[Operation Nautilus] Andara-House von MarySueLosthername (Mein letztes Jahr) ================================================================================ Kapitel 11: "Kalte Nächte" -------------------------- Brummend zog ich den Kopf weg, als Jeffreys Lippen mich am Nacken kitzelten. Es war mitten in der Nacht und ich wollte dringend schlafen, denn morgen hatten wir wieder Schule. Ich wollte auf jeden Fall vermeiden, mir neben der Woche Zimmerarrest, die Jeffrey und ich noch hatten, auch noch eine Strafarbeit einzufahren und das nur, weil ich unaufmerksam im Unterricht war. Unfair, anders konnte ich das nicht bezeichnen. Aber Paul hatte mich ja gewarnt, dass McIntire uns noch bestrafen würde. Nachdem wir jedoch beinahe den gesamten März im Krankenhaus verbracht hatten, dachte ich, er hätte das als Strafe genug angesehen. McIntire wäre jedoch nicht McIntire, wenn wir damit unsere Ruhe gehabt hätten. Nun hieß es, den ganzen Tag pauken und dann auf dem Zimmer versauern. Eigentlich störte mich daran nur, dass ich mir nicht in der Natur die Beine vertreten konnte. Ich tat dies gerne, um nachzudenken und wieder klare Gedanken zu fassen. Aber ich genoss die gemeinsame Zeit mit Jeffrey, auch wenn wir sie mehr mit Lernen und Hausaufgaben verbrachten. Hin und wieder bedachte er mich jedoch mit einem Blick, der mir das Blut ins Gesicht schießen ließ oder berührte mich beinahe beiläufig, wenn er mich um einen Bleistift bat. Obwohl ich noch von Angst und Zweifeln beseelt war, erfüllte sein unerwartetes Feingefühl mich mit Freude. Es war, als wäre das Zimmer unser Reich und würde uns vor all dem Unverständnis und dem Hass, der Menschen wie uns entgegenschlug, bewahren. Natürlich war diese Sicherheit trügerisch und vor allem gefährlich. Aber es kam immer wieder zu Situationen, in denen ich mich diesem Risiko, innerhalb der Mauern unseres Zimmers, gerne hingab. Es begann mit Blicken, kleinen Berührungen und ein paar Mal küssten wir uns sogar. Zuerst schossen mir danach stets Horrorvorstellungen durch den Kopf, in denen man uns vor Gericht stellte und wir die folgenden Jahre dann hinter Gittern verbrachten. Einmal stellte ich mir sogar vor, wie es sei, an einem Strick zu hängen. Würde ich wohl qualvoll ersticken oder würde mir vorher das Genick brechen? Ich brach urplötzlich in Tränen aus, sodass Jeffrey hastig aufsprang und sein Wasser über seine Hausaufgaben verschüttete. Er tröstete mich den ganzen restlichen Abend und vergaß darüber sogar seine Arbeit. Was ihm beinahe wieder Schläge eingebracht hätte. Aber diesmal war ich es, der ihn davor bewahrte, indem ich ihm meine Notizen unterschob. „Tun deine Hände noch weh?“, fragte Jeffrey leise, während sich seine Lippen wieder schamlos unter meinen Haaransatz setzten. Nur ungern erinnerte ich mich daran, wie Mr. Wilson das Fehlen meiner Hausaufgaben geahndet hatte und schüttelte den Kopf. Zwar brannten die wenigen Striemen wie Feuer, aber das würde ich Jeffrey nicht sagen. Obwohl er es bereits für mich getan hatte, war er nach dieser Sache der Meinung, ich solle seine Strafen nicht auf mich nehmen. Fast geschrien hatte er es, als wir auf dem Zimmer waren und mich dann so heftig geküsst, dass ich Angst um unseren Verstand hatte. „Ich dachte, du konntest nicht schlafen, weil dir kalt war?“, bedachte ich ihn stattdessen mit einer Gegenfrage und etwas grummeliger, als ich es wollte. Seit wir beide unsere Lungenentzündung überstanden hatten, nutzte Jeffrey diese Ausrede nur zu gerne, um mich in sein Bett zu locken. Und leider fiel ich immer wieder darauf hinein. Oder wollte ich das etwa so? „Mhm. Das war auch so“, machte er. „Aber nun kann ich nicht schlafen, weil du hier bist.“ Prüfend ging mein Blick zur Tür, unter deren Klinke ich den Stuhl gestellt hatte und dann zu Paul, der geräuschvoll vor sich hinträumte. Ich verzog den Mund zu einem missglückten Lächeln und überlegte mir eine passende Antwort. Doch ich vergaß sie sofort, als ich fühlte, wie seine Fingerspitzen an meinem Oberarm entlangfuhren und seufzte tief. Beinahe mit Belustigung erinnerte ich mich an eine der vergangenen Nächte, in der ich deswegen fast aus dem Bett gesprungen wäre. Jetzt erlaubte ich mir sogar, etwas näher an ihn heranzurücken und seine Wärme zu genießen. Gut, er hatte gewonnen. Es war eindeutig, dass ich nicht nur zu Jeffrey ins Bett kam, weil ihm kalt war. Ich brachte es auch nicht über mich, mich selbst zu belügen. Denn was er da tat, gefiel mir schon. Gerade, als ich mich zu ihm umdrehen wollte, um ihn zu küssen, wie in den letzten Nächten auch, hielt er mich fest. An meinem Rücken fühlte ich, wie Jeffrey den Kopf schüttelte. Verwirrt runzelte ich die Stirn und wartete ab, was als Nächstes passieren würde. Trotzdem konnte ich ein Zusammenzucken nicht verhindern, als seine Hände plötzlich unter mein Hemd wanderten. Ich verkrampfte mich. Nicht, weil seine Hände kalt gewesen wären – nein, sie waren sogar brennend heiß – sondern, weil die Berührung intimer war, als alles, was ich vorher gefühlt hatte. Um besser an alle Stellen heranzukommen, schob er sich näher an mich, sodass ich seinen Bauch fühlte der gleichmäßig seiner Atembewegung folgte. Er begann wieder, meinen Nacken zu küssen, während seine Finger mit federleichten Bewegungen um meinen Bauchnabel fuhren. Ich biss mir auf die Lippe. So lange, bis ich nicht mehr an mich halten konnte und ein leises Seufzen sich meiner Kehle entrang. Ich war gespannt, was noch passieren würde, als ich erschrocken erstarrte. „Jeffrey ...“, murmelte ich krächzend. „Ist das …?“ Peinlich berührt schob ich mein Hinterteil von seinem Unterleib weg und errötete, als ich ihn hinter mir gedämpft kichern hörte. „Was ist so lustig?“, brummte ich missmutig, drehte mich zu ihm um und starrte ihn beleidigt an. In Jeffreys Augen glitzerte es belustigt, während er nach dem Bund meiner Unterhose griff und versonnen daran entlangfuhr. „Nichts“, gab er zu. Jedoch erkannte ich, dass er immer noch heftig am Grinsen war. „Ich verstehe nur nicht, was so schlimm daran ist, zu fühlen, wie sehr du mich erregst.“ Ich schluckte schwer und war froh über die Dunkelheit, die das Entgleisen meiner Gesichtszüge tarnte. Auch wenn wir seit dem Vorfall am See irgendwie mehr als nur Freunde waren, wusste ich nicht, wie ich mit so einem Geständnis umgehen sollte. Gefühle für einen anderen zu haben, war eine Sache, aber zu wissen, dass man jemanden sexuell erregte … „Gefällt es dir nicht, wenn ich dich anfasse?“, fragte Jeffrey mich nun äußerst direkt, nachdem ich die letzten Minuten mit Schweigen verbracht hatte. Seine Stimme klang wie immer heiter, aber ich erkannte trotzdem die Unsicherheit dahinter. Da ich mein herausragendes Talent, mit Worten alles kaputt zu machen, kannte, zog ich sein Gesicht an meines und küsste ihn. Überrascht von meiner eigenen Gier nach ihm, liebkoste ich seine Lippen und stieß meine Zunge gegen seine. Für eine Weile übernahm ich sogar die Führung, bis er mich sanft auf das Bett drückte und sein Gesicht über meinem erschien. „Sollte das jetzt ein Ablenkungsmanöver sein?“, kam es neckend von Jeffrey. Hilflos blickte ich zu ihm auf, während mein Herz bis zum Hals schlug. „Nein … Ich wollte dir zeigen, dass ich gerne von dir berührt werde.“ „Ist das so?“ Lauernd hob er eine Augenbraue und grinste breit. „Also kann ich das hier machen?“ Jeffreys Hand verschwand wieder unter meinem Hemd und streichelte sanft meine Seite auf und ab, während sich seine Lippen auf meinen Hals legten. Genießend schloss ich die Augen und seufzte erneut. „Ja, ich … ich schätze schon“, gab ich stammelnd von mir und blickte ihm verlegen entgegen. Meine Unbeholfenheit ihm gegenüber tat mir wirklich leid. Ich hatte mittlerweile kein Problem mehr damit, wenn er mich in den Arm nahm oder wir uns küssten, aber die Vorstellung, dass daraus noch mehr entstehen würde, ließ mich verkrampfen. Auch wenn ein anderer Teil von mir absolut neugierig darauf war. Nur konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie das zwischen zwei Männern ablaufen sollte. Vielleicht war dies das Problem an der Sache – naja, neben der Tatsache, dass der ominöse Akt unter gleichgeschlechtlichen Personen unter Strafe stand. Als würde Jeffrey meine innere Zerrissenheit fühlen, nahm er wieder meine Lippen in Besitz und zog mich danach fest in seine Arme. „Es muss ja nicht heute sein“, raunte er mir zu und ich entspannte mich wieder ein bisschen. Seltsam war nur, dass ich auch Enttäuschung spürte. „Vielleicht kannst du dich eher fallen lassen, wenn du wieder an die frische Luft kannst.“ Ja, womöglich hatte er Recht. Mir fehlten für meinen Ausgleich einfach meine Spaziergänge und ich fühlte mich schon recht angespannt in letzter Zeit. Ich kuschelte mich wieder so an Jeffrey, dass ich ihn an meinem Rücken fühlte. Das war irgendwie am angenehmsten für mich und ich fühlte mich dadurch absolut sicher. „Gute Nacht“, flüsterte ich ihm zu, doch nur in den ersten Minuten glaubte ich wirklich, einschlafen zu können. Dann erwachte mein Geist und meine Gedanken fingen unangenehm an, sich im Kreis zu drehen. Als ich begriff, mit was genau sich mein Verstand beschäftigte, schlug mein Herz einige Takte schneller und meine Handflächen wurden feucht. Es war nicht ganz ein halbes Jahr her, dass ich Jeffrey erwischt hatte, wie er sich praktisch vor meinen Augen selbst befriedigt hatte und mir ging dieses Bild einfach nicht aus dem Kopf. Ich wusste nicht, warum es mir ausgerechnet jetzt wieder in den Sinn kam. Vielleicht, weil wir nun wieder in der Situation waren, Zimmerarrest zu haben und ich das damit verknüpft hatte. „Jeffrey? Schläfst du schon?“ Stumm und mit klopfendem Herzen wartete ich auf seine Antwort. Ich war mir nicht sicher, was ich eher hoffte: Dass er schon schlief oder aber, ob ich wollte, dass er meine Frage beantworten würde. „Weiß nicht“, antwortete er mir verschlafen und ich sah meine Chance darin. Ich würde ihn jetzt einfach fragen. Entweder, er war im Halbschlaf und hatte sie gleich wieder vergessen oder ich bekam die Antwort, die ich wollte. „Warum hast du es damals gemacht?“ Es folgte eine kurze Stille und ich dachte schon, Ersteres sei eingetroffen, dann hörte ich sein fragendes Grunzen. „Was gemacht?“ „Na, am ersten Tag unseres Zimmerarrestes damals. Du weißt schon … Als ich geschlafen hatte und du hast –“ „ – mir einen runtergeholt?“, beendete Jeffrey den Satz und nahm damit die einfachen Worte in den Mund, die für mich so schwierig auszusprechen waren. Ich konnte fühlen, wie ich zu glühen begann und räusperte mich. „Ja.“ Die Situation war absolut peinlich und ich bereute fast, es angesprochen zu haben, aber nun war es zu spät. Also blieb mir nur die Flucht nach vorne. „Warum hast du es gemacht? Ich meine, ich war auch da und du hast ...“ Oh Mann, ich war auch da! Und wie ich jetzt wusste, war Jeffrey schon damals interessiert an mir gewesen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es dich so schockiert.“ Ich spürte, wie Jeffrey mit den Achseln zuckte und kichernd das Gesicht in meinem Haar vergrub, als er fortfuhr. „Du warst so wütend. Das fand ich irgendwie sexy und dann hast du mir auch noch dein Hinterteil so hingehalten. Da konnte ich dann einfach nicht mehr anders.“ Mein Verdacht war also richtig, stellte ich schwer schluckend fest und versuchte nun irgendwie, das einzuordnen. Sollte ich jetzt entsetzt sein? Mich freuen oder gar geehrt fühlen? Ich wusste es absolut nicht. Alles, was ich wusste, war, dass ich eine entsetzliche Hitze in mir aufsteigen spürte und mittlerweile wohl die Temperatur von Lava angenommen haben musste. „Ich hätte nicht gedacht, dass du damit so ein Problem hast. Ab und zu holt man sich eben mal einen runter. Da ist doch nichts dabei“, murmelte Jeffrey und ich nahm sehr wohl die Belustigung in seiner Stimme wahr. „Hast du doch sicher auch schon mal gemacht.“ Ich zog es vor, zu schweigen und erstarrte zur liegenden Salzsäule. Die Vermutung, die Jeffrey da anstellte, war spannend, aber auch vollkommen falsch. „Moment mal! Du hast noch nie …!“, rief Jeffrey aus und ich schaffte es gerade so, mich herumzuwälzen und ihm die flache Hand auf den Mund zu pressen. „Psst! Nicht so laut“, raunte ich ihm heiser vor Scham zu. „Du weckst noch Paul!“ „Du hast dich noch nie selbst befriedigt?“, schnappte er mit krächzender Stimme und sah mich dabei an, als wäre ich der ominöse Geist aus dem Westflügel. Ohne ihn anzusehen, schüttelte ich den Kopf. „Warum?“ Diesmal war ich es, der einfach nur die Schultern hob. Ich hatte keine wirkliche Antwort darauf und denke, es war so, dass ich bisher einfach nie an diese Möglichkeit gedacht hatte. „Du musst es unbedingt probieren!“, riet Jeffrey mir absolut ernst und als hinge davon das Schicksal der Welt ab. Während ich mich wieder umdrehte, um schlafen zu können, nickte ich einfach. „Ja. Vielleicht irgendwann. Wenn es passt.“ „Nein, nein!“, insistierte er. „Jetzt!“ „Was?!“, fuhr ich auf, drehte aber diesmal nur den Kopf, so weit es ging, zu ihm. „Warum denn ausgerechnet jetzt? Ich … ich wollte eigentlich schlafen.“ Jeffrey hinter mir pfiff die Luft durch die Zähne, was mir einen Schauer über den Rücken jagte, als ich den leichten Hauch fühlte. „Weil es absolut schön ist und dich vielleicht mal etwas entspannt.“ „Ich … bin entspannt“, erklärte ich. Doch schon, als ich es aussprach, wusste ich, wie hohl das klang und nicht nur ich, wie mir Jeffreys auffälliges Schweigen klar machte. „Nein, ich kann das nicht … Nicht so plötzlich und … und meine Hände tun weh.“ Ich hörte sein langgezogenes „Hmmm“ hinter mir und hoffte nun, endlich vom Haken zu sein. Doch sein nächster Vorschlag kam so unerwartet, dass ich zustimmte, bevor es ganz durch mein Gehirn gegangen war. „Soll ich dir meine Hände leihen?“ Es war noch gar nicht lange her, da hatte ich mit der Vorstellung gehadert, es könne mehr passieren als Küssen und nun stimmte ich zu, dass er mir einen runterholte?! War das wirklich ich, der „Ja“ gesagt hatte oder hatte ich jetzt etwa auch noch eine gespaltene Persönlichkeit? Seufzend stieß ich die Luft aus, als Jeffrey schon begann, über Brust und Bauch zu streicheln. Es fühlte sich bisher ja schön an und er wollte mir ganz sicher nicht weh tun. Also warum sollte ich nicht einfach versuchen, den Kopf auszuschalten? Ich schloss die Augen und ließ meinen Körper, der vorher so gerade wie eine Kerze dagelegen hatte, gegen Jeffreys sinken. In Gedanken verfolgte ich seine Bewegungen, fühlte sie nach und stellte mir vor, wie es aussehen würde. Seine Fingerspitzen strichen sanft über meine Haut, wobei er Stellen, wie meinen Brustwarzen oder meinem Bauchnabel, mehr Aufmerksamkeit widmete. Doch auch wenn er diese mit kreisenden Berührungen verwöhnte, spürte ich, dass sie nicht das Ziel seiner Reise waren. Unaufhaltsam glitt seine Hand tiefer und mein Bauch hob und senkte sich vor Aufregung schneller, doch unerwartet schenkte er meiner Körpermitte noch keine Beachtung. Und das, obwohl sich dort unten bereits einiges getan hatte. Stattdessen strich seine Hand mit leichtem Druck meinen Oberschenkel auf und ab und kniff mir in den Po, wodurch ich überrascht zusammenzuckte. Nervös, aber auch voller Vorfreude, drückte ich das Gesicht in das Kissen und hoffte nun schon fast, er würde mich nicht zu lange warten lassen. Ich hätte nie gedacht, dass ich so denken würde, aber jetzt, wo ich spürte, wie es sich anfühlte, wollte ich es unbedingt. Seine Hand wanderte endlich weiter und streichelte nun die Innenseite meines Oberschenkels, wobei er immer wieder – sei es aus Zufall oder Absicht – sanft meine Hoden berührte. Vollkommen fassungslos seufzte ich in das Kissen, welches meine Laute erstickte. Nie wäre mir in den Sinn gekommen, es könnte sich so gut anfühlen und er hatte mich bisher nicht wirklich da berührt, wo es drauf ankam. Bei diesem Gedanken wurde ich fast verrückt und ertappte mich mehr als einmal, ihm verzweifelt die Hüfte zuzuschieben. Gerade, als ich glaubte, er würde mich nun mit meinem Gefühlschaos alleine lassen, zerrten seine Finger ungeduldig an meinem Hosenbund. Ich hob die Hüfte leicht an, damit er mir das Stück Stoff herunterziehen konnte, wo es achtlos an meine Kniekehlen hängen blieb. Mein Glied wippte fröhlich, als es aus der beengten Atmosphäre befreit wurde und meine Gesichtsfarbe wechselte indessen ins tiefste Dunkelrot. Sanft strich Jeffrey wieder über meine Hoden und diesmal wusste ich, dass es volle Absicht war. Aber er hielt sich hier nicht länger auf, sondern wanderte zielsicher weiter. Als er den Schaft meines erigierten Gliedes umfasste, war mein erster Impuls trotzdem der, nach seiner Hand zu greifen. Doch ich schob sie nicht weg, wie es mein erster Gedanke war, sondern ließ sie wieder frei und krallte meine Hand stattdessen in das Kissen. Meine Atmung schien einem ureigenen Takt zu folgen und ließ sich kaum noch von mir kontrollieren, als Jeffrey sich immer weiter an mir bewegte. Auch die Geräusche, die nun gehäufter meine Lippen verließen und an Intensität zunahmen, hörten sich in meinen Ohren fremd an. Aber sie stammten eindeutig von mir, wie ich in einem Anflug von Scham feststellte. Nie hätte ich geglaubt, mich so fallen lassen zu können und lehnte mich weiter zurück. Ich wollte Jeffrey küssen und erreichte in einer grotesken Verrenkung seine Lippen, an die ich mich hungrig klammerte. Den Kuss mit geschlossenen Augen genießend, stellte ich mir vor, wie es aussehen musste, wenn ich uns von außerhalb unserer Körper beobachten würde. Wie ich an ihn gepresst dalag und ihn innig küsste, während er mich ohne Unterlass massierte. Fast erschrocken keuchte ich auf, als plötzlich ein heftiges Kribbeln meine Wirbelsäule hinauflief und ich am ganzen Körper zu zittern begann. Aber es war nicht unangenehm, im Gegenteil. Keine fünf Sekunden später vergrub ich mein Gesicht in Jeffreys Halsbeuge, während ich realisierte, dass ich gerade in seine Hand gekommen war. „Und? Hab ich dir zu viel versprochen?“, fragte er mit rauer Stimme, nachdem er mir etwas Zeit gelassen hatte, damit ich wieder zu Atem kam. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und gab ihm noch einen Kuss, bevor er sich zum Waschbecken schlich, um die Überreste unseres Gesetzesbruchs zu vernichten. Es waren nur wenige Minuten, die er dafür brauchte, doch er fühlte sich eisig kalt an, als er wieder zu mir ins Bett stieg. Sorgfältig breitete ich die Decke über uns aus und schmiegte mich fest an ihn. Zu sehr plagte mich die Angst, er würde wieder krank werden und ich könnte ihn verlieren. Wohlig seufzend atmete ich seinen Duft ein, als mir bewusstwurde, dass wir gewissermaßen gerade unser erstes Mal hatten. Wie würden zwei Männer sonst miteinander schlafen? Nur, dass ich es nicht bei Jeffrey getan hatte. Schüchtern sah ich zu ihm auf und hoffte, es war in Ordnung für ihn, nun leer auszugehen. Eigentlich wollte ich ihm die schönen Momente so gerne zurückgeben, aber ich traute mich einfach nicht. Außerdem taten mir die Hände wirklich weh. „Hey, ich hab eine Idee“, flüsterte mir Jeffrey zu. „Wollen wir die Osterferien zusammen bei meinem Onkel verbringen? Wir können ihn am Wochenende fragen und du deinen Vormund, bevor er abreist.“ Begeistert sah ich ihn an. Die Idee war fantastisch! Die Osterferien waren zu kurz, um die Reise nach Indien aufzunehmen und das bedeutete immer, dass ich sie im Internat verbrachte. Dieses Jahr sogar alleine, da Pauls Vater da sein würde und die beiden schon einiges vorhatten. Zwar hatten sie mich zu einigen Aktivitäten eingeladen, aber es war nicht dasselbe, wie zu Hause zu sein. Aber zwei Wochen nur mit Jeffrey und seinem Onkel zu verbringen, ohne nervige Lehrer und Mitschüler, klang äußerst verlockend. Nur zu gerne wollte ich das. „Das wäre schön“, bestätigte ich, kuschelte mich an ihn und schloss glücklich die Augen. „Gute Nacht.“ „Schlaf gut.“ Jeffrey drückte mir einen Kuss auf und ich fühlte schon die Müdigkeit, der angenehm meinen Körper entspannte, als ich ein unwirsches Brummen aus der anderen Ecke des Raumes hörte. „Seid ihr endlich fertig?“, grummelte Paul jammernd. „Ich würde auch gerne wieder schlafen! Ihr seid ja schlimmer als die Karnickel!“ Während ich knallrot anlief, spürte ich, wie Jeffrey vor Lachen am ganzen Körper bebte. „Tut mir leid, Paul“, murmelte ich mit dünner Stimme und zog mir die Decke über den Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)