Im Wechsel der Jahreszeiten von DieLadi ================================================================================ Kapitel 63: Frühlingsblüten, Sommerastern, Herbstzeitlosen, Winterschnee Teil 15 - Schneeregenzyklus Teil 4 - Botticelli und Badehosen -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Sie teilten sich eine Umkleidekabine. Marti freute sich an Jakos wunderschönem Anblick, als der aus seiner Boxershorts schlüpfte. „Bist ja schon ein schnuckeliges Kerlchen“, sagte er lächelnd. „Na, du bist aber auch nicht zu verachten“, antwortete Jako und lehnte sich vor, um Marti auf den Bauch zu küssen. Dann kam ihm eine Idee. Er packte Marti und hielt ihn fest. Dann drückte er seine Lippen auf Martis Bauchnabel und pustete. Das gab ein komisches Geräusch und kitzelte heftig auf Martis Haut. „Hey, bist du verrückt?“, rief Marti und lachte. Jako lachte auch. „Das hat meine Mama immer mit mir gemacht, als ich noch klein war.“ „Mann“, stöhnte Marti gespielt, „ist dir nicht nicht aufgefallen, dass ich erwachsen bin?“ „Also weißt du, manchmal bin ich mir da nicht so sicher...“ Daraufhin erntete er von seinem „erzürnten“ Gatten eine spielerische Kopfnuss, und beide brachen in fröhliches Gelächter aus. Sie packten ihr ganzes Zeug in einen Spind, fummelten sich die Schlüsselarmbänder gegenseitig um die Handgelenke und schlenderten dann Hand in Hand in Richtung der Schwimmbecken. „Was meinst du, Marti, erst mal ein paar einfache Bahnen schwimmen?“ „Gerne, und danach in das Sprudelbecken und genießen.“ „Oh ja, und dann in das Wärmebecken, nach draußen.“ „Und die Wasserrutsche!“ Sie hatten einiges vor und gedachten, zu schwimmen, zu planschen, sich auszutoben wie die Kinder und aus tiefster Seele Spaß zu haben. Und das taten sie dann auch. Jako, der sich seiner männlichen Schönheit durchaus bewusst war, hatte Spaß daran, sich in Szene zu setzen. Und warum auch nicht? Er hatte einige Bahnen geschwommen und entstieg nun dem Becken in geradezu filmreif dramatischer Pose... sein langer nasser Haarschopf floss in Kaskaden über seine Schultern und seine Bewegungen waren genau abgemessen... Marti, der sich in diesem Augenblick etwas im Hintergrund hielt, amüsierte sich königlich über die Blicke, die seinen Gatten trafen. Aus diversen weiblichen Augen. Jako grinste ihm zu und Marti grinste zurück, setzte sich auf eine Badeliege, lehnte sich zurück und wartete ab, was passierte. Jako stand am Beckenrand und sah aus... ja man konnte es nicht anders sagen...wie die Schaumgeborene Venus von Botticelli in männlich. Es war wieder einer jener Augenblicke, wo Marti es beinahe nicht fassen konnte, dass dieser wunderbare Mann ihm gehörte und ihn liebte. Ein warmes Glücksgefühl durchströmte ihn. Es dauerte keine Minute, als eine hübsche junge Frau Jako ansprach. „Hallo! Bist du öfters hier?“ Marti musste an sich halten, um nicht loszuprusten. Klischeehafter ging es nicht mehr. Jako warf ihm einen verschmitzten Blick zu, sah Martis Grinsen und begann, auf die ganz offensichtliche Flirterei ein wenig einzugehen, allerdings so, dass das ganze total unverfänglich war und auch als ganz normale Freundlichkeit aufgefasst werden konnte. Marti, der das ganze grinsend beobachtete, spürte plötzlich ebenfalls Blicke aus zwei Augen auf sich ruhen. Zwei graugrüne Augen, die an seinen blauen hängenblieben. „Dein Kumpel scheint Spaß zu haben, oder?“, sagte die junge Frau, zu der die Augen gehörten. Marti grinste. „Scheint so.“ Sie streckte ihm die Hand hin. „Martina.“ „Marti.“ „Dein Ernst?“ „Japp.“ Sie sahen sich an und lachten. Jako und „sein Mädel“ schlenderten inzwischen in Richtung Cafeteria. Er warf Marti einen unauffälligen Blick zu und Marti senkte verstehend kurz die Augenlider. „Ich... würde jetzt ehrlich gesagt ganz gerne mit dir flirten, da dein Kumpel ja beschäftigt ist, aber... ich hab das Gefühl, ihr seid mehr als Kumpel, oder?“, fragte Martina leise. Marti nickte. „Dein... Lebensgefährte?“ „Nein, mein Mann.“ „Ihr seid verheiratet? Echt?“ „Japp.“ „Dann hab ich keine Chance bei dir?“, fragte sie, verschmitzt lächelnd. „Nope.“ Sie lachten wieder. „Macht trotzdem Spaß, mit dir zu quatschen, Marti.“ „Ja“, sagte er. „Ich finde dich auch nett.“ Er stand auf. „Darf ich dich auf nen Kaffee einladen?“ „Gerne.“ „Komm!“ Er zog sie hinter sich her und ging mit ihr an den Tisch, an dem Jako und sein“Flirt“ saßen. Jako sah ihn kommen, und ahnte schon, was kommen würde. Er grinste breit. Marti setzte sich einfach dazu und auch Martina nahm Platz, etwas unsicher, was nun geschehen würde. Er zog den Cappuccino, der vor Jako stand, zu sich rüber, trank einen Schluck und sagte: „Mmmhh, lecker, genau das richtige jetzt.“ Jakos „Begleitung“ sah ihn etwas verstört an. „Was soll das jetzt...?“ Marti beugte sich zu Jako, gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen und sagte: „Wenn du dir gleich nen neuen Cappu bestellst, besorgst du dann auch für Martina etwas, Schatz?“ Jako grinste. „Natürlich, Liebling.“ „Danke, Mäuschen.“ „Für dich doch gerne, Spatz.“ Und noch ein Kuss. Jakos Flirt stand etwas sauer auf. „Ihr seid doch... bescheuert!“ Sie drehte sich um und ging. Die Herren Fischer kringelten sich. „Na ja, ein bisschen gemein war das aber schon, oder?“, fragte Martina. „Ja“, sagte Marti, "ein bisschen ein schlechtes Gewissen hab ich schon, aber … trotzdem war es lustig.“ „Sie hat es aber nicht besser verdient", sagte Jako. "Sie hat mich ganz zu Anfang gefragt, ob ich alleine hier wäre, und da habe ich gesagt, nein, meine Große Liebe wäre gerade in der Sauna. Das mit der Sauna war zwar geschwindelt. Aber sie hat einfach weiter geflirtet, und das ganz schön deutlich. Hat mich regelrecht angegraben. Und nun hat sie eben die Quittung!“ Sie lachten alle drei. Schließlich gab Jako Martina die Hand. „Du bist Martina, oder? Ich bin Jako, Martis Mann.“ Sie nickte. „Hat er mir schon gesagt.“ Jako besorgte für sich und Martina einen weiteren Cappuccino. Sie plauderten eine Weile und plantschten hinterher noch gemeinsam eine ganze Zeit in den verschiedenen Becken und auf der Wasserrutsche herum. Es war ein sehr schöner Nachmittag, und sie hatten viel Spaß. Wie gut, dass sie ihn genießen konnten, denn das nächste Drama lauerte schon hinter der nächsten Ecke. Es schärfte seine Krallen, starrte mit gelben Augen aus dem Dunkel und lachte ein fieses, quietschiges Lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)