Miraculous Ladybug ~ Wahre Lügen von Sparkis ================================================================================ Kapitel 25: Lost and Found -------------------------- ~Marinette~ ---------------- Sie gingen zur Metrohaltestelle Gare de Lyon und fuhren bis nach Nation. Dort stiegen sie um in den Zug. Ihre Fahrt endete eine halbe Stunde später am Gare de Marne la Valleé Chessy und Marinette schwante es. Adrien fuhr mit ihr nach Disneyland Paris. In ihr machte sich eine noch größere Aufregung breit. Sie war erst einmal hier gewesen, mit ihren Eltern vor einigen Jahren. Kaum kam der Park in Sichtweite blieb der junge Mann stehen und beschirmte die Augen. Die Bluenette stellte sich daneben und beobachtete ihn und dann den Ausblick, der ihn so verzückte. „Ahhhh…“ seufzte der Blonde. „Ich hab immer davon geträumt hier her zu kommen!“ „Warst… warst du noch nie hier?“ fragte das Mädchen und das junge Model schüttelte den Kopf. „Nur zum arbeiten… aber nie wirklich… Ich wollte… also es war geplant… aber dann ist meine Mutter…“ er sprach nicht weiter. Marinette verstand es auch so und schmiegte sich eng an seinen Arm. Wollte ihn trösten und mit einem sanften Lächeln blickte Adrien zu ihr. Er verschränkte nun die Finger mit ihren. „Komm!“ forderte er sie auf, doch Marinette erinnerte sich an etwas. „A… Adrien… ich hab gar… gar nicht so viel Geld dabei…“ Für Kino hätte es sicher gereicht. Auch noch für Kaffee und Kuchen… aber Disneyland war eine andere Hausnummer. Mit Unverständnis sah das junge Model zurück, drehte sich dann zu ihr um und stupste gegen die sommersprossige Nase seiner Begleitung. „Prinzessin… ich weiß nicht ob ich das klar gemacht habe… aber das ist ein Date. Eines um was ich gebeten habe. Ich möchte mit dir ausgehen und das letzte worüber ich mir Gedanken machen muss ist Geld. Also… zerbrich dir darüber nicht dein bezauberndes Köpfchen. Lass mich dich einladen, wie es sich für einen Gentlekater gehört.“ Marinette blinzelte. Blinzelte noch mal und kicherte dann: „Hast du gerade echt Gentlekater gesagt? Adrien dein Chaton kommt durch!“ Er schnurrte näher: „Und? Stört dich das?“ Sein Ton bescherte ihr eine Gänsehaut und etwas zu schnell schüttelte sie die schwarzblauen Haare. Strich sich eine Strähne davon zurück. Wie machte er das? Wie konnte der Blonde so selbstsicher klingen, während sie vor Nervosität fast einging? Schließlich stand sie nun hier mit ihm! Nachdem sie nach einer gemeinsamen Nacht mit Chat Noir nun wusste, dass ihr Partner auch der junge Mann war, den sie schon ewig liebte. Und der nicht ahnte, dass sie ebenfalls seine gepunktete Gefährtin war… für die er bis vor kurzen noch extrem tiefe Gefühle gehegt hatte. Marinette fühlte sich schlecht. Umso länger sie schwieg umso mehr begann es sie aufzufressen. Aber… wenigstens sie musste dieses Geheimnis wahren… sie musste… „An was denkst du?“ Wie aus Trance erwachend blickte die Bluenette in diese neugierig dreinschauenden grünen Augen. An was dachte sie? An so vieles und doch so wenig. Daran, dass sie den schwarzen Kater in ihrem Schwarm liebte. Dass sie endlich seine unterdrückte freche Seite hinter dem aufgesetzten Lächeln kannte. Dass sie es nie sehen wollte, wie ähnlich sich diese beiden jungen Männer waren. Dass bei Adrien nur ein Blick gereicht hatte und sie schmolz, während sie Chat Noir erst hatte brechen sehen müssen um festzustellen wie viel sie für ihn empfand. Dass sie mit ihm… „Dass ich mit dir ge…“ Marinette erschrak über ihre eigene Stimme, die plötzlich viel zu laut zwischen ihnen schwebte. Adrien sah sie genauso ungläubig an, wie sie die Augen aufriss und aufflammte. Dann stahl sich ein fieses Grinsen in dieses makellose Gesicht und er sprach ihren Gedanken zu Ende: „Dass wir miteinander geschlafen haben?“ KLATSCH! Die Dunkelhaarige verschloss mit aufeinander gelegten Händen seinen Mund. „Sprich es nicht auch noch aus!“ flehte sie mit dünner Stimme und spürte das Lachen in ihrer Handfläche. Er legte wieder die Arme um sie. Ein Drücken gegen ihre Hüften und des Blonden erneut verschränkte Finger schoben sie noch näher in seine Arme, sodass ihre Lippen nur von ihren Händen getrennt wurden und ihre Nasenspitzen sich berührten. Seine Augen blicken sie intensiv und leidenschaftlich an. Er bereute es mit keiner Faser seines Körpers. Das spürte das Mädchen nun intensiv, denn ihre Körper waren sich wieder so nah… so nah… Alles begann zu kribbeln und dann berührte sie seine Zunge… schob sich in die Zwischenräume ihrer Finger. Das war zu viel! Zitternd hob Marinette ihre Schultern, verbarg den Kopf dazwischen, spürte weiter was ihr Schwarm da tat und merkte was dies mit ihr anstellte. Die nervöse Unruhe welche sie verspürte wurde größer, verlangender, heißer… Warum brachten solche Kleinigkeiten ihr Blut so in Wallung? War es die Erinnerung an die vergangene Nacht, als sie in Chat Noirs… in Adriens Armen gelegen hatte und er ihr so intensive Gefühle beschert hatte? Sie spürte seine Mitte gegen sich drücken. Der junge Mann spürte es auch. Dachte er vielleicht an dasselbe? Endlich schaffte die Bluenette es ihre Hände auseinander zu ziehen, gab den Mund ihres Klassenkameraden frei, der sich nach vorne lehnte und seine Lippen auf ihre drückte. Haltsuchend krallte Marinette sich in den weinroten Stoff der ungewohnten Hoodiejacke, versuchte vergeblich ihre Beine daran zu erinnern sie zu tragen. Zu Glück war Adriens Griff um sie stark. Um sie herum bewegten sich Leute. Unglaublich viele Leute, die ebenfalls in den Park strömten, den Kassenbereich fluteten und sich nicht um das küssende Pärchen kümmerten. Vielleicht ein flüchtiger Blick, ein kurzes Aufkeimen von Erinnerungen, ein neiderfülltes Augenzucken. Doch keiner vermutete hier einen Promi und seine Freundin. Alle kümmerten sich um sich, ihre Begleitung oder Familie. Mit unregelmäßigem Atem trennte der Blonde den Kuss, sah von sich selber überrascht in die bebenden hellblauen Augen. Schluckte hart und vergrub dann den Kopf auf ihrer Schulter. „Bitte… lass uns eine Weile einfach so stehen… so… so kann ich nicht weiter gehen.“ Und Marinette verstand was der junge Mann meinte. Spürte das pochende Verlangen gegen ihre Mitte. Nickte tonlos und umarmte ihren Schwarm fester, kuschelte sich in das strubbelige blonde Haar, was unter der Basecap herausquoll. Es gab nur sie. All die Menschen um sie herum hatten keine Bedeutung. Nicht heute. Nur die zwei Herzen, die wild gegeneinander klopften, sich schier durch ihren Brustkorb umarmen wollten… nur die zählten. Marinette wollte es glauben. Adrien hatte sich für sie entschieden… für ihr tollpatschiges verschrobenes Ich. Akzeptierte ihre Aussetzer… hatte ihr sein schwarzes katzenohriges Geheimnis anvertraut… war sie nicht in der Pflicht ihm dieses Vertrauen zurück zu geben? „A… Adrien ich bin…“ stohlen sich die Worte von ihren Lippen. Sofort verbiss sie es sich. Nein, sie durfte nichts sagen. Der Blonde bewegte sich, horchte. Wollte hören, was sie zu sagen hatte. Das Mädchen mit den Zöpfen schluckte nun ihrerseits: „Ich… ich kann es nicht erwarten, dir ein Paar dieser peinliches Mausohren aufzusetzen!“ Eine dumme Ausrede. Aber die erste die ihr einfiel. Ihr Klassenkamerad lachte auf. Noch immer grinsend sah er sie an: „Aber nur, wenn ich dir Minnie Maus Ohren aufsetzen darf!?“ Marinette nickte schief lächelnd. Adrien schien es besser zu gehen. Er umfasste wieder ihre Hand und zog sie nun endgültig zu den Kassen. Doch der Bluenetten zog es den Magen zusammen. Sie war eine Lügnerin. ~Adrien~ ------------- Das Mädchen mit den Zöpfen wartete auf ihn, wie er von der Kasse zurückkam. Mit den beiden Tickets wedelte. Lächelte, doch Adrien bemerkte den nachdenklichen Blick. Irgendwas krübelte hinter dieser Stirn mit der kleinen Beule. Er würde sie fragen. Später, wenn sie unter sich waren und nicht in der Öffentlichkeit. Am liebsten hätte der Blonde sie vorhin weiter umarmt, sie mit sich fort gezogen und das nächstbeste Hotelzimmer gebucht. Die Erinnerung an ihre Nacht brodelte in seinen Lenden. Er wollte mehr… vor allem nicht, dass es bei dem einen Mal blieb. Adrien wollte jeden Millimeter dieses Körpers kennenlernen… und auch den Menschen der hinter dem Namen Marinette Dupain-Cheng steckte. Einige Sachen wusste er jetzt, doch vieles gab es noch zu entdecken. Und dies würde er heute beginnen, dieses Erforschen von dem der Blonde sich sicher war, dass es ewig dauern würde um alles kennenzulernen. Und er freute sich darauf! „Können wir?“ Die Bluenette nickte und nahm wie selbstverständlich seine ausgestreckte Hand an. Allein diese Kleinigkeit brachten den unverwandelten Pariser Helden zum Grinsen. Es war so schön… Mit großen Augen schlenderten sie durch die Allee mit all ihren kleinen Geschäften und Häuschen, ließen sich mit der großen Woge an Menschen weiter in den Park spülen, bis sie am Horizont das berühmte Schloss erkennen konnten. Verzaubert holte Marinette ihr Smartphone hervor und begann Fotos von der Kulisse zu machen. Amüsiert wurde sie von hellgrünen Augen hinter verdunkelten Brillengläsern beobachtet. Doch als das Objektiv in seine Richtung wanderte, griff er dem Mädchen vor die Linse. Irritiert starrte sie ihn an. „Sorry! So gern ich möchte… und auch so sehr ich dir vertraue… die Assistentin meines Vaters hat mir gedroht… sollte auch nur ein Foto von mir auftauchen…“ Er ließ den Satz unvollendet, konnte aber sehen wie es hinter der Stirn mit der kleinen bläulichen Erhebung arbeitete. „Wenn das meine einzige Entbehrung ist, damit ich mit dir Zeit verbringen darf…“ sagte Marinette dann tapfer und knipste stattdessen wieder die Umgebung auf den Weg zum Schloss. Entschlossen zog Adrien das Mädchen auf die Plattform und zückte seinerseits das Handy. „Ein Selfie muss drin sein! Nur du und ich und dieses Schloss im Hintergrund!“ Marinette war zu erstaunt um sofort zu realisieren, was ihr Freund meinte. Starrte ihn an und dann mit offenen Mund in die Linse. Da war das Foto schon gemacht. Adrien blickte auf den Bildschirm seines Smartphones und lachte: „Du siehst aus wie ein Goldfisch!“ Mit schmollenden Lippen wollte die Bluenette ihm das kleine Gerät abnehmen, doch wich er ihr geschickt aus. „Nichts da!“ grinste Adrien. „Das Foto behalte ich… du bist darauf einfach zu süß!“ Er packte ihre Hand und zog sie an sich. „Aber, wir machen noch eines. Ich will meine Prinzessin lachen sehen!“ Zum Glück ließ sie sich nach einem Moment mit trotzigen Blick darauf ein. „Also? Wohin als erstes?“ Total motiviert entfaltete der junge Mann den Parkplan, welchen er beim Eingang geschnappt hatte und hielt ihn so, dass auch Marinette draufschauen konnte. „Hm,“ machte sie und legte sich einen Finger tippend ans Kinn, „gute Frage? Wollen wir erst was essen… oder gleich was fahren? Mit meinen Eltern war ich damals mehr im Fantasyland… du weißt schon… Mickey Maus und Prinzessinnen suchen.“ Marinette zuckte etwas verschämt errötend ihre Schultern. „Ich war noch klein.“ Sie sagte es, als müsse sie sich rechtfertigen und der Blonde schüttelte innerlich den Kopf. „So Prinzessinnen würde ich auch gerne sehen! Und ja ein Foto mit Mickey Maus… das muss doch irgendwie sein, oder?“ Er grinste und stieß seine Begleitung mit dem Becken an, woraufhin sie noch eine Spur roter wurde. „Du… das musst du wissen… also das mit dem Foto!“ Die Sorge in ihrer Stimme, wegen Natalies Warnung freute das junge Model, dann blickte er wieder auf den Plan. Zum Glück waren sie nicht die einzigen, welche Startschwierigkeiten hatten. Überall standen Menschen und diskutierten über den Parkplan gebeugt, oder liefen mit eiligen Schritt in irgendeine Richtung. Die Karte vor sich herschiebend. Andere hatten sich mit kalten Getränken eingedeckt, an denen das Kondenswasser abperlte. An so einem schönen Wochenendtag war der Park natürlich voll. Marinette wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Langsam wurde es warm. Adrien spürte es in seiner Sweatjacke auch. Er seufzte: „Halt mal!“ Damit drückte er dem Mädchen neben sich den Plan in die Hand und schlüpfte aus dem Hoodie. Geschickt band er diesen um seine Hüfte. Ein paar hellblaue Augen beobachteten ihn dabei ganz genau und erneut mit einem rosa Schimmer um die Nase. Adrien nahm den Lageplan und knüllte ihn unter seinen Arm und half seiner Freundin dann aus ihrer Jacke. „Es ist heiß oder?“ „Ja… du bist heiß…“ flüsterte Marinette, die immer noch gedankenverloren auf den Knoten auf seiner Hüfte starrte. Sofort hob die Bluenette flammendrot den Kopf. „Äh… äh…“ scheinbar wusste sie nicht, wie sie sich da rausreden sollte. Der Blonde lachte nur und wisperte dann in ihr Ohr: „Du auch!“ Und Marinette dampfte aus den Ohren. Ob sie sich je ändern würde? Adrien dachte darüber nach wie er es seiner Gefährtin einfacher machen könnte mit ihm umzugehen, während seine Augen erneut den Parkplan musterten. Es war eben alles noch frisch. Von gestern auf heute, vor allem nach der Nacht… so schnell ging es scheinbar für das Mädchen mit den blauschwarzen Haaren nicht. Vorsichtig, nur ganz leicht spürte das junge Model dann plötzlich wie sich ein paar Finger in den Saum seines TShirts griffen. Marinette blickte ebenfalls auf den Plan, aber eindeutig angestrengt. Suchte seine Nähe. Viele Menschen strömten um sie herum. Hatte sie Angst von ihm weggestoßen zu werden? Oder wollte sie ihn einfach irgendwie festhalten? Egal was es war, es ließ Adrien sanft lächeln. „Vielleicht sollten wir uns einfach treiben lassen? Mal sehen was wir finden.“ Entschlossen faltete der Blonde den Plan zusammen, steckte ihn in die Gesäßtasche und sammelte die Finger des Mädchens von seinem Shirt um seine mit ihren zu verschränken. Planlos reihten sie sich in die Besucherwogen ein. Seit fünfzehn Minuten standen sie mittlerweile in der Warteschlange zum Big Thunder Mountain. Um sie herum redeten Menschen durcheinander. Ein Kind schrie, ein anderes sang laut den Mickey Maus Marsch und seine Mutter klatschte den Takt. Teenager starrten auf ihre Handys, ein Vater spielte `Ich sehe was, was du nicht siehst` zum dutzenden Mal mit seiner fünfköpfigen Familie. Marinette stand vor ihm und Adrien hatte seine Arme um sie gelegt und den Kopf auf ihrem abgelegt. „Das nächste Mal gehen wir unter der Woche.“ brummte der junge Mann. Marinette kicherte: „Das war aber an einem Samstag klar oder? Dass es so voll sein würde.“ „Jaaaa…“ seufzte Adrien. „Das hab ich eindeutig nicht gut durchdacht. Andererseits kann ich mich unter vielen Menschen viel leichter verstecken.“ Das Mädchen mit den Zöpfen zuckte mit den Schultern: „Wenn du meinst. Es könnte aber auch ein Riesendesaster werden, wenn du weiterhin so LAUT darüber sprichst!“ Der Blonde rollte seinen Kopf auf ihren hin und her und seufzte resigniert. „Hast ja Recht… wie lange stehen wir hier schon?“ Marinette suchte umsichtig ihr Handy in der kleinen Tasche: „Äh… ca. 15 Minuten… also haben wir noch knapp 40 vor uns.“ Der junge Mann stöhnte seine Ungeduld in die Luft und drückte das Mädchen mehr an sich. Ja er war einiges gewöhnt. Lange Pausen auf Fotoshootings. Ewiges Stillstehen beim Schneider. Einsamkeit und Lethargie in seinem Zimmer, bevor so ein Käseliebhabender kleiner magischer Quälgeist in sein Leben getreten war. Und bevor er dieses bezaubernde Geschöpf an das er sich jetzt schmiegen durfte beachtet hatte. Eigentlich war Adrien dankbar. So verkorkst sein Leben war, so schön war es auch. Seltsamerweise verdankte er das alles… Plagg! Wär hätte das gedacht? Adrien grinste. Sein Kwami hatte sich den sauteuren Warenkorb auf der Gourmet Käseseite mehr als verdient. „An was denkst du?“ flüsterte die Bluenette und legte ihm die Hände auf seine Arme. Der junge Mann hob den Kopf, lehnte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange: „Daran das es mir egal ist wie lange wir hier noch stehen. Hauptsache du bist bei mir!“ Dann seufzte er: „Und das ich jemanden jede Menge Käse schulde!“ Jetzt kicherte Marinette, als hätte sie genau verstanden was er meinte und lehnte sich anschmiegend an ihre Begleitung. Irgendwann saßen sie in einem der kleinen Zugwagons und drückten den Bügel runter. „Jetzt geht’s los!“ freute sich Adrien an Marinette gewandt. Das Fahrpersonal kontrollierte jeden Wagen ob die Sicherheitsrichtlinien eingehalten worden waren. Hin und wieder wurde jemand ermahnt, hastig den Anweisungen folge geleistet, da blieb eine der Mitarbeiterinnen an Adriens Seite stehen. „Bitte Mütze und Brille abnehmen.“ sagte sie freundlich aber bestimmt mit einem Lächeln. Überrascht sah der junge Mann auf: „Bitte?“ Die junge Frau mit dem blonden Pferdeschwanz wiederholte ihre Aufforderung und fügte noch „Sie könnten diese verlieren bei der Fahrt.“ hinzu. Marinette starrte ihn an. Daran hatten sie gar nicht gedacht. Vorsichtig kam das junge Model der Aufforderung nach, hoffte inständig keiner würde genauer hinsehen. Er senkte den Blick, studierte den Sicherheitsbügel… und dann ging die Fahrt los. Der Big Thunder Mountain drückte sie gegeneinander, wenn er sich scharf in die Kurven legte. Von dem Schrecken noch nicht ganz erholt wurde sein Kopf zurück geworfen und er konnte Marinette von der Seite sehen. Führsorglich und weil er es genoss legte Adrien der Bluenetten seinen Arm um die Schultern. Zog sie noch enger an sich. Sein blondes und ihr schwarzblaues Haar wurden wie bei den restlichen Passagieren vom Fahrtwind nach hinten geweht. Man hörte Gekreische und Gelächter, auch von ihnen. Es löste die eben geschaffene Spannung, trotzdem wirbelten Gedanken hinter den grünen Augen. Hoffentlich hatte eben keiner genau hingesehen! Kaum fuhren sie wieder auf die Ein- und Ausstiegsrampe setzte der junge Mann seine Verkleidung wieder auf. Fast flüchtend verließen sie den Bereich um die Attraktion kaum das die Bügel sich hoben und stoppen erst, als Beide völlig außer Atem waren. Adrien sackte in die Knie und stöhnte: „Gott… das war ein Stress!“ Marinette stütze sich japsend auf seine Schultern. „Findest du?“ Noch hatte sie ihre Stimme nicht wieder unter Kontrolle und klang leicht schrill. „Er… erinnert mich an damals… nur ohne Brunnen.“ Der Blonde lachte auf. Dann erinnerte er sich an noch mehr: „Darf… darf ich fragen warum du eigentlich an dem Tag deinen Schlafanzug getragen hast?“ Ihm fehlte auch noch die Luft, doch sah er auf und in ein tomatenrotes Gesicht. ~Marinette~ ---------------- Sie würde ganz sicher an einem Herzinfarkt sterben! Wie diese Mitarbeiterin des Fahrgeschäfts geschaut hatte, als Adrien die Basecap und die Brille abzog. War da ein Fünkchen erkennen in ihren Augen gewesen? Hoffentlich nicht! Dann die Flucht aus der Wild Westartigen Kulisse bis hier her… Marinettes Herz hämmerte hart von innen gegen ihre Brust. Und natürlich war die Frage des Blonden keine Hilfe. Wie blöd musste man eigentlich sein, sich selber ständig in Fettnäpfchen zu befördern? Wieso hatte Marinette ihn an den Tag erinnert, an dem sie gemeinsam auf der Flucht vor Adriens Fans waren , weil er so gern ins Kino wollte um seine Maman wenigstens auf der Leinwand zu sehen? „Äh… äh…“ Wie sollte sie das erklären? Die Bluenette schluckte und sagte dann wahrheitsgetreu: „Ich… ich hab schlichtweg vergessen mich anzuziehen.“ Gott war das peinlich! Adrien sah sie schräg von unten an. Absoluter Unglaube im Gesicht. Marinette stieß sich von seinen Schultern ab und wedelte beschwichtigend mit den Händen: „Äh… ich meine… ich war mit Alya und den Anderen im Schwimmbad verabredet und… abgelenkt und… zu spät dran… und…“ Der Blonde richtete sich auf und grinste. Es schien im wirklich Spaß zu machen, sie ständig aus dem Konzept zu bringen. „Abgelenkt? Von was?“ Musste er so dumm fragen? Marinette knibbelte ihre Finger und trat von einem Bein aufs andere. Er würde keine Ruhe geben. Die Bluenette sah es ihm an. „Von… dir…“ Ganz leise sagte sie es und doch hatte Adrien es gehört. Fragend legte er den Kopf schief, während er immer noch durchschnaufte. „Deine… Parfümwerbung. Erinnerst du dich? Die… die hatte an dem Tag Premiere.“ Sie spürte die Hitze im Gesicht. Sicher war sie wieder knallrot. Dazu purzelte Marinettes Herz im Brustkorb herum. Jetzt legte der noch die Stirn in Falten. Dann lachte der junge Mann: „Stimmt ja! Den Text davon kannst du ja auswendig.“ Am liebsten hätte die Bluenette ihn gehauen. So frech wäre Adrien nie gewesen, doch seine andere Identität mit schalkhaften Blick und schwarzen Katzenohren schwappte in ihrer Gegenwart nun immer häufiger durch. Er fühlte sich bei ihr sicher und plötzlich verwandelte sich Marinettes Scham in Stolz. Ein wohliges Kribbeln, welches ihre Brust ausfüllte. Das Herz des Mädchens zersprang fast, diesmal vor innigen Gefühlen. Adrien sah ihr wohl an, dass sich ihre Stimmung verändert hatte. Motiviert richtete er sich auf und legte seinen Arm um ihre Schulter: „Hast du Hunger? Auf den Schreck brauch ich erstmal was in den Magen.“ Marinette kicherte und nickte. Am Churros Stand war eine lange Schlange und darum hatte Adrien ihr angeboten, im Schatten auf einer Bank zu warten. Da saß Marinette nun und beobachtete ihn von weiten. „Marinette ist alles gut?“ Das Mädchen mit den schwarzblauen Haaren zuckte zusammen und sah dann zu ihrer Handtasche, aus der sie zwei große blaue Augen anblickten. Hektisch beugte Marinette sich hinab und tat so als würde sie etwas in der Tasche suchen: „Tikki! Du hast mich erschreckt!“ Der Kwami kicherte: „Entschuldige. Und? Ist alles gut?“ Mit einem roten Schimmer auf den Wangen nickte das Mädchen. „Es ist sehr schön… aber ich bin so durch. Tikki ich glaube ich sterbe noch an Aufregung. Meinst du das Date läuft trotzdem gut? Oder bereut Adrien schon mich gefragt zu haben?“ Ihre Stimme wurde hektisch. „Bin ich langweilig? Oh Gott… deswegen wollte er allein zu Stand gehen oder? Vielleicht bin ich ihm peinlich! Ich hätte dieses Kleid nicht anziehen sollen. Und das vorhin…“ „Marinette!“ unterbrach Tikki ihre Besitzerin rasch und diese, welche in ihrem Wahn die Hände auf die Wangen geschlagen hatte sah wieder zu dem kleinen roten Leuchten zwischen dem Schnappverschluss. Der Marienkäfergeist lächelte beruhigend: „Marinette, das glaubst du doch selber nicht. Du machst dir viel zu viele Gedanken. Ich hab zwar keine wirkliche Ahnung von solchen Dingen… aber ich glaube Adrien genießt die Zeit hier mit dir wirklich.“ „Glaubst du echt?“ „Natürlich!“ Das Lächeln der Kwamidame wurde sanft. „Du merkst es schon allein daran, dass er sich dir gegenüber erlaubt wie Chat Noir zu sein. Er selber zu sein.“ Die unverwandelte Pariser Heldin sah auf und wieder über die Menschen hinweg zu ihrem Schwarm, der genau in diesem Moment sich ebenfalls umwandte und breit grinsend winkte. Automatisch hob auch Marinette die Hand und ließ sie langsam sinken, als Adrien sich wieder der Schlange vor sich zuwandte. Tikki hatte Recht. Zumindest hoffte es die junge Designerin. Leise sprach sie ihre Gedanken aus: „Tikki… ich… ich möchte es ihm so gern sagen. Ihm sagen… wer ich bin. Adrien weiter anzulügen, obwohl er es mir gesagt… ok, fast aufgedrängt hat… das tut mir weh. Es ist nicht richtig. Er vertraut mir so sehr. Sollte ich… da nicht ehrlich mit ihm sein?“ Spaßsuchende Passanten liefen vor ihr auf dem Weg vorbei. Die Luft war schwer vor Hitze, dem surren der Insekten und Duft der Blumenrabatten. Die Blätter in den Bäumen über ihr rauschten. Alles war friedlich, obwohl es gleichzeitig überall trubelte. Von weiten sah Marinette Adrien einen Schritt weiter in der Schlange vor der begehrten Leckerei vorrücken. In ihrer Handtasche seufzte es schwer. Tikki sprach es nicht aus und trotzdem wusste das Mädchen genau, was ihre Freundin sagen wollte. Traurig ließ sie den Kopf hängen. Auch hierbei hatte der rote Kwami Recht. Sie wusste es und trotzdem hasste sich Marinette gerade für ihre Vernunft. In ihrem gerade recht eingeschränkten Blickfeld, der eigentlich nur etwas von ihrem Rock, ihren Schuhen und dem Boden beinhaltete erschienen zwei kleine Füße. Jemand schniefte. Irritiert sah die Bluenette auf und in das Gesicht eines kleinen Jungen, der lautstark die Nase hochzog. Wie alt mochte er sein? Etwas jünger als Manon? dachte Marinette und fühlte sich an ihr Babysitterkind erinnert. Nur, dass das Kind vor ihr blond war, mit schwimmenden blauen Augen und trostlos die Händchen in sein grün, blau, weiß gestreiftes TShirt knetete. Suchend sah die Bluenette nach links und rechts und dann wieder auf das Häufchen Elend vor sich. „Äh… kann ich dir helfen?“ Zögerlich nickte das Kind. Hatte es sich verlaufen? Kaum gedacht sprach Marinette es aus und wieder nickte der Junge. Augenblicklich straffte sich die junge Frau und sah sich erneut um, doch diesmal eindringlicher. Doch die einzigen suchend aussehenden Personen schienen nur ihren Weg finden zu wollen. Mitfühlend wandte sie sich wieder dem Kind zu: „Wie heißt du denn?“ Schniefend wischte sich der Junge über die Augen und flüsterte dann: „Adrien…“ Sofort hob Marinette den Blick und suchte ihren Gefährten im Getümmel. Doch der Blonde stand immer noch in der Reihe, die sich kaum vorwärts bewegte. Gerade gähnte Adrien vor Langeweile. Beruhigt, aber auch mitleidig wandte die junge Frau sich wieder ihrer kleinen Ablenkung zu: „Hallo Adrien. Ich heiße Marinette. Bist du alleine hier?“ Eine blöde Frage. Niemals war so ein kleines Kind allein in Disneyland. Aber Marinette wollte vorsichtig den Jungen, der genauso hieß wie ihr Schwarm zum Erzählen bringen. Zum Glück ging er darauf ein. „Nein… schniff… mit Maman und Sarah… aber ich weiß nicht wo sie sind… ich… ich wollte nur… schniff… ich wollte nur schnell Donald sehen…“ Dicke Tränen rollten nun aus den kleinen Augen. Marinette seufzte. Nochmal blickte sie zu ihrer Begleitung und zog dann ihr Smartphone hervor. Schnell tippte sie für Adrien eine kleine Nachricht: Bin sofort wieder da. Dann stand sie auf und bot dem kleinen Namensvetter ihre Hand an: „Soll ich dir helfen sie zu finden? Ist Sarah deine Schwester?“ Der kleine Adrien sah auf die ihm angebotene Geste und nickte auf beide Fragen. Dann nahm er die Hand der Bluenette, welche sich umschaute nach einem Informationsschild und dann mit ihrer kleinen Begleitung losging. „Adrien ist ein schöner Name. Ein Freund von mir heißt auch Adrien.“ plapperte Marinette ablenkend, während sie mit ihrem kleinen Bündel Traurigkeit an der Hand durch die Massen an Spaßsuchenden einen Slalom lief. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken, ihre Augen scannten weiter die Umgebung nach einer suchenden Frau mit einem Mädchen im Schlepptau oder Sicherheitspersonal. Endlich sah sie ein Schild, welches auf einen Infopoint hindeutete. Schnell zeigte sie mit dem Finger darauf: „Schau Adrien, da können wir hingehen. Die netten Leute dort können deine Maman ausrufen lassen.“ „Und Sarah?“ fragte das Kind. Marinette lachte: „Natürlich auch Sarah!“ Zum ersten Mal stahl sich ein kleines Lächeln in das Gesicht des Jungen. „Der kleine Adrien sucht nach seiner Maman! Bitte kommen sie zu…“ Laut schallte die Ansage über die Lautsprecher durch den Park. Marinette stand mit dem kleinen Adrien am Infoschalter. Seine schmächtige Hand immer noch in ihrer. Eine souverän aussehende Dame telefonierte hinter dem Tresen. Eine andere beugte sich zu dem Jungen hinunter und sprach ihm gut zu. Die Bluenette dachte an ihren Adrien. Hoffentlich nahm er es ihr nicht übel, dass sie schnell weggegangen war. In der Aufregung hatte sie gar keine Erklärung dazu getippt. Tikki hatte sie beruhigt. Allein wie Adrien sich in ihrer Gegenwart benahm bewies doch, dass er sich bei ihr wohl fühlte. Er war anders… aber gut anders. Immer noch freundlich und zuvorkommenden, aber auch frech und flirty wie sein schwarzgewandetes Alter Ego. Sie musste aufhören sich dauernd selbst runter zu machen. Adrien… „Adrien!“ Eine Frau kam mit wedelnden Armen auf sie zugelaufen. „Maman!“ Marinettes kleine Begleitung ließ ihre Hand los und lief weinend seiner Mutter entgegen. Endlich wieder vereint sackten sie sich umarmend in die Hocke. Hinter ihnen erschien ein Mädchen mit glatten braunen Haaren. Auch sie war völlig aus der Puste. Die Bluenette blickte erleichtert auf die wiedervereinigte Familie. Bedankend verabschiedete sie sich von der Dame hinter der Infotheke und ging davon. Sie wollte nicht stören und brauchte keinen Dank. Allein das Wissen, dass dieses Kind wieder bei seiner Mutter war reichte ihr. Jetzt wollte sie nur wieder zurück. Zurück zu ihrem Adrien. Ihrem… Marinette blieb stehen. Gehörte er jetzt wirklich zu ihr? Ein Freund? Hatte sie vor dem kleinen Jungen Adrien wirklich als einen Freund bezeichnet? Wäre ‚mein Freund‘ nicht die bessere Bezeichnung gewesen? Die Bluenette wurde rot. Sie wollte schnell zurück zu ihm. Also rannte Marinette los. War sie hier vorhin wirklich vorbei gekommen? Um sie herum drängten sich immer wieder Parkbesucher. Lachend, motzend, schreiend. Praktisch jede Stimmung schallte auf Marinette ein. Dazu die Dauerberieselung aus den Lautsprechern um mit Disneysongs die Atmosphäre zu verzaubern. Und irgendwie sah diese Kulissenfasade aus wie die letzte an der sie vorbei gekommen war. Die Bluenette war fassungslos. Sie konnte sich doch nicht tatsächlich auf den kurzen Weg verirrt haben? Wo war dieser Churros Stand nur hin? Wo war Adrien? Sie konnte jetzt auch nicht Tikki fragen. Um sie herum waren einfach viel zu viele Menschen. Marinette konnte doch jetzt nicht zurück zu der Information gehen und dann ihre Begleitung ausrufen lassen? Wie sähe das denn aus? ‚Die kleine Marinette sucht den großen Adrien!‘ …nein, das war zu peinlich! Und vor allem gefährlich, wenn die freundlichen Damen hinter der Infotheke nach Adriens vollen Namen fragen würden. Verzweifelt sah sich die junge Frau also weiter um. Nur irgendeinen kleinen Anhaltspunkt… nur einen, der ihr zeigte wo lang sie müsste. In ihrer Handtasche vibrierte es. Das Handy! Natürlich! Fahrig fischte Marinette das kleine Gerät hervor und sah auf zwei Nachrichten. Die eine war von Adrien: „Wo bist du?“ Gut, diese Frage war legitim. Doch wegen der zweiten Nachricht fielen der Bluenetten fast die Augen aus dem Kopf. Es war ihre eigene. Sie hatte vergessen sie abzuschicken. Panisch drückte die junge Designerin auf die Wahltaste. Geh ran! Geh ran! Bitte geh ran! Da… es klackte… Adrien hatte das Gespräch angenommen. „Marinette? Wo bist du?“ „Adrien! Ich…“ Mit einem weiteren Vibrieren fuhr das Smartphone runter. Ungläubig starrte das Mädchen auf das Gerät mit dem leeren Akku. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie hatte das Handy doch aufgeladen gehabt… oder? Marinette dachte panisch nach. Nach einem kurzen Moment musste sie sich jedoch eingestehen, dass sie es nicht wusste. Schließlich war in der vergangenen Nacht so viel passiert. Und wieder färbten sich ihre Wangen. Entschlossen schüttelte das Mädchen mit den blauschwarzen Zöpfen den Kopf. Das brachte doch nichts. Sie musste erstmal Adrien finden. Wild entschlossen lief Marinette wieder los… zumindest wollte sie es, doch die Passanten um sie machen es einfach unmöglich. Wie in Wellen gefangen schwappte die Bluenette mit dem Strom in irgendeine Richtung. Fühlte sich bedrängt und konnte nicht entfliehen aus dem Stimmenwirrwarr. Wohin trieben all diese Menschen? Einzelne Satzfetzen drangen an die Ohren des Mädchens mit den Zöpfen: „…lass uns Fotos machen…“ „Schnell… bevor… weg ist…“ „…verkleidet…“ „…neues Outfit…“ „Ich will ein Foto!“ Der jungen Frau wurde es ganz flau. Konnte es sein? War Adrien entdeckt worden? Seine Tarnung aufgeflogen? Wie oft hatte Marinette im Fernsehen gesehen wie von Promis die quasi inkognito unterwegs waren doch Fotos aufgetaucht waren. Gerade in Amerika war das doch gang und gebe. Warum sollte es bei ihrem berühmten Klassenkameraden anders sein? Würde die Bluenette, wenn sie weiter hier zwischen all den Menschen eingekeilt war zu dem jungen Model gespült werden? Jemand schubste sie und Marinette purzelte gegen einen Mann, der sie nur missbilligend ansah und dann wieder mit seiner Familie aufschloss. Verzweifelt sah das Mädchen sich um. Versuchte sich zu orientieren und sah nur Köpfe und drüber die Bäume einer Grünanlage. Langsam stiegen ihr Tränen in die Augen. So viele drängende Körper aneinander und sie mittendrin. Unwohl vor Angst um Adrien und… Plötzlich waren da wieder diese Bilder. Die Erinnerungen an den Akumakampf gegen Luxurias Anhänger drängten aus ihrem Unterbewusstsein nach oben. Wurden wieder präsent. Obwohl die junge Designerin damit abgeschlossen zu haben glaubte war die Panik plötzlich wieder da. Sie wollte hier raus… Etwas umgriff Marinettes Handgelenk. Ein Ruck! …und Marinette flutschte aus der Masse. Stieß gegen jemanden. Ein Arm legte sich um sie. Haltsuchend krallten sich die zierlichen Finger ihrer freien Hand in den Stoff eines gelben TShirts. Dieser Geruch… sie kannte ihn. Schniefend sah Marinette auf und in die ernsten frühlingsgrünen Augen von Adrien. „Was machst du denn? Du solltest doch auf mich warten!“ Seine Stimme war wie Musik in ihren Ohren. Erleichtert vergrub das Mädchen sich an der Brust ihres Retters. Adrien hatte sie gefunden. Er hatte sie tatsächlich gefunden. Wie hatte er das geschafft? Egal. Marinette war einfach nur dankbar. Ob als Chat Noir, noch als er selbst, er schaffte es immer sie aus der Gefahr zu holen. Der Blonde sah auf den Haarschopf unter sich, seufzte und entließ ihr festumschlossenes Handgelenk um seine Freundin richtig in den Arm zu nehmen. In der anderen Hand die inzwischen kalten Churros. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)