A part of my soul von NightcoreZorro ([Convin/Reed900]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein leises Murren entwich dem Braunhaarigen, als ihn sein Wecker aus dem Schlaf riss. Noch blind vor Müdigkeit tastete er nach seinem Handy und stellte das furchtbare Geräusch ab, ehe er sich wieder zurück in die Kissen und in die Umarmung seines Freundes fallen ließ. Zufrieden genoss er das einlullende Gefühl und döste bereits wieder ein. "Du musst aufstehen..", vernahm er dann allerdings eine Stimme an seinem Ohr, die ihn grummeln ließ. "Fünf Minuten." "Gavin, dass war schon der dritte Wecker." Er wandte sich etwas um, um in die dunkelbraunen Augen des Jüngeren zu blicken. "Oh, fick dich, Connor. Du musst heute ja nicht raus.." Connor entwich ein leises Kichern, konnte man die Beleidigung doch überhaupt nicht ernst nehmen, da keine Härte in seiner Stimme lag und er außerdem noch immer verschlafen klang. "Dafür bin ich aber erst heute Nacht ins Bett gefallen. Na los, ich mache dir auch Frühstück.", bot Connor an und gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er sich mit einem Elan aus dem Bett erhob, der Gavin fast schon veranlasste, noch tiefer in die Kissen zu sinken. "Wenn du wieder einschläfst, kippe ich dir den Kaffee ins Gesicht!" "Ja, verdammt.. Ich steh doch auf.." Gavin fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und gähnte, sich aufsetzend und die Beine aus dem Bett schwingend. Es war ihm ein Rätsel, wie man so früh am Morgen so gute Laune haben konnte. Mit einem leisen Schnauben, halb genervt, halb amüsiert, griff er nach seinem Handy und ging Richtung Bad. Die Werbemail, die es schon wieder durch seinen Spamfilter geschafft hatte, ließ ihn das Gesicht verziehen. Du suchst noch immer nach deinem Soulmate? Du hast die Sorge, ihn niemals kennenzulernen? Wir kümmern uns darum! Kontaktiere uns jetzt und wir versichern dir, deinen Soulmate zu finden, wo auch immer er sich befindet! Automatisch fiel sein Blick auf seinen kleinen Finger, um den sich ein feiner, roter Faden schlang. "Dieser Morgen ist dafür vorgesehen, scheiße zu sein", knurrte er und schob die Nachricht weg, ehe er sich Musik einschaltete - der eigentliche Grund, warum er das Handy überhaupt mit ins Bad nahm. Als die gewohnte Rockmusik ertönte, legte er das Handy auf die Ablege im Bad und betrachtete sich im Spiegel, probeweise über seinen Bart streichend. "Geht noch bis morgen.", entschied er und schob sich seine Zahnbürste in den Mund. "Rührei?", ertönte Connors Stimme aus der Küche und Gavin brachte nicht mehr, als ein zustimmendes Grummeln hervor. Die Frage war ohnehin rhetorisch, wusste sein Freund doch, dass er sich gerne zum Frühstück bekochen ließ. Er spülte wenig später den Mund aus, wusch sich noch das Gesicht und suchte dann die Küche auf. Ein Lächeln legte sich über seine Lippen, als er Connor am Herd werkeln sah und konnte nicht anders, als seine Arme um seine Hüfte zu legen und sich etwas auf die Zehenspitzen zu stellen, um ihm einen Kuss auf den Kiefer zu geben. "Riecht gut." "Wie Rührei nun mal riecht.", bekam er eine gekicherte Antwort, ehe sich Connor umdrehte und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. "Endlich wach?" "So halb." Er zwinkerte ihm ungelenk zu und erhielt darauf ein fröhliches Grinsen. Gavin konnte nicht verhindern, dass seine Mundwinkel ebenfalls zu zucken begannen. "Setz dich schon mal." Connor ließ seine Finger über die Wange des Älteren gleiten und wandte sich dann wieder dem Herd zu. "Und rasier' dich mal wieder." "Morgen", versprach er und Griff nach der Kaffeetasse, die pünktlich wie immer gerade von der Maschine gefüllt worden war. Gavin nahm einen tiefen Schluck, fluchte wie jeden Morgen wegen seiner verbrannten Zunge und ließ Connor breit grinsen. "Erwarte kein Mitleid." "Herzloser Wichser." Braune Augen funkelten ihn amüsiert an und er tat ihm das Essen auf einen Teller, welchen er ihm auf den Tisch stellte und Gavin auch gleich in die Richtung schob. "Du frühstückst nicht mit?" Ein Kopfschütteln folgte. "Mir hängt der Fall von gestern noch im Magen.." "Das mit dem Mädchen?" Gavin stellte seine Tasse ab und atmete leise aus, ihn in eine Umarmung ziehend. "Hey, schon okay. Wenn du reden magst.." "Ich weiß. Danke." Connor erwiderte die Geste kurz und nagte an seiner Lippe. "Da ist noch etwas.." Der Ältere von ihnen hob die Braue und sah ihn abwartend an, sein Gewicht dabei von einem Fuß auf den Anderen verlagernd und ein nachhakendes „Hmn?“ von sich gebend, als Connor nicht sofort antwortete. Connor druckste erst etwas herum und wich seinem Blick aus, ehe er leise seufzte. „Ich habe dir doch mal von meinem Bruder erzählt..“ „FBI Wichser und Arschloch vom Dienst? Yep.“ Gavin hob seine Braue etwas mehr und griff wieder nach seiner Tasse, aus der er diesmal einen etwas zögerlicheren Schluck nahm, um zu testen, ob die schwarze Brühe endlich genügend abgekühlt war. „Was ist mit dem?“ „Du wirst ihn heute kennenlernen.“ Zum zweiten Mal an diesem Morgen verfluchte Gavin es, einen tiefen Schluck genommen zu haben. Diesmal allerdings nicht wegen der Hitze, sondern da er sich verschluckte. Er hustete kurz und warf seinem Freund einen verstörten Blick zu. „Was? Fängst du jetzt mit sentimentalen Familientreffen an?“ Connor wandte sich etwas ab, suchte Ablenkung für sich selbst und fand schließlich einen Lappen, mit dem er über die Herdplatten wischte. „Nein, dazu würde er nie zustimmen.. Der Fall, den du gerade bearbeitest.. er wurde ans FBI abgegeben und.. er wurde zugeteilt.“ Gavins Gesicht verzog sich. „Ich wusste, dieser Tag wird beschissen.“ Ein unangenehmes Schweigen trat ein und Gavin beobachtete den Größeren dabei, wie er begann, die Pfanne abzuwaschen, ehe ihm ein schweres Seufzen entwich. Das Thema Familie und vor allem Bruder war bei Connor immer so eine Sache... „Hey, immerhin musst du ihn nicht sehen?“, versuchte er sein Glück und biss sich auf die Lippe, als Connors Schultern noch weiter hinab sackten. Fuck. „Ich, eh..“, setzte er hilflos an, während er überlegte, wie er seine Laune zumindest ein wenig heben konnte, wurde aber unterbrochen. „Ich hab die Katzen schon gefüttert. Du brauchst also nur noch frühstücken und kannst dann los. Ich lege mich nochmal hin.“ „Connor..“ Gavin griff nach seinem Arm, aber der Jüngere wich ihm aus und verließ rasch die Küche, den Detective hilflos im Raum stehen lassend. Gavin wusste an dieser Stelle nie, ob er ihm folgen, oder ihm etwas Abstand gönnen sollte. Beides hatte sich bereits als falsch herausgestellt, aber ein Blick auf die Uhr ließ ihn dann doch dazu tendieren, sich später nochmal mit Connor hinzusetzen und darüber zu reden. Er leerte kurz seinen Kaffee und aß sein Essen. Eigentlich hatte er keinen Appetit mehr, aber es widerstrebte ihm, Connor umsonst gekocht haben zu lassen. Das Geschirr landete in der Spüle und er wäre beinahe über Cookie, eine ihrer Katzen, beim Umdrehen gestolpert. Schwer atmete er aus und kniete sich hinab, um sie zu kraulen. „Pass mir gut auf Connor auf und lenk ihn etwas ab, ja?“, murmelte er und stand wieder auf, um nach seiner Jacke zu greifen und in seine Schuhe zu schlüpfen. Kurz zögerte er und überlegte, ob er einen Abschiedskuss als Vorwand benutzen sollte, um doch nochmal nach dem Jüngeren zu sehen, entschloss aber, ihm nur einen Abschied zuzurufen und die Wohnung zu verlassen, um zur Arbeit zu fahren. 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