Friendzoned von Kupferhaeschen ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Die große Halle war bereits gut gefüllt, als Hermine sie betrat und sich zu Harry, Ron und Ginny saß. „Du bist ganz Rot.“, stellte Ron mit vollem Mund fest. Dabei verschluckte er sich und begann zu husten. Ginny, die neben ihm saß, klopfte ihm unsanft auf den Rücken. „Du bist so ein Schwein, Ronald. Schluck runter, bevor du sprichst.“, knurrte Hermine genervt und nahm Harrys Glas um es in einem Zug zu leeren. „Ist etwas passiert?“, fragte Harry nun etwas besorgt. „Malfoy.“ Mehr musste sie nicht sagen, denn schon nickten die beiden Rotschöpfe und Harry. Und auch wenn sie mit dem Rücken zum Slytherin Tisch saß, konnte sie seinen Blick auf sich spüren. Er hatte das Buch gelesen. ‚Only Human‘ war eines ihrer Lieblingsbücher. Ursprünglich hatte es ihr Vater gekauft, da ihm das Cover ganz gut gefiel. Es war ein Geschenk für sie zu Weihnachten gewesen. Nur hatte sie dann ein halbes Jahr gebraucht um es endlich zu lesen. Dass Malfoy dieses Buch jetzt mit seinem mangelnden Intellekt entweiht hatte, brachte sie zur Weißglut. Aber noch schlimmer war, dass er nun wusste, dass sie auf Hausfrauenromane stand. Hin und wieder brauchte sie das zur Entspannung. Neben dem ganzen Schulstoff. „Hermine?“, flüsterte Ginny nun über dem Tisch. Hermine sah auf und blickte in Ginnys skeptisches Gesicht. „Hm?“ „Was genau ist denn mit Malfoy passiert?“ „Wieso?“, fragte Hermine jetzt vorsichtig und warf einen kurzen Blick zu den Jungs. Die waren allerdings gerade in ein Gespräch mit Neville und Dean verwickelt. Unauffällig hielt sie das Buch hoch und die Rothaarige runzelte die Stirn. „Malfoy hat das Buch gelesen.“ Ginny wartete gespannt auf weitere Infos, diese folgten aber nicht. „Man. Draco Malfoy kann lesen. Das ist jetzt nicht überraschend, da er mittlerweile im Fünften Jahr ist. Was also ist so besonders daran?“ Hermine seufzte. „Es ist mein Buch. Er hat es gefunden. Gelesen und….“ „Arschloch.“ Hermine nickte und begann zu lachen. „Riesen Arschloch!“ Als sie dann mit dem Essen fertig waren, verließen sie gemeinsam die Halle und gingen in den Gemeinschaftsraum. Was sie nicht wusste, Draco Malfoy saß am Tisch der Slytherins und beobachtete sie während des gesamten Abendessens. Die nächsten Wochen verliefen ruhig. Außer Unterricht, lernen und schlafen tat sie nicht viel. Selbst Malfoy verhielt sich ruhig. Naja Ruhig konnte man es nicht nennen, aber seit der dem Inquisitionskommando von Umbridge angehörte, hatte er alle auf dem Kieker und nicht nur sie. Sie fragte sich allerdings, was er sich davon erhoffte. Vor wenigen Tagen hatten Harry, Ron und sie beschlossen, sich gegen sie zu wehren und Hermine saß an dem Plan, wie alles ablaufen sollte. Gerade saß sie im Gemeinschaftsraum und schrieb eine Liste. Hauptsächlich standen auf der Liste Namen. Namen von vertrauenswürdigen Mitschülern, die sie in ihren Plan einweihen konnten. Ginny half ihr dabei und selbst Fred und George trugen sinnvolles bei. Der einzige der nicht so ganz überzeugt war, war Harry. Er wollte nicht den Lehrer spielen. Das stand aber nicht zur Debatte. Morgen würde das geheime Treffen stattfinden und sie würden mit den Anwärtern besprechen wie es weitergehen würde. Zu Hermines Überraschung lief das Treffen ziemlich gut und auf dem Weg zurück nach Hogwarts trennte sich die Gruppe. Harry, Ron, Ginny und die Zwillinge wollten noch ein paar Süßigkeiten kaufen, bevor es zurück ging und Hermine wollte, wie sollte es auch anders sein, noch kurz in den kleinen Bücherladen am anderen Ende von Hogsmeade. Sie stöberte bereits eine Weile zwischen den Regalen und wurde einfach nicht fündig. Allerdings wusste sie auch nicht so ganz, wonach sie überhaupt suchte. Sie wollte einfach etwas lesen. Etwas interessantes und am besten etwas, was ihr nicht peinlich sein musste, sollte Malfoy sie wieder irgendwo überraschen. Dann endlich hatte sie ein Buch gefunden. „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind von Newt Scamander.“ Sie nahm das Buch und ging damit an einem der beleuchteten Sessel am hinteren Ende des Ladens, um hinein zu schnuppern. Sie war so vertieft in das Buch, dass sie nicht bemerkt hatte, dass die Türglocke klingelte und noch jemand den Laden betrat. Erst als sie die arrogante Stimme des Reinblüters hörte, sah sie hoch. „Das Buch müsste in Gang dreizehn sein. Bei Mythen und Legenden.“, erklärte der alte Besitzer und dann kamen die Schritte auch schon näher. Kurz sah sie hoch und atmete erleichert aus. Sie saß in Gang fünfzehn. Also würde er nicht an ihr vorbei kommen. Doch um sicher zu gehen klappte sie das Buch zu, nahm ihre Tasche und verließ langsam und vorsichtig ihren Zufluchtsort. Gerade als sie die Kasse sah und sich in Sicherheit wog, packte sie jemand am Arm und zog sie zurück zwischen die Regale. „Granger.“ Die eisigen Augen des Platinblonden Mitschülers sahen sie amüsiert an. „Ich wusste doch, dass es hier nach Muggel riecht.“ Hermine erwiderte nichts, sondern sah ihn einfach wütend an. „Kriegt man den Geruch nicht mit Wasser und Seife ab, oder wascht du dich so selten?“ Nun reichte es ihr. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, doch dieser hielt sie ohne weiteres mit nur einer Hand fest. Niedlich. Ja. Fast könnte man es Niedlich nennen, wie sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Allerdings würde er sagen, dass sie es nur Halbherzig versuchte. Sie kam nicht mal auf die Idee ihren Zauberstab zu ziehen. Typisch Schlammblut. „Wieder einen deiner Schmuddel Romane gekauft?“, fragte er nun mit einem grinsen auf den Lippen. „Erst willst du Informationen zu meinem Badeverhalten und jetzt erkundigst du dich nach meinen Romanen? Was ist los Malfoy? Sind die Slytherin Mädchen langsam zu langweilig?“ Ihre Bissige Art gefiel ihm. Tatsächlich hatte sie Recht. In seinem Haus war es ein leichtes sich eine Frau gefügig zu machen. Er musste nur seinen Charme etwas spielen lassen und sofort warfen sie sich ihm an den Hals. Aber das war ihm langsam zu Eintönig. Momentan hatte er eher Interesse an etwas Schwierigerem. Etwas wie der kleinen Gryffindor die an ihrem Arm zog, wie ein Häschen, welches in einer Falle saß. „Wieso so bissig? Letztes Jahr warst du zwar schon ein kleines Streithäschen, aber langsam fährst du ja deine Krallen aus.“ „Woran das liegt?“, fauchte sie ihn voller Hass an. „Woran könnte das wohl liegen du Genie?“ Überrascht von ihrer Reaktion zog er seine Augenbrauen hoch. „Vielleicht liegt es ja daran, dass ein Gewisser Jemand Ende letzten Jahres Cedric getötet hat. Und das genau vor den Augen meines besten Freundes?“ Malfoy wollte gerade etwas erwidern, als sie schon weiter fauchte. „Und vielleicht bin ich da nicht sonderlich Begeistert, ständig von einem Kerl gedemütigt zu werden, der zu dem Haus gehört, welches seit Generationen für schwarze Magie bekannt ist? Und VIELLEICHT…“ So nun reichte es ihm aber. Mit einem Ruck zog er an ihrem Arm und sie knallte gegen seine Brust. Doch sie kam nicht mehr dazu, sich zu beschweren. Denn ohne Vorwarnung legte er seine Lippen auf die ihren. Und obwohl er das nur tat, um sie zum Schweigen zu bringen, überrumpelte ihn das Gefühl. Ihre weichen, warmen Lippen, die sich sanft gegen seine drückten. Ihre Brust, die so nah an seiner war. Ihr Duft, welcher ihn bereits seit dem Ball im vierten Jahr nicht mehr losließ. Und zu allem Überfluss wehrte sie sich nicht. Er konnte aber gerade auch nicht ausmachen, ob sie vor Schock erstarrt war, oder ob sie es vielleicht auch wollte. Doch dann hörte er einen Knall, gefolgt von einem heftigen Schmerz. Sie hatte ihn gerade tatsächlich mit ihrem Buch geschlagen. Ohne ein Wort ließ sie das Buch fallen und rannte davon. Da hatte er also seine Antwort. Er hob das Buch auf und las den Titel. Seufzend trug er es zur Kasse und bezahlte das Buch, bevor er den Laden verließ und zurück zum Schloss schlenderte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)