Schatten der Vergangenheit von Kittykate ================================================================================ Kapitel 32: Kapitel XXXII - Phase 4 ----------------------------------- Shinichi klopfte an der Türe. Aoko blickte auf und musterte den Freund ihrer Schwester überrascht. Es war seltsam ihren Mitschüler bei sich im Zimmer zu empfangen. „Darf ich reinkommen?“, fragte er. „Ja, klar“, antwortete das Mädchen und deutete auf ihr Bett. Sie saß inmitten ihrer Hausaufgaben und lernte für den kommenden Mathematiktest. Diesen durfte sie einfach nicht verhauen und selbst wenn sie in Mathematik nie schlecht war, so würde es nicht schaden den Stoff einmal gelernt zu haben. „Lernst du für den Mathetest am Freitag?“ „Ja“, bestätigte Aoko und räumte ein paar Unterlagen zusammen um Shinichi Platz zu machen. „Ich habe so ein ungutes Gefühl dass diese Woche noch etwas passieren wird und ich weiß nicht ob ich dann nochmal zum Lernen komme.“ „Die letzten Montage ist immer etwas vorgefallen, es liegt nahe das morgen wieder eine heimtückische Tat passiert.“ „Bei Akako und Shiho anzunehmen“, stimmte Aoko zu. „Die gehen über Leichen.“ „Genau das bereitet mir Sorgen“, gestand Shinichi und sah sie besorgt an. „Du hast Warnungen bekommen. Hast du diese aufgehoben?“ Aoko sah ihn überrascht an: „Ja, ich habe alles noch hier. Vom letzten Mal und die aktuellen.“ „Kann ich die Warnungen mal sehen?“ Aoko stand auf und ging zu ihrem Kleiderschrank. Wenig später reichte sie Shinichi die Box. „Wozu brauchst du die denn?“ Shinichi zog plötzlich weiße Handschuhe hervor und diese über seine Hände. Die Oberschülerin beobachtete ihn verwirrt. „Was soll das werden?“ Es klopfte erneut und schon steckten Ran, Keiko und Hakuba ihre Köpfe in das Zimmer. „Ach ihr seid schon soweit“, grüßte der zweite Junge in der Runde und trat zum Bett. Mit großen neugierigen braunen Augen betrachtete Saguru die Box, dessen Deckel Shinichi eben herabnahm. Schon setzte sich der blonde Halbjapaner mit aufs Bett und legte vor sich einen kleinen Koffer hin. Aoko beugte sich vor und beobachtete die beiden Jungs in ihrem Tun. Schon öffnete der Blonde den Koffer und zog eine große Folie hervor. Diese breitete er auf ihrem Bett aus und reichte Shinichi einen Pinsel und ein kleines Döschen. Keiko und Ran hatten sich ebenso auf das Bett gesetzt und beobachteten die Jungs schweigsam. Sie schienen zumindest zu wissen, was das werden soll. Aoko verstand nicht was die beiden vor hatten. „Was macht ihr da?“ „Das ist ein Koffer von der Spurensicherung. Mein Vater hat ihn zuhause gehabt und ich habe ihn mir geborgt“, gestand Hakuba und grinste Aoko an. „Wir können hiermit die Fingerabdrücke nehmen und mit deinen vergleichen. Es sind ganz bestimmt Spuren von Shiho oder Akako dran.“ „Übertreibt ihr nicht ein bisschen?“, hakte Aoko überrascht nach. „Ganz und gar nicht. Wir helfen dir!“ „Wenn mein Dad den Auflauf hier mitbekommt war es das mit der Detektiv-Spielerei. Und du“, Aoko deutete auf Saguru, „... wirst Ärger mit deinem Vater bekommen.“ Keiko nickte. „Ich habe es Saguru auch schon auszureden versucht, aber er hört einfach nicht zu.“ „Scheint eine Jungs-Krankheit zu sein. Kaito hört mir auch nicht zu“, murmelte Aoko und beobachtete wie Shinichi einen der Zettel einpinselte und mit Hakubas Hilfe dann Fingerabdrücke nahm. „Was wolltet ihr nach der Schule nochmal studieren?“ „Kriminalistik“, grinste Shinichi und Hakuba zwinkerte. „Dito!“ Aoko schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und schüttelte seufzend den Kopf. „Lass sie spielen“, lachte Ran plötzlich und Aoko rettete ihre Box aus den Händen der Jungs. „Aber nur mit dem einen Zettel. Die anderen fasst ihr nicht an.“ Mit dem Schuhkarton in ihren Armen sah sie ihre Freundinnen an. „So kann man seinen Sonntag auch ausklingen lassen.“ Ihr Blick wich zum Fenster hinaus und sie sah Kaito auf dem Nachbarbalkon stehen. Den Rest der Woche hatte er sie wirklich in Ruhe gelassen. Sie verstand ihn einfach nicht. Akako und Shiho war sie auch nicht mehr begegnet. Wieder einmal ahnte sie das etwas passieren wird auch wenn es keine Anzeichen dafür gab. Die kommende Woche hielt noch einiges bereit. Morgen hatte sie wieder Sport und sie hoffte sehr, dass es keinen neuen Anschlag geben würde. Nicht auszudenken, wenn sie sich ernsthaft verletzte, denn am Samstag würde ihr Vater Rans Mutter heiraten. Es war soweit. In einer Woche war Ran ihre offizielle Stiefschwester. Allerdings stand ihr das allerschlimmste an dieser Hochzeit noch bevor, denn sie würde den gesamten Tag mit Kaito auf der gleichen Veranstaltung sein. Als Freunde der Familie waren er und Chikage auch eingeladen. Und auch wenn das bei weitem nicht schon schlimm genug war, würde sie ihrem ekligen Cousin wieder begegnen. Was würde sie dafür geben, diesen Teil der Familie nie wieder sehen zu müssen. Zum Glück gab es nicht allzu viele Familienfeste und ihr Vater hielt den Kontakt mit seinem Bruder und dessen Familie auch sehr klein. Aber eine Hochzeit war nun mal ein besonderer Anlass die Familie wieder einmal zusammenzubringen. Ihr Vater würde heiraten – zum zweiten Mal in seinem Leben und Aoko befand sich im absoluten Zwiespalt zwischen Vorfreude und Abneigung. Hakuba stand plötzlich neben Aoko und drückte ihr seine Hand auf die Schulter. „Kaito ist draußen. Sollen wir ihm mal zeigen, wen du zu dir holst, wenn du es nötig hast?“ Er grinste belustigt und zwinkerte ihr frech zu, aber Aoko schüttelte nur ihren Kopf. „Provoziere ihn bitte nicht.“ Sie sah wie Kaito in sein Zimmer zurück ging. „Es ist ein gutes Zeichen, wenn er eifersüchtig ist“, bemerkte Shinichi, der sich voll und ganz auf die Fingerabdrücke konzentrierte. „Besitzergreifend. Von Eifersucht war nie die Rede“, korrigierte Aoko den Jungen und runzelte die Stirn. „Bist du sicher, dass du das richtig machst?“ Shinichi runzelte die Stirn. „Ich denke schon.“ Hakuba nickte: „Das sieht gut aus.“ Auch er beugte sich über den kleinen Zettel. „Wir brauchen noch einen Fingerabdruck von dir zum Vergleich.“ Ran und Keiko beugten sich ebenso neugierig vor und sahen den Jungs zu, wie sie von Aoko einen Fingerabdruck nahmen und diesen mit der Lupe untersuchten um dann die anderen Fingerabdrücke damit zu vergleichen. „Da sind zu viele und teilweise verwischt“, gab Hakuba nach einer Weile auf. „Außerdem braucht ihr von Shiho und Akako ebenso einen Fingerabdruck und den bekommt ihr nicht so einfach“, stellte Keiko fest und fügte zwinkernd hinzu. „Nicht umsonst muss man diesen Beruf gelernt haben.“ „Zu schade, ich hatte gehofft, einen Hinweis zu finden“, stimmte Shinichi enttäuscht zu. „In ein paar Jahren“, ermutigte Aoko die beiden Jungs, die sich so für sie einsetzten. „Ich werde diese Box aufheben und wenn ihr Profis seid, dürft ihr alle Zettel nach Herzenslust untersuchen.“ Gemeinsam aßen die Freunde noch zu Abend, ehe dann alle wieder nach Hause gingen. Aber schon am nächsten Morgen trafen sie sich in der Schule wieder. Weder Akako noch Shiho waren zu sehen und fehlten auch in der Sportstunde. Die Lehrerin verabschiedete die Oberschülerinnen in die Mittagspause und hielt Aoko nochmals zurück. „Ich komm gleich nach“, verabschiedete sich Aoko von Ran und Keiko und ging zu ihrer Sportlehrerin. „Ich bin froh, dass dir heute nichts passiert ist. Du hast ja nun doch so einiges im Sport verpasst. Aus diesem Grund werde ich dich nächste Woche in Sport testen.“ Die Sportlehrerin lächelte aufmunternd. „Hab keine Angst, du wirst das alles mit Bravour bestehen, dennoch brauche ich das Endergebnis für meine Notenermittlung.“ „Okay“, stimmte Aoko zu. Die Sportlehrerin nickte aufmunternd. „Du kannst jetzt gehen.“ „Bis nächste Woche“, verabschiedete sich Aoko. Sie verließ die Turnhalle und ging zur Umkleide, als sich ihr Hitomi in den Weg stellte. „Ich hab gehört du musst in Sport nachsitzen?“, fragte sie neugierig. „Das geht dich nichts an“, widersprach Aoko irritiert und wollte sich an ihrer Mitschülerin vorbeischieben, doch sie versperrte ihr vehement den Weg. „Was ist das für ein Gefühl der Loser der Schule zu sein?“ Aoko musterte das Mädchen aufmerksam. Mit Hitomi hatte sie nie etwas zu tun gehabt. Sie war Shiros Freundin und hatte noch nie ein Wort mit ihr gewechselt. Warum tat sie es heute? „Ich.. i... ich weiß nicht...“ „Oh du weißt nicht, dass du der Loser der Schule bist?“ Hitomi verschränkte spöttisch ihre Arme vor der Brust. „Ich hab dich nie für besonders intelligent gehalten, aber für so dumm nun auch wieder nicht.“ „Lass mich durch“, knurrte Aoko, aber Hitomi ließ sie immer noch nicht vorbei. „Wie fühlt sich das eigentlich an eine Beziehung zu zerstören? Ist das ein gutes Gefühl? Gibt dir das einen besonderen Kick?“ Aoko öffnete den Mund, doch dann schloss sie ihn wieder tonlos. Sie starrte noch einen kurzen Moment Hitomi an, dann drückte sie sich entschlossen an ihr vorbei und stürmte zu der Mädchenumkleidekabine. Die anderen waren längst fertig mit umziehen und Aoko eilte zu ihrem Schließfach. Aufgebracht zog sie sich ihre Sportsachen aus. Sie war allein, aber das störte sie überhaupt nicht. Hitomi hatte sie mehr als gereizt und ihr einen Spiegel vor die Augen gehalten. Das Bild darin gefiel ihr ganz und gar nicht und sie kam sich mehr als schäbig vor. Auch wenn jede Aktion von Kaito ausging, so ließ sie sich jedes Mal darauf ein und machte mit. Sie war kein Deut besser als Shiho und Akako. Aoko öffnete frustriert ihr Schließfach um sich ihre Kleidung hervorzuholen, aber diese war nicht mehr darin. Erschrocken suchte sie den Spind ab, sah sich verzweifelt um und öffnete nun die anderen Schließfächer, aber ihre Kleidung war nirgends zu finden. „Verdammt!“ Aoko fuhr sich verzweifelt über das Gesicht. Das war der Grund für dieses überraschende Gespräch mit Hitomi. Schon wurde die Türe aufgerissen, ein paar Mitschülerinnen rannten in die Umkleide, schnappten sich Aoko und zerrten sie gegen ihren Willen mit sich. Aoko wehrte sich gegen diesen Überfall, aber die Mädchen waren ihr von der Anzahl her überlegen und im nächsten Moment schubsten sie die Braunhaarige in den Gang hinaus. Sie konnte sich gerade noch so fangen, als sie schon Pfiffe hörte und ein Gejohle. Erschrocken schaute sie auf und um sie herum standen hauptsächlich männliche Schüler, die sie betrachteten, anzüglich über die Lippen leckten oder sich unterhielten, während sie auf ihren Körper deuteten. Die Mädchen lästerten über die biedere Unterwäsche und die Proportionen des Körpers. Aoko stand ihren Mitschülerin hilflos ausgeliefert und halbnackt gegenüber und verdeckte notdürftig ihre Oberweite. Sie wollte in die Umkleide zurück, aber die Mädchen versperrten ihr lachend den Weg. „Geht auf die Seite!“, brüllte Hakuba plötzlich. Aoko riss ihren Kopf zur Seite und erkannte ihren Freund, der sich zwischen den Schülern durch schob und es zu ihr schaffte. Schon zog er seine Jacke aus und warf diese um ihre Schultern. Im nächsten Moment schirmte er sie ab, während er seine Mitschüler anbrüllte wie kindisch sie sich alle aufführten. Keiko und Ran folgten ihm und schoben Aoko strikt in die Mädchenumkleide zurück und schlossen die Türe. Saguru blieb vor der Türe stehen, wie ein Wachhund, und schickte alle Mitschüler in die Pause: „Hier gibt es nichts mehr zu sehen. Verschwindet endlich!“ Nach und nach löste sich die Menge auf. „Ich hatte mehr von euch erwartet.“ Zu deutlich hörten die Freundinnen Hakubas Stimme durch die geschlossene Türe. Aoko vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, während sie immer wieder schluchzte. Ran und Keiko streichelten ihr über den Rücken. „Zieh dich an, dann verschwinden wir von hier.“ „Meine Sachen sind weg“, schniefte Aoko. „Dann zieh deine Sportsachen an und du bekommst meine Jacke zum Überziehen“, versprach Ran, stockte aber, als es draußen einen Tumult zu geben schien. „Du kannst nicht hier rein“, sprach Hakuba bestimmt, der immer noch die Tür bewachte. „Und wie ich das kann“, widersprach Kaito zu deutlich. Aoko riss ihre Augen auf. Was wollte er denn schon wieder hier? „Ich lasse dich ganz bestimmt nicht zu ihr“, knurrte der Halbjapaner. „Du bist in der Masse gewesen und hast nichts getan – nur zugesehen! Nennt sich das Freundschaft?“ „Das geht dich nichts an“, entgegnete Kaito ebenso gereizt und stur. „Lass mich zu ihr!“ „Nein!“ Aoko, die deutlich jedes Wort durch die geschlossene Türe hörte, stand entschlossen auf. Mit Tränen verschmiertem Gesicht öffnete sie die Türe und stand den beiden Jungs gegenüber, die sie überrascht ansahen. Kaito musterte sie besorgt. „Aoko“, hauchte er, doch dann hielt er ihr die Kleidung hin. „Ich hab sie...“, erklärte er, doch Aoko hörte nicht zu. Wütend blitzte sie ihn an, riss ihm ihre Kleidung aus den Händen und verpasste ihm im nächsten Moment eine Ohrfeige. „Verschwinde“, knurrte sie und schlug die Türe zu. Wieder traten Ran und Keiko auf Aoko zu, sprachen ihr Mut zu, aber Aoko verschloss sich komplett. Sie zog ihre Schuluniform an, packte ihre Sporttasche und ging wieder zur Türe. Sie öffnete diese und fand Hakuba mit Kaito in einer hitzigen Diskussion, die sie allerdings sofort einstellten als sie erschien. Reumütig wandte Kaito sich seiner Nachbarin zu. „Bitte, Aoko, es tut mir leid.“ Jedoch ignorierte sie ihn und reichte Saguru seine Jacke. „Danke für deine Hilfe“, sprach sie, ehe sie sich umdrehte und den Gang entlang ging. Wenige Schritte später traf sie auf Shinichi: „Kaito hat damit nichts zu tun. Ich schwöre es dir.“ Aoko blickte in die blauen Augen und senkte dann den Kopf. „Hiermit vielleicht nicht.“ Dann ging sie weiter. Sie folgte dem langen Gang und trat in die Aula. Da stellten sich ihr Shiho und Akako in den Weg. In ihrem Beisein war auch Hitomi, die eine überhebliche Fratze aufgesetzt hatte. „Hast du es jetzt endlich verstanden?“ Aoko blickte wütend von einem Gesicht zum nächsten, doch an Hitomis blieb sie hängen. „Ich kann mich im Spiegel noch ansehen, wie sieht es bei dir aus?“ Dem Mädchen wackelte für einen Moment die Fassade, doch dann fasste sie sich wieder. Aoko war das Zeichen genug und ging. Begleitet wieder einmal von eindeutigen Blicken und Worten, die sie strikt auszublenden versuchte. ***~~~***~~~***~~~***~~~*** ***~~~***~~~***~~~***~~~*** Aoko schluckte und blickte erneut auf die kleine Notiz. Sie wusste nicht was sie davon halten sollte. Was konnte es nur so wichtiges zu besprechen geben, was keinen Aufschub mehr duldete? „Mittagspause am Schwimmbecken. K.“ Ein schlechtes Gefühl breitete sich in ihr aus. Was wäre wenn er sich tatsächlich für Akako entschied? Wenn er ihr das nun mitteilen wollte? Akako und sie waren wie Tag und Nacht, Feuer und Eis, Licht und Dunkelheit, das passte einfach nicht. Sie konnte nicht auf gute Freundin machen, nicht in Akakos Nähe. Aoko hatte bisher jeglichen Gedanken daran verdrängt, wollte sich nicht damit beschäftigen, aber vielleicht sollte sie das mal tun. Sie musste sich klar darüber werden, wo und wie sie einer potenziellen Freundin begegnen würde. Konnte sie Kaito das Glück mit einem Mädchen gönnen? Würde sie sich eines Tages mit ihren unerwiderten Gefühlen für Kaito abfinden können und ihn wirklich nur als besten Freund sehen? Sie trat durch das Tor hin und ging zum Schwimmbecken. Niemand war hier. Der Schwimmklub hatte ebenso Pause, wie der Rest der Schule und da im gesamten Badbereich Essen verboten war, würde man auch hier in der Mittagspause niemanden vorfinden. Gedankenversunken schlenderte sie zum Schwimmbecken und starrte in das klare Nass, welches den blauen Himmel widerspiegelte. Sie musste sich selbst wirklich prüfen. Konnte sie mit ansehen, wie Kaito mit einem anderen Mädchen glücklich wurde, heiratete und eine Familie gründete? Könnte sie ihm in all den Jahren zur Seite stehen mit der Gewissheit diesen Platz nie selbst zu füllen? Seine Kinder aufwachsen zu sehen, ohne selbst die Mutter zu sein? Würde sie jemals einem Mann den gleichen Platz in ihrem Herzen einräumen können, wie Kaito ihn schon füllte? Plötzlich spürte sie einen Stoß und vollkommen überrumpelt verlor sie ihr Gleichgewicht und fiel in das Schwimmbecken. Es platschte laut und schlagartig sog sich ihre Schuluniform voll mit Wasser. Sie tauchte auf, aber die schwere nasse Kleidung zog sie immer wieder unter Wasser. Noch nicht richtig realisierend was passiert ist, hörte sie schon ein lautstarkes Lachen. „Ups, dir muss ja ganz schön warm gewesen sein, wenn du jetzt noch ein Bad nimmst.“ Sie sah auf und blickte Shiho entgegen. Schon hockte sich die Oberschülerin an den Beckenrand und blickte herablassend zu ihr. „Du glaubst doch nicht wirklich, das Kaito kommt, oder?“ Schon stand sie wieder auf und verließ den Schwimmbad-Bereich. Aoko schwamm zur nächsten Leiter und kletterte hinaus. Ihre Kleidung klebte ihr am Körper und sie begann schlagartig zu frieren. Triefend nass kehrte sie ins Hauptgebäude der Schule zurück und wurde auf dem Weg von sämtlichen Mitschülern ausgelacht. Kaito trat zu ihr, wobei seine Augen entsetzt über ihre nasse Erscheinung glitten. „Was ist passiert?“ Aoko sah ihn an. „Ich war am Treffpunkt.“ „Welcher Treffpunkt?“, fragte ihr bester Freund verwirrt nach. Und in diesem Moment wusste Aoko, dass die Nachricht nicht von Kaito kam. „Akako“, murmelte sie unverständlich und ignorierte das Kribbeln in ihrer Nase. Ein Niesen unterdrückend suchte sie sich Ersatzkleidung heraus und würde sich erst einmal trockene Sachen anziehen. ***~~~***~~~***~~~***~~~*** ***~~~***~~~***~~~***~~~*** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)