Obscure von Last_Tear ================================================================================ Kapitel 1: Colour ----------------- Ich muss schlucken, während ich Kaoru beobachtete - dieser hat den Kopf an Dais Schulter gelehnt, offenbar entspannt, oder betrunken genug, dass es ihm nichts mehr ausmacht dem Anderen in der Öffentlichkeit so nahe zu kommen und ein leises Seufzen verlässt meine Lippen. Ich will auch. Das Schlimme an der Situation ist vielleicht, dass ich nichtmal sagen kann, woher diese Fixierung auf Kaoru kommt - aber sie ist da. Und es fällt mir schwerer und schwerer diese zu ignorieren. Vor allem, wenn wir hier sitzen und mehr und mehr Alkohol fließt. Wobei, so wie es aussieht, hat unser Leader wirklich genug, zumindest hat dieser gerade lachend versucht, Dai das Bier abzunehmen und ich hebe knapp eine Augenbraue. Was für eine verdammte Scheiße aber auch. Ich bin nicht der Typ, der sich in eine Beziehung schleicht und diese von innen heraus zerstört, geschweige denn, dass ich fremdgehen befürworte, aber ich will Kaoru. Viel zu sehr. Da hilft auch der Alkohol nicht mehr weiter und schließlich muss ich den Blick abwenden, weil ich mir mehr als sicher bin, dass ich sonst irgendetwas dummes getan hätte. Als Shinya aufsteht, nutze ich die Gelegenheit um ebenfalls von der Bank zu rutschen und ohne ein weiteres Wort habe ich die Bar verlassen, dass ich draußen erstmal tief durchatmen konnte. Fuck. Irgendwann werde ich sicherlich noch wahnsinnig werden. Oder bin ich das schon längst und habe nur keine Ahnung davon? Mit zitternden Fingern ziehe ich meine Zigaretten aus der Tasche, um mir eine anzuzünden, ja, ich habe aufgehört. Eigentlich. Als mir bewusst geworden ist, dass ich Kaoru nackt in mein Bett ziehen will, habe ich jedoch wieder angefangen. Und sei es nur, eine Ausrede parat zu haben, ein Feuerzeug mit mir überallhin zu schleppen. Nur für den Fall, dass Kaoru seines vergessen oder verloren hatte. Es ist erbärmlich. Je länger ich hier draußen stehe, desto mehr wird mir bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Nur was kann ich dagegen tun? Dai bitten, mit Kaoru Schluss zu machen, dass ich mich unserem Leader als Schulter zum trösten anbieten kann? Das ist absurd und so gar nicht in meinem Interesse. Ich schüttele unwillig den Kopf, zucke leicht zusammen, als ich plötzlich angesprochen werde und sehe Kyo deutlich irritiert an. „Hey. Wenn du nachhause willst, kann ich dich mitnehmen.“ Kurz zögere ich noch, bis mir einfällt, dass Kyo heute Abend kein einziges alkoholisches Getränk angerührt hat, dann nicke ich langsam und fahre mir müde durch die Haare. „Ich hol nur schnell meine Tasche, ok?“ Kyo nickt und mit einem schwachen Lächeln verschwinde ich zurück in die Bar, nur um das Gesicht zu verziehen, als ich wieder an unserem Tisch angekommen bin. Glückliche Beziehung hin und her, aber dass die Zwei jetzt in aller Öffentlichkeit knutschen müssen, ist dann doch zu viel. Vor allem frage ich mich erneut, wie Dai es geschafft hat, Kaoru um den Finger zu wickeln - ausgerechnet Kaoru! Den Mann, der mehr Freundinnen hatte, seit ich ihn kenne, als ich selbst in der Schulzeit. Stumm schnappe ich meine Tasche, werfe den Beiden noch einen vernichtenden Blick zu und sehe zu, dass ich so schnell wie möglich zurück an die frische Luft komme. Fuck. Kyo schenkt mir ein mitleidiges Lächeln und ich verziehe das Gesicht - super, offenbar hat er es auch schon gemerkt. Wenigstens schweigt er den Weg zum Auto über und als er mich an meiner Wohnung rauslässt, bedanke ich mich nur leise und flüchte dann in meine sicheren vier Wände. Wie soll das nur weitergehen? Denn eines ist sicher - lange werde ich das nicht mehr aushalten. Am nächsten Morgen finde ich fünf Nachrichten von Kaoru auf Line vor, vier von Dai und zehn von Shinya. Ups. Zuerst lese ich die von Shinya - er hat sich Sorgen gemacht, weil ich von jetzt auf gleich verschwunden war. Oh. In der letzten Nachricht steht allerdings, dass Kyo ihn angerufen hat und er das nächste Mal auch gerettet werden will. Schmunzelnd schreibe ich ihm zurück, entschuldige mich und überlege dann, welche Nachricht ich als nächstes lesen will. Dai hat als letztes einen Sticker geschickt, von Kaoru kam eine Sprachnachricht. Stirnrunzelnd sehe ich auf die Uhrzeit - vier Uhr morgens. Da war er komplett dicht. Will ich das wirklich hören? Seufzend wandere ich mit dem Handy in die Küche, werfe die Kaffeemaschine an und lasse das Handy daneben liegen, dass ich kurz ins Bad gehen, mich erleichtern und mir ein Top überziehen kann. Danach übergieße ich in der Küche meinen Kaffee und rühre gedankenverloren Zucker unter. Seufzend starre ich auf Line, dann tippe ich auf den Chat mit Kaoru. Die ersten vier Nachrichten sind Sticker, was mich grinsen lässt. Ja, Kaoru hat definitiv zu viel ins Glas geschaut, er nutzt Sticker wirklich NIE. Außer wenn er betrunken ist. Die Sprachnachricht ist nicht lang und ich frage mich, was er von mir wollte. Im nächsten Moment habe ich fast den Kaffee vom Tisch geschubst, als ein lautes Stöhnen erklingt. Kaoru. Eindeutig. Aber…Was…Warum…Ein atemloses „Dai~“ erwartet mich noch, zusammen mit einem weiteren Stöhnen, dann bricht die Nachricht ab und ich muss schlucken. Ok. DAS war definitiv keine Nachricht, die Kaoru verschicken wollte. Oder?! Nervös tippe ich jetzt auf den Chat mit Dai und bin erleichtert, dort nur die üblichen Nachrichten zu finden, die er verschickt, wenn er betrunken ist. Soweit, so gut. Zumindest haben wir heute frei, nur wie soll ich Kaoru je wieder ins Gesicht sehen können?! Und was mache ich mit meiner unerwarteten Erregung?! Es wäre zwar nicht das erste Mal, dass ich mir auf Kaoru einen runterhole, aber das erste Mal, dass ich sein Stöhnen im Ohr habe. Theoretisch sollte ich die Nachricht löschen, am Besten sogar sofort. Aber ich kann nicht. Stattdessen gehe ich mit dem Handy zurück ins Schlafzimmer, lasse mich aufs Bett sinken und beiße mir auf die Unterlippe, bevor ich mir die Nachricht nochmal anhöre. Und nochmal. Immerhin, Kaoru wird so schnell nicht wach werden, ganz sicher sogar, also kann ich es auch genießen, bevor er es sieht. Seufzend verdrehe ich die Augen - das ist wirklich nicht gut für meine Selbstbeherrschung und ich nehme mir fest vor, mit Dai zu reden, sobald ich wieder klar denken kann. Morgen oder übermorgen. Dann spiele ich die Nachricht nochmal ab und ziehe mir die Shorts von den Hüften. Mein Orgasmus ist überwältigend und ich bin endgültig überzeugt, dass es das ist, was ich brauche um endlich von meiner Obsession los zu kommen. Sex mit Kaoru. Allerdings ist das leichter gesagt als getan und seufzend verschwinde ich schließlich unter die Dusche - ich brauche einen Plan. Dringend. Einen Plan, der beinhaltet, dass Dai mir nicht den Kopf abreißt. Könnte schwer werden. Zwei Wochen später habe ich meinen Plan. Nur keine Idee, wie ich das umsetzen könnte. Seufzend lasse ich mich neben Dai aufs Sofa fallen - mir tun die Finger weh nach dieser Bandprobe. Klar, wir wollen bald die neue Single aufnehmen, aber meine Konzentration ist so durch den Wind, dass ich mich in drei Liedern mindestens zehnmal verspielt habe. Teils war auch das Timing komplett falsch. „Sag nur, du bist verliebt, Totchi?“ Ich ziehe eine Schnute, als Dai einen Arm um meine Schultern legt und mich lachend an sich heran drückt. „Oh schau nicht so, mit mir kannst du doch über alles reden.“ Ich seufze nur als Antwort und lasse dann den Blick schweifen. Kaoru hat den Raum verlassen, um in Ruhe telefonieren zu können. Shinya ist gegangen, um uns Tee zu holen. Bleibt noch Kyo, aber dieser hat es sich quer über dem Drumset bequem gemacht und sich die Kapuze des Hoodies ins Gesicht gezogen. Ich muss schmunzeln - wenn das Shinya sieht, könnte es Ärger geben, scheint aber bequem zu sein. „Ok. Ich hab ne Idee für Kaorus Geburtstagsgeschenk, aber ich brauch dabei deine Hilfe und du musst mir versprechen, nicht wütend zu werden.“ Er lacht und ich zwinge mich zu einem schiefen Grinsen. Er wird mich für wahnsinnig halten, ganz sicher sogar. „Na sag schon, was willst du ihm schenken?“ Ich atme nochmal tief durch, dann sehe ich ihm direkt in die Augen. „Mich.“ Für einen Moment herrscht Stille zwischen uns, dann lacht er erneut. Jedoch nur, bis er meinen Gesichtsausdruck sieht. Dann starrt er mich an, als wäre ich übergeschnappt und ich muss schlucken. War wohl doch die falsche Idee. Womit ich nicht rechne, sind seine Lippen auf meinen, als er mich verlangend küsst und ich keuche erschrocken auf, bin fast versucht ihn von mir zu schieben, aber er küsst so gut und verursacht mir Gänsehaut. Als wir uns wieder voneinander lösen, dreht sich mir alles und ich schnappe nach Luft. Fuck. „Weißt du, Toshiya…“ Seine Stimme klingt rauer als noch davor und verstärkt meine Gänsehaut nur noch. Der einzige Mann vor dem ich bisher Angst hatte, war Kaoru. Aber vielleicht ändert sich das auch gerade, während Dai mir näher und näher kommt, bevor er eine Hand in meinen Haaren vergräbt und meinen Kopf in den Nacken zwingt. „Wenn du an Kaoru ran willst, musst du erstmal mich überzeugen, verstanden? Ich habe nicht vor, ihn zu teilen, also wirst du dich ordentlich ins Zeug legen müssen.“ Ich nicke, kurz davor, ihm einen Blowjob anzubieten, bevor er mir hart in den Hals beißt und mich aufstöhnen lässt. Fuck. Mein Körper drängt sich ihm mehr entgegen und als er langsam über den entstandenen Knutschfleck leckt, rutsche ich auf seinen Schoß und küsse ihn so gierig, dass ich Angst vor mir selbst bekomme. Andererseits hatte ich keinen Sex mehr, seit diese Gefühle für Kaoru erwacht sind und Dai kann wirklich gut küssen. Dass Kyo ebenfalls noch mit im Raum ist, habe ich komplett verdrängt und Dai scheint es völlig egal zu sein, als er mir ungeniert in den Schritt packt und beginnt mich durch den Stoff hindurch zu massieren, bis ich in seinen Mund stöhne und nicht mehr weiß, wo oben oder unten ist. „Soll ich dich ficken, Toshiya?“ Ich nicke nur, völlig außer Atem und zucke heftig zusammen, als ein Räuspern ertönt. Im Türrahmen steht Kaoru und sieht alles andere als begeistert aus. Es macht mir Angst, dass ich die Blicke nicht deuten kann, welche er mit Dai austauscht, allerdings schaffe ich es, langsam aufzustehen - die Situation sieht echt beschissen für mich aus. Hätte ich meinen festen Freund erwischt, wie er einen anderen Mann küsst…Weit komme ich mit diesen Gedanken nicht, weil Dai mich an der Hand nimmt und mit sich aus dem Raum zieht, während ich ihn nur ungläubig anstarren kann. Erst in der Herrentoilette lässt er mich los um mich unter meinem entsetzten Blick in eine der Kabinen zu schubsen und abzusperren. „Was denn? Du wolltest doch gerade noch, dass ich dich ficke, oder nicht?“ Ich kann gerade nur starren, während ich ein Stück zurück weiche und halb auf die Toilettenschüssel falle, mich jedoch gerade noch so abfangen kann. Puh. Das war knapp. „Keine Angst, solange ich deinen Arsch haben darf, sieht Kao das nicht so eng.“ Damit hat er mich erneut geküsst und meine Gedanken beginnen sich im Kreis zu drehen. Was passiert hier nur? Auf was habe ich mich eingelassen? Als er mir in den Schritt packt, drohen meine Beine nachzugeben und ich stöhne gequält auf, während er sich langsam mit mir dreht, bis ich die Tür im Rücken habe. Zugegeben, das ist etwas bequemer. Ich bekomme kaum mit, wie plötzlich meine Hose und Unterhose den Abgang machen, nur dass ich gedreht werde und mir auf die Unterlippe beiße, als Dai mir sanft über den Hintern streichelt. „Keine Angst. Ich bin sanft.“ Er lacht leise und haucht mir einen Kuss auf das linke Schulterblatt, während ich höre, wie er seinen Gürtel öffnet und Hose und Unterwäsche ebenfalls nach unten schiebt. „Was ist, wenn ich nicht will, dass du sanft bist?“ Er stoppt mitten in der Bewegung, dann legt sich ein Arm um meine Hüfte und zieht mich eng an einen warmen Körper, was mich erschaudern lässt. Zu sagen, dass ich das nicht vermisst hätte, wäre komplett gelogen. „Dann wäre es unfair von mir, dir nicht zu geben, was du willst.“ Er leckt mir übers Ohr und ich dränge mich ihm seufzend mehr entgegen, gebe einen erschrockenen Laut von mir, als er ohne Vorwarnung einen Finger in mich schiebt und ich frage mich, woher er das Gleitgel hat. Andererseits trägt er das wohl mit sich, seit er mit Kaoru zusammen kam. Allein der Gedanke an Kaoru lässt mich erschaudern und ich stöhne auf, während Dai noch einen zweiten Finger in mich schiebt. „Mhm, Totchi…“ Viel zu schnell zieht er seine Finger schließlich wieder zurück und ich wimmere lautlos, während er sich das Kondom überzieht. Kurz frage ich mich, ob jemand nicht misstrauisch werden könnte, wenn er das verdächtige Geräusch der Kondomverpackung hört, aber dann fällt mir ein, dass wir ziemlich allein hier sind und entspanne mich wieder. Zumindest bis Dai sich langsam in mich schiebt und mich dunkel aufstöhnen lässt. Oh Gott ja. „Ich denke, du wirst ein tolles Geschenk für Kaoru.“ Erstickt schnappe ich nach Luft bei diesen Worten, es ist genau, was ich hören wollte, aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob es nur ein Geschenk für Kaoru werden wird. Nicht, wenn Dai so glücklich darüber zu sein scheint, mich gegen eine Tür zu vögeln. Andererseits, wenn er bei Kaoru nur unten liegt…Während er beginnt sich zu bewegen, beiße ich mir hart auf die Unterlippe - es fällt mir schwer, still zu sein, auch wenn ich weiß, dass es besser wäre wenn uns niemand erwischt. Es dauert nicht lange, bis Dai sein Tempo erhöht und als er es schafft, meine Prostata zu treffen, entlockt er mir einen heiseren Aufschrei, der selbst ihn aufstöhnen lässt. Allerdings presst er mir im nächsten Moment eine Hand auf den Mund und ich verdrehe die Augen, als er plötzlich beginnt, mich so hart und schnell zu nehmen, dass ich das Gefühle habe, auseinander zu brechen unter dieser Intensität. Es ist so gut, dass es nicht lange dauert, bis mein Orgasmus mich überrollt und wenig später kommt er ebenfalls, tief in mir. Ich zittere am ganzen Körper, als er mir die Finger seiner anderen Hand an die Lippen hält und ich beginne mein eigenes Sperma von ihm zu lecken, während er mir den Kopf tätschelt. „Brav. Ich bin mir sicher, wir werden noch eine Menge Spaß mit dir haben.“ Diese Worte registriere ich nur durch einen Nebel hindurch, da der Sauerstoffmangel mich langsam einholt und dafür sorgt, dass mir richtig schwindlig wird. Nachdem er das Kondom entsorgt hat, hilft Dai mir, mich wieder richtig anzuziehen, dann hebt er mich einfach auf seine Arme, bevor ich protestieren kann und zwinkert mir amüsiert zu. „Ruh dich aus, Prinzessin. Wir sind fertig für heute.“ Damit trägt er mich nach unten, aus dem Gebäude, ins Auto…Sobald ich auf dem Beifahrersitz abgelegt werde, fallen mir die Augen zu und ich muss gähnen. So ganz verstehe ich immer noch nicht, was hier passiert oder besser passiert ist, aber offenbar habe ich Dais Segen um meinen Plan durchzuführen, das ist ein guter Anfang. Kurz frage ich mich, was sie wohl Shinya und Kyo erzählen werden, immerhin ist es sehr ungewöhnlich, eine Bandprobe einfach so zu unterbrechen, dann bin ich auch schon eingeschlafen. Ich merke nicht mal, dass Kaoru meine Sachen zum Auto bringt oder dass Dai mich nachhause fährt. Jedoch nicht zu mir, sondern in seine Wohnung. Ich kuschel mich einfach nur noch mehr zusammen, vergrabe mich etwas in Dais Bettzeug, während er mich grinsend in seine Arme zieht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)