Unverhoffte Verantwortung von Linfan ================================================================================ Kapitel 6: Taktisches Feuer --------------------------- >>Roll dich zur Seite!« Von der Anweisung wachgerüttelt konnte Rai dem Geschoss gerade noch entgehen. Hatte er sich die Stimme im letzten Kampf also nicht nur eingebildet? » Das Herz der Maschine ist der Schwachpunkt.« Aus seiner noch geduckten Position schoss der Digiritter eine präzise gezielte Kugel auf das Zahnrad. Das schwache Digimon löste sich sogleich in Daten auf und die Maschine zerbrach in ihre Einzelteile. „Das war dann wohl mit meinem kleinen Trick.“, stellte Demidevimon enttäuscht fest und ergriff die Flucht. Andernfalls lief es Gefahr ebenfalls als Zielscheibe zu enden. » Wir müssen ihm folgen. « "Das musst du mir nicht zweimal sagen." *** "Kommen wir so hier raus?" Yoichi beobachtete jede Aktion von Ash ganz genau. Erst wie er seinen Laptop drahtlos mit dem Netzwerk der Fabrik verbindete und anschließend wie er irgendwelche Begriffe in eine Konsole eintippte. Alles nur um die Verriegelung aufzuheben, die sie in der Halle einsperrte. "Fertig!", teilte Ash kurz darauf mit und wartete stolz darauf, dass die Metallplatten in der Decke verschwanden und die Tore freigaben. Freudig lief Yoichi voran. Dem linearen Weg folgend kamen die Beiden bald zu einem verlassenen Treppenhaus. "Da auf dem Plan! Das Kontrollzentrum ist im zweiten Stock. Bestimmt ist Rai auch da lang.“, erklärte Ash seinem Begleiter. Eine seltsame Maschine hatte sich währenddessen auf die Menschen fixiert und folgte ihnen einige Minuten, ehe diese ihren Verfolger endlich bemerkten. „Was ist das?“, fragte der Jüngere verwundert und blickte mit großen Augen zu Ash. „Kann mir keinen Reim drauf machen“, ratlos begutachtete dieser die Maschine. Trotz der lila Färbung erinnerte sie etwas an einen Satelliten, hatte das Wesen doch nur ein großes Auge und zwei Rotorblätter. Diese erinnerten an Arme, da sie reglos herunter baumelten und nicht zum Schweben benötigt wurden. Im nächsten Augenblick hatte Ash eine Idee. Rai hatte ihm doch erzählt, dass sein Digivice im Kampf gegen den Roboter dessen Namen sowie weitere Informationen anzeigte. Allerdings war der Hoffnungsschimmer so schnell erloschen wie er aufkeimte: 'Keine Daten gefunden.' „Alert! Alert!“, stieß die Maschine hervor als sie das Digivice bemerkte und ehe Yoichi oder Ash reagieren konnten,schlug ein orange-roter Laserstrahl neben ihnen ein. Durch die Explosion brach sogar einen Teil des Geländers weg. „Weg hier!“, wies Ash seinen Begleiter an und zerrte diesen die Treppen hinauf. Kurz darauf hielt er selbst an um nach einem Teil des Geländers zu greifen und dieses als Schlagstock zu verwenden. Ein Katz und Maus Spiel folgte, denn die merkwürdige Raumsonde wich jedem Hieb erfolgreich aus, nur um danach ebenfalls seinen Laser zu verfehlen. Staunend verfolgte Yoichi den Schlagabtausch für den Ash einige Kendotechniken benutzte. „Lauf weiter!“, rief der Ältere als er Yoichis Zögern bemerkte. Schreckhaft zuckte dieser zusammen und setzte sich wieder in Bewegung. Ashs Gegner setzte währenddessen zu einem anderen Angriff an und drehte seine Rotorblätter um die eigene Achse, ehe es rasant auf den Weißhaarigen zusteuerte. Dieser blickte sich alarmiert um, konnte aber im engen Treppenhaus keine Möglichkeit finden, dem maschinellen Tornado auszuweichen. „Lichtschwert!“ Eine flinke Gestalt huschte zwischen ihn und das Digimon, um die Rotation zu stoppen und somit abzuwehren. Ash kannte dieses Digimon und war sich deswegen schnell sicher, dass es Rai war. „Nach oben.“, wies der Digiritter seinen menschlichen Freund an. „Verstanden“, gab Ash folgsam zurück und folgte Yoichi, welcher bereits die Tür zum Kontrollraum geöffnet hatte und hinter dieser verschwunden war. „Das Digimon ist ein Gizmon.“ An der Tür, vor der Ash nun stand, war ein Poster mit einem Diagramm angebracht. Dieses zeigte den Aufbau der Maschine. „Das Auge ist sein Datenspeicher. Versuch es zu zerstören!“, rief er nun etwas lauter herunter. Obwohl Rai mit einem Ohr zuhörte und verstand was Ash meinte, ging der Schlagabtausch zwischen den Digimon unbeirrt weiter. Kurz darauf war Lobomon schon am Fallen. Ein Laser hatte dieses erwischt und es stürzte von den Geländer-losen Treppen nach unten. » Wir dürfen nicht aufgeben. Wolltest du nicht deine Freunde beschützen?« Sich über die teilweise doch sehr vorlaute Stimme ärgernd setzte sich der noch immer von Lobomons Rüstung geschützte Digiritter auf. Er musste sich eingestehen, dass sie doch irgendwie Recht hatte. Also setzte er dazu an seinem Gegner mit einer Folge aus Schwerthieben zuzusetzen. Das viel zu schnelle Gizmon spielte zuerst auf Abstand, bereute diese Entscheidung jedoch, als eine Lichtkugel aus der Handkanone des Digiritters sein linkes Rotorblatt durchlöcherte. » Das ist unsere Chance! « Beide Lichtschwerter gezückt schnellte Lobomon los, bereit dazu seinen Feind zu durchbohren. Ein weiterer Laser kam ihm auf halbem Wege entgegen, dem er ohne Probleme auswich, dann aber bemerkte er Gizmon direkt vor sich. Die herabhängenden Kabel schnellten umher und umwickelten den Krieger des Lichts, um ihn mit einer elektrischen Ladung zu schocken. „Rai!“, panisch versuchte Ash die auseinanderbrechenden Treppen nach unten zu klettern. Erst auf halbem Weg bemerkte er, dass Rai zurückdigitiert war. „Gefahr eliminiert. Gefahr eliminiert. Gefangener wird weggebracht.“, mit diesen Worten begann Gizmon höher und höher in die Luft zu steigen. Wollte es etwa zum Dach der Fabrik? Oder wollte es Yoichi und Ash ebenfalls mitnehmen? Verzweifelt blickte Letzterer dem Gizmon hinterher. Er musste etwas unternehmen. Also umschloss er die zuvor gegriffene Stange fester und warf sie mit aller Kraft auf den fliegenden Satelliten. Überrascht gab dieses ein „Error“ von sich und wandte sich dann zu dem neuen Feind um. Dieser hatte den Moment dazu genutzt von der Treppe abzuspringen und genau auf der Maschine zu landen. Von dem zusätzlichen Gewicht aus dem Konzept gebracht und genauso überrascht wie Ash selbst über dessen leichtsinnigen Angriff sank Gizmon zurück zum Boden. Dort löste es den Griff um Rai und nahm den anderen Mensch ins Visier. „Die Spirits gehören dem Meister!“, krächzte jemand plötzlich von oben herab. „Vorsicht!“, unterbrach auch Yoichis Stimme die Prügelei. Aus dem Kontrollraum war eine ohrenbetäubende Explosion zu hören. Ängstlich stürmte der braunhaarige Junge aus dem Zimmer. "Dieses Mal lasse ich es nicht entkommen!", wandte sich Rai dem Demidevimon zu, von welchem die Stimme ausging. Gizmon gefiel das überhaupt nicht und versuchte seinen Gegner wieder einzufangen. „Nicht so voreilig!“, kommentierte Ash und verpasste der Maschine einen gewaltigen Schlag auf die Rübe, der sie dazu veranlasste Funken von sich zu geben. Unkontrolliert schwebte sie auf eine Wand zu und zerstörte sich selbst. Triumphierend zeigte Rai einen Daumen nach oben, was wohl soviel wie „Good Job“ heißen sollte. Dann blickte er nach oben, sein Digivice bereits gezückt. „Willst du wirklich weiterkämpfen?“, hielt Ash ihn auf und legte seine Hand auf dessen Schulter. „Ich komme schon klar.“, murrte Angesprochener stur. Als Demidevimon mit zwei Spirits in den Händen – oder in diesem Falle eher Krallen – aus der Türe kam und fast mit seinen menschlichen Widersachern kollidierte, zuckte es wie so oft panisch zusammen. „Du schon wieder“, schrie es auf, erkannte aber auch, dass es eine Chance hatte solange seine Gegner nicht digitiert waren. So nutzte die Fledermaus die Gunst des Augenblicks für einen Überraschungsangriff. Mit roher Kraft rammte es seinen Flügel gegen die Schulter seines Gegners und stieß ihn die Treppe hinab. Yoichi konnte Rai gerade noch auffangen, bevor er als Mensch weitere Stufen hinab gerollt wäre. Sein Digivice stürzte jedoch den ganzen Weg nach unten. „Ohne dieses Ding bist du wohl doch nicht mehr so mutig, was?“, ärgerte Demidevimon seinen Gegner und steuerte auf ein von Gizmon verursachtes Loch in der Decke zu. „Hiergeblieben!“ In der Hand hielt Ash ein Stück Schrott. Zumindest sah es erst so aus. „Willst du mich etwa wieder abschießen?“, kicherte Demidevimon, musste aber zu seinem Übel feststellen, dass es damit sogar Recht hatte. Mit dem Gerät, das er dem zerstörten Gizmon abgenommen hatte, schoss der Weißhaarige einige Projektile in die Richtung des fliegenden Ziels. Zwar verfehlten alle miteinander, doch rissen sie ein weiteres Loch in die Decke. Die herabfallenden Trümmer streiften Demidevimon und entrissen der Fledermaus einen der Gegenstände. Ash, die Pistole fallen lassend, war sofort zur Stelle und fing den Drachenkopf auf. Keine Sekunde später erstrahlte dieser und tauchte das Trümmerfeld in ein blendendes rotes Licht. Die Haare des Jugendlichen färbten sich feuerrot. Ein stählerner Helm mit einem Haiflossen-ähnlichen Horn schützte nun die Augen des Digiritters. Als das Licht verblasste und die Verwandlung abgeschlossen war, schritt ein zweibeiniges Reptil auf Demidevimon zu. Das krasse Gegenteil zu dessen lila Haut bildete die dunkelgrüne Hose, die mit einigen Ledergürteln und Stahlplatten verstärkt war. Das gleiche Metall schützte auch Schultern des drachenähnlichen Kriegers. Armen sowie Beinen wurden von einer Art fingerloser Handschuhe geschützt, aus denen messerscharfe Krallen ragten. „S- Strikedramon, der Krieger des Feuers.“, stotterte Demidevimon und schüttelte sich einmal, um die zahlreichen Steinchen und Staubpartikel loszuwerden, die an ihm hefteten. » Konzentriere dich auf das Feuer, das in dir brennt und bring es mit einem Fausthieb zum Ausdruck. « Das Reptil nutzte seine hinzugewonnene Beweglichkeit, um über die Trümmer der Treppe nach oben zu springen. Seine rechte Kralle umhüllt von einer Flamme, stürzte es sich auf Demidevimon. Bevor es getroffen wurde gelang es dem Flegel jedoch noch den zweiten Gegenstand nach oben zu werfen. Eine pechschwarze, größere Fledermaus mit zerfetzten Flügeln, blutroten Krallen und einem Drachenschwanz drehte seine Runden über dem Fluchtweg. „Verschwinde von hier!“, wies das kleinere Digimon den Neuankömmling zurecht, dem es soeben seinen Schatz zugepasst hatte. Dann schien Demidevimon's Kraft zu verlassen, denn es stürzte angeschlagen zu Boden und löste sich in einzelne Datenstränge auf. Ash setzte dazu an die Flucht zu verhindern, wurde jedoch von einer weiteren Explosion unterbrochen. Diese war so stark, dass sie die Tür zum Kontrollraum in ein Geschoss verwandelte. »Wir müssen weg hier, sonst fliegt euch die Fabrik um die Ohren.<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)