down we fall. von Platypusaurus ================================================================================ fall and rise. -------------- Heart beats fast Colors and promises How to be brave? How can I love when I'm afraid to fall ?     Im Schlaf war Deans Stirn gegen Castiels Schlüsselbein gesunken. Der Engel spürte die tiefen, ruhigen Atemzüge des Jägers auf seiner Brust; ein wiederkehrender Hauch von Wärme durch den Stoff seines Hemdes, das sich plötzlich so störend auf der Haut seiner fleischlichen Hülle anfühlte. Kleidung, ein merkwürdiges, jahrtausendealtes Konzept der menschlichen Kultur. Für Castiel in diesem Moment mehr ein lästiger Fremdkörper, der verhinderte, dass er Dean noch näher sein konnte.   Castiel seufzte leise und hob die Hand, um damit durch Deans dichtes Haar zu fahren. Obwohl er sein Gesicht nicht sehen konnte, spürte er deutlich, dass der Schlaf friedlich war. Castiel ließ sich von der Illusion nicht beirren; so schnell, wie der Traum zu einem Alptraum werden konnte, so schnell konnte Dean auch aus seinem friedlichen Schlummer erwachen. Was bedeutete, dass es mit dem Frieden, den sie beide so dringend brauchten, umgehend vorbei wäre. Castiel widerstand der großen Versuchung, in den Schlaf des Jägers einzudringen, um in seinem Geist nach dem Rechten zu sehen, seiner Seele durch die eigene Anwesenheit auf einer noch tieferen Ebene Trost zu spenden. Äußerst widerwillig hielt er sich aus dem dem Traum heraus, gab sich Mühe, Dean so viel persönlichen Freiraum wie möglich zu gewähren. Ihren innigen körperlichen Kontakt hatte er zwar zugelassen, aber der Engel war sich nicht sicher, wie er zu jeder Art von Nähe stehen würde, die darüber hinausging. Die jenseits des Menschlichen war. Er konnte es sich jedoch nicht verkneifen, dann und wann ein Quäntchen wohlwollende Gnade in den Traum hinein zu schicken. Nur für den Fall ... Castiel seufzte erneut, ließ die hellen Haarsträhnen seines Lieblingsmenschen durch die Finger gleiten, die in den letzten Wochen ungehindert länger geworden waren und den Engel jetzt am Kinn kitzelten. Es kümmerte ihn nicht, wie Dean seine Haare trug, aber es schmerzte ihn zutiefst zu wissen, dass der Jäger sich vor noch nicht allzu langer Zeit für diese Art von Nachlässigkeit selbst verspottet hätte, hätte er sich so sehen können.   Castiel hielt inne, als seine Fingerspitzen zu Deans Schläfe gewandert waren. Deutlich spürte er die Struktur des Schädelknochens unter den Fingerkuppen, die ihm Jimmy Novak, zusammen mit einem menschlichen Tastsinn, vererbt hatte, und die so gänzlich anders waren, als alles an der Gestalt, in der er vor Millionen von Jahren seine Existenz begonnen hatte. Genau so, wie sich die Struktur seines wahren Körpers auch von Deans unterschied. Er spürte die Wölbung des Stirnbeins unter einer weichen Braue, spürte, wie sich die menschliche Haut dünn und glatt über dem Schädel spannte. Zerbrechlich. Sein Dean war so unendlich zerbrechlich. Es bräuchte kaum mehr als einen winzigen Stupser an himmlischer Macht, um den Schädel unter den Fingern seiner Hülle zum Bersten zu bringen. Doch die Berührungen, die er Dean im Schlaf zuzumuten wagte, waren Gesten des Heilens. Sie sorgten dafür, dass Deans Traum friedlich blieb.     But watching you stand alone All of my doubt, suddenly goes away somehow   Das Gefühl, Deans Leben, seinen Geist und seine Seele ein weiteres Mal in Händen zu halten, brachte Castiels Herz fast zum Überlaufen. Das menschliche, heftig schlagende Herz in seiner Brust, das nie Novak gehört hatte. An dem Tag, als er Dean Winchester aus der Hölle befreit und seine errettete Seele in den wiederbelebten Körper zurück gepflanzt hatte, war etwas mit Castiel passiert. Er hatte beinahe ein halbes Jahrzehnt gebraucht, um es zu begreifen, hatte fallen und Mensch und wieder Engel werden müssen, um sich bewusst zu werden, dass er unwiderruflich und unbestreitbar den Menschen liebte, für den er alles aufgegeben hatte. Und es für Dean wieder tun würde.   Das Herz der Hülle, die er nun sein Eigen nannte, hatte nie Castiel gehört, nicht eine Sekunde lang. Das Organ raste in seiner Brust, erfüllt von Glück und Hoffnung, Dank der unerwarteten Nähe und des inneren Echos der zarten, unbeholfenen Küsse, die er mit Dean hatte teilen dürfen, bevor der Jäger vor Erschöpfung mitten in ihrem letzten Kuss eingeschlafen war. Er hatte nicht einmal die Lippen von den seinen gelöst; es war Castiel gewesen, der schließlich von Dean abgelassen hatte, um ihm die Ruhe zuzugestehen, die er so offensichtlich benötigte. Doch da war noch mehr, mehr Menschlichkeit, mehr als Freude und Sehnen in seiner Brust, während er Dean im Arm hielt, um über seinen Schlaf zu wachen. Das eigenartige Gefühl, das ihn der Winchester schon vielfach gelehrt hatte, ließ sich am besten als Schmerz beschreiben. Schmerz, wohl ob all des Kummers, den Dean seit so langer Zeit mit sich herum schleppte, dass Castiel kaum anders konnte, als mit ihm zu leiden.   One step closer …   Wenn Dean doch nur nicht so stur wäre. Wenn er sich doch mehr gegenüber denjenigen öffnete, die ihn liebten. Wenn. Aber dann wäre sein Dean nicht Dean. Ein dritter Seufzer entwischte seinen Lippen, vielleicht der bekümmertste von allen, und er nahm behutsam die Hand von Deans Schläfe. Das Gefühl, einem anderen Wesen aus der Schöpfung seines Vaters so sehr überlegen zu sein und dessen Wohlergehen doch über alles zu stellen, was Castiel lieb und heilig war, konnte überwältigend sein. Und es sorgte dafür, dass sich der Engel in diesem Moment unbeschreiblich hilflos und unbedeutend vorkam. Er besaß die Macht, immer noch die Macht, Dean Winchester zu zerstören. Doch er sah keine Möglichkeit, ihn zu retten, seine Seele zu heilen. Was waren die verbliebenen Reste seiner Gnade dann noch wert, wenn sie ihm nicht dabei halfen, seine selbst gewählte Bestimmung zu erfüllen? Stattdessen blieb ihm nur, den verbohrten Jäger im Arm zu halten und über seinen Schlaf zu wachen. Es fühlte sich wie Geschenk und Strafe gleichermaßen an. Aber das war sie wohl, dieses menschlichste aller Dinge, diese Herzensangelegenheit, die Castiel einen Puls bescherte, Träume in seinen schlaflosen Nächten, Fantasien, trotz seines übermenschlichen Geistes. Dieses Ding namens Liebe.     I have died everyday, waiting for you Darling, don't be afraid, I have loved you for a thousand years I'll love you for a thousand more     *     Dean erwachte einige Stunden später. Es war bereits Abend geworden, wie Castiels untrügliche innere Uhr ihm ungefragt verriet, obwohl sie sich im Bunker unter Tage befanden. Er konnte spüren, wie Dean sich für einen Moment im Halbschlaf noch enger in seine Arme schmiegte, sich der Länge nach an den Körper des Engels presste. Castiel widerstand dem eigenen Sehnen, sich Dean bei dessen Suche nach Nähe entgegen zu drängen. Er wusste, dass nach wie vor die Möglichkeit bestand, Dean zu verschrecken; davor bewahrte sie auch die Tatsache nicht, dass sie nur wenige Stunden zuvor erste Zärtlichkeit ausgetauscht hatten. Castiels Selbstbeherrschung war zwar groß, aber sie reichte nicht aus, um der Versuchung zu widerstehen, die Arme etwas enger um den lebendigen, warmen Körper zu schließen. Trost spenden, ohne selbst bedürftig zu erscheinen. Und Dean, Dean ließ es auf wundersame Weise geschehen, während Castiel spürte, dass sich dessen Bewusstsein immer mehr aus dem Schlaf heraus kämpfte. Er hörte ein leises Brummen, eine Mischung aus wohligem Seufzen und wortlosem Widerwillen, das bis in seine Brust hinein vibrierte, ihm wie durch Mark und Bein ging. Gänsehaut, stellte Castiel nüchtern fest, als er die anregenden Schauer spürte, die ihm über den eigenen Oberkörper krochen. Die Menschen nennen es Gänsehaut. Bilder von Vögeln mit frisch ausgerissenen Federn zogen an seinem inneren Auge vorbei und er verstand die Analogie hinter der Metapher, obwohl ihm bei der Vorstellung von geflügelten Wesen, denen man das Gefieder auf solch barbarische Weise geraubt hatte, ganz anders zumute wurde. Wenigstens half ihm die Abscheu dabei, die Wogen seiner aufgepeitschten Emotionen wieder etwas zu glätten. „Morgen, Cas.“ Deans Stimme klang belegt und halb erstickt. Durch die Lippenbewegung spürte Castiel, dass er den Mund an seine Brust gepresst haben musste, wie im Anflug eines weiteren Kusses. Oder interpretierte er da zu viel hinein? Wieder verwehrte ihm seine Kleidung die Möglichkeit der ungehinderten Nähe. Zumindest war es einfach, sich einzureden, dass es darüber hinaus nichts gab, was sie voneinander trennen könnte. Nur eine Schicht Stoff. Keine internalisierten Zweifel und Ängste, keine menschlichen Konventionen, Traumata, übernatürlichen Einflüsse. Bloß das Hemd eines toten Mannes.   „Guten Abend, Dean“, erwiderte er schlicht und lockerte seinen Griff um den Jäger ein wenig, was diesen plötzlich spürbar innehalten ließ. Gedanken rasten durch Deans Geist, so laut, dass Castiel sich Mühe geben musste, nicht zu genau hinzuhören. In jedem einzelnen von ihnen schwang sein Name mit, klar und unmittelbar wie ein stummes Gebet, das Dean unwillentlich an ihn sandte. Er konnte nicht verhindern, dass ihn einige Bruchteile direkt erreichten, egal, wie sehr er sich für sie zu verschließen versuchte.   … hier mit Cas?   … okay?   Was denkt …?   … schuld. Wenn Cas ...   Vielleicht findet er das hier …?   … Cas ...   „Wie fühlst du dich jetzt?“, fragte der Engel, um das Wirrwarr aus Beschämung, Sorge, Reue, Hoffnung und Sehnsucht zum Verstummen zu bringen. Und tatsächlich schien Dean über seine Frage nachzudenken, denn das Echo seiner Gedanken ließ sich nun viel leichter ausblenden, so dass es Castiel gelang, ihm mehr Privatsphäre zu gewährleisten.   Dean atmete hörbar aus; ein Strom heißer Luft, der auf Castiels Schlüsselbein traf und abermals dafür sorgte, dass sich die Härchen auf seinen Unterarmen aufstellten. Seiner menschlichen Hülle gefiel die Nähe offensichtlich sehr, auch wenn Sorge und ein unbestreitbarer Beschützerinstinkt verhinderten, dass er sich ihrem Genuss vollends hingab. Um sich abzulenken, rief sich der Engel wieder die Metapher der federlosen Nutzvögel ins Gedächtnis.   „Gu- … Mir geht‘s - … Ich bin okay, Cas“, antwortete Dean schließlich. Eine für ihn so typische, alles überspielende Antwort, dass Castiel sie zumindest als Zeichen dafür nahm, dass es ihm vermutlich nicht schlechter ging, als noch wenige Stunden zuvor. Vielleicht war es besser, nicht weiter darauf einzugehen, sondern sich darauf zu konzentrieren, einen Weg zu finden, der es Dean ermöglichte, weiterzumachen. Es erschien sinnvoll, zunächst eine sichere, stabile Basis zu schaffen, bevor man davon sprechen konnte, langfristig Besserung zu erreichen. Ein Monster pro Tag verhinderte nicht die Apokalypse, aber beseitigte zumindest jeden Widersacher, der einem bei der Rettung der Welt in die Quere kommen konnte.   Castiel nickte einmal; seine Bartstoppeln ein rauer Widerstand für die weichen, frisch gewaschenen Strähnen, als sein Kinn die wirren Haare unter sich streifte. „Du solltest etwas essen“, schlug er vor. Da von Dean weder Protest noch Zustimmung kamen, entließ er ihn vorsichtig aus der Umarmung und schlug die Bettdecke über ihnen zurück. Kühle Raumluft empfing sie, doch Dean schien es kaum zu spüren. Er hatte sich auf der Matratze zusammengerollt, die kalte Wärmflasche von letzter Nacht irgendwo vergessen am Kopfende, und starrte ins Leere, reagierte nicht einmal, als Castiel sich erhob, um sich die Schuhe wieder anzuziehen. Die Fußböden im Bunker waren durchweg kalt und obwohl es seiner Hülle nicht schadete, barfuß oder auf Strümpfen durch die Gänge zu streifen, fühlte es sich nicht richtig an, außerhalb des Bettes keine Schuhe zu tragen. Er strich sich das Hemd glatt und setzte sich mit dem Rücken zu Dean auf die Bettkante. Wieder war es Hilflosigkeit, die in ihm aufwallte, und das unschuldige Gefühl von Zärtlichkeit niederrang, das ihn beinahe dazu bewogen hätte, die Hand nach Dean auszustrecken. Stattdessen stützte er sich mit ihnen hinter sich auf der Matratze ab.   „Dean ...“, begann er erneut, obwohl er nicht wusste, was weitere Worte noch ausrichten konnten. Aber vielleicht war es einen Versuch wert, die Strategie zu wechseln. Bisher, seit Beginn ihres außergewöhnlichen Beisammenseins am Vormittag, hatte er Dean ausschließlich Anweisungen gegeben, was zu tun war, hatte das Ruder für ihn übernommen, wie ein General für seinen Untergebenen. Rasieren, Baden, Schlafen. Weil er davon ausgegangen war, dass es genau das war, was Dean brauchte – jemanden, der ihn führte, jemand, der ihm einen Auftrag erteilte. Castiel wusste, was es mit einem Lebewesen machte, das als Soldat aufgewachsen war und das kein anderes Dasein kannte; dabei machte es keinen Unterschied, dass sie völlig unterschiedlichen Spezies angehörten. Der Engel hatte sowohl selbst gedient, als auch höhere Positionen in den himmlischen Heerscharen bekleidet. Als er mit Deans Hilfe den freien Willen für sich entdeckt hatte, war die Führungslosigkeit für lange Zeit mehr Hindernis für ihn gewesen, als dass er sich wahrhaftig frei gefühlt hätte. Und wenn er, Castiel, nun selbst wieder wie ein Soldat auf dem Schlachtfeld dachte, der merkte, dass seine bisherige Taktik nicht mehr bei Dean ausrichtete, als dass er sich willenlos seinen Aufforderungen fügte …   Nun, vielleicht war dieser Weg für die Zukunft noch einmal hilfreich. Wenn sie endlich zu dem Punkt gelängen, an dem es darum ging, neue Perspektiven, einen endgültigen Ausweg aus der ganzen Misere zu finden. Aber lediglich zu funktionieren und das eigene Leid hinter vorgespielter Routine zu verbergen, das hatte Dean schließlich auch ohne Castiels Hilfe bewerkstelligt.   „Dean, ich werde dir jetzt eine Frage stellen“, sagte Castiel langsam, behutsam, doch gab sich Mühe, seiner Stimme einen festen, bestimmten Klang zu geben. „Und ich möchte, dass du gründlich darüber nachdenkst und mir dann eine vollkommen ehrliche Antwort gibst.“ Dean reagierte nicht, doch er wusste, dass er ihm zuhörte. Castiel zögerte. Wie weit konnte er mit seiner Bitte gehen? „Zumindest so ehrlich, wie es dir möglich ist. Kannst du das für mich tun?“ Der letzte Teil hatte vielleicht ein klein wenig zu unsicher geklungen, zu wenig von dem Halt widergespiegelt, den Castiel eigentlich vermitteln wollte. Doch seine Worte schienen Dean erreicht zu haben, denn obwohl er dem Jäger von der Bettkante aus den Rücken zukehrte, konnte er spüren, dass der den Kopf von der Matratze gehoben hatte und ihn ansah.   „Kay, Cas. Schieß los.“   Deans Stimme klang noch immer rau und erschöpft, was diesmal unmöglich an seiner Müdigkeit liegen konnte, oder daran, dass er erst kurz zuvor erwacht war. Castiel wandte den Kopf nach ihm um. Irgendwie trafen sich ihre Hände auf der Matratze und Dean griff zu, hielt mit mehr Kraft und Nachdruck an ihm fest, als der Engel es ihm in seinem derzeitigen Zustand zugetraut hätte. Vielleicht zogen sie beide gleichermaßen viel aus der Berührung, die soweit entfernt von dem schien, was sie sich insgeheim beide in diesem Moment gewünscht hätten. Und doch war es im Augenblick vielleicht schon mehr als genug.     Time stands still Beauty in all [he] is I will be brave I will not let anything, take away What's standing in front of me Every breath, every hour has come to this     „Was brauchst du, Dean, was glaubst du, was dir heute Abend am meisten helfen würde?“, fragte er endlich in die Stille hinein. Und mit diesen Worten überließ Castiel, Engel des Herrn, einem kranken, zweifelnden, sündhaften Menschen die Führung; dem einen Menschen, der nicht nur die Finger seiner Hülle in stillschweigendem Flehen zwischen den seinen zerquetschte, sondern auch noch Castiels heftig schlagendes Herz in unsicheren Händen hielt.     One step closer …     *     Es geschah beinahe wie von selbst, und war weder für Castiel noch für Dean eine bewusste Entscheidung, doch in den darauffolgenden Tagen bis zu Sams und Jacks Rückkehr entwickelte sich zwischen ihnen eine Art Ritual, das ihnen dabei half, jeden weiteren Morgen auf ein Neues zu bestreiten.   Die Nächte verbrachte Dean nur noch im Bett des Engels. Er hatte es sich inzwischen angewöhnt, seine übliche Kleidung am Abend gegen T-Shirts und Sweatpants von Dean auszutauschen, um das Zubettgehen für sie beide natürlicher, für Dean vor allem bequemer zu gestalten. Sie sprachen weder darüber, dass der Jäger inzwischen ausschließlich in seinen Armen schlief, noch darüber, dass sie beim ersten Mal ‚rumgeknutscht‘ hatten, ‚wie unerfahrene Teenie-Gören‘, wie Castiel unfreiwillig aus Deans schambehafteten Gedankengängen aufschnappte. Das Herumknutschen geschah darüber hinaus kein weiteres Mal, und obwohl Castiel diesen Umstand mit einem gewissen Bedauern zur Kenntnis nahm, hütete er sich davor, Dean mit weiteren Avancen zu bedrängen. Stattdessen gab er sich Mühe, ihm mit der unschuldigen Intimität ihrer gemeinsamen Nächte den Rückhalt zu geben, den Dean brauchte. Gleichzeitig versuchte er, dankbar dafür zu sein, dass sie sich nach so langer Zeit endlich, endlich näher gekommen waren, als bis auf ein freundschaftliches Schulterklopfen.   Wenn Dean erwachte und sich nach einigen viel zu kurzen Augenblicken des friedlichen Dösens aus Castiels Armen wand, so als missgönne er sich selbst diese Art von Zärtlichkeit, fragte Castiel ihn stets danach, was Dean am meisten zu brauchen glaubte. Und, wie durch ein kleines Wunder, nahm Dean sich an jedem einzelnen Morgen die Zeit, um über die Frage nachzudenken und Castiel eine ehrliche, wenngleich knurrige Antwort darauf zu geben. Manchmal erschienen sie dem Engel als wenig hilfreich im Bezug darauf, was er mit seiner Frage eigentlich erreichen wollte. „Koffein“, oder „Klo“, „Whiskey“, „‘ne Dusche“ und „Zahnbürste“ waren die häufigsten Antworten und selten schwang in ihnen ein deutlicher Hauch bitterer Zynismus mit, den Castiel ebenso zu verdrängen versuchte, wie die Sorge um seinen besten Freund.   Am zweiten Morgen, an dem Dean in Castiels Bett aufgewacht war, war die Antwort jedoch überraschenderweise: „Ich will mit Sam sprechen.“ gewesen. Also hatte Castiel ihm sein Smartphone gereicht und sich aus dem eigenen Zimmer zurückgezogen, um Dean ungestört mit seinem Bruder telefonieren zu lassen, während er die Zeit genutzt hatte, um für sie beide Kaffee aufzusetzen. Als Dean schließlich in Unterwäsche und den Hausschuhen, die ihm Castiel aus dem selbst verursachten Durcheinander gesucht hatte, in der Küche aufgetaucht war, wirkte er tatsächlich so, als sei es dem Jäger ausnahmsweise etwas leichter ums Herz. Kein dauerhafter Zustand, aber doch eine deutlicher Lichtblick für sie beide. Es ging nicht immer nur weiter bergab. Vielleicht gab es Hoffnung.   Als der Tag der Rückkehr von Sam und Jack anbrach, überraschte Deans Antwort Castiel erneut. Entgegen der sonstigen Ruppigkeit, mit der er die wiederkehrende Frage beantwortete, schien er diesmal nahezu kleinlaut.   „Ich will nicht, dass das hier aufhört“, murmelte er gegen Castiels Schulter, lange bevor er sich diesmal aus der Umarmung befreit hatte. Der Engel musste nicht fragen, was genau Dean meinte und statt einer Antwort warf er seinen eigenen Vorsatz der Zurückhaltung für den Moment über Bord, um Dean einen flüchtigen Kuss aufs schlafzerzauste Haar zu drücken. Das Zusammenziehen in ein gemeinsames Schlafzimmer schien somit besiegelt; daran konnten auch Deans unausgesprochene Ängste vor der Reaktion seines Bruders über dieses Arrangement nichts ändern. Allerdings änderte es auch nicht das Geringste an dem Zustand von Deans Zimmer oder daran, dass der Jäger nach wie vor unter seiner selbst litt.     *     „Was brauchst du, damit du den heutigen Tag überstehen kannst?“, fragte Castiel leise gegen Deans Scheitel. Er atmete unauffällig ein. Die Haare verströmten einen schwachen Geruch von künstlichem Zitrusaroma; Deans liebstem Shampoo, wie Castiel inzwischen genau wusste. Nicht ohne einen gewissen Stolz registrierte der Engel, dass es Dean inzwischen wieder gelang, sich ohne Aufforderung regelmäßig um die eigene Körperhygiene zu kümmern. Man konnte die unterschiedlichen Duftstoffe menschlicher Hygieneprodukte durchaus liebgewinnen, wenn man sie mit einer ganz bestimmten Person verband. Vor allem, wenn sie bedeuteten, dass diese Person sich selbst nicht mehr so gleichgültig war, dass sie mit der eigenen Nachlässigkeit ihre Gesundheit aufs Spiel setzte. Dennoch waren besagte Düfte nicht einmal halb so unverwechselbar und exquisit wie das Zusammenspiel aller Facetten, die Dean eben wie Dean riechen ließen. Castiel war überaus dankbar, dass das Lieblingsshampoo nicht ausreichte, um den natürlichen Geruch des Jägers vollends zu überdecken.   Er hatte selbst die Augen geschlossen, genoss die Schwärze hinter den Lidern, die ihm ermöglichte, sich noch mehr auf die Nähe seines Jägers zu konzentrieren. Statt nebeneinander, wie normalerweise, lag Dean diesmal auf ihm, Kopf und Oberkörper beruhigend und in lebendiger Schwere auf Castiels Brust gebettet. Sie atmeten im selben Rhythmus, ein seltsam friedliches, gleichzeitig wie elektrisierendes Gefühl, und er konnte nicht mit Sicherheit sagen, wessen laut pochendes Herz es war, dessen Echo er im ganzen Körper widerhallen spürte.   Dean regte sich träge. Es war, als hätte er den Kampf gegen sich selbst aufgegeben; zumindest, was diese eine Sache betraf. Er mochte sich selbst als unwürdig für die Nähe zwischen ihnen erachten, doch es gelang ihm nicht, sich weiterhin dagegen zu wehren, dass er sie genau so sehr wollte, wie Castiel. Der Engel lächelte mit geschlossenen Augen vor sich hin, als er spürte, wie schwielige Fingerspitzen zaghaft über seinen bloßen Unterarm strichen. Als sie bei seiner Hand angelangt waren, griff Castiel zu. Schnell und fest, was Dean ein überraschtes Grunzen entlockte.   „Monster“, nuschelte er und Castiel spürte, wie er den Kopf von seiner Brust hob. Er lockerte seinen Griff ein wenig und registrierte mit Genugtuung, dass Dean wie selbstverständlich ihre Finger miteinander verschränkte.   „Hey, Cas … Schläfst du?“ Seine Stimme klang mit einem Mal wacher, überrascht, nahezu forsch.   „Nein, Dean. Ich bin ein Engel. Ich schlafe nicht“, murmelte Castiel zurück, jedoch ohne die Augen zu öffnen, da er sich plötzlich tatsächlich beinahe schläfrig fühlte. Dieser Moment, die Gefühle, die darin mitschwangen, das alles hier war viel zu kostbar, um der Verlegenheit und Irritation die Augen zu öffnen, die ohne Zweifel in Deans Gesicht auf den Engel warteten, sobald er sich der Veränderung ihres Rituals, der neuen, noch innigeren Nähe zwischen ihnen, zu sehr bewusst wurde.   „Was war das mit einem Monster?“   Er wartete einige Atemzüge auf Deans Antwort, konnte nun deutlich spüren, dass der gemeinsame Rhythmus durchbrochen war. Deans Atmung ging plötzlich etwas schneller, flacher. Ein trockenes Schnalzen verriet ihm, dass sich der Jäger über die Lippen geleckt haben musste. Castiel entließ die Hand vollends aus seinem Griff, tastete stattdessen blind, aber zielgerichtet nach dem Körper auf ihm, bis seine Finger den Punkt zwischen Deans Schulterblättern fanden.   „Ich …“   Dean schluckte hörbar, als Castiel begann, mit der Handfläche träge Kreise auf seinem Rücken zu ziehen.   „Ich will jagen!“, sagte Dean schließlich, unbestreitbar heiser und vielleicht eine Spur zu laut. Die flachen Atemzüge streiften nun Castiels Lippen und es brauchte keine übermenschlichen Sinne, um selbst mit geschlossenen Augen zu erahnen, wie gering der Abstand zwischen ihren Gesichtern geworden war. Castiel tat nichts, um sich Dean weiter zu nähern. Dean wollte jagen. Was nichts anderes bedeutete, als dass er handeln wollte, sich überlegen fühlen, die Initiative ergreifen. Castiel war sich nicht sicher, ob es klug wäre, ihn jetzt schon in eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod mit Monstern zu schicken. Aber das hier, diesen einen kostbaren Moment der Kontrolle, das Gefühl des Triumphs, das konnte er Dean geben.     I have died everyday, waiting for you Darling, don't be afraid, I have loved you for a thousand years I'll love you for a thousand more     Trotzdem fühlte es sich an, als sei Castiel der eigentliche Gewinner, als er einen halb erstickten Laut über sich vernahm, wie das Eingeständnis einer Niederlage nach langem, innerem Kampf, als er die Bewegung auf sich spürte, als würde Dean über ihm abtauchen – und sich schließlich ein paar volle Lippen gegen die seinen pressten. Castiel keuchte überrascht in den Kuss hinein, in dem so viel mehr Gier steckte, mehr Zügellosigkeit mitschwang, als er erwartet hatte. Dean nutzte die Gelegenheit und fuhr mit der Zungenspitze zwischen Castiels halb geöffnete Lippen. Ihre Zungen berührten sich. Das war neu. Und es war großartig.   And all along I believed, I would find you Time has brought your heart to me, I have loved you for a thousand years I'll love you for a thousand more     Der Engel ließ es sich nicht nehmen, auch noch den zweiten Arm um Deans Schultern zu schlingen, während er mit der linken Hand immer noch dessen Rücken streichelte. Dean quittierte es mit einem genüsslichen Seufzen und verlagerte das Gewicht auf ihm, rutschte ein wenig höher zu ihm hinauf, um den Kuss noch weiter vertiefen zu können.   Cas … Cas ...   Deans innere Sehnsucht erreichte Castiel wie ein kraftvolles Mantra. Sämtliche Ängste und Zweifel schienen wie fortgespült, stattdessen war Deans Geist erfüllt von einer ungezügelten Leidenschaft, die sich allein auf den Engel konzentriere. Wieder hatten Deans aufgepeitschte Gefühle entfernte Ähnlichkeit mit einem Gebet, doch war es diesmal von einer gänzlichen anderen Natur und mit einer ähnlichen Wirkung auf Castiel, wie das, was Deans Lippen, Zunge und Zähne mit Castiels Hülle anstellten. Falls er seine Gefühle für Dean bisher für Verlangen gehalten hatte, waren sie nichts im Vergleich zu dem Hunger, der sich nun in ihm regte. Ihre Nähe war schon bald nicht mehr nah genug.   Cas … Oh fuck, Cas! ...   Ein Stöhnen, tief, tief aus Deans Innerem, schien plötzlich über dessen Lippen direkt in Castiels Mund zu rollen und seine Hüften zuckten fahrig, unkontrolliert gegen sein Bein. Erst jetzt wurde dem Engel die Hitze gewahr, die in seinem eigenen Schoß loderte, spürte die Härte, die Dean gegen ihn drängte und deren Kontakt mit der eigenen köstliche Erlösung versprach. Seine Hände tasteten nach Deans Hüften, um sie zu halten, während er sich ihm von unten entgegen drängte.     One step closer …     Dean schien zu begreifen, was Cas vorhatte, denn er stöhnte erneut und krabbelte zwischen Castiels einladend geöffnete Schenkel, ohne von seinen Lippen abzulassen. Seine rechte Hand tastete nach Castiels linker, bis sie sich auf seiner Hüfte trafen, Deans Körper in einem gemeinsamen Rhythmus führten, mit dem sie ihre Lenden aneinander rieben. Castiel wusste nicht, wie lange er würde aushalten können. Er wünschte sich, dass dieser Moment niemals endete. Es war berauschend, wie sehr Dean ihm sich hingab, wie sehr er sich von ihrem gemeinsamen Hunger treiben ließ. Abgesehen von dem Augenblick, als er seine Seele aus der Hölle befreit und seinen Körper rekonstruiert hatte, hatte er sich diesem einen Menschen nie näher gefühlt. Doch plötzlich veränderte sich etwas.   Cas … Oh SHIT!   Alarmiertheit stahl sich ohne Vorwarnung in Deans wortloses Mantra aus ekstatischem Flehen und Fordern. Seine Finger krallten sich in stummer Panik in Castiels Handrücken, die gierigen Lippen lösten sich von den seinen und Dean hielt abrupt in der Bewegung inne. Castiel reagierte schnell, aber es brauchte einiges an Willenskraft, bis es ihm gelang, sich nicht weiter an Deans Erektion zu reiben.   „Dean?“, fragte er atemlos. „Dean, was ist los?“   Dean gab keine Antwort. Als Castiel endlich die Augen öffnete, sah er dessen Gesicht über sich wie versteinert, die fest aufeinander gepressten Lippen nur noch eine schmale Linie, wie blutrot in der plötzlich aschfahlen Blässe.   „Dean, bitte sprich mit mir! Habe ich etwas falsch gemacht?“   Die Frage und ihre flehende Dringlichkeit schienen etwas Leben in Deans ausdrucksloses Gesicht zurückzubringen. Mit seltsam feuchten Augen erwiderte er den Blick des Engels, dem es mit einem Mal so ungleich schwerer fiel, all die Emotionen seines Lieblingsmenschen zu deuten. War das … Scham? Bedauern? Doch weshalb?   „Nein, Cas. Ist … meine Schuld. Ich … Ich kann nicht mehr. Tut mir leid.“   Dean wandte den Blick ab. Ein leises Fluchen entwich ihm. Castiel gab Dean einen Moment Zeit, die Möglichkeit, aufzustehen und den Raum zu verlassen. Doch zu seiner Überraschung blieb der Jäger. Das ließ ihn zu hoffen wagen. Vielleicht hatte sich wirklich endgültig etwas zwischen ihnen verändert. Etwas, das deutlich mehr aushielt, etwas, das nicht so leicht verletzt oder enttäuscht werden konnte. Auch, wenn Dean über ihm sichtlich mit etwas zu kämpfen schien.   „Verrätst du mir, was passiert ist?“   Dean biss sich auf die Lippen und weigerte sich beharrlich, ihm ins Gesicht zu sehen. Ein wenig erinnerte es Castiel an die Tage, bevor Dean endlich begonnen hatte, sich ihm zu öffnen. Der Moment, als er zugelassen hatte, dass er ihm das Gesicht wusch.   „Ich … er ist … ich-“   Er verhaspelte sich und brach ab, während plötzlich deutliche Röte in seinem blassen Gesicht aufloderte. Castiel erkannte sie unschwer als Scham. Alles an Deans Verhalten sprach dafür, der ausweichende Blick, das verlegene Stammeln.   „Ah, fuck, Cas! Er ist nicht mehr steif, ich hab Probleme mit … m-mit dem Stehvermögen, wie so‘n seniler Sack!“, platzte es schließlich aus ihm heraus, während er krampfhaft überall hinsah – nur nicht in Castiels Richtung.   Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass Castiel sich allmählich immer menschlicher fühlte. Vielleicht hatte es auch etwas damit zu tun, dass Dean ihn immer mehr an sich heran ließ, dass er noch immer nicht die Flucht ergriffen hatte oder den Angriff nach vorn, obwohl ihm doch beides unter diesen Umständen so ähnlich gesehen hätte. Woran auch immer es liegen mochte, fühlte Castiel sich in diesem Moment von noch tieferer, innigerer Zuneigung zu dem Menschen über sich erfüllt, der so beharrlich mit Beschämung und Frustration kämpfte und sich doch nicht gänzlich der Umarmung entzog, mit der etwas so Berauschendes zwischen ihnen seinen Lauf genommen hatte.   Castiel unterdrückte ein Lächeln, für den Fall, dass Dean es doch endlich über sich brachte, ihn wieder anzusehen. Er wollte nicht, dass er es missverstand, wollte nicht, dass er sich verspottet fühlte. Stattdessen zog er Dean mit sanfter Gewalt zurück in seine Arme, was dieser wider Erwarten zuließ.   „Es gehört dazu, Dean. Es ist normal.“   Dean fragte nicht, worauf Castiel anspielte und Castiel machte sich nicht die Mühe, näher darauf einzugehen. Erektionsstörungen sind normal in depressiven Episoden.   Es dauerte eine Weile, bis ihr Atem wieder den gleichen Rhythmus gefunden hatte, aber so lange lagen sie einfach nur gemeinsam da. Durch den Stoff von Deans Boxershorts, in denen er die Nacht verbracht hatte, war deutlich zu spüren, dass seine Erektion für den Moment unwiderruflich verebbt war. Dem Engel erging es derweil anders: Ihre Nähe zueinander war nach wie vor berauschend, hatte lediglich das geballte, angespannte Knistern zwischen ihnen verloren, doch sie reichte immer noch aus, um seine Härte aufrecht zu erhalten. Er zog in Erwägung, ihr mit dem gezielten Einsatz von Gnade entgegenzuwirken, als Deans Hand, die bis dahin ruhig auf seiner Brust geruht hatte, plötzlich tiefer wanderte.   „Nur, weil ich nicht kann, heißt das nicht, dass du nicht darfst“, flüsterte er rau. Sein Gesicht war noch immer gerötet, aber die Unsicherheit schien bis zu einem gewissen Grad daraus verschwunden zu sein.   „Dean … du musst das nicht tun“, wandte Castiel ein, gänzlich fasziniert von dem nervösen Flattern, das nun in seiner Brust aufwallte und bis in seine Magengrube aussandte. Schmetterlinge im Bauch, kam ihm die menschliche Metapher in den Sinn, die jedweder Logik entsagte und doch konnte er mit einem Mal nachvollziehen, warum jemand diesen Vergleich als angemessen erachtete. Wie hauchzarte, blitzschnell schlagende Flügel, die seine Eingeweide kitzelten, während ihm der Puls in den Adern tobte, wie donnernder Applaus, als sich Deans Hand immer weiter nach unten tastete, bis sie schließlich die Härte zwischen Castiels Beinen fand.   „Ich weiß, Cas“, raunte Dean, der plötzlich den Mut gefunden zu haben schien, Castiel in die Augen zu sehen. Deans eigene waren dunkel, durch die stark geweiteten Pupillen und erfüllt von einer Gier, die nicht ihn selbst betreffen zu schien. Zumindest konnte Castiel keine sexuelle Erregung in dem Körper spüren, der halb auf ihm lag, während seine eigene neu und noch dringlicher aufzulodern begann.   „Sag mir, was du brauchst, Cas!“   Ein herausfordernder, nahezu selbstgefälliger Zug war um Deans Mund erschienen, als er Castiels übliche Frage nach dem Aufwachen aufgriff, während er geschickt nach dem Gummizug von Castiels Hosenbund tastete.   „Sag‘s mir ...“   Der feste, geschickte Griff um seinen Penis sandte Schauer um Schauer über Castiels Körper, die Dean nicht weniger zu genießen schien, als er selbst.   Worte entwischten ihm, Henochisch, heilige Worte, die Dean nicht verstehen konnten und die in dieser unheiligen Situation nichts zu suchen hatten. Doch Castiel ließ es zu. Dean hatte sich von ihm Kontrolle gewünscht. Und in diesem Moment überließ Castiel sie ihm liebend gern. Auf dem Kissen warf er den Kopf in den Nacken, entblößte seine Kehle Deans hungrigen Küssen, während dessen Hand ihn immer weiter gen Himmel trieb.   „Dich, Dean … Ich brauche … dich!“   Bis Castiel das Gefühl hatte, endlich wieder zu fliegen.   One step closer …     *   I have died everyday, waiting for you Darling, don't be afraid, I have loved you for a thousand years I'll love you for a thousand more And all along I believed, I would find you Time has brought your heart to me, I have loved you for a thousand years I'll love you for a thousand Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)