und dann war alles anders von XdramaX ================================================================================ Kapitel 16: Montag, 20. August 2018 – Nachmittag ------------------------------------------------ Grace hatte am Nachmittag Nachhilfe, Elli war schon wieder mit diesem Monsterhund von ihrem unbekannten Bekannten unterwegs und Nahele hatte Footballtraining. Eigentlich wäre das vermutlich die perfekte Gelegenheit für mich gewesen, endlich alles mit Lavinia zu bereinigen, die natürlich beim Training zugesehen hatte, aber ich habe mich nicht getraut. Feigling der ich war, bin ich nach Hause gefahren. Na ja, wegen meiner Feigheit und weil ich dank des Trainings ein paar ruhige Stunden am Pool genießen konnte. Immerhin hieß das, dass Marco und seine Jungs zusammen mit Nahele von Coach Graham über das Feld gescheucht wurden. So versuchte ich mich in der prallen Sonne auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren, aber wer konnte das schon bei dieser Hitze? Schnell war ich dazu übergegangen ein paar Runden zu schwimmen und dann mit ruhiger Musik auf meiner Liege zu faulenzen… So lange, bis die sich plötzlich bewegte. Überrascht sah ich auf und blickte in das strahlend weiße und vor allem sanfte Lächeln von Dean. „Hallo Baby“, begrüßte er mich wie immer… Wo blieb eigentlich mein Kotztütenabonnement? Ich musste mich unbedingt beim Hersteller über diese Lieferverzögerung beschweren. Ich zog seufzend die Kopfhörer aus den Ohren und sah ihn wenig begeistert an. „Was willst du, Dean?“ „Hey, kein Grund die Krallen auszufahren, Süße.“, er strich mir über das Knie und ein Stück den Oberschenkel hinauf. Sollte ich ihn sofort kastrieren oder erst später? „Ich wollte nur sehen wie es dir geht.“, versicherte er mir. „Ah ja. Und wo sind Marco und die anderen Schimpansen?“ Ich sah mich um. Vermutlich hockten sie irgendwo und Marco überlegte bereits, ob er uns beim Sex Filmen sollte und das Material verkaufen… „Als ich sie zuletzt sah, da waren sie noch in der Umkleide.“, klärte Dean mich auf und ich sah ihn überrascht an. „Du bist alleine hier?“ Er nickte sofort und lächelte breiter. Ich sah wohl nicht mehr so abweisend und aggressiv aus, weshalb er sich nun Hoffnungen machte. Seine große Hand schloss sich leicht um mein Bein. „Ja, wie gesagt: Ich wollte nach dir sehen. Das geht ohne diese „Schimpansen“ – wie du sie nennst – wesentlich besser.“, er seufzte schwer. „Ich habe da heute was Widerliches in der Schule erfahren. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“ Nun verstand ich gar nichts mehr. „Was hast du in der Schule erfahren?“ Welches Gerücht wohl jetzt wieder kursierte… Warum lief dieses Schuljahr eigentlich so daneben? „Die Jungs haben sich vorhin gewundert, dass Marco so gar kein Kommentar zu dir und Nahele abgegeben hat.“, während er sprach sah er auf meine weiße Haut hinab, auf der sein tief dunkler Finger kleine Kreise zog. Nun aber schnellten seine Pupillen zu mir hinauf. „Läuft da was bei euch beiden, Baby?“ Total perplex riss ich die Augen auf. „Was? Nein! Wo denkst du hin? Wir sind nur Freunde und er wollte mich aufheitern. Hat wohl ein wenig übertrieben. Das ist alles.“ Im Nachhinein betrachtet: Wenn ich „ja“ gesagt hätte, wäre ich ihn dann losgewesen? Nun war es wohl zu spät, denn Dean begann wieder zu lächeln. „Puh! Gott sei Dank! Da bin ich erleichtert.“, er lachte und ich zog die Augenbrauen kraus. Warum erleichterte ihn das bitte? Ich sah hinab auf seine Hand. Langsam glitt sie an meiner Oberschenkelinnenseite weiter hinauf. Ich schluckte leicht. Hallo, das war Dean! Normalerweise wäre ich jetzt schon feucht und würde ihn anbetteln mich endlich zu nehmen… Aber irgendwie stellte sich diese Vorfreude nicht ein… Wenn ich so recht darüber nachdenke, dann fehlte sie schon seit Tagen, wenn er mich ansprach und versuchte bei mir zu landen… Irgendwas fehlte… Dieses Prickeln fehlte, welches der Fremde auf der Party bei mir entfacht hatte… „Weißt du, das haben die Jungs sich auch gefragt, ob du wohl auf einmal einen festen Freund hättest. Ich hatte wirklich schon Angst, dass ich dich verloren hätte.“ Mein Magen zog sich zusammen. Kotztüte… Kotztüte! „Vor allem aber, das Marco das so einfach ignoriert hat. Normalerweise kommentiert er alles, was du tust und zieht dich ins Lächerliche.“ „Wow, wenn du gekommen bist um mich aufzuheitern, dann hast du diese Mission gerade gehörig vergeigt.“, erklärte ich ihm trocken und schob seine Hand endlich von meinem Bein, ehe seine Finger meine Mitte erreichten. Warum hatte ich nur so lange für diese Reaktion auf sein Gefummel gebraucht? Doch er ließ sich von dieser Geste nicht beirren. Nun legte er beide Hände seitlich an mein Knie und streichelte mich etwas intensiver. Hatte er meine Zurückweisung nicht begriffen? „Und was war jetzt so furchtbar, dass du erfahren hat? Nahele und ich können es ja nicht gewesen sein.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, Marco hat uns erzählt, dass du das mit dem Sex gegen Bezahlung erfahren hast.“ „Tu nicht so, als ob es dich entsetzt. Du gehörst zu seinen engsten Freunden und warst neulich dabei, als ihr euch auf der Terrasse darüber unterhalten habt.“ Er stieß die Luft aus. Die Bewegung seiner Hände stoppte kurz, dann machte er aber weiter. „Ja, ich weiß… entschuldige bitte, dass ich dir nichts davon gesagt habe. Ich fühle mich schlecht dafür… nur ich konnte doch schlecht was gegen meine Freunde sagen.“ Wie armselig er mir in diesem Moment erschien. Und in diesen Typen war ich noch vor wenigen Wochen total verliebt gewesen? Wobei, nein! Ich war niemals in ihn verliebt gewesen. Liebe musste dieses unbeschreibliche Prickeln sein, das der Typ in der Dunkelheit verursacht hatte. Und schon waren meine Gedanken wieder bei diesem perfekt gebräunten Six-Pack und seinen breiten Schultern. Ich spürte erneut seine Hände über mich gleiten… Ich musste wohl gelächelt haben, denn plötzlich sagte Dean: „Du verzeihst mir, das ist wunderbar.“ Ach ja… der Kerl war ja auch noch bei mir… Ich seufzte schwer. „Glaube mir bitte, was Marco da verzapft hat, ist mehr als widerlich.“, entschied er. „Und ich hatte damit nichts zu tun. Und ich wollte dich nur warnen: Er wird es auch weiterhin so machen. Er hat uns erzählt, dass du ihm am Wochenende deswegen wohl eine Szene gemacht hättest. Er fand es einfach nur lächerlich. „Für eine Schlampe bezahlt man halt.“, hat er gesagt.“ „Und auch das heitert mich nicht wirklich auf.“, entschied ich entnervt, als seine Hand schon wieder auf meiner Beininnenseite hinauf glitt. Erneut schob ich sie von mir weg, doch er griff nach meinem Knie und bohrte seine Finger leicht in die Kehle. „Ich weiß. Sowas kann man halt nicht gut reden, deshalb versuche ich es gar nicht erst.“, erklärte er. „Ich wollte nur schauen, wie es dir geht. Du warst so still heute und irgendwie geknickt. Ich habe mir nur Sorgen gemacht.“ Schon wieder begann seine Hand zu wandern, doch diesmal wollte er mit der anderen meine Beine auseinander ziehen. „Dean! Was soll das? Lass die Finger von mir!“, fuhr ich ihn entnervt an. „Ich möchte dich nur etwas aufheitern.“, erklärte er lächelnd und beugte sich mir entgegen. „Dean, wenn du nicht sofort die Finger von mir nimmst, dann schreie ich!“ „Dann tu es! Das liebe ich doch, wie du weißt.“, er lachte leise. „Komm, Baby, ich mach, dass es dir wieder besser geht.“ Ich versuchte mich dagegen zu stemmen, aber als Footballer war er wesentlich kräftiger als ich. Er spreizte meine Beine und lehnte sich dazwischen. „Dean, geh runter von mir!“, wies ich ihn nun bereits etwas lauter an und drückte mit aller Kraft gegen seine Schultern. „Du bist so heiß…“, flüsterte er und ich spürte nur noch, wie er die Schalen des Bikinis von meiner Brust zog. „NEIN, VERFLUCHT! ICH WILL DAS NICHT!“, schrie ich lautstark und begann mich zu winden. Er ignorierte es einfach und wollte gerade meine Haut küssen, als er grob zurückgezerrt wurde. „Hast du nicht zugehört? Sie hat „nein“ gesagt!“ Ich blinzelte. Das konnte doch unmöglich Marco sein, der mich da verteidigte… Doch selbst nachdem ich mir die Augen rieb blieb dieser muskulöse Rücken nach wie vor der meines Bruders. Schlagartig war ich so wach, als fände eine Naturkatastrophe vor mir statt – der Vergleich war doch recht passend, oder? „Man, was sollte das denn?“, fuhr Dean da bereits hoch. „Sie hat „nein“ gesagt, du Spast. Nein bedeutet, dass sie dich nicht will. Also lass deine Wichsgriffel von meiner Schwester.“ Das war tatsächlich Marco! Nur so hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich sprang auf die Füße und richtete meinen Bikini, ehe ich an seine Seite trat. „Alter, es ist nur deine Schwester! Warum verteidigst du deine Schwester?“ „Weil sie „nein“ gesagt hat! Also verpiss dich. Du bist hier nicht willkommen.“ Dean funkelte ihn sauer an. „Ok, fein, ganz wie du willst.“, er griff in seine Hosentasche und holte sein Portmonee heraus. Meine Augen wurden tellergroß. War das sein ernst? Er wollte vor meinen Augen für mich bezahlen und glaubte dann echt, dass sich an meinem „nein“ etwas ändern würde? „Zweihundert und du lässt uns endlich alleine, ok?“, bot Dean. War da ein kurzes Zögern in Marcos Gesicht? Zog er das echt in Betracht? Dieses Scheusal! In mir brannte eine Synapse durch und ich machte einen Satz vor. Ehe ich nachdenken konnte versetzte ich Dean einen Stoß. Da er gefährlich nahe am Pool stand und nicht so schnell auf mich reagieren konnte, landete er direkt im Wasser. Die Geldscheine, die er gezückt hatte, schwammen friedlich davon. „Schieb dir dein scheiß Geld sonst wo hin!“, bellte ich ihn an. „Ich bin nicht zu verkaufen! Merk dir das!“ Zwei große Hände schlangen sich um meine Ellenbogen und zogen mich zurück. „Du hast es gehört.“, pflichtete mein Bruder mir bei und schob mich hinter sich, um sich dichter vor dem Pool aufzubauen. „Und jetzt raus hier! Du hast ab sofort Hausverbot.“ Wow… Ich konnte es einfach nicht fassen. Marco auf meiner Seite? Festentschlossen und sauer beobachtete er Dean dabei, wie er aus dem Pool kletterte und triefend nass in Richtung Villa marschierte. Als er darin endlich verschwand und vermutlich alles unter Wasser setzte – sehr zum Leidwesen unserer Angestellten – wandte sich Marco ab. Ohne mich eines Blickes zu würdigen, warf er sich auf die Liege neben meiner und parkte sein Mobiltelefon auf dem kleinen Tisch zwischen den Sitzgelegenheiten. Ich trat langsam näher. Ein breites Lächeln hatte sich auf mein Gesicht geschlichen. Ich konnte einfach nicht fassen, dass Marco mir beigestanden hatte! Als er sich bequem hingesetzt hatte sah er mich ohne jede Regung im Gesicht an. „Ist was?“ „Du hast mir geholfen!“, stellte ich gut gelaunt fest. „Dafür wollte ich dir…“ Doch er schnaubte und unterbrach mich so. Mein Lächeln erstarb. „Interpretier da bloß nichts rein. Ich kann dich Zicke nach wie vor nicht leiden.“, stellte er klar – was hatte ich auch erwartet? Küsschen und Blumen? „Noch weniger allerdings kann ich es leiden, wenn meine Freunde ein „Nein“ nicht akzeptieren. Besonders nicht, wenn es um Sex geht. Oder wärst du gerne vergewaltigt worden? Ich wette, dass er das drauf gehabt hätte.“ Das waren dann wohl alle Gefühle, zu denen Marco fähig war. Warum fühlte sich mein Herz bei dieser Erkenntnis so schwer an? Ich sah auf seinen gut trainierten Bauch und stellte fest, dass sein Bauchnabel anders geformt war als meiner… Warum achtete ich denn bitte auf seinen Bauchnabel? „Ich verstehe.“, sagte ich, nur um irgendwas von mir zu geben und mich damit selbst aus meiner Starre zu befreien. „Na, trotzdem danke für deine Hilfe. Ich hatte das erste Mal seit siebzehn Jahren das Gefühl, dass ich einen Bruder habe.“ Schweigend sahen wir einander in die Augen. Schließlich aber nahm ich mein Handtuch und meine Sachen und ging in die Villa zurück. Ich wusste, dass es Blödsinn war, aber den gesamten Weg hatte ich das Gefühl, dass er mich ansah. 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