Verborgene Liebe von MariLuna ================================================================================ Kapitel 20: ------------ 20. Kapitel   Sie haben das Rätsel gelöst. Na gut, nicht sie, sondern der Computer, aber sie haben die Kombination an der Puzzlebox eingegeben – gemeinsam – um jetzt vor einem weiteren Rätsel zu stehen. Im Inneren des Artefakts befand sich eine Pergamentrolle, bei der es sich auf den ersten Blick um eine Schatzkarte zu handeln scheint. Aber das soll Krang genauer untersuchen und er soll auch darüber entscheiden, ob und wie sie auf Schatzsuche gehen sollen. Denn es ist schon drei Uhr nachmittags, sie haben das Mittagessen verpasst und auch wenn sie sich die Zeit gut zu vertreiben wußten – es wird Zeit, daß Krang jetzt auch mal etwas tut. Schließlich gehört die Puzzlebox samt Inhalt ihm. Und ihnen knurrt beiden der Magen. Sie brauchen etwas zum Essen. Warten, Küssen und Schmusen macht hungrig. Und so machen sie sich auf den Weg zur Kommandozentrale. Doch sie haben gerade mal die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, da fühlt sich April plötzlich gepackt und herumgewirbelt. Sie findet sich mit dem Rücken an der Wand wieder, öffnet den Mund, aber mehr als ein überraschtes „hey?“ kommt nicht heraus, denn da pressen sich schon Shredders Lippen auf ihre und sie ertrinkt in einem leidenschaftlichen Zungenkuß. Sein großer, starker Körper ist ihr so nahe, daß sie seine Wärme spüren kann. Und mit jedem Atemzug dringt ihr dieser unverwechselbare Vanilleduft in die Nase. Und obwohl sie durch die letzten Stunden genau daran gewöhnt sein sollte, beginnt ihr Herz plötzlich wie wild zu klopfen und ihr wird ganz schwindlig. Sie spürt seine Hände an ihren Wangen, warm, präsent und sicher, wie sie ihren Kopf für diesen Kuß in Position halten, als befürchte er, sie könnte vor ihm die Flucht ergreifen. Aber selbst, wenn sie das gewollt hätte, wäre das nicht möglich gewesen – so weich, wie ihre Knie inzwischen geworden sind. Und zu einem guten Teil liegt es auch genau daran, daß sie ihre Arme um seinen Nacken schlingt und sich haltsuchend an ihm festklammert. Nachdem der erste Schrecken verflogen ist, läßt sie sich behaglich in diesen Kuß hineinfallen und genießt die warmen, aufregenden Gefühle, die das alles in ihr auslöst. Und ihr wird klar: auch wenn das jetzt sehr überraschend kam und sehr stürmisch ist – es ist nur ein Bruchteil jener Leidenschaft, die wirklich in ihm schlummert. Noch hält er sich zurück. Das ist reizend, richtiggehend süß, aber ein Teil von ihr kann es gar nicht mehr erwarten, bis er auch die letzte Maske fallen lässt. Sie will ihn wild und ungezügelt, ganz pur und unverfälscht, denn dann kann auch sie sich vollständig gehenlassen und sie beide zusammen, das wird, dessen ist sie sich gewiß, einfach nur atemberaubend. Aber nicht jetzt, nicht hier auf dem Gang, darin stimmen sie überein. Trotzdem ist sie enttäuscht, als sich Shredder mit einer leisen Entschuldigung wieder zurückzieht. „Das war jetzt zu stürmisch, entschuldige.“ „Quatsch.“ Hastig hält sie ihn am Kragen seines Sweaters zurück. „Ich mag's stürmisch.“ Mit einem vielsagenden Ruck zieht sie ihn wieder ganz dicht zu sich heran, stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt ihm einen Kuß, der seinem an Leidenschaft in nichts nachsteht. Und um ihm zu beweisen, daß sie es wirklich, wirklich ernst meint, presst sie ihren Körper ganz fest an seinen.     Irgendwann, irgendwie, trennen sie sich schließlich wieder voneinander. Erhitzt und mit wundgeküssten Lippen zupfen und streichen sie sich gegenseitig ihre leicht derangierte Kleidung zurecht und kämmen sich noch einmal mit den Fingern durchs Haar, bevor sie es wagen, die Kommandozentrale zu betreten. Gehorsam gleitet das riesige Tor beiseite und - Dunkelheit empfängt sie. „Was ist denn jetzt schon wieder los? Ist schon wieder 'ne Leitung durchgebrannt?" entfährt es Shredder genervt. Aus der Dunkelheit kommt ihnen erst ein tadelndes „ts" entgegen und dann etwas, das wie ein unterdrücktes Kichern klingt. Ein Feuerzeug flammt auf und wenig später spendet eine einzelne Kerze etwas Licht. Es dauert ein paar Sekunden, bis die Flamme ihre maximale Größe und Helligkeit erreicht hat, aber dann... „Was-" beginnen April und Shredder beinahe gleichzeitig und sie stocken auch beide schon nach diesem ersten Wort, zu sehr überrascht sie das, was ihnen ihre Augen hier melden. „Ihr habt hoffentlich genug Hunger mitgebracht", ertönt Krangs amüsierte Stimme aus den Schatten. Die Umrisse seines klobigen Roboterkörpers sind gerade noch so zu erkennen. Es ist, als halte er sich absichtlich aus dem wenigen von dem, was die Kerze erhellen kann, so dass der fulminante Anblick eines festlich gedeckten Tisches nicht gestört wird. „Diese beiden Kretins haben sich sehr viel Mühe gegeben. Enttäuscht sie also nicht." Es ist klar, wen er damit meint. Breit grinsend treten Rocksteady und Bebop aus den Schatten. Fast hätten April und Shredder sie in der eleganten Livree, die sie tragen nicht erkannt. „Ich für meinen Teil gehe jetzt, ich habe nämlich besseres zu tun", gibt Krang übertrieben arrogant bekannt, während er sich anschickt, die Kommandozentrale zu verlassen. Dabei muss er allerdings an ihnen vorbei und nimmt dem wie erstarrt dastehenden Shredder dabei das zusammengerollte Pergament aus der Hand. „Oh, wie ich sehe, habt ihr mir was mitgebracht. Na dann, werde ich mir das mal ansehen, nicht wahr? Und euch wünsche ich ein schönes Date." Date? April und Shredder wechseln einen überraschten Blick. Doch ja, wenn das hier die Rahmenbedingungen für ein Date sein sollen, ergeben der einzelne, hübsch gedeckte Tisch samt Kerze und die beiden herausgeputzten, bis über beide Ohren grinsenden Mutanten einen Sinn. „Oh mein Gott!" entfährt es April. Peinlich berührt legt sie die Hände an ihre Wangen, die, das spürt sie deutlich, leuchtend rot geworden sind. „Darauf bin ich gar nicht vorbereitet. Wie seh ich denn aus? Ich bin überhaupt nicht passend gekleidet...." verzweifelt streicht sie sich durch die Haare. Dabei sind die noch ihr kleinstes Problem, wenn sie daran denkt, das letzte Mal heute Morgen geduscht zu haben. „Keine Panik." Lächelnd fängt Shredder ihre wild herumfuchtelnden Hände ein und hält sie fest. In seinen dunklen Augen tanzen kleine, amüsierte Funken. Oder ist das nur das flackernde Kerzenlicht, das sich in ihnen spiegelt? „Du siehst toll aus. Und für mich gilt schließlich dasselbe, nicht wahr? Ich hätte auch gerne nochmal hiervor geduscht, wenn ich es gewusst hätte." Es ist, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Wow. Dieser Mann ist wirklich mit ihr auf einer Wellenlänge. Für einen Moment starrt sie ihn einfach nur hingerissen an, dann wird ihr das bewusst und sie wechselt verlegen das Thema. „Wir können sie nicht enttäuschen", meint sie flüsternd mit einem vielsagenden Blick zu Rocksteady und Bebop hinüber. Bevor Shredder etwas dazu sagen kann - aber immerhin kommt er gerade noch dazu, bestätigend zu nicken - macht Rocksteady einen Schritt auf sie zu und will besorgt wissen: „Was ist los? Warum steht ihr noch da herum und tuschelt? Gefällt es euch nicht?" „Oh doch", beeilt sich Shredder sofort zu sagen. „Sehr sogar", meint April im selben Moment. „Es ist nur...", etwas verlegen deutet sie an sich herab, „wir sind überhaupt nicht passend gekleidet. Mir ist das schon ein bißchen peinlich. Ihr habt euch so viel Mühe gegeben und ich stehe nur in Jeans und Hoodie da..." „Wenn wir euch gesagt hätten, ihr sollt euch festlich kleiden, wär das doch keine Überraschung mehr", grinst Rocksteady nur, wobei er seinen Blick so eindeutig über April wandern lässt, dass seine nächsten Worte niemanden mehr in Erstaunen versetzen: „Du siehst super aus, April. Immer. Egal, was du trägst." „Das ist ja wohl mein Text", rügt ihn Shredder halb belustigt, halb verärgert. „Aber ich war schneller." Frech streckt ihm Rocksteady die Zunge heraus. Daraufhin hebt Shredder die Hand, als wolle er ihn schlagen und Rocksteady duckt sich und weicht kichernd einen Schritt zurück. Wie albern. Und so typisch! April kann sich ein kleines Glucksen nicht verkneifen. Mit einem vernehmlichen Räuspern macht Bebop, der bisher alles nur stumm beobachtet hat, auf sich aufmerksam. Lautstark rückt er einen der Stühle am Tisch zurück und meint auffordernd: „Wenn ihr jetzt bitte Platz nehmen wollt..."   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)