Zwischen Glück und Unglück von Genya ================================================================================ Kapitel 20: Emotionaler Zusammenbruch ------------------------------------- Masumi ging zu ihren Anziehsachen und zog sich diese wieder an. Dabei wurde auch ihr langsam aber sicher bewusst, was gerade eben passiert war. Sie hatte ihre Gefühle absolut nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Aber in dem Moment als es passierte, fühlte sich die Schwarzhaarige wie berauscht. Ihre Gedanken waren verschleiert und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. In dem Augenblick war es so, als wäre die Trennung nie passiert. Als wäre das Glück der Zwei nie von dem Kellner zerstört worden. Mit schnell schlagendem Herzen und völlig unsicher drehte sich die Detektivin zu dem Blondhaarigen um. Dieser stand auch mittlerweile wieder angezogen da und blickte seine Exfreundin an. Da sein Blick ziemlich neutral wirkte, konnte Sera nicht genau deuten, was Amuro über die ganze Sache dachte. //Wieso? Wieso hört mein Herz einfach nicht auf schneller zu schlagen, wenn ich ihn sehe? Oder wenn ich nur an ihn denke. Er hat mich so schmerzhaft verletzt und nur benutzt. Und was mache ich? Anstatt ihn zu hassen kann ich einfach nicht aufhören diesen Mann zu lieben.// dachte die Kurzhaarige und biss sich auf die Lippen. Was würde sie nicht dafür geben, dass alles so wie früher sein würde. Masumi Sera vermisste den Kellner, trotzallem total. Und genau diese Tatsache machte der Oberschülerin total zu schaffen. Die Kleinere senkte ihren Blick, konnte dem Anderen einfach nicht in die Augen schauen, während sie murmelte: "Warum? Warum hast du mit mir geschlafen?" Toru versuchte seine Gedanken zu sortieren. Was nicht gerade leicht war. Da in seinem inneren ein absolutes Gefühlschaos herrschte. Es ärgerte ihn total, dass er seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte. Aber als die Oberschülerin ihn vorhin geküsst hatte. Da konnte Amuro nicht anders. Die Gefühle für diesen wunderbaren Menschen, welche der Blondhaarige die ganze Zeit erfolgreich in den Hintergrund geschoben hatte, brachen in diesen Augenblick wie ein ausbrechender Vulkan aus ihm herraus. Seiner ehemaligen Freundin konnte der Blauäugige keine Vorwürfe oder dergleichen machen. Er selbst war es, der sich diese machen sollte. Das Organisationsmitglied hätte Sera von sich stoßen sollen. Stattdessen verlor Bourbon in dem Moment gegen seine eigenen Gefühle und hatte mit ihr geschlafen. Nachdem er sich fertig angezogen hatte, blickte der Ältere zur Oberschülerdetektivin. Welche im gleichen Moment zu ihm schaute. Doch dies war nicht lange der Fall und sie senkte den Blick. Zwar waren ihre Worte nur gemurmelt, doch verstand Toru Amuro dennoch jedes einzelne Wort. Dabei musste der Kellner schwer schlucken. Klang da in der Frage wirklich im Unterton ein kleines Hoffnungsschimmer? Auch wenn Bourbon sich sicher war, dass dies von seiner Ex nicht bemerkt wurde. Von ihm wurde es. Und jetzt musste der Blauäugige sie wieder verletzen, damit Masumi sich am Ende nicht doch noch wirklich Hoffnung machte.Die Detektivin wagte es nicht den Kopf zu heben. Ein paar Augenblicke später hob der Blauäugige das Kinn von Masumi Sera an und sah ihr in die Augen. Das Herz der Grünäugigen war heftig am schlagen. Doch die Worte, welche dann folgten rissen ihr den Boden unter den Füßen weg. "Hast du meine Worte schon vergessen? Ich habe dir doch gesagt, dass du es im Bett echt bringst. Okay jetzt in dem Fall auf dem Tisch. Aber was macht das schon für einen Unterschied? Ich hatte meinen Spaß bei der Sache. Und du hattest ja auch deinen Spaß. So wie du gestöhnt hast." Die Kurzhaarige starrte ihren ehemaligen Freund entsetzt an. Dieser lachte zwar. Aber es war ein kaltes und gleichzeitig abwertendes Lachen. "Was schaust du so entsetzt? Sag mir nicht, dass du für einen Augenblick wirklich Hoffnungen hattest?" Bourbon lachte tonlos auf, sprach dann weiter: "Du kleines Naives Ding. Aber eines muss ich gestehen. Ich war wirklich überrascht. Offenbar habe ich so eine derartige Wirkung auf dich, dass du sofort bei unserer ersten Begegnung nach der Trennung mich anmachst. Also wenn du bei jeder Begegnung so willig deine Beine für mich breit machst. Jetzt heule nicht gleich hier rum du dummes Ding." Jedes einzelne Wort fühlte sich an, als würde ein Messer ihr Herz zerfetzen. Es tat weh. Es tat so unbeschreiblich weh. Die Augen der Oberschülerin füllten sich mit Tränen. Schließlich konnte Masumi nicht mehr. Sie riss sich von Amuro los und flüchtete aus dem Cafe. Erst nach einigen Minuten realizierte Bourbon was passiert war. "Verdammte Scheiße.", fluchte er und trat gegen den Stuhl, auf welchen das Expaar sich kurz zuvor noch geliebt hatte. Sera wollte einfach nur weg vom ehemaligen Freund. Auf den Weg zur Villa schaffte sie es erfolgreich die aufkommenden Tränen zu verdrängen. Sie wollte nicht weinen. Die Schwarzhaarige wollte sich keine Schwäche zeigen. Als die Detektivin an der Villa ankam, wollte sie einfach nur auf ihr Zimmer und schlafen. Es war zwar noch vor 22 Uhr. Aber war Masumi einfach nur fertig. Hoffend, dass sie nicht ihren Bruder oder Jodie über den Weg lief betrat die Grünäugige das Anwesen. Ihr Weg führte sie direkt nach oben. Doch der Wunsch unbemerkt auf das Zimmer zu gelangen wurde zerschlagen, als Masumi am Bad vorbei lief. Die kleine Schwester von Shuichi zuckte leicht zusammen als sie die Stimme von Jodie vernahm: "Hey, da bist du ja Masumi." Auch wenn sie eigentlich keine Lust hatte, drehte die Oberschülerin sich zu der Agentin hin. Dabei zwang sie sich zu einem Lächeln. "Hey Jodie. Sei mir nicht böse, aber ich bin völlig kaputt und will einfach nur schlafen." Etwas überrascht blickte Jodie die Jüngere an: "Alles in Ordnung?" "Ja alles in Ordnung. Ich bin nur total müde, habe die Nacht zuvor kaum geschlafen. Wir sehen uns bestimmt Morgen früh.", mit diesen Worten verschwand die Oberschülerin auf ihr Zimmer. Starling blieb zurück und seufzte leise. Sie könnte sich auch irren. Aber irgendwie hatte die Blondhaarige das Gefühl, dass es Akais Schwester überhaupt nicht gut ging. Ihr war unter anderem aufgefallen, dass das Lächeln von Masumi Sera ziemlich aufgesetzt wirkte. Nachdem sie sich umgezogen hatte, legte sich die grünäugige Oberschülerin sofort schlafen. Es dauerte auch nur ein paar Minuten und sie war dann eingeschlafen. Doch lange hielt der Schlaf nicht an. Kurz vor Mitternacht zuckte Sera aus einem schlechten Traum auf. Sie zitterte am ganzen Körper, während sich der Traum noch ganz klar und deutlich vor ihrem inneren Auge abspielte. Sie hatte geträumt, wie sich ihr Ex über sie lustig gemacht hatte und wie dieser allen davon erzählte, wie er Masumi benutzt hatte. Das schlimmste und demütigenste aber war, dass sich auch die Anderen über die Oberschülerdetektivin lustig gemacht hatten. In dem Traum wollte die Kurzhaarige einfach nur weg laufen. Dabei verfolgte sie aber stetig das hämische Lachen der Anderen. Nur langsam hörte sie auf zu zittern. Da Masumi auf die Toilette musste stand sie auf und verließ das Zimmer. Nachdem die Detektivin fertig war und die Hände gewaschen war, ging sie wieder auf ihr Zimmer. Die Tür wurde abgeschlossen und das Licht war noch eingeschaltet. Noch immer war die Schwarzhaarige total entsetzt von den Worten, welche Amuro ihr vor ein paar Stunden an den Kopf geworfen hatte. Und dennoch schlug ihr Herz immer noch so schnell, wenn sie an den Blondhaarigen dachte. Sie versuchte die Worte aus ihren Kopf zu bekommen. Doch je stärker es versucht wurde umso stärker schienen sie sich in den Gedanken der Oberschülerin festkrallen zu wollen. Masumi wollte es einfach nur verdrängen. Aber es klappte einfach nicht. Diese Tatsache ließ sie fast zerzweifeln. In ihrem Kopf herschte nun absolutes Chaos und schien einfach nicht aufhören zu wollen. //Nein..es soll aufhören. Bitte es soll aufhören..// Sie brodelte innerlich, stand kurz vor einem Ausbruch. Dann griff die Grünäugige wie aus dem nichts nach einen Buch und schmiss es gegen die Tür. "Verdammter Vollidiot.", schrie Sera. Dann warf sie wahllos Gegenstände durch den Raum. Schrie dabei immer wieder zwei Sätzte: "Er ist so ein Vollidiot. Und ich bin so dumm." Zur gleichen Zeit kam Jodie von der Toilette wieder. In dem Moment hörte sie das Geschrei aus dem Zimmer von Shuichis kleiner Schwester kam. Besorgt ging die Brillenträgerin zur Tür, wollte öffnen. Doch diese war abgeschlossen. "Masumi? Masumi mach auf. Verdammt, mach bitte auf." Doch entweder hörte die Jüngere sie nicht, oder ignorierte sie einfach. //Shu muss her//, dachte die FBI Agentin und lief nach unten. Dabei hatte sie nur halb gehört, was Sera die ganze Zeit am schreien war. Akai blickte überrascht zu seiner Freundin, als diese sichtlich aufgebracht wirkend in das Arbeitszimmer kam. "Jodie? Wa.." "Ma...Masumi. Sie randaliert in ihrem Zimmer rum. Ich komme nicht rein, weil abgesperrt ist. Sie schreit die ganze Zeit irgendwas. Ich hab nicht viel verstanden. Aber ich glaube, dass es um Amuro geht. Zudem klang ihre Stimme total verzweifelt." Ohne zu überlegen stand der Scharfschütze auf. "Ich wusste es?" "Was wusstest du Shu?" Die Beiden gingen nach oben, während der Ältere sprach. "Masumi schien die ganze Sache mit der Trennung von Amuro verdrängt zu haben. Ich habe es bemerkt. Okay Masumi war nicht mehr so fröhlich wie sonst. Aber ansonsten schien alles normal zu sein. Und genau das machte mich stutzig. Sie kann es nicht einfach verdrängen. Irgendwann wird ihr ganzer Schmerz aus meiner Schwester ausbrechen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Geschichte von der Trennung, welche Masumi mir erzählt hat, nicht der Wahrheit entspricht." Schon von weiten konnte man Masumi Sera hören. Nun klopfte Akai an die Zimmertür. "Masumi mach auf. Ich hab gesagt du sollst aufmachen." "HAU AB!! LASS MICH IN RUHE!" "Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst, breche ich sie auf.", drohte der Schwarzhaarige. Nachdem seine Schwester nicht auf die Aufforderung reagierte, warf Shuichi sich gegen die Tür, brach sie so auf. Die Oberschülerin schien es gar nicht zu bemerken, denn warf diese immer noch wahllos Gegenstände durch das Zimmer. Dabei rief die Grünäugige immer noch die gleichen Sachen. Der Mützenträger verstand sofort was sie da schrie. "Wer ist ein Idiot Masumi?" Zwar hörte die Angesprochene ihren Ältesten Bruder, ignorierte ihn aber sonst gekonnt. Dennoch fing Sera aufeinmal an zu sprechen. "A..Amuro...er ist so ein Idiot. Er hat mich nur verarscht. Vor 6 Wochen, als er Schluss gemacht hat. An dem Samstag, es war nicht mal eine Stunde nachdem du gegangen bist. Da wollte ich mich eigentlich auf den Weg zu ihm machen. Aber in dem Moment klingelte es an der Tür und Amuro stand vor der Tür. Ich war glücklich ihn zu sehen. Er ist den ganzen Weg durch den Regen zu mir gelaufen, weil er mich sehen wollte. Obwohl Amuro nicht wusste, ob du da bist oder nicht. Noch glücklicher war ich als er auf meine Frage, ob er über Nacht bleiben würde, mit ja antwortete. Etwas später ist es dann passiert. Amuro und ich..wir...wir haben miteinander geschlafen. Zudem Zeitpunkt war ich der glücklichste Mensch auf der Welt. Ich durfte immerhin mein erstes Mal mit dem Mann erleben, welchen ich über alles liebe. Und ich dachte, dass ich mich nicht mehr in Amuro verlieben könnte. Doch dem war nicht so. Durch mein erstes Mal mit ihm, da habe ich mich noch mehr in Amuro verliebt." Die ganze Zeit über, in der die Kurzhaarige sprach, oder manchmal aufgebracht schrie, warf sie weiterhin Sachen durch das Zimmer. Shuichi und Jodie standen die ganze Zeit da. Während die Blondhaarige kaum etwas verstand, tat der Scharfschütze es klar und deutlich. Er würde aber erst was sagen, wenn die Jüngere mit ihren Erzählungen fertig war. Auch das Schmeißen der Gegenstände ließ Akai zu. Seine kleine Schwester sollte ruhig ihren ganzen Frust aus sich herraus lassen. "Aber dann, nur wenige Stunden später, da...da wurde mir der Boden unter den Füßen weggerissen. Mitten in der Nacht bin ich aufgewacht und Amuro saß angezogen auf der Kante meines Bettes. Scherzhaft meinte ich so zu ihm, dass ich zwar gesagt habe, dass mein Bruder früh wieder kommen würde. Aber so früh dann auch wieder nicht. Ich wollte, dass er wieder zurück zu mir ins Bett kommt. Doch dann...was dann folgte." Masumi blieb kurz wie erstarrt stehen, ehe sie weiter Dinge durch die Gegend warf und dabei sprach: "Da..dann hat er auf einmal gemeint, dass Schluss ist. Aber es nicht so abgelaufen, wie ich es dir Bruderherz, oder Ran erzählt habe. Wenn es so gewesen wäre, damit könnte ich ja noch leben. Auch wenn es natürlich schmerzhaft gewesen wäre. Aber es wäre bei weitem nicht so schmerzhaft, was Amuro mir wirklich an den Kopf geknallt hat. Er meinte, dass er mich nie geliebt hat, mich nicht liebt und mich auch nie lieben wird. Als er bemerkte, dass ich offenbar Gefühle für ihn entwickel, dachte Amuro sich, dass er das doch ausnutzen kann um dir zu schaden. Keine Ahnung wie das aussehen sollte. Er meinte dann, dass er bald bemerkte, dass er auch seinen Spaß haben und mich ins Bett bekommen wollte. Da er anscheinend wusste, dass ich keine bin, die mit jedem Typen ins Bett springe, da hat er mir vorgegaukelt, dass er ebenfalls Gefühle für mich entwickelt hat. Zudem meinte Amuro, dass ich es im Bett ja echt bringe. Dann ist er gegangen. Ich ihm hinterher, weil ich es erst für einen schlechten Scherz gehalten habe." Mittlerweile hörte die Grünäugige damit auf, Sachen durch das Zimmer zu werfen. "Vor dem Eingang, habe ich Amuro eingeholt und wollte wissen was der ganze Mist sollte. Da..da meinte er doch allen ernstes, dass er doch Schauspieler werden sollte, wenn ich auf seine ganzen Lügen reinfalle. Und er sagte, dass ich so dumm und naiv bin, dass ich ihm alles glaube. Dann ist er gegangen und ich hatte mich ausgesperrt. Ich werde nie Amuros Blick und seine Stimme vergessen. Beides war so kalt und emotionslos. Und draußen dann, da hat er so hämisch und abwertend über mich gelacht. Ich war am Boden zerstört. Ausgenutzt von dem Mann, den ich so sehr liebe. Ich habe versucht so gut es ging, nicht mehr daran und an ihn zu denken. Und dann kam vorhin. Ich hatte mich von Ran verabschiedet und wollte hier hin gehen. Dabei musste ich am Poirot vorbei. In dem Augenblick trat er aus dem Cafe. Er schien offenbar auch nach Hause gehen zu wollen. Und was mache ich? Anstatt einfach weiter zugehen. Hatte ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle gehabt und habe ihn geküsst. Und was macht er? Nutzt meine emotionale Abhänigkeit ihm gegenüber aus und erwidert den Kuss. Dann kam eins zum anderen. Er zog mich ins Poirot und dort...dann...dann hatten wir...wir hatten.." Es war Jodie die nun sprach: "Ihr habt wieder miteinander geschlafen." "Ja. Wir hatten im Cafe Sex. Und für einen winzigen Augenblick dachte ich echt, dass alles wieder gut werden würde. Doch Amuro zerschlug diese Hoffnung auf schlimmste Art und Weise. Er sagte, dass er ja seinen Spaß gehabt hätte und ich ihn ja auch. In dem Moment wo es passierte, hatte ich auch wirklich meinen Spaß gehabt, weil mein Verstand so benebelt war. Aber dann...Amuro meinte so zu mir, dass er offenbar so eine starke Wirkung auf mich habe, dass ich wohl bei jeder Begegnung die Beine für ihn breit machen würde. Und wieder hat er gelacht. Er hat schon wieder so abwertend gelacht. Dann bin ich einfach aus dem Cafe verschwunden." Zum Ende hin wurde Seras Stimme immer zittriger. Dann konnte sie nicht mehr und sank auf den Boden. Ihr Rücken war Shuichi und Jodie zugewand. Die Jüngere konnte ihnen, vorallem ihren Bruder nicht in die Augen blicken. Sie wollte nicht, dass er sah wie die Detektivin mit den Tränen kämpfte. Immer wieder musste sie tränenlos schluchzen. Auch wenn die Stimme seiner Schwester zum Schluss hin immer zittriger wurde und er auch das ein oder andere Schluchzen vernahm, verstand Akai alles was Sera ihm sagte. Und das machte ihn wirklich sprachlos. Er versuchte die Wut auf Bourbon zu unterdrücken. Dann sank seine kleine Schwester auf den Boden. Instinktiv ging Shuichi zu der Oberschülerdetektivin und kniete sich zu ihr. Er zwang sie, ihn anzublicken. Den Anblick würde der Agent wohl nie wieder vergessen. Die grünen Augen, wirkten total leer. Aber gleichzeitig hatte der Schwarzhaarige noch nie so viel Trauer, Verletzlichkeit und auch Wut in einem Blick gesehen. Aber vorallem sah er totale Verzweiflung in ihrem Blick. "Er hat Recht Shu. Ich bin dumm und naiv." Ein seufzen war vom Ältesten Bruder zu hören, seine Hände legten sich auf die Schulter der Schwarzhaarigen. "Red nicht so einen Scheiß Masumi. Du bist nicht dumm und naiv." Doch Masumi Sera fing plötzlich an mit ihren Fäusten gegen die Brust des Älteren zu schlagen. Warum sie dies tat, wusste sie selbst nicht. "Doch bin ich..ich bin doch so dumm, dass ich Amuro alles geglaubt habe. Und dumm bin ich, weil mir nie etwas aufgefallen war. Jetzt sag mir bitte nicht, dass dies nicht dumm und naiv ist." Der Scharfschütze ließ es zu, dass Masumi mit ihren Fäusten gegen die Brust schlug. "Und vorallem bin ich dumm,weil ich trotzallem einfach nicht aufhören kann Amuro zu lieben. Und wenn er mir noch hundertmal das Herz brechen würde. Ich würde wohl nie aufhören können ihn zu lieben. Ich..ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende. Es tut weh. Es tut so unbeschreiblich weh. Es soll aufhören. Am liebsten würde ich heulen. Die ganze Zeit über will ich am liebsten einfach nur heulen. Aber ich kann und will keine Schwäche zeigen." Dem Älteren reichte es. Er packte die Handgelenke der Kurzhaarigen und sah diese eindringend an. Erst war seine Stimme laut, doch dann wurde sie immer einfühlender und sanfter: "Und was hält dich davon ab Masumi Sera? Was hält dich davon ab zu weinen? Du liegst falsch in der Annahme ich würde dich für schwach halten, wenn du plötzlich anfangen würdest zu weinen. Du kannst nicht alles in dich hinein fressen. Das macht dich noch kaputt. Masumi lass deine Verzweiflung zu. Lass ihr freie Bahn. Ich bin auch die ganze Zeit bei dir. Das verspreche ich dir Masumi." Masumi blickte den Grünäugigen mit großen Augen an. Sie wollte erst was sagen, doch konnte sie nicht und hörte ihm nur aufmerksam zu. Trotz der Worte, zögerte Sera immer noch den Tränen freien Lauf zu machen. Doch die letzten Worte des großen Bruder ließen ihre Fassade stark bröckeln. Und als Shuichi die Detektivin auch noch in seine Arme zog und murmelte. "Lass alles raus. Weine, schreie, ich verspreche dir, dass ich die ganze Zeit über bei dir sein werde Masumi.", brachten das Fass bei Masumi Sera zum Überlaufen. Es war ein Schluchzen von Sera zu hören. Dann brach sie weinend in den Armen des Scharfschützen zusammen. Kurz blickte Akai zu Jodie, die noch immer ziemlich fassungslos schien von dem Verhalten des Kellners. "Ich lass euch zwei mal alleine. Masumi braucht dich jetzt mehr denn je." Der Angesprochene schenkte seiner Freundin einen mehr als dankbaren Blick und sah noch wie Jodie das Zimmer verließ. Shuichi Akai wusste nicht, wieviel Zeit verstrich, während er auf dem Boden kniete und seine kleine Schwester im Arm hielt. Deren Kopf lag an der Brust des Mannes. Dass das Oberteil von ihm durch die vielen Tränen der Oberschülerin schon total durchnässt war, war ihm völlig egal. Masumi weinte die ganze Zeit über. Sie weinte und immer wieder schrie sie vor Verzweiflung. Zwar würde der FBI Agent es vor ihr nie zugeben. Aber ihm zeriss es tatsächlich das Herz, seine Schwester so am Boden zerstört zu sehen. Sie hatte es verdient glücklich zu sein. Und stattdessen musste er mit ansehen, wie Sera förmlich einen Nervenzusammenbruch erlitt. Shuichi war eigentlich hart im Nehmen. Aber das jetzt machte auch den Agenten zu schaffen. Irgendwann wurde die Kurzhaarige ruhiger, klammerte sich aber noch immer an den ältesten Bruder. Langsam erhob sich Akai, nahm die Kleinere auf die Arme und trug sie zum Bett. Dort legte Shuichi sie ab und deckte sie zu. Gerade wollte der Grünäugige gehen, da griff eine Hand nach seiner Eigenen. "Bitte...bitte geh nicht Shu-Nii. Bitte bleib bei mir." Der Schwarzhaarige sah zu der Person, welche im Bett lag. Noch immer flossen ununterbrochen Tränen über ihre Wangen. Er nahm den Stuhl, platzierte ihn vor das Bett und setzte sich darauf. Die Hand der Kleineren hielt er fest in der Eigenen. "Ich werde bei dir bleiben, bis du eingeschlafen bist.", hauchte der Mützenträger mit einem sanften Lächeln. Und er hielt sein Versprechen. Bis die Jüngere eingeschlafen war und sogar noch länger, blieb Shuichi an der Seite von seiner kleinen Schwester Masumi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)