Bloody Pleasures von Pragoma ================================================================================ Kapitel 5: Vampire Romance -------------------------- "Hat Dir eigentlich schon mal jemand gesagt wie hübsch Du bist?" "Ich kann dafür sorgen, dass Du auch hübsch bleibst, für immer." Völlig vertieft bemerkte Naruto nur schemenhaft das Flackern der Kerzen, ebenso die leisen Schritte, welche sich leise wie ein Raubtier näherten. Eine Hand, die sich lauernd seinem Körper näherte, sich auf seiner Brust ablegte, verspielt diese entlangfuhr und schließlich weiter nach oben. Naruto folgte den Fingern, erzitterte trotz des warmen Wassers und sah schließlich wie erstarrt in Sasukes Augen. Nicht lange, aber lange genug, um in diesen ein Lodern zu sehen, was er bisher noch nie gesehen hatte. Was genau das für ein Blick war, wusste er aber nicht genau, lenkten ihn zusätzlich kalte Lippen ab, die seinen Hals entlang küssten, einen Schauer von Kopf bis Fuß in ihm auslöste und wieder rauf. Unterstrichen wurden die Augen zusammengekniffen, bohrte sich etwas in seinen Hals, versenkte sich gekonnt und verursachte einen Schmerz, den er kaum beschreiben konnte. Erst brannte es, dann wandelte es sich in einen bittersüßen Schmerz und letztendlich in ein Ziehen, was sich weiter runter ausbreitete. Naruto war verwirrt. Verwirrt darüber wie sein Körper reagierte, sich nicht einmal wehrte, sondern es einfach zuließ. Quälend langsam wurde das Spiel fortgesetzt, sein Körper gehorchte nicht, seine Beine erzitterten unter Sasukes streichelnde Hand und letztendlich ging ein Beben durch seinen Körper, wovon er glaubte, es würde ihn tief bis ins Mark erschüttern. Was reagierte er auch so, noch dazu auf einen Mann? Naruto verstand sich selber nicht, schob es jedoch dem Biss zu, der Hand, die sich lauernd ihren Weg bahnte, runter zu seinem Glied, welches zuvor nicht mal er genauer angefasst hatte. Beinahe schon zärtlich wurde es angestupst, sanft umfasst und letztendlich wieder losgelassen, was er mit einem leisen Murren quittierte. Meinte der Andere das mit Spielen oder kam da noch mehr? Naruto hatte keine Ahnung, ließ es bleiben sich Gedanken zu machen, welche ohnehin immer wieder abgelenkt und in andere Bahnen gelenkt wurden. Lediglich das Ziepen störte, das Brennen, wenn Sasuke sich weiterhin an seinem Blut bediente, es trank wie andere Sake und Wein. Mit einem lauten Platschen fiel die Seife letztendlich ins Wasser, seine rechte Hand glitt über den Wannenrand, als würde sie nach Halt suchen und rutschte jedoch ab. Sasuke grinste messerscharf auf, als er spürte, wie sich der Junge hingab und die Berührungen beinahe schon genoss. Schade, dass der Kopf sich vor Blut, Berührungen und Vampiren sträubte, der Körper jedoch nach mehr schrie. Die Seife welche ins Wasser plumpste, störte ihn noch nicht, doch als zunehmend Bewegung im Wasser war, löste er sich, da er dachte, Naruto würde sich an etwas festhalten wollen. Ein kleiner Rinnsal Blut lief diesem den Hals hinunter und tropfte in das heiße Wasser, in dem es rosa Fäden zog. Kurz legte er seine Lippen über die Stelle und saugte daran ohne die Zähne einzusetzen, da er dadurch beabsichtigte die Wunde zu schließen. Jeder Tropfen gehörte ihm, nichts sollte davon verschwendet werden. Gerne hätte er weiter gemacht, den Jungen in Ekstase geführt um ihn so vor Erregung und Verlangen zum Schreien gebracht, doch hatte er das bekommen, was er wollte. Bestätigung und Blut. Seine Finger, welche noch in dessen Nacken lagen, glitten zu der leicht geröteten Wange und ruhten eine kurze Zeit, bevor er aufstand, um zur Tür zu gehen welche er aufschloss und ohne ein weiteres Wort das Bad verließ. Ein deutliches Grinsen zierte seine Lippen, als er in sein Gemach ging und direkt die Vorhänge zuzog. Kurz dachte er an die weiche Haut des Anderen, wie diese sich anfühlte und wie sie schmeckte. Das Zimmer war warm, so warm, dass sich jede Katze hier wohlfühlen würde. Aufmerksam schloss er die Vorhänge und legte die Schachteln, in der sich Kleidung befand, auf seinen Schreibtisch und entfernte die Tomaten. Ebenfalls zündete er die Stabkerzen an, welche auf mehreren Kerzenständern thronten und stellte diese auf verschiedene hohe Plätze des Raumes ab. Er wusste, dass Naruto nicht gut sah, schließlich war er ein Mensch. So also wurde das Zimmer nicht nur vom Kamin, sondern auch vom Kerzenschein beleuchtet. All das war kein verzweifelter Versuch der Romantik, sondern der pure Eigennutz von Sasuke dem die Augen durch das grelle Licht der Sonne weh taten und sich etwas ausruhen mussten. So also ging er wieder zu dem Kamin, hob das Buch, auf welches rot gebunden war und steckte es in das Regal zurück, nachdem er es sich noch einmal kurz ansah. Das Knistern in den Ohren vernehmend, setzte er sich wieder auf den Sessel welcher einst seinem Vater gehört hatte und starrte in das verschlingende Rot, welches ruhig vor sich hin brannte. Er lebte nun schon so lange in dieser Welt, hatte vieles gewonnen, aber umso mehr verloren. Zwar hatte er Geld, Ansehen und seinen Bruder, doch hatte man dafür alles ausgerottet welches er einst geliebt hatte. Und wenn die Menschen oder andere Geschöpfe diese ihm nicht genommen hatten, tat es die Zeit. Es gab noch vereinzelt Geister und Dämonen, vor allem in den Meeren tummelten allerlei Kreaturen, doch für ihn, für ihn gab es keinen Zauber der Welt mehr. Er würde niemals mehr auf dem Rücken eines Drachen sitzen, würde niemals mit seinen Freunden um die Wette laufen können und nie mehr würde er das Lachen seiner Eltern vernehmen können. Ruhig saß er im Sessel, so, als ob er gerade gemalt wurde und ließ den kalten Zorn erneut sein Herz für eine kurze Zeit ergreifen. Seine Hände krallten sich in Zeitlupe in die Lehne und hinterließen Abschürfungen. Er musste sich beruhigen. Kurz atmete er leise aus und dann wieder ein. Es war bereits tief in der Nacht und man hörte nicht einmal einen Kauz in den Baumkronen schreien. Seine Augen schlossen sich, das Feuer trocknete seine Hände, welche zuvor von dem Wasser nass waren und er zwang sich an nichts mehr zu denken. Nein, er warf die nostalgischen Gedanken hinfort, da dies nicht er war. Die Hitze, die sich durch seinen Körper fraß, war schier nicht zum Aushalten, sein Verstand verabschiedete sich zunehmend, ausgelöst nur durch eine Hand, von Zähnen und Lippen, saugend und leckend an seinem Hals. Gerade so konnte er sich noch halten, verhindern, ganz in die Wanne zu gleiten und sich womöglich den Kopf zu stoßen. Wasser schwappte hin und her, Lippen lösten sich von seinem Hals, hinterließen ein Brennen, einen herben Beigeschmack, ein heftiges Ziehen. Was war das? Naruto hatte keinen Schimmer, fühlte jedoch erneut Lippen, die sich festsaugten, erneut von seinem Blut kosteten und weitere heiße Wellen durch seinen Körper sandten. Dann lösten sie sich, ebenso die Hand in seinem Nacken und ehe er wusste, wie ihm geschah, verließ Sasuke wortlos das Badezimmer. Ließ der ihn jetzt ernsthaft alleine, noch dazu so? Naruto war irritiert, nicht nur über das verhalten auch über sich selber, über seinen Körper, der heiß kribbelte, nach mehr verlangte. Mit einem leisen, ziemlich frustrierten seufzend lehnte sich Naruto zurück, zeichnete mit der Spitze seines Zeigefingers unwillkürlich diese erdachte Linie nach. Es war ein zärtliches Gefühl, ein prickelndes, fühlte sich warm an. Naruto schloss die Augen, fuhr mit der Hand nun ganz zu seinem Glied, um ganz zu spüren. Fest spürte er den Schaft in seiner Hand. Es fühlt sich gut an, ihn so fest zu spüren. So hart. So heiß. So steif ... Mit zwei Fingern umspielte er die Eichel, welche bereits glitschig und nicht nur durch das Wasser ganz nass war, ein erster Lusttropfen hatte sich auf ihr gebildet, welchen er sanft verrieb. Naruto hatte das Gefühl einer Hand darauf, drumherum und dann auch an der Stelle, an der er sie so besonders lustvoll empfand - nämlich beim Übergang des Vorhautzipfels unterhalb der Eichel. Sein Finger trieb ihn jedenfalls jetzt in ein immer stärkeres Lustgefühl. Er genoss seine Zärtlichkeit, obwohl es ihn auch ein wenig quälte. Lieber würde er jetzt das Glied in der Faust reiben – aber das wäre nur "Erleichterung". Mit einem Mal wurde Naruto bewusst, was er hier im Inbegriff war zu tun, doch es war zu spät. Die Lust hatte ihn genauso fest im Griff, wie seine eigene Hand sein schmerzhaft pochendes Glied, welches noch weiterer Aufmerksamkeit schrie. Unsicherheit, aber auch Neugier auf das, was er gerade fühlte, ihn quälte und unsichtbar fesselte, ließ er die Hand erneut über seine Erregung gleiten, fasste fester zu, rieb sie gezielter, gekonnter. Das Empfinden war unglaublich, nicht in Worte zu fassen, zerrten an jeglichem Verstand und ließen Naruto immer wieder keuchen und leise stöhnen. Nicht für lange, seine Hand arbeitete schneller, trieb ihn immer weiter an, nahe an den Rand der Klippe, über welche er kaum später laut stöhnend sprang, seinem ersten Orgasmus erlag, welcher noch einige Minuten nachwirkte. Ermattet lag er im warmen Wasser, öffnete nur langsam die Augen und fuhr sich durch das nasse Haar, welches ihm wirr ins Gesicht hing. Erst, als er sich beruhigt und gesammelte hatte, erhob sich Naruto aus der Wanne, sah sich um und rollte mit den Augen. Das war jetzt nicht Sasukes verdammter Ernst? Der Arsch hatte ernsthaft kein Handtuch dagelassen und langsam regte es ihn richtig auf. Sollte er jetzt so durch den Flur gehen, dazu in der Kälte und obendrauf nass? Kältetod der Blutarmmut vor. Nicht viel besser, aber genauso schlimm. Naruto knurrte, schwang sich aus der Wanne heraus, zog den Stöpsel und sah sich nach dem Mantel um. Zwar lag dieser noch da, aber den würde er frisch gebadet jetzt nicht anziehen. Hinterher durfte er nochmal und nein, darauf hatte er wahrlich keine Lust. Augen zu und durch. Besser gesagt blind durch einen düsteren Flur, mit nichts am Leib, dazu die Kälte, die sich jetzt schon in seine Füße festfraß. Drauf geschissen, dann wurde er eben krank, musste das Bett hüten und hatte damit aber hoffentlich auch Ruhe vor Mister, „Mir doch egal". Naruto kochte vor Wut, riss die Tür zum Flur auf, trat raus, den dunklen Gang entlang und versuchte weitestgehendst alles um sich herum zu ignorieren. Angefressen und fast schon auf hundertachtzig, öffnete er schließlich die Tür zu Sasukes Zimmer, schloss diese hinter sich und atmete erstmal tief durch. Nacktheit hin oder her, die störte ihn nicht mal, immerhin war er mit Yamato und anderen schon im Onsen gewesen und da badete man bekanntlich ebenfalls nackt, aber man hatte hinterher ein Handtuch und keine scheiß Kälte, die einen durchschüttelte. Feucht patschende Schritte ertönten im langen Flur welcher zu Sasukes Zimmer führte. Dieser musste nicht einmal aufsehen, um zu wissen, wer das Zimmer betreten hatte. "Geh zum Schreibtisch", forderte er kaum hörbar und winkelte seinen Arm an. Ihm war nicht nach reden, er wollte keine Worte verschwenden, welche generell kein Gehör fanden. Lieber wollte er all seinen glühenden Zorn in Hass umwandeln welcher seit Jahrhunderten in ihm loderte. Die Hand, welche sich auf die Lehne gestützt hatte, ballte sich zu einer Faust und öffnete sich wieder nur um sich dann wieder zuschließen. Die Lider hatte er halb geschlossen, als er weiter in die Flammen starrte und Gesichter in ihnen brennen und schreien sah. Der Sessel gab etwas nach, als er sich geschmeidig erhob und in Narutos Richtung ging, welcher immer noch halb nackt war. Ohne etwas zu antworten oder gar etwas zu sagen, ging er dicht an diesem vorbei zu dem Fenster, öffnete es und sprang hinaus. Das einzige, was er dabei zurückließ waren Vorhänge welche im sachten Abendwind wehten. Er wusste, wenn Naruto näher gekommen wäre, auch nur ein unnötiges Wort gesagt hätte, hätte er ihn umgebracht. Doch nicht nur das war ein Grund seines Verschwindens, ein weiterer war, dass er den Drang hatte zu jagen. Nicht die Form von Spielen, welches er mit Naruto hatte, dass das Spiel einer Katze ähnelte, welche mit einer aggressiven Maus spielte die nie aufgab und selbst noch im Zeitpunkt ihres Todes ihm die Stirn trotzen würde. Sondern war es die Jagd, wie von einem Löwen, welcher sich ein junges Kalb riss, das Blut und das Fleisch zwischen den Zähnen spüren wollte und das Gefühl wie der einst so lebendige Körper immer schwacher und schlapper wurde. Alles in ihm schrie, jeder Faser in seinem Körper fühlte sich an, als würde sie zerreißen. Wahrscheinlich hätte er den ganzen Frust hinunterschlucken können welcher ab und zu einfach in ihm aufbrodelte, doch wollte er nicht. Er wollte nicht wie ein Mensch leben mit dem Zusatz das er Blut brauchte, denn das war er nicht. Er war die Kreatur welche man aus Büchern und Horrorfilmen kannte, achtete nicht auf Leben, sondern nahm es. Sicherlich hätte man wie Tobi sein Dasein fristen können in dem man auf Beutel zurückgriff, doch dafür war seine Mordlust zu groß und an Tagen wie diese war sie besonders groß. Ohne sich umzudrehen oder daran zu denken was Naruto machen würde, verschwand er im dichten Unterholz des Waldes. Die Jagd hatte begonnen und er war der Jäger. Schreibtisch? Naruto sah zornig zu Sasuke, der einfach sitzenblieb, sich nicht rührte und lieber ins Feuer vor sich starrte. Fein, er würde zum Schreibtisch gehen, ignorierte Sasuke dabei, der ohnehin keine Notiz nahm, was ihm zum einen recht war aber auch behagte. Etwas stimmte nicht, nachfragen würde er aber nicht, schritt daher vorerst zum Schreibtisch, entdeckte die Kartons, die ihm bekannt vorkamen und öffnete diese. Kleidung, dazu frisch, neu und scheinbar sogar seine Größe. Langsam nahm er die Sachen heraus, zog sich an und doch drehte er sich halb angezogen um, besah sich Sasuke genauer und der Verdacht, dass etwas nicht richtig war, erhärtete sich zusätzlich noch. Da schien jemand zu kochen, innerlich zu brodeln und wie ein Vulkan jederzeit zu explodieren und heiße Lava zu spucken. Da war eindeutig Vorsicht geboten, kein reden und keinen Piep von sich geben. Naruto zog es daher vor, sich weiterhin anzuziehen, stieg in die Hose und zog den Reißverschluss hoch. Um warme Füße zu bekommen, zog er Socken über, schoss jedoch in die Höhe, als Sasuke an ihm zum Fenster vorbeirauschte und keine Sekunde aus diesem heraussprang. Sich ratlos am Kopf kratzend sah er ihm nach, zog sich dann aber doch lieber Socken an, ebenso Schuhe und setzte sich im Schneidersitz an das Feuer. War Sasuke nur auf der Jagd und deswegen so komisch? Mit Sicherheit, er hatte ja nicht viel von ihm getrunken und wurde mehr oder weniger von der Seife und seiner Tollpatschigkeit gestört. Machte man aber deswegen so ein Fass auf? Reden könnte auch helfen, aber wäre in dem Fall wohl unangebracht und zudem würde das sicher auch nichts nützen. Hieß wohl warten, sich die Zeit zu betreiben und ... Ach da war ja das Buch, welches er gelesen hatte. Das mit den Drachen, was ihn so gefesselt hatte. Wo war es doch gleich? Naruto drehte sich zum Tisch, aber da lag es nicht mehr. Vielleicht hatte es Sasuke zurück zu den anderen gestellt. Möglich wäre es und daher erhob sich Naruto, ging zum Regal und entdeckte den roten Einband sofort. Langsam zog er es heraus, sah jedoch kurz zum Fenster, schritt auf dieses sogar zu und sah nach draußen in die Nacht. Alles ruhig, nur das Rufen einer Eule war zu hören, der Wind raschelte durch die Bäume und die Luft roch nach Wald. Es verging eine gewisse Zeit, als Sasuke im Schatten getarnt durch das Dorf lief und den Mond und die Nacht als Komplizen hatte. Die Straßen wie Tot gefegt, doch wusste er, dass immer einige Ninjas sich dort aufhielten, um Wache zu leisten. So also ging er ruhig weiter, bis er an ein großes Mehrfamilienhaus ankam, er kannte diesen Geruch. Menschen hatten wohl keinerlei Angst mehr und schienen all die Nachtkreaturen aus ihrem Gedächtnis gestrichen zu haben. Verzückt regten sich bei dem Gedanken Sasukes Mundwinkel nach oben bis er schließlich erneut in das offene Fenster stieg welches in ein geräumiges Badezimmer führte. Ohne Scheu oder gar Skrupel schlenderte er vom Badezimmer aus in die Wohnung, welche so viel geräumiger war, als die von Naruto. Ebenfalls roch sie nicht so seltsam. Wenn er ehrlich sein sollte, war es nicht die Zeit für ihn zum Jagen, lieber tat er das bei Dämmerung oder wenn der Mond die höchste Stelle des Himmels erreicht hatte, doch genoss er gerade das leichte Herzklopfen. Kaum hörbar ging er in die Küche und entdeckte einen Wein, welcher achtlos offen auf der Arbeitsfläche abgestellt wurde. "Was eine Schande", flüsterte er, als er die Flasche zur Hand hatte und an der Öffnung roch. "Du bist der Junge von heute Morgen, was willst du?", sprach ihn eine tiefe und reife Stimme an welche keine Furcht zu haben schien. Noch nicht einmal drehte sich Sasuke um als er angesprochen wurde, sondern setzte die Flasche wieder behutsam auf die Theken ab. Kurz atmete er ein und grinste breit, als er sich umdrehte und man seine roten Augen im Mondlicht glitzern sah. Die Augen des Grauhaarigen wurden zu Schlitzen, bevor er sie wieder komplett öffnete und den Uchiha vor sich aufs genaueste beobachtete. "Kinder sollten um die Zeit schlafen und nicht in fremde Wohnungen einbrechen", fauchte er. Zu seiner Verwunderung griff Sasuke nicht an, sondern ging hinter die Theke und duckte sich, als ihm der andere mit dessen Faust angreifen wollte. Das war das, was er wollte, Beute, die sich wehrte und mit ihm spielte. Das Blut war erst einmal nebensächlich, zuerst wollte er die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in den Augen des anderen sehen bevor er sich das nahm, was ihm zustand. Eine lange Narbe zierte die eine Gesichtshälfte des Grauhaarigen, anscheinend hatte dieser auch nicht immer gutes erfahren, doch das war Sasuke egal. Obwohl er immer wieder angegriffen wurde, konnte er jeden Schlag ausweichen, grinste erneut auf und riss die eine Schublade aus den Angeln, in der sich Messer befanden, warf diese zu dem größeren, sodass die Klingen nur so auf den Boden schepperten, als diese aufschlugen. "Was ich will? Ich will Spaß!", richtete er die ersten Worte an den Fremden und warf das eine Messer, welches auf der Anrichte stand, auf diesen, sodass es in dessen Schulter stecken blieb. Er hatte schon bei der ersten Begegnung gemerkt, dass der Ninja vor ihm stark war, schon der Ausdruck in den Augen hatte es ihm verraten. Entzückt von der Schnelligkeit sprang Sasuke auf die Theke und auf der anderen Seite hinunter. "Na los ...", forderte er ihn auf und ließ seine Vampirfänge bei einem aufgesetzten Lächeln aufblitzen. Der Ninja hatte schon vieles gesehen, doch noch nie so etwas. Das Messer zog er sich mit einem Ruck raus und hielt sich die Wunde, aus der Blut quoll, die Augen starr auf den Uchiha gerichtet aktivierte er das Sharingan. "Ohh oh - von wem hast du denn das geklaut?", lachte Sasuke auf, verschwand und tauchte hinter dem anderen wieder auf, berührte dessen Nacken mit einem Finger und schlug ihm daraufhin ins Kreuz. Obwohl er etwas überrascht war, dass ein Mensch eine Vampierfähigkeit seines Clans hatte ließ er sich nichts anmerken, sondern wich immer wieder nur gekonnt aus, bis er die Faust des anderen abwehrte und diese fest in seiner Hand hielt und nicht mehr losließ. "Du langweilst mich", gab er träge von sich und donnerte den Jonin gegen die Wand. Ein Keuchen, dann ein Geräusch, welches sich anhörte, wie die Flügelschläge tausender Vögel umgaben die beiden. Was war das? Sasukes Augen wurden von dem grellen Licht geblendet, bis auch schon der Angriff kam und ihm am Arm traf, es fühlte sich so an, als ob jemand sich festgebissen hätte, ihm das Fleisch vom Knochen riss und es dann verbrannte. Nun endlich weiteten sich auch Sasukes Augen, endlich hatte er jemanden gefunden der nicht nur das Lamm spielte. Blut quoll aus der großen Fleischwunde welche Teile des Knochens freilegten und stark pulsierte. Mit einer Hand hielt er sich die Stelle und spürte wie ihm das warme, dunkle Leben ihm über die hellen Finger strömte. "Ist dir immer noch langweilig? ", fragte der ältere ruhig aber aufmerksam, er wollten sein Gegenüber nicht unterschätzen, obwohl er diesen nicht kannte. Ein stumpfer Schlag, ein Gewicht auf ihm, welches ihn zu Boden brachte, all das erwartete er nicht. Sasuke setzte sich auf den Rücken, welcher nur mit einem Top bekleidet war und beugte sich tief zu seiner Beute hinunter. "Nein", grinste er und biss ihm in den Hals, so tief, sodass er dachte, er hätte ihm beinahe schon diesen Teil herausgerissen. Stark schluckend glitt das heiße Blut ihm die Kehle hinunter und erfüllte ihn mit leben, er spürte wie langsam die Wunde weilte auch wenn diese eine gewisse Zeit brauchte, um vollständig geheilt zu sein. Der einst so starke Körper wurde immer schlaffer, immer kühler und bleicher, blutleer. Als Sasuke gesättigt und seine Mordlust leicht gestillt war, löste er sich von dem Mann und wischte sich mit der unverletzten Hand den Mund ab. Er würde die Leiche verschwinden lassen so wie es immer der Fall war. Es war früher Morgen und die Vögel hatten angefangen zu singen, um den Tag zu begrüßen als Sasuke durch die Tür in sein Anwesen hinein kam und direkt ins Badezimmer ging um sich vom Blut, welches auf seiner Kleidung gelandet war, reinzuwaschen. Das war der einzige Nachteil, man saute sich ein. Er dachte an die Nacht zurück, wie er von dem Typen aufstand und sich noch kurz die Wohnung ansah, bevor er ging. Auf dessen Schrank stand ein Bilderrahmen wo Naruto samt einem anderen Mädchen und einen Jungen abgebildet war, es schien etwas älter gewesen zu sein, doch sah die Truppe glücklich aus. Menschen sind wehr- und wertlos, ging es dem Uchiha durch den Kopf und zog sich seine Kleidung aus um sich mit einem nassen Lappen die eingetrockneten Blutflecken zu entfernen. In aller Ruhe ging er danach in sein Zimmer, wo er Naruto im Bett eingekuschelt vorfand, dieser schlief anscheinend noch. Wortlos ging er zum Kamin und legte ein Holzscheit drauf, so ersparte er sich wenigstens dumme Kommentare über die Temperatur des Raumes, wenn der Blonde erwachte. Immer noch halbnackt trat er zu dem runden Bett und legte sich leise neben ihn, doch schloss er noch nicht die Augen, sondern lag einfach nur neben Naruto und sah in dessen schlafendes Gesicht. Von Natur aus war dieser wohl eher blass, doch hatte ihn die Sonne leicht gebräunt. Er betrachtete jedes Detail, die langen Wimpern, die vollen Lippen, die hellen Augenbrauen, alles. In Sasukes Augen war Naruto schön, beinahe zu schön für einen Jungen. Einige Minuten blieb Naruto noch am Fenster stehen, wandte sich dann jedoch ab, ging zurück, um sich das Buch zu holen und sich erneut vor den Kamin zu setzen. Wohlig von der Wärme eingeschlossen schlug er die Seite auf, die er zuletzt gelesen hatte, verfolgte wie zuvor gebannt die Handlung und doch stimmte es ihn wehmütig zu wissen, dass es keine Drachen mehr gab. Seufzend klappte er schließlich das Buch doch wieder zu, ihm war schlichtweg die Lust vergangen, er wollte nicht immer wieder nachdenken, wollte einfach nur ... „Hatschi..." Er musste kurz niesen, rieb sich die Nase und irgendwie war es seltsam. Seltsam ruhig, fast schon zu ruhig. Getrieben von der Langweile stand Naruto wieder auf, räumte das Buch zurück ins Regal und wieder zog ihn das Fenster magisch an. Immer noch Dunkelheit, jene die selbst in den Räumen herrschte, sie einnahm und man das Gefühl bekam, sie würde einen irgendwann verschlingen. Kurz schauderte Naruto, rieb sich die Arme und doch konnte und wollte er den Blick nicht abwenden. Es erinnerte ihn an vergangene Missionen, daran wie man sich fühlte, wenn man einfach von Ast zu Ast sprang, dem Ziel dabei näher kommend. Ob er das je so wieder tun würde oder durfte? Zusammen mit seinem Team? Mit Sakura, Sai und Kakashi? Trauer legte sich wie ein Tuch über ihn, ein Schmerz, den er nicht beschrieben konnte, durchzuckte seinen Körper, ließ ihn nach hinten taumeln und beinahe fallen. Er fühlte sich schwach, dazu müde, irgendwie anders als sonst. Naruto schwankte, schritt langsam zum Bett rüber und ließ sich einfach fallen. Kaum, dass er lag, schlief er ein, schaffte es aber dennoch sich noch zuzudecken und auf die Seite zu rollen. Dieses Mal träumte er, träumte von Konoha, von seinen Freunden. Er sah sie alle. Sah, wie sie lachten, trainierten und doch fehlte etwas. Er fehlte. Naruto konnte sich selber nicht sehen, nur lachende und fröhliche Gesichter. Dann mit einem Schlag völlige Dunkelheit. Kälte, die er kannte, die ihn zittern ließ und das nachhaltig im Schlaf. Naruto wälzte sich unruhig, versuchte nach etwas zu greifen und fasste ins Leere. Nichts war mehr da, nur Dunkelheit, Kälte und tote Menschen, die zu Hunderten vor seinen Füßen lagen. Sasukes Blick wanderte nach unten, als er merkte, wie die Hände des anderen unruhig wurden, dessen Lider leicht zuckten und er kurz etwas nuschelte. Hatte er etwa Schmerzen oder einen Albtraum? Er beobachtete das Verhalten eine kurze Zeit bis er sich entschloss seine Arme, um Naruto zu legen und ihn ganz dicht an sich heranzuziehen. Ihn erstaunte es, dass dieser davon nicht aufwachte, doch spürte er wie die Atmung flacher wurde, dessen Herz langsamer und regelmäßiger klopfte und auch die Hände aufhörten sich zu bewegen. Lange hatte er selbst nichts mehr geträumt worüber er auch mehr als froh war, denn jeder Traum in seinem Geist war schlimmer als der Krieg damals. Manchmal dachte Sasuke nicht nach, er machte es einfach, genauso wie jetzt. Wenn er etwas für richtig hielt, dann machte er es, natürlich hatte es vor und Nachteile doch wollte er nicht säumen. Die Wärme des Jungen ergriff seinen Körper, der Blick, welcher kurz in die Leere starrte, schloss sich damit die restlichen Sinne arbeiten konnten. Noch nie, nach all den Jahren, lag er wie jetzt mit einer anderen Person im Bett und spendete ihr Geborgenheit und Schutz. Er hatte Jahre, wo er viele Sexualpartner hatte, welche die er nicht tötete und ihren Restabend bis zum natürlichen Ende genießen konnten, doch nie kam es zu so einer Situation. Nicht weiter drüber nachdenken wollend lag er nur da, Naruto in seinen Armen und genoss die Ewigkeit, die Ewigkeit welche nach Sekunden schon hätte um sein können. Das Zimmer war still, nicht einmal die Vögel welche draußen fröhlich ihre Lieder sangen, waren hier drin zu hören, doch fühlte er zum ersten Mal Leben in diesem Raum. Leben welches die Einsamkeit und Dunkelheit vertreiben konnte aber dazu verurteilt war, selbst in diese gezogen zu werden. Sasuke drückte Naruto fester an sich heran und konnte den Geruch der Haare vernehmen, welche ihm zwischendurch an der Nase kitzelten. Er spürte den warmen Atem an seiner Brust und dachte darüber nach ob Menschen sowas tagtäglich spürten? Er kannte so ein Verhalten nicht einmal von Vampiren, denn diese waren meist sehr toxisch und wild in der Beziehung, umwarben und liebten sich. Dies geschah meist ohne direkte Zuneigung, da man genau wusste, was der andere empfand. Die Situation war anders, hier tauschte er seine Nähe aus, schenkte Geborgenheit und Ruhe ohne etwas zurückzuverlangen. Waren so die Menschen? Schwach und zärtlich. Welch seltsame Gedanken , die Sasuke direkt wieder abschüttelte und weiterhin ohne sich groß zu bewegen dem Herzschlag des anderen lauschte. Sehr langsam beruhigte sich Naruto im Schlaf, wusste aber nicht warum und dass Sasuke eine Teilschuld mit sich trug, ihn einfach umarmte und damit Schutz gab. So wandelte sich auch der Traum, wurde hell und doch war da nichts außer ein verlassenes Dorf. Sein Dorf. Sein geliebtes Konoha, wo er einst Hokage werden wollte. Nichts war mehr da. Nur Häuser aber keine Menschenseele. Ein Bild von Trauer, eines, was er nicht mehr sehen wollte, erwachte und feststellte, dass er sich dicht an Sasukes Körper gedrückt vorfand. Wann hatte er ... Naruto blinzelte einige Male, ehe er die Augen ganz aufschlug, den Kopf ganz leicht anhob und das nur, weil er gucken wollte, ob der Andere vielleicht schlief. Natürlich nicht, er lag einfach da, still und sich nicht bewegend. Hatte er ihn etwa die ganze zeit beim Schlafen angesehen, ihn sogar beobachtet? Naruto schluckte kurz, nicht, dass er ihn schon als Frühstück betrachtete, aber das ergab nun weniger Sinn. Das hielt man sicher vorher nicht in den Armen, eher dann, wenn es starb und man verhindern wollte, dass es fiel. Ein kurzer Seufzer entwich ihm, er sollte vielleicht nicht alles so eng, so verdächtig ansehen und es mal anders betrachten. Nur wie? Naruto hatte keine Ahnung von Vampiren, davon, wie man mit diesen umging oder ihnen begegnete. „Bist du schon lange wach?", wollte er leise wissen, hatte somit den Anfang gemacht und vielleicht war seine Laune heute besser als die Gestrige. Seine lag noch schlafend im Bett, musste sich noch entscheiden, aber meist hatte er von Natur aus gute Laune, steckte damit gerne andere an aber ganz sicher keinen Vampir, der sonst kalt und gehässig war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)