und dann war alles anders von XdramaX ================================================================================ Kapitel 24: Montag, 3. September 2018 – Nacht --------------------------------------------- Als ich spät abends wieder heim kam, brannten nur noch in den Zimmern der Angestellten in der unteren Etage vereinzelt Lichter. Ich betrat die viel zu stille Villa. Ja, wenn hier einmal Ruhe eingekehrt war, dann konnte man eine Stecknadel fallen hören – und aufschlagen natürlich auch – doch an diesem Abend erschien es mir unnatürlich. Ungewöhnlich. Gespenstisch… Ich schlich mich hinauf in die erste Etage und folgte dem cremefarbenen Läufer den Gang entlang. Als ich Marcos Zimmer erreichte blieb ich kurz stehen. Ich hörte ihn leise Brummen. Keine Ahnung was er tat – Vielleicht Schnarchen? Vielleicht Reden? Ich haderte einen Moment mit mir. Letzte Nacht war er in mein Bett gekrochen. Wir hatten uns versöhnt und beschlossen eine Familie zu sein, aber… Hieß das auch, dass dieses Seite-an-Seite-einschlafen eine einmalige Sache war? Ich sah zu meiner eigenen Tür. Der Gedanke an mein großes, leeres, kaltes Bett ließ mich erschaudern. War es nicht viel schöner mit ihm zusammen? Ich sah langsam auf seine Klinke und wollte sie gerade hinunterdrücken, als die Tonlage wechselte. Ich zuckte zurück. Jeder andere hätte wohl geglaubt, dass sein Fernseher an wäre, aber ich erkannte die Stimme: Lavinia war noch immer bei ihm. Ich sah auf die Uhr. Es war bereits nach elf und morgen hatten wir Schule. Das war wohl eindeutig. Sofort schossen mir Bilder in den Kopf, wie er mit der Pinkhaarigen über sein Bett kugelte. Ja, vielleicht waren wir eine Familie, aber ich würde ihm niemals so nahe sein können, wie Lavinia. Das Leben war so ungerecht und grausam! Seit er mich in den Armen hielt konnte ich nur daran denken, dass ich dorthin zurück wollte und Lavinia war diejenige, der dieser Wunsch erfüllt wurde. Warum konnte ich denn nicht mit ihr tauschen? Konnte sie denn nicht seine Schwester sein und ich seine Freundin? Was ich mir da vorstellte und wünschte… Vor einer Woche hätte ich mich eingewiesen für diesen Gedanken und auch jetzt fühlte ich mich furchtbar schlecht. Er war mein Bruder! Nichts durfte da jemals zwischen uns passieren! Ich wandte mich von seiner Tür ab und huschte auf leisen Sohlen hinüber zu meiner eigenen Tür – gerade rechtzeitig konnte ich sie hinter mir schließen, als sich die von Marco öffnete. Ich hielt den Atem an und legte ein Ohr an meine Tür, doch da die beiden zu flüstern begannen, konnte ich auch jetzt nichts verstehen. Die gute Isolierung unserer Zimmer war wirklich nicht geeignet für eine gepflegte Spionage! Ich hörte einen Schlüssel klimpern und sie entfernten sich. Vermutlich wollte er sie nach Hause fahren… Sie war ja so gut dran… Ich seufzte und stellte meine modrigen Schuhe – die ich an der Tür ausgezogen hatte – in mein Badezimmer. Meine nasse Jacke wanderte über den Rand der Badewanne zum Trocknen, dann schlich ich wieder rüber. Als ich meine Kleidung auszog und in den dafür vorgesehenen Behälter für unsere Angestellten warf, musste ich an Nahele denken. Er tat mir so furchtbar leid. Wir hatten uns zwei Kinokarten gekauft und uns anschließend in die Kinobar gesetzt, um auf den Einlass zu warten. Auf unserem Couchplatz hinten in einer Ecke war er schließlich in Tränen ausgebrochen. Er war ein Häuflein Elend. Nur ein Schatten dessen, wie ich ihn einst kannte… das machte es aber nicht minder traurig. Stunden lang hielt ich ihn in den Armen und hörte mir Geschichten darüber an, wie nahe sie sich – zumindest in seinen Augen – gekommen waren. Kleine Gesten und Berührungen, die ihn wahnsinnig gemacht hatten und hoffen ließen, dass sie doch ebenso fühlte wie er, aber es war alles ein Irrtum. Lavinia war den ganzen Nachmittag und den ganzen Abend hier. Bei meinen Bruder. Ich zog mir eine knappe Hotpants an und drehte mein Top so lange in der Hand, bis ich es gerichtet hatte. Er war so aufgelöst und verzweifelt, dass wir sogar unseren Film verpassten… Na ja, egal… Ich habe gezahlt… Wie immer… Ich warf einen letzten Blick auf mein Telefon. Nicht eine einzige Nachricht. Ich seufzte und warf einen Blick in meinen Spiegel. Obwohl wir uns offensichtlich ausgesöhnt haben, habe ich Nahele nicht gestanden wie nahe ich Marco gewesen war. Und wie sehr ich mich nach ihm sehnte. War das vielleicht egoistisch gewesen? Immerhin hatte er mir auch alles über sich und Lavinia gebeichtet. Wobei, wenn ich angefangen hätte zu reden, dann hätten wir vielleicht kaum bis keine Zeit mehr für seinen Schmerz gehabt. Ach, alles scheiße! Ich öffnete wie immer meine Fenster weit und kletterte in mein Bett. Das stetige Prasseln des Regens auf unsere Veranda war irgendwie entspannend. Ich drehte mich auf den Rücken und sah an die Decke. Wenn ich was mich Nahele anfing, vielleicht würde das Lavinia eifersüchtig machen? Quatsch, was für eine hirnrissige Idee! … Wie er mir fehlte… „Sera, bist du da?“, verwirrt sah ich zur Tür – ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie aufgegangen war… Sofort schlug mein Herz Tango. Marco schlüpfte in mein Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Als er auf mein Bett zukam setzte ich mich auf. Vorsichtig kniff ich mir in den Oberschenkel, aber es war kein Traum. Mein Bruder kickte seine Schuhe weg und zog sich sein Shirt über den Kopf. Kurz bevor er mich erreichte sank auch seine Hose zu Boden. „Celvin Klein“ konnte ich in weißen Lettern auf der dunklen Boxershorts gerade so bei dem wenigen Licht lesen… Doch eigentlich interessierte mich der Schriftzug gar nicht so sehr. „Du warst lange weg.“, raunte er mir zu, als er endlich wie selbstverständlich unter meine Bettdecke stieg. „Na und?“, fragte ich zurück und ließ mich parallel zu ihm wieder auf die Kissen sinken. Schweigend drehten wir uns einander zu – mein Kopf auf seinem Unterarm, auf dessen Ellenbogen er sich stützte. Abwartend sah er mich an. „Na ich meine: Lavinia war bis eben doch auch noch hier, oder?“ Er stieß die Luft aus. „Ich weiß… wir haben… uns etwas verquatscht.“, gestand er und ließ sich auch endlich sinken, bis wir uns auf dem Kissen ansehen konnten. Ein Kribbeln durchfuhr mich, als seine Hand hinter mir sich auf meine bloße Schulter legte und die freie über meine Taille strich. Vorsichtig rutschte ich etwas näher. Ich hoffte, dass er es nicht bemerkte, doch dann zog er meinen Bauch sogar an seinen. „Verquatscht? Ernsthaft?“, fragte ich ungläubig und vielsagend. Er seufzte. „Ja, ernsthaft. Mehr tun wir nämlich gar nicht.“ Ich zog die Augenbrauen kraus. „Mehr als reden ist da nicht drin?“, fragte ich verwirrt. „Aber… seid ihr denn nicht… nun ja… ein Paar?“ Er überlegte einen Moment und nickte dann fast. „Ja… nein… ich weiß es nicht…“, gestand er. „Ich glaube alle halten uns dafür, aber eigentlich verbringen wir einfach nur gerne Zeit miteinander und reden. Wie Geschwister.“, verkündete er und ich grummelte. Ich wusste nicht, ob ich beleidigt war oder etwas anderes, aber ich wollte mich auf den Rücken drehen, was er verhinderte. Fest hielten mich mit seinen Finger um meine Hüfte auf. Erschrocken sah ich ihn an. Sein Gesicht war mir so nahe. Und… Bewegten sich da etwa seine Finger am Bund meiner Hotpants und unter mein Top auf meinen Bauch? Für eine Sekunde flatterten mir die Lider hinunter und ich war froh darum, dass er es nicht sehen konnte. „Mit dir ist es halt anders.“, fügte er noch bei und ich stieß die Luft aus. Wie nur meinte er das? Sein Arm in meinem Rücken zog sich wieder fester zu und auch seine Hand auf meiner Hüfte strich mir in den Rücken. „Hör auf zu schmollen.“, forderte er und ja, dann spürte ich es ganz offensiv. Seine Hand fuhr unter den Stoff meines Oberteils meine Wirbelsäule hinauf. Seine Finger waren warum und rau… Doch dann waren sie plötzlich weg und er rückte ein Stück ab. „Du hast was mit Nahele, stimmt’s?“ „Was?“, entfuhr es mir entsetzt, doch er schien es ernst zu meinen. „Nein! Absolut nicht!“ „Sicher? Ihr geht zusammen zelten, zusammen ins Kino…“ „Ja und? Ich liege gerade mit dir zusammen im Bett und läuft deshalb was bei uns?“ Bingo – genau das tat es… irgendwie. Noch wie ich das sagte wurde mir klar, dass genau das der Fall war, auf welche Art und Weise auch immer. „Ich habe nichts mit Nahele.“, schwor ich aus einem Impuls heraus. „Ich bin nur momentan die einzige, die mit ihm was unternehmen kann. Lavinia ist ständig bei dir und Grace und Elli haben auch plötzlich jemanden an der Backe…“ Er nickte verstehend und entspannte sich wieder. Ich kuschelte mich auf seinen Arm und schloss die Augen. Dieser Geruch… Ehe ich etwas dagegen tun konnte strich meine freie Hand über seinen Rippenbogen und seine Taille, auf seine Hüfte hinab. Vorsichtig rutschte er wieder näher. Seine Finger strichen über meinen Arm und seine zweite Hand ging wieder tiefer. Sanft legte er seine Stirn an meine, bis sich unsere Nasenspitzen berührten. „Die Polizei hat angerufen.“ „Warum das denn?“, fragte ich verwirrt. „Wegen Dean.“ „Dean?“ Marco nickte. „Er hat sich am Wochenende wohl gegenüber einiger Kumpels damit gebrüstet, dass er es war.“ „Was war?“ „Dein Auto.“ Mir wurde eiskalt. „Was?“ Entsetzt starrte ich mit riesigen Augen dorthin, wo wohl seine Augen waren. Er hob leicht den Kopf und legte die Hand von meiner Hüfte an meine Wange. „Alles gut, alles gut…“, murmelte er. „Reg dich jetzt nicht auf.“ „Nicht aufregen? Warum tut er sowas?“ „Ich weiß es nicht. Ich schätze mal, dass er es nicht ertragen hat, dass du ihn abserviert hast und in den Pool gestoßen. Und dann noch, dass ich dich unterstützt habe. Das hat er nicht begriffen. Aber alles ist jetzt gut. Die Polizei hat ihn.“, versprach er mir und hielt meinen Kopf im Nacken fest. Niemals wäre ich auch nur im Traum auf die Idee gekommen, dass Dean mir die Bremsleitung zerschnitt. „Komm her“, flüsterte er und legte beide Arme wieder um mich, um mich eng an sich gedrückt zu halten. Ich keuchte noch immer fassungslos. Ich war so überrannt von dieser Erkenntnis, dass ich nicht einmal so realitätsnahe war deswegen zu weinen. „Ausgerechnet Dean… Ich war mal so verliebt in ihn gewesen…“, flüsterte ich an den Schulter meines Bruders und er atmete tief durch. „Entschuldige…“, murmelte er und während ich mich in seinen Schulterblättern festkrallte, strichen sein Daumen über meinen Oberarm und meine untere Wirbelsäule. Nun schniefte ich doch einmal und stieß frustriert die Luft aus. Abwartend sah er mich an, als ich den Kopf hob und die Stirn wieder an seine legte. „Ich hasse Kerle.“ Er musste grinsend und das brachte auch mich kurz zu einem Glucksen, als mir die Ironie dieser Erkenntnis bewusst wurde. „Nie wieder Kerle! Ich gehe ins Kloster!“, verkündete ich. „Nie wieder? Such doch lieber nach dem Richtigen. Das ist potenziell einfacher.“, schlug er vor und ich prustete los. „Ausgerechnet du willst mir was von dem richtigen Partner erzählen?“ Wir lachten beide einen Moment. „Dumm, ich weiß…“, murmelte er. Einen Moment lagen wir einfach nur schweigend da. Ich zeichnete mit den Fingern kleine Kreise auf seinen Rücken und zog seine Wirbelsäule nach. Motiviert von dieser Abwärtsbewegung spürte ich seine Finger ebenfalls hinabwandern. Sanft, kaum spürbar, passierten sie meine Hose und griff in meinen Oberschenkel. „Was tust du?“, flüsterte ich mit kurzem Keuchen. „Keine Ahnung…“, entgegnete er und hob mein Bein auf seine Hüfte, schob dafür seines zwischen meine, bis sein Oberschenkel meine Mitte traf. Regelrecht kalt traf seine Haut auf den Stoff zwischen meinen Beinen und er zog scharf die Luft ein. „Scheiße, bist du heiß…“ Ich lief rot an und musste kichern wegen dieser Aussage. Ich wusste einfach nicht, was ich dazu sagen sollte. Bei jedem anderen wäre das wohl der Hinweis gewesen ihm zu zeigen wie heiß ich wirklich war, aber nicht bei Marco… Das er mein Bruder war, war an dieser Stelle egal. Er verunsicherte mich einfach zu sehr. Seine Hand glitt wieder hinauf. Kurz wurden sie langsamer, als seine Finger mein Gesäß streiften und ich öffnete den Mund. Diese Berührung war so schön und der Druck gegen mein Geschlecht bewirkte bei dieser Zärtlichkeit, dass sich die Muskeln meiner Scheide schmerzlich zusammenzogen. Er spürte diese Bewegung wohl, denn plötzlich fuhr sein Arm wieder vollends um mich herum und drückte mich fester an seine Mitte und seinen Oberschenkel. Kurz rieb sich meine empfindlichste Stelle so an seiner harten Beinmuskulatur. Erschrocken krallte ich mich wieder in seinen Schultern fest. Nur stoßweise kam der Atem über meine Lippen. „Mein Geburtstag…“, hörte ich ihn schließlich rau murmeln. Reflexartig rieb ich mich wenige Millimeter an ihm. Ich konnte es nicht verhindern, es fühlte sich so schön an und sein Duft berauschte mich… Schnell krallte sich seine Hand in mein Gesäß. Ich keuchte leise. „Nicht, Sera… nicht bewegen…“, flüsterte er leise und ich nickte. Wie sollte ich das bitte aushalten? „Mein Geburtstag – Hast du was gegen eine Party? Nahele und Lavinia werden wir auch einladen und Grace und Elli dürfen gerne ihren ominösen Anhang mitbringen.“ Ich nickte matt: „Klingt gut…“, flüsterte ich und er spiegelte meine Bewegung. Ich hörte ein leises, schmatzendes Geräusch, als er sich über die Lippen leckte und auch ich merkte, wie trocken meine geworden waren. Schnell befeuchtete ich sie und öffnete wieder den Mund. „Muss ich dich danach dann „Daddy“ nennen?“, flüsterte ich in der Hoffnung, so die Schärfe aus dieser Situation zu nehmen. Wir beide lachten kurz – doch seines war tief und sein Atem strich mir heiß über Schultern und Brust und ließ mich erschaudern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)