Yakuza Hakase von Francys ================================================================================ Kapitel 4: Spurensuche ---------------------- Kapitel 4: Spurensuche Sicht von Kagome: Genervt und mit einem lauten Seufzer knüllte ich das Papier zusammen und warf es in die Ecke. Das war ja nicht auszuhalten – seit Wochen suchte ich nach möglichen Orten, wo Sesshoumaru sein könnte, aber ich fand einfach nichts. Keinen einzigen Hinweis, keine Spur war vorhanden. Manchmal zweifelte ich an meinem Verstand, ob er überhaupt da war. Aber ein Traum war das nicht – Naoki hatte ihn auch gesehen, dennoch frustrierte mich mein mangelndes Talent irgendwelche Personen aufzuspüren. »Miss Kagome.« An die tiefe Stimme und die Anwesenheit meines persönlichen Bodyguard hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Er verfolgte mich auf Schritt und Tritt und nun bewachte er mich auch in meiner Wohnung. Ich drehte mich herum und sah ihn fragend an. »Ja?« »Meine Kollegen haben hier eine Spur gefunden«, sagte er während er mir einen braunen Umschlag entgegen hielt. Ich nahm es an und öffnete ihn. Schnell las ich die Zeilen, bis sich meine Augenbrauen voller Skepsis automatisch hoben. »Die Yakuza?« Herr Satoshi - oder wie ich ihn immer nannte Mr. Perfekt – setzte sich zu mir und nickte. »Alle Beweise bringen uns zu ihnen.« Hartes Pflaster, dachte ich. Der Schock blieb jedoch aus, das passte irgendwie zu diesem gefühllosen Killer. »Ich bitte Sie inständig Ihre Recherchen auf Eis zu legen.« Bitte was? Ungläubig blickte ich auf seine Sonnenbrille. »Niemals!« Das würde ich ganz bestimmt nicht tun – hier ging es um unser Familienerbstück und die Sicherheit der Menschen. Kaum wurde dieser Gedanke von meinem Gehirn registriert, schmerzte es in meiner Brust. Mir war nur allzugut bekannt weshalb. Das es sein Schwert war, war wohl genauso wichtig wie die anderen Gründe. »Miss Kagome, das ist viel zu gefährlich!« Jetzt klang Mr. Perfekt wie ein strenger Vater. Ich seufzte, senkte meinen Kopf und sah ihn mit großen Augen an. »Es geht hier um viel mehr als nur ein Familienerbstück, sie wissen genau das ich nicht einfach so herumsitzen kann.« »Überlassen Sie diese Angelegenheiten lieber uns«, ermahnte er mich. Ich schüttelte aus Reflex meinen Kopf verneinend hin und her. Das hier war meine Schuld – durch mich hat sich der Brunnen erst wieder geöffnet und wahrscheinlich durch meine Gefühle für ihn war die Zeitreise nicht nur für mich möglich. Irgendetwas verband mich mit dem Tor in die Vergangenheit, erklären konnte ich es jedoch nicht. »Das werde ich nicht.« Meine Aussprache war klar und deutlich, mein Ton verbat jeglichen Widerspruch. Mr. Perfekt zog Falten auf seine sonst so glatte Stirn. »Dann werde ich Sie beschützen.« Ich verdrehte die Augen, aber das war besser als eine weitere Diskussion. Natürlich war mir bewusst, wie gefährlich die Yakuza war, wenn ich an die Horrorgeschichten aus den Nachrichten oder von meinem Großvater dachte, bedeckte eine Gänsehaut meinen Körper und mir wurde ganz kalt. Opas Erzählungen waren wirklich nicht ohne – aber was für eine Wahl blieb mir? Zur Polizei konnte ich nicht gehen, denn das mit dem Brunnen wusste niemand außer meiner Familie und dem Security Dienst. »Lassen Sie uns über Ihren Plan sprechen, sobald ich Sie von der Arbeit abhole«, erklärte Mr. Sonnenbrille. Ich nickte, stand auf und schnappte mir meine Sachen. Gemeinsam verließen wir meine Wohnung und machten uns auf den Weg zur U-Bahn. ¸.•*´ ♥ `*•.¸ Nach einer wirklich anstrengenden Schicht begrüßte mich mein persönlicher Bodyguard vor der Tür meiner Arbeitsstelle. Naoki beäugte den Fremden skeptisch und sah mich an. »Willst du mir immer noch nichts darüber erzählen?«, fragte mein Kollege und mittlerweile guter Freund. »Das kann ich nicht, tut mir Leid.«, antwortete ich ehrlich. Ich wollte ihn nicht mit hinein ziehen, das wäre nicht fair. Naoki kam zu mir, schlang seinen Arm um mich und drückte mich sanft. Nur dieses Mal einige Sekunden länger als üblich. »Wenn etwas sein sollte, dann kannst du immer mit mir sprechen. Ich akzeptiere es, dass du mir nichts erzählen darfst, doch ich werde immer für dich da sein Kagome.« Ich nickte, für einen kleinen Augenblick erwischte ich mich dabei, wie ich den Moment der Nähe genoss. Doch dann fing ich mich wieder und löste mich von ihm. »Ich wünsche dir einen schönen Feierabend.« sagte ich etwas bedrückt und drehte mich um – bereit zu gehen. Nun liefen wir durch die Straßen nebeneinander her und die Stille war ziemlich unangenehm. Ich wollte sie unterbrechen: »Und? Was haben Sie den ganzen Tag gemacht?« »Gearbeitet, Miss.« Mit solch einer Antwort hatte ich schon gerechnet – typisch für ihn. Immer wenn ich versuchte etwas Kontakt aufzubauen, stellte er eine Mauer auf, die wohl größer als ein Hochhaus war. Auch das mit dem Duzen hatte einfach nicht geklappt, Mr. Perfekt hielt sich so sehr an seine Regeln, dass es schon fast nervte. Es war jedoch seine Entscheidung, weshalb ich keine andere Wahl hatte als es zu akzeptieren. »Klingt spannend.« »Nicht wirklich.« Das war es dann auch schon mit dieser Unterhaltung. Ich blickte auf den Boden und passte auf, dass ich nicht stolperte. Meine Beine waren müde, ich konnte die Augen auch kaum offen halten. Wir stiegen in die U-Bahn und ich setzte mich. Es war noch früh am Morgen, weshalb die Waggons nicht gerade voll waren. Ich lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe und blickte in die absolute Dunkelheit. Meine Blick wurde immer träger, irgendwann bemerkte ich nicht einmal, das ich in den Schlaf abdriftete. Ich lief, lief um mein Leben. Hinter mir war etwas her, doch was es war konnte ich nicht sagen. Meine Beine trugen mich Meter für Meter, immer schneller bewegte ich mich nach vorn. Doch wo war ich? Es kam mir vor, wie die Vergangenheit, nur es war gerade Nacht. Meine alte Schuluniform blieb an den Ästen der Büsche hängen, die dicken Wurzeln der Bäume machten mir das Laufen schwerer. Doch dort hinten sah ich Licht – wie eine Verrückte sprintete ich weiter. Das Gebüsch lichtete sich, ich konnte endlich etwas sehen. Aber was ich dort sah, schockierte mich zutiefst. Ich sah Miroku, Sango, Kirara, Shippou, ihn und mich. Wie konnte das sein? Ich war doch hier, wieso stand dort noch jemand, der so aussah wie ich selbst? War das Kikyou? Nein, sie würde niemals eine Schuluniform tragen. Mein Verstand wollte etwas sagen, doch die Kehle versagte mir den Dienst. Ich streckte meinen Arm aus, ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich näher kommen sollte oder nicht. Doch die andere Version – die Jüngere – drehte sich plötzlich um und es war so, als hätte durch mich hindurch geschaut. Sie weitete ihre Augen, mein Herz setzte einige Schläge aus, so nervös war ich. Was würde passieren?   »Sesshoumaru.« Was? Blitzschnell drehte ich mich u meine eigene Achse und sah den Daiyoukai auf mich zu kommen. Langsam und fast schon majestätisch stolzierte er durch den Wald, der Blick starr auf mich gerichtet. Konnte er mich etwa sehen und die andere Version von mir nicht? Schluckend wich ich zur Seite, das Risiko war trotz allem zu hoch, aber Sesshoumaru hielt kurz inne und sah mir direkt in die Augen. Hätte ich ihn nicht so gut gekannt, hätte ich schwören können, dass ein fragender Blick auf seinem Gesicht ruhte. Doch so schnell wie das abgelaufen war, konnte ich gar nicht reagieren. Danach kämpften alle gemeinsam und Narakus Körper erlisch in einem grellen Licht und im nächsten Moment fand ich mich in meiner Wohnung wieder – Sesshoumaru stand mir mit kurzen Haaren gegenüber und sein Blick war finster. Ein Teil von meinem Gehirn aber bemerkte, dass in seinem Blick auch eine gewisse Neugierde steckte. Also hatte er mich erkannt? Wusste er doch genau, wer ich war? Das erklärte dann auch den Einbruch bei meiner Familie – so wusste er das nur ich Tessaiga haben konnte. Sesshoumaru knurrte, kam auf mich zu und ich drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Angst, Furcht und ein viel zu schnell schlagendes Herz brachten mich völlig durcheinander, doch dann war alles vorbei. Ich schreckte hoch und schrie, bis ich jedoch bemerkte, dass ich buchstäblich in der Luft hing. Schockiert riss ich meinen Kopf hoch und sah in das von Mr. Perfekt. Er trug mich auf seinen Armen und ich war aus meinem Traum erwacht. »Alles in Ordnung Miss?«, fragte er besorgt. Ich schüttelte den Kopf, wischte mit meinem Handrücken den Schweiß von meiner Stirn. »Nein«, erwiderte ich. »Wir sind gleich da, ruhen Sie sich aus.« Nur dieses eine Mal hatte ich kein Interesse zu diskutieren und lehnte mich zurück in seine muskulöse Arme. Während mein Kopf gegen seine Brust lehnte, versank ich wieder in die Traumwelt zurück, nur dieses Mal war es wie die anderen Alpträume. »…iss.« Ich kannte diese Stimme und langsam öffnete ich meine Augen. »Endlich sind Sie wach, Miss Kagome.« Kurz brauchte ich einen Moment, bis ich registrierte wo ich eigentlich war. Ich befand mich im eigenen Bett, Herr Satoshi saß direkt neben mir. »Was … ist passiert?« »Einer meiner Leute hat die Person gesehen.« Sofort schlug mein Hirn Alarm. Ich setzte mich auf, ignorierte dabei das leichte Gefühl von Schwindel in meinem Kopf. »Wo?« »Im Regierungsviertel, er ging in eine Villa kurz danach wieder hinaus.« »Und dann?« »Meine Leute haben ihn bis zum Untergrund verfolgt, doch dann die Spur wieder verloren.« Eine Welle der Enttäuschung durchflutete mich. Aber was machte Sesshoumaru im Regierungsviertel? Was wollte er da? »Und nun?«, fragte ich vorsichtig. Meine Laune sank sofort in den Keller. »Ich sage Ihnen Bescheid, sollten wir etwas Neues herausfinden.« »Danke, an welcher Station haben Ihre Männer ihn verloren?« »Das werde ich Ihnen nicht sagen, Miss.« Seine Miene war ernst und er nahm sein Telefon aus seiner Innentasche, da es vibrierte. Ich fing an zu husten, da mein Hals trocken war. »Ich bringe Ihnen ein Glas Wasser«, sagte er freundlich, legte sein Handy aufs Bett und ging in die Küche. Das war meine Chance, ich wusste, man tat so etwas nun mal nicht, aber ich riskierte einen kleinen Blick auf das Display. Seine Leute hatten geschrieben, dass sie Sesshoumaru im Süden gesehen hatten. Das war alles, was ich wissen wollte. Den restlichen Abend verbrachte ich ruhig, Mr. Perfekt bewachte mich weiterhin und später brachte er mich zur Arbeit. Ich erzählte ihm, dass ich direkt zu einer Freundin gehen wollte nach meiner Schicht und er kaufte es mir ab. Nach einer langen Diskussion konnte ich ihn dazu überreden, mich allein gehen zu lassen. Das war mein Moment, wo ich mich auf den Weg in den Süden machte, denn aus der Schule von damals wusste ich, dass die Stadt unterirdische Tunnel hatte, ob Mr. Perfekt das wusste war mir nicht bekannt. Dieses Mal würde ich ihn sehen und zur Rede stellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)