Miraculous Ladybug ~ Wahre Lügen von Sparkis ================================================================================ Kapitel 17: Geht eine Tür zu... ------------------------------- ~Adrien~ ------------- „Du bist mir immer noch böse wegen dieser Sache bei Luxuria.“ Kaum um die nächste Häuserecke blieb der Kater unvermittelt stehen, sodass Ladybug, die er losgelassen hatte gegen ihn stolperte und sich die Nase rieb. Chat Noir hatte es gewusst, eher geahnt… all diese seltsamen Ausweichaussagen von seiner Lady. Sie wollte ihm verzeihen, doch der junge Held hatte selber gesehen, wie er sie berührt hatte. Vermutlich war jeder Moment in seiner Nähe für Ladybug unerträglich. Auch wenn sie es tapfer zu verstecken versuchte, ihn sogar umarmt hatte, bei ihrer Aussprache. Die Heldin von Paris war einfach so: stellte ihre eigenen Gefühle hinten an, egal wie heftig die Erlebnisse waren. So war seine Lady eben. Hier stand sie nun vor ihm im strömenden Regen, rieb sich die Arme und sah verunsichert zur Seite. „Bin ich nicht…“ sagte sie leise, wurde aber augenblicklich rot. Wie stark sie sein wollte… aber ihr innerstes so aufgewühlt… Chat Noir drehte sich um, kniete nieder und packte die rotgewandeten Hände. Sanft küsste er die Handrücken und legte die Stirn darauf: „Ich weiß… ich weiß du versuchst all das passierte zu verdrängen… aber zwing dich nicht dazu MyLady. Ich hab dir das angetan… ich weiß es… ich hab es mir angesehen was die Nachrichten gefilmt haben… ich… ich kann das nie wieder gut machen… aber ich will es versuchen. Bitte… glaub mir… auch wenn ich unter feindlichen Einfluss stand… ich hätte stark genug sein müssen… mich selber von dieser Verzauberung lösen. Ich konnte es nicht und büße nun damit, dass du leidest mich nur zu sehen…“ Chat Noir redete weiter und weiter und Ladybugs Augen wurden immer größer, ihren Wangen roter und roter. Der Regen konnte sie nicht noch mehr durchweichen, als sie eh schon waren. Der Kater biss sich auf die Unterlippe und stand wieder auf, traute sich aber nicht in dieses Gesicht, welches er so sehr verehrte zu sehen. All die Jahre in denen sie Beide ihr Vertrauen füreinander aufgebaut hatten zerstört von einem Kampf. Es tat weh, aber jetzt war nicht er an der Reihe. Chat Noir war aufgefangen worden. Fühlte sich geliebt wie schon lange nicht mehr. Nicht von seiner Familie… wenn man das was übrig war Familie nennen konnte, auch nicht von seiner Lady wofür er sich vor kurzen noch beide Beine ausgerissen hätte für nur ein liebes Wort von ihr. Jemand anderes gab ihm nun diesen Halt. Und Ladybug verdiente ebenfalls weiter machen zu können. Die Erinnerungen an das Vergehen an ihrem Körper zu überwinden. Das klang so einfach… aber das war es nicht. Der Kater konnte das nur ahnen. Zwar hatten schon viele Fans Ambitionen gezeigt das begehrte Model zu berühren, ihm näher zu kommen. Ja sogar eine Stalkerin hatte er schon gehabt… aber der große Unterschied war, das Adrien mit all dem Rummel um ihn aufgewachsen war. Er kannte es nicht anders. Hatte Präventivtraining genossen und einen Bodyguard. Und er war ein junger Mann. All die Aufmerksamkeit eher Schmeichelhaft, manchmal bedrohlich aber für ihn erträglich. Doch all das was er von Ladybug glaubte zu wissen schien ihm das Gegenteil. Viel hatte sie nicht aus ihrem Leben preisgegeben und doch wusste er, dass sie wohl ein normales Leben führte. Mit Sicherheit geliebt von jedem, der ihren Weg kreuzte. Genau wie… Plötzlich entzog Ladybug den Kater ihr Hände und ihn an sich, packte seinen Kragen und presste ihre Lippen auf seine. Überrascht riss Chat Noir die Augen auf. Das… passierte das gerade wirklich? ~Marinette~ ---------------- Dieser dumme dumme Kerl! Was reimte er sich da wieder zusammen? Warum musste er sich stets alle Last allein aufladen? Falsch verstehen was auch immer es falsch zu verstehen gab? Sie ihm noch böse? Das war sie nie wirklich gewesen… aufgebracht ja, aber sich dessen bewusst, dass ihr Partner nichts dafür konnte. Und überhaupt was das nicht der Grund warum die Bluenette nicht wusste, wie sie mit diesem sich selber witzig findenden, gutaussehenden, starken und durchtrainierten Kater umgehen sollte. Seine Berührungen der letzten Tage, seine Küsse… ihr gegenseitiges Wissen einander und doch auch noch jemanden anderes zu lieben… DAS waren die Gründe, warum sie als Ladybug unaufmerksam wurde. Nicht bei der Sache war… ihn ständig berühren wollte… Chat Noir packte sie an den Armen und drückte den Käfer von sich weg. Unter seiner schwarzen Maske war er knallrot, die grünschimmernden Augen aufgerissen und verwirrt. „My…Lady… was… was…?“ Ja was? dachte nun auch Ladybug. Das war unüberlegt gewesen. Sie hatte sich mitreißen lassen. Ihrerseits wich sie nun zurück und verdeckte ihren Mund mit den Händen. Die von Chat Noir rutschten dabei von ihren Armen, doch sie hingen in der Luft, als wäre er zu fassungslos um sich irgendwie zu bewegen. Doch dann schüttelte der Pariser Held kurz hart den Kopf und rieb sich das Gesicht, als müsse er begreifen, dass dies gerade wirklich passiert war. „Warum… warum jetzt… weißt du wie sehr ich mir das immer gewünscht habe?“ flüsterte der junge Mann und Ladybug schüttelte nun ihrerseits den Kopf. Gut es war mehr wie ein Zittern. Bis eben hatte die gepunktete Heldin selber nicht gewusst wie nahe sie ihrem Partner inzwischen sein wollte. Doch nicht in ihrer jetzigen Verwandlung… oder doch, da diese ja zu ihr gehörte, aber das wusste er ja nicht. Irgendwie geriet alles durcheinander… mehr und mehr… Chat Noir der Ladybug liebte… Marinette die Adrien liebte… plötzlich befanden sie sich in einem verwirrenden Liebesviereck. Gerade und überkreuz schienen die Linien zu verlaufen, umwickelten einander… die Grenzen verschwammen. Das durfte nicht sein. Das durften sie nicht zulassen. Ruhig Marinette, dachte das Mädchen mit den Zöpfen. Fest stellte sie sich in einen sicheren Stand, verschränkte die Arme und… zwang sich zu einem Lachen. Chat Noir starrte sie an. Ladybug gluckste: „Ich wollte dir nur zeigen, dass ich dir wirklich wegen der Sache letzter Woche nicht nachtragend bin. Weder deine Anwesenheit noch sonst was. Vielleicht war das allerdings nicht die klügste Aktion von mir… aber meinen Worten schienst du nicht zu glauben.“ Sie lachte. Gott wie sie sich selber dafür hasste. Es war, als würde sie seine Gefühle nicht ernst nehmen. Aber was sollte sie sonst tun? „Aktion?“ Die verletzte Stimme von Chat Noir ließ die gepunktete Heldin aufhorchen. Er stand vor ihr wie ein getretener Hund… oder wie eine nasse Katze, was eventuell auch am Regen lag und knirschte mit den Zähnen: „So nennst du das? Eine Aktion? Soll ich an unseren ersten richtigen Kuss, an den ich mich erinnere, so daran denken? Eine Aktion? Ein Witz? Weißt du wie grausam das ist?“ Er drehte sich von ihr ab. „Chat…“ flüsterte die Bluenette, doch der Kater wehrte ab: „Es ist gut. Ich hab verstanden! Lass uns jetzt dieser Diva in den Arsch treten. Für heute hab ich echt genug…“ Chat Noir lies sie im Regen stehen. Er war wütend und das zu Recht. Ladybugs Herz zog sich zusammen. So wie sie sollte man niemanden behandeln… vor allem nicht, wenn man ihn mehr mochte, als sie es zu zugeben wagte. Das alles war ihre Schuld. Die Pariser Heldin hatte ihren Partner mehr wertschätzen wollen, seine Gefühle ernster… ja sogar über seine dummen Witze lachen sollen… stattdessen ihn mehr verletzt als jemals zuvor. Nach dem Kampf mit Luxuria war er verzweifelt gewesen, jetzt aber war der Kater aufgebracht. Ihre Beine setzten sich in Bewegung, erreichten ihn bevor er um die Ecke war. Fest schlossen sich ihre Arme um seinen Brustkorb. Ladybug presste sich an seinen nassen Rücken. „Chat… es tut mir leid… wirklich es tut mir leid…“ Er griff nach ihren Händen: „Nein mir tut es leid Ladybug. Belassen wir es dabei… wir haben zu tun.“ Der Kater klang ruhig, löste ihren Griff und ging weiter. Sie hatte ihn verloren. „Was hat denn so lange gedauert?“ geiferte Queen Bee und stemmte die Arme nach unten. „Und was macht ihr für Gesichter?“ fragte Rena Rouge alarmiert, doch Chat Noir winkte ab: „Die Damen mögen mir verzeihen! Es hat sich bereits ausgeschnurrt. Zurück zum Plan… Ladybug?“ Sie war gerade durch die Tür gestolpert, als alle sechs Augen auf ihr ruhten. Dem dunkelhaarigen Mädchen war so flau im Magen, doch richtete sie sich auf und warf ihren Glücksbringer in die Luft. Ein rotgetupfter Teddybär fiel in ihre Arme. Queen Bee begann schallend zu lachen: „Wie originell! Als würde Ladybug noch ein Plüschtier brauchen. Ich mag es kaum glauben, aber der Glücksbringer scheint kaputt zu sein!“ Die Füchsin sagte gar nichts. Analytisch betrachtete sie das Superheldenduo, beobachtete jede Regung der Körper und Gesichter. Chat Noir sah weg. Nicht mal eine dumme Bemerkung machte er. Die Bluenette schluckte. Genug jetzt! Sie musste sich konzentrieren. Und das tat sie dann auch. Abschätzend studierte sie ihre Umgebung. Der getupfte Filter erschien, legte sich über ihre Gefährten und den Teddy und Ladybug ging ein Licht auf. „Mir wäre zwar nach knuddeln, aber dafür ist er nicht. Hier Chat Noir, etwas zum Krallen schärfen!“ Erst jetzt sah er sie wieder an und fing überrascht den Bären auf. Mit der Kralle löste er die Rückennaht, so dass die Wattefüllung rausquoll. „Ah ich verstehe…“ sagte der Kater und reichte das Kuscheltier in die Mitte. „Jeder nimmt sich etwas, steckt sich den Knopf ins Ohr und stopft dann mit der Watte das andere aus. So sollte es uns möglich sein zu kommunizieren und trotzdem nicht taub zu werden.“ Sagte Ladybug. „Ansonsten bleibt der Plan so wie er war. Queen Bee und Chat Noir aufs Dach. Rena und ich hier in der Halle als Ablenkung. Alles klar?“ „Alles klar!“ kam die Antwort und der Bär wurde zerpflückt. Nur die bienenhafte Heldin verzog kurz das Gesicht, folgte dann aber brav Chat Noir nach draußen. „Ladybug bist du in Ordnung?“ Rena Rouge stellte sich neben das Mädchen mit dem getupften Anzug und bedachte sie mit einem besorgten Blick. Die Angesprochene nickte tapfer. Alya hatte wirklich ein feines Gespür, doch die Dunkelhaarige wollte sie nicht noch mehr beunruhigen. „Chat hat glaube ich einfach endgültig verstanden, dass zwischen uns nie mehr sein wird als… als diese Partnerschaft. Und jetzt lass uns loslegen. Holen wir Nino und all die anderen da raus!“ Der Fuchs und der Käfer positionierten sich vor den schweren Türen, hinter denen immer noch die abartig laute Musik tobte. „Miraculous Ladybug!“ rief die selbige und mit tausenden Marienkäfern wurde das Theater de la Ville in seinen ursprünglichen Zustand zurück versetzt. Die Menschen, welche von der Benutzung ihrer Handys in Geister verwandelt worden waren verschwanden, wurden an den Ort gebracht wo ihr Abend begonnen hatte. Nur wenige blieben verwirrt auf den Sitzplätzen zurück, da sie wirklich die Vorstellung der älteren Diva besucht hatten, welche nun auf dem Boden der Bühne saß und sich nun von Rena Rouge und Chat Noir aufhelfen ließ. Die Ablenkung von dem Fuchs war ein voller Erfolg gewesen. Mit ihrer Illusion hatte sie den stummen Beifall der Schemenhaften Zuschauer in tosenden Begeisterten Applaus verwandelt, welcher die Diva Infernale tatsächlich lange genug abgelenkt hatte, damit Queen Bee ihre Betäubung setzten konnte. Sie und der Kater waren durch den Regen auf den flachen Dachvorspung gehechtet, welche wie eine Terrasse wirkte. Nachdem die gezopfte Blonde sich ausgekotzt hatte, was sie von dem ganzen Wasser hielt, war Chat Noir mit seinem Kataklysmus durch eine verschlossene Türe geprescht und der Rest ist Geschichte. Im Theater war es dunkel. Einzig die Notbeleuchtung welche die Fluchtwege anzeigte funktionierte. „Was ist passiert?“ fragte die ältere Dame und sah sich in der Halle um. Jetzt wo sie wieder aufrecht stand konnte man ihre grazile Haltung sehen. Anmutig trug sie ein royal blaues Abendkleid und ein Diamantbesetztes Collier. Das silberne Haar zu einem Dutt drapiert, um diesen ebenfalls eine funkelnde Haarspange gelegt. „Das fragen wir sie Madame?“ lächelte Ladybug. Der Kater überließ die Diva seinen Partnerinnen und verschwand hinter der jetzt kargen Bühne, nur um gleich darauf mit einem Stuhl zurück zu kehren, um diesen der betagten Dame anzubieten. Dankbar setzte diese sich: „Ich… ich weiß noch, wie ich mich auf diesen Auftritt gefreut habe. Ach Kindchen es ist so lange her, dass ich überhaupt auf ein Konzert eingeladen wurde… früher strömten die Leute von überall her um mich zu hören. Und nun… sehen Sie sich um. Kaum ein viertel des Saales ist besetzt. Die Oper nicht mehr Zeitgemäß. Und dann hat diese Dame mit den wildgefärbten Haaren dies auch noch extra in die Kamera betont…“ die Diva nickte in Nadja Chamacks Richtung. „…und dann ging auch noch das Licht aus. Das Publikum wollte gehen, alle sahen sie auf diese neumodernen Telefone… keiner beachtete mich… Ich war so enttäuscht und traurig… und dann? Ich erinnere mich nicht…“ Ladybug empfand Mitleid mit der alten Frau. Es war grausam wenn man für etwas, dass man liebte nicht mehr die Anerkennung bekam, die man verdiente. Klackend ging das Licht wieder an und die Menschen im Saal atmeten erleichtert aus. Die Pariser Heldin sah zwischen ihren Gefährten hin und her. Rena Rouge nickte und verschwand im Musikgraben. Chat Noir grinste, sah sich um und fand vom Vorhang verdeckt ein Piano. Quietschend schob er es auf die Bühne. Queen Bee rollte mit den Augen und sprang auf die Galerie um sich eines Scheinwerfers zu bemächtigen. Augenblicklich ertönte über die Lautsprecher ein sanftes Instrumental. Überrascht sah die Diva auf und ergriff die Hand von Ladybug, welche ihr einladend entgegen gestreckt wurde. Das Publikum, welches sich zu den Ausgängen bewegt hatte hielt inne sah sich um und besetzte dann wieder ihre Plätze, als auch der Kater begann begleitend zu spielen. „Was passiert hier?“ fragte die Diva, während der Käfer sie in den Scheinwerfer führte. „Madame, dies ist ihr Augenblick. Es ist egal ob man vor einem ausverkauften Saal singt oder alleine vor dem Spiegel. Wenn man etwas macht wofür man brennt, sollte man jede Sekunde genießen! Singen sie Madame!“ Damit trat die Pariser Heldin zurück. Die Diva blickte vor sich in das strahlende Licht welches sie umspielte. Nur sie, die Bühne und die Musik… und sie sang! Ihre Stimme durchflutete den Raum, einnehmend und bezaubernd. Die wenigen Menschen im Publikum lehnten sich zurück, erfüllt von Emotionen und genossen das Privileg heute die richtige Entscheidung getroffen zu haben und hier zu sein. Sanft lächelnd drehte Ladybug sich um. Ihre Augen wanderten zu ihrem Partner, der anmutig seine Krallen über die Tasten schweben ließ. Sein gelöster Gesichtsausdruck bereitete ihr Gänsehaut und beschleunigen ihren Puls. Langsam schritt sie zu dem Piano… suchte den Blick des jungen Mannes mit den Katzenohren. Er sah kurz auf und wieder hinunter, ignorierte sie. Es tat weh… jetzt wo die Bluenette nichts mehr wollte als ihm nahe zu sein, hatte sie als Ladybug den Kater komplett von sich gestoßen. Plötzlich fühlte sie sich einsam… so einsam wie noch nie in ihrem Leben. Fröstelnd rieb das Mädchen ihre Arme. Da bemerkte sie die grün schimmernden Augen. Chat Noir sah sie an, einen Mundwinkel frech verzogen nickte er hinter sich. Von einer Woge des Glückes überrollt stiegen der gepunkteten Heldin Tränen in die Augen. Dankbar trat sie hinter ihren schnurrenden Partner und legte ihm die Arme um den Hals, schmiegte ihr Gesicht in das feuchte störrische blonde Haar. Rena Rouge sprang aus dem Musikgraben und stellte sich neben das Duo. Auch Queen Bee kam hinzu. Zusammen lauschten sie diesem Moment der Vollkommenheit. ~Alya~ ---------- Dankbar nahm Alya das Fuchs Miraculous von ihrem Hals und reichte es an die Bluenette zurück. „Das können wir jederzeit wiederholen, Ladybug!“ Der Käfer, dessen Ohrringe bereits blinkten und piepsten nickte lächelnd und war dann aus dem Fenster. Die Bloggerin sah ihr nach und verschloss dieses dann, bevor sie sich Nino zuwandte, der mit einer Miene des Unverständnisses im Bett saß und versuchte, sich an die letzte Stunde zu erinnern. „Vergiss es Babe, du warst ein Geist… wie ein sogenannter Handyzombie. Einmal drauf geschaut und völlig weggebeamt.“ Die Rothaarige setzte sich neben ihren Freund und strich ihm über die Wange. „Ich weiß…“ flüsterte der junge DJ, wurde rot und wedelte mit den Händen in der Luft: „Beziehungsweise… nein weiß ich nicht… nur du warst da und Ladybug war da und… Alter ich fühl mich als hätt ich gesoffen.“ Alya musste lachen. Dann wurde ihr Gesicht wieder ernst. „Nino… ich… ich hab das Gefühl zwischen Ladybug und Chat Noir ist was passiert. Etwas wirklich Wichtiges… und mich fuchst es, nicht zu wissen was. Mir ist klar, dass selbst wenn ich es herausfinden sollte, diese Neuigkeiten nicht auf den Ladyblog stellen könnte, aber… Chat Noir hat heute aufgehört Ladybug als seine MyLady zu bezeichnen und sie war… ihre Augen waren so voller Traurigkeit… so hab ich sie noch nie gesehen.“ Der junge Mann mit der allgegenwärtigen Basecap rutschte samt der Decke näher an seine Freundin heran und legte ihr einen Arm um: „Ach komm schon Babe… du kennst die Beiden besser, als jeder andere Mensch in Paris. Vermutlich haben sie nur sowas wie… ne Ehekrise.“ Fassungslos starrte Alya ihren Freund an und musste dann lachen: „Ehekrise? Ernsthaft?“ „Mit allem was dazu gehört! Hey, vielleicht streiten sie gerade wegen dem Sorgerecht für den Hamster!“ Wie konnte Nino sowas auch nur mit ernster Stimme raushauen. Die Rothaarige musste laut glucksen: „Wie kommst du auf nen Hamster? Als würdest du von Marinette reden!“ Unschuldig zuckte der junge Mann die Schultern: „An die hab ich jetzt ehrlich gesagt gar nicht gedacht.“ Alya lächelte und zog dann dem überrascht aufquickenden Nino die Decke weg. „Weißt du woran ich gerade denke?“ frage der schlaue Fuchs und schob sich ebenfalls vollständig ins Bett. Ihr Freund machte große Augen wie eine Maus, die wusste, dass sie gleich verspeist werden würde. „Wo waren wir vorher stehen geblieben?“ hörte man noch, dann legte sich die Decke über Beide. ~Adrien~ ------------- Die Kopfschmerzen kehrten zurück und Adrien warf sich stöhnend auf sein Sofa. Was zur Hölle war das für ein Abend gewesen? Hatte das Schicksal beschlossen ihn fertig zu machen? Ständig nochmal drauf zu hauen, wenn er grad eine Sache halbwegs verkraftet hatte? Ihn fröstelte. Er sollte dringend aus den nassen Klamotten raus und unter eine heiße Dusche. Das der Blonde bis jetzt nicht krank geworden war glich einem Wunder. Nach dem spontanen Konzert hatte Chloe Ladybug ihr Miraculous zurückgegeben. Zwar zögerlich aber ohne großen Aufstand und die gepunktete Heldin war mit Rena Rouge davon geeilt. Doch nicht ohne Chat Noir nochmal anzusehen… mit einem Blick, den er nicht deuten konnte. Er selber hatte dann seine Kindheitsfreundin heimgebracht, die ihm die Balkontüre vor der Nase zuknallte und dann im Bad verschwand um wohl eine heißes Wanne einzulassen. Der Kater war durch den etwas abgeklungenen Regen heim gejagt. Auf der Flucht vor seinem nervig laut piepsenden Ring. Gerade noch rechtzeitig rutschte der Blonde durch das offenstehende Fenster, verwandelte sich zurück und da lag er nun. Plagg hatte gar nichts gesagt. Nicht mal gemeckert oder geflucht wie es sonst seine Art war. Der schwarze Katzengeist war einfach in seinen Camembert Vorräten verschwunden. Gelegentlich hörte man ein schmatzen und kehliges Rülpsen. Wenn sogar der Kwami zu geschafft war um ihn rund zu machen, wie sollte Adrien sich aufraffen? Neben dem pochenden Schmerz hinter seiner Stirn wirbelten die Gedanken und piesackten den jungen Mann zusätzlich. Vorerst versuchte er sie noch zu ignorieren, hievte sich hoch und drückte den Ruf Knopf neben seiner Zimmertüre. „Ja?“ erklang sofort die Stimme der Assistentin seines Vaters. „Natalie, würden sie mir ein Kopfschmerzmittel bringen?“ fragte Adrien und rieb sich über die Augen. Ein Pause erklang, dann: „Natürlich. Einen Moment.“ Dankbar zog Adrien sich die nassen Kleider aus, warf diese ins Bad und schlüpfte in einen trockenen Trainingsanzug. Gleich darauf klopfte es und die Frau mit der roten Strähne trat ein. Stumm stellte sie ein Tablett mit einem Glas Wasser und einer Tablettenpackung auf das kleine Schränkchen. Letztere nahm sie und drückte zwei der weißen ovalen Pillen in ihre Hand und reichte diese Adrien, gefolgt von dem Glas Wasser. „Danke Natalie!“ sagte dieser brav und schluckte Beides hinunter. „Ist alles in Ordnung Adrien?“ fragte die Frau mit dem adretten Hosenanzug und stets tadelloser Frisur und ihr Schützling nickte: „Der Tag war einfach anstrengend. Entschuldigen sie die Unannehmlichkeiten Natalie. Ich hätte nicht so viel lesen sollen.“ Wieder sah ihn die Assistentin seines Vaters so undeutbar an, während sie die Tablettenpackung wieder verschloss. Sie nahm das Tablett auf und wandte sich zum gehen: „In zwei Wochen sollte wieder Normalität einkehren. Versuche dich bitte so weit möglich zu schonen. Ich habe es wie heute Morgen besprochen geschafft, deine Termine von Samstag auf morgen zu verlegen. Allerdings wenn du dich nicht wohl fühlst…“ „Danke!“ unterbrach der Blonde „Es sind wirklich nur Kopfschmerzen. Danke, dass sie sich die Mühe gemacht haben.“ Natalie nickte: „Dein Vater ist bereits auf die Vernissage aufgebrochen. Es war mir leider nicht möglich die Termine von Samstag aufzuteilen, deswegen wird morgen ein sehr anstrengender Tag. Wenn es dir zu viel wird sag bitte rechtzeitig Bescheid. Und nun geh zu Bett. Es ist spät!“ Adrien strich sich durch die Haare und ließ die Hand im Nacken ruhen: „Nochmal vielen Dank Natalie. Ich kann ihnen gar nicht genug danken, dass sie das für mich machen.“ „Ist schon Recht. Erinnere dich nur an dein Versprechen, dass dies unter uns bleibt. Guten Nacht Adrien.“ Die Tür schloss sich hinter ihr und Plagg kam aus seinem Versteck hervor geschossen: „Bist du nun endlich zufrieden? Ich war fast verhungert! Mein armer kleiner geschundener Körper! Jeden Tag! Jeden verdammten Tag jagst du mich über die Dächer! Und wofür? Für dein eigenes Vergnügen! Falls du es noch nicht mitbekommen hast: Ich bin faul! Ich bin nicht dafür gemacht rund um die Uhr zu arbeiten!“ Das Gezeter war Adriens Kopf nicht zuträglich, trieb ihn aber an schleunigst das Weite zu suchen. Darum wandte er sich ab und flüchtete ins Bad, um die Kälte aus seinen Gliedern zu vertreiben. Natürlich folgte Plagg ihm. Hatte dieser ja nun lange genug schweigen müssen: „Wie lange soll das noch so weiter gehen? Wie masochistisch bist du eigentlich? Leg die Bäckerstochter bitte endlich flach, damit dein Hormonhaushalt wieder in normalen Bahnen läuft und mach das vor allem ohne mich!“ Der blonde junge Mann, der gerade die Dusche angestellt hatte und sich des vorher schnell angezogenen Jogginganzugs entledigte sah entgeistert zu seinem Verbündeten: „Wa…was?“ Der freche Katzengeist flog mit verschränkten Ärmchen näher: „Ganz langsam zum mitschreiben: Du liebst sie! Sie liebt dich! …irgendwie… Ich versteh das nicht so ganz! Du bist scharf auf sie und… Ladybug scheint dich nicht mehr so anzumachen. Also was spricht dagegen? Was hättest du sonst für Gründe ständig dort zu sein? Und komm jetzt ja nicht wieder mit deiner lahmen sie ist ne gute Freundin Ausrede! Junge, du hast dich heute vor ihr zurück verwandelt! Du willst ihr so unbedingt Nahe sein, dass dir alles egal wird! Mir ist das schnuppe… aber es gibt Leute, die könnten empfindlich reagieren!“ Adrien hatte sich auf den Rand der Badewanne gesetzt, welche neben seiner Dusche angebaut war und hörte dem Wettern seines Kwamis zu. Dieser hatte Recht. Der heutige Abend hatte etwas in dem Model verändert. Etwas war untertrieben! Eigentlich war zu viel passiert. Der ganze Tag war so mit Höhen und Tiefen durchlaufen, wie die krasseste Achterbahn des Lebens. Was war nicht alles geschehen? Am morgen, als die Welt noch in Ordnung schien war er neben Marinette aufgewacht… war da das erste Mal an diesem Tag über sie hergefallen. Hatte sein Gedicht wiedergefunden, wovon er immer gehofft hatte, dass die Antwort von Ladybug stammte. Nein natürlich nicht… wie blind war er gewesen? Und wie dumm Marinette gleich damit zu konfrontieren? Ihr so dreist ins Gesicht zu sehen und sie zwingen zu wollen, endlich ihre Gefühle zuzugeben? Er war ein Mistkerl… kein Wunder, dass sie völlig aufgebracht weglaufen wollte. Er hatte ihre Flucht gestoppt… hätte sie am liebsten nie wieder losgelassen. Sie besaß immer noch den Regenschirm. Adrien hatte diesen schon vergessen gehabt. Es war schließlich kein besonderer Regenschirm gewesen und als er ihn an seinem ersten Schultag Marinette überlassen hatte, war einfach der Gentleman mit ihm durchgegangen. Anders sah es allerdings mit dem Schal aus. Adrien ignorierte Plagg, stellte sich unter die Dusche und verbrachte die nächsten Minuten damit sich heißes Wasser über den Körper laufen zu lassen. Das Schmerzmittel tat seine Arbeit und befreite seinen gepeinigten Kopf, nur um noch mehr Platz für die Rädchen der Gedanken zu schaffen. Plötzlich schlug Adrien mit dem Faust gegen die Fließen, stützte sich mit der anderen Hand ab. Dieser verlogene Mistkerl! Marinette hatte den Schal genäht. Es war Marinettes Geschenk an ihn gewesen und sein Vater… es musste einfach sein Vater gewesen sein, hatte diese von Liebe durchtränkte Geste entweiht. Der junge Mann spürte eine Wut in sich aufsteigen wie er sie selten von sich kannte. Wie konnte man sowas tun? Und wie blöde musste man sein, um all das nicht zu merken… egal was es war, alles war von seiner Klassenkameradin ausgegangen. Sie hatte so viele Momente verbracht, die sie nur an ihn dachte und sich aber nie aufgedrängt. Immer den Blonden unterstützt, niemals eine Gegenleistung verlangt. Ihm als Chat Noir geholfen, nur einmal ihn in eine unangenehme Situation gebracht, woraufhin ihr Vater akumatisiert wurde. Aber vielleicht… vielleicht hatte sie damals ihn schon geliebt. Schließlich wusste Adrien ja jetzt, dass Marinette extrem unbeholfen war, was ihre eigenen Gefühle anbelangte. Und heute… heute hatte sie dem Pariser Helden gesagt, dass sie ihn liebte… Dieses bezaubernde liebevolle Mädchen liebte ihn. Beide Seiten an ihm! Und er… das junge Model fühlte sich so schlecht. Immer und immer wieder hatte er sich eingeredet, dass er nur Ladybug gegenüber verpflichtet war. Nur seiner Partnerin treu sein wollte… dass seine Gefühle ihr galten und nur ihr allein… Hatte er sich selber all die Zeit belogen? Nein. Adrien hatte Ladybug mehr geliebt als je jemanden zuvor… auch jetzt noch fühlte er sich zu ihr hingezogen, doch etwas war anders geworden. Der junge Mann wusste es. Sein Herz hatte sich der gepunkteten Heldin abgewandt… schon länger, aber heute war es ihm endgültig bewusst geworden. Als Ladybug ihn geküsst hatte… was für eine Überraschung. Chat Noir hätte durchdrehen müssen vor Freude und tat es nicht… stattdessen sie von sich gedrückt und Ladybug? War das wirklich ihre Antwort nach all der Zeit? Dieser Kuss nur ein Scherz, der ihm zeigen sollte, dass sie seinen Übergriff durch Luxurias Einfluss keine Beachtung mehr schenkte? Wieder schlug der Blonde gegen die Fließen. Das war nicht fair! Wie konnte Liebe nur so grausam sein? Wen auch immer Ladybug liebte… er sollte sie endlich bemerken. Ihr die Aufmerksamkeit schenken die sie verdiente! Sie sollte glücklich sein! Und dasselbe würde er nun auch tun… er… Adrien stellte die Dusche ab und griff nach dem erstbesten Handtuch. Grob rubbelte er sich ab und schlüpfte erneut in den Jogginganzug. Sein Kwami war nirgends zu sehen und so stellte sich der junge Mann vor den großen Spiegel. Stützte die Arme auf das Waschbecken. Genug war genug! Er würde sich in Zukunft um das Mädchen kümmern, welches alles an ihm liebte. Es war Zeit loszulassen. Der Kater würde seiner Gefährtin weiterhin ein loyaler Partner sein. Zur Hölle, er würde sie weiterhin beschützen und unterstützen… nichts würde sich daran ändern. Nur sein Herz sollte in Zukunft woanders schlagen. Adrien fühlte wieviel Liebe er inzwischen für Marinette verspürte. Das war gut… so sollte es sein… nicht für eine geheimnisvolle Superheldin, sondern für ein besonderes Mädchen. Doch… ein Problem blieb… Die Bluenette wusste nicht wer er wirklich war. Und Ladybug zuliebe würde Adrien sich an sein Versprechen halten und dies auch so lassen. Wie also sollte er mit ihr zusammen sein? Als das junge Model? Als der Superheld mit den kessen Sprüchen und Katzenohren? Er war Beides… doch nicht für Marinette. Adrien sah sich selber ins Gesicht. Irrte er sich oder wirkte sein Spiegelbild verzerrt? Der junge Mann stieß sich vom Porzellan ab und ging in sein Zimmer zurück. Nach kurzen kramen hatte er den hellblauen Schal in der Hand. War es wirklich derselbe Stoff? Regte er sich vielleicht unnötig auf? War es vielleicht nur ein dummer Zufall? Bitte! Er drückte sich den Schal ins Gesicht. Nein… Adrien hatte es begriffen. Sein Leben um ihn herum war eine Lüge. Schon seit langer Zeit. Er selber ein Fake… eine echte Maske, angelegt um einfach jedem zu gefallen. Aus Angst zurück gewiesen zu werden, nicht geliebt zu werden… seine Daseinsberechtigung! Das perfekte freundliche Model Adrien Agreste. Das einzige Wahre in seinem Leben waren seine Freunde, die Schule und… dieses Mädchen mit den blauschwarzen Haaren, den himmelblauen Augen und den niedlichen Sommersprossen. Ein wenig unbeholfen und tollpatschig, aber immer für ihn da. Sie hatte er geküsst weil er es wollte! Mit ihr getanzt, weil er es wollte! Nicht weil man es von ihm verlangte. Adrien erinnerte sich daran wie sein Vater mal zu ihm sagte, dass es gut für seine Geschäftsbeziehungen mit den Tsurugis war, dass der Blonde nun des Öfteren Zeit mit seiner Fechtpartnerin Kagami verbrachte. Die junge Japanerin war eine perfekte junge Frau und Adrien hatte wie selbstverständlich ihre Begleitung übernommen. Bei Veranstaltungen, nach dem Training… aber privat? Es waren immer Anlässe gewesen, wo kein Widerspruch geduldet wurde und er hatte sich lächelnd gefügt. Warum auch wiedersprechen? Sicherlich wäre auch Kagami eine gute Partie für ihn, aber schnell war klar gewesen, dass Adriens Herz weiter für Ladybug schlug. Daran konnte auch die freundliche Art der jungen Frau nichts ändern. Sie war neben der Pariser Heldin bis vor kurzen die Einzige gewesen mit der der junge Mann sich eine Beziehung hatte vorstellen können. Zum Glück war Adrien nun aufgewacht! Was er wollte und brauchte war jemand Echtes! Es gab genug Lügen in seinem Leben, doch lieben wollte er nun jemanden ohne Maske. Seine Gedanken wirbelten nun Erinnerungen hoch und alle drehten sich um Marinette. Unwillkürlich musste der junge Mann grinsen. All diese süßen Momente, wo sie sich wie ein tapsiger Welpe aufgeführt hatte… oder eine total Irre um fair zu bleiben… diese unbeholfene echte unverfälschte Art, die er nur nicht hatte einordnen können. Ihre halbherzigen Ausreden, weil sie zu schüchtern war um ihm ehrlich zu sagen was sie fühlte. Oh Gott, wie musste sie sich damals gefühlt haben, als der junge Mann sie zu Liebesangelegenheiten befragt hatte? Adrien sagte damals klar, dass es sich um Kagami handelte… wie weh er seiner Klassenkameradin nur getan haben musste… und sie… hatte gelacht… ihn unterstützt… Seine kurz aufgeglommene gute Laune war wieder bei Null. Adrien warf sich auf sein Bett, noch immer den Schal in den Händen. Warum hatte Marinette damals Luka mitgebracht? Plötzlich verspürte der Blonde eine aufbrodelnde Eifersucht, obwohl er dazu gar kein Recht hatte… schon gar nicht nach all der Zeit. Was sollten überhaupt diese doofen Gedanken? Die Bluenette liebte ihn, Schluss aus… das war genug! Überhaupt mehr als Adrien verdiente. So wie er immer mit ihr umgegangen war… von nun an würde er das Mädchen behandeln wie es ihr zustand: wie seine Prinzessin! „Du wirkst gefestigt… wusste gar nicht, dass heißes Wasser so ne Wirkung auf euch Menschen hat.“ Dem jungen Mann war gar nicht aufgefallen, dass Plagg ebenfalls auf dem Bett faulenzte. Adrien drehte sich auf die Seite und blickte in die glurrenden grünen Augen: „Du hattest Recht Plagg… mit allem… danke, dass du mich nie aufgegeben hast!“ Überrascht schlich sich ein roter Schimmer unter die Schnurrhaare des Katzengeistes und überhetzt sprang dieser in die Luft und sauste außer Sichtweite. „So ein Blödsinn! Ich weiß nicht wovon du redest! Ich will Käse! Den Besten teuersten!“ keckerte die Stimme aus dem Schatten und sein menschlicher Freund lachte. Mit klopfenden Herzen wartete Adrien am Morgen auf Marinette und die Backwarenlieferung. Er ermahnte sich immer wieder zur Ruhe, aber es half nichts. Eigentlich hatte er schon in der Nacht zu ihr gewollt, doch nach dem Akumakampf war es besser gewesen erstmal seine Gedanken zu ordnen. Nun saß er auf den Stufen der Treppe und konnte das Klingeln der Türglocke kaum abwarten. Natalie öffnete die Tür zum Esszimmer. Ihre Schuhe klackerten auf dem polierten Boden, die Augen starr auf ihr Klemmbrett gerichtet, wo sie Dokumente durchsah. Sie ging an ihrem Schützling vorbei, blieb abrupt stehen und drehte sich erschrocken ihm zu. „Adrien… ist alles in Ordnung? Der Angesprochene lächelte und nickte: „Ja danke nochmal wegen gestern Natalie.“ Die dunkelhaarige Frau sah ihn weiter durchdringend an: „Das meine ich nicht. Was tust du hier? Das Frühstück ist noch gar nicht aufgetragen. Es ist ungewöhnlich dich um diese Uhrzeit außerhalb deines Zimmers zu sehen.“ Statt einer Antwort zeigte der junge Mann auf die Haustüre und grinste mit geröteten Wangen. Natalie folgte seinem Finger, seufzte und zuckte mit den Schultern. „Mademoiselle Dupain- Cheng ist frühestens in einer halben Stunde bestellt. Möchtest du schon einen Kaffee?“ Nachdem Adrien verneint hatte, zuckte die Assistentin erneut mit den Schultern und wandte sich dem Arbeitszimmer seines Vaters zu: „Gut… bitte halte dich heute kurz. Dein erster Termin ist ein eineinhalb Stunden.“ Dann war sie durch die Tür und der Blonde wartete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)