Obscure von Last_Tear ================================================================================ Kapitel 3: Heart ---------------- Nach Kaorus Geburtstag vergehen Wochen, Monate. Niemand spricht über den Sex und ich traue mich nicht, es von selbst anzusprechen. Nach außen hin hat sich nichts verändert zwischen uns, aber innerlich fühle ich mich zerrissen. Es ist nicht so, dass ich etwas bereue, aber ich fühle mich unglaublich benutzt und teilweise leer. Und das macht mir Angst. Es sollte eine einmalige Sache sein. Ein Geschenk für Kaoru und eine Gelegenheit für mich, ihn zu vergessen, damit abzuschließen. Je öfter ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, einen großen Fehler begangen zu haben. Aber es ist zu spät. Und ich kann nicht mal sagen, dass ich es wirklich bereue, geschweige denn in Worte fassen, was ich mir erwartet habe. Eine Dreiecksbeziehung? Eine Einladung in Kaorus Bett wenn Dai seine Familie besucht? Es ist lächerlich und es macht mich wahnsinnig. Zum Glück kann ich mich noch mit Kaoru und Dai in einem Raum aufhalten, ohne flüchten zu wollen, aber nur wenn es die Arbeit betrifft. Einladungen mit der Band trinken zu gehen, habe ich seit Kaorus Geburtstag konstant abgelehnt. Falls es jemandem komisch vor kommt, so hat es zumindest noch keiner angesprochen und ich bin wahnsinnig dankbar dafür. Denn was alles passieren könnte, wenn ich mich betrinke und die beiden Gitarristen in der Nähe sind… Nicht auszudenken. Ich will kein Spielzeug sein, an dem die Zwei ihre Gelüste für eine kurze Zeit stillen und es dann wieder zur Seite schieben können, bis zum nächsten Mal. Ich will mehr. Auch wenn ich nicht mehr genau weiß, was es ist, dass ich will. Außer Liebe. Kyo reißt mich aus meinen momentanen Gedanken, in dem er mir eine Wasserflasche gegen die Nase tippt und ich sehe ihn vollkommen irritiert an. Vielleicht sollte ich das Grübeln auch einfach einstellen bis zuhause, aber es ist schwer. „Danke.“ Mehr bringe ich nicht über die Lippen, nehme die Flasche mit zitternden Fingern und schließe die Augen. Dai und Kaoru sitzen nebeneinander auf dem Boden, vollkommen in irgendwelche Notenblätter vertieft, Shinya ist mit seinem Essen beschäftigt. Ein müdes Seufzen entkommt mir, als mir bewusst wird, dass ich seit Beginn der Pause nur vor mich hin gestarrt habe. Und wir haben noch mindestens vier Stunden Bandprobe vor uns. Wie soll ich das überstehen? Dass Kyo mich skeptisch mustert wird mir erst bewusst als ich die Augen wieder öffne und er immer noch vor mir steht, dieses Mal jedoch mit vor der Brust verschränkten Armen. „Ich glaube es wird Zeit, dass wir reden, Toshiya.“ Seine Worte jagen mir Gänsehaut über den Körper und ich muss schlucken. Für gewöhnlich mischt sich Kyo nicht in Bandangelegenheiten ein, außer man versucht ihm zu sagen, wie er singen soll, aber ich habe das Gefühl, dass es dieses Mal nicht um neue Ideen für einen Song geht welche er mit mir besprechen will. Bevor ich antworten kann, spricht er bereits weiter und der Tonfall lässt keinen Protest zu, weswegen ich stumm nicke. „In fünf Minuten auf dem Dach.“ Damit verlässt er den Raum während ich einen nervösen Blick zu Kaoru und Dai werfe. Ob diese zugehört haben? Es wirkt nicht so, aber ich habe schnell gelernt, dass Kaoru das einzigartige Talent hat, beschäftigt zu wirken und trotzdem alles um sich herum mit zu bekommen. Ich muss schlucken, starre auf die Wasserflasche in meiner Hand. In meinem Kopf dreht sich alles aber ich schaffe es endlich, die Flasche zu öffnen und etwas zu trinken, bevor ich ebenfalls den Raum verlasse. Vielleicht will mich Kyo auch vom Dach werfen. Er würde mir damit einen sehr großen Gefallen tun. Auf dem Dach angekommen, muss ich meine Augen gegen die Sonne abschirmen und verziehe das Gesicht. Die Fenster im Probenraum sind verdeckt um niemanden zu blenden und natürlich liegt meine Sonnenbrille unten. Aber wenn ich jetzt umdrehe, werde ich das Dach wohl nicht mehr betreten, also kneife ich die Augen zusammen und bin erleichtert zu sehen, dass Kyo sich einen Platz im Schatten gesucht hat. Er scheint vollkommen in sein Handy versunken, aber in dem Moment in dem ich mich neben ihn setze, wirft er mir ein „Du bist ein Idiot, Toshiya.“ An den Kopf und mir entkommt ein leises Schnauben. „Vielen Dank. Wenn du mich nur beleidigen wolltest, hätten wir nicht extra hier hoch kommen müssen, oder? Shinya hat schon schlimmeres mit bekommen und sich bisher nie vom Essen abhalten lassen.“ Damit hab ich seine Aufmerksamkeit denn er lässt das Handy nicht nur sinken, sondern steckt es in die Hosentasche. „Du beleidigst dich selbst genug, Toshiya. Da muss ich nicht viel sagen.“, stellt er knapp fest und ich nehme wortlos einen großen Schluck Wasser um ihm nicht antworten zu müssen. Auch wenn er Recht hat. „Dass du ausgerechnet Kaoru nachrennen musst wie ein verliebter Fan…“ So wie er klingt hätte ich mir wohl besser jemand anders suchen sollen und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, hat er schon wieder Recht. Schrecklich. „Hättet ihr das nicht klären können, bevor er mit Dai zusammen gekommen ist?“ Ich verschlucke mich am Wasser und starre Kyo vermutlich genau so blöd an als hätte er mir die gewinnenden Lottozahlen genannt und es dauert etwas, bis ich aufhören kann zu husten. Er hingegen nimmt mir seufzend die Wasserflasche ab, dreht sie zu und stellt sie zur Seite, bevor er mir auf den Rücken klopft. „Du bist ja wirklich blind…Kao hatte dich für Jahre im Blick, seit du der Band beigetreten bist. Aber du hast nie Interesse gezeigt wenn er mit dir geflirtet hat. Also hat er es aufgegeben.“ Vermutlich fehlt nicht mehr viel, bis mir wie bei einer Cartoonfigur die Augen heraus quellen aber ich kann nicht aufhören, Kyo anzustarren. All das ist mir neu. Dass Kaoru tatsächlich Interesse an mir hatte…Ich kann es kaum glauben. Aber Kyo hat keinen Grund zu lügen und vor allem hat er mich noch nie angelogen. Also wieso sollte er jetzt damit anfangen? Plötzlich ergibt so vieles Sinn. Wieso Kaoru so tut als wäre nie etwas zwischen uns passiert und vor allem warum Dai so vehement meinte, dass er nicht teilt, aber schlussendlich nachgegeben hat. Mein Geburtstagsgeschenk für Kaoru war wirklich all das, was er sich die letzten Jahre über gewünscht hat. Deswegen hat er sich so sehr ausgetobt, dass ich eine Woche lang Spuren verstecken musste und drei Tage Schwierigkeiten hatte zu laufen. Ob er von Anfang an nur Sex wollte? Spaß haben mit dem Neuen in der Band, bis sich das abgenutzt hat und langweilig wird? Mir dreht sich der Magen um und ich muss mir hart auf die Unterlippe beißen um ruhig weiter atmen zu können. Es ist als hätte Kyo einen Schleier vor meinen Augen entfernt der mich endlich alles klar sehen lässt. Ob Dai davon weiß? Fragen kann ich ihn sicherlich nicht. Auch wenn alles in mir danach schreit zurück nach unten zu gehen, entweder einen der zwei Gitarristen oder beide zu packen und zu schütteln, es ist nichts, was ich wirklich in die Tat umsetzen könnte. Das bin nicht ich. Und vor allem bin ich wahnsinnig sicher dass ich Kaoru nie wieder in die Augen sehen kann. Vielleicht sollte ich die Band gleich verlassen. Mein Gedankenchaos ist scheinbar offen auf meinem Gesicht lesbar, denn irgendwie finde ich mich plötzlich Angesicht zu Angesicht mit Kyo wieder und muss heftig schlucken. Der Blick mit welchem er mich mustert ist nicht lesbar für mich und ich presse die Augen zusammen für den Fall dass er mir jetzt noch eine ordentliche Standpauke halten will. Bitte nicht. Aber alles was an meine Ohren dringt sind die Geräusche der Straße, ein paar Vögel und ein Krankenwagen der vorbei rauscht. Es dauert noch einige Sekunden bis mir bewusst wird, dass er mich umarmt und mir springt fast das Herz aus der Brust. Kyo umarmt niemanden. Nicht von sich aus und vor allem nicht freiwillig. Aber es fühlt sich nicht erzwungen an, ganz im Gegenteil auch wenn ich nicht direkt zuordnen kann, was es in mir auslöst, ich genieße es. Es ist seltsam wie angenehm es sich anfühlen kann, von Kyo umarmt zu werden. Noch erstaunlicher ist jedoch dass er nicht nach ein paar Minuten los lässt, wie erwartet. Eigentlich lösen wir uns tatsächlich erst voneinander als Kyo Handy eine neue Nachricht meldet und er stirnrunzelnd nach dem kleinen Gerät greift. „Wir sollten wieder runter, Shinya hat Angst dass ich dir zu heftig gen Kopf wasche.“ Jetzt grinst er und ich schaue erneut doof. Dass Shinya sich wirklich Sorgen um mich macht ist unerwartet, aber mir wird warm ums Herz. Er wirkt immer so als wäre ihm alles egal oder würde ihn nicht betreffen, manchmal auch als würde er es gar nicht mit bekommen. Auf dem Weg zurück in den Probenraum überlege ich, wie sauer Shinya wäre wenn ich seine Privatsphäre störe, entscheide mich dann aber dagegen ihn zu umarmen. Immerhin hat dieser bereits seine Drumsticks wieder in der Hand und ich weiß leider, wie schmerzhaft es ist, einen davon an den Kopf zu bekommen und das ist nichts, was ich unbedingt riskieren möchte. Kaoru schenkt mir einen Seitenblick welchen ich nicht deuten kann, aber ich schaffe es, das zu ignorieren, während ich nach meinem Bass greife und die Wasserflasche abstellen. Es ist egal. Auch wenn ich nicht sicher bin dass ich es je aus dem Kopf bekommen werde, was Kyo mir erzählt hat, ich muss es schaffen das für die nächsten Stunden zu ignorieren und so zu tun als hätte ich nie etwas davon gehört. Denn wenn ich mich nicht konzentriere, macht mich Kaoru einen Kopf kürzer, dann hab ich absolut keine Sorgen mehr und wenn ich ehrlich bin, gefällt mir mein Leben an sich so wie es ist. Bis auf ein paar Kleinigkeiten aber die sind zu ertragen und zu ändern. Vielleicht nicht allein, aber Kyo ist auf meiner Seite. Genau wie Shinya. Und an diesen Gedanken klammere ich mich mit aller Kraft während Kaoru uns noch mal durch die ganze, extra für diese Bandprobe erstellte, Setliste jagt. Ich bin so froh, als es heißt, dass wir gehen können, dass ich gar nicht darauf achte, was die anderen tun und so bin ich nicht auf den Arm vorbereitet welcher sich um meine Hüfte schlingt und mich eng an einen warmen, größeren Körper zieht. Dai. „Ich glaube wir sollten uns mal unterhalten, Totchi. Nur zu zweit.“ Beinahe schnurrt er mir diese Worte ins Ohr und ich muss schwer schlucken, weil es mir Gänsehaut verursacht. Unter Kyos wachsamen Blick schaffe ich es gerade so, mich zu befreien, aber als ich mich zu dem Gitarristen umdrehe und in dessen strahlende Augen blicke, ist es um mich geschehen und ich bringe ein schwaches „Ok“ über die Lippen bevor die Tür zum Probenraum so fest zugeschlagen wird, dass sie fast aus den Angeln fällt. Zu sagen dass Kyo sauer ist dass mein Mund schneller ist als mein Hirn wäre wohl eine maßlose Untertreibung. Wider besseren Wissens finde ich mich wenig später Dai gegenüber und muss schwer schlucken. Zwar sitzen wir jetzt in Dais Küche, aber trotzdem fühle ich mich gefangen. Als ob es Kaorus Wohnung wäre. Dabei war ich schon so oft bei Dai, dass ich mich blind in seiner Wohnung zurecht finde. In allen Zimmern. Für gewöhnlich hätte ich mich auch schon längst am Kühlschrank bedient aber meine Beine sind so weich wie Gummi und ich traue mich nicht, aufzustehen. „Also mein Hübscher. Was ist los mit dir? Das mit Kao wird sich nicht wiederholen, verstanden?“ Ich nicke automatisch, frage mich jedoch gleichzeitig wie er es in meinen Kopf geschafft hat. Bin ich wirklich so einfach zu lesen? „Was dich und mich jedoch angeht…“ Er grinst so breit, dass ich mich geblendet fühle und als er aufsteht um sich auf meinen Schoß zu setzen, bin ich sicher, dass mein Gehirn einen Kurzschluss erleidet, denn ich schaffe es nicht, ihn von mir zu schubsen. Genau so wenig schaffe ich es die Willenskraft aufzubringen, den Kuss nicht zu erwidern. Denn verflucht noch mal, er küsst so wahnsinnig gut. Kyo würde mich erwürgen, wenn er hier wäre. Als Dai sich nach einer gefühlten Ewigkeit von mir löst, dreht sich alles um mich und ich klammere mich automatisch an ihm fest. Was passiert hier nur? „Lass uns das im Schlafzimmer fort führen, ja?“ Schon wieder ist da dieses Grinsen und ich muss zugeben, es funktioniert nicht nur bei den Fans, sondern auch bei mir. Wieso kann ich ihm nicht ins Gesicht schlagen, dass er aufhört so zu grinsen? Und warum schlägt mein Herz jetzt so furchtbar schnell? „Wenn ich mit dir fertig bin, denkst du nicht mehr an Kaoru.“ Ich kann nicht mehr tun, als nicken, während er mich am Handgelenk packt und ins Schlafzimmer zieht. Alles was ich tun kann, ist beten und hoffen, dass Kyo es nicht heraus findet. Denn ich bin zu schwach um Nein zu sagen. Ich bringe es einfach nicht über mich, Dai zu sagen, dass ich nie wieder mit einem von ihnen schlafen will. Auch wenn es keinen Sinn ergibt, er ist nicht Kaoru, wir sind Kumpel und haben bereits so viel durch zusammen durch gemacht. Ich finde mich gerade auf der Matratze wieder, als es an der Tür klingelt und wir zucken wohl beide zusammen, während Dai sich murrend löst und den Kopf schüttelt. Dem Gemurmel nach, welches ich ausmachen kann als er zur Tür geht, kann es nicht Kaoru sein. Allerdings würde ich mich zu gerne unter dem Bett verstecken, als mir bewusst wird, wer da vor der Tür steht. Die Stimme ist unverkennbar. Zumindest habe ich es aus dem Schlafzimmer geschafft, bevor Kyo vor mir steht und ich muss schwer schlucken bei dem Ausdruck in seinen Augen. Ich überlege fieberhaft, was ich sagen oder tun kann, aber er schüttelt den Kopf und ich senke den Blick. Er hat Recht. Es gibt nichts, was ich sagen könnte, womit ich rechtfertigen könnte, dass ich aus Dais Schlafzimmer gekommen bin. „Lass uns nachhause, Toshiya.“ Unter Dais ungläubigem Blick ziehe ich meine Schuhe wieder an, während ich mich fühle wie ein geprügelter Hund. Was wäre wohl passiert wenn Kyo nicht vorbei gekommen wäre? Hätte ich wirklich noch mal mit Dai geschlafen? An der Wohnungstür dreht sich Kyo noch mal um und ich könnte schwören, dass mir das Herz in die Hose rutscht. „Lass die Finger von Toshiya, Dai. Er kann momentan nicht klar denken. Wenn du so dringend selbst jemanden vögeln willst, bettel Kao an ob er dir ne Gummipuppe kauft.“ Die Stille die uns ins Auto folgt ist beinahe schon schlimmer, als alles was Dai uns hätte hinter her rufen können und ich mache mich auf dem Beifahrersitz klein. Ich habe Kyo selten so wütend auf jemanden gesehen, er kontrolliert seine Gefühle um einiges besser wenn er nicht auf der Bühne steht, aber irgendwie ist es beinahe rührend dass er sich offenbar solche Sorgen um mich macht. Oder um meinen Geisteszustand. Ganz zu seinem Wort stehend, bringt Kyo mich tatsächlich zu meiner Wohnung, aber statt mich nur aus dem Auto zu werfen, parkt er und kommt er sogar mit hoch, fast als würde er erwarten, dass Kaoru mich abfangen möchte. Ich weiß zwar nicht, wie hoch diese Chance ist, aber bei allem was ich heute schon erlebt habe, würde mich nichts mehr wundern. Vor der Haustür lasse ich beinahe noch den Schlüssel fallen, so intensiv mustert Kyo mich, aber zumindest schweigt er. Denn ich würde mit Vorwürfen nicht gut zurecht kommen. Gerade als ich jedoch überlege, ob ihn noch mit rein bitten soll, schenkt er mir urplötzlich ein Lächeln, welches Fans auf der ganzen Welt blenden könnte und mein Herz völlig aus dem Takt bringt. „Ich sage es dir vermutlich zu selten, Toshiya, aber du bist mir sehr wichtig. Also hör endlich auf, blöde Entscheidungen zu treffen, nur weil du einsam bist, ja?“ Während ich wie betäubt nicke, hat sich Kyo bereits umgedreht und verschwindet unter meinem ungläubigen Blick ins Treppenhaus und es dauert einige Minuten bis ich es schaffe, meine Wohnungstür aufzusperren und ins Innere zu flüchten. Endlich allein. Nachdem ich die Tür hinter mir ins Schloss gedrückt habe, fällt mir erst auf, wie schnell mein Herz schlägt und ich schließe müde die Augen. Vielleicht sollte ich einfach direkt ins Bett gehen. Der Tag war so seltsam und mir ist der Appetit vergangen. Andererseits ist mir stark nach einer Dusche und mit einem schweren Brummen schleppe ich mich ins Bad um mir die Kleidung vom Leib zu reißen. Natürlich hätte ich es mehr genoßen, wenn das jemand anderes für mich übernommen hätte, aber Kyo hat Recht. Ich sollte weder Kaoru, noch Dai diese Macht über meinen Körper zurück in die Hände geben. Vielleicht sollte ich mich einfach etwas in Shinjuku umsehen, sobald wir einen freien Tag haben. Ein One-Night-Stand der nur auf Sex aus ist, kann keine so blöde Entscheidung sein, wie Kyo meint. Hoffe ich. Solange ich es nicht schaffe, bei einem Kerl zu landen, der aussieht wie eine Mischung aus Kaoru und Dai sollte ich sicher sein. Andererseits wie hoch ist die Chance, dass es so jemanden gibt? Vermutlich verbringe ich zu viel Zeit mit grübeln und zu wenig Zeit mit duschen aber kaum dass ich mich umgezogen mit einem Bier aufs Sofa fallen lassen, hört es endlich auf. Die Stimmen in meinem Kopf werden leise. Wieso kann es nicht immer so einfach sein? Nach zwei Flaschen Bier, habe ich komplett verdrängt, was für ein unglaublich großes Chaos mich sicherlich morgen erwarten wird und nach drei Flaschen, bin ich sehr sicher dass ich heute auf dem Sofa schlafen werde. Vielleicht hätte ich was essen sollen, vor dem trinken. Aber jetzt ist es auch schon egal und es wird mich nicht umbringen. Und wenn doch muss ich mich wenigstens Dai nicht mehr stellen. Leider muss ich doch noch mal aufstehen um einen Abstecher ins Bad zu machen und lande so schließlich in meinem Bett. Zugegeben, das ist noch viel bequemer als das Sofa. Kurz bevor ich jedoch einschlafen kann, vibriert mein Handy und mehr im Halbschlaf taste ich danach um zu sehen, wer mich jetzt noch versucht zu erreichen. Eigentlich rechne ich mehr mit meiner Mutter aber als ich den Namen auf dem Bildschirm lesen kann, fällt mir das Handy halb ins Gesicht. Es ist Shinya. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)