Hin und her gerissen von Melora (zwischen Liebe und Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 6: 4. August - Ich bin schuld... ---------------------------------------- Es war kurz nach Mitternacht, Wataru hatte fast zehn Minuten lang geheult, aber so langsam beruhigte sich der Junge wieder und ließ von Shina ab. "Kümmert euch nicht um mich, es ist nur 'ne Phase, das wird bald wieder." Shina fand das nicht lustig, wie er redete, als wollte er sie wieder los werden. "Man merkt doch, dass mit dir etwas nicht stimmt, also sag nicht, es wäre nur eine Phase, das glaube ich so langsam nicht mehr. Ich hab von Kôji erfahren, was im Bezug auf deinen Vater passiert ist, ich weiß, was Ryo gesagt hat, aber er hat es nicht böse gemeint, es ist nicht immer alles auf dich gerichtet." "Was willst du hier, wenn du eh auf seiner Seite stehst?? Hau doch wieder ab, dann hab ich wenigstens wieder Ruhe!" Anscheinend wollte der Junge so wie sein Vater werden, deswegen schrie er auch seine Freundin an. "Es ist besser ihr geht jetzt.." "Was wenn wir das nicht einsehen?" fragte Shina mit bösem Unterton in der Stimme. "Es wird dir jedenfalls nichts bringen, wenn du dir selbst Leid tust und alle anderen vor den Kopf stößt! Wenn du deinen Vater immer wieder abschirmst, ist es nur zu verständlich, dass mein Freund denkt, du würdest mit ihm zusammen arbeiten, wenn ich ehrlich bin, glaube ich das auch so langsam! Erpresst er dich, zwingt er dich zu Dingen??" "Verschwinde! Wenn du es noch einmal wagst, hierher zu kommen, dann kann ein Unglück geschehen, hast du verstanden?" Kôji reichte es jetzt, wie sein Freund auf Shina rumhackte, obwohl diese Wataru ja gar nichts getan hatte. Also schlug er dem Jungen ins Gesicht, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. "Hör auf die Schuld auf anderen abzuwälzen und such erst mal bei dir selbst!" fauchte Kôji, er war kurz vorm Ausrasten, zügelte sich aber noch, sonst hätte das hier vielleicht in eine Prügelei ausgeartet. "Ich wusste es, ich hatte nie Freunde, ihr seid jedenfalls nicht meine Freunde, also raus hier!" Der knallte ja total durch, so langsam war dem nicht mehr zu helfen. Kôji zog an Shinas T-Shirt, aber sie nahm seine Hand da weg. "Das war doch so gar nicht gemeint, ich meinte nur.. so wie du dich verhältst.." Shina fing beinahe an zu heulen, die Sache hatte sie jetzt geschafft. Sie hätte nie sagen sollen, dass sie so etwas dachte, so würde sie ihren besten Freund nicht mehr zurückbekommen. "Warum ist das alles nach so langer Zeit auf einmal so schief gegangen? Wir haben uns doch alle mal so toll verstanden." "Ja genau, seit dein dummer, scheiß Freund hier ist, hat sich alles verändert, wundert dich das noch?" "Das ist es nicht", sagte Shina deprimiert, "es liegt nicht an Ryochi, sondern daran, dass du dich verändert hast. Ich erkenne dich kaum noch wieder. Du rastest immer öfter aus, genauso wie das dein Vater früher immer getan hat, du drohst Leuten, schlägst sie nieder und du wirst zu einem kleinen Sexisten. Kurz gesagt, mach so weiter und du bist bald wie dein Vater!" Es reichte, sie drehte sich um, weil sie sonst geheult hätte, sie stand ja ohnehin kurz davor. Konnte er nicht einfach vernünftig werden? "Ich und mein Vater, wir sind von Grund auf verschieden. Ich vergewaltige keine Frauen!" "Das kommt auch noch, weil du dich überhaupt nicht mehr im Griff hast", meinte Shina, die sich jetzt wieder soweit beruhigt hatte, um dem Jungen in die Augen zu sehen. "Ja, genau, und weißt du bei wem ich es als erstes versuche..? Bei dir, genau, weil du ja eh denkst, dass ich *nur das* von dir gewollt hab." "Wo ist dein Problem, verdammt? Kommst du immer noch nicht damit klar, dass ein anderer mir näher ist, als du? Drehst du deswegen so heftig am Rad, oder ist es was ganz anderes? Sag schon, trau dich wenigstens einmal deine Meinung zu sagen." "Ich geb's zu, ich könnte kotzen, wenn ich den Typen auch nur sehe, aber da geht's mir nicht alleine so, stimmt's, Kôji? Oder bist du jetzt anderer Meinung??" Eigentlich hätte der andere Junge darauf nicht antworten müssen, aber er tat es trotzdem. "Ich hasse ihn nicht, nicht so wie du, ich mag ihn nur nicht besonders. Aber im Moment kann ich dich auch nicht besonders leiden. Du kannst das, was du sagst, doch unmöglich ernst meinen. Wenn ich etwas weiß, dann dass du Shina nie körperlich wehtun könntest, also hör auf das Arschloch raushängen zu lassen, damit wir alle anfangen dich zu hassen. Wir können zufälligerweise nichts dafür, dass du dich selbst mal wieder nicht leiden kannst. Lass deine Laune an anderen aus, komm Shina, wir gehen, der sollte sich erst mal wieder beruhigen." "Geh du ruhig, ich komme schon alleine mit ihm klar, vielleicht ist es auch besser so, wenn ich alleine mit ihm rede." "Ich lasse dich doch jetzt nicht mit ihm alleine." "Ist aber besser so, Kôji." "Nein, am besten ist es, ihr geht Beide, damit ich keinen von euch mehr sehen muss!" Kôji tickte auf Watarus Worte hin aus und schlug ihm ein weiteres Mal ins Gesicht. "So langsam reicht's mir. Weißt du noch, was du tust?" fragte er seinen Freund, den er im Moment nicht wiedererkannte. "Wir wollen dir helfen!" "Könnt ihr nicht einfach abhauen und mich in Ruhe lassen?" Wataru schwitzte, er hatte sich von seinem Freund schlagen lassen und nichts dagegen unternommen. Nicht mehr lange und er würde zusammenbrechen, das alles war zuviel. "Aber nur zu, wenn es dir Spaß macht, schlag mich!" Kôji hatte endlich verstanden, das wollte er also, Prügel. Das reichte. "Nein, werde ich nicht.." "Hat doch Spaß gemacht, oder nicht??" Wataru gab seinem Freund einen Stoß gegen die Brust, er provozierte ihn, so dass man sofort bemerkte, dass er diesen Streit jetzt so wollte. Weiterhin drängte er ihn rückwärts, bis Kôji gegen einen Schrank stieß und es nicht mehr weiter ging. "Schlag mich doch, das macht mir nichts aus, ihr seid alle nichts besseres als mein Vater, ihr tut doch nur so." Shina wollte sich einmischen, sie riss an Watarus Arm, der seinen Freund an die Wand drängte, doch da bekam sie seinen Ellenbogen ab und ging zu Boden. Gott sei Dank lag nichts im Weg, so dass sie sich keine ernsthaften Verletzungen holte. Kôji konnte die Situation nicht mehr ertragen, alles was Wataru sagte, verpasste ihm mehrere Stiche ins Herz. Waren sie Wataru alle so egal, dass er so Sachen sagen musste? Mit einem heftigen Stoß schaffte er es, Wataru von sich wegzubekommen, dieser fiel ebenfalls wie Shina zuvor zu Boden. In Kôjis Augen brannten Tränen, er musste schnell hier weg. Ob er Shina jetzt mit Wataru alleine ließ, war ihm im Moment egal, sie konnte sich wehren. "Warte? Wo willst du hin??" rief Shina dem Jungen nach, aber dieser stürzte zur Tür hinaus und sagte kein Wort mehr. Als das Mädchen aufstand, packte Wataru sie an der Hand. Das konnte sie jetzt aber überhaupt nicht leiden, nicht wenn er so drauf war. "Lass.. mich.. los!" sagte sie laut und deutlich, so dass er es auch mitbekam. Er sagte nichts, aber hielt sie fest. "Verdammt! Lass los.." Sie drehte sich um und schaute in seine traurigen Augen. "Ist es das, was du wolltest? Dass er heult?" Wataru antwortete nicht, er konnte einfach nicht. "Geh besser, lass mich alleine, aber pass auf dich auf.." Was war denn mit dem jetzt los? Er war nun nicht mehr wütend, nicht mal ein kleines bißchen, er wirkte eher bedrückt. "Wolltest du, dass er dich hasst? Wieso willst du das? Er ist doch dein einziger Freund.." Shina verstand ihn nicht, aber sie wollte es gerne. "Weil.. er war hier.. er will mich wieder terrorisieren und wahrscheinlich wird er sich als erstes meine Freunde schnappen. Wenn ich keine Freunde mehr habe, kann er auch keinem was antun.." "Was..?" Empört schaute sie den Jungen an. Auch wenn sie immer gewusst hatte, dass Wataru in Dingen, die mit seinem Vater zu tun hatten, leicht panisch wurde, weil der Mann ihm Angst machte, konnte sie nicht verstehen, was er hier mit seinen Freunden abzog. "Eine Waffe ist weggekommen, als ich sie vorhin gesucht habe, war sie weg, dabei weiß ich genau, dass sie in der alten Schachtel auf dem Schrank ist. Ich habe keine Waffe mehr, vielleicht kommt er ja bald und holt mich zu sich.." "Rede endlich mit der Polizei, dafür wird es allmählich Zeit, nachdem er dich überfallen hat." "Nein! Was soll ich denn bei der Polizei, wenn er unbedingt will, dass ich leide, dann tue ich es eben. Es ist mir ohnehin schon seit langer Zeit alles egal. Soll er mich eben umbringen, wenn ich ein böser Junge bin, du hast doch gesehen, wie ich wirklich.. bin.." Er war leise geworden, geradezu beängstigend leise. "Rede nicht so!" Shina knallte ihm eine, sie schlug gegen seine Brust. "Du sollst nicht so reden! Das hast du nicht verdient und ein schlechter Mensch bist du auch nie gewesen! Werde wieder so wie früher, ich will meinen Freund zurück!" Sie hörte nicht auf und trommelte förmlich auf seine Brust ein, er tat nichts, er ließ es über sich ergehen, als hätte er keine Gefühle, aber sie wusste, dass er welche hatte, deswegen benahm er sich auch so komisch, am Ende war es alles nur ihre Schuld, wegen ihr hatte dieser ganze Mist erst begonnen, weil sie ihn abgewiesen hatte. "Lass das nicht mit dir machen, das ist genau das, was dein Vater immer gewollt hat, er wollte, dass du dich selbst aufgibst! Kämpf dagegen an, fang wieder an zu leben!" Ihre Schläge wurden schwächer, sie konnte nicht mehr, Tränen rannen über ihr Gesicht, sie wollte ihm helfen, aber wurde nur völlig verzweifelt, sie wusste nicht mehr, was sie noch tun sollte. Keichiro Takagi hatte es geschafft, dass sein Sohn völlig durchdrehte, er musste doch umkommen vor Angst. Der Kerl war nicht normal, er hatte es immer auf seinen einzigen Sohn abgesehen. Mit Erfolg. Das hatte sie schon vor Jahren verhindern wollen, dass er erfolgreich wurde, aber nachdem, was hier los war, hatte sie versagt. Kôji war davon gerannt, so schnell und weit er konnte. Irgendwo in einer dunklen Ecke machte er halt und lehnte sich gegen eine Mauer, er war total außer Atem und musste erst einmal Luft holen. Ganz in der Nähe hörte er eine vertraute Stimme und wie es nun mal seine Art war, lauschte er ganz genau. "Willst du umgebracht werden?" fragte eine weibliche Stimme. "Chardonnay kann jeden Augenblick zurückkommen, wenn er dich hier sieht, bekommst du eine Menge Ärger." "Ach Gottchen, man könnte fast denken, dass du Angst davor hättest, Vermouth!" Kôji wurde hellhörig. Vermouth! Alleine dieser Name versetzte ihn in Angst und Schrecken und Chardonnay war ganz in der Nähe. Es wäre gesünder sich nicht hier aufzuhalten, aber Kôji konnte einfach nicht anders und lauschte den beiden, die da redeten. "Es ist mir herzlich egal, was du denkst, Campari! Man sollte meinem Boss besser nicht auflauern, so was kann tödlich enden. Hör auf ihn zu verfolgen, irgendwann wird er es merken!" "Wenn er es nicht schon bemerkt hat. Ich hätte ihn längst in den Knast bringen können, wenn sein verdammter Sohn nicht gewesen wäre! Aber ich kriege ihn noch, genauso wie ich dich kriegen werde." Sie seufzte laut hörbar. "Bist du jetzt fertig? Was willst du denn tun? Mit einer Waffe auf ihn los gehen? Glaubst du, er wird sich das von einem *Jungen* gefallen lassen?" "Pass auf, Schätzchen! Mach mich besser nicht wütend." Sie musste lachen. "Wenn er hier auftauchen sollte, glaub ja nicht, dass ich dann da sein werde, um dir deinen verflixten Arsch zu retten, Campari." "Lass diese Campari-Sache sein, ich hab nie zu euch gehört und ich werde auch nie dazu gehören. Und ich sage dir, Chardonnay ist auch nur ein Mensch, der Fehler macht.." Man konnte Schritte hören und Campari entschloss sich nichts mehr zu sagen. "Verschwinde!" zischte sie in sein Ohr und er drehte sich hastig um. Irgendjemand war da, aber er wusste beim besten Willen nicht, wer es war. Instinktiv zog er seine Waffe und wartete darauf, dass jemand um die Ecke kam. Das Geräusch von Männerschuhen wurde immer deutlicher, Camparis Nerven waren zum zerreißen gespannt, er konnte es kaum erwarten, zu erfahren, wer sich hinter der Mauer verbarg. Auf einmal stand Kôji in der kleinen Gasse und dem anderen Jungen wäre beinahe die Waffe aus der Hand gefallen, mit dem hatte er jetzt gar nicht gerechnet. Hoffentlich hatte er nichts vom Gespräch mitbekommen, das konnte er sich jetzt überhaupt nicht leisten, sein Misstrauen zu wecken. Bevor der Junge etwas sagen konnte, war eine weitere Person hinter Kôji getreten und der Detektiv spürte ein Waffe bei seinem Rücken. "Ach du scheiße.. Kôji..", sagte Campari, es war so dunkel, dass man nur die Stimme hören konnte, aber sein Gesicht nicht sah. Den Jungen, der genau am Anfang der Gasse stand, konnte man hingegen sehr genau sehen, da das Licht nur knapp in die Gasse hineinschien. "Kôji?" fragte eine Stimme. "Nette Überraschung." Wie Campari erwartet hatte, war es Chardonnay, er drückte eine Waffe an Kôjis Rücken, der Junge konnte das zwar nicht sehen, aber das war nun mal die Art des Verbrechers. "Du bist ein enger Freund meines Sohnes, wie grausam das Schicksal manchmal sein kann. Ausgerechnet mir begegnest du hier. Trauriges Schicksal." Was zum Teufel redete der Typ da überhaupt? Man drückte ihm feige eine Waffe in den Rücken, er wusste anhand seiner Worte, dass es die Knarre von Watarus Vater war und weil Kôji ihn kannte, wusste er, dass der Mann auch schießen würde. Wie hatte er nur in diese beschissene Situation kommen können? Weil er neugierig gewesen war und lauschen musste, statt bei Chardonnays Namen das Weite zu suchen. Dummheit wurde ja bekanntlich bestraft. "Chardonnay, musst du immer zu deinem Privatvergnügen handeln? Nur um deinem Sohn einen Freund wegzunehmen, also wirklich", hörte Kôji die Stimme von vorhin aus der Gasse hinaus zu ihm hallen. Vermouth und Chardonnay, er hatte wirklich Glück ausgerechnet denen zu begegnen. Würde er jetzt versuchen zu fliehen, würde einer von ihnen wohl auf ihn schießen. Konnte man aus so einer Situation überhaupt wieder entkommen? Es fiel ein Schuss und Kôji spürte, wie sich eine Kugel in seine rechte Schulter bohrte. "Natürlich, Vermouth, du kennst mich, ich stehe genauso wie du auf Spielchen." Er umarmte den Jungen von hinten und drückte ihn an sich. "Soll ich es kurz und schmerzlos machen?" flüsterte er in Kôjis Ohr. Campari schaute böse knurrend zu. "Lass diesen Mist, sonst bist du der nächste, der dran glauben wird!" Der Junge drohte dem Mann, auch wenn es ihm im Moment unmöglich war auf ihn zu schießen, da er leicht Kôji als Schutzschild benutzen konnte und so dieser die Kugel abbekommen könnte, das wollte er absolut nicht riskieren. Er richtete seine Waffe dennoch auf Chardonnay, lud sie und machte sich bereit zum Abdrücken. "Mir reicht's für heute, ich muss meine Fingernägel noch feilen." Vermouth drehte sich von Campari weg. Vielleicht hatte sie Glück und er würde ihren Boss erschießen? Jedenfalls würde sie dem nicht helfen, der hatte sich seine Probleme selbst geschaffen, sie hatte damit rein gar nichts zu tun, außerdem konnte sie die Gunst der Stunde nutzen, um zu verschwinden. Man musste ja nicht riskieren, dass Campari es doch noch schaffen würde, sie zu kriegen. Nicht so wie Chardonnay vermied sie jeglichen Ärger. Sein Hass auf den Sohn machte ihn blind und ließ ihn geradewegs in die Gefahr laufen, entdeckt zu werden. Dieses verdammte Weib! Die konnte doch nicht einfach verschwinden und ihn in dieser Scheiße alleine lassen. So, wie es schien, würde er ihr mal wieder Manieren beibringen müssen, so ging es jedenfalls nicht weiter. Warum hatte er sie überhaupt mitgenommen? Das nächste Mal würde er sich jedenfalls jemanden mit Lust zum Morden mitnehmen, jemanden, der jeden tötete, den man ihm vorsetzte. Gin zum Beispiel. "Los, nimm die Waffe runter!" drohte der Junge mit lauter Stimme, er hörte Kôji keuchen, demnach hatte er Schmerzen, was Campari leicht nachvollziehen konnte. "Dein Frauchen hat dich jetzt alleine gelassen, wenn du ihn tötest, werde auch ich nicht zögern." Chardonnay entkam ein krankes Lachen, was Campari fast wütend machte. "Du kannst mir nicht drohen, Kleiner", meinte Chardonnay und ein weiterer Schuss war zu hören, der Kôji diesmal zu einem Schmerzensschrei gebracht hatte. "Aufhalten kannst du mich auch nicht!" Mit den Worten hallten weitere Schüsse wieder, Campari zog es nun vor, seine Waffe weiter auf den Mann gerichtet zu haben und dabei sein Handy aus der Tasche zu fischen. "Das büßt du mir, du Mistkerl!" Nachdem er das gesagt hatte, wählte er die Nummer seines Vaters und rief ihn direkt an. Er schilderte, was hier los war und das ohne, dass Chardonnay es wagte, mit seiner Waffe auf den telefonierenden Jungen zu schießen. "Sie sind gleich da, Chardonnay, dann bekommst du ernsthafte Probleme." Der Mann lächelte. "Wohl kaum." Mit den Worten warf er Kôji von sich, der auf den anderen Jungen zuflog, so dass dieser ihn auffangen musste und somit nicht auf den Mann schießen konnte, der nun wieder drauf und dran war, zu fliehen. Das konnte der Junge nicht zulassen. Er legte Kôji neben sich und wollte dem Verbrecher nacheilen, doch da bemerkte er, wie stark der Junge blutete und dass er besser bei ihm bleiben sollte. "Schöne Scheiße..", flüsterte er und begutachtete die Verletzungen bei Kôjis Rücken. Der Kerl war wahnsinnig, er schoss auf unschuldige Personen, nur um seinem Sohn wehzutun. Bei Gelegenheit musste Ryo sich nun wohl bei Wataru entschuldigen. "Oh oh.." Campari drehte sich um, da er Vermouths Stimme gehört hatte, dabei hatte er gedacht, dass die Frau längst außer Reichweite war. "Da ist wer auf dem Dach", erzählte sie und zog ihre Waffe, dann hielten beide Ausschau nach einer Person. "Spinnst du? Da ist keiner.." "Doch, ich hab Schritte gehört." Wollte der Junge sagen, dass sie Paranoid war? "Ich glaube, wir sollten uns Beide aus dem Staub machen, hier ist es so dunkel, dass man kaum etwas erkennen kann." Versuchte die Alte immer noch auf ihn aufzupassen? Er hasste es, wenn sie das versuchte. "Ich würde gerne unser Gespräch von vorhin fortführen, aber da du ja nicht auf deine *Mutter* hören willst.." Wie konnte sie es wagen, etwas derartig dreistes von sich zu geben? "Du bist nicht meine Mutter, merk dir das für alle Zeiten." Sie drehte den Kopf eingebildet zur Seite und ging mit einem abfälligen Geräusch in eine andere Richtung, geradewegs in die Dunkelheit hinein. "Verdammt, dieses Biest, die hat mir gerade noch gefehlt", fluchte der Junge leise und kümmerte sich um Kôji, der einige Verletzungen davon getragen hatte, aber so wie es schien, schwebte er nicht in Lebensgefahr. *** Wenig später, als Kôji sich in einem Rettungswagen befand, konnte man aus der kleinen Gasse Schüsse hören. Ryo drehte sich um und hoffte, dass sie dort morgen keine Leichen finden würden. Immer wieder ertönten die schrecklichen Geräusche, so dass es ihm eiskalt über den Rücken lief. Kôji war verletzt worden, wahrscheinlich würde Chardonnays zweites Opfer, Shina Kudô heißen. Ryo wurde fast krank vor Sorge, wenn er daran dachte, dass dieser Psychopath hinter seiner Freundin her war. "Haben sie das gehört, Inspektor? Das waren Schüsse! Sollten wir nicht nachsehen gehen, was das war?" "Das sollten wir allerdings, aber leider haben wir noch einen anderen Fall. Schicken sie ein paar Leute dorthin und sie sollen wachsam sein." Seit er hier war, schaffte es Chardonnay ihm zu entwischen. Vermouth würde ihn davon abbringen, den Kerl zu verfolgen, schließlich hatte Ryo noch eine Rechnung mit dem Kerl offen. "Ryo?" Der Angesprochene drehte sich zu Inspektor Megure um. "Kôji Miura möchte dich sprechen, er sagt, es sei dringend." "Vielen Dank für die Auskunft." Ryo machte sich schnellstmöglich zu Kôji ins Krankenhaus, wo er wohl die Nacht verbringen würde. Als der Junge dort ankam, fragte er, wo Kôji Miura nun lag, man gab ihm Auskunft, so dass er den 17-jährigen in seinem Zimmer aufsuchte. Ryo öffnete die Tür und entdeckte Kôji nachdenklich im Bett. Gerade als die Tür etwas knarrte, da sie aufging, schaute Kôji zu Ryo hinüber. "Ich will nicht lange fackeln, mir ist klar, dass du mehr über Chardonnay und Vermouth weißt, also versuch mich nicht zu linken, ich will eine Erklärung. Was sollte denn zum Beispiel die Sache mit Campari? Kannst du mir das erklären? Ich will es wissen, sonst sage ich Shina, dass du Geheimnisse vor ihr hast." Ryo wusste, dass man ihn in der Hand hatte, deswegen fing er sofort an zu reden. *** Wenig später klingelte Shinas Handy, ihr Freund war dran und das, was er ihr zu sagen hatte, gefiel ihr gar nicht. "Kôji ist im Krankenhaus? Was ist denn passiert?" "Er war plötzlich da, als ich mal wieder an Chardonnay dran hing, Chardonnay hat Kôji von hinten überfallen, so sieht es aus, aber so wie es scheint, geht es ihm den Umständen entsprechend gut. Er hätte ihn totschießen können, das hätte ich mir nie verzeihen können, ich hab hilflos zusehen müssen, wie der Kerl einen meiner Bekannten vor meiner Nase niederschießt. Es wird Zeit, dass man ihn zu fassen kriegt." "Da muss ich dir recht geben, aber die Polizei wird ihn über kurz oder lang, kriegen, wenn er sich weiterhin in dieser Stadt aufhält", meinte sie zuversichtlich. Shina sagte das nur, weil sie nichts über die Organisation wusste, das war Ryo schon klar, aber er schwieg in der Hinsicht, es war besser, wenn sie erst mal nicht zuviel erfuhr, vielleicht war der Kerl ja doch nicht hinter Shina her. Ryo betete geradezu, dass es so sein würde, er wollte nicht, dass seine neue Freundin da mit hinein gezogen wurde. "Na gut, Shina, ich warte dann auf euch im Krankenhaus, aber tut mir einen Gefallen und lasst euch von jemandem fahren, heute Nacht scheint es sehr gefährlich zu sein, es laufen jede Menge Halunken in der Gegend herum." "Machen wir, bis später dann, wir sehen uns." Sie legte mit einem deprimierten Lächeln auf. Sollte sie Watarus Ängste wirklich bestätigen, indem sie ihm sagte, dass Kôji von seinem Vater angeschossen worden war? Er hatte doch schon solche Angst um seine Freunde, würde die nicht noch schlimmer werden, wenn sie es erzählte? Aber ihr blieb wohl keine andere Wahl. Das war jetzt ihre Entscheidung und sie fühlte sich leicht überfordert. "Du, Wataru, ich habe eine nicht so besonders gute Nachricht für dich." Er hob den Kopf und schaute Shina an, als würde er darauf warten, welche Mitteilung sie ihm zu machen hatte. "Dein Vater hat.. Kôji.. angeschossen", kam nur brüchig aus ihrem Mund empor und ein heftiges Schlucken folgte, denn sie hatte Angst vor Watarus Reaktion. Wie erwartet, sprang er auf und schlug die Hände über dem Kopf zusammen und gab einen Schrei von sich. "Da siehst du's, ich bringe euch Unglück!" "Ach was, beruhig dich, ihm ist ja nichts schlimmeres passiert, du bringst kein Unglück, rede dir das doch nicht ein, es ist alles die Schuld deines Vaters, nicht deine. Wir sollten Kôji besuchen gehen, dann kannst du dich ja selbst davon überzeugen, dass es ihm gut geht." Wataru gab auf, dieses Mädchen widersprach ihm ohnehin immer wieder, da hatte er ja überhaupt keine Chance. **** "Oh mein Gott!" Wataru traten Tränen in die Augen, die sofort über seine Wangen liefen. "Das hab ich nicht gewollt!" schluchzte er und Shina nahm ihn in den Arm. Sie wollte immer noch nicht, dass er sich an irgendetwas die Schuld gab. Wenn das so weiter ging, würde er bald einen Psychologen brauchen, so fertig wie er mittlerweile war. "Beruhig dich doch, er ist nicht tot, deswegen brauchst du dir auch keine Sorgen machen." "Genau", Kôji öffnete benommen seine Augen und schaute seinen Freund mit einem müden Lächeln an. "Mir geht es gut, Wataru, mach dir nur keinen Stress." "Du bist meinetwegen gegangen, ich hab dich doch quasi in seine Arme getrieben." "Ist schon gut, ich verzeihe dir, wenn du mir versprichst, dass du dir selbst eine Chance gibst, wenn du es nicht tust, wirst du wie dein Vater, das willst du doch nicht, oder??" "Nein..", antwortete Wataru kleinlaut und lächelte traurig. "Niemals, will ich das.." **** Ryo war noch unterwegs, weil er eine Spur verfolgte. Chardonnay war sehr gerissen und Ryochis Vater war hinter ihm her. Durch einen Zeugen hatte er eine heiße Spur gefunden, welche zu dem Kriminellen führen *könnte* und Ryo würde jede Spur genaustens überprüfen, damit er ja nichts übersah. Stille umgab die Gegend, welche vor ihm lag, im Haus brannte kein Licht, was ihm seltsam vorkam, weil er wusste, dass *diese Person*, die hier wohnte, *nie* um diese Uhrzeit schon im Bett war. Ein nachtaktiver Mensch, wie er, der nachts für Chardonnay spionierte, musste unwillkürlich noch auf sein, da er meist erst am Morgen zum schlafen kam, daher schloss Ryo, dass etwas nicht stimmte, also zog er seine Waffe und ging langsam auf das Gebäude zu. Wie er sofort erkennen konnte, stand die Tür um einen Spalt offen, demnach hatte das hier nichts gutes zu verheißen. Hier war etwas im Gange. Langsam schritt der Junge über die Schwelle, derweil hatte er die Waffe vor sich gerichtet, um auf alles gefasst zu sein. Jedes noch so kleinste Geräusch konnte für einen Erfolg ausschlaggebend sein. Als er durch eine Tür stürmte, richtete er die Waffe auf die Wände, niemand war hier, wie er sofort bemerkte, doch als er zum Boden blickte, lag dort ein Mann, der am ganzen Körper zuckte und fast so blass wie eine Leiche wirkte. Ryo brach Schweiß aus, immerhin war das ein wichtiger Zeuge, der Chardonnay belasten konnte. Er bemerkte sehr schnell, dass der Mann eine stark blutende Wunde in der linken Brust hatte. Das war eine schöne Scheiße. So schnell, wie es dem Detektiven möglich war, rief er einen Notarzt, dann kniete er sich zu ihm hinab. "Halten sie durch, sie sind wichtig für *uns*", bat er ihn. Der Mann schüttelte kurz den Kopf. "Junge, dein Vater ist in großer Gefahr, euer Täter will ihn.. töten.. lassen.. heute.. noch.. vor.. zwei Uhr.. nachts.." Schwerfällig waren die letzten Worte gewesen, bevor der Kopf des Mannes mit einem weiteren Zucken zur Seite fiel, was ein Zeichen dafür war, dass er es nicht geschafft hatte. Ryo zitterte am ganzen Körper und schaute auf die Uhr. Es war halb zwei. Wenn das, was der Mann da eben in seiner Sterbeminute gesagt hatte, der Wahrheit entsprach, dann konnte er sich jetzt keinesfalls um die Leiche kümmern. Er musste sich entscheiden und sofort rannte er aus dem Haus, es war vielleicht eine Dummheit, die er beging, aber im Moment war es ihm gleich, er würde jemanden zum Haus schicken, der zusammen mit ein paar Männern in dem Fall ermitteln sollte, etwas anderes hatte nun Vorrang, er musste seinen Vater finden und das innerhalb einer halben Stunde, er hoffte, er würde zu Hause sein. **** Eine brünette Frau mit einer dunklen Sonnenbrille drang in das Haus der Akajas ein. Eigentlich war es ja nur zu verständlich, dass Takeshis Frau ins Haus ging, nur dass es in diesem Fall eine Fälschung war, eine verkleidete Killerin, die von ihrem Boss den Befehl bekommen hatte, den Polizeipräsidenten von Tokyo zu ermorden. Auch wenn ihr die Sache nicht geheuer war, man hatte ihr eindrucksvoll bewiesen, was man mit ihr machen würde, wenn sie den Befehl von ihrem Boss verweigern würde. Auch wenn das Ryos Vater war, sie hatte das nicht zu entscheiden. Jede Flucht wäre unmöglich gewesen, sie hätte sich verkleiden und in die USA fliehen können, wenn Chardonnay keine Spitzel an den Flughäfen aufgestellt hätte. Überall befanden sie sich, sogar am Hafen, nirgends konnte man einfach so hin verschwinden. Die Männer der Organisation schauten sogar den Mitgliedern beim Umziehen zu, wobei nur diese wussten, wer alles dazu gehörte. Chardonnay hatte diese Regeln aufgestellt, weil Vermouth und ein paar andere schon des öfteren versucht hatten, Spione in die Reihen der Organisation zu bringen, um dieser zu schaden. Diese Zeiten waren Vergangenheit. Jetzt wurde gemacht, was der Kerl sagte, ansonsten wurde man gnadenlos abgemurkst und seines Lebens beraubt. Na gut, mit Frauen sprang er manchmal etwas anders um, aber das nur zu seinem Privatvergnügen. Das letzte Mal, als Vermouth dachte, sie könnte ihn betrügen, hatte er sie so gedemütigt, dass sie es so schnell nicht mehr wagen würde aufzumucken. Solange sie sterben *wollte*, würde er nichts dergleichen tun. Nicht mal für absichtliche Misserfolge bestrafte er sie mit dem Tod, nein, er sorgte dafür, dass sie weiterleben musste, nachdem er sie bestraft hatte, sie musste damit leben, der Mann würde sie nicht töten, sie war zu gut in ihrer Aufgabe Leute zu töten und es gab kein Entrinnen, der Kerl war im wahrsten Sinne des Wortes skrupellos. Die richtige Mutter von Ryo war gefesselt in einem Keller gefangen, man hatte sie dort eingesperrt und so konnte das Double ja zuschlagen, nachdem es der Frau bei einem Toilettengang aufgelauert und sie verschleppt hatte. In ihrer perfekten Verkleidung marschierte sie ins Schlafzimmer der Akajas hinein, mit einer Waffe in ihrem BH, sie musste das durchziehen. Doch kaum war sie im Schlafzimmer angekommen, hörte sie jemanden die Treppe hinauf rennen, sie horchte auf und ihr entfuhr ein Knurren. "Komm endlich wieder ins Bett, ich hatte einen anstrengenden Tag", meinte Takeshi und sie zog die Waffe, sie musste ihn *jetzt* töten, egal wer da auf dem Weg war, immerhin war sie verkleidet und niemand wusste, wer unter dieser Verkleidung steckte, doch da war es schon geschehen, Ryochi stand in der Tür, sah die Waffe und schoss auf die Verbrecherin, da sie seinen Vater bedrohte. "Ich sagte schon, Vermouth, du bist nicht *meine Mutter*!" fauchte er und sie wusste, es war Zeit zu verschwinden, der Auftrag war geplatzt. Auch wenn das Chardonnays Zorn entfachen würde, es war ihr ganz egal, sie wollte nicht ins Gefängnis, also würde sie lieber fliehen, als das zu riskieren. Mit einem Satz durch das Fenster war sie Ryo auch schon entwischt, der ihr erstaunt nachschaute, immerhin befanden sie sich hier im dritten Stock. Als er zum kaputten Fenster hinausschaute, sah er, dass sie sich die Leiter zunutze machte, welche sie zuvor wohl am Haus angebracht hatte. Ganz schön gerissen, das musste er zugeben. "Vater, trommele ein paar Leute zusammen, ich werde sie verfolgen!" Sein Vater wollte einlenken, doch zu spät, der Junge war zur Tür hinaus verschwunden. Er würde ohnehin nicht hören, schließlich war er ein genauso großer Dickkopf wie er früher. Der Polizeipräsident hoffte jedoch, dass diese Frau in dieser Nacht geschnappt werden würde, immerhin hatte sie es geschafft sich in sein Schlafzimmer zu schleichen und sie war so perfekt, dass er darauf hereinfiel. Dass sie gefährlich war, stand also außer Frage. **** Nach einer gewissen Zeit, die der Verbrecherin wie eine Ewigkeit vorkam, hatte sie Ryochi abgehängt, er war zwar hartnäckig, aber nach einer weiteren Maskerade schaffte sie es, ihm zu entkommen. Jetzt kam allerdings der beschissenere Teil ihrer Lage. Sie war wieder da, wo sie eigentlich hingehörte und sie musste ihrem Boss sagen, dass sie versagt hatte. Und sie wusste, was ihr blühen würde. Zu ihrem Glück war der Boss nicht da und sie hatte das Vergnügen, dass sich das Ganze noch herauszögern würde. **** Nur wo trieb sich ihr Boss herum? Er lauerte Watarus neuer Freundin auf, welche einen Anruf von ihrem neuen Freund bekommen hatte, weil er sie sprechen musste, wegen bestimmter Vorkommnisse. Sie wusste ja nicht, dass eine schwarze Gestalt verkleidet als Retter in weiß bereits auf sie wartete. Kaum war sie beim Krankenhaus angekommen, stellte sich ihr ein Arzt in den Weg. Seine Augen hatten nichts gutes zu verheißen. Er würde dafür sorgen, dass sie so schnell nicht bei Wataru ankommen würde. Ein Polizist hatte sie zwar hierher gefahren, jedoch war er nicht mit reingekommen, da sah Chardonnay seine Chance, das Mädchen zu überwältigen. Warum sahen die meisten Leute nur in der Nacht und im Freien eine Gefahr? Chardonnay versteckte sich unter dem Deckmantel eines Retters, niemand würde ihn erkennen, noch dazu trug er eine Perücke. Yûmikô war stehen geblieben, als der Mann sich ihr in den Weg stellte. Es kam ihr seltsam vor, dass ihr ein Mann in Weiß den Weg versperrte und sie schaute ihn skeptisch an, doch als niemand in der Nähe war, schnappte er das Mädchen und zerrte sie in den nächstbesten Aufzug hinein, dabei hielt er ihr den Mund zu. Es war ein gefährliches Unterfangen, aber wenn etwas schief ging, würde niemand sein Gesicht kennen und es blieb ihm ja noch eine Flucht, immerhin wartete ein guter Mann mit einem Fluchtauto vor dem Krankenhaus. Während der Mann mit dem Mädchen im Aufzug war und da es mitten in der Nacht war, kaum einer hier im Untergeschoss sein würde, konnte er in Ruhe seine Schandtat begehen. Vorerst jedoch gab er dem wehrlosen Mädchen eine Spritze, so dass sie sich nicht wehren oder schreien konnte. Danach verklebte er ihren Mund, falls sie aufwachen würde. So geschah es auch, sie kam zu sich und blickte sich panisch um, doch alles, was sie sah, war ein enger Raum und einen Mann, der sich vor ihr aufgebaut hatte. Sie wusste, dass es kein Arzt war und ihr war auch bekannt, was er plante. Er hatte sie hierher verschleppt, um sie zu vergewaltigen, irgendwie musste sie hier weg, aber sie sah schon, das würde schwierig werden. Womit hatte sie solche Dinge verdient? Erst wurde ihr Vater von einer Killerin um die Ecke gebracht und dann das hier. Der Kerl trat näher an sie heran und schaute hämisch auf sie herab. Man packte ihre Schultern und zwang sie zu einem wilden Zungenkuss, jedoch sah das Mädchen darin eine Chance und biss dem Mann auf die Zunge, worauf er ihr ins Gesicht schlug und sie gegen die Wand warf, so dass sie einen Schmerz in ihrem Rücken verspürte. Immer wieder schlug er sie ins Gesicht, bis er ihren Hals packte und sie hochhob, so dass sie keine Chance hatte Luft zu kommen. Die 16-jährige röchelte und rang verzweifelt nach Luft, da fühlte sie seine Hand unter ihrem Rock und wie er ihre Beine betatschte, welche sie reflexartig zusammenpresste, die allerdings von seiner Hand grob auseinander gerissen wurden. "Wird das dein erstes Mal, Süße?" flüsterte er lustvoll in ihr Ohr. "Ich mag unschuldige Mädchen, die das noch nie erlebt haben.." Er saugte daraufhin an ihrem Hals und umfasste ihre Brüste, worauf sie sich mit ihren Händen zu wehren begann und den Kerl schlug so fest sie konnte. "Nein", schrie sie, "sie perverses Schwein, lassen sie mich in Ruhe! Nein verdammt!" Sie wurde immer lauter und verängstigter, was sich noch verstärkte, als er an ihren Slip zog und ihn in Fetzen riss, danach hörte sie das Geräusch seines Reißverschlusses. Sie hatte panische Angst und schlug weiter wie wild um sich, in sein Gesicht, gegen seine Brust, doch nichts half. So viele Mädchen und junge Frauen hatte der Mann schon vergewaltigt, er hatte bereits Übung darin, so sehr, dass es nicht mal eine Frau mit Bärenkräften schaffte, sich gegen ihn zu wehren. Wenn er eine Frau zwingen wollte, schaffte er das auch, bei der hier war es noch leichter, sie war für ihn fast noch ein Kind, genau auf solche *Frauen* fuhr er ab. Ihre Bluse wurde auch entzwei gerissen und seine Zunge fuhr darüber. "Ich weiß, das genießt du, keine Hure!" Wieder spürte sie seine flache Hand im Gesicht und schrie wie wild auf. Gerade, als er wieder ihre Beine breit machte und in sie eindringen wollte, zog ihn jemand von dem Mädchen weg. "Du elende Missgeburt!" schrie dieser. Der Mann bekam eine Faust ab und taumelte ein wenig zurück. Zwei Personen waren ihm zuviel, also entschloss er sich lieber abzuhauen und machte auf dem Absatz kehrt. Wataru fasste es nicht, jetzt war man nicht mal mehr in einem Krankenhaus vor solchen Schweinen sicher, er drückte Yûmikô an sich, die anfing zu weinen. "Shh.. Shhh, alles wird gut", flüsterte er beruhigend. "Alles wird gut, *meine* kleine Miko-chan.. *dein* Wataru wird auf dich aufpassen", versprach er. Das Mädchen zitterte am ganzen Leib und musste sich erst einmal wieder beruhigen. "Er kann dir nichts mehr tun, ich bin hier.." Sie schaute an ihm hoch, konnte es dennoch nicht verhindern, dass sie sich an seine Brust schmiss und weinte. Was für ein Glück, dass ihr Retter vorbei gekommen war. Wataru vergaß die Welt um sich herum und auch, weshalb er hier war. In dem Moment, als er den Typen sah, der das Mädchen in den Aufzug zog, wusste er, dass er ihr nach musste, um ihr zu helfen. Hätte der Kerl sie vergewaltigt, der Junge wusste nicht, ob er das verkraftet hätte, er hatte sie doch so gern und wollte nicht, dass ihr etwas geschah. Niemals würde er zulassen, dass ihr jemand Leid zufügte, das schwor er sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)