraiths wieder anfangen würden unser Leben auszusaugen, so lange bis wir Tod sind. Richtig? Damit du etwas hast um weiter wütend sein zu können. Ich bin persönlich hier, weil ich helfen will. Weil ich speziell ihm helfen will. Keiner von uns weiß wie Wraiths wirklich sind. Aber was ich bisher mitbekommen habe, macht sie nur zu einem kleinen Teil anders als uns. Wir haben sogar sehr viel gemeinsam.“ Ronon öffnete seinen Mund und schloss ihn direkt wieder. Personen wie er haben sie angegriffen? Wo und wie? Trug sie noch Verletzungen? Während er in Gedanken war bekam er gar nicht mit wie Ember auf Ayesha zu kam und ihre beiden Hände ergriff und diese anhob. Erst da sah Ronon zu ihm und wollte schon etwas sagen, wurde aber abermals darin gestoppt da der Wraith anfing zu sprechen. „Du hast mich verteidigt, obwohl ich etwas getan habe das dir missfiel?“ Ayesha war verwirrt, musste dann aber etwas lächeln. „Natürlich. Ich würde vermutlich auch durchdrehen wenn ich ahne das etwas passiert ist und… Jedenfalls. Ich verzeihe dir, aber wag es nie wieder das zu tun.“ „Ich werde mich davor hüten dich wütend zu machen. Aber versprich mir zu erzählen wenn dir Probleme bereitet werden. Das will ich nicht.“ „Du würdest also wirklich damit aufhören?“ „Mir allem. Wenn es dich beschützt. Und wenn das auch nicht hilft würde ich nie wieder kommen damit du niemals wieder in solche Lage kommen würdest.“ „Ember…“ Ayesha wusste ganz genau wie viel Gewicht seine Worte hatten und weil sie ihn kannte, neigte sie leicht ihren Kopf vor und spürte nur eine Bruchteil der Sekunde darauf, wie er seine Stirn an ihre lehnte. „Ich werde mich dir nie wieder…“ „Nein.“ Ayesha schloss ihre Augen und hörte ihn deutlich Atmen. „Sag es nicht.“ Ember öffnete seine Augen und löste sich nun vorsichtig von ihr, ehe er den Kopf schüttelte. „Das ist es nicht wert. Du solltest unbesorgt hier Leben können.“ „Ember es ist nicht so schlimm…“ „Doch. Ist es. Diese Welten… Du. Ich. Wir. Ihr. Es ist zu Früh.“ Ember klang tatsächlich traurig und nachdenklich. Er war es auch. Es stimmte einfach. Es war zu Früh… Ansonsten in einer anderen Zeit da könnte er einfach zu all dem stehen ohne sorgen zu haben. Noch immer hielt er ihre Hand und blickte ihr niedergeschlagen in die Augen. Ayesha hielt den Atem an und suchte etwas in seinem Blick. „Wofür? Wofür ist es zu Früh?“ flüsterte sie und trat etwas näher. Als Ember eine Hand von ihrer löste und diese vorsichtig, fast schon zögerlich an ihre Wange legte, schloss sie kurz ihre Augen und blickte ihn schließlich wieder an. Seine Hand war so warm… In Ember schrillten alle Alarmglocken hoch, die ihm sagten nicht weiter zu gehen, weil er sonst verloren wäre. Aber ihre Augen waren so schön wie die Wälder der Welten die er besuchte. „Hier für.“ Ember beugte sich nur ein Stückchen weiter runter, damit er ihre Lippen kosten durfte. Sie gab ihm sofort nach und er wusste in dem Moment das Radek Recht hatte. Ayesha mochte ihn genauso. Aber es war wie er es gesagt hatte. Diese Welt war nicht bereit für derartiges. Aber der Kuss ließ ihm nun keinen Spielraum für schlechte Gedanken. Ronon starrte beide einfach nur an und wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte mit vielen gerechnet, nur nicht damit. Spielten jetzt alle verrückt? Irritiert schritt er geradewegs aus dem Zimmer um ja nicht noch mehr Geheimnisse mitzubekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)