An der Côte d'Azur von R1kku (Hermine Granger x Draco Malfoy) ================================================================================ Epilog: 19 Jahre später ----------------------- "Rose! Hugo! Beeilt euch, der Zug fährt bald ab!", rief ich. Auf Bahnsteig 9 3/4 wimmelte es am 1. September mal wieder von Zauberern und Hexen, die ihre Kinder sicher in den Zug steigen sehen wollten. Ich hatte meine im Gedränge verloren. Einen Sack Flöhe zu hüten war einfacher. Hektisch sah ich mich um, grüßte nebenbei ein paar bekannte Gesichter und entdeckte meine Familie schließlich etwa in der Mitte des Bahnsteigs bei Harry und Ginny. "Da bist du ja!", rief Ron, als er mich sah. Erleichtert ging ich auf ihn zu. "Ich dachte, ihr wärt hinter mir", sagte ich. "Irgendwann habe ich euch aus den Augen verloren." "Kein Wunder bei den ganzen Leuten", sagte Ginny. "Die Kinder haben schon ein Abteil zusammen, sieh mal." Ich folgte ihrem Blick und sah tatsächlich, wie James, Rose und Hugo die Köpfe zusammensteckten. Albus stand noch bei seinem Vater, der in die Hocke gegangen war und beruhigend auf Albus einredete. Als ich mich wieder zu Ron und Ginny umdrehen wollte, fiel mein Blick auf eine weitere Familie: Ein großer, blonder Mann, ein genauso blonder Junge und eine dunkelhaarige Frau. Normalerweise hätte ich wahrscheinlich an ihnen vorbeigesehen, wenn der Mann mich nicht so durchdringend angesehen hätte. Seine grauen Augen kamen mir unglaublich bekannt vor, doch ich wusste erst nicht, wo ich ihn einordnen sollte. Plötzlich kamen mir Bilder in den Sinn von weichem Sand, strahlendem Sonnenschein und blütenweißen Laken. Auf einmal wusste ich es wieder. Ich erschrak über mich selbst, dass ich ihn nicht gleich erkannt hatte. Auf den zweiten Blick hatte er sich kaum verändert. Er lächelte mir kurz zu, dann deutete er mit einer schnellen Kopfbewegung auf das Bahnhofsgebäude, um mir zu bedeuten, dorthin zu gehen. Er flüsterte der dunkelhaarigen Frau etwas ins Ohr. Diese nickte nur und er entfernte sich von ihr. "Entschuldigt ihr mich ganz kurz?", sagte ich zu Ron und Ginny. "Ich begrüße nur schnell eine Arbeitskollegin." Die beiden stimmten lächelnd zu und ich machte mich auf den Weg ins Gebäude. Er wartete drinnen schon. Er hatte sich an eine Wand gelehnt und seine Füße lässig gekreuzt. "Draco", sagte ich, als ich vor ihm stand. Etwas besseres fiel mir nicht ein. "Hi", antwortete er. "Du siehst gut aus." Er lächelte. "Danke", sagte ich. "Du auch." Dann schwiegen wir. Es hätte so viel zu sagen gegeben und doch wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte. "Unsere Projekte zum Wiederaufbau der Zaubererwelt sind abgeschlossen", sagte Draco nach einer Weile. "Es ist natürlich nicht alles originalgetreu, aber ich finde, wir haben gute Arbeit geleistet." "Das ist wundervoll, Draco", sagte ich anerkennend. "Wir können dir nicht genug danken." "Niemand muss sich bei mir bedanken, sondern bei den Menschen, die das alles erledigt haben. Und vor allem bei dir." Ich lächelte. Ich dachte an die Zeit in Frankreich zurück, wie ich trübselig am Strand und in der Bar gesessen hatte, wie Draco mich zum Ausrasten gebracht hatte und wie wir dann alle Streitigkeiten beigelegt hatten. "Hast du es ihm jemals erzählt?", fragte Draco. Anscheinend hatte er gerade an dasselbe gedacht. "Nein", antwortete ich. "Es hatte nichts mit ihm zu tun." Draco nickte. "Hast du es ihr erzählt?", gab ich die Frage zurück. Er schüttelte den Kopf. "Wahrscheinlich hätte es sie sowieso nicht interessiert", sagte er bitter. "Bist du glücklich?", fragte ich ihn. "Ja", antwortete er prompt. "Mein Sohn macht mich glücklich. Ich bin unfassbar stolz auf ihn." "Er sieht aus wie du", sagte ich lachend, und Draco stimmte in mein Lachen ein. "Es ist schön, dich zu sehen", sagte ich dann. "Dich auch", sagte er. Er löste sich von der Wand, kam einen Schritt auf mich zu und küsste mich sanft auf die Wange. "Pass auf dich auf." Dann lächelte er mir noch einmal kurz zu und verließ das Gebäude. Ich blieb noch eine Minute lächelnd stehen, bis sich meine Wange nicht mehr so heiß anfühlte. Dann ging auch ich wieder nach draußen. Als ich mich neben Ron stellte, legte er einen Arm um mich, küsste mich auf die Schläfe und schaute dann wieder nach unseren Kindern. Langsam setzte sich der Hogwarts Express in Bewegung. Eltern winkten, Kinder schrien etwas aus den Fenstern, munter pfiff der Zug vor sich hin. Alles war gut. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)