Friendzoned von Kupferhaeschen ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Laute Musik dröhnte ihr in den Ohren. Die Beine wurden von Song zu Song schwerer. Ihre Frisur fiel langsam auch auseinander. Und doch war es noch immer der beste Abend seit langem. Seit Viktor sie vor einigen Wochen gefragt hatte, ob sie ihn auf den Ball begleiten würde, war sie skeptisch gewesen. Sie war jetzt nicht wirklich eine Partymaus. Auch verstand sie nicht, wieso er sie gefragt hatte. Doch trotz ihrer ganzen Bedenken, hatte sie ihm zugesagt und der Abend wurde noch wunderschön. Nicht nur die drei Schulen verstanden sich heute. Auch die Häuser verbrachten einige harmonische Stunden. Was aber auch nicht verwunderlich war. Schließlich waren einige Paare heute aus verschiedenen Häusern. So tanzte gerade Neville mit Luna. Pansy mit Ron und vorhin hatte Harry das Glück, kurz mit Cho zu tanzen. Sie freute sich so sehr für Harry, dass sie aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskam. Gerade wurde ein etwas peppigeres Lied gespielt, weshalb Hermine eine kurze Pause brauchte. Ihre Füße schmerzten und sie brauchte etwas kühles zu trinken. Sie fühlte sich auch etwas unwohl, da sie zu schwitzen begann. Viktor nickte ihr verständnisvoll zu und entschied sich dafür, Fleur zu einem kurzen Tanz aufzufordern. Schließlich sollten die Champions auch miteinander tanzen, wie er fand. Schmunzelnd sah sie zu, wie Viktor sie um einen Tanz bat und Fleur verwirrt zu Hermine sah. Diese nickte lächelnd und gab der wunderschönen Französin zu verstehen, dass dies in Ordnung ging. Fleur wirkte nicht wirklich begeistert, doch sie nickte und betrat mit Viktor die Tanzfläche. Auf ihrem Platz angekommen, saß sie sich kurz hin und reckte sich. Am liebsten hätte sie ihre verfluchten Schuhe von ihren Füßen gekickt und dann verbrannt. Aber der Abend würde noch ein paar Stunden gehen und sie wollte nicht die erste sein, die geht. Das erste Lied war bereits vorbei und Viktor sah fragend zu ihr. Doch sie schüttelte den Kopf und so tanzte er weiter mit Fleur. Vorsichtig legte sie ihren Kopf auf die Tischplatte und seufzte. „Schon genug für heute?“ Grinsend drehte sie ihren Kopf und sah zu Harry. „Zieh du mal Schuhe mit solchen Absätzen an!“ Dabei saß sie sich aufrecht hin und zeigte ihm kurz die Zunge. Harry allerdings lachte nur. „Niemand hat dich dazu gezwungen.“ „Doch! Die Gesellschaft! Seit unzähligen Jahren wird von uns Frauen verlangt, dass wir uns in unbequeme Schuhe zwängen, die bei jedem Schritt schmerzen, nur damit wir....“ Kurz wartete er darauf, dass sie weitersprach, aber sie antwortete nicht. Ihr fehlten die passenden Worte, um das zu sagen, was sie ausdrücken wollte. Und ihr jahrelanger Freund fragte Merlin sei dank, nicht weiter nach. „Ich hol dir was zu trinken.“, antwortete er stattdessen schmunzelnd. Die junge Hexe lächelte und formte mit den Lippen ein stummes „Danke“. Während sie auf Harry wartete, sah sie sich etwas in der Menge um. Beobachtete einige beim Tanzen und andere sah sie knutschen. Da hatte sie allerdings zu viel Anstand und drehte sich sofort weg. Doch als ihr auffiel, wie lange er brauchte, um ihr etwas zu trinken zu holen, suchte sie gezielt nach Harry. Es dauerte auch nicht lange, bis sie ihn fand. Gleich beim Punsch stand er. Und wurde von Professor Dumbledore aufgehalten. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Geknickt legte sie ihren Kopf wieder auf die Tischplatte und grummelte vor sich hin. Sie bemerkte, dass sich gleich darauf jemand neben sie gesetzt hatte. Doch sah sie nicht sofort auf. Da Victor gerade noch mit Fleur getanzt hatte und Harry sich unterhielt, konnte es nur Ron sein. Und er war der einzige, den sie heute nicht ertragen konnte. „Erst lässt Krum dich sitzen und jetzt Potter.“ Ihr Kopf schnellte sofort hoch und mit aufgerissenen Augen sah sie die andere Person, welche sie heute nicht ertragen könnte an. „Malfoy.“ Draco Malfoy saß gleich neben ihr und grinste sie an. „Granger“ Seufzend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und knurrte. „Was willst du? Mir diesen Abend versauen?“ Er setzte zu einer Antwort an, doch sie fiel ihm sofort ins Wort. „Kannst du mir nicht einmal diesen einen Abend vergönnen?! Musst du mir das heute auch kaputt machen? Mein Gott. Du bist unglaublich! Wurde dir das Arschloch sein schon in die Wiege gelegt, oder ist das antrainiert?“ Während sie ihn dies fragte, zog er langsam eine Augenbraue hoch und sein grinsen verschwand ebenfalls. Als sie dann endlich fertig war, entgegnete er nur ein Wort. „Fertig?“ Hermine nickte und Draco stand auf. Er schob seinen Stuhl zurück und Hermine atmete erleichtert aus. Er ging. Ohne sie weiter zu belästigen. Es gab also doch noch so etwas wie Wunder. Doch sie hatte sich geirrt. Denn er ging nicht. Nein. Stattdessen reckte er ihr seine Hand entgegen und sah sie ernst an. „Gut. Dann steh auf. Wir tanzen.“ „Was?“, piepste Hermine und sah ihn mit offenen Mund an. „Mach kein großes Ding draus.“, murrte er und machte eine Geste, die ihr zu verstehen gab, dass sie sich beeilen sollte. Kurz sah sie sich noch um, da sie erwartete irgendwo das Fernsehteam von „Versteckte Kamera“ zu sehen. Dann stand sie auf und legte ihre Hand in die seine. Und so führte er sie auf die Tanzfläche. Dabei fühlte sie sich wie ein Reh, das vom Jäger zur Schlachtbank geführt wurde. Da sie mitten unter einem Lied ankamen, hielten sie sich noch am Rand auf. Als dieses endete, gingen sie etwas weiter hinein. Innerlich betete sie, dass der Song schnell enden würde. Sie hatte keine Lust, mit Malfoy zu tanzen. Aber leider hatte ihnen Professor McGonagall erklärt, dass es sich nicht gehörte, jemanden den Tanz zu verweigern. Egal wer es war. Als die ersten Töne erklangen, legte Draco seine Hand an ihre Hüfte und sie die ihre an seine Schulter. „Wenn deine Hand tiefer wandert, bist du tod.“, murrte Hermine. Draco antwortete allerdings nicht, sondern zog sie etwas enger an sich. Daraufhin schnappte sie nach Luft. Was sollte das denn? Doch dann achtete sie wieder auf die Musik. Es war ein langsames Lied. Wieso war das Universum nur so grausam zu ihr? „Nicht so verkrampft, Granger. Ich beiß dich schon nicht!“ „Witzig. Wirklich Witzig.“, fauchte sie ihn an. Doch musste sie zugeben, dass er ein unglaublich guter Tänzer war. Sie verdrehte die Augen. „Man merkt, dass du ein Sohn aus reichem Hause bist.“ „Danke.“, entgegnete er lachend und sie wich seinem Blick erstmal aus. Am Ende blieb es nicht bei diesem einen Lied. Sie tanzten noch eine Weile gemeinsam, bis Viktor kam und ihn ablöste. Harry sah sie erst wieder kurz bevor sie gingen. Doch an seinem Blick erkannte sie sofort, dass er es gesehen hatte. Dass er gesehen hatte, wie Hermine Granger mit Draco Malfoy getanzt hatte. Auch wenn sie sich die meiste Zeit angegiftet hatten, hatte sie die kurze Zeit mit dem Slytherin genossen. Und das konnte sie denken, ohne sich dabei übergeben zu müssen. Das allerdings würde sie keinem erzählen. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Hermine "Malfoy's Vater ist wirklich ein Todesser?", fragte Ginny ungläubig. Hermine nickte schulterzuckend. "Das ist doch jetzt keine große Überraschung..." "Naja... Ich dachte seine Familie ist einfach allgemein Hochnäsig und Arrogant. Aber dass sie wirklich Todesser sind, ist schon krass." Harry, Ron und sie hatte das nie gewundert. Hermine hatte immer den Verdacht, dass die Malfoys zu Voldemort gehörten. Hauptsächlich, weil seine Familie so sehr auf ihr reines Blut beharrten und Draco sie deswegen schon im zweiten Jahr als Schlammblut bezeichnet hatte. "Aber Draco ist doch keiner. Er tut immer so cool, aber ich denke, dass er eigentlich n Weichei ist." Hermine konnte nicht anders und begann bei Ginny's Ausdrucksweise zu lachen. "Hast du Draco Malfoy gerade als Weichei bezeichnet?" Grinsend nickte die rothaarige und rutschte nun von ihrem Bett herunter auf den Boden, zu Hermine, die schon seit einiger Zeit dort saß. "Du sag mal... Luna hat mir da was erzählt... Ich wollte dich das fragen, wenn wir mal alleine sind." Dann schnalzte sie mit ihrer Zunge. "Aber Ron und Harry kleben ja immer an dir." "Sorry?", entgegnete Hermine lachend, bevor sie "Was wolltest du denn fragen?" hinzufügte. Ginny rutschte näher an sie heran, sodass sich ihre Knie berührten. "Luna hat gesehen, dass du mit Malfoy getanzt hast. Auf dem Ball." Hermine verzog das Gesicht. "Hat sie das?" "Ja. Ist da was dran?", hakte Ginny nach. Hermine nickte widerwillig. "Ja... Er hat mich zum Tanz aufgefordert." Geschockt sprang Ginny auf und schrie sie förmlich an. "Er hat was?" Nun war es auch an Hermine aufzuspringen. "Sssscht! Nicht so laut Ginny." Panisch hielt sie Ginny die Hand vor den Mund. Von der Sache mussten wirklich nicht noch mehr erfahren. "Naja er kam her und hat mich gefragt ob wir... quatsch. Gefragt hat er nicht. Er hat entschieden, dass wir tanzen." Kichernd saß sie sich wieder hin. "Er war sicher verhext." Ja. Daran hatte sie auch schon gedacht. Was gäbe es sonst für einen Grund? Er war ein Reinblut. Sie eine Muggelgeborene. Er war ein Slytherin. Sie eine Gryffindor. "Danach war er jedenfalls wie immer." Das war er wirklich. Wenn sie sich mal gesehen hatten, war er wie immer zu ihr. Aber sie sahen sich auch kaum noch seitdem. Merlin sei dank! Jeder Tag an dem sie ihm nicht über den Weg lief, war ein guter Tag. Langsam neigten sich auch die Ferien dem Ende zu und so machten sich die Weasleys, Harry und Hermine in die Winkelgasse auf, um die Schulsachen fürs neue Jahr zu kaufen. Auch wenn alles ohne große Zwischenfälle ablief, war die Stimmung doch bedrückt. Was nach den Geschehnissen der letzten Wochen nicht verwunderlich war. Gerade waren sie auf dem Gleis neun-dreiviertel angekommen. Während Fred und George Ron ärgerten, unterhielten sich Mr und Mrs Weasley leise über den Orden. Harry war mit Sirius in einen Nebenraum verschwunden. Und Ginny hatte gerade eine Freundin gesehen und streichelte deren neue Katze. Hermine stand also etwas Abseits des Geschehens und las in einem ihrer neuen Schulbücher, als sie angerempelt wurde. "Hey!", murrte sie und sah auf. Sie blickte in das überraschte Gesicht von Draco Malfoy. Dieser wollte gerade zu einer Antwort ausholen. Welche mit Sicherheit alles andere als Charmant gewesen wäre, doch schon rief seine Mutter nach ihm. Also nickte er ihr nur zu und eilte dann zu seiner Mum. Sein Vater war natürlich nirgends zu sehen. Der hatte ja auch sicher anderweitig genug zu tun. "Hermine, liebes. Komm, es wird Zeit.", rief Molly und Hermine steckte ihr Buch zurück in ihre Tasche. Nach längerem Suchen fanden sie auch einen leeren Abteil und saßen sich hinein. Da die Fahrt, wie jedes mal, etwas länger dauerte, musste Hermine kurz bevor sie Hogwarts erreichten auf die Toilette und ging durch den Zug, zu den Sanitär Anlagen. "Typisch Schlammblut. Braucht wieder eine Ewigkeit auf dem Klo.", hörte sie eine ihr bekannte Stimme plötzlich. Sie schloss die Augen und wollte nicht durch die Tür gehen, um in den nächsten Abteil zu gelangen. Offenbar musste ihr ... Lieblings Slyhterin auch auf die Toilette. Nach kurzem zögern, schob sie die Tür doch auf und rannte beinahe in den Blonden Zauberer hinein. "Wenn man von Schlammblütern redet.", kicherte Pansy, welche an Malfoys Arm klebte. Nun drehte sich Draco in ihre Richtung und zog eine Augenbraue hoch. "Verfolgst du mich, Granger?" "Ja. Ich habe schließlich nichts besseres zu tun, als dich und deine Anhänger zu stalken.", antwortete sie bissig. Dank ihrer gereizten Art, zeichnete sich ein Grinsen auf Dracos Gesicht ab. Er streifte Pansys Arm von sich und ging auf Hermine zu. Diese zückte sofort ihren Zauberstab und richtete diesen auf Malfoy. Ihm schien das allerdings egal zu sein, denn er ging weiter auf sie zu und beugte sich vor. So nahe, dass ihr Zauberstab seine kurzen, blondes Haar streifte und leicht zur Seite schob. Seine Lippen berührten beinahe ihr Ohr. Sie konnte seinen Atem spüren, als er ihr ins Ohr raunte. "Weißt du Granger. Deine bissige Art... ist schon beinahe heiß." Hermine schluckte schwer. Wusste nicht was sie darauf antworten sollte, als er sich zurückzog und in ihr Sprachloses Gesicht grinste. Doch dann ging die Tür zur Mädchentoilette auf und Hermine stürmte hinein. "Hey, Granger! Ich war vor dir hier!", fauchte Pansy ihr hinterher. Bevor die Tür hinter ihr zuging, hörte sie noch wie ihr schlimmster Albtraum murrte. "Du musst doch gar nicht, du bist doch nur hier, weil ich muss." Draco Granger lies sich auffallend viel Zeit auf der Toilette. Eigentlich hatte er vor, sie noch etwas aufzuziehen. Ihr Blick, als er ihr so nahe kam, war Göttlich. Doch die Klette Pansy lies nicht locker, als er zurück aus der Kabine kam und wollte zurück in ihren Abteil. Damit diese Nervensäge ruhe gab, ging er mit ihr zurück. Crabbe und Goyle warteten dort ebenfalls auf ihn. "Was hat'n so lange gedauert?", fragte Goyle grinsend. Natürlich dachte dieser, Pansy und er hätten rumgemacht. "Granger lief mir über den Weg. Ich musste das Schlammblut doch etwas den Tag versüßen." Die Jungs begannen sofort zu lachen, während Pansy eingeschnappt neben ihm Platz nahm. "Du hast etwas viel Interesse an ihr, findest du nicht?" Was war das? Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er zu Pansy. Wartete allerdings nicht darauf, dass sie ihre Aussage wiederholte. "Sie ist nunmal interessanter, als du." Eingeschnappt, ohne ein weiteres Wort, stand sie auf und verließ den Wagon. Leider etwas spät, da sie gerade langsamer wurden und den Bahnhof erreichten. Nachdem sie den Zug verlassen hatten, sah er sofort Potter und seine Kletten. Jedes mal wenn er das Wiesel sah, wollte er seinen Kopf nehmen und gegen eine Steinmauer knallen. Doch war er von seiner Mutter zu gut erzogen worden, also beherrschte er sich und griff den Rotschopf eher Verbal an. Sie kamen dem dreier Gespann näher und Malfoy äußerte noch ein paar seiner üblichen Hass Triaden. Dabei konnte er nicht umhin und sah kurz zu der braunhaarigen, diese klammerte sich förmlich an ihre Tasche. Schmunzelnd drehte er sich wieder nach vorne und ging an dem Idioten Gespann vorbei. Potter rief ihm noch etwas hinterher, doch das interessierte ihn nicht. Es interessierte ihn nie, was die Brillenschlange zu sagen hatte. Doch wurde er in letzter Zeit aggressiver. So sprang Potter ihn gerade förmlich an. Der Kerl hatte einen Knall. Sein Vater sagte das bereits seit Jahren. Potter wäre gefährlich. Ein Irrer. Während seine Mutter stehts erklärte, dass dies kein Wunder wäre, da er ohne Eltern aufgewachsen war. Er liebte seine Mutter. Auch wenn sie zu Weich war. Ihr zuliebe hatte er auch im letzten Jahr mit Granger getanzt. Sie schickte ihm einen Brief, in dem stand, dass er an diesem Abend ein Gentleman sein sollte und zumindest eine.. Muggelgeborene, wie sie es stehts nannte, zum Tanz auffordern sollte. Doch waren die meisten entweder hässliche Kröten oder rochen nach Kürbissaft. Und auch wenn er es nicht zugeben wollte, war Granger für ein Schlammblut... nicht völlig unattraktiv. Und offenbar verstand sie, wie Seife zu benutzen war, denn sie roch stehts nach Seife und Äpfeln. Wäre sie nicht von niederem Blut und keine Gryffindor, hätte er sich längst an sie rangeschmissen. Jedes andere Haus wäre okay gewesen. Aber bei den Farben Rot/Gold war ihm der Würgereiz wohl angeboren. Als sie dann die große Halle betraten, schüttelte er den Kopf. Er machte sich heute etwas viele Gedanken um Potter und seine Freunde. Wie üblich war die große Halle etwas übertrieben eingerichtet. Für seinen Geschmack war das alles zu viel. Aber Dumbledore war wohl ein Befürworter des... übertriebenen. Langsam füllte sich die Halle und die Erstklässler wurden wie üblich ihren Häusern zugeteilt. Diese Zeremonie langweilte ihn jedes Jahr aufs neue. Nach der einschläfernden Rede des Schulleiters gab es endlich etwas zu Essen. Das war der einzige Grund, wieso er nicht sofort in den Schlafsaal verschwunden war. Naja das und weil dieser Teil des Abends eine Pflichtveranstaltung war. Während er sich seinen Teller mit unzähligen Dingen füllte, sah er sich um. Parkinson saß zu seiner Freude am anderen Ende des Tisches. Weshalb der Abend noch recht friedlich zuende ging. Als er sich am späten Abend dann in sein Bett lag, hatte er den Geruch von Seife und Äpfeln in der Nase. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Der Herbst brach langsam herein und so verloren die Bäume um Hogwarts langsam ihre mittlerweile rot und orange gefärbten Blätter. Das Laub bedeckte den Großteil des Bodens und auch wenn es schön anzusehen war, nervte es Hermine momentan. Durch den vielen Regen der letzten Tage waren die Blätter nass und der Boden somit rutschig. Draußen zu lesen war also sehr unangenehm. Wegen dem Wetter sammelten sich nun die meisten Schüler in der großen Halle, dem Gemeinschaftsraum oder der Bibliothek. In Ruhe lesen und lernen war also unmöglich. Keiner außer ihr schien damit ein Problem zu haben. Harry und Ron murrten mittlerweile auch. Aber eher, weil Hermine unausstehlich war. Seufzend sah sie aus einem der Fenster. Die Sonne kam nach einer gefühlten Ewigkeit wieder heraus und tauchten das gesamte Schulgelände in ein wunderschönes Licht. "Was solls", murmelte sie. Packte zwei Bücher ein, zog sich eine Jacke an und ging hinaus. Sie suchte sich einen Baum und zauberte sich eine Decke herbei, auf die sie sich sitzen konnte. Kaum hatte die Decke den Boden bedeckt, saß sie schon darauf. Gelehnt an den Baumstamm schlug sie das erste Buch auf. Es war schon alt. Der Einband war stark beschädigt und viele der Seiten lagen nur noch im Buch. Aber der Titel war vielversprechend. 'Die Welt der Wendigos'. Hier wurde in 459 unglaublich spannenden Seiten alles Wissenswerte über diese Geschöpfe erklärt. Sie war natürlich mit dem Großteil des Buches bereits fertig und wollte es heute auf jeden Fall noch beenden. Sollte das Wetter mitspielen, würde sie auch noch das nächste anlesen. Seufzend sah sie zu den aufkommenden Regenwolken hinauf. Oh, wie sie hoffte noch in Ruhe anfangen zu können. Doch das sollte ihr wohl verwehrt bleiben, als sie auf dem feuchten, matschigen Boden Schritte auf sie zukommen hörte. "Welch Überraschung. Die Streberin lernt." Ihn ignorierend, blätterte sie eins der losen Blätter um und las auf der nächsten Seite weiter. Doch dann wurde es etwas dunkler und sie sah auf. Malfoy hockte vor ihr. Seine Matschigen Schuhe auf ihrer Decke und grinste sie höhnisch an. "Konnten sich deine Muggeleltern kein neues Buch für dich leisten?" Sie verzog das Gesicht. "Weißt du, Malfoy. Wir haben hier an der Schule etwas, das nennt sich Bibliothek. Dort kann man Bücher ausleihen.", erklärte sie ihm und klappte das Buch zu. Mit dem Lesen wars das wohl erstmal. "Witzig, Granger. Clown gefrühstückt?" Ohne ihm zu antworten packte sie ihre Bücher wieder ein und stand auf. Mit einer kurzen Bewegung ihres Zauberstabs rutschte die Decke unter Dracos Füßen davon und faltete sich von allein zusammen. Leider hatte er genug Halt und fiel nicht auf den Boden, was sie ursprünglich gehofft hatte. Sie ging an ihm vorbei und wollte zurück ins Schloss gehen. Doch der Slytherin packte ihren Arm und hinderte sie so am weitergehen. Erschrocken drehte sie sich zu ihm um und hatte schon unzählige Beleidigungen auf der Zunge. Doch kam nur ein spitzer Schrei von ihren Lippen, als ihre Füße unter dem nassen Laub zu rutschen begannen. Mit einen dumpfen Geräusch kam sie am Boden auf. Die ganze Luft entwich ihren Lungen, als etwas schweres auf ihr landete. Mit zusammengekniffenen Augen wartete sie darauf, dass Malfoy sie auslachte. Doch nichts geschah. Also öffnete sie, sie doch und sah in ein paar strahlend grauer Augen, welche sie letztes Jahr während dem Ball bereits lange genug studiert hatte. "Alles okay?", murrte Draco und entschied sich nun doch, sich aufzurichten. Doch Hermine blieb liegen und starrte ihn noch immer an. "Ich ... bin ausgerutscht.", murmelte sie. "Ja. Ist mir aufgefallen." "Der Boden war rutschig.", verteidigte sie sich weiter. "Dachte ich mir.", antwortete Draco monoton und kratzte sich am Hals. Wieso machte er sich nicht über sie lustig? Sie richtete sich nun doch auf und verzog das Gesicht. Sie musste ihre Haare nicht sehen, um zu wissen, dass sie voll mit Dreck und Laub waren. Oh Gott. Konnte es noch schlimmer werden? "Du hast da Dreck in den Haaren." "Was du nicht sagst, du Genie!", fauchte sie und fuhr sich durch ihre Mähne. Doch sie erwischte einfach nicht alles und hatte das Gefühl, es nur noch schlimmer zu machen. "Würdest du mich dann entschuldigen? Ich nehme ein jetzt ein Bad." Mit diesen Worten drehte sie sich um und eilte davon. In ihrer Eile hatte sie sowohl die Decke, als auch ihre beiden Bücher liegen lassen. Seufzend hob er alle drei Dinge auf und schlenderte ebenfalls zurück ins Schloss. Bei dem Aufprall mit ihr, wollte er sie eigentlich etwas ärgern. Als dann aber sein Körper so eng auf ihrem lag und er ihre Brust spürte, wurde ihm etwas schlagartig bewusst. Das kleine Schlammblut war eine Frau. Natürlich wusste er das schon vorher. Aber unter ihrer Schuluniform und ihren legeren Kleidern, verbarg sich eine... vermutlich... sehr frauliche Figur. Während er gedankenverloren durch die Schule Richtung Slytherin Gemeinschaftsraum ging, hatte er immer und immer wieder ganz eindeutige Bilder im Kopf. Bilder die ihn eigentlich anwidern sollten. Die es aber nicht taten. Er sah Granger, die vor einer offen stehenden Badewanne aus weißem Porzellan stand. Wie ihre Kleidung langsam ihren Körper hinunter glitt. Ihre blasse, makellose Haut, die langsam ins warme Wasser glitt. Gequält stöhnte er auf. Seit fast zwanzig Minuten bekam er diese Bilder schon nicht mehr aus dem Kopf. Im Schlafsaal angekommen, warf er ihre Bücher und ihre Decke auf den Boden und sich dann aufs Bett. Was hatte dieses Schlammblut ihm nur mit dieser einen Information, dass sie baden ging, nur angetan. Genervt richtete er sich auf und sah auf die Bücher, die er auf den Fußboden geworfen hatte. Was sie wohl so las? Er nahm die beiden Bücher. Das alte, in Mitleidenschaft genommene kannte er ja bereits, also legte er es neben sich auf die Matratze und nahm das andere zur Hand. Es war definitiv kein Lehrbuch. Es schien nicht einmal aus der Zaubererwelt zu stammen. Er las sich den Text auf der Rückseite durch und schmunzelte. Ein paar Seiten begann er zu lesen und es wurde immer lächerlicher. Erst als Blaise zurück ins Zimmer kam, legte er das Buch weg. Die nächsten Tage sah er Granger nicht. Sie schien ihm aus dem Weg zu gehen. Doch nach Zaubertränke bog sie ums Eck und sah ihn nicht sofort kommen. Erst als es zu spät war, weiteten sich ihre braunen Augen und ihre Schritte wurden langsamer. Höhnisch grinsend hielt er ihre Bücher hoch. "Du hast da was vergessen, Granger." Hermine verschränkte ihre Arme vor der Brust und zog eine ihrer Augenbrauen hoch. "Ach und du bist so gütig und bringst sie mir?" Ihr trockener, leicht arrogant wirkender Ton gefiel ihm gar nicht. Also ging er auf sie zu und hielt ihr die Bücher hin. "Sag. Granger. Denkst du, dass eine einfache Berührung wirklich eine Gänsehaut auslösen kann, die den ganzen Körper erzittern lässt?" Offensichtlich verwirrt sah sie ihn fragend an. "Was?" "Nunja. Hat diese... Hazel nicht genau eine solche Gänsehaut, als Anthony sie das erste mal berührt? Oder warst du noch gar nicht in Kapitel fünf?" Nun fiel der Groschen. Ihr Gesicht wurde Kreidebleich. Man sah förmlich, wie in ihr Panik empor kroch. "Du hast das... gelesen?", flüsterte sie mit einer unnatürlich hoch klingenden Stimme und riss ihm das Buch aus der Hand. "Sagen wir reingeschnuppert.", sein grinsen wurde immer breiter. "Wie viel hast du gelesen?" "Bis zu der Stelle, in der Anthony ihre blasse, seidenweiche Haut streichelt und seine Finger einen gewissen Punkt zwischen ihren Beinen findet." Hermine öffnete ihren Mund, um etwas zu antworten. Schloss ihn jedoch sofort wieder. "Halt dich bloß von mir fern, Malfoy!", knurrte sie ihn nun an. "Hast du diese Dinge denn auch schon mal ausprobiert?". Er konnte einfach nicht anders. Ihre Reaktionen auf seine Sticheleien, versüßten ihn jeden Tag ungemein. "Das geht dich nichts an!". Sie drehte sich genervt weg und wollte gerade davon stapfen, als er zu lachen begann. "Das heißt dann wohl nein." Blitzschnell drehte sie sich zu ihm um. "Als ob dich jemals jemand freiwillig anfassen würde! Du widerwärtiges Arschgesicht!" Nun reichte es ihm aber. Mit einigen schnellen Schritten war er bei ihr und drückte sie an die Wand. Er legte eine Hand an ihren Hals und drückte diese leicht zusammen. Nur ein wenig. Dass sie nervös wurde, sie jedoch keine Schmerzen hatte. "Du denkst, keine will von mir angefasst werden, Granger?" Er kam ihrem Gesicht immer näher. "Kleines. Ich kann mich vor Angeboten kaum retten." Mit seinem Daumen drückte er ihr Kinn hoch, bis sie ihn entsetzt ansehen musste. Sofort beschleunigte sich ihr Herzschlag. Dank der Hand, die auf ihrem Hals lag, merkte er das sofort. Ihre Lippen waren nun nur noch wenige Zentimeter von den seinen entfernt und kurz überlegte er, das hier noch weiter auszuführen. Doch dann ließ er sie los und ging in die große Halle zum Mittagessen. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Die große Halle war bereits gut gefüllt, als Hermine sie betrat und sich zu Harry, Ron und Ginny saß. „Du bist ganz Rot.“, stellte Ron mit vollem Mund fest. Dabei verschluckte er sich und begann zu husten. Ginny, die neben ihm saß, klopfte ihm unsanft auf den Rücken. „Du bist so ein Schwein, Ronald. Schluck runter, bevor du sprichst.“, knurrte Hermine genervt und nahm Harrys Glas um es in einem Zug zu leeren. „Ist etwas passiert?“, fragte Harry nun etwas besorgt. „Malfoy.“ Mehr musste sie nicht sagen, denn schon nickten die beiden Rotschöpfe und Harry. Und auch wenn sie mit dem Rücken zum Slytherin Tisch saß, konnte sie seinen Blick auf sich spüren. Er hatte das Buch gelesen. ‚Only Human‘ war eines ihrer Lieblingsbücher. Ursprünglich hatte es ihr Vater gekauft, da ihm das Cover ganz gut gefiel. Es war ein Geschenk für sie zu Weihnachten gewesen. Nur hatte sie dann ein halbes Jahr gebraucht um es endlich zu lesen. Dass Malfoy dieses Buch jetzt mit seinem mangelnden Intellekt entweiht hatte, brachte sie zur Weißglut. Aber noch schlimmer war, dass er nun wusste, dass sie auf Hausfrauenromane stand. Hin und wieder brauchte sie das zur Entspannung. Neben dem ganzen Schulstoff. „Hermine?“, flüsterte Ginny nun über dem Tisch. Hermine sah auf und blickte in Ginnys skeptisches Gesicht. „Hm?“ „Was genau ist denn mit Malfoy passiert?“ „Wieso?“, fragte Hermine jetzt vorsichtig und warf einen kurzen Blick zu den Jungs. Die waren allerdings gerade in ein Gespräch mit Neville und Dean verwickelt. Unauffällig hielt sie das Buch hoch und die Rothaarige runzelte die Stirn. „Malfoy hat das Buch gelesen.“ Ginny wartete gespannt auf weitere Infos, diese folgten aber nicht. „Man. Draco Malfoy kann lesen. Das ist jetzt nicht überraschend, da er mittlerweile im Fünften Jahr ist. Was also ist so besonders daran?“ Hermine seufzte. „Es ist mein Buch. Er hat es gefunden. Gelesen und….“ „Arschloch.“ Hermine nickte und begann zu lachen. „Riesen Arschloch!“ Als sie dann mit dem Essen fertig waren, verließen sie gemeinsam die Halle und gingen in den Gemeinschaftsraum. Was sie nicht wusste, Draco Malfoy saß am Tisch der Slytherins und beobachtete sie während des gesamten Abendessens. Die nächsten Wochen verliefen ruhig. Außer Unterricht, lernen und schlafen tat sie nicht viel. Selbst Malfoy verhielt sich ruhig. Naja Ruhig konnte man es nicht nennen, aber seit der dem Inquisitionskommando von Umbridge angehörte, hatte er alle auf dem Kieker und nicht nur sie. Sie fragte sich allerdings, was er sich davon erhoffte. Vor wenigen Tagen hatten Harry, Ron und sie beschlossen, sich gegen sie zu wehren und Hermine saß an dem Plan, wie alles ablaufen sollte. Gerade saß sie im Gemeinschaftsraum und schrieb eine Liste. Hauptsächlich standen auf der Liste Namen. Namen von vertrauenswürdigen Mitschülern, die sie in ihren Plan einweihen konnten. Ginny half ihr dabei und selbst Fred und George trugen sinnvolles bei. Der einzige der nicht so ganz überzeugt war, war Harry. Er wollte nicht den Lehrer spielen. Das stand aber nicht zur Debatte. Morgen würde das geheime Treffen stattfinden und sie würden mit den Anwärtern besprechen wie es weitergehen würde. Zu Hermines Überraschung lief das Treffen ziemlich gut und auf dem Weg zurück nach Hogwarts trennte sich die Gruppe. Harry, Ron, Ginny und die Zwillinge wollten noch ein paar Süßigkeiten kaufen, bevor es zurück ging und Hermine wollte, wie sollte es auch anders sein, noch kurz in den kleinen Bücherladen am anderen Ende von Hogsmeade. Sie stöberte bereits eine Weile zwischen den Regalen und wurde einfach nicht fündig. Allerdings wusste sie auch nicht so ganz, wonach sie überhaupt suchte. Sie wollte einfach etwas lesen. Etwas interessantes und am besten etwas, was ihr nicht peinlich sein musste, sollte Malfoy sie wieder irgendwo überraschen. Dann endlich hatte sie ein Buch gefunden. „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind von Newt Scamander.“ Sie nahm das Buch und ging damit an einem der beleuchteten Sessel am hinteren Ende des Ladens, um hinein zu schnuppern. Sie war so vertieft in das Buch, dass sie nicht bemerkt hatte, dass die Türglocke klingelte und noch jemand den Laden betrat. Erst als sie die arrogante Stimme des Reinblüters hörte, sah sie hoch. „Das Buch müsste in Gang dreizehn sein. Bei Mythen und Legenden.“, erklärte der alte Besitzer und dann kamen die Schritte auch schon näher. Kurz sah sie hoch und atmete erleichert aus. Sie saß in Gang fünfzehn. Also würde er nicht an ihr vorbei kommen. Doch um sicher zu gehen klappte sie das Buch zu, nahm ihre Tasche und verließ langsam und vorsichtig ihren Zufluchtsort. Gerade als sie die Kasse sah und sich in Sicherheit wog, packte sie jemand am Arm und zog sie zurück zwischen die Regale. „Granger.“ Die eisigen Augen des Platinblonden Mitschülers sahen sie amüsiert an. „Ich wusste doch, dass es hier nach Muggel riecht.“ Hermine erwiderte nichts, sondern sah ihn einfach wütend an. „Kriegt man den Geruch nicht mit Wasser und Seife ab, oder wascht du dich so selten?“ Nun reichte es ihr. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch dieser hielt sie ohne weiteres mit nur einer Hand fest. Niedlich. Ja. Fast könnte man es Niedlich nennen, wie sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Allerdings würde er sagen, dass sie es nur Halbherzig versuchte. Sie kam nicht mal auf die Idee ihren Zauberstab zu ziehen. Typisch Schlammblut. „Wieder einen deiner Schmuddel Romane gekauft?“, fragte er nun mit einem grinsen auf den Lippen. „Erst willst du Informationen zu meinem Badeverhalten und jetzt erkundigst du dich nach meinen Romanen? Was ist los Malfoy? Sind die Slytherin Mädchen langsam zu langweilig?“ Ihre Bissige Art gefiel ihm. Tatsächlich hatte sie Recht. In seinem Haus war es ein leichtes sich eine Frau gefügig zu machen. Er musste nur seinen Charme etwas spielen lassen und sofort warfen sie sich ihm an den Hals. Aber das war ihm langsam zu Eintönig. Momentan hatte er eher Interesse an etwas Schwierigerem. Etwas wie der kleinen Gryffindor die an ihrem Arm zog, wie ein Häschen, welches in einer Falle saß. „Wieso so bissig? Letztes Jahr warst du zwar schon ein kleines Streithäschen, aber langsam fährst du ja deine Krallen aus.“ „Woran das liegt?“, fauchte sie ihn voller Hass an. „Woran könnte das wohl liegen du Genie?“ Überrascht von ihrer Reaktion zog er seine Augenbrauen hoch. „Vielleicht liegt es ja daran, dass ein Gewisser Jemand Ende letzten Jahres Cedric getötet hat. Und das genau vor den Augen meines besten Freundes?“ Malfoy wollte gerade etwas erwidern, als sie schon weiter fauchte. „Und vielleicht bin ich da nicht sonderlich Begeistert, ständig von einem Kerl gedemütigt zu werden, der zu dem Haus gehört, welches seit Generationen für schwarze Magie bekannt ist? Und VIELLEICHT…“ So nun reichte es ihm aber. Mit einem Ruck zog er an ihrem Arm und sie knallte gegen seine Brust. Doch sie kam nicht mehr dazu, sich zu beschweren. Denn ohne Vorwarnung legte er seine Lippen auf die ihren. Und obwohl er das nur tat, um sie zum Schweigen zu bringen, überrumpelte ihn das Gefühl. Ihre weichen, warmen Lippen, die sich sanft gegen seine drückten. Ihre Brust, die so nah an seiner war. Ihr Duft, welcher ihn bereits seit dem Ball im vierten Jahr nicht mehr losließ. Und zu allem Überfluss wehrte sie sich nicht. Er konnte aber gerade auch nicht ausmachen, ob sie vor Schock erstarrt war, oder ob sie es vielleicht auch wollte. Doch dann hörte er einen Knall, gefolgt von einem heftigen Schmerz. Sie hatte ihn gerade tatsächlich mit ihrem Buch geschlagen. Ohne ein Wort ließ sie das Buch fallen und rannte davon. Da hatte er also seine Antwort. Er hob das Buch auf und las den Titel. Seufzend trug er es zur Kasse und bezahlte das Buch, bevor er den Laden verließ und zurück zum Schloss schlenderte. Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Dieser aufgeblasene, widerwärtige, nichtsnutzige… Seit dem kleinen Zusammentreffen mit Malfoy war jetzt eine knappe Woche vergangen und sie kochte noch immer vor Wut. Als sie die anderen wieder traf, sahen diese Hermine verwirrt an, da ihre Lippe geschwollen war. Malfoy hatte sie bei ihrem Schlag versehentlich gebissen. Da ihr keine Ausrede einfiel, schwieg sie zu dem Thema. Aber jedes Mal, wenn sie einen Slytherin sah, oder einen Blondschopf, wollte sie aufschreien. Was stimmte mit ihm nicht? Er hasste sie! Sie hasste ihn! Man küsst niemanden den man hasst! Ginny saß sich zu Hermine auf das Sofa im Gemeinschafsraum. „Du bist ja heute wieder geladen. Gab es nicht genug Hausaufgaben?“ Die braunhaarige sah ihre Freundin grimmig an. „Nicht witzig, Ginny.“ Diese lachte allerdings auf und sah sie dann ernst an. „Im Ernst. Wieso bist du so wütend?“ Seufzend sah sie zu Ginny und überlegte sich eine Ausrede. „Wir haben noch immer keinen passenden Trainingsraum gefunden.“ Verstehend nickte Rons Schwester. „Ich dachte schon Viktor schreibt dir nicht mehr zurück.“ Überrascht von dieser Bemerkung zuckte sie hoch. Viktor hatte sie ganz vergessen. Sie war dran mit der Antwort. Sofort eilte sie in den Schlafsaal, holte sich ihre Feder, Tinte und etwas Pergament. Dann begab sie sich in die Bibliothek und antwortete auf Viktors Brief. „Viktor, Verzeih, dass ich so lange nicht auf deinen letzten Brief geantwortet habe. Hier in Hogwarts geht es drunter und drüber. Leider kann ich dir dazu nicht allzu viel erzählen. Vielleicht schaffen wir es ja wirklich, dass wir uns in den nächsten Ferien treffen. Dann würde ich dir alles erzählen. Die Examina verlaufen bisher ganz gut. Nur Harry und Ron sollten sich etwas mehr bemühen. Ich bin mir nicht sicher, ob die beiden bestehen, wenn sie so weitermachen. Wie ich im Tagespropheten gelesen habe, läuft es im Quidditch weiterhin großartig für dich. Das freut mich sehr.“ Auch wenn sie sich nie sonderlich dafür begeistern konnte. Obwohl Harry Sucher war, interessierte es sie nie besonders. Tatsächlich ging sie nur zu den Spielen, um Harry und Gryffindor zu unterstützen. Sie schrieb noch eine Weile an ihrem Brief und als sie etwa zwei Seiten voll hatte, faltete sie ihn und machte sich auf den Weg in die Eulerei. Dort suchte sie sich eine ihrer Lieblingseulen raus. Einen kleinen Waldkauz. Der war zwar klein, aber sehr flink und ihre Briefe kamen stehts pünktlich an. Was natürlich auch daran lag, dass sie diese früh genug abschickte. Sie kraulte das süße Ding noch kurz an den flauschigen Bäckchen und dann schickte sie die Eule los. Plötzlich hörte sie Schritte die Stufen hochschreiten. Nichts böses denkend hob sie ihre Tasche auf, n der sie ein paar Bücher und ihre Schreib Utensilien verstaut hatte und wollte Richtung Eingangstor gehen, als sie Blaise reden hörte. „Pansy ist momentan sehr Abweisend. Was hast du angestellt?“ Seufzend antwortete ihr schlimmster Albtraum „Ach keine Ahnung. Vermutlich hat sie ihre Periode.“ Blaise begann sofort zu lachen und Malfoy stimmte mit ein. Solche Matschbirnen. „Aber mal Ehrlich. Eigentlich bin ich ganz froh darum. Sie ging mir schon seit Monaten auf die nerven und war ja eine richtige Klette.“ Die Schritte kamen immer näher und Hermine überlegte, ob sie sich verstecken, oder irgendwie verschwinden sollte. „Dabei stehst du auf Herausforderungen.“, kommentierte Malfoys Kumpel mit einem amüsierten Unterton, während die beiden um die Ecke bogen und am Tor standen. Etwas überrascht blieb Blaise stehen und Malfoys Augenbrauen schnellten hoch. „Granger.“, knurrte Blaise angewidert, während der Blonde schwieg. Hermine strafte beide mit einem Schweigen und sah sie ausdruckslos an. Gerade hatte sie eigentlich keine Lust auf irgendeine Art von Ärger. Sie beschloss einfach an ihnen vorbei zu gehen und so eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Doch die Slytherins vor ihr wollten das nicht ganz akzeptieren. So zog Blaise seinen Zauberstab und richtete ihn auf sie. „Wo willst du so schnell hin, Schlammblut?“ Bei dem Ausdruck zog sie kurz die Augenbrauen zusammen. Noch immer verletzte es sie, so genannt zu werden. Aber das zeigte sie nicht mehr so offen. Man sollte ihr nicht anmerken, wie sie das schmerzte. Ihr Blick viel kurz auf Malfoy, der starr auf den Zauberstab seines Freundes starrte. Seufzend zog sie ihren Stab, richtete diesen allerdings auf keinen der beiden. Stattdessen ließ sie den Arm nach unten hängen. „Kru…“, begann er seinen Fluch und kurz sah sie sogar in Malfoys Augen entsetzen. Doch im nächsten Moment fiel etwas von unten herab und landete genau auf Zabinis Zauberstab. Sofort brach Hermine in schallendem Gelächter aus und sogar Malfoy lachte, als er voller Unglauben auf das dünne Stück Holz sah. „ALTER! Das ist nicht Lustig!!!“, knurrte Blaise und wedelte mit seine Stab um das störende Objekt runter zu schütteln. „Dir hat ne Eule auf den Zauberstab gekackt!“, grölte der Platinblonde, während Hermine sich eine Träne aus den Augenwinkeln wischte. Als Blaise anfing, Malfoy anzufauchen, nutzte sie ihre Chance und schlüpfte an den beiden vorbei. Sie eilte die Treppen hinunter und rannte dann eilig Richtung Schloss, um so viel Abstand zwischen die beiden zu bekommen, wie sie nur konnte. Völlig außer Atem pausierte sie erst am Haupttor und saß sich auf die Treppe. Dann begann sie noch einmal zu lachen. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nichts dümmeres gesehen als das gerade. Als Blaise den Zauberstab auf das kleine Schlammblut richtete, wollte er schon beinahe dazwischen gehen. Konnte sich aber noch besinnen. In dem Moment, als der andere dann seinen Fluch begann, sah er sich schon dazwischen hechten. Woher dieser Drang kam, wusste er selbst nicht. Doch dann kam alles anders. Als eine der Eulen beschloss Zabinis Zauberstab als Toilette zu benutzen und Hermine zu lachen begann, konnte er nicht anders und stimmte in ihr Lachen mit ein. „Das Schlammblut ist entwischt!“, knurrte Blaise und wischte seinen Stab an seinem Umhang ab. Malfoy beobachtete das Spektakel angewidert und konnte nur seinen Kopf schütteln. Ohne weiter auf das Thema einzugehen, brachte er seinen Brief zu seiner Eule und ging dann auch schon wieder Richtung Schloss. Granger war ihm jetzt eine Weile aus dem Weg gegangen. Was vermutlich an dem kleinen Kuss in Hogsmeade lag. Dabei war das nichts besonderes gewesen. Er wollte einfach, dass sie ihre Klappe hielt. Und das war seiner Erfahrung nach, der einfachste Weg. Allerdings trug er seitdem ständig dieses dumme Buch mit sich herum, um es ihr geben zu können. Als er dem Schloss näherkam, sah er sie auf der Treppe. Lachend. Wäre sie allein gewesen, hätte er sie aufgefordert mit ihm zu kommen. Allerdings waren die nervtötenden Zwillinge Fred und George Weasley bei ihr und brachten sie immer wieder mit albernen Zaubertricks zum Kichern. Er setzte seine übliche arrogante Miene auf und stritt stolz an dem Abschaum vorbei. Hermines Lachen verstarb augenblicklich, doch die Zwillinge störten sich nicht an seiner Anwesenheit und alberten weiter. Als er auf einer Höhe mit den dreien war, trafen sich kurz sein und Grangers Blick. Er war sich sicher, dass sie ihm ausweichen würde, doch sie hielt ihm stand, bis er wieder nach vorne sah, um nicht in jemanden hinein zu rennen. Gedankenversunken, aber immer wieder schmunzelnd ging er Richtung Schlafsaal. Blaise‘ Blick war einfach unbezahlbar gewesen. Plötzlich packte ihn jemand am Arm und er drehte sich langsam um. „Granger.“ Ausdruckslos sah er in ihre braunen Augen, die funkelten, als hätte sie gerade geweint. Wohl vor Lachen, dachte er. „Wir müssen reden.“ Malfoy sah sie irritiert an. Nickte dann allerdings und packte nun sie am Arm, um sie hinter sich her zu ziehen. Als sie an einem kaum besuchtem Gang einbogen, blieb er ruckartig stehen und die Gryffindor stieß gegen seinen Rücken. „Sag mal, spinnst du?“, fauchte sie und sah ihn wütend an. Ohne darauf einzugehen seufzte er „Also? Was willst du?“ Sofort sah sie ihn giftig an. „Krieg deine Anhänger mal unter Kontrolle. Es ist ja die eine Sache, wenn sie meinen, mich fertig machen zu müssen. Aber einen Unverzeihlichen Fluch gegen mit zu verwenden?! Das nächste Mal bin ich bei Professor Dumbledore und melde es ihm!“ Sie hatte recht. Das vorhin ging zu weit. Er hatte sich auch schon öfter einen Spaß erlaubt und jemanden verzaubert. Aber nicht so. Er nickte. „Das war nicht in Ordnung. Ich rede mit ihm.“ Überrascht nickte sie und murmelte ein Danke. Als dann betretenes Schweigen eintrat, überlegte Malfoy einfach zu gehen. Doch dann merkte er, dass sie genau das selbe vorhatte und drückte sie gegen die kalte Steinwand hinter ihr. „Wieso gehst du mir aus dem Weg?“, schnurrte er. Verwirrt sah sie ihn an und schluckte. „Ich gehe dir nicht aus dem Weg. Gerade bin ich dir hinterhe..“ „Stell dich nicht dumm, Granger.“ Sein Ton war hart und sie zuckte etwas zusammen. „Potter, Weasley und du, vermeidet ja allgemein ein Zusammentreffen. Aber bei dir ist das ja schon fast zwanghaft.“ Nun zog sie eine Augenbraue hoch und sah ihn ungläubig an. „Vielleicht liegt es daran, dass ich kein Interesse hab, nochmal von dir geküsst zu werden du Genie.“ Er kam ihr näher. „Wieso nicht? Sag bloß es hat dir nicht gefallen?“ Hermine seufzte hielt seinem Blick stand. „Du machst mir keine Angst, Malfoy.“ „Das beantwortet nicht meine Frage.“ Er legte eine Hand an ihr Kinn und fuhr mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Wieso sollte es mir gefallen, von dem Kerl geküsst zu werden, der seit dem ersten Jahrgang grausam zu mir und meinen Freunden ist?“ Schmunzelnd hauchte er „Masochistische Veranlagung.“ „Fick dich, Malfoy!“ „Solche Worte solltest du nicht in den Mund nehmen.“ Noch bevor sie etwas erwidern konnte, ließ er sie los. „Ich rede mit Blaise.“ Dann wandte er sich ab und ließ Hermine allein in dem Gang stehen. Beinahe hätte er sie geküsst. Hätte sie nicht das Wort Grausam benutzt, hätte er es getan. Allerdings hatte er ein Problem mit diesem Wort. Er selbst sah es nicht als Grausam, was er tat. Es war Spaß. Er amüsierte sich, indem er ihnen gelegentlich das Leben erschwerte. Doch als sie Grausam sagte, fiel ihm wieder ein, wie sie geweint hatte, als er sie damals das erste Mal Schlammblut nannte. Mutter sagte auch oft, dass er was diese Grausamkeit betraf ganz nach seinem Vater kam. Oder seiner verrückten Tante Bella. Betrübt ließ er sich auf das Sofa im Gemeinschaftsraum fallen und winkte eine Slytherin zu sich, welche ihm seit Wochen zu verstehen gab, dass sie an ihm interessiert war. Gerade brauchte er Ablenkung. Und diese Brünette Dumpfbacke auf seinem Schoß schien diese Aufgabe gerne zu übernehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)