Er ist so gar nicht wie mein Ex von Kyo_aka_Ne-chan ================================================================================ Kapitel 8: Die kalte Schulter ----------------------------- Wieder wollten Tränen in ihre Augen steigen, doch Makoto drängte sie hartnäckig zurück. Sie durfte jetzt keine Schwäche zeigen, hier ging es um Leben und Tod. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden, denn als Kunzite sich nach ihr umdrehte, sah sie nur den harten, wie in Stein gemeißelten Gesichtsausdruck, den sie oft in ihren Träumen gesehen hatte. Seine langen Haare waren weiß geworden, seine Kleidung war einer ebenso grauen Uniform gewichen, wie Zoisite sie trug, nur, dass ein Umhang diese ergänzte. Makoto wusste, dass alle Zeichen dafür sprachen, dass sie den sanften Kunzite verloren hatte und der Kunzite von damals, vierter General des Bösen, an seine Stelle getreten war. Makoto war froh, jetzt Sailor Jupiter zu sein, denn so hatte sie die Stärke ihres Schutzplaneten auf ihrer Seite. Sie wusste, dass sie keine Chance gegen die geballte Macht von Zoisite und Kunzite haben würde, aber auf den Versuch kam es an. Entschlossen richtete sie ihren Blick nach vorn und ließ die beiden Generäle des Bösen nicht aus den Augen. Sie musste auf alles gefasst sein und ihre Gefühle durften ihr nicht im Weg stehen, sonst würde das ihr sicheres Ende sein. „Was für eine Nacht“, äußerte sich Zoisite jetzt und er lachte befreit. „Königin Veseria wird erfreut sein, wenn ich ihr die frohen Botschaften mitteile. Zuerst kommt Kunzite zurück und dann erledigen wir noch eine Sailorkriegerin. Das nennt man wohl Erfolg auf ganzer Linie.“ Makoto verspannte sich und sie ballte kampfbereit ihre Fäuste. Sie würde es ihren Gegnern nicht leicht machen, das stand fest. Kunzite war derweil abgelenkt von der Macht, die sich immer stärker in ihm meldete. Es war die pure Kraft der Dunkelheit und er erinnerte sich Stück für Stück daran, wie man sie einsetzen musste und wozu er eigentlich fähig war. Die dunkle Macht pulsierte in ihm, drohte ihn schier zu überwältigen und so langsam ergaben seine Erinnerungen einen Sinn. Alles kam wieder... Der Hellhaarige schloss die Augen, er gab sich der Macht hin und es war so unglaublich befreiend, auf diesen nicht endenden Quell der Macht in seinem Inneren zurückzugreifen. Pure Kraft durchfloss ihn, er fühlte sich unbesiegbar und ein unsichtbarer Stoß an Macht fegte von ihm ausgehend zu seinem Gegner. Makoto hielt sich die Arme schützend vors Gesicht, als eine Böe der düsteren Macht ihr entgegen wehte und ihr Inneres fröstelte, als sie die Tiefe der Dunkelheit dahinter fühlte. Es war ohne Frage Kunzites Macht und sie konnte kaum atmen, als all die Begebenheiten aufkamen, bei denen der General ihr und ihren Freundinnen das Leben schwer gemacht hatte. „Du hast keine Chance, Sailor Jupiter!“, lachte Zoisite und mit einem Fingerschnippen ließ er große Eiskristalle in der Luft erscheinen, die auf Makoto zuflogen. Es gelang ihr gerade so, den spitzen Geschossen auszuweichen und einen kurzen Moment war sie abgelenkt. Das nutzte Zoisite und griff an, als das letzte Geschoss Jupiter verfehlt hatte und erbittert kämpften die beiden miteinander. Makoto hatte keine Zeit, Blitz und Donner zu rufen, also griff sie mit den Fäusten an, während Zoisite zuerst blitzschnell auswich. Erst nach und nach fing er an, ihre Attacken zu erwidern und er setzte Makoto sehr zu. //Seit wann ist er so stark?//, dachte sie angestrengt und sie wusste, dass sie hoffnungslos unterlegen war. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gegeben hätte, Zoisite lange genug abzulenken, um mithilfe des Kommunikators Minako zu benachrichtigen! Doch Zoisite ließ Sailor Jupiter nicht einmal eine Pause, seine Schlagkombinationen wurden immer vielfältiger und schneller und er traf Makoto nicht nur einmal am Körper. Nach und nach verließen Makoto die Kräfte, was auch damit zu tun hatte, dass Kunzites dunkle Macht sie absorbierte. Er stand mit verschränkten Armen noch am gleichen Fleck, an welchem er vorhin schon gestanden hatte und beobachtete Zoisite und Sailor Jupiter, während die Luft um ihn herum erzitterte und vibrierte. Seine Augen blickten kalt zu ihr und etwas erstarrte in Makoto. Sollten all die letzten Tage und all die Erinnerungen eine Lüge gewesen sein? Ihr Körper rebellierte, sie schwankte und Zoisite schickte sie mit einem Faustschlag in ihren Bauch zu Boden. Er gönnte Makoto keine Pause, sondern zog sie am Kragen ihres Kriegerinnenmatrosenkleides nach oben. Dank seiner unmenschlichen Kraft war das ein leichtes Unterfangen und der Kragen schnitt sich tief in Makotos Nacken, deren Kopf leicht nach hinten kippte. Vor ihren Augen verschwamm alles, ihre Kraft schwand völlig dahin und sie fühlte sich völlig kraftlos, während Zoisite siegessicher lachte. „Das ist fast zu einfach“, säuselte er hämisch und er konnte es kaum erwarten, Sailor Jupiter zur Strecke zu bringen und den Erfolg seiner neuen Herrin berichten. Er ließ einen dicken Eiskristall mit einer mörderischen Spitze erscheinen, packte diesen und wollte ihn in Jupiters Brust rammen, doch in diesem Moment mischte sich Kunzite ein. „Lass den Unsinn, Zoisite“, sagte er kalt und noch immer bewegte er sich nicht von seiner ursprünglichen Position hinweg. Zoisite sah verwirrt zu ihm. „Was? Wieso?“ Kunzite verzog keine Miene, während sein Blick verächtlich zu Makoto glitt. Er sah sie an, als wäre sie nichts als ein minderwertiger Käfer, den er gleich zertreten würde und ihr wurde noch kälter, schwächer und elender zumute. „Sie bringt uns nichts... sie hat den Silberkristall nicht, also ist das hier Zeitverschwendung“, sagte der Hellhaarige, womit er sich von der Szenerie abwandte. Zoisite haderte mit sich selbst. Einerseits war Sailor Jupiter mit seinen neuen Kräften ein leichtes Ziel, doch gleichermaßen hatte Kunzite Recht. Sie brauchten Sailor Moon, denn nur diese hatte die Macht des Silberkristalls in ihren Händen. Er seufzte schließlich, ließ den Eiskristall zu Boden fallen, wo dieser in abertausend Stücke zersprang, dann warf er Sailor Jupiter zu Boden. Die junge Frau landete schmerzhaft auf der Erde, Steine schabten über ihre Haut und feine Risse bildeten sich, die leicht bluteten. Makoto gab aber noch längst nicht auf, sie stemmte sich wieder hoch und nahm erneut Kampfhaltung ein. Sie konzentrierte sich und rief Blitz und Donner zu sich, doch eine mächtige Böe Kunzites machte ihre Bemühungen zunichte. „Zoisite... erteile ihr eine Lektion, so dass ihre Kameradinnen Bescheid wissen, dass man sich nicht mit den Generälen anlegt“, bestimmte dieser und Zoisite kam dieser Idee nur zu gerne nach. Ranken glitten aus dem Erdboden, fesselten Sailor Jupiter und zogen sie wieder zu Boden. Zoisite konzentrierte sich auf eine weitere Fähigkeit und zwischen seinen Fingern blitzte es mehrfach auf, ehe sich viele kleine Funken entluden und sich auf Sailor Jupiter übertrugen. Sonst hätte es ihrem Körper neue Kraft verliehen, doch diese Funken waren mit dunkler Macht gespeist und so verursachte es nur Leid und Schmerz. Makoto schrie laut auf, wehrte sich, doch die Fesseln gaben nicht nach. Wieder und wieder vollführte Zoisite hämisch lächelnd diese Prozedur, machte kurze Pausen, nur um noch mehr Funken über Makotos Körper wandern zu lassen und irgendwann wehrte sich die Kriegerin nicht mehr. Makotos Blick war die ganze Zeit auf Kunzite gerichtet, doch dieser stand mit dem Rücken zu ihr und schien die Ruhe selbst zu sein. Anscheinend war sie es nicht einmal würdig, dass er sie ansah... so waren ihre Verhältnisse also nun. So weit war es gekommen. Zoisite ließ nach scheinbar endloser Folter endlich von ihr ab, als Makoto sich gar nicht mehr rühren konnte und nur noch apathisch hingenommen hatte, was ihr geschah. Der General lachte amüsiert, völlig versunken in seine bösartige Energie und ging zu Kunzite, der sich ihm halbseitig zuwandte. „Wir können gehen, Kunzite... ich habe deinen Auftrag zu deiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt“, lächelte er und Kunzite lächelte kaum merklich, was Zoisite nur noch mehr freute. Endlich hatte er denjenigen wieder, der ihm am wichtigsten war. Kunzite war wieder er selbst und hatte sich nicht durch die Sailorkriegerinnen korrumpieren lassen, was für seine Charakterstärke sprach. Es hätte durchaus schiefgehen können, doch Zoisite hatte darauf vertraut, dass der Mächtigste der vier Generäle wieder zu ihm zurückfinden würde. Schon immer hatte der andere wie ein großer Bruder auf ihn aufgepasst und endlich konnte er ihm etwas von all diesen Taten zurückgeben. „Gut. Dann lass uns gehen... ich möchte unsere Herrin nicht warten lassen“, meinte Kunzite und bereitwillig ließ Zoisite ein schwarzes Tor erscheinen, welches sie zu Königin Veseria bringen würde. Gemeinsam durchschritten sie das Portal und keiner von beiden warf einen Blick zurück zu Sailor Jupiter, die sich kaum rühren konnte. Makoto war einer Ohnmacht sehr nahe und mit letzter Kraft drückte sie blind die Hilferuftaste ihres Kommunikators. Danach wurde alles schwarz... Veseria genoss die Dunkelheit in ihren Hallen, sie entspannte sie am meisten. Sie hatte schon so lange im Exil gelebt, dass sie das Licht sowieso verabscheute und so war auch dieses Mal alles abgedunkelt. Ein plötzlicher Ruck ging durch ihren Körper, als sie spürte, wie ihr Untergebener Zoisite mithilfe eines Portals zu ihr zurückkehrte. Ein erregendes Kribbeln folgte, denn Zoisite hatte jemanden mit großer Macht zu ihr gebracht und sie lachte leise, als sie Kunzites Energiestrom erkannte. Ja, er war es, ohne Zweifel... der Mächtigste der vier Generäle, welcher die Handhabung der Macht der Dunkelheit nahezu perfektioniert hatte. Er war genauso machtvoll wie Veseria selbst und demnach ein sehr potenzieller Kandidat auf ihrer Liste derer, die sich zum König eigneten. //Wenn Endymion sich nicht bewegen lässt, habe ich immerhin noch Kunzite und Zoisite... es schadet nie, einen Plan B und C zu haben//, dachte sie und wartete darauf, dass ihre beiden Besucher zu ihr in den Thronsaal kamen. Genau da, als die beiden am Fuße ihres Throns standen, ließ Veseria viele kleine Flammen entstehen, die sich in der Luft verteilten und den Raum erhellten. Sie beleuchteten sanft ihre schlanke, wohlgeformte Gestalt, ihre aufwendigen Kleider und ihre dunkelroten Haare, sowie ihre schwarzen Augen und sie wusste, dass sie Eindruck hinterließ. Genau das hatte sie all die Jahre, die sie lebte, perfektioniert und sie wusste, wie man jemanden verführte, selbst, wenn der andere es nicht einmal wollte. „Willkommen Kunzite“, schnurrte sie und ihr Lächeln wurde breiter, als sie seine hellen Haare, die hellen Augen und seine dunkle Aura vor sich hatte. Er verbeugte sich ohne ein Wort und wartete auf ihre Erlaubnis, sich wieder aufrichten zu können, doch sie ließ ihn warten. Zuerst stand sie auf, ging leichtfüßig zu ihm und umrundete ihn einmal, um ihn voll und ganz betrachten zu können. Noch immer gab sie keine Erlaubnis, dass er aufstehen durfte, denn sie wollte ihn noch ein wenig schmoren lassen, so wie er sie hatte schmoren lassen. Sie wandte sich also an Zoisite, hauchte diesem einen zarten Kuss auf die Wange und strich im nächsten Augenblick mit den Fingern darüber. „Gut gemacht, Zoisite“, lobte sie ihn und er verbeugte sich noch ein wenig tiefer vor ihr, was ihr sehr gefiel. Genau so tief wollte sie Endymion und Serenity vor sich knien sehen, wenn sie den beiden alles entriss und dieses Ziel war nicht mehr weit entfernt. Mit Kunzites Hilfe würde es ein Klacks sein, den Silberkristall zu erobern und dann würde Veseria alles und noch mehr gehören. Kunzite rührte sich nicht in seiner Position und Veseria lächelte. Sie umrundete ihn noch einmal, dann glitt sie wieder zum Thron hinauf und setzte sich. Erst dann ließ sie ihn aufstehen und er nahm eine stolze Position ein, begleitet von einem fast arroganten Gesichtsausdruck. Veseria lächelte, denn das gefiel ihr und sie zog in Betracht, Kunzite Endymion vorzuziehen, aber das hatte ja noch ein wenig Zeit. „Beschafft mir den Silberkristall, ihr beiden. Ihr werdet jegliche Monster von mir bekommen, die ihr dazu braucht... und wenn ihr erfolgreich seid, dann werde ich euch jeden Wunsch erfüllen, den ihr euch nur vorstellen könnt“, säuselte sie und ein Lächeln begleitete ihren Befehl. Zoisite und Kunzite nahmen ihn entgegen und schon machten sie sich auf in eine der Kammern, in welchem zahlreiche Monster in ihren Brutkapseln nur darauf warteten, zum Einsatz zu kommen. Makoto kam langsam zu sich und ihre Augen blieben an ihrer Freundin Ami hängen, die sich sorgenvoll über sie gebeugt hatte und mit einem kühlen Waschlappen über ihre Stirn tupfte. „Ami..?“, krächzte Makoto leise und die blauhaarige Frau nickte. „Es ist alles gut, du bist in meiner Praxis“, informierte Ami sie und Makoto versuchte, sich aufzusetzen, wurde aber von einem anderen Paar Hände in die Kissen zurück gedrückt. „Untersteh dich, dich zu rühren. Du bist verletzt und warst ohnmächtig, Makoto“, sagte Rei streng, doch in ihren Augen zeichnete sich deutlich ihre Sorge ab. „Ein Glück bist du aufgewacht“, meldete sich Minako zu Wort und trat zum Bett und sie bat stumm um Verzeihung, was Makoto kurz irritierte. „Mako-chan, du hast uns einen riesigen Schrecken eingejagt“, sagte Bunny und tauchte neben Ami auf, um Makotos Hände zu ergreifen. „Ihr alle...? Warum seid ihr alle hier?“, wollte Makoto wissen und ohne Reis bedrohlichen Blick zu beachten, richtete sich die Braunhaarige in eine sitzende Position auf. Ihr ganzer Körper schmerzte, ihre Arme waren bandagiert und sie spürte die vielen kleinen und großen Schrammen auf ihrer Haut. Sie hatte keine ernsthaften Verletzungen, obwohl Zoisite wirklich schlimm mit ihr umgesprungen war, aber scheinbar hatte sie noch Glück gehabt. „Du hast das Notsignal ausgesendet“, meinte Luna nun, die nun auf das Bett sprang, dicht gefolgt von Artemis. „Wir haben es alle bekommen.“ Makotos Blick flog zu Minako, die sie hilflos anschaute. Anscheinend würde ihre Geheimniskrämerei nun auffliegen und Makoto wollte am liebsten lügen, wollte sagen, dass alles nur halb so schlimm war und sonstige Ausflüchte erfinden, doch sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte. Allein ihre Verletzungen sprachen eine eindeutige Sprache und ihre Freundinnen waren schließlich nicht auf den Kopf gefallen. „Makoto... was ist passiert?“, fragte Bunny und sie drückte die Hände ihrer Freundin mit den Rosenohrringen. „Wir haben dich im Wald gefunden... du warst ohnmächtig und noch dazu warst du verwandelt in Sailor Jupiter“, sagte Rei jetzt und verschränkte streng die Arme vor der Brust. Makoto gab auf, es hatte keinen Sinn. Also atmete sie tief durch, besah sich ihre bandagierten Hände und beschloss, ihren Freundinnen alles zu sagen. Sie begann mit dem Dämon, wegen dem sie sich wieder verwandelt hatte und erzählte weiter von dem bewusstlosen Mann im Müll, der sich später als Kunzite herausgestellt hatte. Sie erzählte davon, dass sie ihre Freundinnen hatte beschützen wollen und die ganze Sache allein hatte regeln wollen. Sie redete sich alles von der Seele, doch als sie bei den Ereignissen von vor ein paar wenigen Stunden ankam, versagte ihr die Stimme. Sie sah immer wieder, wie Kunzite sich in ein altes Selbst zurückverwandelte. Sie sah seinen eiskalten Blick, seine stoische Haltung und wie er sich einfach von ihr abgewandt hatte, obwohl er vorher noch versprochen hatte, dass er sich an sie erinnern würde. Tränen liefen über Makotos Wangen, alles brach aus ihr hervor und als Minako plötzlich bei ihr war und sie umarmte und damit tröstete, war alles vorbei. Makotos Hände verkrampften sich in Minakos Pullover und die Braunhaarige schluchzte laut in die Schulter ihrer Freundin. Minako strich sanft über Makotos Schultern und sie bekam allein dadurch die Bestätigung dafür, dass ihre schlimmsten Befürchtungen wahr geworden waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)