Lighting Heaven von _Natsumi_Ann_ (Doctor/Rose ♥ Anakin/Padmé ♥ Erik/Raven) ================================================================================ Kapitel 1: Unterbewusstsein --------------------------- Das heftige Pochen in seinen Schläfen ließ ihn nicht mehr los, verbissen kniff er die Augen zusammen und versuchte wieder einen klaren Verstand zu bekommen. Doch seine Gedanken ließen sich nicht mehr ordnen, er hatte vergessen woher dieses Licht gekommen war und wo er eigentlich war. Konnte einem entfallen, wo man sich befand? Obwohl man es vor einigen Minuten noch genau wusste? Der Doctor wusste es: Ja man konnte es! In diesem Universum war alles möglich und auch nicht möglich! Vielleicht würden ihm in den nächsten Minuten sogar die Informationen entschwinden, wer er eigentlich war … Aber noch wusste er es genau: Er war der Doctor, schon immer gewesen! Hastig tastete er sich selbst ab, fast erschrocken spürte er nackte Haut. Seine nackte Haut! Er war also nackt. Nackt! … Nackt! Seine zwei Herzen pochten wie wild gegen seine Brust. Wenn es etwas gab, was er fast nie war, dann war es nackt sein! Wie in Daleks Namen konnte das passiert sein? Er ähnelte eher einem britischen Gentleman, und diese waren auch niemals wirklich entblößt. Wozu auch? Außer sie… ,… sie waren im Zimmer eines weiblichen Wesens! Hatte er etwa zu tief ins Glas geschaut? Aber nein, er trank niemals zu viel, außerdem war er ein Timelord! Nein, nein nein… das passte nicht zu seinem Wesen. Oder hatte er sich wieder regeneriert? Dieser fatale Blackout! Doch ehe seine Gedanken sich weiter ordnen konnten, bemerkte er etwas Neues. Sein Körper war geschmeidiger, hatte irgendwie eine andere Form. Alles kam ihm so fremd vor, und doch irgendwie auch bekannt. Eventuell wurde er langsam verrückt? Wenn er das nicht schon immer gewesen war, laut böser Zungen, aber musste er schlussendlich selbst erkennen, dass er wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte? So wie die Menschen es zu sagen pflegten!? Nein… nein, nein… es musste eine logische Erklärung für all das geben: Er musste die Augen öffnen, sofort! Doch es funktionierte einfach nicht! „Verflixt und zugenäht“, grummelte er vor sich hin und hörte dann auf einmal Schritte. Es klang wie hohe Absätze, zumindest hatte er dieses Geräusch so in Erinnerung – nicht das er öfters Damenschuhe betrachtete oder gar auf sie achtete – aber irgendwas sagte ihm, dass es genau solche waren. Also war er doch in Damengesellschaft? Frauen waren ein Mysterium an sich, schon immer rätselhaft für ihn gewesen, doch würde er wirklich vergessen, wenn er bei einer Lady zu Besuch war? Es war einfach zum Haare raufen! Spielten ein paar Außerirdische mit ihm ein Spiel, das er noch nicht verstand? Hatte man ihn hypnotisiert? Vergiftet? Ohne sein Wissen in ein anderes Zeitalter gebeamt? Er war der Doctor, er musste es einfach herausfinden! Seufzend legte er die Hände auf sein Gesicht und versuchte sich zu entsinnen, warum er sich so fremd vorkam, und dennoch vertraulich! Ein richtiges Verwirrspiel, wer auch immer dies inszeniert hatte, er war ein Genie! Den Doctor konnte man immerhin nicht so leicht täuschen. Es vergingen einige Minuten, in denen er nur dem Klackern der vermeintlichen Damenschuhe lauschte und sich selbst versuchte zu ertasten. Dann wurde es plötzlich kalt. Eiskalt. Er spürte es an seinem Hals, es wanderte hinunter zu seiner Brust. Wie von selbst streckte er sich nach hinten, genoss die feuchte Kälte, die an ihm herab perlte. Obgleich er deutlich fühlte, dass Eis seine Haut streifte, reagierte sein Körper mit Hitze! Fast wie ein Feuer, das durch ihn hindurch floss, bis zu jedem Körperteil – verrückt! Einfach nur verrückt! Dabei zeigte er selten menschliche Reaktionen, nicht dass ihn nichts stimulierte, aber seine Rasse war bei weitem nicht den tierischen Trieben unterlegen wie es manchmal die Menschen waren. Hatte er gerade etwa festgestellt, dass er erregt war? Durch etwas Kaltes an seinem Hals? Fast hätte er sich noch mehr erschrocken, hätte ihn eine sanfte Stimme nicht davon abgelenkt. „Nicht fluchen, Doctor, entspannen Sie sich doch einfach einmal.“ Es war nur ein Hauchen, dennoch verpasste es ihm Gänsehaut. Er spürte schmale Finger an seinem Hals, die den Eiswürfel fast gar zum Schmelzen brachten. Um Gottes Willen, im Namen von Elizabeth der Ersten, was ging hier vor sich? Diese verdammte liebliche Stimme, die seine Herzen erstarren ließ, er kannte sie. Oh ja! Aber woher? Sollte er es einfach wagen? Einmal nicht so viel nachdenken und das erste tun was ihm einfiel? Mit einem Ruck hatte er seine Hände gehoben und legte sie auf den Körper, der sich mittlerweile über ihn gebeugt hatte. Schmale Hüften, dennoch üppige Kurven - eine Seltenheit. War das überhaupt möglich? Diese glatte Haut – eindeutig human, aber so unfassbar geschmeidig. Er strich so zart und vorsichtig über ihre Körperteile, dass man glauben konnte, er habe Angst sie zu zerbrechen. Es dauerte einige Sekunden bis er begriff, dass er bereits im oberen Bereich ihrer Brust angekommen war, fast kindlich spürte er eine Schamesröte, die sich durch seine Wangen zog. Rasch ließ er von ihr ab und räusperte sich. „Verzeihen Sie Ma’am. Ich wollte nicht …“ Er hörte ein Kichern, und verstummte sogleich wieder. Das Lachen war freundlich und schien Gefallen an seiner Zurückhaltung zu haben. „Seit wann so schüchtern, Doctor?“, hörte er sie fragen und ihr Unterkörper ließ sich auf seinem nieder. Sie trug definitiv noch Unterwäsche, genau wie er, glaubte er zumindest, aber sie presste sich so dicht an ihn, das man meinen könne sie habe es vergessen. Leicht bewegte sie sich auf und ab, rieb sich an ihm wie ein rolliges Kätzchen. „Ich glaube, ich träume!“, erwiderte er ohne nachgedacht zu haben. Wieder erklang ein erheitertes Lachen. „Nicht ganz Doctor, alles was sie fühlen und sehen, unterliegt ihrem Unterbewusstsein. Jemand hat es geschafft sich tief in ihr Innerstes zu bohren, das herauszulocken, was sie am meisten wollen, begehren, lieben … verdrängen.“ Als ihre Worte erklangen, gelang es ihm endlich seine Augen zu öffnen. Es war wie ein Geistesblitz, dass er die Zügel anscheinend doch in den Händen hielt, irgendwie. Und dann sah er sie. Es traf ihn unerwartet wie ein Schlag. Ihm wurde heiß und kalt zugleich, seine Gliedmaßen zitterten. Heftig schluckte er, atmete tief ein und aus. „Rose Tyler …“, wisperte er zwischen seinen Lippen. Ihre welligen dunkelblonden Haare fielen ihr über die Schultern, ihre vollen roten Lippen schienen schimmernd und glänzend … und dann ihre rehbraunen Augen, ihre wundervollen brauen Augen, die ihn so gierig und leidenschaftlich ansahen …. Sein Glied zuckte, reagierte sofort auf seine Blicke und wieder schämte er sich für jeden widerlichen Gedanken, den er mit ihr hatte. Er hatte es tatsächlich verdrängt. Alles an dieser Frau war perfekt und deshalb hatte er sie aus seinem Gedankenpalast verbannt. Es ging einfach nicht anders! Er hätte sich niemals mehr auf irgendetwas konzentrieren können, dafür musste man doch Verständnis haben! Er war der Doctor, solche Gedanken würden ihn eines Tages umbringen und wenn nicht gar das ganze Universum, er konnte sich keine Fehler erlauben. Nein, nein nein… und dennoch diese traumhaften Augen … einfach überwältigend. Er sollte sich selbst ohrfeigen, er bezeichnete niemals etwas als überwältigend! Niemals, niemals, niemals! Ihre Hände legten sich auf seine nackte Brust, wieder fiel sein Körper wie sein Geist in sich zusammen. Er musste sich fragen wie schnell er hier wieder herauskam, und dennoch dachte er nur an diese vollen roten Lippen, die ihm immer näher kamen. Ihr Haar kitzelte schon sein Kinn, weiter rieb sie sich an seinen Unterleib, stöhnte in sein Ohr und strich mit ihren Lippen über seine Wangen. Seine Hände verkrampften sich. Am liebsten wollte er sie packen, überall berühren … doch er konnte einfach nicht. War dies eine Strafe, die ihm zeigen sollte, was er verpasst hatte? „Nein Doctor, … die Frage, die dich quält, ist eine andere und sie stammt von dir selbst. Deinem tiefsten Unterbewusstsein“, flüsterte die vermeintliche Rose in sein rechtes Ohr, knabberte dabei kurz daran und leckte dann mit ihrer Zunge darüber. „Wie konntest du das schönste Wesen, das du jemals im Universum gesehen hast, nur verlassen?“, folgte darauf und nun erstarrte der Doctor komplett. Er starrte an die Decke, die mit Spiegeln übersäht war. Er erkannte das Gesicht, das ihm so fremd und doch so vertraut war. Es war das Gesicht seines Vorgängers. Es war das Gesicht seiner zehnten Gestalt, die er jemals angenommen hatte. Ein Schauer lief über seinen Rücken. Mit diesem Gesicht hatte er sie verlassen, dieses Gesicht hatte sie zum letzten Mal gesehen. Sie kannte nur dieses Gesicht, sein Neues hatte sie niemals erblickt. Tiefe Traurigkeit übermannte ihn. Seine Herzen schmerzten, er konnte es nicht kontrollieren. Wie konnte er Rose Tyler nur verlassen? Wie konnte sein früheres Ich dies nur übers Herz bringen? Stellte er nun alles in Frage, was er jemals entschieden hatte? War es nicht zu ihrem besten gewesen? Sie dort zu lassen, auf dieser Parallelwelt, mit diesem menschlichen Klon von ihm selbst? Wollte er nicht nur, dass sie glücklich war? Aber war dies die richtige Lösung gewesen? Dann wurde es grell um ihn herum, da war es wieder dieses unerträgliche Licht. Aus weiter Ferne hörte er seinen Namen. „Doctor! Doctor, wachen Sie auf!“ schrie eine weibliche Stimme. Eine Hand schellte gegen seine Wange. Von jetzt auf gleich verschwamm alles, Farben wirbelten durcheinander, und schlussendlich starrte er in einen Himmel. Einen erleuchteten Himmel. Laternen erhellten den dunklen Nachthimmel und rote Haare hingen über seinem Gesicht. Amy Pond hatte eine Augenbraue gehoben und betrachtete ihn skeptisch. Er legte seine Hände an seine Wangen, wühlte durch sein Haar. Er war wieder der elfte Doctor, eindeutig. Doch was war geschehen? Er erinnerte sich nicht. Verwirrt sah er seine Begleiterin an und ertastete Gras. Zumindest fühlte es sich so an- sie waren irgendwo gestrandet auf einem erdähnlichen Planeten. „Was ist geschehen Miss Pond?“, war seine erste Frage, untypisch langsam und gar noch geistig nicht ganz bei Sinnen. Amelia zuckte mit den Schultern. „Wir sind anscheinend abgestürzt, dann sind Sie wie ein wild gewordener Affe nach draußen gestürmt und haben auf diesen Stein gezeigt. Dann fielen Sie in Ohnmacht, wenn man das denn bei Ihnen so nennen will.“ Sie deutete hinter sich und der Doctor folgte ihrem Blick. Dort stand es, mit Blut geschrieben. Der Doctor bekam eine Gänsehaut. ‚Bad Wolf was here‘ Kapitel 2: Hypnotisch --------------------- Der Schweiß lief ihm von seiner Stirn über seine Wangen, danach lenkte er die Bahnen über sein Kinn bis hin zu seinem Hals. Sein blondes Haar war zerzaust, sein Atem war schwer und unregelmäßig. Seinen Umhang hatte er abgelegt und auch sein Shirt hatte er vor wenigen Sekunden abgestreift. Anakin Skywalker war dabei ein Mann zu werden. Wie viele Jahre war es her gewesen seit sie ihn zuletzt gesehen hatte? Wo war der neunjährige kleine Junge des Wüstenplaneten nur hin? Sein weiches, einst so niedliches Gesicht, hatte sich zu einem markanten immer mehr maskulinen entwickelt. Er war von keiner gewaltigen Statur, aber seine Brustmuskeln waren für einen Jugendlichen beachtlich und auch diese graziösen Unterarme, die immer wieder hin und her schwangen, als er sein Lichtschwert zückte. Padme wusste nicht mehr, wie lange sie schon hier gestanden hatte, ganz im Verborgenden, um ihn zu beobachten. Der Jedi-Schüler schien völlig in Trance, das einzige was zählte, war sein Training. Und diese Einstellung machte ihn so verdammt attraktiv. Sie liebte disziplinierte Menschen, und auch ihr wurde von klein auf Disziplin beigebracht, denn wie hätte sie sonst mit gar vierzehn Jahren den Thron besteigen können? Sie war noch ein halbes Kind gewesen, auf ihr lagen die Verantwortung und der Verzicht einer eigenen Jugend. Manchmal vermisste sie es, obgleich sie es nicht kannte, diese Pubertät, von der alle sprachen, dieser jugendliche Leichtsinn, den die Erwachsenen ertragen mussten. Teenager hatten doch nur Flausen im Kopf – wie oft hatte sie den Satz schon gehört, doch niemals hatte ihn jemand zu ihr gesagt. Normalsterbliche beneideten ihr Leben, aber sie sehnte sich insgeheim manchmal nach einem Leben ohne Verpflichtungen. Ein einfaches Mädchen sein – doch hätte sie ihn dann jemals kennengelernt? Sie wusste es nicht, aber ab und an glaubte sie das Schicksal würde ihr den Weg weisen. Gar zu ihm? Warum fühlte sie sich sonst so enorm hingezogen zu diesem jungen Mann, der nichts als seine Ausbildung im Sinn hatte? Sie hatte oft an Anakin gedacht, wie er wohl aussehen würde, wenn er ein Mann war, wie sich seine Stimme wohl verändert hätte und … wie sich seine Finger auf ihrer Haut anfühlen würden. Sie war dabei Senatorin zu werden, solche Gedanken schickten sich nicht. Besonders nicht solche Gedanken für einen jüngeren Mann, gar noch ein Junge, einen Jedi, der niemals eine wirkliche Liebesbeziehung eingehen durfte. Zumindest hatte sie es so gehört, ob es wirklich stimmte, wusste sie nicht. Natürlich hätte sie ihn einfach fragen können. Doch sie wäre vermutlich in Schamesröte untergegangen, wenn das erste was sie ihn fragen würde, etwas über feste Bindungen war. Die Abendsonne schmeichelte seinen blau-grauen Augen, die in dem abgedunkelten Rot-Gelb noch deutlicher zu Geltung kamen. Das Licht der Sonne erinnerte sie daran, dass morgen Abend das jährliche Laternenfest stattfand. Es war ein faszinierender Event, da jeder Bürger eine Laterne zum Himmel aufsteigen lassen durfte. Die meisten hefteten einen Zettel daran, mit einem Wunsch, der im Himmel gelesen werden sollte. Und vielleicht erhörte man diese Gebete und man bekam den Wunsch erfüllt. Normalweise empfand Padme diesen Glauben als kindlich, fast schon naiv, da sie davon überzeugt war man habe sein Schicksal meistens selbst in der Hand, doch dieses Mal wünschte sie sich, daran zu glauben. Denn auch sie hatte einen heimlichen Wunsch, eine verbotene Bitte, die sie zu niemandem äußern konnte. Padme biss sich auf die Unterlippe und knetete nervös ihre Hände ineinander. Ob sie ihn fragen sollte mit ihr auf dieses Fest zu kommen? Mit Sicherheit würde er mit seinem Meister Kenobi schon bald weiter ziehen und hatte keine Zeit für solche Nebensächlichkeiten. Aber was wenn doch? Warum konnte sie, wenn es um ihn ging keine klare Entscheidung fällen? Darin lag doch ihre Stärke als zukünftige Senatorin – dachte sie zumindest. „Beeindruckend, nicht wahr?“, wurde Padme plötzlich aus ihren Gedanken gerissen. Ihr Herzschlag verdreifachte sich, als sie signalisierte, dass diese Stimme zu Anakin gehörte, der sie anscheinend doch bemerkt hatte und wusste, wie sehr sie von ihm beeindruckt war. Sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden und rot anliefen. Sie wollte gerade etwas herausstottern, als er wieder das Wort ergriff. „Meine Königin, treten Sie doch näher.“ Padme wusste nicht wie ihr geschah, warum sollte sie näher kommen? Der junge Jedi lächelte sie sanft an und hielt sein Lichtschwert empor. „Ich weiß wie imposant ein Lichtschwert auf eine Person wirken kann. Sie dürfen es ruhig einmal halten.“ Fast erleichtert von seinen Worten, trat Padme ein paar Schritte auf ihn zu. Er dachte wirklich sie hatte nur sein Lichtschwert bewundert – Gott sei Dank. Mit einem behutsamen Ruck hatte er sie zu sich gezogen und stellte sich dann hinter sie. Er drückte ihr einfühlsam das Schwert in die Hände, indem er ihre Hände um das Schwert bettete und seine darüber. Die Brünette hoffte er würde ihren aufbrausenden Puls nicht bemerken, denn alles um sie herum wirbelte durcheinander. Er führte es vermutlich auf ihre Aufregung ein Lichtschwert zu halten zurück, stattdessen ging etwas anderes in ihr vor, etwas völlig anderes. Die Berührung seiner Hände versetzte sie fast in Wallung. Wie sehr wünschte sie sich er würde weiter über ihre Arme streifen, mit seinen Lippen ihren Hals berühren … ihre Intimzone reagierte mit einem Zucken. Wie konnte man nur durch eine einfache Gestik so erregt sein? Sich einfach umdrehen, ihn packen und küssen … das war das Einzige, an was sie gerade denken konnte. Dass er ihr irgendetwas erklärte, wie man das Schwert am besten hielt und wann es zum Einsatz kam, bekam sie nur aus weiter Ferne mit. Wenn sie ihn nur zu Boden werfen könnte, in den abgekühlten Sand, dann würde sie sich mit ihm über das Feld rollen, bis er irgendwann über ihr liegen würde, genau zwischen ihren Beinen … sie würde ihre Schenkel um ihn schlingen und ihn an sich pressen. Seine harte Mitte würde auf ihre feuchte Höhle treffen … geschickt würde er ihr Höschen zur Seite schieben. Danach würde er erst langsam und dann mit voller Intensität in sie eindringen. Seine Bewegungen würden kreisförmig sein, sie immer mehr stimulieren, bis sich ihre Hände in seinen Rücken krallen würden und sie schlussendlich um Erlösung flehen würde. Anakin … wie laut sie wohl seinen Namen stöhnen könnte? „Ja, Königin Amidala?“, schallte es wie ein Echo an ihre Ohrmuschel. Ein kalter Schauer durchzog sie. Hatten ihre Lippen einen Laut von sich gegeben? „Bitte?“, war das einzige was sie heraus bekam. Anakin lugte leicht besorgt über ihre Schulter. „Sie haben meinen Namen gesagt, habe ich zu fest Ihre Hand gedrückt?“, fragte er mit einem fast unsicheren Tonfall. Padme seufzte erleichtert – schon wieder Glück gehabt. Er schien seine Jedi-Sinne nicht wirklich bei ihr zu nutzen – vielleicht aus Respekt? Möglicherweise, und sie war froh drum. „Ich war nur überwältigt von diesem Gefühl, ein Lichtschwert zu halten. Jedoch danke ich euch, für eure Fürsorge junger Skywalker“, schlich sich die Königin aus der heiklen Lage und lies das Schwert wieder in seine Hände gleiten. Mit einer geschickten Wendung ihres Körpers befreite sie sich aus seinem Griff. Je weiter sie sich von ihm entfernte, desto mehr schmerzte ihre Brust. Obgleich es nur wenige Zentimeter waren, umfasste sie eine unerklärbare Sehnsucht. „Ich denke, das reicht für heute, ich möchte Euch nicht vom Training abhalten zukünftiger Jedi-Anwärter“, sprach sie zum Abschluss und versuchte ein einigermaßen unschuldiges Lächeln vorzutäuschen. Ihr Unterbewusstsein wusste nicht wirklich, ob es vor ihm weg laufen wollte oder sich nicht rühren sollte in der Hoffnung, dass er die Entfernung zwischen ihnen wieder verringerte. Höflich verbeugte sich Anakin und ein leichtes Grinsen entkam seinen Lippen. „Wie Ihr wünscht. Ich hoffe ich sehe Euch heute Abend auf dem Lichterfest, Hoheit.“ Überrascht schaute Padme den jungen Jedi an und wusste zunächst nicht, ob sie seinen Satz mit einem Lächeln erwidern sollte. Dieses freche Grinsen passte nicht zu seinem sonstigen Verhalten. Hatte er etwa doch etwas gemerkt? Von ihrer Nervosität ihm gegenüber? Einfach den Schein wahren. Sie nickte zustimmend und machte einen kurzen Knicks, dann drehte sie ihm den Rücken zu und ging vom Platz. Insgeheim grinste auch sie: Sie würde ihn heute Abend wiedersehen. Das war die Hauptsache. Ihr Herz machte einen Hüpfer. „Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt.“ - Blaise Pascal Kapitel 3: Wiedersehen ---------------------- Fast betrübt starrte Raven in das Schaufenster, welches bunt dekoriert war. Für eine Tierhandlung vielleicht etwas zu viel, dennoch gefiel es ihr, irgendwie. In einem mittelgroßen Terrarium stolzierte eine Schildkröte auf und ab, für ihre Verhältnisse sogar recht zügig. Eine mutierte Schildkröte, dachte sich Mystique innerlich und musste kurz lächeln. Ob es so etwas auch gab? Auf dieser Welt schien nichts unmöglich eigentlich. Manchmal wünschte sie sich sogar einen Gefährten, der ihre Gabe teilte. Die meisten würden zu einem Hund oder einer Katze tendieren, aber sie hatte eine Vorliebe für Reptilien und Amphibien. Besonders Schildkröten hatten es ihr angetan. Schon als Kind wollte sie immer eine als Haustier halten, doch dazu war es nie gekommen. Ab und an hatte sie überlegt sich jetzt eine zuzulegen, doch wer sollte sich um die armen Tiere kümmern? Und wie sollte sie ein Terrarium hin und her schleppen? Immerhin war sie noch auf der Flucht, irgendwie. Zwar hatte sie seit längerem keinen Aufruf mehr gehört oder eine Anzeige gelesen, wo man gezielt nach Mutanten suchte, dennoch musste sie stets auf der Hut sein. Obwohl es Frühling war, zog ein frischer Wind durch die Straßen. Raven zog ihre dünne Sommerjacke noch dichter an ihren Körper. Sie liebe dieses Jäckchen: es hatte ein einzigartiges Muster in Lilatönen, sie vergötterte diese Farbe. Manchmal wünschte sie sich sogar ihre normale Haut wäre violett anstatt blau. Eine kindliche Fantasie, da sie sich sowieso verändern konnte wie sie wollte. Aber dennoch träumte sie ab und an davon. Lila-Raven und ihre Schildkröte. Vielleicht ein passender Kinderbuchtitel. Wieder zog sich ein Lächeln über ihr Gesicht. Ob sie Autorin werden sollte? Einfach ein normales Leben beginnen, sich irgendwo am Meer zur Ruhe setzen. Immerhin war sie schon in Frankreich, das Meer war nicht weit. Das einzige Problem war die Sprache, sie konnte nur ein paar Bruchstücke Französisch, aber sich nach Russland oder irgendwo nach Amerika abzusetzen, war ihr noch zu riskant. Zumal sie ein mildes Klima bevorzugte. Sie hatte zu lange im eisigen Moskau umhergeirrt. Von einem Auftrag zum nächsten. Diese Zeiten waren vorbei, sie wollte niemals zurückblicken. Damals hatte ihr schon ein einfaches heißes Bad gereicht und ein paar Erdbeeren, die sie in Schokolade tunken konnte. Doch hier und jetzt wollte sie mehr: Ein neues Leben, kein Mutant mehr sein, einfach ein normaler Mensch sein – mit einem stinknormalen Leben. Nichts mehr fürchten, nicht mehr Angst haben zu müssen den nächsten Morgen zu erleben. Frei sein von aller Scheu. Auch wenn es dafür hieß vielleicht nie mehr ihre alten Freunde wiederzusehen. Das war der Preis: Einsamkeit. Obgleich sie diese vielleicht mit der Zeit beheben konnte durch neue Kontakte, dennoch blieb immer der Gedanke an die Vergangenheit und das Resultat daraus, dass sie niemals mehr jemandem ihr Geheimnis anvertrauen durfte. Von nun an würde sie jede neue Bekanntschaft mit einer Lüge beginnen, und diese Unwahrheit würde niemals enden. „Que fais-tu ici, belle femme?“, riss sie plötzlich eine Stimme dicht hinter ihr aus ihren Gedanken. Zunächst zuckte sie nur zusammen, wartete geduldig, da sie vermutete sie sei sicher nicht gemeint – sie kannte schließlich niemanden in Paris. Und was dieser Satz genau bedeutete wusste sie auch nicht wirklich. Belle ließ sich von Bella ableiten, das war übersetzt so etwas wie schön oder hübsch. Eventuell eine einfach Anmache? Franzosen waren dafür bekannt grandiose Verführer zu sein. Doch dann erklang der Satz erneut: „Que fais-tu ici, belle femme?“ Ein heißer Atem strich über ihren Nacken, sie bekam eine Gänsehaut und schluckte. „Je ne parle pas français“, erwiderte sie mit einer raschen Umdrehung und einem aufgesetztem Lächeln, doch was sie dann erblickte, raubte ihr fast den Atem. Warum hatte sie seine Stimme nicht sofort erkannt? Sie hatte immer gedacht, seine Stimme wäre in ihr Gehirn eingebrannt gewesen – genauso wie die Stimme von Charles. Aber vielleicht seine sogar noch etwas mehr. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie hatte ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, doch jetzt kam es ihr so vor, als wäre es wieder zum ersten Mal gewesen. Raven fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das zum ersten Mal verliebt war und nicht wusste was es tun oder sagen sollte. Noch immer hatte er diese ganz besondere Ausstrahlung. Seine stahlblauen Augen stierten in ihre graublauen und ließen keine Sekunde von ihr ab. Oftmals hatte sie die Vermutung er wüsste wie er auf Menschen, insbesondere Frauen wirkte. An anderen Tagen glaubte sie er habe keine Ahnung vom weiblichen Geschlecht und wäre völlig auf Charles fixiert gewesen. Welch paradoxe Denkweise, doch Raven hatte immer Anzeichen dafür gefunden – ob sie eifersüchtig gewesen war? Auf ihren eigenen Adoptivbruder? Unter Umständen. Vielleicht ein ganz kleines Bisschen. Oder auch etwas mehr als nur ein Bisschen. Auf den ersten Blick wirkte Erik stets wie der unbekümmertste Mensch auf Erden. Doch blickte man genauer hin, so konnte man die tiefen Falten am Rande seines Gesichtes erkennen. Das Leben nagte auch an ihm. Die Kriege waren nicht an ihm vorbei gezogen. All die Toten, die er selbst getötet hatte oder die vor seinen Augen gestorben waren, all die Zerstörung, die Mutanten angerichtet hatten oder selbst miterlebt hatten … die Experimente, die man mit ihnen gemacht hatte. All die Opfer, die sich künstlich mit X-Genen einem Prozess unterzogen hatten, mit dem sie nicht umgehen konnten. Die Menschheit, die an etwas geglaubt hatte, die hoffte die Regierung würde sie beschützen oder zu etwas Besonderem machen: Es war ein schrecklicher Traum gewesen und ein wundervoller Alptraum. Manchmal wusste man nicht, welche Variante für Erik galt, denn er sprach nicht viel über sein Innerstes. Er war ein Verdränger, ganz im Gegensatz zu Charles. Erst jetzt bemerkte sie zwei Dinge: Erstens, dass er ihr so nah war, dass sie seinen Atem auf ihren Lippen spüren konnte. Zweitens, dass er in der rechten Hand einen Apfel hielt – im Gegensatz zu ihr liebte er diese Art von Obst – und in der linken eine Sonnenblume. Ob er ein Date hatte? „Erik …“, wisperte sie zwischen ihren Zähnen und schielte immerhin auf die Pflanze, die sie doch so gern hatte aufgrund ihrer kräftigen Farbe. Gelb, die Farbe der Sonne, die Farbe des Lebens. Zumindest für sie. Der Angesprochene hob eine Augenbraue und lächelte dann schief. „So heiße ich schon lange nicht mehr und das weißt du, Mystique“, erwiderte er mit einem Hauchen gegen ihre Lippen. Er hatte keine Furcht ihre Mutanten-Namen auszusprechen, ihre einstigen „Heldennamen“, die X-Men. Sie waren wie eine Familie gewesen – zumindest war es das, was Charles immer gewollt hatte. Er träumte von einem harmonischen Zusammenleben mit den Menschen, aber Erik hatte ihn stets gewarnt. Es würde Krieg ausbrechen. Menschen waren von Natur aus Kämpfer und Eroberer, und vor allem wollten sie alles vernichten, was sie nicht kannten, und was ihnen Angst machte. Die Furcht, dass etwas stärker sein konnte als sie verlieh ihnen eine Aggressivität, die sogar Raven einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Sie wusste noch genau, wie sie in das Büro von Trask eingebrochen war und dort die Akten der Experimente entdeckt hatte Besonders die Akte von Azazel hatte sie zum Weinen gebracht, denn was kaum jemand gewusst hatte: Sie hatte damals ein kurzes Verhältnis mit ihm gehabt, daraus war etwas entstanden, ein Kind. Doch sie hatte es fort gegeben, in der Hoffnung es würde ein besseres Leben bekommen als sie. Denn schon bei seiner Geburt war es blau angelaufen, kein gutes Zeichen. Der Einzige, dem sie davon erzählt hatte, war Erik. Nicht einmal Charles hatte sie vertraut. Der Unterschied zwischen den beiden war immer, dass ihr Bruder sie retten wollte und er hätte gewollt, dass dieses Kind bei ihr aufwuchs. Bei seiner Mutter. Erik dagegen akzeptierte ihre Entscheidung, egal ob er anderer Meinung war oder nicht, meist nickte er nur und hüllte sich dann in Schweigen. Sie wusste, dieses kleine Geheimnis würde er niemals jemandem verraten. Erik hatte in seinen Apfel gebissen und schien sie zu mustern, nervös zupfte Raven an ihren Klamotten. Manchmal verlor sie sich in ihren Gedanken und vor ihm war ihr dies ganz besonders peinlich. Sie schielte wieder auf die Sonnenblume und sprach dann endlich aus, was sie schon die ganze Zeit dachte. „Immer noch ein richtiger Charmeur, wie ich sehe.“ Erik blickte ebenfalls zu der Blume und lachte dann auf. Einige Sekunden vergingen in denen er sie nur verschmitzt anlächelte, dann drückte er ihr die Sonnenblume in die Hand. „Sag du es mir“, erwiderte er kess und beugte sich ein Stück vor. Seine Lippen streiften hauchzart ihr Ohrläppchen. „Ich kann mich erinnern, dass dies schon immer deine Lieblingsblumen waren, chérie.“ Unbemerkt ertönte ein bekanntes Lied im Hintergrund, welches ein Straßenmusiker anstimmte. Ob Erik es bemerkte, man weiß es nicht. Doch ganz sicher war, das Raven es in diesem Moment fühlte, dieses Kribbeln bis hin zu ihren Fingerspitzen, es summte den Takt des Liedes mit. …. An Engel habe ich geglaubt mein Lebtag nie, bis ich dich zum ersten Mal sah, und mir plötzlich ganz anders war, ich nicht wusste, was mit mir geschah, als du in mein Leben tratst, mon cherie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)