Bungou Stray Dogs: Decayed Immortality Arc von Minako (Ein neuer Feind: Der Bund der schwarzen Rose) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Neuanfang ------------------------ Okinawa. Ein Urlaubsparadies und das Ziel sehr vieler Familien und Schulklassen. Gerade der Sommer bot ein traumhaftes Badeerlebnis am Strand. Es hätte so schön sein können. Aber es endete in einer Tragödie.. „Haku-kun. Schwimm nicht so weit hinaus ins offene Meer. Das ist gefährlich..!“, rief eine blonde Frau. „Minako-sensei, mach dir keine Sorgen! Alles ist gu- AAAAAAH?!“ „HAKU!“ Es sollte ein entspannter Klassenausflug werden am Strand von Okinawa. Sehr schnell wurde jedoch aus diesem Paradies ein Horrorszenario. Eiskalte Riesenwellen verschlangen die Küste. Kinder und Erwachsene klammerten sich an ihre Leben, als die Tiefe sie verschluckte.. Schreie der Opfer durchbrachen die Stille und Minako sah tiefblaue Augen in einer der Wellen.. 'Nyx..' PIEP PIEP „Kohaku... Shin—PIEP.“ Die junge Frau öffnete schweißgebadet ihre Augen, nachdem sie von einem penetranten Piepton aus ihrem stetig wiederkehrenden Alptraum erwachte. Ihre sonst so hell leuchtenden, azurblauen Pupillen strahlten Verzweiflung aus. Erst jetzt war sie in der Lage, die Geräusche akustisch aufzunehmen. „Nächster Halt: Shin-Yokohama Bahnhof im Bezirk Kohaku, Yokohama.“, ertönte die computergesteuerte Durchsage abermals. Minako lehnte sich auf ihrem Sitz zurück und seufzte erleichtert auf. //Ich hatte schon Angst, den richtigen Ausstieg zu verschlafen.//, dachte sie sich und sah auf ihre Reisetasche. Es war eine normale, schwarze Tasche - gerade mal halb so groß wie sie. //Nicht gerade viel, um ein neues Leben zu beginnen. Zumindest brauche ich mir keine Sorgen wegen einer Wohnung zu machen.// Mit diesen Gedanken blickte sie aus dem Fenster und beobachtete die unbekannte Umgebung, bis der Tokaido-Shinkansen schließlich in Yokohama, ihrer Endstation, hielt. Ein neues Leben sollte nun beginnen. Sie hoffte, die Ereignisse in Okinawa auf diese Weise zu vergessen, auch wenn das – mitunter dank ihrer Ability – leichter gesagt, als getan war. Der Albtraum, von jenem tragischen Tag, suchte sie nun schon seit ganzen vier Jahren gelegentlich heim. Völlig unerheblich, ob sie nur für einen Moment die Augen schloss, oder kurz döste, kam er immer wieder über sie und das Schlimmste daran war, dass die Bilder und Emotionen nach wie vor so klar waren, wie an jenem schicksalshaften Tag. Nachdem der Zug im Bahnhof hielt, verließ Minako diesen mit ihrer Reisetasche. Dank dem E-Mail Kontakt, den sie seit einiger Zeit mit dem Vermieter pflegte, wurde sie in Kenntnis gesetzt, dass sie jemand vom Bahnhof abholen würde. Also hielt sie die Augen offen, nach einer Person, die so aussah, als würde sie auf jemanden warten. Ihr Blick traf ein Schild, welches von einer rothaarigen Frau gehalten wurde. Minako Óba stand darauf. Mir beschleunigten Schritten steuerte sie genau auf diese rothaarige Person zu und stellte sich dieser auch sogleich vor. "Uhm.. Hallo Ich bin Minako Óba.“, stellte sich die Blondine direkt vor. Die Unbekannte senkte das Schild und hielt ihr ohne Zögern die Hand entgegen. „Hallo! Ich heiße Taiko. Hirabayashi, Taiko! Dein persönliches Empfangskomitee und.. Tada, Mitbewohnerin!“, meinte das noch für sie fremde Mädchen ein wenig zu enthusiastisch für Minakos Geschmack. „Eeeeh? Wie jetzt? Mitbewohnerin? Laut Mietvertrag gehört mir das Apartment ganz alleine.“, stutzte der Neuankömmling unsicher. „Ach.. Das weißt du ja noch gar nicht... Haha, komm erstmal mit. Ich erkläre es dir auf dem Weg zu deinem neuen Zuhause.“, schlug der Rotschopf vor. Minako nickte und folgte Taiko zu ihrem Auto. Sehr zu ihrem verwundern, war dies nicht ein einfaches und schlichtes Privatfahrzeug, sondern entpuppte sich als Polizeiwagen. „Du bist Polizistin?“, wollte die junge Blondine wissen, da sie nicht recht glauben konnte, dass diese flippige Frau wirklich Verbrecher jagte. „Ahahaha. Fast. Ich bin noch in der Ausbildung.“, antwortete die Angesprochene und stieg auf der Fahrerseite ein. „... Du bist in der Ausbildung und da darfst du das Dienstfahrzeug in deiner Freizeit benutzen?“, murmelte die Blonde und schüttelte leicht mit dem Kopf, als sie auf der Beifahrerseite einstieg. „Ähm.. Sagen wir mal so. Meine Ausbilder müssen nicht alles wissen.“, zwinkerte Taiko frech. Im Auto erklärte Taiko dann den Sachverhalt. „Das Apartment, in das du hättest ziehen sollen, wurde vor einigen Tagen bei einem Kampf zerstört. Du hast mit Sicherheit schon etwas von Ability-Usern gehört. Leuten, mit einer übernatürlichen Superkraft. Zwei Organisationen, bestehend aus eben diesen besonderen Leuten, kämpfen in Yokohama quasi um die Vorherrschaft. Da habe ich dann angeboten, dich erstmal bei uns unterkommen zu lassen, bis dein Apartment wieder aufgebaut und saniert wurde. Natürlich mietfrei als Entschädigung! Der Vermieter ist nämlich der Lebensgefährte meiner Mama musst du wissen.“, erklärte der Rotschopf. „Zerstört vor einigen Tagen..? Und das erfahre ich erst jetzt, nachdem ich in dieser fremden Stadt ohne alternative Unterkunft angekommen bin?“, seufzte Minako. Das fing ja echt gut an. „Weißt du.. Er war gerade in der Wohnung, als sie durch einen Angriff in Schutt und Asche gelegt wurde. Dabei wurde er so schwer verletzt, dass er noch immer im Koma liegt. Durch den ganzen Stress, haben wir es dann versäumt Bescheid zu sagen. Tut mir Leid..“, entschuldigte Taiko sich geschlagen. „Oh.. Entschuldige, das war taktlos. Das wusste ich nicht. Hoffentlich wacht er bald wieder auf.“, sprach Minako dann entschuldigend. „Ja..Und das mit der WG geht in Ordnung, ja?“, wechselte die Rothaarige dann das Thema. „Na klar. Damit kann ich mich arrangieren.“, gab Minako zu. „Das freut mich! Wir werden uns sicher super verstehen!“, grinste Taiko nun wieder sichtlich gut gelaunt. Dieser Sinneswandel war ein wenig merkwürdig, aber so war die junge Frau wohl, dachte sich Minako dabei. „Du sagtest eben etwas von 'uns', wer wohnt denn noch in der WG?“, fragte sie dann. „Takako-san. Sie arbeitet im Kikuna Memorial Krankenhaus als Oberschwester. Nicht sehr gesprächig, die Gute! Und sie wirkt oft schlecht gelaunt.“, erklärte Taiko frustriert. „Nicht gesprächig und griesgrämig? Klingt nach dem genauen Gegenteil von dir.“, schmunzelte Minako. „Eh? Ich weiß gar nicht, was du meinst.“, wehrte sich die Jüngere. „Du redest fast ununterbrochen, seit ich angekommen bin.“, lachte die Blonde neckisch. „Ich find's nun mal aufregend, neue Leute kennen zu lernen.“, erwiderte die Angesprochene leicht verdutzt. Minako kicherte leicht. Diese Person war ihr wirklich sympathisch, auch wenn diese sicherlich anstrengend auf Dauer sein musste. Ihre flippige, energiegeladene, aber kontaktfreudige Art, war genau das, was die Blondhaarige gerade brauchte, um in dieser fremden Stadt einen Anschluss zu finden. Die Autofahrt dauerte durch den Personenverkehr und diversen Umleitungen und Straßenbauten eine gute Stunde, ehe Minako ihre ersten Blicke auf ihr neues Zuhause werfen konnte. „Und ich wohne wirklich mietfrei?“, fragte sie sichtlich ungläubig. Konnte sie den Worten ihrer Begleiterin wirklich Glauben schenken? „Natürlich! Solange du bei uns wohnst und sogar noch ein halbes Jahr in deinem richtigen Apartment. Für die Umstände.“, grinste Taiko. „Das ist sehr großzügig. Wer regelt dieses Abkommen denn, solange der Vermieter.. verhindert ist?“, wollte Minako wissen. „Meine Mama und ich. Und ich hab diese Lösung vorgeschlagen.“, nickte Taiko. „Das ist echt nett von dir.“, lächelte die Blonde daraufhin. „Keine Ursache! Ich hoffe, dir gefällt es bei uns.“, überlegte die Rothaarige dann. „Bestimmt. Ich bin pflegeleicht.“, scherzte Minako. „Hehe. Ich nicht.“, erwiderte der Rotschopf frivol. Nachdem die beiden Frauen ein entspanntes Lachen geteilt hatten, setzte Minako zum ersten Mal Fuß in den Apartmentkomplex. Die Minuten im Aufzug waren unüblich still. Das Gebäude an sich, lag in einem gut betuchten, aber nicht stinkreichen Viertel mit vielen Läden und schnellen Verkehrsmöglichkeiten. Sicherlich würde sich dies noch für diverse Einkäufe und Erledigungen bezahlbar machen.. „So. Da wären wir. Dein neues Zuhause. Zumindest vorerst.“, sprach Taiko und schloss die Tür auf. „Tadaima, Takako-san!“, grüßte die Rothaarige vergnügt. Nicht, dass sie eine Antwort erwartete. „Ich habe unsere temporäre Mitbewohnerin mitgebracht!“, fügte sie hinzu. Minako hörte Schritte vom oberen Stockwerk und wie diese bedacht Treppenstufen hinunter stiegen. „Hallo.“ Eine so emotionslose Stimme, hatte die Blondie zuletzt vor sieben Jahren gehört, als ihre Schwester mit der Familie brach und sie seitdem spurlos verschwand. Wie es Mayuko wohl inzwischen ging...? Die blonde Frau schüttelte ihre Gedanken ab und musterte die noch befremdliche ältere Frau, die ihre Arme verschränkt hatte und offenbar dasselbe mit ihr tat. Sie hatte lange, silberne Haare und einen undurchdringlichen kalten Blick. Dann lächelte sie schwach, sah dabei aber dennoch etwas furchteinflößend aus. Minako zögerte, offenbar vor Ehrfurcht vor dieser autoritären Aura, bevor sie Takako die Hand entgegen streckte. „Uhm.. Schön, dich kennen zu lernen. Ich heiße Minako.“, stellte sich die Blondine vor. Dabei wirkte sie ein wenig unbeholfen. Taiko lehnte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr. „Lass dich von ihrem bösen Blick nicht verunsichern. Sie kann eine ganz Liebe sein. Sie mag nur keine Fremden.“ Diese Worte beruhigten Minako nicht so wirklich, aber sie nickte und lächelte. Takako stieß ein Seufzen aus, als sie von Taiko mehrfach in die Seite gestoßen wurde, um die freundschaftliche Geste der Fremden endlich anzunehmen. Langsam streckte sie ihren Arm aus, um der Neuen die Hand zu geben. „Freut mich ebenso.“, murmelte Takako und blickte der Blonden tief in die Augen. Dabei begann sie leicht zu grinsen, so als hätte sie etwas herausgefunden. „Interessant.“, sprach die Silberhaarige plötzlich. „Huh? Was ist interessant?“, wollte Minako wissen. „Nichts wichtiges. Ich hoffe du lebst dich hier schnell ein.“, winkte Takako ab. Die Blondine beließ es dabei und ließ sich von Taiko ihr Zimmer zeigen. Es war recht schlicht, mit weißen Wänden, einem kleinen Bett und einem Schreibtisch. Ihre Sachen konnte sie auch gut im Wandschrank verstauen. Alles in allem war es hier wohnlich. Den restlichen Tag verbrachte Minako damit, mehr über ihre Mitbewohnerinnen herauszufinden. Während Takako außer ihrem Beruf nichts von sich preis gab, erfuhr Minako beinahe Taikos komplette Lebensgeschichte, als diese wie ein Wasserfall zu erzählen begann. Sie wuchs bei ihrer Mutter auf, da der Vater sie noch während der Schwangerschaft verlassen hatte. Als Taiko ungefähr zwei Jahre alt war, lernte ihre Mutter den jetzigen Lebensgefährten kennen, woraufhin er für sie eine Vaterfigur wurde und sie viel gemeinsam unternahmen. Sie wurde wurde teilweise jungenhaft erzogen, was ihre jetzigen burschikosen Tendenzen erklärte. Schon seit sie ein kleines Mädchen war, hegte sie den Traum, Polizistin zu werden und sich 'coole Verfolgungsjagden' und Gefechte mit Übeltätern zu liefern.. Minako entglitten bei dieser leichtsinnigen Entscheidung etwas die Gesichtszüge und sie unterbrach ihre neue Freundin. „Erm.. Du wolltest zur Polizei, weil du glaubst, es ist COOL Verbrecher zu jagen?“, fragte sie. „Na klar! Dieser Nervenkitzel, in einen Kugelhagel zu geraten.. Oder die Spannung sich im Kampf gegen über zu stehen. Und für Kinder ist man ein Held!“, grinste Taiko. „...“ Minakos Schweigen wischte Taiko das Grinsen aus dem Gesicht. „..Was denn?“, fragte der Rotschopf. „Ich.. finde deine Einstellung verantwortungslos.“, sprach die Blonde ernst. „Polizisten müssen sich dem Ernst der Lage stets bewusst sein. Das ist doch alles kein Spiel.“, seufzte sie dann. Taiko zog einen beleidigten Schmollmund. „Du klingst ja schon wie Millie-senpai.“, murmelte die Jüngere. „Millie?“, fragte Minako perplex. „Meine Ausbilderin. Sie ist streng zu mir, aber voll in Ordnung!“, erklärte Taiko. „Amerikanerin?“, fragte Minako weiter. „Ja, aber sie hat mir nie verraten, warum sie nach Japan ausgewandert ist.“, antwortete Taiko. „Vielleicht weil sie nicht jedem ihre Lebensgeschichte aufdrückt, wie du es tust? Wir haben uns heute erst kennen gelernt und ich weiß schon so viel über dich, als hätten wir die Kindheit zusammen verbracht.“, neckte die Blondine mit einem Schmunzeln. „Hehehe-he. So bin ich eben bei Leuten, die mir sympathisch sind.“, lächelte die Rothaarige und kratzte sich blamiert an der Wange. „Egal, aber irgendwann kriege ich es raus!“, nickte sie sich dann selbst zu. „Sag mal.. Hast du eigentlich Lust, heute Abend mit mir um die Häuser zu ziehen? Ich zeige dir sehr gerne ein paar echt coole Lokale in der Nähe.“, schlug die Jüngere dann vor. Es wurde bereits fast dunkel, dieser Tag war wirklich sehr schnell vergangen.. „Lieber nicht. Ich habe morgen ein Vorstellungsgespräch bei einem Restaurant. Da sollte ich ausgeruht sein.“, erwiderte Minako dankend. „Du willst kellnern? Da verdienst du doch kaum etwas.“, mischte sich Taiko ein. „Ich habe kaum Alternativen.“, seufzte die Blondine. „Mein Lehramt-Studium musste ich abbrechen, da ich die Schulden für mein College abarbeiten musste und keine andere Ausbildung beginnen konnte. Außerdem... musste ich von Zuhause weg, da ich nur hier einen Neustart wagen kann.“, erklärte Minako. „Warum gerade hier? Und was ist vorgefallen, dass du dein Studium abgebrochen hast? Aber cool, dass du Lehrerin werden wolltest!“, kommentierte Taiko. Ihre Neugierde wurde der Blonden langsam etwas zu viel.. „Darüber kann.. und möchte ich noch nicht sprechen.“, meinte Minako entschuldigend. „Na gut. Dafür kommst du aber zumindest mit in meine Lieblingskaraoke-Bar.“ „..Nein.“ „Warum nicht?“ „Habe ich dir bereits gesagt.“ „Bitte?“ „Nein.“ „Bitte bitte?!“ „Nein.“ „...Nur für eine Stunde?“ „...Auch nicht.“ „Du bist eine Spaßbremse!“ Diese Diskussion ging nun seit gefühlten 30 Minuten und die Blondine war es merklich leid sich von ihrer neuen Mitbewohnerin zu einem nächtlichen Ausflug überreden zu lassen. Gerade da Yokohama noch eine unbekannte Stadt für sie war. „Dann bin ich eine Spaßbremse, aber ich will an meinem ersten Tag hier nicht bereits ins Nachtleben von Yokohama involviert werden. Vor allem, da ich morgen das Bewerbungsgespräch habe.“, seufzte Minako und verschränkte die Arme. Taiko ließ diese Entschuldigung jedoch nicht durchgehen. „So spät ist es doch noch gar nicht. Und du wirst diese Bar lieben. Vertrau mir! Je eher du dich mit den Gepflogenheiten unserer Stadt auseinander setzt, desto besser. Außerdem gibt es uns auch die Möglichkeit uns besser kennen zu lernen, da wir jetzt zusammen leben.“, grinste Taiko und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Du hast mir doch schon deine ganze Lebensgeschichte erzählt. Besser kann ich dich kaum kennen lernen. Und überhaupt.. Sind Bars nicht sowieso erst ab 21? Du bist eine angehende Polizistin in Ausbildung. Solltest du dich da nicht.. eher an die Gesetze halten?“, fragte die junge Blondine mit angezogener Augenbraue. Taiko zog einen leichten Schmollmund und drehte sich dann weg. „Der Papa einer guten Freundin ist der Besitzer der Bar, also ist es in Ordnung, wenn ich dahin gehe. Ich trinke ja keinen Alkohol.. Ich will dich einfach nur besser kennen lernen und das geht dort am Besten.“, grinste die Rothaarige. „Aha. Und warum lernen wir uns hier nicht einfach besser kennen?“, fragte Minako entnervt und war bereits drauf und dran zu resignieren, da Taiko einfach nicht locker ließ. „Weil es dort viel mehr Spaß macht.“, kam die prompte und zuversichtliche Antwort. „...“ „..Geh einfach mit. Sonst hört sie nie auf.“, ertönte eine weitere Frauenstimme aus dem Wohnzimmer. Takako. Die sonst so ruhige Frau, hatte nun endlich auch einen Kommentar abgegeben. „Komm doch auch mit Takako. Du haust sonst auch immer ohne mich ab, lass uns doch mal zusammen was unternehmen.“, begann Taiko dann. „Nein danke. Ich schätze meine Einsamkeit.“, zuckte die Angesprochene mit den Schultern und Minako tauschte unsicher Blicke mit Taiko aus. „Du siehst, wir haben schon einen Stubenhocker. Darum erlaube ich nicht, dass du auch zu so einer Langweilerin mutierst. Jetzt komm!“ … Es sah so aus, als hätte die Blonde keine Wahl. „Die Gegend sieht mir irgendwie unseriös aus. Bist du dir sicher?“, fragte Minako, als die beiden vor der besagten Bar standen. „Jepp. Das ist die angesagteste Bar hier im Bezirk. Und du meintest, dass du gerne singst, ne? Also ist das doch perfekt.“, antwortete Taiko. „..Aber nicht vor Fremden.“, erwiderte die Blondine kopfschüttelnd, bevor sie von ihrer Begleiterin mit einem Schubs in das Etablissement gestoßen wurde. „Wenn du erstmal die tolle Bühne und das alles siehst, wirst du deine Meinung schon noch ändern.“, kicherte die Rothaarige amüsiert und folgte ihrer Mitbewohnerin schließlich. „Guten Abend. Willkommen in unserem bescheidenen Etablissement, die Damen. Wie wäre es zur Begrüßung mit einem kleinen Martini? Natürlich aufs Haus für neue Gäste.“, sprach der ältere Barkeeper, der den beiden Frauen die beiden Cocktails bereits mixte. „Neu? Meintest du nicht, dass der Vater einer Freundin der Besitzer sei?“, fragte Minako nun und Taiko begann unschuldig zu pfeifen. „Uhm.. Hahaha.. ha. Ja, aber natürlich verkleide ich mich sonst. Darf mich ja niemand erkennen. Daher bin ich für den Barkeeper immer jemand Neues.“, erfand die Rothaarige schnell, aber man merkte Minako an, dass diese ihr kein Wort glaubte. „Ich lass das mal so stehen.“, seufzte die junge Frau dann und nahm den Martini entgegen. „Dankeschön.“ „Neu in der Stadt? So ein hübsches Gesicht wäre mir mit Sicherheit aufgefallen.“, meinte der Barkeeper dann. Minako wusste, das sie die Komplimente nicht ernst nehmen brauchte, da ein Barkeeper ja nett zu potenziellen Kundinnen sein muss und jede Frau mit falschen Komplimenten überhäufte. „Ja, ich bin heute erst nach Yokohama gezogen.“, sprach sie dann. „Eine gute Entscheidung. Wo hast du vorher gelebt?“ … Der Typ schien ein wenig aufdringlich. „Uhm... ich bin nicht hier um über mein Privatleben zu plaudern.“, seufzte sie dann. „Eher der vorsichtige Typ, hm? Nun das ist vielleicht gar nicht so verkehrt.“, lachte der Barkeeper peinlich berührt und widmete sich sogleich einer anderen Kundschaft. "Wollen wir vielleicht ein Duett singen?", fragte Taiko mit einem breiten Grinsen.. „Nein, ich habe dir doch gesagt, dass ich vor Publikum nicht singe. Es ist mehr so.. ein Hobby.“, antwortete die Blondine. „Hier zu singen ist doch auch nur ein Hobby! Komm schon, das macht total Spaß.“, grinste Taiko und versuchte Minako von ihrem Barhocker zu ziehen. „Ich möchte nicht.“, diesmal blieb Minako standhaft, bis Taiko aufgab. „Dann sing ich eben alleine!“, meinte sie und lief auf die Bühne. Das Scheinwerferlicht fiel auf sie und eine schnelle und laute Musik begann zu spielen, passend für Taikos Temperament. Das leichte Lächeln, dass Minako aufgrund dieser Tatsache erschien, wich jedoch sehr schnell wieder, als Taiko anfing zu singen.. „WIEDER MAL WEISS ICH NICHT WAS IIIIICH TUUUUU... LIEBE IST KEIN KINDERSPIEL UND ZWEI GEHÖRN DAZUUUUU. Siehst du mich, traf ich diiiich beim Rendevous~“ „Autsch, sie trifft nicht einen einzigen Ton.“, seufzte Minako und hielt sich die Ohren zu. Während dieser eher unschönen Vorstellung ihrer neuen Freundin, betrat noch jemand die Bar. Da alle Augen zur Bühne gerichtet waren, konnte die neue Person unbemerkt hinter dem Tresen verschwinden, um mit seiner Fähigkeit die elektronischen Verbindungen zur Musikanlage ein wenig zu manipulieren.. Das Resultat kam zügig, als die Musik, das Scheinwerferlicht und das Mikrofon ausfielen und Taiko von Dunkelheit umhüllt wurde.. Minako blinzelte perplex und beobachtete ihre rothaarige Mitbewohnerin, die langsam und geschlagen zur Theke zurück kam. „Ahahaha. Das passiert irgendwie immer nur, wenn ich singe. Komisch, was?“, grinste Taiko leicht beschämt und kratzte sich an der Wange. „Ein echter Unglücksfall wie es scheint.“, hörten die beiden Frauen dann von einer ihnen unbekannten Männerstimme. „Und wie! Die Technik sollte hier mal dringend überprüft werden!“, nickte Taiko und beobachtete den unbekannten Mann mit dem kastanienbraunen Haar, azurblauen Augen und einem ziemlich altmodischen Hut, der seinem Antlitz jedoch keinerlei Abbruch tat. Er gesellte sich ebenfalls an die Bar und nickte dem Barkeeper zu. „Ein Bishop, kommt sofort.“, schmunzelte der Barkeeper und begann bereits den Rotwein-Cocktail zu mixen. „Oh, ein Stammkunde?“, stellte Minako fest und der junge Mann wandte sich mit einem leichten Grinsen zu ihr. „Könnte man so sagen. Und wenn ich dir einen guten Rat geben darf, junges Fräulein.“, begann er dann und wandte sich zu Taiko. „Deine Stimme ist nicht mit dem Singen kompatibel. Beschränke sie also lieber auf normale Lautstärke.“, meinte er dann. „Ach jaaa? Machen Sie's doch besser, wenn Sie davon so viel Ahnung haben.“, schmollte die Rothaarige und verschränkte beleidigt die Arme. Der Unbekannte schmunzelte und stand von seinem Platz auf. „Mit Vergnügen.“, sprach er und lief Richtung Bühne. Der Strom war wieder hergestellt und der Brünette nahm das Mikro, als wäre das etwas ganz alltägliches für ihn. „Jetzt bin ich aber mal gespannt, ob er nur große Töne spuckt oder was drauf hat.“, kommentierte Taiko und drehte sich zur Bühne. [Von dem Lied, was sein Seiyuu singt: https://www.youtube.com/watch?v=S8omt6Ct_hU ] „Dramatic love does not seem so much Arrow and shield are irresistibly. Hey your strong heart I am surprised. You need my love.“ Minakos Augen weiteten sich ein wenig, als sie diese Singstimme hörte. Diese Leidenschaft, dieser kraftvolle Ausdruck und dazu seine anmutige Choreografie. Es war, als wäre er der geborene Sänger oder bereits beruflich sehr mit dem Singen vertraut. Und diese Stimme, die ihre Sinne in Gewahrsam nahm und gefangen hielt. Sie konnte nicht mehr aufhören in seine Richtung zu starren. Auch Taiko war baff, ihr Mund stand leicht offen und sie schwieg. Zum ersten Mal seit Minako die Jüngere kannte, war sie außerstande einen Ton zu sagen. Beide waren gefesselt und hypnotisiert von diesem Gesang dieses schönen Unbekannten. Nachdem er das Lied beendet hatte, klatschte die gesamte Bar tosenden Beifall. Der Brünette grinste und schob sich seinen Hut zurecht, bevor er sich wieder an die Bar setzte und seinen Cocktail in die behandschuhte Hand nahm. Er sah, wie die beiden Frauen mit halboffenen Mund da standen und musste Schmunzeln. Galant fuhr er mit seinen Zeigefingern unter die Kinne der Frauen und schloss damit ihre Münder. „Und? Noch irgendetwas auszusetzen, Fräulein?“, fragte er dann triumphierend, woraufhin Taiko nur begeistert in die Hände klatschte. „Nein! Sie singen fantastisch! Das war der Oberhammer!!!“, kommentierte sie. Minako nickte leicht und lächelte. „Allerdings! Viel viel besser als Taiko. Ich habe von ihrem Gekreische immer noch Tinnitus.“, scherzte sie. Taiko steckte ihr nur die Zunge heraus und drehte sich dann weg. „Wenigstens hab ich gesungen. Was man nicht gerade von dir behaupten kann.“, konterte sie. „Weil ich dir gesagt habe, dass ich nicht vor Fremden singe.“, seufzte die Blondine. Sie hatte es satt, der Rothaarigen ständig dasselbe zu erzählen. Hörte sie denn überhaupt nicht zu? „Jetzt bin ich aber auch neugierig.“, schmunzelte der unbekannte Brünette geheimnisvoll und nahm einen kleinen Schluck seines Getränkes. „Die Antwort bleibt Nein.“ Minako war genauso hartnäckig wie Taiko und das frustrierte die Jüngere. „Aah! Beinahe hätten wir das Wichtigste vergessen. Wir haben uns noch gar nicht vorgestellt! Hirabayashi Taiko!“ „Oba Minako. Und mit wem haben wir das Vergnügen?“, fragte die Blondine anschließend. „Chuuya.“, gab der Mann nun endlich seinen Namen preis. „Freut mich.“ Die Zeit verstrich und die drei unterhielten sich ausgelassen. Natürlich nichts Privates, sondern über die gespielten Lieder, die Cocktails und auch alltägliches. Chuuya erfuhr unter anderem, dass Minako heute erst nach Yokohama gezogen und Taiko ihre Mitbewohnerin war.t. „Wenn die immer so ist... mein Beileid.“, flüsterte er Minako dann ins Ohr, worauf die Blondine aufrichtig auflachen musste, aber auch einen leichten Rotschimmer durch die Nähe und geflüsterte Stimme bekam. Musste seine Stimme so sexy sein? Taiko schien gute Ohren zu haben, denn sie hob fragend eine Augenbraue. „Was soll das denn heißen?“, fragte die Rothaarige. „Nichts nichts.“, lachte Minako und wirkte deutlich entspannter, als noch am Anfang des Abends. Offenbar lockerte der Alkohol ihr Verhalten und Taiko grinste, als sie sich dessen bewusst wurde. „Wie sieht es aus? Magst du jetzt etwas Singen?“, grinste Taiko und stieß ihre Mitbewohnerin mit dem Ellbogen in die Seite. „Wenn du danach endlich Ruhe gibst.“, seufzte die Blondine und stand von ihrem Platz auf. „Yay!“, rief Taiko etwas zu laut aus und zog damit die gesamte Aufmerksamkeit der Bar auf den Platz vor dem Barkeeper. Sie lachte peinlich berührt und hielt sich dann den Mund zu, während Chuuyas Blick den Bewegungen der Blonden folgte, die ihren Weg zur Bühne machte. Sie atmete einmal tief durch, bevor sie begann zu Singen. [ https://www.youtube.com/watch?v=JxOcRVgG4y8 ] „The blue sky spreads far away How many fire disappears? The dream that you wish I collect all the fragments Longing is tangled wheels Deeply like twilight Very much alone In the night that can not be exceeded To all that of sorrow It seems like lighting hope There must be eternity Everyone extended their hands Someday I will hold your hand“ Taiko freute sich, ihre neue „Freundin“ singen zu hören und das machte sie auch gar nicht schlecht, wie sie zugeben musste. „Woah..“, entwich es der Rothaarigen, während Chuuya leicht blinzelte und den gesungenen Worten lauschte, die sie mit so viel Kraft in der Stimme sang. Während des Refrains legte sie sich noch mehr ins Zeug und bewegte ihre Arme, die sie um sich legte und dem Songtext noch mehr Tiefe verlieh. Für einen kurzen Moment vergaß die Blondine sogar, dass sie vor Publikum sang und schloss ihre Augen, um sich dem Moment gänzlich hinzugeben. „Sie ist gut..“, murmelte Chuuya leise und legte seine Hand unter sein Kinn. Die Rothaarige wollte gerade beipflichten, da wurde ihr Blick leicht geschockt, als sie eine bestimmte Person am Fenster vor der Bar sah. „SHIT! Millie-senpai.. Ich.. äh.. muss weg! Hab meine Hausaufgaben vergessen..!“, entschuldigte sie sich schnell und Chuuya blinzelte perplex, als Taiko zu den Toiletten verschwand, höchstwahrscheinlich um dort unbemerkt zu fliehen. Chuuya blickte zum Fenster und sah ein bekanntes Gesicht, eine junge Polizistin. Entgegen der Erwartungen von Taiko und auch Chuuya, betrat sie nicht das Lokal, sondern lief weiter. Der Brünette zuckte desinteressiert mit den Schultern und widmete sich dann wieder der Blonden auf der Bühne. Nachdem auch dieses Lied zuende war, klatschten die Besucher der Bar Beifall, was Minako nur noch verlegener machte und sie nervös zurück zur Bar stolperte. „Das war.. wundervoll. Du solltest öfter über deinen Schatten springen und singen.“, grinste Chuuya und bestellte noch ein kleines Getränk zur Belohnung. „D-Danke. Haha. Uhm, wo ist Taiko?“, wollte die Blondine dann wissen. „Sie hat wohl jemanden gesehen, der sie nicht hier sehen durfte.. Und da ist sie getürmt.“, antwortete Chuuya. „Wie getürmt? Abgehauen? Echt jetzt?“, seufzte Minako genervt und haute sich gegen die Stirn. „Na toll..“, murmelte sie leise und panisch. „Hm? Was ist los?“, fragte Chuuya, der die Änderung in ihrer Stimme mitbekam. „.. N-Nichts.“, antwortete Minako und winkte mit der Hand ab. //Ich weiß nur nicht mehr, wie ich zurück zum Apartment komme. Verdammt.//, dachte sie frustriert und biss sich von Innen auf die Wange. Das war einer der Hauptgründe, weswegen sie nicht weg wollte. Sie wusste nicht mehr, wie sie zu ihrem Apartment zurück kommen sollte. Sie kannte sich in der Stadt schließlich noch nicht aus. „Ich denke nur, dass ich auch so langsam gehen sollte. Es wird spät.“, sprach sie dann. „Sie wollen alleine durch diese Gegend? Wir befinden uns hier inmitten der Slums von Yokohama. Hier treibt sich allerlei Gesindel herum, wenn es dunkel ist.“, erklärte der Barkeeper. „Und in so einer Gegend betreiben Sie eine so belebte Bar?“, wollte Minako nun wissen. Chuuya und der Barkeeper schmunzelten einander zu, so als kannten sie sich bereits besser. „Glauben Sie mir, suchen Sie sich lieber Geleitschutz.“, antwortete der Barkeeper nur. „Ich kenne hier niemanden. Wäre es da nicht genauso riskant, einfach mit jemand Fremden mitzugehen oder in ein fremdes Fahrzeug zu steigen? Ich rufe mir ein Taxi.“, schlug Minako dann vor und holte ihr Handy aus der Tasche. „Also.. Ich muss dann gehen. Gute Nacht.“, verabschiedete sich die junge Frau und verließ die Bar. Auf der Straße fiel ihr dann auf, dass sie auch erst ein neues Handy gekauft hatte und demzufolge noch nicht auf Yokohamas Netz vorbereitet war. Das hieß, dass sie weder Kontakt zu ihren Mitbewohnerinnen aufnehmen konnte, noch in Erfahrung brachte, wie die Nummer der Taxiunternehmen waren. Schließlich hatte sie keinen Internetzugang, um diese Informationen mal eben zu suchen. //Großartig. Kann heute noch mehr schief gehen?!//, dachte sie entnervt und stand an der Straße. Sie schaute sich um, da der Barkeeper sie vor zwielichtigen Gestalten gewarnt hatte. Letztendlich hatte sie keine andere Wahl, als ihren Gefühlen zu folgen und von selbst einen Weg zurück zu ihrem Apartment zu finden. Eventuell erinnerte sich ihr Unterbewusstsein ja daran, wenn sie den Weg zurück lief, so weit sie sich erinnerte! Leider stellte sich das schnell als Irrtum heraus, denn sie fand sich am Hafen wieder. „..Verdammt.“, entwich es der jungen Frau frustriert und sie sackte auf ihre Knie. Müdigkeit und Verzweiflung hatten ihre letzten Kraftreserven eingefordert und nun hatte sie sich auch noch in Japans zweitgrößter Stadt verlaufen. Die junge Frau wurde von einem fahrenden Auto wieder aus ihren Gedanken gerissen, als ein roter Sportwagen vor ihr hielt. Sie blinzelte und bemerkte dann ein bekanntes Gesicht am Steuer. Dieser Jemand öffnete die Fahrertür und ließ dabei seinen Arm lässig darauf gestützt, hinunter baumeln. „Verlaufen?“, feixte Chuuya leicht amüsiert. Die junge Frau stieß ein Seufzen auf und stand wieder auf. „Nein, nein. Ich wollte mir nur mal die Sehenswürdigkeiten ansehen, bevor ich wieder nach Hause gehe.“, konterte sie. „Um Mitternacht?“, grinste Chuuya erheitert und Minakos Lügen brachen ein. „Nun steig schon ein. Ich fahr dich nach Hause.“, meinte er dann. „...“ Nachdem die junge Frau immernoch keine Anstalten machte, sich zu bewegen, stieg Chuuya aus und lief zu ihr. „Auch wenn du mir nicht vertraust, hast du nicht viel Auswahl. Entweder du bleibst hier im Bandengebiet der Untergrundkriminalität, oder du lässt dich von mir sicher nach Hause fahren. Die Entscheidung liegt bei dir.“, meinte er. Die Tatsache, dass er Teil dieser Untergrundkriminalität war, ließ er natürlich außen vor. Doch das änderte nichts daran, dass er keinerlei Grund hatte, Zivilisten etwas böses zu wollen. Warum auch? Sie stellte ja keine Gefahr dar. Im Gegenteil, wie er fand. „Das ist ein Argument.“, gab Minako auf und stieg in den Sportwagen. Woher so ein junger, adretter Mann wie Chuuya so einen teuren Wagen hatte, fragte sie lieber nicht. „Du musst mir nur sagen, wo du wohnst. Ich kenne mich hier aus.“ „Danke.“ Die halbe Fahrt über war Totenstille. Chuuyas Fahrstil war recht entspannend und Minako hatte Probleme, die Augen offen zu halten. „Möchtest du Musik hören?“, fragte Chuuya an einer roten Ampel. „Hm? Nein, alles gut. Ist es noch weit?“, wollte die junge Frau dann wissen. „Etwa noch 10 Minuten. Du bist ganz schön vom Weg abgekommen.“, meinte er grinsend, woraufhin Minako seufzte. „Ja, ich bin halt nicht so der Orientierungsmensch.“, antwortete sie. "Sag mal... Wie konntest du mich eigentlich finden? Bist du mir gefolgt...?", traute sich die junge Frau dann die offensichtlichste Frage. Chuuya sah sie entgeistert und ungläubig an. "Niemand, der klar bei Verstand ist, würde eine Frau, die gerade erst in die Stadt gezogen ist und sich hier überhaupt nicht auskennt, um Mitternacht in diesem Viertel allein nach Hause schicken." Seine Antwort ließ sie lächeln. "Also... ja.", lachte sie, woraufhin von ihm nur ein schiefes Grinsen kam.. Natürlich verschwieg er dabei, dass es tatsächlich nur Zufall war, da er ins Hauptquartier der Port Mafia zurück wollte und sie dabei sah. Danach unterhielten sich die Beiden noch ein wenig ausgelassen, bis er vor ihrem Apartment stoppte. „Da wären wir.“ Minako stieg aus und schloss die Beifahrertür hinter sich und schenkte ihm durch das halb heruntergefahrene Fenster ein sanftes und dankbares Lächeln. „Das war echt nett von dir. Danke, Chuuya. Meinst du, wir sehen uns mal wieder?“. Chuuya grinste und schob seinen Hut zurecht. „Nun, wenn du die Bar öfter aufsuchst, durchaus.“, meinte er. "Ich denke schon. Immerhin gibt es dafür ja nun auch einen angenehmeren Anlass, als einen Tinitus, verursacht von Taiko.". lachte Minako und verabschiedete sich von ihrem galanten Retter, bevor sie das Apartment betrat Taiko hatte die Beiden von ihrem Apartment-Fenster aus zusammen beobachtet, nachdem sie gehört hatte, dass ein Wagen vorgefahren war. Noch die ganze Nacht löcherte sie ihre Freundin pausenlos mit Fragen, warum sie sich von IHM hatte fahren lassen und ob da vielleicht etwas laufen würde. Dies hielt bis in die frühen Morgenstunden an, so dass Minako schon beinahe ihren Bewerbungstermin verschlafen hätte, als sie doch etwas Schlaf finden konnte. Doch der mysteriöse Brünette, ging ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Welche Abenteuer würde sie wohl in Yokohama noch erleben? Kapitel 2: Der flammende Auftakt: Ein neuer Feind? -------------------------------------------------- Am nächsten Morgen verlief Minakos Bewerbungsgespräch nicht so prickelnd. Dank Taikos Ausgeh-Idee (und dem fast 2stündigen Verhör über den jungen Mann, den die Blonde traf), war sie komplett übermüdet und während der Probe-Arbeit unterliefen ihr dauerhaft Patzer. Angefangen von herunterfallendem Geschirr, bis hin zur falschen Restgeldausgabe an Gästen. Es war kurz gesagt ein Fiasko und der Job hatte sich demnach auch erledigt, was die Blondine wirklich bedrückte. Das war ja ein recht bescheidener Neuanfang. Zuerst das mit der Wohnung und jetzt das... Ihre Chance auf einen neuen Job hatte sie in den Sand gesetzt. Was konnte wohl noch so alles schief gehen? Für eine andere Person begann der Morgen hingegen relativ routiniert. Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwärmten, machte sich eine sehr gewissenhafte Frau bereits fertig für ihre Arbeit. Die blonden Haare, die nicht nur zum Schlafen in einem lockeren Zopf gebunden waren, schmiegten sich elegant um ihre Schulter, während sie ihr Make-up auftrug. Nichts Aufdringliches, sondern eher schlicht und dezent. Die Kaffeetasse neben ihrem Abstelltischchen war bereits fast leer. Ohne diesen Koffeineinwurf funktionierte ihr Körper einfach nicht. Nachdem sie aus dem Bad kam, vibrierte ihr Handy, welches noch auf dem Küchentisch lag. Es gab nur eine einzige Person auf der Welt, die sie um diese Uhrzeit anrufen würde. Meistens nur, um sich krank zu melden oder um sich so richtig über den Chef der beiden auszulassen, der ihr Verhalten einmal mehr abgemahnt hatte. „Mal sehen, was sie diesmal hat.“, entwich es der blonden Frau mit einem Seufzen, bevor sie ihr Smartphone in die Hand nahm und die erhaltene Sprachnachricht abhörte. 'GUUUUUUUUUUUUUUUUUUTEN MOOOOOOOOOOOOOOOOOORGEN!!!!!!' … Jetzt war die blonde Frau richtig wach. //Wieso muss das Mädel immer so in den Hörer schreien?//, dachte sie sich genervt. 'Oh, tut mir leid, das war wohl etwas zu laut.. ' … Ja das war es.. 'Millie-senpai, ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich heute später komme. Meine neue Mitbewohnerin hatte einen sehr harten Tag und da muss ich ihr Beistand leisten.. Entschuldige mich bitte beim Chef, ja? Bis dann!' Das war die komplette Sprachnachricht von Taiko. Millie entschied sich, ihr erst später darauf zu antworten. Wie sie den spontanen Rotschopf kannte, hatte Taiko ihr Handy nach dem Verschicken sowieso komplett ausgestellt. Einige Sekunden später vibrierte Millies Handy abermals mit einer kurzen Nachricht. 'Übrigens.. falls du dein Dienstfahrzeug suchst, es steht in der Einfahrt vom Präsidium, statt in der Tiefgarage. Hab ich nur gesehen, keine Ahnung wie das dahin gekommen ist..! Also jetzt wirklich, bis dann..!' Der blonden Polizistin entwich ein weiterer Seufzer und sie legte ihre Hand an ihre Stirn. „Diese Frau macht mich noch mal wahnsinnig.“, murmelte sie, bevor sie letzte Korrekturen an ihrem Outfit vornahm und zur Arbeit ging. Da Millie nicht allzu weit vom Präsidium entfernt wohnte, fuhr sie nicht mit dem Auto, sondern lief zu Fuß. Der Spaziergang tat ihrer Seele gut und sie genoss jeden ruhigen Moment. Nun, so ruhig wie es zumindest in einer derart großen Metropole in den Morgenstunden sein konnte. Ihr Schützling, der ihr vom Polizeichef anvertraut wurde, sorgte stets für Ärger, weswegen Millie wirklich dankbar war, für die Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit der Auszubildenden. Taiko war ein Problemfall, alle Beamten waren mit ihrer Art überfordert. Nur Millie schaffte es zeitweise, das Energiebündel zu besänftigen. Deswegen wurde die resolute Amerikanerin auch als Mentor für Taiko auserkoren. Eine Aufgabe, die Millie zu bewältigen wusste. Meistens. Wenn sie nicht gerade an der Jüngeren verzweifelte. „Oh, Guten Morgen Millie-san.“, eine sanfte Stimme rüttelte die Frau aus ihrer Gedankenwelt. Vor ihr stand ein junger Bursche, ungefähr 18 Jahre alt. Er trug ein weißes Knopfhemd, schwarze Hosen, die mit Hosenträgern gehalten wurden und schwarze Halb-Handschuhe. Seine hellgraue Haarpracht glich einer wilden Mähne, die teils nach hinten ab stand und von vorn eine schiefe Strähne hatte. Millie würde diesen warmherzigen Blick unter tausenden erkennen. „Guten Morgen, Atsushi.“, begrüßte die blonde Polizistin den menschlichen Tiger freundlich. Ihr Blick wanderte zu den zusammengebundenen Akten, die sich in seinen schmächtigen Händen bis unter sein Kinn stapelte. „Ohje, mal wieder als Laufbursche abkommandiert wurden?“, fragte Millie leicht besorgt. Sie wusste ja, dass die Mitglieder der bewaffneten Detektive seine Gutmütigkeit und Demutshaltung oft auszunutzen wussten. Das galt besonders für Dazai. Atsushi lächelte schwach und versuchte mit dem Gewicht der Akten die Balance zu halten, um nicht nach vorne über zu kippen. „Das ist schon in Ordnung. Ich helfe gerne. Und außerdem.. ist das ja auch irgendwie ein Konditionstraining, hehe.“, schmunzelte der Jüngere. „Zumindest nimmst du es mit Humor. Na gut, ich muss dann weiter. Grüß die anderen von mir und.. Versuch keine Passanten mit dem Papierberg zu erschlagen.“, schmunzelte Millie und die beiden verabschiedeten sich voneinander. Bei ihrem Arbeitsplatz angekommen, inspizierte Millie erst einmal das geparkte Fahrzeug, welches von Taiko zweckentfremdet wurde. Der Parkplatz war um diese Zeit noch sehr leer, da Millie immer die Erste war, die zur Arbeit erschien. Umso auffälliger war das Polizeiauto, das vollkommen quer über 2 Parkplätze abgestellt war und am Scheibenwischer war ein Zettel eingeklemmt, auf dem man von weitem einen Satz lesen konnte, der in Großbuchstaben stand: 'ES TUT MIR LEID!' - Millie trat näher, da unter diesen Zeilen noch etwas stand. 'Die Delle vorne war übrigens vorher schon da, ich schwöre! :)' … „DELLE?!“ Millies Braue zuckte entnervt und sie überprüfte die Frontseite des Autos noch einmal genauer.. Tatsache. Auf der Motorhaube befand sich eine deutlich sichtbare Schramme. „...“ Millie schüttelte den Kopf, bevor sie in das Fahrzeug stieg und es ordnungsgemäß in die anliegende Tiefgarage fuhr. Die Delle – und natürlich die dreiste Zweckentfremdung – würde ernste Konsequenzen für die Azubine haben. Wenn Taiko dachte, dass sie mit SOETWAS davon kam, dann irrte sich der Rotschopf aber gewaltig. Das schwor Millie. Mit diesen Gedanken betrat die Blonde das Hauptgebäude, um mit ihrer Arbeit zu beginnen. Derweil zog Taiko mit ihrer neuen Freundin um das Einkaufsviertel. Um Minako von dem verpatzten Vorstellungsgespräch abzulenken, hielt sie Shopping für eine gute Idee. Und tatsächlich konnte Minako nach einiger Zeit entspannen. Die Rothaarige kicherte zufrieden, sie war bewaffnet mit so vielen Einkaufstüten, dass sie kaum noch sehen konnte. „Hast du nicht schon genug gekauft?“, fragte die Blonde stutzig, als Taiko ein weiteres Geschäft ansteuerte. „Ja, aber du brauchst auch neue Sachen. So wenig, wie du mitgebracht hast.. Das geht gar nicht!“, erklärte der enthusiastische Rotschopf. „Ausgaben ohne feste Arbeit..? Du bist lustig..“, erwiderte Minako. „Aaach, das wird schon. Komm, ich zeig dir meinen Lieblings-Second-Hand-Shop! Die Preise sind der Hammer und die Auswahl mega!“, trällerte die energiegeladene Azubine fröhlich und beschleunigte ihre Schritte. Angesichts der vielen Tüten, stellte sich diese Entscheidung schnell als Fehler heraus. „Vorsicht.. Da vorne ist..“ Zu spät. „Aaaah?!“, mit einem erschrockenen Schrei stolperte Taiko über einen Stein und rempelte dabei jemanden um, der kleiner war als sie. Bei diesem Zusammenstoß landete Taiko auf dem Hintern, während die andere Person unter den Einkaufstüten begraben wurde. „Da hast du es..“, seufzte Minako und ignorierte das Gezeter der Rothaarigen, die sich über ihr eigenes Ungeschick aufregte, um der unbekannten Person aufzuhelfen. Ein leises Schluchzen bestätigte ihren initialen Verdacht, dass es sich um ein Kind handelte. „Hey.. Alles in Ordnung?“, fragte Minako und beugte sich zu dem zusammen gekauerten Mädchen herunter. „Nein, mein Hintern tut weh.“, grummelte Taiko, obwohl die Frage nicht einmal an sie gerichtet war. Die junge Blondine verdrehte kurz die Augen, bevor das kleine Mädchen aufhörte zu weinen und aufblickte. Sie hatte schulterlange, magentafarbenes Haar. Ihre Pupillen deckten such farblich mit ihrem Haar und sie trug ein schwarzes, rüschenbesetztes Kleidchen, welches vorne von einem roten Seidenbändchen geschmückt war. In ihren zarten Händen hielt sie ein Plüschpferd, welches bereits sehr ramponiert und mitgenommen aussah. Sie drückte das Plüschtier an ihre Brust, als hinge ihr Leben davon ab. „Du brauchst keine Angst zu haben. Tut dir etwas weh? Bist du verletzt?“, versuchte die Blonde mütterlich zu dem offenbar verstörten Kind durchzudringen. Das Mädchen zig die Lippen zusammen und schüttelte langsam mit dem Kopf. Minako lächelte daraufhin erleichtert. „Ein Glück. Wie heißt du? Und wo sind deine Eltern?“, fragte die Blondine nachdem ihr auffiel, dass dieses Mädchen wohl tatsächlich ohne Begleitung war. In diesem Alter war das ungewöhnlich und Yokohama war immerhin eine Großstadt. Außerdem wirkte sie wie eine Touristin, da sie nicht japanisch aussah. „...“ Schweigend blickte das Mädchen die beiden Frauen an. Minako bemerkte dann ein Namensschildchen am Plüschpferd. „Bunny?“, fragte die Blonde neugierig. „Ist das dein Kosename?“, wollte sie wissen. „Nein.“, endlich sprach das Mädchen. „Er hier heißt Bunny. Ich bin Laura.“, erklärte das Kind und kuschelte mit Bunny. „Hallo Laura. Und Bunny. Ich heiße Minako. Das ist Taiko.“, stellte die Blonde sich und ihre Begleiterin vor. „Bunny als Name für ein Pferd? Das passt ja mal gar nicht.“, meinte Taiko dazu nur. „Wie auch immer.. Hast du dich verlaufen, Laura?“, fragte Minako. „Ja.. Mein Papa und ich wollten Souvenirs für meine Mama kaufen. Sie konnte nicht mit uns kommen, da sie im Krankenhaus liegt. Aber hier sind so viele Leute. Alle schubsen und drängeln. Irgendwann war Papa weg..“, erklärte Laura traurig. „Keine Angst. Wir helfen dir und finden deinen Papa.“, lächelte Minako zuversichtlich. „JAAAAA!!!! Überlass das nur uns! Ich bin gut im Leute aufspüren! Denn ich bin Polizistin, weißt du.“, grinste Taiko. „..Angehende Polizistin.“, korrigierte Minako mit einem Räuspern. „Ist doch dasselbe.“, wehrte sich die Rothaarige. Na, da konnte ja nichts mehr schief gehen.. Ungefähr zur selben Zeit hielt Millie eine Akte in der Hand. Es ging um eine neuen Fall, bei dem die Zusammenarbeit mit den bewaffneten Detektiven essentiell war. Sie warf einen Blick hinein und überflog den Fall. Offenbar verschwanden Leichen in diversen Krankenhäusern aus Obduktionshallen und eine welkende, schwarze Rose lag auf den Untersuchungstischen. Es gab keine Zeugen oder Spuren von Einbrüchen. Ebenso erschloss sich das Motiv nicht, denn wer sollte schon Leichen stehlen? Dieses Vorgehen passte weder zu Port Mafia, noch Fitzgerald hätte dafür Verwendung. Wer auch immer ein Interesse an Leichen hatte, es war eine Leistung, unbemerkt vom Wachpersonal der Krankenhäuser hinein zu gelangen und ohne Verdacht zu erregen mit einer ganzen Ladung menschlicher Kadaver wieder zu verschwinden. Steckte da ein Ability-Nutzer dahinter? Wurde die Agency aus diesem Grund – oder vielmehr Verdacht – damit betraut? Millie hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl, wenn sie den Bericht las. Irgendwas würde passieren. Und zwar bald.. Auf dem Weg zur Agency schaltete die blonde Polizistin das Radio ein. Musik, besonders klassische, beruhigte ihre Nerven und doch fühlte sie sich seit einiger Zeit seltsam beobachtet, wenn sie sich dem roten Backsteingebäude näherte, welches das Büro der Detektive über einem Cafe war. Sie klopfte an die Tür zu den Büroräumen der Agency und wartete einige Sekunden. „Herein. Die Tür ist offen.“, verkündete eine sanfte, tugendhafte Männerstimme. Die konnte nur zu Tanizaki gehören. Diese Aufforderung musste man Millie natürlich nicht zwei mal machen und so betrat sie das Büro. „Guten Morgen, Millie.“, begrüßte Tanizaki sie freundlich. „Möchtest du deinen Kaffee wie immer?“, fragte er direkt. „Mit Milch und Zucker, ja.“, antwortete die Angesprochene und nahm auf einem Stuhl, der sonst für Klienten war, Platz. „Der Direktor ist gerade im Gespräch mit Sora und Kunikida. Können wir sonst helfen?“, fragte Kenji mit einem breiten und unschuldigen Lächeln. Millie nahm einen Schluck des koffeinhaltigen Getränkes, welches ihr Tanizaki, während Kenji sprach, hingestellt hatte. „Das möchte ich lieber mit dem Direktor selbst besprechen. Und ich denke Sora wäre auch gut geeignet für diesen Fall.“, murmelte die Blonde in Gedanken. „Aww, da wird Kunikida-kun aber eifersüchtig werden, wenn du Sora-kun mitnimmst.“, trällerte eine weitere Männerstimme von der Couch. „Entschuldigung? Wieso sollte er eifersüchtig werden, Dazai?“, wollte Millie wissen und zog eine Augenbraue fragend nach oben. Der Braunhaarige schmunzelte leise. „Deine Naivität ist zu lustig. Kunikida-kun ist doch -“ Dazais Feixen wurde unterbrochen von dem Knallen einer Tür. Kunikidas Wutader platzte beinahe, als er das Gespräch mitbekam. „Dazai. Du solltest doch den Fall mit dem Einbruch ins Special Ability Department betreuen.“, sprach der blonde Brillenträger ernst. „Naw, Ango-kun will sicher eh nicht mit mir zusammen arbeiten. Und Leiko wollte mich auch nicht dabei haben.“, seufzte Dazai theatralisch. „Wundert mich gar nicht, dass dich niemand dabei haben will..“, murmelte Millie leise, bevor sie aufhorchte. „Es wurde ins Special Ability Deparment eingebrochen? Warum wissen wir davon nichts?“, wollte sie wissen. „Weil jemand versucht hat, die gesamte Datenbank zu löschen. Alle Aufzeichnungen über jeden bekannten Ability-Nutzer. Darunter auch unsere natürlich. Und auch.. die von der Polizei, sprich deine und Taikos.“, erklärte Kunikida. „Hm.. Datenlöschung aller Ability-Nutzer und dann verschwinden Leichen.. Ich frage mich.. Ob es da einen Zusammenhang gibt..“, überlegte die Blonde und fasste sich unter das Kinn. „Verschwundene Leichen?“, fragte eine sanfte und ruhige Männerstimme hinter Kunikida. Millies Blick fiel auf einen blauhaarigen Mann, ungefähr Mitte bis Ende 20. Sein kurzes Haar war in Stufen geschnitten und er hatte vorne ein kurz geschnittenes Pony. Seine gütigen, smaragdfarbenen Augen strahlten viel Weisheit aus und er war bekleidet in einem dunklen Yukata, der von schintoistischen Priestern getragen wurde. Um den Hals trug er eine weiße Gebetskette mit 12 Perlen, 4 großen und 8 kleinen, die jeweils so angeordnet waren, dass nach einer großen Perle, zwei kleine Perlen folgten. „Hallo Sora. Ja, deswegen bin ich hier. In der letzten Zeit verschwinden immer mehr Leichen aus Krankenhäusern und Krematorien. Das ist sehr seltsam, da niemand Interesse an Toten hat. Aber eventuell steckt ja doch mehr dahinter.“, erklärte die Polizistin dann. „Und wie bringst du geklaute Leichen mit dem Einbruch und den Löschversuch ins Special Ability Department zusammen?“, wollte Naomi wissen. „Weil.. Nach den Obduktionsberichten alle verschwundenen Leichen.. Ability-Nutzer waren.“ „WAS?“, stießen die Detektive unisono aus. „Ich weiß. Genau deswegen wenden wir uns an euch. Da stimmt etwas nicht.“, nickte Millie. „Hm, soll ich mich mit Leiko in Verbindung setzen? Sie untersucht vor Ort und vergleicht die Datenbanken nach Auffälligkeiten.“, schlug Kunikida vor. „Nein, noch nicht. Ich schlage vor, wir statten den betroffenen Krankenhäusern erst einen Besuch ab. Eventuell finden wir Hinweise.“, erwiderte Millie entschlossen. „Auf geht’s!“, grinste Dazai. „Nein. Du bleibst da. Es ist besser, wenn kompetente Mitglieder mich begleiten. Sora, kann ich auf deine Unterstützung zählen? Deine Ability, könnte von Großem Nutzen sein.“, bat die Blonde dann. „Selbstverständlich Millie-dono. Ich bin froh, wenn ich in irgendeiner Weise behilflich sein kann.“, antwortete der freundliche Priester. „...ich werde ebenfalls mitkommen.“, ertönte Kunikidas Stimme. „Ohh.. Kunikida-kun will Sora nicht alleine mit Millie lassen?“, neckte Dazai, der für diese Bemerkung eine Kopfnuss bekam. „Lass deine unreifen Bemerkungen. Der Fall interessiert mich. Ich möchte wissen, was dahinter steckt. Außerdem.. Ist es besser, wenn ein kampferprobtes Mitglied dabei ist. Man kann nie vorsichtig genug sein.“, seufzte der blonde Lehrer. „Da hast du Recht. Dann gehen wir zu dritt.“, nickte Millie mit einem Lächeln. „Aww, da wird sie ganz rot. Kunikida-kun, behalte deine Hände schön bei-“ Das laute Knallen der Bürotür stoppte Dazais amüsierten Kommentar, als Kunikida wütend das Büro verlassen hatte. Dazai lachte hämisch und Millie seufzte, bevor sie sich verabschiedete und mit Sora ebenfalls das Gebäude verließ. Wieder bei Taiko und Minako, die sich um die kleine Laura kümmerten. Das kleine Mädchen schien sich an den Umstand gewöhnt zu haben und überkam ihre Schüchternheit. Sie kicherte hin und wieder, während sie zwischen den beiden Frauen herlief. „So, wo genau hast du deinen Papa verloren?“, fragte Taiko. „Das weiß ich nicht genau. Diese Stadt ist so riesig und verwirrend..“, antwortete das Mädchen. „Das kann ich so nachvollziehen..“, schmunzelte Minako, da auch für sie diese Stadt noch unbekannt war. „Fragen wir jemanden!“, rief Laura und rannte los, völlig unerwartet. „H-Hey, warte..!“, meinten die Frauen verdattert und rannten der Kleinen hinterher. „Renn nicht in die dunklen Gassen! Wer weiß, was sich da alles herumtreibt..!“, warnte Minako, die sich noch gut an die Warnung des Barkeepers erinnern konnte. Das Mädchen hörte nicht und rannte in eine Seitengasse, fernab der Straßen. Eine unheimliche Aura ging von diesem Ort aus. Endlich hatten die Frauen Laura eingeholt, die auf einen Mann zulief, der ihnen den Rücken zuwandte. „Du kannst doch nicht einfach davon laufen. Entschuldigen Sie, falls die Kleine Sie belästigt haben sollte.“, entschuldigte sich Minako bei dem Mann. Als dieser nicht zu reagieren schien, lief sie näher heran. „Ist mit Ihnen alles in Ordnung..? Sie wirken.. blass.“, kommentierte die Blonde. Erneut keine Antwort, was Taiko etwas wütend machte. „Hey, das ist aber unhöflich uns zu ignorieren!“, grummelte die Rothaarige und wollte dem Mann auf die Schulter tippen. In dem Moment, in dem Taiko die Schulter des Mannes berührte, wurde ihr Handgelenk von diesem gepackt. Dem Rotschopf entwich ein erschrockenes Keuchen, bevor sie realisierte, dass etwas nicht stimmte.. Der Mann drehte sich zu ihr. Seine Augen waren pechschwarz ohne ohne Pupillen und sein unmenschliches breites Grinsen furchterregend und zeigte spitze, längliche Zähne. Er wirkte besessen.. oder sogar schlimmer. „Lassen Sie mich los! Sie brechen mir das Handgelenk..“, knurrte Taiko. „Ich glaube nicht, dass er auf dich hört..“, murmelte Minako und zog Laura hinter sich, um sie zu schützen. Der Mann gab grunzende Laute von sich, wie ein Zombie, bevor er Taiko angreifen wollte. „Vorsicht..“, rief Minako ihr noch zu. Taiko trat den Mann in den Bauch, als dieser sie mit seinen Zähnen beißen wollte. Er geriet von dem Tritt ins Wanken und diese Chance nutzte die Rothaarige, um den Griff um ihr Handgelenk zu lösen. Mit einem Rückwärtssprung verschafft sie sich Distanz, als der Mann wieder nach vorne schnellte und angreifen wollte. „Bring Laura in Sicherheit!“, befahl Taiko rufend und versuchte den stetigen, körperlichen Angriffen des Mannes auszuweichen. „Aber.. ich kann dich doch nicht alleine lassen..“, schüttelte Minako den Kopf. „Ich komme schon klar! LOS LAUFT!“, schrie die Rothaarige ein zweites Mal. Minako biss sich auf die Lippe, bevor sie das Kind auf den Arm nahm und von der Gasse floh. Taiko sah ihr lächelnd nach und wandte sich dann wieder ihrem seltsamen Gegner zu. „Nun brauche ich mich nicht mehr zurück halten..!“, rief sie und stürmte auf den Mann zu. Minako rannte einige Minuten, bis sie an einem öffentlichen Park ankam. Dort setzte sie Laura ab. „Warte hier, ja? Ich muss zurück.“, sprach sie. „Ok, aber pass auf dich auf.“, meinte Laura. „Mach ich. Nicht weglaufen.“ Mit diesen Worten rannte Minako zurück zur Seitengasse. Taiko hatte erhebliche Schwierigkeiten gegen diesen zombieartigen Gegner. Ihre Tritte und Schläge schienen gar keine Wirkung mehr zu haben, als der Mann vollkommen unbeeindruckt lachte und versuchte sie anzufallen. Der Rotschopf konnte durch ihre antrainierte Agilität und Flexibilität einige Zeit ausweichen, jedoch erwies sich der Platzmangel in dieser engen und verlassenen Gasse als unvorteilhaft. Die junge Frau wurde bei dem Versuch, seitlich auszuweichen, mit dem Rücken an die steinige Wand der Gebäude geschleudert, als der Mann sie mit seinem Körper und einer unfassbar starken Kraft rammte. Taiko kniff ein Auge zu, bei ihrem Versuch nicht vor Schmerz aufzuschreien. Das fühlte sich wie eine Prellung an, wenn nicht sogar einer gebrochenen Rippe. „Du Arschloch!“, zischte die Polizistin in Ausbildung und sah den Mann wütend an. Erneut ging sie in die Offensive, die Schmerzen im Bauchbereich versuchte sie dabei zu ignorieren. „Aaah!“, stieß sie dann einen Kampfschrei aus und wollte den Mann mit einem gekonnten Schulterwurf des Ying Zhao Quan, eines alten chinesischen Kampfstiles, den sie von ihrem Lehrmeister, ihres Opas, erlernt hatte, überraschen. Sie stellte ihren Fuß zwischen die Beine ihres Gegners und verlagerte ihr Gewicht so, dass sie ihn mit Leichtigkeit zu Boden brachte und seinen Körper zu den umstehenden Mülltonnen warf. „Ha!“, triumphierte die Rothaarige grinsend und stemmte die Hände an ihre Hüften. „Da staunst du, was?“, fügte sie hinzu und lief zu ihm hin. „Ich habe dafür zwar keine Befugnis, aber.. SIE SIND HIERMIT VERHAFTET! …. Hihi, das wollte ich schon immer mal sagen.“, kicherte der Rotschopf und bemerkte dabei zunächst nicht, das ihr Gegner noch nicht besiegt war. Eine der Mülltonnen flog auf einmal auf sie zu und Taiko duckte sich im allerletzten Moment. Als sie dadurch ihre Deckung kurz vernachlässigte, sprang der Mann auf sie zu und packte seine eiskalten Hände um ihren Hals. Taiko wehrte sich mit Tritten und zappelte, als der Mann sie in die Luft hob und mit brachialer Gewalt an die Wand drückte. Die junge Frau hustete von dem Drücken auf ihre Organe und sie griff seine Handgelenke, in einem Versuch den Griff zu lockern. Aber der Mann war zu stark und er drückte so fest zu, bis Taiko keine Luft mehr bekam. //Verdammt.. Ich will noch nicht sterben..//, dachte die Rothaarige und eine Träne lief ihre Wange hinunter. Der Mann würgte sie weiter, bis.. „Kashikoi.. kosa.“ Taiko kannte diese Stimme. Auf der anderen Seite der Gasse kam ein starker Windstoß´und ein scharfer Gegenstand verletzte die Hände des Mannes. Taiko sah etwas metallisches in Form eines Fächers aus ihrem Augenwinkel. Der Mann ließ von seinem Opfer ab und taumelte ein paar Schritte zurück. Die Rothaarige erblickte ihre Mitbewohnerin, Minako, die mit einer blau-leuchtenden Aura umgeben war und ihre Tessen, Kampffächer aus Metall, verteidigend hoch hielt. „D-Du hast eine Ability..?“, fragte Taiko ungläubig. „Äh.. Ja, aber lass uns darüber später sprechen.“, antwortete die Blonde, denn der Mann griff erneut an. Minako wehrte seine Angriffe so gut sie konnte mit ihren Tessen ab, während Taiko mit ihrem Nahkampfstil zusätzliche Tritte und Schläge austeilte. Zu zweiten schafften die Frauen es den Mann so lange zu bekämpfen, bis er plötzlich umfiel. „W-Was ist jetzt passiert?“, fragte Minako, die sich das nicht so recht erklären konnte. „Aww. Die 'Batterie' meines Spielzeuges ist ja schon aufgebraucht. Was habt ihr damit nur angestellt?“, seufzte eine Stimme, die beiden Frauen vertraut war... Konnte das...! Taiko und Minako sahen nach oben und tatsächlich: Auf dem Dach des Gebäudes saß Laura (Laura Ingalsl Wilder. Fähigkeit: Laura and the Winter. Befähigt ihr, aus den Körpern von Toten Untote Verbündete zu machen, die sie wie Marionetten steuern kann). Sie zog einen genervten Schmollmund und drückte ihr Plüschpferd an sich. „Du hast diesen Mann kontrolliert..? WARTE! DU HAST AUCH EINE ABILITY?!?“, fragte Taiko geschockt. Laura kicherte und stand auf. „Laura and the Winter..“, murmelte das Mädchen und schloss die Augen. „Oh oh.. Und was kommt jetzt?“, fragte Taiko. Minako schluckte, als sie schweres Keuchen mehrerer Personen hörte. Sie schaute sich um und sah wie mindestens 30 dieser 'Zombies' aus beiden Richtungen der Gasse immer näher kamen und die Frauen damit quasi einkerkerten. „Zum Glück habe ich noch ein paar mehr in Reserve, dank Tarana-sama.“, kicherte das Mädchen böse. „Das dürfte es gewesen sein. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, William hat mir einen Kuchen versprochen, wenn ich mich benehme. Viel Spaß in der Hölle.“, kicherte Laura boshaft und stand auf, bevor sie aus dem Sichtfeld der Frauen verschwand. Minako stellte sich Rücken an Rücken zu Taiko, als die Zombies näher kamen. „Das sind zu viele. Wir hatten mit dem einen einen schon Probleme.“, murmelte die Blonde. „Was sollen wir tun..?“, fragte die Rothaarige. „Uns bleibt nur eins. Flucht.“, erwiderte die Blondine und hob eine Hand mit einem offenen Tessen. Taiko schaute zu, wie die blaue Aura durch den Fächer in die Luft geschossen wurde und menschengroße Blasen erschuf. Minako nahm Taikos Hand und sprang in eine der Blasen, die sie über die Gegner tragen sollte. „Haha, da glotzt ihr blöde, was?“, spottete die Rothaarige und winkte den perplex aufschauenden Gegnern zu. Ihr hämisches Grinsen sollte jedoch schneller fallen, als ihr lieb war, denn einer der Zombies stieg auf den Rücken eines anderen und durchstieß die Blase mit seinen verlängerten, scharfen Nägeln. „W-WAS?“, fragte Minako geschockt und die Frauen fielen direkt in die Zombies. „Lasst uns in Ruhe..! I-Ich muss.. SONG OF..-“, Taiko stoppte die Aktivierung ihrer Ability, als sie sich an die Worte Millies erinnerte. 'Solange du deine Ability nicht kontrollieren kannst, darfst du sie nicht einsetzen. Es ist unsere Aufgabe, die Menschen zu beschützen und nicht durch fahrlässige Aktionen noch größerer Gefahr auszusetzen.' „...“ „Tut mir Leid, Millie-senpai, aber das ist ein absoluter Notfall... SONG OF DARKNESS!“ Minako versuchte sich die Zombies mit Windböen, die sie mit ihren Tessen verursachte, vom Leib zu halten, als sie Taikos Ability-Aktivierung mitbekam. Zu ihrer Verwunderung geschah erstmal nichts und die willenlosen Angreifer schienen ebenfalls beeindruckt. „Verdammt.. Warum lässt es mich gerade jetzt im Stich..?“, fragte sich der Rotschopf und wurde von einem der Zombies gepackt, der sich ihr von hinten unbemerkt näherte. „Taiko..!“; rief Minako, als sie zusehen musste, wie ihre neue Freundin um ihr Leben kämpfen musste, der sie erneut strangulierte und sie ihn von hinten nicht mit ihren Tritten traf. „Aaaaaah!“, stieß Taiko aus, als die Verzweiflung in ihrem Herzen wuchs. Und dann.. veränderte sich die Luft. Die Luftfeuchtigkeit stieg so rasch an, dass das Atmen schwerer wurde und sich die Luft so stickig anfühlte, als würde man von ihr zerdrückt werden. Der Mann hinter Taiko löste seinen Griff und Flammen sprießen aus seinem Rücken. Alle umstehenden Zombies begannen ebenfalls zu brennen und eine Flammenwand breitete sich um die Gasse aus. „Was zum..“, entwich es Minako, die sich die Hand vor das Gesicht halten musste, um den giftigen Rauch von ihren Lungen fernzuhalten. Taiko befreite sich und versuchte durch ihre eigens erzeugten Flammen zu brechen. Die Gegner – oder vielmehr ihre verkohlten Überreste, schienen keine Gefahr mehr darzustellen. Allerdings hatten die Frauen nun ein anderes – größeres Problem. Die Flammen schlugen unkontrolliert um sich und die Fluchtwege waren von verbranntem Gerümpel abgeschottet. Beide Frauen begannen zu husten, als die pechschwarzen Rauchschwaden dicker wurden. Taiko versuchte mit aller Kraft ihre Ability zu beenden und damit die Flammen zu ersticken – vergebens. Ihre Wutschreie ließen das Höllenfeuer noch gewaltiger auflodern und heißer werden. Dabei bemerkte der impulsive Rotschopf offenbar nicht, wie die sengende Hitze einen obenliegenden Balkon löste, der sich mit herab bröckelnden Fragmenten bemerkbar machte. Minako konnte kaum noch etwas erkennen, aber die immer größer werdenden Brocken, die auf den Boden neben ihnen aufschlugen, ließ die Blonde nach oben blicken. „PASS AUF!“, warnte Minako die Jüngere und sprang dazwischen, beim Versuch Taiko vom Punkt des Einschlagens wegzustoßen. „Minako-san..!“ Der Balkon – oder vielmehr was davon übrig blieb, nachdem schon so viel vom Gerüst herunter gerieselt war, knallte zwischen die beiden Frauen. Einer der Betonträger streifte dabei Minakos Seite, die davon schmerzend aufschrie und in Taikos Arme fiel. Der sonst so freche und gut gelaunte Gesichtsausdruck der Rothaarigen war mittlerweile von nacktem Grauen überzogen. Tränen liefen ihre Wangen hinab und sie drückte die Blondine, die von der Hitze und dem Aufprall das Bewusstsein verlor, an ihren Körper. Dabei vergrub die Rothaarige ihr Gesicht tief in Minakos blondes Haar und weinte. „Hilfe.. Zu Hilfe..“ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)