TETSUO von Hera_Tenebrae89 (When one person changes everything) ================================================================================ Kapitel 10: New insights and terrors ------------------------------------ Es war eine wilde Fahrt gewesen. Etwas erledigt und einfach nur die Wärme des anderen genießend, lag Kai an Yamagata gekuschelt. Sie befanden sich noch immer in der Kabine und genossen die Nähe zueinander. Hatten genau da ordentlich Sex miteinander gehabt und auch waren sie in einer gewissen Position hängen geblieben. Nämlich saß der Jüngste auf dem Schoß und kuschelte sich an die starke Brust seines Sex-Partners. Kai trug nur noch sein grünes Hemd, das noch immer bis über die Brust hochgekrempelt war und war zugedeckt mit seiner Jacke die auf seinen Schultern hing. Yamagata trug dagegen noch alles, nur seine Hose war logischerweise geöffnet gewesen. Für ne Runde Sex in einer Kabine musste es schnell gehen. Aber dennoch hatten sie sich Zeit gelassen und sich nicht nur nach Herzenslust ausgetobt, sondern es auch genossen bis zum Ende. Er hatte den Kleinen umschlungen und sein Kopf ruhte ebenso auf dem des Jüngeren. Beide waren noch etwas erschöpft, aber mehr noch der kleine Kai. Yamagata war überrascht wie gut Kai den Sex weggesteckt hatte. Immerhin musste er den Arsch hinhalten und sich penetrieren lassen. Manchmal hatte er das Gefühl er würde ein Mädchen ficken, so willig und gut hat es geklappt. Und noch dazu hatte er einen verdammt geilen Körper. Er war gut gebaut, aber zart. Und seine Haut war so weich…einfach überall. Sah man ihm gar nicht an wenn er bekleidet war. Er hatte damals also nicht gelogen, als er meinte seine Beine wären wohl gerundet und es wäre aufregend sie zu berühren. Scheiße…alles an ihm war aufregend zu berühren. Noch nie zuvor hatte er mit einem Jungen Sex gehabt. Warum auch? Er war ja immer von sich überzeugt nicht schwul zu sein. Aber nach den Küssen und nach der geilen Runde Sex, fand er es nicht mehr schlimm schwul zu sein. Keine Sorge das der Partner schwanger werden konnte, ein großer Vorteil aber nicht nur das…Immerhin liebte er diesen kleinen, verkrachten Mechaniker auf sich. Das war ihm endgültig bewusst. So viele Muschis schon in seinem Leben und dann verfällt er dem Arsch eines Jungen. Schon irgendwie Witzig. Er sah zu dem Kleinen runter und schnaufte kurz aus, machte eine langsame Handbewegung und schob das leicht verschwitzte Haar aus dem Gesicht von Kai. Danach küsste er ihm sanft auf die Stirn und als Antwort bekam er ein leichtes Grummeln. Das aber gleich in ein wohliges Schnurren überging. Etwas erschöpft aber glücklich warf ihm Kaisuke einen lieben Blick zu. Blinzelte kurz dabei und Yama fragte ihn: „Alles okay? Hast du Schmerzen?“ Sofort bekam er ein verneinendes Kopfschütteln des Jüngeren und dann ein Lächeln, gefolgt von einer weiteren Kuschel-Aktion. Er drückte sich schmusig an den Großen und sprach sanft: „Nein du Trottel…Alles okay.“ Was nach dem Satz sich aber nicht lange bestätig hielt. Denn kurz darauf zog ein Druck durch seinen Unterleib und er zuckte zusammen. Erschrocken weil er etwas spürte, drückte er sich dann schnell von Yamagata weg und sah zu seinem Bauch runter. Es fühlte sich an als…Und dann keuchte er auch schon. Weitere Kontraktionen in seinem Bauch folgten und rissen etwas seinen Leib auseinander. So fühlte es sich zumindest für ihn an. Das blieb natürlich nicht unbemerkt. Besorgt sah ihn Yamagata darauf an und fasste ihn sanft an den Schultern. Fragte erneut, nun etwas lauter: „Was hast du?! Kaisuke?!“ Der Kleine keuchte immer wieder und schien angestrengt vor Schmerz. Aber nach einigen Minuten hatte das auch wieder nachgelassen. Sein Körper hörte schlagartig, wie es gekommen war, wieder auf zu arbeiten. Unheimlich. Er dachte nicht dass es Kontraktionen auch bei Jungs gab. Sowas war eher bei Frauen ein Ding. Zum Beispiel wenn sie gebären, oder ihre Periode hatten. Doch offensichtlich hatte sein Bauch bereits daran gearbeitet das los zu werden was nicht in ihn gehörte und so verließ es auch leise seinen Körper. Lief flüssig aus ihm raus. Noch immer sah Yamagata ihn besorgt an und da ihm Kai keine Antwort gegeben hatte fragte er noch mal: „Was hast du denn verdammt?!“ Und dann bekam er blitzartig aber leicht von Kai eine geknallt. Überraschend. Es war eine sanfte Backpfeife auf die rechte Wange gewesen und Yama verharrte vor Schreck nur. Sah ihn verwirrt an und fasste sich danach auf die Wange, während ihn Kai errötet und etwas muffig ansah. Fragen über Fragen und deswegen fragte Yamagata erneut: „Au! Verdammt wofür war DIE denn?!“ Und endlich sprach Kai lauter zu ihm: „Du blöder Arsch! Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht in mir kommen!“ Wirklich? Das kam sehr unverblümt und ehrlich. Yamagata lief bei der Aussage sofort rot an und motzte dann laut zurück: „Entschuldige bitte, dass ich spontan kein Kondom dabei hatte! Aber woher sollte ich denn wissen das du so Ach auf Krach ficken möchtest!?“ „Du hättest einfach nur rausziehen müssen!“ „Oh das sagst du so einfach! Im Eifer des Gefechts ist das nicht so leicht! Ich war voll drin und konzentriert, weil ich dich nicht verletzen wollte!“ Was auch der Wahrheit entsprach. Sex zwischen Männern braucht ein starkes Maß an Vertrauen und Gefühl. Man muss sehr vorsichtig sein, denn Verletzungen passierten sonst schnell. Und da beide noch nicht darin geübt waren umso mehr. Aber bei der Aussage des Großen wurden beide schlagartig still und sahen sich nur an. Und wie durch einen Zauber verflog die mürrische Laune der beiden schlagartig und sie fingen an zu lachen. Es war unglaublich. Und schon etwas peinlich, aber das machte ihnen nichts aus. Weswegen Kai sich sofort wieder an ihn kuschelte und murmelte: „Du hast Glück das ich dich so sehr liebe…Aber nächstes Mal lass das bitte!“ Yamagata sah erstaunt zu ihm runter. Es würde ein nächstes Mal geben? Das erfreute ihn sehr…aber dann fragte er: „Du…liebst mich?“ Kai nickte und sah dann wieder zu ihm auf. „Natürlich. Sonst hätte ich nicht mit dir geschlafen du Trottel.“ Er lächelte dabei so lieb und süß das dem Großen wieder warm um das Herz wurde. Es tat gut sowas zu hören. Es war so der Kontrast zu Yamagata seiner Einstellung. Er war mehr der Typ der einfach Sex hatte wenn er bock hatte. Aber zum ersten Mal in seinem Leben wollte er Sex haben weil er die Person liebte. Weil er Kai liebte und ihn das fühlen lassen wollte. Früher fand er das total schnulzig. Hat Kaneda sogar für blöd abgestempelt weil er sich gefühlvoll binden oder Sex haben wollte. Inzwischen verstand er aber. Und es war echt schön mit jemanden zu schlafen der einen nahm wie man war und den man kannte und liebte wie er war. Und so kam er mit dem Kopf runter und sie küssten sich erneut innig. Während sie Sex hatten haben sie sich oft geküsst. Eine Bindung zu ihrer bereits aktiven körperliche Bindung die sie nicht lösen wollten. Als er Kai dann allerdings stärker von hinten nahm wurde das etwas komplizierter… In der Ferne war plötzlich lautes Donnern zu hören. Sofort unterbrachen die Zwei den Kuss und sahen von sich erschrocken aus der Kabine raus. Jeder der beiden würde das Geräusch im Schlaf erkennen…es waren Motorräder! Schnell, aber noch immer mit etwas Schmerz im Bauch kam Kai von Yamagata runter und der schloss seine Hose. Stand schützend vor Kai und sah sich in der Kabine um. Perfekt. Sofort riss er die Stange über ihnen, die für den Vorhang der Kabine ab und nahm sie als Waffe. Er sah zu dem Kleinen hinter und sprach auffordernd: „Zieh deine Hose an, wir bekommen Besuch! Und bleib hier!“ Kai nickte und tat wie ihm geheißen. Währenddessen ging Yamagata langsam aus der Kabine raus und schlich sich hoch zum Ende des kleinen Raumes. An den anderen Kabinen vorbei. Es war eine scheiß Situation. Warum sollte jemand anderes in diesen verlassenen Stadtteil kommen? Noch schlimmer war, dass ihre Karren vor dem Laden standen. Das war ja geradezu ein Einladungsschild für klauende Bastarde! Er blieb an der Ecke des Raumes stehen und sah vorsichtig und mit der Stange im Anschlag, um sie herum. Der Laden war noch immer komplett verlassen. Aber es hörte sich auch an, als wären sie noch nicht vorbeigekommen. Die Geräusche waren noch etwas weiter weg. Er schlich sich schnell raus und vorne zu dem Schaufenster links. Hockte dahinter und lauschte nur weiter. Das Brummen der Motorräder kam immer näher. Es mussten viele sein. Eine Gang auf Streife? Hoffentlich nicht, dann hätten sie echt ein Problem! Und dann sah er über seine Deckung drüber und erspähte die Motorräder der Fremden. Sah sie in schnellem Tempo an sich vorbeifahren. Yamagata dachte ihn trifft der Schlag! Scheiße! Das waren Clowns! Was zum kuckuck machte Joker seine Bande an diesem Ort?! Sie bretterten einer nach dem anderen an dem Fenster vorbei. Aber er war auch erleichtert dass diese Grunts offensichtlich seine und die Karre von Kai ignorierten. Die Typen waren schon immer dumm gewesen. An sich hatte er acht Stück gezählt die Richtung Norden fuhren. Das Geräusch der Motorräder wurde immer leiser und Yamagata sah hinter sich. Sah wie Kai wieder angezogen zu ihm geschlichen kam und sich rechts neben ihn kniete. Der sah ihn muffig an und maulte zu dem Kleinen: „Ich hab doch gesagt: du sollst in der Kabine bleiben!“ Kai aber überhörte das und sah raus aus dem Fenster, fragte dann zu seinem Partner rüber: „Wer waren die? Haben die nicht unsere Karren gesehen?“ Ach was solls. Yamagata ignorierte den Ungehorsam und sprach dann: „Das waren Clowns. Natürlich haben die nichts gesehen die Blindschleichen.“ Erschrocken sah der Kleine zu ihm. „Was?! Clowns?!“ Dann sah Kai wieder aus dem Schaufenster vor sich und sprach. „Was zum Geier machen denn Clowns hier?“ „Keine Ahnung…Aber Kaneda könnte das interessieren.“ Also lief Yamagata an Kai vorbei und raus aus dem Laden. Ohne lange zu fackeln kam er zu seiner Karre und zog sein Walkie davon ab. Kai kam auch raus und lehnte sich an sein Motorrad. Sah ihm gespannt dabei zu. Der Große hörte aber plötzlich auf und sah zu dem Kleinen, bekam ein freundliches Lächeln zugeworfen. Er lächelte zurück. Musste dann auch einfach erneut fragen: „Geht’s deinem Bauch auch wirklich gut?“ Kai verzog das Gesicht zu einem muffigen Grummeln. „Jetzt hör aber auf. Ich bin doch nicht aus Zucker!“ Mann musste dazu aber auch sagen das Yamagata beim Sex sehr vorsichtig gewesen war. Sicher nach einer Weile wurde es etwas stürmischer, aber es war dennoch zart und sanft gewesen. Er konnte sie noch immer in seinem Körper spüren…die sanften Stöße…Yama war bei der Antwort natürlich sofort beruhigt und stellte die richtige Frequenz am Walkie ein. Nämlich die seines Bosses. Kaneda wird das definitiv brennend interessieren, was gerade passiert war… Nachdem Yamagata seinen Boss angefunkt hatte, dauerte es auch nicht lange und Kaneda setzte sich in Bewegung. Er raste mit seiner süßen roten und Tetsuo im Gepäck den Highway runter in den alten Stadtteil von Nakano. Dort wo Yamagata und Kai auf sie warten würden. Was zum Geier machten die Zwei da eigentlich? Naja sie sind ja auch vor einiger Zeit nicht ruhig auseinandergegangen, sondern im Krawall. Inzwischen tat es Kaneda natürlich auch wieder leid, dass er Kai so angefahren hatte. Jetzt wo er wieder runtergekommen war, wurde ihm das auch schnell bewusst. Und er war noch immer glücklich…glücklich dass er Tetsuo vorhin so sein Herz ausschütten konnte. Aber noch mehr…das der Kleine ihn von sich aus geküsst hatte. Sein Herz flatterte noch immer wenn er daran zurückdachte und Schmetterlinge tummelten sich in seinem Bauch. So sehr das er sich wie ein verliebter kleiner Junge vorkam. Es war der Hammer. Es fühlte sich so gut an. Sowas hatte er noch nie erlebt und er hatte schon einige Mädels gehabt, wenn auch nur kurz. Und wenn das nicht auch ein eindeutiges Zeichen von Tetsuo seiner Seite war…dann wusste Kaneda auch nicht was es sonst sein sollte. Sie liebten sich. Das wussten inzwischen beide Seiten zu hundert Prozent. Jetzt musste nur noch der passende Zeitpunkt kommen, an dem man es sagen konnte. Aber solange das mit Mad und Joker war, konnte Kaneda nicht still bleiben und sich darüber Gedanken machen. Er musste Tetsuo schützen. Das war die Hauptfeder die ihn antrieb in den Krieg zu ziehen, neben seinen Jungs. Und während sie fuhren fühlte er den warmen Körper hinten an sich gepresst. Was ihn nur noch glücklicher machte. Wenn sie endlich Sex haben würden…er würde ihn so sehr verführen dass Tetsuo nicht mehr aufhören wollte! Er würde ihn wie eine verdammte Königin auf den Armen tragen und begatten. Wie seine Königin… Als sie endlich ankamen sah er bereits in der Ferne schon das Motorrad von Yamagata stehen. Der lehnte lässig daran und ihm gegenüber war die Karre von Kai, der sich auch an seine Maschine gelehnt hatte. Sie warteten nun schon 15 Minuten an der Stelle und hatten einiges zu besprechen. Zuerst aber fanden sie es wichtig Kaneda nicht gleich mit Vorschlägen zu bombardieren. Er schien ja in seiner Idee eingefahren zu sein. Das würde nur wieder im Streit enden und das wollte keiner. Auch mussten sie ihm vertrauen, so wie immer, auch wenn es vielleicht etwas riskant werden konnte. Würden seinem Urteil trauen, denn das war die Essens ihrer Gang. Verloren sie das, dann war es aus mit der Gang und dem Gleichgewicht darin. Und dann hielten sie es für besser den Zwei nichts von ihrem kleinen Sex-Erlebnis in der Kabine zu erzählen. Das war etwas was in der Situation eh nicht von Bedeutung war und deswegen sollte es erst mal in der Kabine bleiben und in ihren Köpfen. Sie würden sich also verhalten wie immer. Kurz darauf bremste Kaneda auch schon rechts von ihnen ab und stellte sich mit seiner Karre seitlich. Er schob die Fahrerbrille auf seine Stirn und Tetsuo sah über seine rechte Schulter auch zu Kai und Yamagata. Kaneda fragte seine Jungs: „Und? Was habt ihr herausgefunden?“ Während er von seiner Karre abstieg, blieb Tetsuo einfach sitzen und sah zu ihnen. Yamagata fackelte auch nicht lange und fing schon an zu erzählen: „Die Clowns sind vorhin hier durchgefahren. Acht Stück an der Zahl.“ Kaneda kam vor ihn und hatte die Hände in den Hosentaschen. Er wirkte erstaunt und fragte: „Was? Warum zum Teufel fahren die hier rum?“ Kai schaltete sich ein: „Das haben wir uns auch gefragt Kaneda. Im Gepäck hatten die offensichtlich nichts, aber auf Streife schienen die auch nicht gewesen zu sein. Die haben unsere Motorräder komplett ignoriert, als wir beide im Kaufhaus waren.“ Kaneda sah ihn verwirrt an. „Was wolltet ihr denn in dem Schuppen?“ Kai stockte kurz, aber antwortete dann schnell: „Ich dachte wir könnten was finden um etwas an Geld zu kommen. Auch musste ich mal abschalten…“ Er bekam gerade noch die Kurve mit der Aussage. Beinahe hätte er sich verplappert. Es war ja teils auch die Wahrheit…Aber dann sprach Kaneda plötzlich ruhiger und entschuldigend zu dem Jüngsten rüber: „Verstehe…Hey Kai. Was da vorhin passiert ist das…das war scheiße von mir Bruder. Du machst dir Sorgen um Tetsuo und den Rest von uns und ich fahr dich einfach so an. Das war nicht richtig und es tut mir leid.“ Sein Blick wanderte dann zum Boden und verharrte dort. „Mir gehen momentan so viele Dinge durch den Kopf, dass ich manchmal das Gefühl habe ich verliere die Kontrolle über alles. Als würde ich nicht mehr Herr der Lage sein. Ich möchte keinen von euch verlieren, aber ich kann auch nicht einfach weiterhin tolerieren was Mad und Joker machen. Es ist meine verfickte Schuld…Ich hätte Mad von Anfang an durchschauen müssen und niemals den Deal mit ihm eingehen sollen. Ihn allein zu fragen war ne scheiß Idee gewesen! Auch hätte ich Joker in seinem Nest töten müssen! Alles gerät aus dem Ruder, weil ICH beschissene Entscheidungen getroffen habe! Das ist alles meine Schuld…“ Ein wahrer Anführer, das hatte er im Blut. Aber er nahm auch zu viel auf sich…Er sprach tief aus seiner Seele. Tetsuo sah ihm in den Rücken und kam kurz darauf auch vom Motorrad runter. Er machte sich echt für alles solche Vorwürfe? Und dann kam er vorsichtig näher an Kaneda, von hinten natürlich bis er schließlich rechts neben ihm stand. Fasste ihm sanft auf die Schulter und der Ältere blickte vom Boden auf und zu dem PsyKI, als der sprach: „Wir kriegen das wieder hin, okay? Zusammen.“ Yamagata gefiel das nicht, aber er stimmte dem Freak mit folgender Aussage zu: „Du hast uns immer mal wieder in Scheiße reingeritten Kaneda. Aber du sorgst dann auch immer wieder dafür dass alles glatt läuft. Ziehst den Karren auch wieder allein aus dem Dreck wenn es sein muss. Deswegen bist du auch unser Boss, Alter. Du kannst immer auf uns zählen!“ Und endlich setzte sich Kai in Bewegung und kam auf Kaneda zu. Mit nur wenigen Schritten hatte er ihn erreicht und umarmte ihn sanft um den Nacken. Drückte sich fest an ihn und verweilte auch für einige Sekunden so. Es war mal lange überfällig gewesen. Auch Kaneda brauchte Nähe und Sorge. Und obwohl Tetsuo wusste das es nur aus reiner Freundschaft war…wurde er nervös und leicht eifersüchtig. Etwas was eigentlich auch nur Frauen haben bei potenziellen Rivalen. Als ihm das bewusst wurde schüttelte er leicht den Kopf und holte sich wieder zur Besinnung. Was sollte denn das? Er musste doch nicht eifersüchtig sein. Es war aber auch eher instinktiv gewesen. Immerhin sah er sich schon irgendwo als Kanedas Weibchen an……Kai ließ auch wieder von Kaneda ab und sah freundlich zu ihm hoch. Nahm die Entschuldigung natürlich an. „Die Zwei haben recht. Wir bekommen das wieder hin. Danke das du dich entschuldigt hast Kaneda…“ Das war sehr wichtig gewesen. Denn es zeugte von Selbstreflexion und das Kaneda in der Lage war zu erkennen was unnötig und falsch war und was nicht. Sein Anführer lächelte zu ihm runter und nickte. Er hatte einfach die besten Freunde der Welt. Und genau das alles was er besaß musste er schützen. So gut er konnte. Danach verzog sich seine Mine wieder ernst und er schien zu überlegen. Legte die rechte Hand nachdenklich an sein Kinn. Das konnte kein Zufall sein…Warum waren die Clowns…Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Ein Licht ging ihm auf und er trat sich selber in den Arsch das er das nicht mal früher in Betracht gezogen hatte! Sofort schnippste er mit der rechten Hand und sprach laut: „Aber klar doch! Ich bin so ein Idiot!“ Tetsuo neben ihm grinste leicht und antwortete darauf ebenso frech: „Die wichtigste Erkenntnis für dich heute.“ Kaneda sah erstaunt zu ihm bei der Aussage. Grinste aber dann ebenfalls und sah wieder zu den anderen Beinen vor sich. Er zeigte auf Yamagata und fragte: „Du sagtest sie sie waren mehrere.“ Dann zeigte er auf Kai. „Und du meintest sie haben eure Karren ignoriert?“ Kai nickte und antwortete: „Ja das war echt komisch. Auf Streife schienen sie nicht gewesen zu sein und bei Raubzügen würde man doch zwei Karren nicht einfach stehen lassen, oder?“ Yamagata nickte Kai zu bei der Frage. Und so langsam fing auch der junge PsyKI an sich das Puzzel zusammen zu bauen. Er verschränkte die Arme vor sich und schien Kanedas Gedanken zu vollenden, indem er sprach: „Du denkst dass sie HIER irgendwo ihr Versteck haben könnten?“ Kaneda sah zu ihm runter und nickte. „Das ist die einzige Möglichkeit! Stellt euch doch mal folgendes vor: Wenn ihr versuchen würdet etwas Illegales zu tun. Ich meine etwas was so richtig scheiße ist! Wo würdet ihr das planen und gegebenfalls üben wollen?“ Yamagata sprach gleich blöd darauf: „Zuhause in meinem Bett mit ner Kippe in der Hand. Obwohl warte: das ist schon der nächste Schritt.“ Kai lachte bei der doofen Antwort sofort leicht. Tetsuo dagegen sah genervt zu dem Größten rüber. Und als wäre er der einzige mit Hirn sprach er dann: „Nein du Blödmann. Man sucht sich einen Ort außerhalb. Einen der abgeschieden liegt und versteckt.“ Yamagata sah sauer zu Tetsuo rüber und fauchte ihn an: „Jetzt mach du nicht einen auf oberschlau du Freak!“ Aber inzwischen ignorierte der PsyKI diese Art so angesprochen zu werden und wand sich wieder an Kaneda, ließ Yama einfach damit stehen: „Und du meinst es könnte hier in der Nähe sein Kaneda? „Es muss einfach so sein! Warum sonst sollten die in einer Gruppe hier langdonnern? Das ergibt zumindest einen Sinn! Und nur du kannst bestätigen ob ich recht habe, oder nicht Tetsuo!“ „Du meinst indem ich versuche welche von meiner Art aufzuspüren?“ Kaneda nickte ihm entschlossen zu. Dann aber drehte er sich komplett zu Tetsuo und fasste seine Hände sanft. Hielt sie fest und sie sahen sich an. Da war wieder dieses warme Gefühl. Diese Sorge um ihn die Tetsuo innerlich aufkribbeln ließ vor Glück. „Ich weis wie riskant das ist Tetsuo…Aber du bist unsere einzige Chance.“ Wie konnte er bei den flehenden und besorgten Augen da noch nein sagen? Er hatte ja an sich schon gesagt dass er helfen wollte. Dann war es wohl an der Zeit dies auch zu halten. Also schnaubte er leicht und schloss die Augen, als er antwortete: „Ich werde es versuchen. Aber ich brauche Ruhe dabei, ich muss mich nämlich stark konzentrieren. Ich kann nur hoffen dass du recht hast und welche von meiner Art in der Nähe sind. Sonst tappen wir wieder im Dunkeln.“ Ja das hoffte Kaneda auch. Aber er war sich ziemlich sicher. Sofort löste Tetsuo die Berührungen von seinem Gegenüber und lief einige Schritte von den Dreien weg. Gespannt blieben sie auf Abstand stehen und sahen ihm zu, als er nach 5 Schritten plötzlich stehen blieb und mit dem Rücken zu ihnen stand, mitten auf der der Straße. Tetsuo schloss erneut die Augen und atmete tief ein. Dann legte er seine Hände auf die Brust und beruhigte sich innerlich. Er musste alles abschalten. Nichts durfte ihn mehr ablenken. Weder der Gesang der Vögel, noch das Rauschen der Blätter an den Bäumen und Hauswänden, oder der Hauch des Windes in seinem Gesicht. Er musste völlig leer werden und nur in der Dunkelheit die Lebenskraft der anderen spüren. Die Kraft von anderen Lebewesen. Als er klein war musste er das schon sehr früh lernen…sich innerlich zu beruhigen…Das war Teil seiner Lehre gewesen. Und dann spürte er es. Nicht viel und nur schwach, aber er spürte das Lebenslicht eines seiner Artgenossen. Kaneda hatte verdammt noch mal recht gehabt. Es schien nicht sonderlich weit weg zu sein. Norden…Richtung Norden. Noch dazu…kannte er diese Energie. Sie kam ihm bekannt vor…Und es war kalt…sehr kalt…Aber dann verschwand sie so plötzlich von seinem inneren Radar wie sie erschienen war. Verschwand in der Dunkelheit und Tetsuo öffnete wieder seine Augen, als er spürte wie allein und einsam die Dunkelheit vor ihm war. Schnell und etwas erschöpft atmete er. So das es Kaneda auffiel und ihn beunruhigte. Wie auf Kommando rannte er vor und neben den PsyKI. Fasste ihn sanft an den Schultern und fragte ihn besorgt: „Tetsuo! Geht es dir gut?!“ Sofort sah der Kleine zu ihm hoch und nickte schnell. Er mochte es noch nie diese Fähigkeit zu nutzen. Es fühlte sich immer an als würde er in der Dunkelheit umherirren und sich darin verlieren. Aber für Kaneda tat er diesen Sprung. Er drehte sich zu ihm und löste damit die Berührung, antwortete: „Alles okay…Es ist wie gesagt nicht ganz so leicht…“ „Konntest du etwas spüren?“ Er sah rechts zu Kai, der diese Worte neugierig gesprochen hatte und nun mit Yamagata auch zu ihm gelaufen kam. Er bekam ein stummes Nicken und Kaneda damit die verschissene Bestätigung das er recht hatte! Wodurch er etwas aufgebracht fragte: „Wo?! Konntest du herausfinden wo es herkommt?!“ Tetsuo hob seinen rechten Arm und zeigte an Yamagata und Kai vorbei. Eine lange Straße runter, dich sich direkt hinter ihnen erstreckte. Kaneda folgte der Beschreibung mit einer Kopfbewegung als Tetsuo sprach: „Es kam aus dem Norden. Die Straße da runter. Ich konnte nicht genau sehen wo es war nur…das es kühl war. Es war als würde ich einen eiskalten Hauch abbekommen. Und die Lebensenergie die ich fühlte war sehr schwach. Die Kräfte nicht so stark wie bei Takeyama. Und sie hatte Angst…große Angst.“ Danach verschwamm seine Sicht etwas, so dass er blinzeln musste. Also passierte es doch wieder…die Nebenwirkungen von sowas…Und schlagartig klappte Tetsuo zusammen! Seine Beine ließen nach und er klappte ein. Im Schreck konnte Kaneda ihn gerade noch auffangen und festhalten. Kam mit ihm runter auf die Knie und stützte ihn sanft mit dem rechten Arm, indem der Kleine schwach lag und dabei auf den Knien saß. Noch immer mit dem Schreck in den Knochen fragte Kaneda ihn laut: „Tetsuo! Was hast du?! Was ist mit dir?!“ Keine Antwort. Tetsuo war wach und bekam alles mit, aber er antwortete nicht und sah nur die Straße vor sich runter. Er wollte Kaneda nicht noch mehr beunruhigen und Lasten aufwiegen, aber offensichtlich hatte er es mal wieder geschafft. Das tat ihm so leid… Kai kam auch gleich zu ihm gerannt und kniete sich auf die andere Seite des PsyKI, fühlte seine Stirn und sprach dazu: „Er hat einen etwas warmen Kopf!“ Yamagata sagte darauf zu locker: „Ach stellt euch nicht so an! Nach zwei Minuten ist der eh wieder fit! Bleibt locker.“ Damit hatte er sogar recht, auch wenn er das bescheuert rübergebracht hatte, denn kaum als die Hand des Jüngsten die Stirn wieder verließ, antwortete Tetsuo auch schon: „Es geht mir gut…Ich hätte das nicht so an mich ranlassen sollen….Alles gut…“ Sagte der Größte doch. Dazu musste man kein Genie sein, sondern nur aufpassen. Dennoch atmete Tetsuo dabei schwer und schloss wieder kurz die Augen. Lehnte sich dabei zu Kaneda und ruhte etwas gestützt an ihm. Wenn er so bei ihm war…fühlte er sich gleich viel besser…Als er das fühlte drückte Kaneda den Kleinen ebenso sanft an sich. Aber gleich danach sah er zu Yamagata hoch, der vor ihm stand und sprach zu ihm: „Seid ihr beide noch bewaffnet?“ Der Große nickte und zeigte locker über seine rechte Schulter zu seiner Karre hinter. Nicht schwer zu übersehen hing die Laserwaffe an der rechten Seite seines Motorrades und wartete quasi nur auf ihren Einsatz. Kai zog aus seinem Hosenbund am Rücken eine Handfeuerwaffe hervor, zeigte sie kurz und verstaute sie dann wieder. „Sie hat vielleicht nicht bei diesem Takeyama geholfen, aber ich denke Joker und Mad kann sie ganz gut Löcher verpassen!“ Kam es dann entschlossen von dem Jüngsten und er lächelte etwas frech. Kaneda selber hatte noch immer den Revolver von Yamagata dabei, ebenfalls an seinem Hosenbund verstaut. Mehr hatten sie nicht, was bedeutete sie waren für ein Gefecht ausgerüstet. Nun fehlte nur noch die Vorbereitung…Tetsuo öffnete wieder seine Augen und fühlte sich erneut fitter. Diese Schwächeanfälle machten ihn aber so langsam krank und besorgt. Nie zuvor hatte er bei seinen Kräften so Einschränkungen gehabt. Er war sehr mächtig, aber seit er in Neo Tokyo war fühlte er sich selbst wie der letzte Anfänger und Schwächling! Was stimmte nicht mit ihm? Er war doch sonst nicht so unbeholfen und unsicher wegen seiner Kräfte. Es fing erst an, als er diesen Artgenossen bei Joker bekämpft hatte…Hatte ihn das so sehr geschwächt? Oder eher so sehr verängstigt? Seit dem Tag hatte er nämlich leicht Angst vor seinen Kräften. Als er sah wie sein Gegenüber die Kontrolle über den eigenen Körper verloren hatte und sich in ein Monster verwandelte. Tetsuo wusste nicht mehr was er tun sollte. Was wenn seine Benutzung seiner Kräfte irgendwann auch mal dazu führen könnte? Was wenn mit jedem Mal, wo er seine Kräfte benutzt er einen Schritt näher an eine Mutation ran machte? Keiner wusste warum das mit denen seiner Art passierte, also hier in Neo Tokyo. Er hatte Angst dass es natürlich ausgelöst werden würde. Oder vielleicht durch die Luft. Oder durch was auch immer. Er hatte so Angst davor…Kaneda half ihm hoch auf die Beine. Und als er sich sicher war das Tetsuo wieder allein stehen konnte, ließ er ihn los und sprach zu seinen Jungs: „Machen wir nicht lange um den heißen Brei rum. Bringen wir es zu Ende!“ Für Yamagata und Kai war das ein kleiner Startschuss, denn beide nickten, wanden sich ab und liefen zu ihren Maschinen. Während sie sich draufsetzten und noch mal alles überprüften, so wie Munition ect. Sah Kaneda noch mal zu Tetsuo, der unsicher auf den Boden vor sich sah. Er musste dann einfach fragen: „Hey, was bedrückt dich?“ Er sagte das sehr sanft und der junge PsyKI sah wieder zu ihm auf…Er seufzte. Machte keinen Sinn das vor ihm zu verheimlichen. Also kam er etwas näher vor ihn und sprach leise zu ihm hoch: „Ich…ich habe Angst, ehrlich gesagt.“ Kaneda sah ihn verdutzt an und lächelte dann. „Was? Du und Angst? Du kannst Leute in Stücke reißen wenn du willst und dennoch hast du Angst?“ Das zeugte wieder davon was für ein sanftes Wesen anscheinend unter der harten Schale von Tetsuo schlummerte. Etwas was Kaneda in dem Moment wieder klar wurde. Er sprach noch immer leise zu ihm, weil er nicht wollte das die Jungs hinter Kaneda was mit bekommen sollten: „Ich…ich hab Angst das ich auch so enden könnte…So wie Takeyama und dem bei Joker damals.“ Und das schien Kaneda nun doch leicht zu erschrecken. Davor hatte er Angst? Er kam auch einen Schritt näher, so dass sie genau voreinander standen und dann fragte er besorgt: „Warum sollte dir das passieren? Warum denkst du sowas? Du bist weder wie Takeyama noch wie der bei Joker damals. Die wurden zu Monstern gemacht Tetsuo.“ „Ja aber wie? Es lässt mir einfach keine Ruhe. Was wenn ich etwas Wichtiges übersehe? Wenn es etwas in der Luft ist, oder die Art WIE man seine Kräfte benutzt. Ich möchte nicht so enden Kaneda. Ich habe solche Angst davor…“ Und dann drückte er sich wieder an ihn. Sanft und unsicher an die Brust von Kaneda und wollte einfach nur umarmt und behütet werden. Was auch passierte. Ohne zu zögern umschlang ihn der Ältere wieder sanft um den Brustkorb und drückte ihn an sich. Legte verschmust und beruhigend seine Stirn an die hohe Stirn seines Liebsten und flüsterte dann: „Ich passe auf dich auf Tetsuo. Ich vertraue dir. Du wirst niemals so werden. Das weis ich einfach.“ Und so blieben sie für einige Sekunden und schmusten nur sanft und zart ihrer beiden Stirne aneinander. Tetsuo schloss sogar die Augen dabei. Er liebte ihn so sehr… „Hey! Macht hin ihr zwei Homos! Da wird einem ja schlecht bei dem Rumgeturtel! Tetsuo! Lass deine verdammten Finger von unserem Boss!“ Yamagata riss sie aus ihrer Welt und Kaneda sah etwas sauer zu ihm hinter. Was für ein Arschloch, dachte sich Kaneda dazu nur. Der Große hatte eine Kippe im Mund und die Arme vor sich verschränkt, während er wartend auf seiner Karre ausharrte und hoffte es würde bald losgehen. Er sah schon etwas genervt aus. Aber nicht wegen dem was Kaneda tat, sondern mehr weil sie Zeit verschwendeten. Kai zog sich seine Fahrerbrille auf und sah dann von seiner Maschine aus genervt zu Yamagata rüber. Oh mann. Und dann sagte er sowas nachdem sie erst selber beide Sex hatten. Er war manchmal auch einfach zu unsensibel. Was seltsamerweise im Kontrast zu ihrem Sex stand. Sicher war er manchmal etwas rau gewesen, aber als Kai ihm das klarmachte wurde er wieder ganz zart und vorsichtig…Naja er war einfach ein Blödmann. Tetsuo ließ von Kaneda ab und zeigte Yamagata böse dein Mittelfinger, dann wand er sich um und lief zu der Karre seines Liebsten. Kaneda maulte stattdessen nur zu seinem Freund rüber: „Alter geht’s noch?! Kümmer dich um deinen Kram!“ Der PsyKI setzte sich auf das Motorrad und wartete auf Kaneda, der auf ihn zugelaufen kam und dabei noch immer hinter sich sah, als Yamagata antwortete: „Ich bin kurz davor mit dir in den Kampf zu ziehen! Wie viel: „Mein Kram“, kann das denn noch sein?! Schwing deinen Arsch auf die Karre und lass uns los!“ Kaneda hatte das eh vor und kam vor Tetsuo auf seine Rote. Setzte die Brille auf und machte sie scharf. Yamagata tat das auch, so wie Kai und inzwischen konnte der Große auch glauben was Kai gesagt hatte. Kaneda schien Tetsuo zu lieben und so langsam kam das auch von der Seite des Freaks. Was ihm nicht wirklich passte. Menschen und PsyKI sollten sich nicht lieben! Seiner Meinung nach wiedersprach es der Natur, der Vernunft und konnte nur Probleme mit sich bringen. Er wollte Kaneda davor schützen und bewahren. Hatte Angst dass sich sein bester Freund damit ein eigenes Grab schaufelte, das nicht sein musste. Kaneda sah zu Tetsuo hinter und sprach: „Du sagtest, die Straße da runter und auch meintest du es wäre kühl gewesen, oder?“ Tetsuo nickte ihm zu. „Okay. Wir halten Ausschau nach einer Fabrik oder ähnliches.“ „Was? Warum das denn?“ Kaneda sah wieder nach vorne. „Ist nur so ein Gefühl. Es ist ziemlich warm heute und viele der Gebäude sind deswegen erhitzt. Wenn du ihn an einem kühlen Ort gespürt hast, dann muss es ein großes Gebäude sein, dass mehrere Etagen besitzt, oder vielleicht ein Kellergewölbe. Eine Fabrik wäre da auch denkbar, viele haben dort Keller für Fleischverarbeitungen und Kühlräume gehabt. An sowas dachte ich.“ Tetsuo sah ihn erstaunt über die rechte Schulter an. Wow…das ergab alles Sinn und schien plausibel. Er war doch sehr schlau und durchdacht. Eine völlig neue Seite an ihm. Und es tat ihm schon leid dass er nicht mehr herausfinden konnte. Aber er würde Kaneda helfen wo er nur konnte. Das was er zu ihm gesagt hatte gab ihm Mut. Und er würde seine Angst versuchen zu überwinden und ihm mit seinen Kräften helfen wo er nur kann. Würde ihn beschützen wenn wieder einer seiner Artgenossen sie attackieren würde. Dieses Mal…würde er Kaneda beschützen. Der Ältere gab den beiden Jungs vorne ein Handzeichen und sie brausten die besagte Straße runter. Bevor er auch losfuhr lehnte sich der junge PsyKI schnell wieder vor, küsste Kaneda sanft auf die Wange und motiviert dadurch folgte er Kai und Yamagata. Sie fuhren eine Weile die Straße hinab. Mehrere Häuser zogen an ihnen vorbei, aber keines was so wirklich auf Kanedas Beschreibung passte. Alle drei fuhren sie dicht nebeneinander und sahen sich um. Kaneda in der Mitte, rechts von ihm Yamagata und links Kai. Da sie nicht besonders schnell fuhren, konnte sich auch Tetsuo ohne Brille ordentlich die Umgebung ansehen. Er schien aber nicht wirklich nach dem gesuchten Gebäude Ausschau zu halten. Er fragte sich eher, warum die Stadt so aussah wie sie aussah. Ruinen, zerstörte Straßen, überwucherte Gebilde und erhobener Asphalt. Was konnte nur passiert sein, das es außerhalb von Neo Tokyo so aussah? In seiner Heimat wurde nicht darüber gesprochen. Was außerhalb ihrer Welt passierte kümmerte sie nicht. Sie schotteten sich komplett davor ab. Wollten nichts damit zu tun haben. Und wenn die Menschen sich mit ihrer Technologie zerstören wollten, dann sollten sie das tun. Aber diese Zerstörungen die er sah…hatten nichts mit einem Krieg zu tun. Zumindest nichts mit Waffen. Diese Zerstörungen kamen durch die Zeit. Diese Stadtteile außerhalb von Neo Tokyo wurden nicht alle zerbombt. Es war mehr als wurden sie verlassen und vergessen. Warum? Was war an diesen Orten passiert, das keiner mehr dort lebte? Auch er hatte für einige Zeit in solch einer Umgebung in Shima gelebt. Damals war es ihm egal gewesen. Nun fragte er sich was passiert war…Lag das auch an Kaneda seinem Einfluss? Hatte er sich so verändert in seiner Nähe? Sein Wahrnehmen der Dinge beeinflusst? Wurde er vielleicht doch unbewusst auf irgendeine Art und Weise…gezähmt? Plötzlich hob Kaneda den rechten Arm. Weil es ein Kommando war, blieben auch sofort alle Jungs mit ihren Karren stehen, so wie auch die Rote. Tetsuo verstand das nicht und sah verwirrt rechts an Kaneda vorbei fragte ihn dann: „Was ist los? Warum halten wir an?“ „Weil ich nicht auffallen möchte, falls da vorne unser Ziel sein sollte.“ Antwortete ihm Kaneda und deutete mit einen Nicken auf ein Gebäude am Ende der Straße rechts von ihnen. Es war noch gut entfernt. Vielleicht 100 Meter, aber es hob sich schon von den kleineren Gebäuden ab. Es war definitiv eine Fabrik gewesen. Und da verstand auch Tetsuo. Kaneda stieg von seiner Maschine ab und hängte die Brille an das Lenkrad rechts. Strubbelte sich die Haare zurecht. Auch Kai und Yamagata kamen von ihren Karren und stellten sich zu Kaneda. Der sah rechts hinter sich und hatte streng das Gebäude im Blick. Er dachte nach. Das sah man ihm an. „Und? Was ist dein Plan Chef?“ Fragte Yamagata sofort unverblümt. Sein Plan…wenn er das wüsste. Der Laden wurde sicherlich bewacht. Es stellte sich nur die Frage: Wo und wie viele es waren die aufpassten. Es wäre sinnvoll gewesen einen Überblick über die Anzahl des Feindes zu haben. Allein die Clowns waren schon viele, aber nun waren auch sicherlich Mad seine Leute noch mit von der Partie…Tetsuo stieg auch von der Karre und stellte sich zu den Jungs, sah auch zu dem Gebäude. Etwas war da…es war ein ähnliches Gefühl wie damals vor Joker seinem Laden. Nur machte es ihn nicht ganz so unruhig. Sie waren goldrichtig. Ganz bestimmt. Er sah links zu Kaneda und sprach: „Ich werde mir mal einen Überblick verschaffen.“ Erstaunt sah der zu ihm. Und auch etwas verwirrt. „Was? Was hast du vor?“ „Ich werde von etwas weiter oben mal schauen ob wir in eine belagerte Festung reinwollen. Und vor allem wie viele Leute Wache halten, wenn es so sein sollte.“ Er zeigte zu dem kleineren Gebäude neben der Fabrik und sprach weiter: „Ich teleportiere mich da hoch und verschaffe mir einen Überblick über das Gelände um das Gebäude. Und dann komm ich wieder her und geb euch bescheid.“ Alle sahen ihn an, und dann fragte Yamagata etwas verhöhnend und rechthaberisch: „Kannst du nicht auch gleich das Gebäude mit deinem Schädel scannen und uns dann ne Karte davon aufmalen? Wenn du schon so ne Aktion bringst?“ Tetsuo sah zu ihm. „Ich kann dich auch einfach mitten in den Laden teleportieren und du sagst uns dann wie es war!“ Kaneda schlug auch gleich wieder mit der Axt dazwischen, ließ es nicht zum Streit eskalieren und sprach: „Hört auf ihr zwei! Ich weis nicht Tetsuo, es könnte zu riskant sein.“ Und schon sah der kleine wieder zu ihm und sprach schon sichtlich etwas gereizt wegen der Aussage: „Behandel mich nicht wie ein Kind Kaneda! Ich bekomm das locker hin! Vertrau mir einfach!“ Und danach sahen sie sich einfach nur an. Tetsuo sehr entschlossen und Kaneda ernst…Er sollte ihm vertrauen. Und genau das tat er auch. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Er nickte und sprach: „Okay. Aber sei vorsichtig. Wir bleiben hier und du sagst uns dann gleich ob du was sehen konntest.“ Frech lächelte der junge PsyKI und nickte. Er machte nur drei Schritte vor und schloss dann die Augen. Im nächsten Moment war er auch schon verschwunden gewesen. Er hatte sich erfolgreich teleportiert und ließ die Jungs zurück. Yamagata schüttelte den Kopf. „Wenn du zurück kommst, bring wenigstens ein Bier mit.“ Kam es doof aus ihm und Kai wand sich auch schon gleich an Kaneda: „Also? Wie ist dein Plan? Wenn Tetsuo gleich zurückkommt und uns bestätigst das wir richtig sind, was passiert dann als nächstes?“ Kaneda legte die Hände an seine Hüfte. „Wir müssen da rein. Joker und Mad werden sich bestimmt nicht am Eingang aufhalten, sondern mehr im Herzen oder im Keller des Gebäudes. Viele Bandenverstecke sind so gebaut. Ich hab schon genug davon in unserer schönen Stadt gesehen. Was bedeutet wir sollten den Schuppen vom Keller aus bis ins Herz auf den Kopf stellen. Also unten anfangen. Da kommst du ins Spiel Kai. Du hast dich doch in jungen Jahren öfter in solche Gebäude geschlichen. Kennst du dich mit der Struktur des Ladens vielleicht aus?“ Das war nicht mal so dumm. Es stimmte, Kai hatte in jungen Jahren wirklich viel aus Fabriken geklaut, allein weil er schon auf der Straße lebte seit er geboren wurde. Klauen aus Fabriken war nicht einfach, wenn man nicht wusste wie. Er hatte allerdings sowas schon mit Erfolg durchgezogen. Also nickte er und überlegte kurz, legte seine linke Hand an sein Kinn. „Naja im Grunde sind die Fabriken bei uns vom Baustil gleich. Es gibt ein Kanalsystem das unter der Straße langführt. Dieses ist mit allen Gebäuden verbunden, allein zu Wartungsgründen. Und deswegen erst recht mit großen Fabriken. Wir könnten also diese Tunnel nutzen und direkt zum Wartungskeller zu kommen. Allerdings sollten wir wachsam sein, denn vielleicht wird der Bereich überwacht.“ Ja das war zu erwarten. Mad war nicht blöd und dieser Bereich war immerhin eine Art von Hintertür in das Gebäude. Kaneda nickte ihm zu. „Davon gehe ich auch aus. Aber besser in einem Keller Randale anfangen, als direkt vor der Tür und alle gleich alarmieren. Und außerdem wird Tetsuo uns auch gut helfen können. Wir haben eigentlich nur Vorteile.“ Kai sah ihn aber plötzlich so besorgt an. So das Kaneda locker, aber freundlich fragte: „Was? Hab ich wieder was Falsches gesagt Kai?“ „Nein, es ist nur…du willst ihn wirklich so tief mit reinziehen Kaneda? Ich schätze seine Hilfe sehr. Ich hab gesehen was er kann und wie er uns bei Joker geholfen hat. Aber was wenn es dein Handeln beeinflussen könnte? Wenn sie ihn gefangen nehmen, dann haben sie das perfekte Druckmittel gegen dich. Ihr seid zusammen vielleicht stark, aber auch angreifbarer in einer gewissen Hinsicht. Wenn wir da reingehen dürfen wir uns keine Blöße erlauben Kaneda.“ „Ja oder was ist wenn er wieder so ausrastet wie damals auf der Baustelle? Er ist gefährlich Kaneda, dessen musst du dir bewusst sein!“ Warf Yamagata noch hinterher, aber sofort wand sich Kaneda an ihn und sprach etwas lauter: „Er ist nicht gefährlich! Er…er bekommt das hin. Ich weis dass es riskant ist und ich will ihn nicht in Gefahr bringen, aber ihn betrifft das noch mehr als uns! Es geht hier auch um SEIN Leben. Er hat Angst Leute…Alles was er bisher an den PsyKI in unserer Stadt gesehen hat macht ihm schreckliche Angst. So sehr das er schon anfängt Angst vor sich selbst zu haben! Ich will ihm diese Angst nehmen die er wegen uns Menschen bekommen hat. Ich weis dass er es drauf hat und er anders ist! Er wird uns nicht enttäuschen und uns helfen! Und wir helfen ihm!“ Er war fest davon überzeugt. Das glaubte ihm jeder der in diesem Kreis stand so wie er es sagte. Und während er weiteres, nach dieser kleinen Klarstellung, mit den Jungs besprach, stand Tetsuo bereits auf dem kleinen Gebäude und sah sich um. Also doch. Er ging etwas in die Hocke und damit leicht in Deckung. Das Gebäude wurde tatsächlich überwacht. An den Eingängen standen Menschen und Motorräder. Er wusste nicht dass es Clowns waren, aber das war auch egal. Fakt: es wurde bewacht und sie waren am richtigen Ort. Also nickte er und schloss wieder die Augen. Teleportierte sich zurück vor die Jungs. Diese erschraken auch, als er so plötzlich vor ihnen auf dem Asphalt landete und sich dann kurz den Kopf schüttelte um wieder klar zu werden. Teleportieren war nicht ganz so einfach. Aber langsam hatte er den Dreh raus. Es war interessant wie schnell er das hinbekam. Miyako nannte ihn schon immer ein Naturtalent seit er klein war. Das hatte er damit erneut bewiesen. Er sah zu ihnen und alle kamen zu ihm. Kaneda fragte sofort neugierig: „Und? Was hast du herausgefunden?“ „Also das Gebäude wird bewacht. Am Vordereingang stehen mindestens sieben Personen vielleicht sogar mehr um die hintere Ecke, wo ich nichts sehen konnte. Am Hintereingang des Gebäudes auch noch mal fünf Stück.“ „Das sind zu wenige. Da sich die Clowns und die Hatters zusammengetan haben, müssen es viel mehr sein.“ Warf Kai darauf ein, womit er auch vollkommen recht hatte. Tetsuo sah dann nur zu Kaneda und überlegte…Es war nicht seine Art aber er würde es tun wenn… „Kaneda?“ Der sah zu dem PsyKI. „Ich würde sie alle töten…wenn du das willst.“ Als Tetsuo das sagte war Kaneda sichtlich erschrocken. Was hatte er da gesagt?! Die Mine des Kleinen vor ihm war ernst und todsicher. Es war anders als die leere und freche Drohung damals auf der Baustelle, als er drohte einen Stahlpfeiler einfach mal auf einen Bauarbeiter fallen zu lassen und das es wie ein Arbeitsunfall hätte aussehen können. Nein. Das eben war bitterer Ernst gewesen. Und genau das erschrak ihn so. Tetsuo war kein eiskalter Mörder. Und Kaneda würde ihn auch nicht dazu machen. Also schüttelte er sofort den Kopf und sprach laut und etwas aufgebracht: „Was?! Nein! Vergiss es! Du wirst sie nicht einfach umbringen!“ Tetsuo verstand das nicht. Warum? Warum sollte er das nicht tun? Und dann sprach er ebenfalls aufgebracht zurück: „Warum nicht?! Sie töten andere Menschen und meine Art wo sie nur können! Und ich soll Mitleid mit ihnen haben?! Warum?! Warum soll ICH sie verschonen, wenn sie das bei keinem von uns tun werden?!“ „Weil du besser bist als DIE!“ Und da sah ihn der PsyKI erstaunt an. Er war…besser als Menschen? Oder bezog er das jetzt nur auf ihre Feinde? Aber Kai konnte nicht anderer Meinung sein. „Kaneda hat recht. Wir wollen auch so viele von den Mistkerlen so tot wie möglich sehen. Aber das ist etwas was WIR tun müssen und nicht du Tetsuo. Mach dich nicht zu dem Monster, das Menschen gern in dir sehen wollen.“ Und da hatte er verdammt recht, denn genau darauf würde es hinauslaufen. Menschen sehen PsyKI als Monster an. Als blutrünstige Bestien die nur töten und sich vermehren. Nur ihre Art erhalten. Und das war Tetsuo nicht. Er war viel menschlicher als es ein Mensch sein konnte. In seiner Brust schlug ein gutes Herz. Und sicherlich auch eins das noch nie bewusst getötet hatte…Kaneda machte einen Schritt auf ihn zu und fasste ihm auf die rechte Schulter. Lächelte ihn lieb an. Dieses liebe Lächeln… „Ich sagte dir schon einmal…das ist nicht der Tetsuo den ich kenne. Du bist schlau und vermeidest solche Dinge. Und genau das wirst du auch jetzt tun. Wenn wir da rein gehen…will ich dass du dich immer unter Kontrolle hast. Lass dich nicht von deiner Angst und deiner Wut leiten. Sondern überlass uns die Drecksarbeit und halte uns nur den Rücken mit deinen Kräften frei. Wenn du sie ablenkst und uns schützt hilfst du uns mehr. Wenn du bei uns bist…musst du keine Angst haben.“ Und als er das sagte sah sich der PsyKI um. Sah abwechselnd zu Kai, Yamagata und Kaneda. Und es erfüllte ihn mit…Freude. Mit Glück sogar. War es das was man…Freunde nannte? Oder sogar Familie? Wenn man sich auf die anderen verlassen konnte und sie einem halfen? Er hoffte es. Und ihm gefiel das Gefühl ein Teil von etwas zu sein. Ein Teil einer Familie. Denn er war immer allein gewesen. Hielt sich selbst ausgeschlossen. Aber nun wollte er das nicht mehr. Nie wieder. Wie gesagt er wollte bei ihnen bleiben. Egal wo. Und natürlich besonders bei Kaneda. Er lächelte nur ganz kurz und nickte dann zum Boden. Kaneda ließ die Schulter los und sah dann zu Kai. „Also? Wo müssen wir lang um in das Gebäude zu kommen?“ Tetsuo sah wieder verwirrt zu ihm. In das Gebäude kommen? Einfach so? Sie schlichen sich vorsichtig in das rechte Gebäude auf der Straße, das in der Nähe der Fabrik war. So zwei weitere Häuser lagen zwischen ihrem Haus und der Fabrik. Abstand war besser und auch völlig egal. Das Kanalsystem verlief groß unter den Straßen lang. Tunnel die überall hinführten und verknüpft waren. Sie würden an ihr Ziel kommen, nur mit einem etwas weiteren Marsch durch die Tunnel unter der Erde und mehr Zeitaufwand. In der Regel hatte jedes Gebäude eine Luke die in die Kanalisation führte. Und es dauerte auch nicht lange da hatten die Jungs ihren Eingang in dieses System gefunden. Yamagata ließ den Starken spielen, zusammen mit Kaneda und sie öffneten damit die Luke locker. Kaum als sie sich geöffnet hatte kam ihnen bereits ein fauliger Geruch entgegen. Diese Tunnel wurden seit Jahren nicht mehr benutzt und gewartet. Gereinigt erst recht nicht. So angenehm war dann auch der Duft der sich in ihre Nasen schlich. Als sie die Leiter runter kletterten wurde es immer intensiver, so hielten sich alle etwas die Nase zu und der junge Tetsuo hielt komplett die Luft an. Aber er konnte das nicht lange durchhalten. PsyKI und übermächtig schön und gut, aber auch er brauchte Luft zum Atmen. Also musste er nach einigen Minuten wieder Luft holen und hustete dann sofort angewidert. Musste sogar leicht würgen, als sie alle an einem Weg neben einem Wasserlauf standen durch den sich altes, modriges Wasser schlich. Ein Duft den er nicht kannte von Zuhause. Und dafür war er auch dankbar. Sowas wollte er nie mehr erleben. Kniehoch war der Fluss neben ihnen, wenn man richtig hinsah. Dunkel war es auch in diesen Tiefen, aber jeder außer Tetsuo hatte eine Taschenlampe von seinem Bike mitgenommen. Hey, zu Einbrecherwerkzeug gehörte auch eine Taschenlampe, also hatten sie sowas immer dabei. Kaneda sah zu Tetsuo und bemerkte wie der langsam aber sicher grün anlief vor Übelkeit, während Yama und Kai sich umsahen und versuchten sich zu orientieren. Das war sehr wichtig. Einmal verlaufen in diesem Tunnelnetzwerk und es war vorbei. Oder eher schwer wieder rauszufinden. Kaneda konnte sich den Kommentar gegenüber Tetsuo einfach nicht verkneifen und sprach zu ihm: „Das ist ne Note was?“ Der Kleine sah zu ihm. Die Übelkeit noch sichtlich ins Gesicht geschrieben und etwas erstickend sprechend: „Was zum Teufel stinkt hier so?!“ Eine Frage auf die er eigentlich keine Antwort wollte… „Du warst noch nie knietief in den Örtlichkeiten was? Hier läuft alles durch Tetsuo. Hauptsächlich aber tote Tiere. Wahrscheinlich Rattenkadaver, Müll, Scheiße und wer weis vielleicht auch noch andere Körperflüssigkeiten die ich hier nicht nennen möchte.“ Und als er das so locker sagte und den Kleinen damit stichelte, bemerkte er nicht wie es Tetsuo immer und immer mehr hoch kam. Fatal sogar. Und nach einigen Sekunden konnte er auch nicht mehr und rannte schnell an den Rand des Weges. Hing über dem Wasser und übergab sich. Ein jämmerliches Geräusch und alle sahen erstaunt zu ihm während er sich auskotzte. Das war jetzt nicht Kanedas Ernst gewesen! Kai sah dann sauer zu seinem Anführer und fauchte ihn an: „Musste das jetzt sein Kaneda?!“ Okay das Kotzen war eine Reaktion mit der auch Kaneda nicht gerechnet hatte. Er kratzte sich verlegen und unsicher lächelnd am Hinterkopf und sprach dann zu ihm: „Ups…Sorry…Aber es ist die Wahrheit.“ „Kaneda!“ Maulte Kai. Weswegen der gleich handelte und sofort lief Kaneda neben Tetsuo, der sich zwar nur kurz übergeben hatte aber noch immer etwas schnell atmete und weiter über der Brühe hing. Er fasste dem PsyKI sanft auf den Rücken und sprach dann entschuldigend zu ihm: „Geht’s wieder? Ich hätte echt nicht gedacht das es dich so sehr erwischt Tetsuo.“ Der Kleine wischte sich den Speichel vom rechten Mundwinkel mit einem Arm weg und sah dann leicht gebückt zu dem Blödmann neben sich auf. Er sah sauer aus und sprach dann auch genauso giftig und leise hoch: „Wenn du nicht die Klappe hältst…dann landest du auch gleich in der Brühe, direkt in meiner Kotze…Das garantiere ich dir…“ Und dann riss er sich muffig von dem Älteren weg und lief neben Kai, der auch nur den Kopf schüttelte, Tetsuo behütend an den Rücken fasste und dann sagte: „Wir müssen in DIE Richtung hier. Na kommt schon.“ Er lief los und Tetsuo neben ihm her, ließ sich sogar noch etwas von Kai behutsam über den Rücken streicheln. Kaneda sah ihnen nach…was lief denn da plötzlich für ein Film? Derweil sah Yamagata zu seinem Boss der noch immer etwas zurückgelassen an dem Rand der Brühe stand und sprach dann locker zu ihm: „Mann du weist echt wie man jemanden den Tag in den Örtlichkeiten versüßt. Ich mag Tetsuo nicht, aber sogar ICH hätte dich bei der Aktion, als Reaktion, in die Scheiße geworfen Alter.“ Und dann lachte er kurz vor Freude und folgte den anderen beiden. Kaneda stand noch etwas da und kam sich blöd vor. Was denn?! Er hat doch nur die Wahrheit gesagt! Er kratzte sich erneut am Hinterkopf und folgte ihnen dann als Letzter. Jetzt musste er sich wohl bei Tetsuo entschuldigen was? Ach scheiße er meinte das doch nicht böse. Sie liefen eine Weile an dem Ufer des Kanals lang. Kai und Tetsuo übernahmen die Front, dahinter, aber weiter weg, war Yamagata und dann kam Kaneda als Nachhut. Inzwischen hatte sich der PsyKI wieder gefasst und lief mit den Händen in den Taschen seines Hoodie neben Kai. Der sah sich mit der Taschenlampe um und orientierte sich. Was sich daran zeigte das er dann an der nächsten Kreuzung nach links abbog. Tetsuo fragte sich echt woran er sich orientierte. Für ihn sah alles gleich aus. Aber was soll`s. Solange sie sich nicht verliefen war ihm das egal und Kai schien zu wissen was er tat. Und währen sie weiter dem Tunnel folgten sah Kai dann nach links zu seinem Nachbarn neben sich. Er lächelte kurz undsprach dann: „Er ist manchmal so ungehobelt.“ Darauf sah ihn Tetsuo verwirrt an. „Hm? Was?“ „Na Kaneda. Er meinte das vorhin nicht so. Er wollte dich nicht ärgern, aber manchmal ist er einfach so blöd. Er war vorhin einfach nur zu ehrlich und unsensibel.“ Er brauchte ihn nicht in Schutz zu nehmen. Sicher war die Aktion vorhin blöd gewesen, aber Tetsuo war Kaneda deswegen nicht mehr böse. Er reagierte ja auch spontan in dem Moment und drohte ihn in die Brühe zu werfen, hätte das aber nie getan. Inzwischen konnte er etwas verstehen wie der Ältere tickte. Und er war nun mal ein blödes Arschloch. Aber mit dem Herz am richtigen Fleck. Sonst hätte er sich nie mit ihm paaren wollten. Hmmmm…Oder war Tetsuo vielleicht ein kleiner Masochist und stand darauf so von Kaneda behandelt zu werden?! Er sah sie kurz beim Sex und wie Kaneda ihn etwas masochistisch…Er schüttelte den Gedanken aber gleich wieder ab und antwortete: „Ich weis das!...Inzwischen kenn ich ihn auch gut! Vielleicht noch nicht so lange wie du, aber dennoch hab ich gemerkt das er eigentlich ein sehr guter Kerl ist…“ Aber das Genervte verschwand auch wieder schnell und er sah etwas beschämt auf den Boden, lief rot an dabei. Das zwischen ihnen war…etwas anders als bei anderen. Sie verstanden sich auf einer ganz anderen Ebene als andere Menschen. Und Tetsuo war auch sehr glücklich darüber das es so war. Immerhin liebte er diesen verkrachten Blödmann. Was ihn immer wieder erstaunte. Wie hatte er das nur geschafft? Vielleicht bekam er irgendwann die Antwort auf seine Frage. Aber zumindest wusste er jetzt warum er mehr über ihn erfahren wollte. Nicht nur weil etwas an Kaneda anders war…sondern weil er sich damals offenbar sofort in ihn verliebt hatte. In der Nacht wo sie sich das erste Mal begegnet sind…Kai lächelte weiter zu ihm. „Soll ich mal ehrlich zu dir sein?“ Tetsuo sah wieder zu ihm. „Hm?“ „Ich denke ihr seid ein süßes Paar.“ Und da lief Tetsuo schlagartig noch röter an. Sein Kopf war wie ein roter Luftballon so knallig rot und er verzog das Gesicht, fauchte dann aufgebracht und beschämt zu ihm: „R-Red nicht so einen Blödsinn!! Als ob ICH mit diesem Blödmann zusammen sein könnte!“ Er wand sich mit dem Oberkörper ab und verschränkte die Arme schützend vor sich. Ihm war das sehr peinlich dass Kai offenbar spürte dass etwas zwischen ihm und Kaneda knisterte. Aber es machte ihn auch froh zu hören dass sie offenbar ein süßes Paar abgaben. Das schmeichelte ihm. Kai lachte kurz und sah sich wieder um als er frech antwortete: „Naja wie du meinst. Aber ich finde schon dass ihr euch gut ergänzt. Und er mag dich ja offensichtlich auch sehr.“ Er tat mal einfach so, als wüsste er nicht was Kaneda ihm damals im Wohnzimmer gesagt hatte. War auch nicht sein Bier. Er hoffte nur dass die beiden echt zueinander finden würden. Es wäre das erste Mal in der Geschichte der Welt, dass ein Mensch und ein PsyKI sich liebten. Und das war sehr wichtig. So empfand zumindest Kai. Ob es ein Wendepunkt in der Geschichte von Japan werden könnte? Das blieb abzuwarten. Kaneda, der ganz hinten lief, sah vom Boden auf und nach vorne in den Rücken von Tetsuo. Er hatte eine Weile nachgedacht und kam nun fröhlicher nach vorne gelaufen. Lief schnell an Yamagata vorbei, der ihm verdutzt nach sah. Oh nein. Was hatte er jetzt wieder vor. Nichts Gutes mit dem dummen Lächeln auf dem Gesicht. Meist machte er Dinge nur noch schlimmer wenn er so war. Es ging bestimmt um Tetsuo? Sollte er seinen Boss aufhalten, bei was auch immer er gleich machen wollte?...Neeeee. Konnte amüsant werden. Er machte sich langsam eine Kippe an und sah nach vorn da er nun der Letzte war. Kaneda kam zwischen Kai und Tetsuo an und lächelte noch immer. Fragte dann locker: „Und? Alles klar bei euch? Genießt ich auch die abwechslungsreiche Aussicht?“ Beide sahen zu ihm und warfen ihm genervte Blicke zu. Klare Antworten. Kai sah sich dann aber wieder um und sprach: „Wenn ich mich nicht irre sollten wir gleich da sein.“ Er ging erst gar nicht drauf ein. Tetsuo drehte nur den Kopf eingeschnappt weg und versuchte sein Männchen zu ignorieren. Wie gesagt er war ihm nicht mehr böse, aber er wollte mal wissen was Kaneda tat wenn er so tat als wäre er es noch. Wollte wieder auf schwer zu kriegen machen und mal sehen was als Reaktion kam. Und nicht überraschend fackelte Kaneda auch nicht lange und sprach dann lieb zu Tetsuo: „Bei dir wieder alles klar?“ Es war ehrlich gefragt. Aber Tetsuo blieb weiterhin stur und gab ihm keine Antwort sah noch immer von ihm weg und schwieg. Was sofort bei dem Älteren an kam und er wieder etwas frech grinste. Aha, machte wieder einen auf schwer zu kriegen was? Okay…hatte seinen Reiz, wie immer. „Ach komm schon. Redest du wieder nicht mit mir Tetsuo? Wir wissen beide das es nicht lange so bleibt süßer.“ Nach was hörte es sich denn an Blödmann?! Das dachte sich der Kleine in dem Moment und schwieg einfach nur weiter. Der schien sich seiner Sache ja sehr sicher zu sein dieser Dummkopf! Kaneda aber wurde da bewusst das der junge PsyKI anscheinend echt noch etwas sauer zu sein schien. Oh mann er hätte das vorhin echt nicht sagen sollen. Er kam frech etwas näher und umschlang ihn dann mit dem linken Arm um den Rücken. Zog ihn damit etwas zu sich näher und schlagartig sah der PsyKI erschrocken zu ihm. Er hatte seine volle Aufmerksamkeit damit. So nah…Sie blieben plötzlich stehen und Kaneda fasste ihn mit der freien Hand sanft an das Kinn. Drückte es etwas hoch. Sorgte wieder für etwas Anspannung zwischen ihnen. Noch bevor er was zu dem PsyKI sagen konnte lief Yamagata genervt an ihnen vorbei. Er musste nur den Kopf dabei schütteln, als er das sah. Gab aber dafür dass er genervt war ziemlich lässig von sich: „Beschissene Idee Kaneda.“ Und lief dann weiterhin Kai nach. Ließ die Zwei etwas weiter hinten zurück. Kaneda ignorierte ihn einfach und sah nur dem Kleinen in die Augen und Tetsuo sogar scheu zurück. So wie er immer wurde wenn sie sich einfach nur ansahen. Er verfiel sofort in die unterwürfige Haltung eines Weibchens. Zitterte er wieder leicht? Und war er wieder etwas errötet? Es war ein sanftes Zittern, also anscheinend vor Erregung wegen der Spannung zwischen ihnen…Kaneda grinste und auf dieses blöde Grinsen reagierte dann Tetsuo doch endlich und sprach: „Was grinst du wieder so blöd?! Lass mich los!“ Zickig wie immer, um sich zu schützen vor Charme. Aber wollte er das auch? Eigentlich wollte er nur weiter so von Kaneda gehalten werden… „Echt? Ich soll dich loslassen? Es gefällt dir doch.“ So sicher ja? Er spielte dieses Spiel? Okay. Das konnte Tetsuo auch…Kurz nach dieser frechen Aussage wand er sich in dem Griff und drehte sich komplett zu ihm um. Umschlang drauf sanft mit beiden Amen den Nacken des Älteren und drückte sich an ihn. Er spielte sie Sexy-Karte und ließ die Luft förmlich knistern zwischen ihnen. Sah ihn verführerisch an dabei. Sie waren sich sehr nahe und sahen sich Sekunden lang nur an. Bis Tetsuo genauso verführerisch hauchend zu Kaneda sprach: „Ist das so…?“ Und drückte sich dann wieder etwas näher an ihn ran. Rieb sich an den starken Körper seines Gegenübers, so das es sofort wirkte und Kaneda…nun ja, gleich wieder geil auf ihn wurde. Er hatte keine verfickte Willenskraft in dem Sinne. Tetsuo machte ihn sofort wild wenn er so war. Fuhr alle seine primitiven Paarungsinstinkte, wie als würde er einen Schalter umlegen, hoch. Und dann gab es nur noch das Verlangen Sex mit ihm zu haben. Ihn sehnsuchtsvoll zu begatten. Wie gesagt das zwischen ihnen war anders und es funkte demnach auch schneller. Aber Kaneda war das egal was das war, er genoss es immerhin. Er antwortete dem Kleinen ebenso hauchzart: „Wenn ich das so spüre, dann bin ich mir sicher…“ Er würde sich wundern…Tetsuo grinste frech zu ihm und fing an mit ihm langsam zu laufen. Drängt ihn Schritt für Schritt nach hinten und kam mit dem Gesicht öfters so nahe, dass sie sich hätten locker innig küssen können. Schmuste sich aber nur mit der Stirn an die seines Gegenübers und atmete schneller. Kaneda wollte ihn so sehr küssen und nehmen. Es war immer wieder verrückt wie schnell der Kleine ihn doch dazu bekam einfach überall mit ihm Sex haben zu wollen. Sogar hier. Sie blieben plötzlich wieder stehen und Tetsuo sah ihn weiter verführerisch an. Sprach dann: „Weist du was Kaneda?“ „Erzähl.“ „Du machst es mir einfach zu leicht.“ „Hä?“ Und dann löste er plötzlich die innige Umarmung um den Nacken seines Gegenübers und grinste weiter. Riss die erregte Stimmung zwischen ihnen ab. Schlagartig folgte ein starker Schubser und Kaneda fühlte wie er nach hinten fiel und…und den Halt verlor! Es spielte sich für ihn wie in Zeitlupe ab und das schlimme an der Erkenntnis, das er fiel, war…da war kein Boden mehr hinter ihm! Er sah erschrocken im Fallen hinter sich und erblickte die dunkle Brühe unter sich, die sich lautlos bewegte und nur nach Bakterien und Krankheiten roch. Er würde in den Kanal fallen! Hatte Tetsuo sie noch alle?! Er war erst verletzt worden! Wenn er mit der Wunde in das Zeug fiel holte er sich weis Gott was für Infekte! Er fing an mit den Armen zu wedeln als wäre er ein Vogel und wollte fliegen. Aber natürlich brachte das nichts. Und er fiel. „TETSUO!“ Brüllte er noch und verließ die Kante des Weges. Sein gegenüber hatte die Arme frech vor sich und grinste. Und Kaneda kam die Erkenntnis wie ein Blitz…Er hatte das so geplant! Diese kleine freche Ratte! Er kniff nur die Augen zusammen. Machte sich auf einen Badegang in dieser Pampe bereit…aber er schlug einfach nicht auf der Wasseroberfläche auf. Als sich nichts tat öffnete er nach Sekunden wieder die Augen und sah sich um. Er schwebte tatsächlich über der Brühe und sah sich verwirrt um. Was? Wie machte er…? Aber dann sah er Tetsuo über sich der an dem Rand des Kanals kam und frech zu ihm runter sah. Er genoss etwas den Anblick des Älteren, das sah man ihm an und Kaneda blinzelte nur verwirrt. „Stimmt was nicht Kaneda? Da hast du aber noch mal Schwein gehabt was?“ Bitte was? Also doch. Tetsuo hielt ihn mit seinen Gedanken fest. Zuerst schubste er ihn von der Kante und dann ließ er ihn nicht mal fallen. Er spielte mit ihm! Er spielte…mit ihm. Und plötzlich verstand Kaneda. Das war wie…wie er es immer mal mit ihm tat. Nur auf eine andere Art und Weise. Kurz darauf wurde er wieder hochgezogen und hatte endlich wieder Boden unter den Füßen. Er sah Tetsuo erstaunt an, der noch immer frech lächelte, aber sich das dann plötzlich in eine ernstere Mine wechselte und sprach: „Kein schönes Gefühl wenn man so mit einem spielt, oder?“ Und dann wand er sich ab und lief wieder Kai und Yamagata nach, die das Gebrüll von Kaneda gehört hatten und kurz hinter sich sahen deswegen. Aber dennoch schwiegen und nichts dazu sagen. Das war etwas zwischen Kaneda und Tetsuo, da mischten sie sich nicht ein. Aber der Ältere verstand was Tetsuo ihm da für eine Lektion beibringen wollte…Es stimmte. Das war kein schönes Gefühl gewesen und er verstand noch mehr. So dachte er an viele Momente zurück. Momente zwischen ihnen wo sie sich so nahe waren. Wo er Tetsuo bewusst an gegraben hatte und ihn dann…fallen ließ. Bewusst auch noch fallen ließ um die Spannung zwischen ihnen zu intensivieren. Und das war scheiße. Es war echt scheiße und Tetsuo musste sich jedes Mal vielleicht genauso gefühlt haben. Und da wurde ihm bewusst was er doch teils…für ein Arschloch war. Noch bevor der Kleine zu weit weg war fragte Kaneda ihm nach: „Hasst du es…Tetsuo?“ Der PsyKI blieb stehen und sah über seine rechte Schulter hinter sich. Er schwieg kurz, aber musste da nicht lange überlegen. Dann sah er weg und antwortete ihm etwas errötet, was Kaneda aber nicht sah: „Nicht wirklich. Aber…ich dachte es wäre wichtig das du das auch mal erlebst.“ Man sagte Fehler wären die besten Lehrer. Aber er wusste was Kaneda damit meinte. Es bedurfte keiner Erklärung. Und es machte ihn froh. Er drehte sich deswegen um und lief wieder zurück zu Kaneda. Kam in Sekunden wieder bei ihm an. Der sah ihn überrascht an und erstarrte als der Kleine ihn dann sanft auf die rechte Wange küsste und danach scheu zu ihm sprach: „Hör nicht auf…aber bitte…denk auch an meine Gefühle.“ Er ließ von ihm ab und lief dann endlich zu den zwei Anderen vor ihnen. Kaneda sah ihm noch kurz nach. Das würde er. Er war glücklich zu sehen das Tetsuo ihn so akzeptierte wie er war. Und er war nun immer mal wieder etwas egoistisch und ein Arschloch. Und dennoch schien Tetsuo ihn zu wollen und zu mögen…sehr sogar. Und er liebte den Kleinen…Nun wusste er noch mehr was er zu tun und worauf er zu achten hatte. Der junge PsyKI war noch immer etwas rot und atmete aus. Er wollte ihn wirklich innig küssen, wie vorhin. Aber es gab erst mal anderes zu erledigen. Und innerlich hoffte er Kaneda eben eine wichtige Lektion erteilt zu haben und das diese auch ankam. So wie es sich anhörte schien das aber der Fall gewesen zu sein. So war das zwischen ihnen. Sie konnten nicht so direkt offen über Gefühle oder ähnliches reden, sondern agierten eher. Naja bis auf Kaneda wenn er aufdrehte, dann trug er Herz und Gedanken auf der Zunge. Und sogar in den Händen… Aber Tetsuo war nun mal nicht so…Aber er wusste dennoch eines ganz genau…Er wollte für ihn nicht nur ein Lustobjekt sein. Oder ein Weibchen für die Paarungstriebe. Sonden viel mehr. Weitere 15 Minuten später waren sie endlich am Ziel. Kaisuke blieb stehen und zeigte mit seiner Lampe links von sich hoch, kurz darauf standen alle anderen auch bei ihm. Ein Schild hing an der Wand auf dem etwas in Japanisch geschrieben stand. Es war der Name des Gebäudes über ihnen und der Sektor in dem es sich befand, also nichts Wichtiges für sie. Bis auf vielleicht Kai, denn der kannte sich sehr gut Außerhalb von Neo Tokyo aus, da er viel als Kind dort gelebt hatte, so wusste er wo er war. Und natürlich war es damals wichtig gewesen für Leute die an diesem Ort Wartungen durchgeführt haben. Weiter daneben erleuchtete er eine Leiter aus Metall die zu einer weiteren Luke nach oben führte. Raus aus dem Drecksloch. Yamagata kam dicht neben ihn und sah ebenfalls nach oben, fragte ihn dann locker: „Hier ist es?“ Der Jüngste nickte neben ihm. Er war sich zu 100 Prozent sicher. Und dann sah er hinter sich zu Kaneda und Tetsuo, die direkt hinter ihm standen. Sein Blick fiel zu dem PsyKI als er sprach: „Kann sein das wir gleich deine Hilfe brauchen Tetsuo.“ Klang nach einem Einreißjob. Ein zustimmendes Nicken kam von dem PsyKI und dann sahen sie alle zu Yamagata, der anfing die Leiter hochzuklettern und die Führung übernahm. Er ging voraus und kam schließlich oben an und drückte gegen die Luke. Nur um seinen Verdacht bestätigt zu bekommen, das Ding war verschlossen. Kai kam unter ihm an den Ansatz der Leiter und fragte hoch: „Und?“ „Nichts zu machen, die Drecksluke ist zu.“ Also musste Plan B ran. Er dachte sich sowas schon und wäre der PsyKI nicht dabei gewesen hätten sie echt Probleme haben können da durch zu kommen. Aber nun sollte es ein Kinderspiel sein. Kai sah zu Tetsuo und sprach: „Bekommst du diese Luke mit deinen Kräften auf?“ Interessiert kam Tetsuo näher und sah neben ihm ebenfalls hoch. Also doch ein Einreißjob. Sah auch das Metallstück das ihnen den Weg versperrte, während er an dem noch immer da oben hängenden Yama vorbeischaute. Sekunden später grinste er kurz frech und fragte zu Kai: „Hättest du es gerne in Stücke oder lieber nur aus dem Weg?“ Aber Yamagata fauchte, anstatt Kai, runter als er das hörte: „Mach das gefälligst so dass ich hier oben nichts abbekomme du Irrer!“ Er könnte ja einfach runter kommen…Aber er verstand schon. Möglichst leise und unauffällig. Und das bedeutete nicht pulverisieren. Er gab Sinn und war sicherer. Also konzentrierte er sich und sah weiter nach oben auf das Objekt das sich unter seinem Einfluss bewegen sollte. Erst versuchte er es wegzuschieben. Bemerkte aber sofort dass es nicht funktionierte. Etwas blockierte es. Vielleicht eine Verrieglung von innen. Also war sie ganz sicher von innen verschlossen und nicht einfach nur schwer. Nun schloss er doch die Augen und konzentrierte sich weiter. Spürte ein Schloss an der Luke und ließ es knacken. Brach es ohne Anstrengung kaputt. Nun war nichts mehr im Weg und er öffnete die Luke nach oben ohne Wiederstand und ebnete damit den Weg aus diesem Drecksloch. Bereits Sekunden danach schlich sich frischere Luft durch das Loch und es war wie ein Segen. Danach öffnete er wieder die Augen und lächelte einfach nur frech. Yamagata sah zu der Öffnung über sich und dann wieder zu Tetsuo runter. Sprach danach: „Sieh mal einer an: unser ganz persönlicher Türöffner. Bist ja doch zu was nütze.“ Und dann kletterte er hoch. Am liebsten hätte ihn der junge PsyKI sofort runter gerissen und in das dreckige Wasser geworfen, aber er verkniff es sich. Dieses Arschloch! Aber es änderte nichts daran wenn er das tat. Er mochte Yamagata einfach weiterhin nicht. Kai fasste ihm auf die eine Schulter, nickte dankend und lächelnd. Machte sich schließlich auch die Leiter hoch. Während er das machte sah Tetsuo etwas frech und stolz zu Kaneda, der die ganze Zeit so still war. Ihn aber nun anlächelte und sprach: „Praktisch.“ „Kinderkram.“ Kam es leicht stolz von dem jungen PsyKI und er flog nach oben anstatt die Leiter zu benutzen. Na na…jetzt drehte er aber richtig auf mit der Angeberei. Aber Kaneda gefiel das. Er versuchte also zu imponieren…und zeigte das Tetsuo anscheinend Aufmerksamkeit wollte…Hatte funktioniert. Er kletterte dann auch hoch und kam aus dem Loch raus. Leise schloss er die Luke hinter sich wieder zu und sah sich dann um. Ein Wartungskeller wie vorher auch. Geräte zum beheizen des Gebäudes und so vieles mehr konnte er sehen, aber natürlich war alles alt und kaputt. Und es war beunruhigend still. Tetsuo sah sich einfach auch nur um. Interessiert denn immerhin hatte er sowas nie gesehen. Vorhin der Wartungskeller war nicht anders, aber er schien noch immer beeindruckt zu sein über das Neue. Yamagata war bereits schon eine Treppe hochgelaufen und überprüfte die Tür aus dem Keller. Sie ging tatsächlich auf und der Schlüssel steckte noch. Also schob er diese leise einen Spalt auf und spähte raus. Zu seinem Schock sah er am Ende des langen Ganges dahinter auch schon seine Bestätigung dass sie richtig waren. Er sah zwei Clowns die sich unterhielten und Drogen nahmen. Sofort schloss er wieder leise die Tür und schloss ab. Sah an den Anfang der Treppe wo bereits Kai stand und auf eine Antwort wartete. Vorsichtig kam der Größte die Treppe runter und flüsterte dann zu ihm: „Goldrichtig.“ Kai nickte und lief dann zu Kaneda rüber um ihm Bericht zu erstatten. Letztendlich standen sie alle im Kreis und besprachen wie es weitergehen sollte. Kai fing an: „Also wir befinden uns im richtigen Gebäude. Yamagata hat Clowns oben gesehen. Wie geht’s jetzt weiter?“ Da musste Kaneda nicht lange drüber nachdenken. Er wollte da rein gehen und die Mistkerle einen nach dem anderen auseinandernehmen. Aber wenn er sich so seine Jungs ansah…bemerkte er dass sie erschöpft waren. Kein Wunder sie hatten seit einiger Zeit auch nicht mehr richtig geschlafen. Und seit der Nacht mit diesem armen Hund Takeyama hatte erst recht keiner mehr geschlafen. Er sah zu Yamagata. „Die Tür ist sicher?“ „Klar. Um die einzureißen brauchen die etwas mehr Feuerkraft, warum?“ Das fragte sich Tetsuo auch und sah mit vor sich verschränkten Armen zu Kaneda. „Weil wir uns jetzt erst mal ausruhen.“ Als Kaneda das sagte schienen alle etwas erstaunt. Aber dann seine Jungs auch wieder nicht. Er war nicht rücksichtslos wenn es um seine Freunde ging und sehr umsichtig. Das er jetzt wollte dass sie sich ausruhen, kam nicht überraschend. Sie brauchten alle Kräfte die sie aufbringen konnten und einen klaren, entspannten Kopf. Und erleichtert waren ganz besonders Kai und Yamagata. Man sah ihnen es vielleicht nicht wirklich an, aber nach dem Sex waren sie doch schon etwas erschöpfter. Zur Ruhe zu kommen und sich etwas zu erholen für den Kampf war eine weise Entscheidung. Also stimmten sie ihm zu und Yamagata bewegte sich zu der Treppe. Er setzte sich am Fuße der Treppe lässig angelehnt an die Wand und schloss die Augen. Die große Laserwaffe vor sich im Anschlag, die er die ganze Zeit über auf dem Rücken getragen hatte. Hielt also doch etwas Wache beim Ausruhen. Kai sah zu ihm. Er wollte sich gerne zu ihm setzte und sich an ihn kuscheln. Sich an seine Wärme schmiegen, die er tatsächlich schon etwas vermisste. Aber er tat das schwere Herzens nicht und setzte sich stattdessen an einen alten Heizkörper und legte sich dann seitlich auf den Boden. Er brauchte auch dringend Ruhe. Immerhin verarbeitete sein Körper noch etwas den Sex und die starken, bestimmten Stöße von Yamagata. Kaneda und Tetsuo standen einfach noch etwas da. Sahen sich an und dann lächelte Kaneda. Er lief in eine andere Ecke des Raumes und setzte sich an die Wand. Tetsuo sah ihm genau dabei zu und bemerkte wie der Ältere ihm mit einem Kopfnicken zeigte er soll zu ihm kommen. Erst zögerte der Kleine etwas beschämt und sah zu den Anderen hinter sich. Sie hatten beide die Augen geschlossen. Ob sie schon schliefen? Sie würden das bestimmt nicht sehen…Und schließlich gab er sich einen Ruck und lief zu Kaneda. Er setzte sich links von ihm und lehnte sich auch an die Wand. So verweilten sie auch eine Zeit lang…bis Tetsuo die Müdigkeit überkam und er die Augen schloss. Sich schließlich sanft nach rechts fallen ließ und an den Älteren schmiegte. Er war leicht errötet vor Charme, aber ließ die Augen geschlossen. Kaneda dagegen sah lieb zu ihm runter und gab ihm dann einen Kuss auf die hohe Stirn. „Ruh dich etwas aus Tetsuo.“ „…Hältst du wache? Du solltest auch etwas schlafen…“ „Das mach ich schon Süßer. Aber erst mal musst du fit genug sein.“ „Nenn mich nicht Süßer, du Blödmann.“ Kaneda grinste. „Okay…Süßer.“ Es war ein dunkler und kühler, aber wunderschöner Ort. Natürlich und rein. Er saß im Licht des Vollmondes in diesem kühlen Raum einer Ruine und sah ihm nur zu. Dem Männchen vor ihm. Völlig entblößt, ohne irgendwelche Kleidung saß er auf dem Boden und spürte den kühlen Wind auf seiner zarten Haut. Saß dort so wie er geboren wurde, nackt und natürlich. Unter ihm sein Cape, auf dem er saß. Aber obwohl der Wind wehte, war ihm nicht kalt, sondern er glühte innerlich. War so paarungsbereit wie noch nie zuvor in dieser Nacht. Einfach nur weil er vor sich seinen Partner sah. Sein Männchen…solange er lebte und selbst darüber noch hinaus. Er balzte um ihn. Wollte ihn. War vor ihm und sein Weibchen sah ihm dabei nur zu. Sie wollten sich beide so sehr. Es war magisch und unbeschreiblich. Sah ihm genau dabei zu und ihn dadurch auch in seiner vollen Pracht und Natürlichkeit. Nackt, stark und wild. Nur noch ein Cape um seinen Hals gebunden, das nach hinten am Rücken runter hing, alles was er noch an Stoff trug. So war es Tradition. Und als der Balz vorbei war, drehte sich der Kleine vor ihm um. Sah über seine linke Schulter hinter sich und gab sich preis. Warf dem Älteren flehende und erregte Blicke zu. Er war soweit. Soweit für immer sein zu sein. Er war bereit begattet zu werden. Und das wurde auch so verstanden. Sein Männchen kam auf ihn zu. Fasste ihn bestimmt, aber zart an der Hüfte und lehne sich teils über ihn. Noch durfte er ihn nicht küssen. Erst danach. Aber er würde es tun, wenn es geschafft war. Ihre Blicke trafen sich und ruhten aufeinander unzertrennlich. Das Cape bedeckte sie beide und verbarg dadurch den Akt. Wahrte damit die Würde des Weibchens und umschloss es sanft und behütend. Geschützt von seinem Männchen. So wie es in diesem Ritual gewollt war. Und dann ließ er sich von ihm begatten. Ein kurzer ziehender Schmerz im Unterleib, aber dann war es heiß und sanft. Stark und bestimmt. Füllte ihm mit der Sehnsucht und Wärme die er schon immer fühlen wollte. Schweiß rann an ihm herab. An Beiden. Stöße wurden noch härter und bestimmter. Und es gab nur noch dieses Gefühl. Und ihre ewige Liebe… Tetsuo erwachte schlagartig aus seinem Traum. Er schwitzte leicht und atmete schnell. Sah sich kurz darauf hektisch um. Er war noch immer in dem Keller von vorhin, in dem sie sich etwas Ruhe gönnten. Sah wie Kai und Yamagata auch noch in ihren jeweiligen Ecken saßen und scheinbar schliefen. Dann fuhr sein Blick hoch. Durch ein Fenster am oberen Ende des Raumes strömte Licht rein. Mondlicht. Es war also schon wieder dunkel? Hatte er so lange geschlafen? Schien so. Schließlich fuhr sein Blick neben sich zu Kaneda, der auch zu schlafen schien. Echt jetzt?! Sie hatten alle geschlafen?! Sehr riskant, aber zum Glück war nichts passiert. Er sah ihn nur an…und dann fiel ihm sein Traum wieder ein. Was…war das gewesen? Ein komischer Traum. Peinlich schon irgendwie. Und dennoch…fühlte er sich erregt dabei. Waren das wirklich sie gewesen? Oder doch nicht? Es fühlte sich wie eine Erinnerung an. Oder auch nicht….er war durcheinander. Besser nicht darüber nachdenken. Träume sind Schäume sagte man immer. Er schüttelte den Kopf und damit den Gedanken ab. Aber wenn es so war...fing er nun auch noch an sich im Traum von Kaneda verrücktmachen zu lassen. Aber wenn er ihn so schlafend sah…wurde ihm anders. Sein Herz schlug schneller und er überlegte kurz…ließ sich aber dann einfach von seinen Gefühl leiten. Er kam von der Wand weg und setzte sich vor ihn. Kniete über dem Schoß des Älteren und küsste ihn dann sanft auf den Mund. Er wollte das jetzt einfach tun…Als er den Kuss aber löste gab der Ältere ein Murmeln von sich. Er wurde wach. Etwas ertappt und beschämt kam Tetsuo schnell von ihm runter und saß neben ihm, sah ihn nur an. Kaneda blinzelte und streckte sich dann gähnend. Kaum als er Tetsuo sah lächelte er und fragte müde: „Wie spät ist es?“ „Ähm…ich denke wir sollten langsam mal anfangen.“ „So spät also, ja?“ Er streckte sich noch mal ordentlich und sah sich um. Erkannte auch endlich dass es wieder dunkel war. Wow er war wirklich eingeschlafen…ups. Er sah rechts neben sich und nahm sich einen kleinen Stein. Hob ihn hoch und warf ihn rüber zu Kai. Der Stein knallte neben ihn an den Heizkörper und schlagartig war der Jüngste auch schon wach. Sah sich hektisch um und rüber zu seinem Anführer, der zu Yama rüber nickte. Sofort schien der Jüngste zu verstehen und nahm sich den Stein, warf ihn dann zu Yamagata rüber und traf ihn leicht damit am Kopf. Ihn riss es auch aus seiner Döserrei und er umklammerte die Waffe vor sich stark. Schrak auf und sah sich ebenfalls um. Abwechselnd zu den Jungs und dann rüber zu Kai, der noch etwas leicht kicherte. Der Große sah den Stein neben sich und zählte nur 1 und 1 zusammen. Dann motzte er leise rüber zu ihm: „Alter geht’s noch?!“ Aber er meinte das natürlich nicht so böse wie es klang. Tetsuo dagegen sah den Dreien nur bei ihrem Spiel zu…Interessante Kommunikation die sie da hatten. Wie kleine Neandertaler. Aber es war auch lustig und er lachte deswegen sogar innerlich leicht. Würde er auch in Zukunft so locker mit allen umgehen können? Dazu gehören? Schließlich kam Kaneda auf die Beine und renkte sich den Rücken locker ein. Machte einige Schritte und sprach: „Also dann…jetzt geht der Spaß wohl los.“ Kaneda übernahm die Vorhut und öffnete die Tür aus dem Keller. Natürlich sah er erst vorsichtig vorbei und erspähte ob der Gang dahinter sicher war. Nichts. Es war unheimlich wie still es war, was nur noch den Verdacht auf Gefahr bestätigte. Dennoch, mit dem Revolver an der rechten Hand, öffnete er dann sacht die Tür komplett und schlich sich den Gang runter. Direkt hinter ihm war Tetsuo, dann Kai und dann Yamagata. Der Große übernahm die Nachhut, für den Fall das hinter ihnen urplötzlich jemand auftauchen sollte, wenn sie durch das Gebäude liefen. Man könnte sagen: Ihre Schätzchen sicher in der Mitte. Am Ende des Ganges spaltete sich dieser in zwei Wege. Rechts und links. Kaneda hob die freie Hand, als Geste dass alle stehen bleiben sollen und er wartete auch kurz. Er wollte niemanden in Gefahr bringen und es machte ihn einfach nervös dass es so still war. Deswegen musste er erst vornweg gehen. Lief alleine langsam vor und sah um die linke Ecke, an der er stand. Es erstreckte sich nur ein kurzer Gang vor ihm und eine leere Ecke. Eine Sackgasse in der sich große Müllsäcke häuften. Und dem Geruch nach nicht mit was Gutem drin. Wahrscheinlich Abfälle und wer weis was noch. Danach sah er nach rechts, den anderen Weg der zur Verfügung stand runter. Und dann…packte ihn ein eiskalter Schauer, der dann auch seinen Rücken runter lief, als er sah was in dem Gang lag. Und noch mehr wie er verziert war. Und während er da so starr stand war es kein Wunder das Tetsuo ihm, von weiter hinten, den Schrecken förmlich an sah und deswegen auch gleich besorgt näher kam. Kai wollte ihn noch packen, aber es war zu spät. Der PsyKI kam direkt neben Kaneda, der sich inzwischen um die Ecke in den Flur gestellt hatte und sah auch vor…war ebenfalls schockiert was er sah. Schließlich standen alle kurz darauf hinter und neben Kaneda und sahen in den Gang…sahen das Massaker. Der Gang war blutverschmiert. Spuren von Handabdrücken, als hätte man noch versucht sich an der Wand festzuhalten, waren zu sehen. Am Boden wie an den Wänden. Dicke Blutspritzer zierten den Boden und eine gewaltige Blutlache mit Körperteilen, einem Kopf und den Gliedmaßen war weiter vorne in einer Ecke am Ende des Gangs. Was auch immer passiert war, der Leichnam war von einem der Clowns. Yamagata lief an ihnen vorbei und näherte sich dem Massaker. Er wollte das zuerst untersuchen. Je näher er kam umso unwohler wurde auch ihm. Er hatte echt schon viel Scheiße gesehen, aber DAS jagte ihm sogar ne Gänsehaut ein. Er kam an die Ecke am Ende des Gangs vor ihnen und hockte sich neben die Überreste. Mit einem kurzen Blick auf diese sprach er dann: „Den hat es zerrissen.“ „Ach was?“ Offensichtlich. Kam es schon aus Kai, der auch sichtlich geschockt war wegen dem Anblick. Yamagata sah sich genauer alles an, warf die Waffe über seine rechte Schulter dabei. „Aber wisst ihr was das erschreckende ist? Es sieht aus als wäre er explodiert. Der gesamte Oberkörper ist verschwunden. Oder in der Matsche vielleicht nur nicht mehr wiederzuerkennen.“ Kai kam neben Kaneda links und fragte nach vorne: „War dass eine Waffe gewesen?“ Yamagata sah hinter und schüttelte den Kopf. „Es wirkt auf mich eher, als wäre er von INNEN explodiert…“ Kaneda sah dann zu Tetsuo rechts von sich runter. Der Kleine war nervös. Er wusste sicherlich was das angerichtet hatte und inzwischen…konnten sich alle anderen Anwesenden das auch vorstellen. Er sah wieder vor und Yamagata zeigte den Gang links von sich runter, den wo sie weiter mussten. Den den die Anderen noch nicht sahen. Sprach dann: „Und der ganze restliche Scheiß Gang…sieht genauso aus.“ Die Anderen kamen endlich zu ihm. Sahen dann auch was er meinte. Überall waren zerfetzte Leichen im Gang verteilt. Es war ein schrecklicher Anblick. Das Blut ersteckte sich bis hoch an die Decke. Und zu aller Schrecken waren es nicht nur Clowns sondern auch Hatters. Was zum Teufel war passiert? Yamagata hatte sie noch vor Stunden gesehen. Sie waren lebendig gewesen. Zumindest Zwei von denen und er konnte sich nicht vorstellen, dass sie so locker neben den Leichen ihrer Kameraden Drogen nahmen! So abgefucked war keiner. Nicht mal die Clowns oder Hatters. Und in ihm machte sich immer mehr das Gefühl breit…das sie abhauen sollten. Denn dieses Massaker ist während ihres Schlafes entstanden. Aber der nächste beängstigende Fakt war…das Blut und die Körper waren noch warm…Er sah zu Kaneda und kam hoch. „Kaneda die sind noch warm. Was bedeutet sie sind noch nicht lange tot. Was auch immer dafür verantwortlich war…es ist noch in dem Gebäude.“ Tetsuo sah zu dem Großen. Was es war? Es war offensichtlich. Nahm er Rücksicht auf ihn? Und dann sprach der Kleine: „Du meinst den meiner Art der dafür verantwortlich ist. Sag es doch einfach wie du es denkst.“ Yamagata sah zu ihm. Das war sehr unverblümt und direkt gewesen. Schon überraschend. „Ja okay! Der kranke PsyKI ist mit großer Wahrscheinlichkeit noch hier in der Hütte!“ „Du weist nicht ob das einer war.“ Kam es aber dann schützend von Kaneda. Der das so sagte, weil er Tetsuo damit in Schutz nahm, klare Sache. Das fiel dem Kleinen auch auf, aber sogar er war Realist und wusste dass das Massaker an diesem Ort nicht von Menschen gemacht war. „Alter was glaubst du sonst was das war?!Du bist doch sonst auch nicht so Kaneda!“ Yamagata fuhr ihn leicht an. Er war wütend. Wütend über den Fakt das Kaneda den Blick dafür verlor weil er verdammt noch mal Gefühle für diesen kleinen Freak neben sich hatte! Tetsuo sah dem zu…und wusste was er zu tun hatte. „Yamagata hat recht.“ Erstaunt sahen alle zu dem jungen PsyKI der das eben so locker von sich gegeben hatte. Besonders der Große…denn damit hatte er ja mal überhaupt nicht gerechnet. „Wir wissen alle dass es einer von meiner Sorte war. Und das würde auch erklären was ich gespürt habe. Ich spürte Kälte und Angst. Wenn ein Artgenosse hier ist, dann hat er das alles aus Angst getan. Angst ist ein starkes Gefühl und lässt uns sehr schnell die Kontrolle verlieren, im schlimmsten Fall. Du musst mich nicht in Schutz nehmen Kaneda. Er hat recht.“ Kaneda lächelte ihn an. Dann war ja alles geklärt. Es stimmt er wollte Tetsuo in Schutz nehmen, aber nun war das nicht mehr nötig. Er konnte auf sich selber aufpassen und sich verteidigen. Sogar gegen Yamagata. Der Große griff sich dann seine Waffe wieder mit beiden Händen und sprach zu dem jungen PsyKI: „Dann sind wir auch beide der Meinung dass ich ihn wegballern muss, wenn der so ne Scheiße auch bei uns versuchen will.“ Und Tetsuo…nickte. Er hätte nie gedacht das er das mal freiwillig zugeben würde aber…es musste sein. Lieber würde er einen seiner Artgenossen sterben sehen, als einen von den Jungs um sich. Nicht das er Yama mochte, aber Kaneda würde das nicht wollen, also wollte er das auch nicht. Diese Menschen waren irgendwie…neun sie waren seine Freunde geworden. Und Kaneda den den er liebte. Ganz einfach. Und mit der Aussage machte sich der Größte den Gang runter und stieg über die zerfetzten Leichen. Machte erneut die Vorhut. Kai kam aber besorgt zu Tetsuo und fragte: „Bist du dir sicher? Geht es dir gut?“ Tetsuo nickte wieder nur stumm und sah auf den Boden zu seinen Füßen. „Ich will…niemanden von euch verlieren an…wer weis, vielleicht an ein Monster was Joker und Mad wieder geschaffen haben.“ Vielleicht hatte er recht. Vielleicht war es noch nicht mal aus Angst gewesen dass er diese Menschen getötet hatte. Sein Artgenosse konnte auch schon ein blutrünstiges Monster sein, das nur noch um sich schlug. Wer wusste das schon? Aber er hatte den bösen Verdacht…das sie es erfahren würden. Und dafür musste er sich ebenfalls rüsten. Denn nur er konnte im Extremfall die Jungs beschützen. Und das würde er auch tun. Yamagata stand bereits am Ende des Gangs und hatte eine Tür rechts von sich geöffnet. Und während er den Raum vor sich sah sprach er dann hinter zu seinem Anführer: „Kaneda…das solltest du dir mal ansehen…“ Kaneda sah von der Leiche vor sich auf und zu seiner rechten Hand vor. Wenn der Satz schon so anfing konnte es nichts Gutes sein. Also machte er eine Handbewegung zu den zwei Jüngsten, dass sie hier bleiben sollen. Wiederwillig gehorchten sie. Danach lief er los. Stieg über einige Leichenteile im Flur, die verteilt lagen und kam neben Yamagata. Und sah so letztendlich auch was in dem Raum vor ihnen war…Und es erschreckte ihn noch mehr. Er lief rein und sah sich um. Keine Gefahr ging von dem Raum aus. Keine Feinde oder andere Bedrohungen dieser Art. Sondern was viel schlimmeres in Kanedas Augen. Es war ein steriler Raum. Er war sehr hell und beleuchtet mit kaltem Licht wie es in Krankenhäusern gern benutzt wurde. In der Mitte war ein Tisch mit Schnallen, um etwas darauf festzubinden. Rechts und links im Raum befanden sich Schränke und Ablagen auf denen sich Gläser befanden. Reagenzgläser. Und noch anderes Zeug was den Eindruck an ein Krankenhaus vermittelte, oder eher an ein…Labor. Und da sie beide Unruhe im Arsch hatten, kamen nun auch Tetsuo und Kai dazu. Und nicht überraschend war auch Kaisuke erschrocken über das was er sah. Nur Tetsuo nicht, denn er hatte noch nie im Leben ein Labor gesehen. Aber dennoch fühlte auch er dass dieser Raum ein schreckliches Geheimnis hatte. So sehr das ihm allein beim Anblick des Tisches ein eiskalten Schauer überkam. So waren alle im Raum drin und Yamagata schloss die Tür hinter sich leise. Er war noch immer sehr auf der Hut. Wer wusste schon wo sich der aggressive PsyKI rumtrieb. Er würde sich viel wohler fühlen, sobald er das Problem weggeballert hatte. Tetsuo lief neben Kaneda, der an dem Tisch stand und sich eine der Schnallen fasste. Eine am oberen Ende des Tisches. Sah sie in Gedanken an. Es waren fünf Schnallen an sich. Zwei oben am Ende und zwei unten und die letzte Große in der Mitte. Teils war Blut daran. Klarer Fall, die wurden benutzt um jemanden daran festzuschnallen und zu fixieren. Es war eine Art von Operationstisch. Und das machte ihn noch unruhiger. War dies vielleicht der Ort an dem sie an den PsyKI´s rumexperimentiert hatten? Dann sah er zu Tetsuo neben sich, der ebenfalls auf den Tisch starrte. Selbst wenn man noch nie sowas gesehen hatte, konnte man sich denken wozu es benutzt wurde. Dazu brauchte man keine Fantasie. Und da er so ruhig war fasste ihm Kaneda sanft auf die Schulter und sprach: „Alles okay?“ Erst ein Schweigen. „Warum machen Menschen sowas?...Warum tut man anderen solch ein Leid an?“ Eine Frage die Tetsuo leise in den Raum warf, aber auf die es keine universelle Antwort gab. Es gab so viele Gründe. Missgunst, Neugier, Hass, Angst, Rücksichtslosigkeit. Alles kam in Frage. Aber das was sie hier sahen…konnte in die Kategorie der Neugier und Experimente fallen. Aber so funktionierte Wissenschaft. Es wurde erforscht und dann wurde an Menschen experimentiert, egal in welcher Art. Am Ende musste immer ein Versuchstier her um Fehlschläge und Krankheiten auszumerzen um das Produkt zu verbessern. Ob das bei Mad und Joker auch der Fall war? Was suchten sie verdammt noch mal? Aber dann antwortete Kaneda: „Weil sie kranke Spinner sind, die aufgehalten werden müssen.“ „Vielleicht aber noch schlimmer als wird dachten.“ Als Kaisuke das sagte sahen alle zu ihm. Kaneda und Tetsuo noch immer vom Tisch aus und Yamagata legte ein Reagenzglas wieder zurück, das er von einem der Tische genommen hatte. Der Jüngste stand inzwischen an einem anderen Tisch und hielt ein kleines Notizbuch in den Händen. Er hatte es auf dem Tisch gesehen und aus Neugier mal drin rumgestöbert. Hoffte Antworten auf diesen kleinen Laborkomplex zu finden und hatte offensichtlich auch einige gefunden. So drehte er sich zu den Jungs und hatte noch immer die Nase in dem Buch stecken, als Kaneda fragte: „Was meinst du damit?“ „Ich hab das Notizbuch gerade auf dem Tisch hier gefunden. Es scheint eine Art kleines Tagebuch zu sein, also es stehen da zumindest verschiedene Datum drin und Hinweise. Haltet euch fest: So wie es scheint haben die hier tatsächlich Versuche an PsyKI durchgeführt. Ich sehe hier an sich sechst Stück als Versuchsobjekte gelistet.“ „Namen?“ Fragte Tetsuo sofort und Kai schüttelte den Kopf. „Nein. Aber eine Aufzählung von Medikamenten die sie ihnen offenbar verabreicht haben. Komische Zeichen und Buchstaben und Zahlen. Keine Ahnung was das alles bedeutet.“ „Haben die denen vielleicht Drogen gegeben? Vielleicht eigene neue Cocktails, oder so.“ Fragte Yamagata darauf hin. Das war nicht mal so blöd, konnte sogar sein. Aber warum machte sie sowas? Was wollten sie damit herausfinden oder testen? „Möglich. Aber ich finde nichts genaues hier drin. Nicht mal in den Tagebucheinträgen finde ich was ihr Ziel war. Nur so Sachen wie: dass sie Kontrollverluste erlitten durch die Behandlungen. Oder das sie an den Prozeduren verstorben sind, oder Wahnsinnig wurden. Aber mehr nicht. Was hat das nur alles zu bedeuten?“ Kai blätterte wieder schnell im dem Büchlein herum. Aber für Kaneda war eines definitiv klar geworden, was er dann auch sofort aussprach: „Die haben das nur gemacht um sie kontrollieren zu können. Mehr ist es einfach nicht.“ „Bist du dir da so sicher…Kaneda?“ Eine kalte und schwache Stimme ertönte und ließ alle aufschrecken. Sofort warf Kai das Büchlein weg und griff sich seine Waffe aus dem Hosenbund, richtete sie rechts von sich an das andere Ende des Raumes. Auch Yamagata sah rüber und hielt den Lauf seiner Laserwaffe auf diese Person. Kaneda dagegen stellte sich schützend vor Tetsuo und der sah an ihm vorbei. Am anderen Ende des Raumes, wo eine weitere Tür aus diesem aus war, stand eine bekannte Person. Die ebenfalls ihre Waffe in der rechten Hand zittrig auf Kaneda richtete. Komplett in der Unterzahl aber entschlossen wenigstens einen zu erschießen stand er da…es war Mad. Er sah schon mal besser aus. Er war verschrammt und übersät mit leichten Wunden die noch etwas bluteten. Aber am Bauch klaffte eine schwere Wunde und blutete ebenso stark. Er schien zu schwächeln deswegen und war sicherlich auch am Rande des Zusammenbruchs. Dennoch hielt er sich mit der freien blutigen Hand an der Wand neben sich fest und atmete schnell. Was war ihm passiert? Und war er echt so größenwahnsinnig das er noch schießen und drohen wollte, obwohl er klar in der Unterzahl und unterlegen war wegen seinen Wunden? Jeder blieb angespannt an seiner Position stehen und hatte Mad im Blick. Warteten auf den Nächsten Zug. Und sofort packte Kaneda die Wut wenn er ihn sah. Er verzog das Gesicht wütend und fauchte dann im normalen Ton zu ihm rüber: „Da ist ja genau das Arschloch das ich suche! Schön das du mir die Arbeit abnimmst und freiwillig zu mir kommst! Bist ja ganz schön mitgenommen was? Eigentlich wollte ich dich gerne so zurichten, aber da kam mir wohl jemand zuvor!“ „H-Halt die Klappe Klugscheißer. Du hast ja keine Ahnung womit du es hier zu tun hast Kaneda. Was wir hier gemacht haben…geschaffen haben.“ Schlagartig zog Kaneda seinen Revolver vor sich und zielte auch auf seinen Gegner, fauchte: „Und es ist mir auch scheiß egal! Ich werde dich für alles was du getan hast vor deinen Schöpfer schicken du Arschloch!“ „Darf ich abdrücken Boss?!“ Fragte Yamagata laut brüllend und schon sichtlich nervös mit dem Finger am Abzug. Eigentlich wollte jeder in diesem Raum Mad einfach nur tot sehen und deswegen einfach abdrücken. Jeder hatte mindestens einen Grund um abzudrücken. Aber es lang nur an Kaneda was getan werden sollte. Er war der Boss. Tetsuo stand noch immer etwas geschützt hinter seinem Männchen und sah ebenfalls zu Mad. Bemerkte dass er schwer atmend zu ihm sah. Und da bemerkte er es…er konnte nicht abdrücken. Er war allein durch die Wunde viel zu schwach und das Blut wurde auch immer mehr zu den Füßen des Mistkerls. Er würde sicherlich bald verbluten. Kaneda brüllte zu Yamagata rüber: „Er gehört mir!! Keiner von euch knallt ihn ab! Das mache ich persönlich!!“ Es war Wut in seinem Satz. Es war nicht zu überhören. Er ließ sich förmlich davon leiten und Tetsuo wusste auch warum…Aber genau deswegen reagierte er und kam vorsichtig neben ihn. Fasste sanft auf den Revolver und drückte den leicht nach unten. Kaneda sah deswegen verwirrt zu ihm runter. Und dann schüttelte der junge PsyKI nur den Kopf und sah ihn besorgt an. Das war nicht sein Kaneda. Sein Kaneda war ein frecher Blödmann. Und kein bösartiger Killer…Und dann sagte er sanft zu ihm: „Kaneda…lass ihn einfach. Sieh ihn dir an. Er macht doch eh nicht mehr lange.“ Deswegen fuhr der Blick des Älteren auch wieder zu Mad rüber. Tetsuo hatte recht. Das war kein Kampf mehr…das war eine gnadenlose Hinrichtung. Und als Mad plötzlich die Waffe vor Schwäche senkte und dann sogar zu Boden fallen ließ, war es eh vorbei. Er hatte keine Chance mehr, lachte aber leicht und zittrig, sprach danach: „Wer hätte…das gedacht…? Das ich mir mal Mitleid von…einem Tier anhören muss…Seht euch nur an…So zusammen…Völlig sinnlos…“ „Was ist hier passiert Hatter!? Wo ist Joker?!“ Diese Fragen bekam er laut von Kai gestellt und der Verletzte sah sogar schwach zu ihm rüber, auch wenn sich durch den Blutverlust langsam alles anfing zu drehen. „Mit etwas Glück…ist er bereits tot…So wie ich es bald bin…so wie wir alle…hier…“ „Was habt ihr mit den PsyKI hier gemacht?! Ich will Antworten Hatter! Tu wenigstens noch ETWAS Gutes in deinem Leben!“ Sagte Kai wieder erneut sehr laut. „Du bist…ganz schön frech kleiner…“ „Antworte ihm einfach und erspar uns dein Rumgetue du Blödmann!“ Dieser Satz kam von Yamagata, der noch immer am liebsten einfach abdrücken wollte. Mad sein Blick fuhr durch den Raum und es war sehr still geworden. Was er wohl dachte? Ob er vielleicht ein bisschen Reue zeigte für das was er getan hatte in seinem Leben? Wer wusste das schon…Aber als er sich anscheinend etwas bewusst wurde sprach er doch tatsächlich: „Die haben uns verarscht…Einfach jeden…Es war so simpel…So viel Versprochen…Und dann kamen so viele Fehler…So viele Verluste…“ Er sah wieder zu Kai rüber…Und dann wieder zu Kaneda und Tetsuo. Sah sich genau an wie sie da standen. So dicht beieinander. Und er fragte sich doch tatsächlich…ob es echt war? Ob es stimmte das PsyKI und Mensch Gefühle füreinander haben konnten. Denn er hatte so viele Abgründe gesehen seit er für… „Es gibt weitaus schlimmere Menschen…als mich und Joker…Leute für die wir…“ Er schien langsam das Bewusstsein zu verlieren, so das Kaneda zu ihm brüllte: „Für die ihr was?! Habt ihr für jemanden gearbeitet?! Rede verdammt noch mal!!“ Und wer hätte es gedacht, er raffte sich echt noch mal auf und sah zu Kaneda…Vielleicht ein letztes Mal. „Pass gut auf…deinen PsyKI auf…Kaneda…Sie werden auch wegen ihm…kommen…Und ihn…“ „WER?! Verdammt rede Mad!!“ Aber weiter kam er nicht denn dann zerriss ein lautes Kreischen das Gebäude. Es war so unmenschlich und schrill, dass es wirklich allen bis in Mark und Bein fuhr. Und jeder an seiner Position erstarrte vor Schreck. Es war aber kein Geräusch eines Gegenstandes der zerriss, oder etwas das Einstürzte. Nein…es war organisch. Es hörte sich nach einem Schrei an. Traurig aber auch wütend. Und kurz darauf packte etwas Mad. Er war allerdings schon so erschöpft das er nicht mal mehr schrie deswegen, sondern schlaff in der riesigen Masse hing die ihn gepackt hatte. Eine Masse aus Fleisch die wie eine Hand nach ihm griff. Und ihn dann aus dem Sichtfeld der Jungs zog. Gefolgt von einem schrecklichen Geräusch von Fleisch das zerrissen wurde. Instinktiv und mit Schrecken stellte sich Kaneda vor Tetsuo und sah zu der Tür, durch die Mad nach hinten rausgezogen wurde in das Dunkel. Kai sprang auch sofort zurück. Yamagata schrie aber dann zu ihm rüber: „Kaisuke! Komm sofort hier her!“ Und das tat er auch. So schnappe er sich noch schnell das Notizbuch und lief dann am Rand des Raumes entlang, weit weg von der Tür. Kam zwischen Yamagata und Kaneda an, so dass nun alle nebeneinander standen und weiter erstarrt zu der Tür sahen. Hörten noch immer das Geräusch von etwas was versuchte sich durch die Tür zu zwängen und dabei widerlich weich klang. Bis sie sahen wie sich eine blutige Masse durch die Tür zwängte und zu ihnen langsam rein glitt. Noch immer begleitet von Heulen und einer frischen Blutspur, die aber nicht von der Kreatur war…Kam immer weiter in den Raum rein. So das Yamagata mit der Waffe zielte und ohne Anweisung einfach abdrückte. Der Schuss knallte durch den Raum und traf auch sein Ziel…aber ohne Erfolg. Nur das Heulen wurde lauter und vermischte sich mit einem Kreischen. Was auch immer es war, es wurde pissig deswegen. Aber jeder wusste was es war…es war ein mutierter PsyKI. Der Große nahm die Waffe wieder runter und fluchte: „Scheiße!! Warum wirkt das nicht?!“ Kaneda fackelte aber auch nicht lange. Es hieß immer: Kampf oder Flucht. Und da das Erste nicht wirkte war es an der Zeit für die Flucht. Also sprach er laut: „Keine Ahnung! Aber wir müssen weg!!“ Die beste Idee überhaupt. Sofort rannte der Große an die Tür, durch die sie reingekommen waren und machte diese auf. Hielt diese dann auch noch auf. Kai rannte als erster raus und Kaneda wollte folgen aber…blieb stehen und sah zu Tetsuo hinter sich…der sich einfach nicht rührte. So das er zu ihm brüllte: „TETSUO!“ Aber der junge PsyKI konnte sich nicht rühren. Er war wieder erstarrt vor Angst. Es war wie damals…wie damals im Dschungel. Seine Vergangenheit und der Terror hatten ihn wieder eingeholt und er konnte diesem nur in die Augen sehen. Und nichts tun. Er zitterte sichtlich. Und ohne zu zögern rannte Kaneda wieder zu ihm und schnappte ihn sich, als er das bemerkte. Er hob ihn ohne lange zu überlegen wie eine Prinzessin auf seine Arme und schleppte ihn raus. Hatte das zarte, zittrige Gewicht in seinen Armen. Rannte durch die Tür und Yamagata folgte. Sah noch mal in den Raum, wo das Monster diesen fast völlig gefüllt hatte und noch immer wütend nach ihnen brüllte. Dann schloss er endlich die Tür und verdeckte die Sicht auf diese Horrorshow. Er sah zu Kaneda und den Jungs und brüllte: „Das wird nicht halten!!“ Kaneda sah zu Tetsuo, der noch immer in seinen Armen lag. Völlig wehrlos und zittrig. Er hatte…er hatte ihn nun schon oft so gesehen. Damals bei Joker war er auch nicht in der Lage sich zu bewegen. So ach auf krach. Und bei Takeyama war es ebenso. Warum…wurde er so? Es wirkte fast so als hätte er sowas schon mal als Kind.... „KANEDA!“ Schrie dann Kai und sein Anführer wachte wieder auf. Er nickte. Sie mussten Weg. So schnell wie möglich, also sah er den Gang vor ihnen runter, den den sie noch nicht runter waren. Sie mussten da lang. Eigentlich konnten sie auch wieder den Weg zurück wo sie herkamen, aber in der Kanalisation war es zu dunkel und selbst mit Taschenlampen war es zu riskant da unten vor etwas zu fliehen. Wenn sie sich verirrten in der Panik, oder hinfielen, wurde es vielleicht kritisch. Also nickte er zu dem Gang vor sich und schrie: „DA LANG!!“ Und dann rannten sie los. Hörten noch immer das wütende Donnern des Monsters hinter ihnen gegen die verschlossene Tür, das versuchte sie zu überwinden. Was auch kurz darauf geschah. Die gewaltige Masse riss die Tür aus den Angeln und schlich sich in den Gang dahinter. Verfolgte die Jungs wie verrückt, als hätten sie eine Zielscheibe am Arsch. Aber keiner von ihnen wusste…dass es eigentlich auch ein Ziel hatte und nur eines verschlingen wollte…Denn das war sein Urinstinkt. Alles was es noch hatte…Es wollte Tetsuo fressen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)